Pro:
tolle Atmosphäre, riesige Spielwelt, unendlich langer Spielspaß, sehr viel Abwechslung
Kontra:
Grafik nicht mehr so ganz zeitgemäß, kleinere Bugs
Empfehlung:
Ja
Bereits vor einem Jahr ist GTA San Andreas für die PS2 erschienen und ich habe mir damals das Spiel sofort geholt, die Wartezeit bis zur PC-Umsetzung war mir einfach zu lang. Und abgesehen von kleineren Kritikpunkten, wie der nicht ganz zeitgemäßen Grafik und dem Speichersystem war ich schlichtweg begeistert von dem Spiel. Nun ist das sicher nicht der Normalfall das man sich ein Spiel kauft, welches man eigentlich schon kennt. Aber bei GTA ist das prinzipiell anders, jedenfalls bei mir. Also musste auch die PC Version her. Versprochen habe ich mir davon eine bessere Grafik und eine bessere Steuerung, denn mal ehrlich, wilde Schießereien machen doch am PC mit Tastatur- und Maussteuerung sehr viel mehr Spaß als mit dem Gamepad einer Konsole.
So also meine Beweggründe für den erneuten Kauf von GTA San Andreas...
Aber mitunter wird auch schnell klar welchen Vorteil ein Konsolenspiel gegenüber einem PC-Spiel hat - Kompatibilitätsprobleme und Bugs sind nämlich bei Konsolenspielen so gut wie nie vorhanden, unrühmliche Ausnahmen sind da nach meinen Erfahrungen eigentlich nur Driver 2 für PS One sowie dessen Nachfolger Driv3r in der XBOX-Fassung. Warum ich dies als Einleitung erwähne? Nun, die Erklärung folgt natürlich in meinen Bericht noch.
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Story:
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Nach 5 Jahren Abwesendheit kehrt Carl Johnson (kurz: CJ genannt) in seine Heimatstatt Los Santos zurück und muss sich nun erneut Dingen wie Bandenkriegen, Drogenhandel, Korruption und sonstigen kriminellen Machenschaften stellen - all dem wollte er damals entkommen und wanderte aus nach Liberty City. Trauriger Hindergrund seiner Rückkehr: seine Mutter wurde ermordet.
Kaum in Los Santos angekommen, gibt es auch schon ein höchst unerfreuliches Treffen mit einigen Zwielichtigen Gestalten in Polizeiuniform, die drohen nämlich damit CJ einen Mord anzuhängen, falls er sich weigert für sie ein paar "Gefälligkeiten" zu erledigen. Das Wiedersehen mit Familienmitgliedern und alten Freunden ist auch nicht gerade von überschwänglicher Freude geprägt, besonders sein Bruder Sweet nimmt ihm noch immer übel das er vor 5 Jahren einfach so verschwand und alle im Stich lies. Und was die Gang betrifft, so ist auch nichts mehr wie in früheren Zeiten.
Ein Neuanfang in Los Santos ist also für CJ alles andere als einfach, Respekt bei Familie und Gang müssen erst einmal wiedererlangt werden. Dann sind da immer noch diese korrupten Polizisten, natürlich soll auch der Tod der Mutter gerächt werden und die beinahe augeindergebrochene Gang muss zusammengeführt werden und ihren Einfluss wiedererlangen.
Wer GTA 3 und GTA Vice City gespielt hat, der wird auf zahlreiche bekannte Charaktere treffen, die zwar eher nebensächliche Figuren sind, was die Story anbelangt, aber keineswegs uninteressant. Storymäßig gibt es keine richtige Verbindung zwischen den Spielen, GTA San Andreas spielt in den frühen 90ern, also genau zwischen Vice City und GTA 3. Als Kenner der Vorgänger freut man sich aber irgendwie die Altbekanten Charaktere wiederzutreffen, wobei viele Szenen auch recht humorvoll dargeboten werden. In einer Mission muss man sich sogar nach Liberty City begeben, der Stadt von GTA III.
Meine anfängliche Skepsis bezüglich der Handlung stellte sich schnell als absolut unbegründet heraus, schon als ich GTA San Andreas vor einigen Monaten auf der PS2 zum ersten Mal spielte. Mit dem Gangster-Umfeld weiß ich zwar sonst eher weniger anzufangen, ebenso mit der zugehörigen Musik, aber bei GTA ist eben alles anders. Die Story wird unglaublich spannend erzählt, Haupt- und Nebenmissionen sind viel besser als bei den Vorgängern miteinander verknüpft und die Geschehnisse bleiben bis zum Schluss spannend, Verräter in den eigenen Reihen und unvorhersehbare Wendungen in der Story sorgen dafür das bis zum Ende die Motivation erhalten bleibt. Storymäßig ist GTA San Andreas eindeutig der beste Teil der Serie.
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Systemvoraussetzungen:
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Minimale Anforderungen:
Windows 2000 / XP
CPU mit 1 GHz
256 MB RAM
8 x DVD-ROM Laufwerk
3,6 GB freier Festplattenspeicher
64 MB DirectX 9 kompatible Grafikkarte
DirectX 9 kompatible Soundkarte
Maus und Tastatur
Für ein aktuelles Spiel sind diese Hardwareanforderungen natürlich relativ gering. Ich habe es mit folgenden System gespielt: Windows XP (SP1), Athlon 64 3000+, 1024 MB RAM, GeForce 6800 GT und Audigy 2 Soundkarte. Das GTA San Andreas auf diesem PC mit maximalen Details, in höchster Auflösung (in meinem Fall 1280 x 1024, Monitorbedingt) und zugeschalteten AA und AF lief dürfte daher auch nicht verwundern. Da ich aber auch noch einen 2.PC habe, wurde das Spiel auch dort installiert und recht ausführlich getestet (reine Neugier meinerseits). Die Ausstattung des Testsystems war dabei erheblich weniger leistungsfähig: Athlon XP 1500+, 768 MB RAM, Geforce 4 Ti 4800 und nur Onboard-Sound. Erstaunt war ich dann aber trotzdem das GTA San Andreas auch auf diesen Rechner lief, zwar nur mit einer Auflösung von 800 x 600, etwas geringerer Sichtweite und ohne AA und AF. Dabei ist die Optik nicht mal wesentlich schlechter als auf meinem besser ausgestatteten Rechner, es sind eher Kleinigkeiten die auffallen wenn man den direkten Vergleich hat. Enorme Vorteile bringt bei diesem Spiel also ein Top-moderner PC nicht zwangsläufig.
***Probleme***
Soweit so gut - doch nun zum anfangs erwähnten Punkt, den Vorteilen eines Konsolenspiels. Denn schon nach wenigen Spielminuten wurde mir das wieder bewusst. Und im Laufe des Spiels sollten unzählige Situationen folgen, die mich zeitweise den Kauf dieses PC-Spiels haben bereuen lassen. Ehrlich, ich habe GTA 3 gespielt am PC und ebenso Vice City, wirkliche Probleme hatte ich mit keinem der beiden Spiele, Kleinigkeiten gab es schon, aber objektiv gesehen kaum der Rede wert. Doch beim neusten Teil der berühmt-berüchtigten Grand Theft Auto - Reihe sollte sich das nun leider arg negativ ändern. So habe ich den Verdacht das der Kopierschutz Probleme macht bei einigen Laufwerken, so verlangte das Spiel beispielsweise hartnäckig nach der Original DVD, die allerdings eingelegt war (bei einem DVD-Laufwerk von Samsung das sonst keine Probleme hat CD's oder DVD`S zu lesen. Aber wie gut wenn man ein 2. Laufwerk hat und das Ärgernis umgehen kann. Weitaus schlimmer sind die zahlreichen Bugs im Spiel, so kommt es vor das man plötzlich an einer Stelle förmlich festklebt und sich nicht mehr fortbewegen kann, was am Ende zwangsläufig einen Neustart erforderlich macht, Spielstände lassen sich ohne erkennbaren Grund nicht laden bzw. der Versuch führt dazu das der PC nicht mehr reagiert und neugestartet werden muss, mitten im Spiel beendet sich GTA von selbst und warum ich meine eigenen Sounds nicht abspielen kann ist mir noch immer ein Rätsel.
Einen Patch gibt es noch immer nicht der zumindest ein paar Fehler beseitigen könnte, dabei kann ich mich wohl am Ende noch glücklich schätzen das die Probleme bei mir nur gelegentlich auftreten, schaut man sich mal in diversen Foren um, dann wird schnell klar das andere Spieler noch weitaus größere Probleme haben.
So, genug gemeckert, normalerweise widme ich solchen Dingen ja nicht so viel Aufmerksamkeit, aber in diesem Fall war mir es doch wichtig zu erwähnen, schon allein weil mich persönlich derartige Dinge maßlos ärgern!
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Gameplay:
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Wer bereits die Vorgänger kennt der wird sich von Beginn an gut zurechtfinden mit dem Spielprinzip, denn noch immer funktioniert das Ganze nach dem altbekannten Schema. Doch es gibt auch einige Neuerungen.
Der Anfang ist wie gehabt: als Spieler startet man seine kriminelle Kariere zunächst als eher unbedeutender Kleinganove. Respekt ist zunächst das Wichtigste und den zu erlangen ist natürlich gar nicht so einfach. Und auch finanziell sieht es eher düster aus. Anders als bei den Vorgängern gelangt man bei GTA San Andreas zunächst nicht so leicht an Geld, denn der Lohn für erledigte Aufträge ist kaum der Rede wert, hauptsächlich erlangt man zunächst Respektpunkte. Das nötige Kleingeld muss man sich also anderweitig erarbeiten, etwa durch Taxifahren oder Kurierdienste und das ist doch ganz schön mühsam. Erschwert wird die finanzielle Situation außerdem noch in der 16er Version des Spiels, denn getötete Passanten hinterlassen kein Geld.
Neben dem Geldverdienen gibt es aber noch einige Dinge um die man sich kümmern muss, denn der neueste Teil der GTA Reihe hat ein paar zusätzliche Spielelemente erhalten. So gibt es nun ein Skill-System für die verschiedensten Dinge. Steigt man beispielsweise zum ersten Mal auf ein Motorrad, dann hat man es zunächst recht schwer, denn schon das kleinste Hindernis das man berührt führt unweigerlich zu einem Sturz. Um die fahrerischen Fähigkeiten zu verbessern kann man Fahrschulen besuchen, ebenso kann man aber auch durch die Gegend fahren, denn im Laufe der Zeit gewinnt man sozusagen Erfahrung und damit steigt der Skillwert. Hat man erst mal den Maximalwert erreicht, dann wird das Fahren fast zum Kinderspiel. Allerdings hat man für verschiedene Fortbewegungsmittel jeweils eine eigene Kategorie, das bedeutet, selbst wenn man mit dem Motorrad den maximalen Wert erreicht hat kann man nicht ebenso sicher Auto- oder Rad fahren.
Neu ist auch das man sich um Dinge wie Aussehen oder Fitness kümmern muss. So kann man ins Fitnessstudio gehen und Gewichte stemmen um seine Muskeln aufzubauen und man kann Kleidung kaufen und zum Frisör gehen und CJ ein individuelles Aussehen zu verpassen. Dabei ist das Ganze nicht nur eine Beschäftigung zum Zeitvertreib, sondern hat direkte Auswirkungen auf diverse Eigenschaften.
Natürlich ist die Handhabung der Waffen bei GTA nicht unwesentlich. Doch auch hier gilt das Motto "Übung macht den Meister. Erst durch häufiges benutzen einer Waffe oder Teilnahme an Schießwettbewerben kann man seine Fähigkeiten verbessern. Dabei gibt es für jeden Waffentyp einen eigenen Skill-Wert.
Zuweilen kommt es auch vor das eine Mission erst gestartet werden kann, wenn ein bestimmter Erfahrungswert erreicht wurde. In dem Fall erscheint dann die entsprechende Meldung auf dem Bildschirm.
Die eigentlichen Missionen sind in ihrer Art nach dem selben Prinzip gestaltet wie schon in den vorherigen GTA-Spielen. Man hat also erneut eine große spielerische Freiheit und wird nicht permanent von einer Mission zur nächsten dirigiert. Es stehen fast immer mehrere Möglichkeiten offen, wo man sich entscheiden kann welche Mission man als nächstes angehen möchte. Negativ in diesen Zusammenhang ist das Speichersystem, das nämlich ebenfalls dem der Vorgänger entspricht. Im Klartext heißt das, man kann nur an festen Speicherpunkten seinen Spielstand sichern und innerhalb einer Mission kann nicht gespeichert werden. Ärgerlich ist das vor allem, weil man beim Scheitern einer Mission stets von einem Speicherpunkt aus neu startet und erst einmal zum jeweiligen Auftraggeber fahren muss. Die Wege können dabei schon recht lang sein. Wiederholt man eine Mission, so ist es an manchen möglichen den Anfahrtsweg einfach zu überspringen. Leider ist diese Möglichkeit nur für wenige Missionen vorgesehen.
Wie schon beim direkten Vorgänger, GTA Vice City, so ist es auch bei San Andreas möglich diverse Gebäude zu erwerben. In erster Line handelt sich hier um Häuser oder Apartments. Diese Käufe lohnen sich hauptsächlich um zusätzliche Speicherpunkte zu schaffen, denn jedes erworbene Objekt dient diesem Zweck. Leider gibt es nur sehr wenige Objekte, die auch gewinnbringend sind, bei Vice City gab es da wesentlich mehr Möglichkeiten. Auch ist der Erwerb mancher Objekte von verschiedenen Bedingungen abhängig, zum Beispiel dem erledigen einer bestimmten Mission.
Die Aufträge sind enorm abwechslungsreich gestaltet, vom simplen Diebstahl bis hin zu Sabotage und Auftragsmord, zu Fuß oder in einem der zahlreichen Fahrzeuge, wobei man sogar in Hubschrauber oder Flugzeuge steigt. Gelegentlich muss auch mal eine Autorennen gewonnen werden, in manchen Missionen ist Unauffälligkeit und schleichen angesagt, aber hauptsächlich gibt es natürlich reichlich Action.
Die Missionen unterteilen sich in Hauptmissionen, die wichtig für den Fortgang der Story sind, Nebenmissionen gibt es auch sehr viele, diese kann man erfüllen, muss es aber nicht. Wenn man aber einmal angefangen hat zu spielen und so richtig begeistert ist von GTA San Andreas, dann erledigt man diverse Nebenjobs natürlich in jedem Fall. Außerdem gibt es eine Fülle an Bonusmissionen, etwa Taxi fahren, Bürgerwehr, Feuerwehr, Kurierfahrten, Zuhälter oder Parkdienst. Das Erledigen dieser Missionen bringt teilweise recht große spielerische Erleichterungen für Aufträge der Hauptmissionen. Schafft man beispielsweise alle Feuerwehreinsätze, dann ist CJ sozusagen feuerfest, ein Vorteil der sich in einer Mission als enorm wertvoll herausstellt. Andere Dinge hingegen sorgen dafür das es kontinuierlich Geld gibt, zum Beispiel die Aufträge als Parkboy, hat man alle erledigt gibt es als Belohnung regelmäßig Geld.
In Form von simulationsartigen Spielelementen findet man noch eine große Neuerung bei GTA San Andreas vor, nämlich Freundinnen. Diese trifft man entweder an einem bestimmten Ort im Spiel oder man lernt sie während einer Mission kennen. Die Aufgabe besteht jeweils darin den Wert der Freundschaft zu steigern, zum Beispiel durch Geschenke, kleine Spritztouren, den Besuch von Tanzlokalen oder Bars. Jede der Frauen hat dabei andere Ansprüche, auch an das Aussehen von CJ. Die Belohnungen für erfolgreiche Beziehungen sind recht unterschiedlich, zum Beispiel Autos, Kleidungsstücke oder der Erhalt sämtlicher Waffen nachdem CJ im Gefängnis oder Krankenhaus gelandet ist.
Außerdem gibt es erneut einige versteckte Dinge zu finden, die als Belohnung beispielsweise Waffen vor einem Unterschlupf erscheinen lassen. Päckchen, wie bei den beiden Vorgängern gibt es diesmal nicht, stattdessen muss man versteckte Graffitis finden und übersprühen, Austern und Hufeisen sammeln.
Neben all diesen Dingen gibt es aber noch eine Menge weiterer Dinge die man in San Andreas machen kann, etwa sein Glück bei Pferdewetten versuchen, ein Spielchen im Casino wagen oder man kann Billard spielen. Die Möglichkeiten an diversen Nebentätigkeiten ist einfach riesig und man entdeckt immer wieder neue Dinge.
Eine recht spaßige Angelegenheit war bei der PS2 der 2-Spieler-Modus, leider hat man den in der PC-Version nicht zur Verfügung, schade eigentlich.
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Waffen:
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Natürlich sind die Waffen bei einem GTA-Spiel von großer Bedeutung. Die Auswahl ist dabei enorm, eigentlich findet man jeden erdenklichen Waffentyp vor: Messer, Katana, Pistole, Desert Eagle, MP5, M4, AK47, Schrotflinte, Uzi, Scharfschützengewehr, Raketenwerfer, Granaten, Molotowcocktails, nur um mal einige davon aufzuzählen, natürlich lassen auch manche Gegenstände zweckentfremdet als Waffe einsetzen, zum Beispiel eine Schaufel oder ein Golfschläger.
Anfangs hat man noch einige Probleme bei der Handhabung, erst mit steigenden Skill-Wert können etwa weiter entfernte Ziele anvisiert , das Nachladen in kürzerer Zeit erledigt oder die Treffergenauigkeit erhöht werden. Das steigert natürlich auch die Motivation öfters mal an einen Schießwettbewerb teilzunehmen, weil sich so die Erfahrungswerte am schnellsten und einfachsten erhöhen lassen.
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Fahrzeuge:
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Den Fahrzeugen kommt mindestens ein ebenso so hoher Stellenwert zu, wie den Waffen, schließlich beinhaltet ein Großteil der Missionen Fahreinlagen. Eine große Auswahl gab es ja diesbezüglich schon in den Vorgängern. In San Andreas wurde das Ganze aber nochmals erheblich erweitert, Autos, Busse, Mähdrescher, Motorräder, Fahrräder, Boote, Hubschrauber oder Flugzeuge, es sind alle nur erdenklichen Fortbewegungsmittel vorhanden. Darunter findet man auch einige Fahrzeugmodelle wieder, die schon in GTA III und GTA Vice City vorkamen. Neu in fahrtechnischer Hinsicht sind auch die Fortbewegungsmittel der Gesetzeshüter, denn neben den normalen Streifenwagen haben diese nun auch Motorräder in ihrem Fuhrpark, was sie bei Verfolgungsjagden natürlich viel agiler macht.
Grundsätzlich können alle Fahrzeuge benutzt werden, die man vorfindet und getreu dem Spielprinzip von GTA wechseln diese recht schnell den Besitzer. Natürlich geht es da ziemlich ruppig zur Sache, CJ bzw. der Spieler befördert in diesem Fall den Fahrer mit einem Tritt oder Schlag recht schnell aus seinem Gefährt und gibt meist noch einen seiner Sprüche zum Besten.
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KI:
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Wirklich überzeugen konnte mich die künstliche Intelligenz schon in der PS2 Fassung des Spiels nicht. Offensichtlich hat sich hier nichts verändert, denn auch die PC Version lässt des öfteren einige grobe Mängel erkennen. Dabei sorgen dann manche Szenen unfreiwillig für Komik, etwa Polizisten die es einfach nicht schaffen in ihr Fahrzeug zu steigen und stattdessen unaufhörlich im Kreis laufen. Bei Bandenkriegen oder sonstigen wilden Schießereien kann man immer wieder beobachten das Gegner sich teilweise bemühen Schüssen auszuweichen und Deckung suchen, aber genauso häufig kommen sie scharenweise und völlig planlos herangestürmt und es ist ein leichtes sie allesamt aus sicherer Position zu eliminieren, vor allem im spätern Verlauf des Spiels, wenn man im Besitz besserer Waffen. Eine Herausforderung sind daher solche Schusswechsel eher selten.
Ganz besonders übel steht es auch mit der Intelligenz in den eigenen Reihen. So können Gangmitglieder angeworben werden, mit denen man dann gemeinsam loszieht und die tatkräftig Unterstützung leisten sollen bei Bandenkriegen. In der Regel ist hier der Erste schon tot noch bevor ein Schuss gefallen ist, da er offensichtlich mit dem Straßenverkehr völlig überfordert war, wurde der arme Kerl unglücklicherweise beim Überqueren der Straße von einem Fahrzeug erfasst und getötet. In den Kämpfen selbst stellen sich die Mitglieder der eigenen Gang dann auch nicht sonderlich gut an, eine kleine Hilfe sind sie schon, doch in der Regel sind am Ende stets alle von ihnen dahingeschieden.
Da diese Mängel schon bei der Playstation-Version vorhanden waren, finde ich es schon ärgerlich das sie noch immer vorhanden sind, immerhin liegen rund 9 Monate zwischen der Veröffentlichung auf der PS2 und der PC-Umsetzung.
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Schwierigkeitsgrad:
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Abgesehen von der Flugschule und den anschließenden Missionen in Hubschrauber oder Flugzeug empfand ich den Schwierigkeitsgrad nicht sonderlich hoch. Und eigentlich ist die Fliegerei nur unnötig kompliziert wegen der Steuerung und man muss erst mal eine geeignete Tastaturbelegung finden, der Rest ist dann nur eine Frage der Übung. Im direkten Vergleich mit der PS2 empfand ich die PC-Version erheblich einfacher, was hauptsächlich daran liegt das ich mit der Maus einfach besser in wilden Schießerein zurecht komme. Nicht unerheblich sind allerdings auch entsprechende Fortschritte bei den Erfahrungswerten, sind die entsprechend ausgebaut, dann werden die Missionen erheblich einfacher. Trotzdem kommt gelegentlich das Gefühl auf das der Schwierigkeitsgrad etwas unausgeglichen ist, während manche Missionen so simpel sind das kaum etwas schief gehen kann, benötigt man für andere schon mal mehrere Anläufe. Trotzdem bleibt das Spiel aber zu jeder zeit fair, Frustmomente erlebt kaum.
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Übersicht::
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Die Spielwelt von San Andreas ist erheblich größer als die von Vice City. Einerseits ist es natürlich faszinierend sich in einer solchen virtuellen Welt bewegen zu können, es gibt unglaublich viel zu entdecken und selbst nach zahlreichen Spielstunden findet man doch immer wieder Neues. Jedoch ist das alles auch mit einem Nachteil verbunden, man findet sich nämlich nicht mehr so leicht zurecht wie noch in Vice City. Drei große Städte, dazwischen viele ländliche Gebiete und kleinere Dörfer, da ist es nicht einfach den Überblick zu behalten. Ein kleiner Kartenausschnitt am unteren Bildschirmrand dient der groben Orientierung, wenn aber das Ziel in weiter Entfernung liegt hilft das nicht sonderlich weiter. Immerhin gibt es aber die Möglichkeit eine große, bildschirmfüllende Karte einzublenden, hier hat man den einen sehr guten Gesamtüberblick da sämtliche Straßen und sonstige Details angezeigt werden. Ohne diese Karte wäre man sonst auch total verloren im riesigen San Andreas, selbst nach unzähligen Spielstunden fällt es noch schwer einen ganz bestimmten Ort zu finden.
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Atmosphäre:
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Die Atmosphäre im Spiel würde ich als einfach nur genial beschreiben. Zwar hat mir das Szenario des Vorgängers besser gefallen, das Flair der 80iger Jahre hatte einfach einen ganz besonderen Reiz, aber auch San Andreas zieht den Spieler ziemlich schnell in seinen Bann. Schon allein die 3 Städte haben mich total beeindruckt. Anfangs kann mich sich nur in Los Santos frei bewegen, später wird San Fierro zugänglich und als Höhepunkt darf man dann die 3.Stadt betreten, Las Venturas. Jede Stadt hat dabei ihr ganz eignes Flair zu bieten. Las Venturas ist meiner Meinung nach besonders beindruckend, gerade bei Nacht, wenn die Stadt in einem wahren Lichtermeer erstrahlt. Schnell wird auch klar das nicht nur die Namen Anspielungen auf real existierende Städte sind, sondern auch die Atmosphäre das unglaublich gut rüberbringt. Los Venturas ist dabei eindeutig eine Anspielung auf Las Vegas, eine Stadt inmitten der Wüste und Casino reiht sich an Casino, einfach toll. Und die beiden anderen Städte stehen dem atmosphärisch keineswegs nach, jede hat eben ihre ganz bestimmten Eigenarten. Sehr schön ist auch das sich nicht einfach eine Stadt nahtlos an die andere reiht. Da gibt es kleine Dörfer, Wälder, landwirtschaftliche Flächen, Wüstengebiete oder Berge, die zwischen den Städten liegen und sich über eine enorm große Fläche erstrecken. Man hat tatsächlich das Gefühl sich durch eine reale Welt zu bewegen.
Das Leben in Dörfern und Städten tut sein übriges, um die Spielewelt real erscheinen zu lassen, überall passiert etwas und alles wirkt lebendig. Man kann Passanten beobachten die dastehen und sich unterhalten, Polizisten die einen Kriminellen dingfest machen wollen, wütende Autofahrer die entnervt aussteigen und sich gegenseitig verprügeln. Da macht es sogar Spaß gar nichts zu tun und einfach nur dazustehen und die Umgebung zu beobachten.
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Spielzeit:
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Ich kenne kein anderes Spiel das so umfangreich ist wie GTA San Andreas. Eine Spiellänge in Stunden anzugeben ist glaube ich unmöglich, denn es hängt einfach viel zu sehr von der eigenen Spielweise ab. Man kann zum Beispiel Stunden damit verbringen einfach nur die Spielewelt zu erforschen, zu entdecken gibt es nämlich unglaublich viel. Ebenso kann man sich eines der vielen Fahrzeuge schnappen und ganz entspannt durch die Gegend fahren, man kann sich mit rundlich vielen Nebenbeschäftigungen die Zeit vertreiben, da vergehen die Stunden wie im Flug. Versucht man alles in San Andreas zu erkunden, sofern das aufgrund der Größe überhaupt möglich ist, dann kann man ohne weiteres an die 100 Stunden mit diesem Spiel verbringen. Doch selbst wer sich nur um die storyrelevanten Missionen kümmert dürfte an die 30 Stunden beschäftigt sein.
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Grafik:
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Gegenüber der PS2 Fassung hatte ich schon mit einer gravierenden Verbesserung der Grafik gerechnet, auch wenn die Vorgänger am PC nie der Inbegriff für Top-Grafik waren. Erfüllt wurden meine Erwartungen leider nicht ganz. Enttäuschend finde ich das die Charaktere quasi genauso aussehen wie auf der Playstation, zwar nicht mehr ganz so kantig wie bei den Vorgängern, aber auch nicht wirklich hübsch und keineswegs zeitgemäß. Negativ fällt auch an vielen Stellen auf das die Texturen regelrecht verschwommen erscheinen. Doch GTA ist prinzipiell nicht mit anderen spielen zu vergleichen und so ist es nicht einmal verwunderlich das man als Spieler solche Dinge zwar irgendwo registriert, letztendlich aber kaum störend empfindet.
Das geniale an GTA 3, GTA Vice City und schließlich auch GTA San Andreas ist die Tatsache, dass man im Detail so vieles bemängeln kann an der Grafik, aber trotzdem als Gesamtbild eine stimmungsvolle Optik geboten bekommt, die unglaublich viel Atmosphäre ausstrahlt. Hauptsächlich entsteht dieser Eindruck wohl aufgrund des gekonnten Einsatzes von Farben und Lichteffekten, aber auch viele kleine Details in der riesigen Spielwelt tragen dazu bei. Ob Städte, ländliche Gebiete, Wüstenlandschaft oder Großstadtmetropole - überall findet man zahlreiche Dinge, die das Spiel lebendig wirken lassen und es gibt wohl kein anderes Spiel, indem es ähnlich viel zu entdecken gibt wie bei GTA San Andreas. War schon Vice City recht groß, so übertrifft San Andreas alles noch mal um Längen, dabei gibt es quasi keine Ladepausen innerhalb dieser riesigen Spielwelt, lediglich beim betreten von Gebäuden muss man eine sehr kurze Verzögerung in Kauf nehmen.
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Sound:
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Am Sound gibt es nun wirklich gar nichts zu kritisieren, denn der ist nahezu perfekt. Die Synchronisation ist erstklassig, die Stimmen passen sehr gut zu den jeweiligen Charakteren. Allerdings gibt es keine deutsche Sprachausgabe, sondern lediglich deutsche Untertitel. Da aber die englische Sprachausgabe so hervorragend ist, sollte das keinen Anlass zu Kritik geben. Davon abgesehen würde wohl auch ein Teil der Atmosphäre verloren gehen, denn es ist ziemlich schwer vorstellbar das das Gangsterszenario mit deutschen Sprechern überzeugend rüberkommen würde.
Nix zu meckern gibt es eigentlich auch bei den Waffen- und Umgebungsgeräuschen, dank EAX Advanced HD
Ein echtes Highlight sind spätestens seit GTA Vice City die verschiedenen Radiosender, selbstverständlich dürfen die auch bei San Andreas nicht fehlen, von Hip Hop, Funk und Rock bis hin zu Country sind zahlreiche Musikrichtungen vertreten. Natürlich ist das alles Geschmackssache, aber bei der großen Auswahl dürfte wohl für jeden der passende Radiosender dabei sein.
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Steuerung:
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Im Prinzip gab es bei der Steuerung des Spiels in der PS2 Variante nur wenig zu bemängeln, aber beim Umgang mit diversen Waffen hatte ich oftmals doch Probleme, denn mit dem Gamepad einer Konsole ist es nun mal nicht so komfortabel wie mit der PC-Maus. Und auch die Steuerung von Flugzeugen und Hubschraubern hat mich doch einiges an Ausdauer gekostet bis ich das halbwegs in Griff hatte. Meine Hoffnung für das PC-Spiel war natürlich das hier alles sehr viel einfacher funktioniert.
Was die Handhabung der Waffen angelangt, da gibt es auch rein gar nichts zu kritisieren, mit Maus und Tastatur funktioniert das Ganze tadellos. Die Steuerung diverser Fahrzeuge klappt auch sehr gut, allerdings macht hier sehr oft die Kamera Probleme, denn es gibt teilweise sehr lange Verzögerungen, was vor allem sehr unangenehm auffällt, wenn man unter Zeitdruck steht oder mitten in einer Verfolgungsjagd steckt. Mit der Maus kann man die Kamera zwar jederzeit drehen, aber in brenzligen Situation ist das kaum möglich und so fährt man oftmals für einige Sekunden regelrecht blind und es ist dann reine Glückssache auf dem richtigen Weg zu bleiben.
Meine Hoffnung bezüglich der Steuerung von Hubschraubern und Flugzeugen hat sich leider nur teilweise erfüllt. Meine ersten Flugversuche waren ebenso katastrophal wie schon auf der PS2 - eigentlich sogar noch schlimmer. Erst als ich die Steuerung so konfiguriert hatte, das die Maus beim Fliegen sozusagen deaktiviert war hat es besser geklappt. Überhaupt - man muss denke ich etwas experimentieren mit den Einstellungen, irgendwann hat man dann schon die optimale Tastenbelegung gefunden. Und mit etwas Übung kommt man dann auch wunderbar klar mit der Fliegerei.
Wer bereits den direkten Vorgänger, GTA Vice City, gespielt hat wird ansonsten sofort bestens zurecht kommen mit der Steuerung, denn vom Grundprinzip her hat sich hier kaum etwas geändert. Die eigene Spielfigur wird in der gewohnten 3rd Person Ansicht mit den entsprechenden Bewegungstasten der Tastatur gesteuert, die Kamera lässt sich mit der Maus frei bewegen. Neu hinzugekommen sind nun noch ein paar zusätzliche Bewegungsabläufe, so kann CJ beispielsweise mühelos über Mauern und Zäune klettern. In der Praxis funktioniert die zu-Fuss-Steuerung jedenfalls wunderbar. Und sieht man einmal von der Verzögerung der Kameraeinstellung ab, dann klappt auch das Steuern diverser Fahrzeuge ohne viel Übung, denn trotz Schadensmodell, was sich in gewisser Weise auf das Fahrverhalten auswirkt, ist die Fahrzeugsteuerung nicht wirklich auf Realismus ausgelegt. Wenn es zu Beginn des Spiels auch etwas schwieriger ist, so hat das lediglich damit zutun, das es das erwähnte Skill-System gibt und man sich natürlich erst mal entsprechende Werten erarbeiten muss.
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Altersfreigabe:
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Irgendwie kann ich in letzter Zeit bei vielen neuen Spielen die Alterseinstufung nicht mehr nachvollziehen und auch bei GTA San Andreas kann ich es ehrlich gesagt nicht. Gekauft habe ich die 16er Version, hatte aber zuvor schon die 18er Fassung der PS2 gespielt. Unterschiede was die Gewalt betrifft sind nur minimal, so kann man in der 16er PC-Fassung keine getöteten Passanten ausrauben und auch Treffer bei Schusswechseln werden etwas entschärft dargestellt, meiner Meinung nach sind das jedoch nur unbedeutende Kleinigkeiten, denn der Gewaltgrad ist dennoch sehr hoch. Schon allein die Thematik des Spiels lässt keinen Zweifel daran das GTA San Andreas nicht gerade harmlos ist in Sachen Gewalt, man spielt nun mal einen Gangster und die Aufträge sind dementsprechend gestaltet. Raub und Mord sind an der Tagesordnung, so schleicht sich Hauptakteur CJ beispielsweise von hinten an um unliebsamen Zeitgenossen mit dem Messer die Kehle durchzuschneiden. Meiner Meinung nach wäre bei diesem Spiel eine USK 18 durchaus angebracht.
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Preis:
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Neu kostet das Spiel knapp 40,- Euro (z.B. bei Amazon), in Anbetracht des enormen Umfanges ist der Preis durchaus gerechtfertigt denke ich.
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Fazit.
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Mir persönlich macht GTA San Andreas am PC eigentlich noch mehr Spaß als auf der PS2, was hauptsächlich daran liegt das sich das Spiel mit Maus und Tastatur einfach viel komfortabler steuert als mit dem Gamepad (mag natürlich Ansichtsache sein, meine eigenen Erfahrungen sind aber so). Lediglich die teilweise auftretenden technischen Probleme trüben da etwas das Gesamtbild und wenn ich meinen PC erst 3 oder 4 Mal neu starten muss bevor ich Glück habe und das Game ordnungsgemäß läuft, dann kommt schon ein gewisser Unmut auf. Aber GTA ist eben GTA, was soviel heißen soll, das man bei diesen Spiel irgendwie viele Dinge verzeiht, die nicht so perfekt sind. Wo man bei anderen Spielen gnadenlos abwerten würde, so nimmt man das bei GTA viel eher hin - falls man so vom gesamten Spielkonzept fasziniert ist wie das bei mir der Fall ist. Das es zahlreiche andere Spiele gibt, die eine deutlich bessere Grafik zu bieten haben vergisst man schnell, wenn man erst einmal von Story und Gameplay in den Bann gezogen wurde. Und wenn man bedenkt wie viele aktuelle Spiele bereits nach rund 10 Stunden vorbei sind, dann muss man wirklich sagen das GTA San Andreas auf jeden Fall sein Geld wert ist, selbst ohne diverse Nebenmissionen kommt man locker auf 30 Stunden Spielzeit. Dabei kommt aber niemals Langeweile auf, denn die Aufträge sind sehr abwechslungsreich gestaltet und auch die Story sorgt für Spannung. Von mir gibt es daher auch eine klare Empfehlung für GTA San Andreas. weiterlesen schließen
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