Pro:
Kulturell bunt gemischt, tolle Strände, einige Sehenswürdigkeiten und ein buntes Treiben...
Kontra:
...hohe Kriminalität...
Empfehlung:
Ja
Auch an die Ostküste nach Durban - eine auf den ersten Blick sehr hektische und großstädtisch wirkende Stadt führte uns unsere Rundreise durch Südafrika. Ungefähr 3 Millionen Einwohner hat die Stadt - womit sie übrigens die zweitgrößte Stadt Südafrikas ist, die von drei kulturell unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen geprägt wird. Jede dieser Gruppen hat ihren eigenen Anteil an der lokalen Geschichte.
Da sind die Zulus, die Ureinwohner, die mit Abstand die größte Gruppe sind. Dann finden sich die Nachkommen burischer und englischer Koloonialisten und schließlich gib es die Gruppe der Inder, die ca. ab 1860 nach Südafrika kamen um im Zuckerrohranbau zu arbeiten (da sich das Volk der stolzen Zulus dieser Arbeit verweigerte).
Der bekannteste Vertreter der indischen Volksgruppe war Mahatma Ghandi, der sich in Südafrika 21 Jahre lang für die Rechte der indischen Einwanderer und für den gewaltlosen Widerstand einsetzte.
Vasco da Gama kam auf seinem Weg nach Indien im Jahr 1497 an diesem Küstenstreifen vorbei und nannten ihn - da gerade Weihnachten war Natal. Im Jahr 1823 wurde hier die Stadt Durban gegründet, die im Jahr 1835 nach dem damaligen britischen Gouverneur des Kaps, nach Benjamin D'Urban benannt wurde. Die junge Siedlung Durban wuchs in ihren ersten Jahren nur recht langsam. Und schon damals war das Leben dort - da es weder Unterstützung noch Schutz durch die britische Regierung gab - recht unsicher. Viele Überfälle fanden statt. Und Auseinandersetzungen mit den Zulus waren an der Tagesordnung. Denn die Zulus betrachteten da Gebiet als ihr Land, die weißen Siedler wurden nur geduldet.
Heute ist die noch recht junge Stadt das Urlaubsmekka von Südafrika. 300 Sonnentage und lange, weiße Strände bietet die Stadt.
Wir hatten ein Hotel direkt am Strand. Wirklich toll war es nicht - ein typisches Stadthotel. Unser Reiseleiter warnte uns, etwas im Hotelzimmer zu lassen - und wir hielten uns natürlich auch daran. Die Kriminalität - so erklärte er uns - sei in Durban sehr hoch. Die Goldene Meile mit all ihren Restaurants, Hotels und Geschäften sei leider sehr unsicher geworden und regelmässig käme es hier zu Überfällen.... Nun, wir - und der Rest unserer Gruppe - waren vorsichtig und niemand wurde überfallen, niemandem wurde etwas gestohlen.
Daß wir im Hotel allerdings unsere Koffer morgens nicht vor die Tür stellen sollten (wie in jedem anderen Hotel auch), sondern unbedingt im Zimmer lassen sollten, irritierte schon etwas ;-)
Von der Strandpromenade - der Golden Mile aus kann man innerhalb einer Stund das pulsierende und lebhafte Durban zu Fuß erkunden - oder mit einer der Rikscha-Kutschen. Sehenswert sind in der Stadt...
...der botanische Garten...
Eine sehr schön angelegte Grünanlage mitten im ältesten, aber auch beliebtesten Wohngebiet. Wer Pflanzen ,ag, der wird sich hier wohl fühlen inmitten der sehenswerten Palmfarne und bei der Orchideensammlung Der botanische Garten hat schöne, schattige Wege und einige Picknickplätze. Zum heißen und hektischen Durban ist er eine sehr angenehme Abwechslung.
...die Jumah Moschee...
Sie ist das größte muslimische Gotteshaus des Landes und hat eine beeindruckende goldene Kuppel. Besuche sind gestattet, Führungen finden jedoch nur nach Voranmeldung statt. Die Moschee befindet sich im indischen Geschäftsvierel.
...Old Fort and Warriors Gate...
...ein britisches Fort, in welchem sich das Kriegsmuseum befindet. Wie sehenswert es ist, kann ich - da wir nicht dort waren - nicht sagen. Aber ich denke wer sich für Musen dieser Art interessiert, ist hier gut aufgehoben. Das Museum ist von Montags bis Freitags von 08.30-17.00 geöffnet.
...Sugar Terminal...
Einder der Hauptwirtschatfszweige der Stadt ist die Zuckerindustrie. Die indischen Arbeiter wurde Mitte des 19. JArhhunderts ins Land gebracht um auf den Zuckerrohrplantagen zu arbeiten. Der Sugar-Terminal ist heute einer der größten Umschlagplätze für Zucker weltweit und täglich werden hier 750 Tonnen Zucker umgeschlagen. Dierekt am Hafen finden sich die riesigen und beeindruckenden Silos, die man bei einer geführten Tour auch besichtigen kann.
...Temple of Understanding...
Erst im Jahr 1985 wurde dieser prächtige Hindutempel, der übrigens als der größte auf der Südhalbkugel gilt, fertig gestellt. Einmal im Jahr, so bekamen wir erklärt, feiern die Hare-Krishna-Jünger in Durban und versuchen den Touristen und Badegästen ihren Glauben näher zu bringen. Anfang Dezember findet dieses Spektakel mit Tanz, Gesang und kostenlosem vegetarischen Essen statt. Über die Erfolgsquote der Jünger ist mir leider nichts bekannt ;-)
uShaka MarineWorld
Dieses Aquarium, welches im Jahr 2004 eröffnet wurde stand für den nächsten Tag auf unserem Programm. Eine typische Touristenattraktion - aber sehr, sehr schön gemacht. Das Highlight ist das Aquarium mit Fischen aus beiden Ozeanen, welches in einem echt wirkenden Schiffswrack sehr detailgetreu nachgebraut ist. Man hat hier sogar die Möglichkeit mit einer Taucherglocke auf dem Kopf zwischen den Sandtigerhaien und Rochen zu schwimmen oder in einem stabilen Käfig ins Becken zu den Bullenhaien zu gelangen (beides nicht wirklich etwas für mich ;-))
Wer sich mehrere Tage in Durban aufhält, dem würde ich dieses Aquarium wirklich empfehlen.
Baden kann man während des ganzen Jahres - und viele der Strände wurden mit Hainetzten ausgestattet. Für Wassersportler ist die Stadt sehr attraktiv mit ihrem umfangreichen Angebot für viele Wassersportarten, wie Wellenreiten, Kitesurfen, Tauchen und Boogieboarden.
Und wer gerne einkaufen geht, der wird hier auch seinen Spaß haben. So viele Geschäfte wie hier, fanden wir während usnerer Rundreise nirgends. Empfehlen würde ich den Victoria Street Market, der eigentlich ein Muss für jeden Besucher der Stadt sein sollte. Hier gibt's es an die 200 indische und afrikanische Stände, an denen man alles findet - Fisch und Fleisch, eine Unzahl Gewürze, aber auch Schmuck, Kunsthandwerk und Kleidung...
Wem es hier zu hektisch ist, dem bleiben noch Malls, wir z.B. das African Art Centre oder The Workshop. Hier finden sich jeden Menge hochwertige und schöne Handarbeiten.
Hotels, Restaurants, Geschäfte in jeder Preislage und für jeden Anspruch- davon gibt es natürlich Unmengen in der Stadt. Weiter hilft hier natürlich auch die Tourist Info (Tourist Junction, 160 Pine Street, Mo-Fr 8:00-17:00 Uhr, Sa und So 9:00-14:00Uhr, Tel. 031/304 4934)
In Durban hatten wir nicht das Gefühl in Südafrika zu sein - die Stadt hatte für uns eher einen indischen Flair. Mir hat Durban zwar recht gut gefallen, aber einen längeren Urlaub wollte ich in der Stadt nicht unbedingt verbringen. Zu touristisch und zu unsicher wäre es mir... Für zwei, drei Tage ist es okay. Für die Südafrikaner mag die Stadt ein herrlisches Feriendomizil für einen Badeurlaub und ein paar erholsame Tage am Strand sein. Für uns Mitteleuropäer gibt's sicherlich verlockendere und nähere Ziele für diesen Zweck. Und was es ansonsten in Durban zu sehen gibt, hat man in wenigen Tagen durch.
Von mir gibt es aber für das kulturelle Gemisch und für das quirlige Treiben, für die schöne Uferpromenade und die wunderschönen Strände, für die subtropische Vegetation und die vielen Ausflugsmöglichkeiten 4 von 5 Sternchen. weiterlesen schließen
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