Georgia Testberichte
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Pro & Kontra
Vorteile
- Lebensgefühl der Südstaaten kommt gut rüber
Nachteile / Kritik
- zwar gross aber trotzdem nicht so viel los
Tests und Erfahrungsberichte
-
Atlanta - Die Stadt der Peachtrees
4Pro:
Lebensgefühl der Südstaaten kommt gut rüber
Kontra:
zwar gross aber trotzdem nicht so viel los
Empfehlung:
Ja
Nach meinem Abi hatte ich das Glück 3 Monate in den USA in der Nähe von Atlanta leben zu dürfen...
Allgemeines
Klar, dass ich mich schon vor meiner Abreise eingehend über Georgia und Atlanta informiert hatte: Atlanta als Hauptstadt des Peachtrees-States (daher natürlich auch ein Pfirsich auf den Autokennzeichen...) hat mehrere Millionen Einwohner und ich dachte mir, dass da wohl jede Menge los sei...
Doch das war dann doch eher weit gefehlt... Gross ist Atlanta schon aber zum einen auf eine riesige Fläche verteilt (überall ist grün und vor allem die Aussenbezirke sind durch teilweise richtig grosse Waldstücke voneinander getrennt) zum anderen ist die Rassentrennung hier immernoch nicht so ganz aufgehoben und die unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen bleiben meist unter sich. So ist es dort nur natürlich, dass Weisse sich möglichst nicht in Gegenden aufhalten, wo es viele Schwarze gibt... Daher kam es auch, dass meine Gasteltern immer darauf achteten, dass ich nicht allein dort war (schade eigentlich... es hätte noch so viel mehr zu sehen gegeben...).
Was ich besonders auffällig fand, sind die vielen Pfirsichbäume die man bis in die Downtown hinein findet und die angeblich im Frühjahr wunderschön blühen (da war ich leider nicht da). Aufpassen muss man nur, wenn man irgendwas sucht, dass in einer Strasse liegt in deren Name irgendwas mit "peach" vorkommt: Davon gibt es mehr als 50 die sich zum Teil auch noch sehr ähnlich anhören...
Verkehrsmittel
In den Randbezirken von Atlanta ist ein Auto quasi Muss, da es zum einen nur wenige Busverbindungen gibt und diese zum anderen meist nur an einem Punkt pro Stadtteil halten, womit man allein dorthin schon bis zu 30 Minuten mit dem Auto braucht.
Fahrräder sind generell eher als Sportgeräte denn als Fortbewegungsmittel zu sehen, weshalb es nirgendwo Radwege gibt (aber selbst wenn es sie gäbe: wer fährt 30 Minuten und mehr zum nächsten Supermarkt???).
Auch zu Fuss wird man in den Randbezirken ziemlich komisch angesehen. Es gibt zwar extra Fussgängerampeln, die jedoch meist so kurz geschaltet sind dass man rennen muss um rechtzeitig bevor die Autofahrer wieder grün haben über eine (!) Fahrbahn zu kommen... (und dann muss man natürlich wieder eine zeitlang warten, bis die Ampel für die 2. Fahrbahn endlich grün wird) In der Downtown kommt man zu Fuss schon wesentlich besser durch und ich denke es ist einfach beeindruckend neben den riesigen Wolkenkratzern zu stehen und an ihnen hochzugucken.
Ein weiteres Verkehrsmittel ist die MARTA (Metropolitan Atlanta Rapid Transit Authority), die S-Bahn, die die meisten Stadtteile miteinander verbindet (wenn man nicht gerade so wie ich zu weit ausserhalb wohnt). Meiner Meinung ein gutes Verkehrsmittel, wobei die Fahrgäste hier hauptsächlich den unteren Gesellschaftsschichten angehören und man teilweise auf sehr komische Gestalten trifft (viele Amis, gerade mit Kindern, nutzen deshalb die MARTA nicht).
Trotz sehr hoher Parkgebühren nutzen daher die meisten Amerikaner das Auto um in die Downtown zu kommen (daher ist man auch meist ziemlich lange auf Suche nach einem Parkplatz, der zum einen nicht zu weit ausserhalb liegt und zum anderen noch bezahlbar ist).
Sehenswürdigkeiten
Die bekannteste Sehenswürdigkeit ist wohl das CNN-Center, wo man auch unbedingt eine Führung mitmachen sollte, weil man sonst nicht viel sehen kann (unten im Foyer gibt es einige Fastfoodrestaurants und man kann die Flaggen aller Länder in denen CNN ausgestraht wird sehen und das wars dann auch schon).
Durch einen Durchgang kommt man vom CNN-Center direkt in das Stadion des Baseballteams (BravesMuseum gibt es dazu) und von da aus weiter zum Georgia Dome, Heimat der Atlanta Falcons (Football) (ich schreib jetzt nicht so viel dazu, da man das während ich da war nicht besichtigen konnte und von aussen ist es doch eher langweilig.
Auf der anderen Seite des CNN-Centers liegt der Olympia Park, der leider wie alle Parks in der Downtown etwas klein ausgefallen ist. Schönes Detail finde ich aber die Wege, auf deren Pflastersteinen die Namen sämtlicher Olympiateilnehmer stehen (wenn man da was sucht, kann das bei so viel Namen allerdings seeehr lange Dauern).
Mein persönliches Highlight unter den Sehenswürdigkeiten ist allerdings das Einkaufszentrum "underground", was so gar nicht den üblichen amerikanischen Malls gleicht... Wie der Name schon sagt liegt es mehr oder weniger unter der Stadt. Es gibt keine Fenster und ist auch alles etwas düster mit seinen dunklen Steinwänden. Zu beiden Seiten des breiten Durchgangs befinden sich Geschäfte aller Art und auch das ein oder andere Restaurant. Was mir besonders gefallen hat, sind die antik aussehenden Verkaufstände die überall stehen und an denen man sowohl Souveniers als auch andere Nützliche Kleinigkeiten kaufen kann. Das Publikum wirkt sehr multikulturell, wobei man bei näherem hinsehen schnell feststellt, dass fast alle Weissen Besucher Touristen sind (weisse Amerikaner kaufen hier eher selten ein und durch den hohen Anteil vo Schwarzen stand auch schon zur Debatte das undergroud zu schliessen, was zum Glück bis heute nicht passiert ist).
Kommt man aus dem underground raus, steht man auf einem grossen Platz und hat vor sich die "world of Coca Cola", das Colamuseum. Hier erfährt man einfach alles über Coca Cola und die anderen Produkte der Firma vom Beginn bis heute. Gerade für Kinder ist der letzte Teil des Museums ziemlich interessant: hier kann man sämtliche Getränke, die es weltweit gibt testen bis zum umfallen (ich habe es nicht geschafft alles durchzutesten, dafür ist es einfach zu viel...). Interessant ist vor allem, dass es in jedem Land ganz spezielle Produkte gibt, die es sonst nirgendwo gibt (daher fragten uns auch einige Amerkianer, ob denn Mezzo Mix auch wirklich so schmecke wie bei uns...).
Fazit
Alles in allem ist Atlanta eine recht schöne Stadt, die trotz ihrer eigentlichen Grösse eher gemütlich klein wirkt. Für einen langen Besuch dirkt in der Downton lohnt es sich sicher nicht, da man das meiste an einem Tag sehen kann.
Wenn man allerdings schonmal da ist, sollte man es auf keinen Fall verpassen auch die Sehenswürdigkeit in der näheren Umgebung (vor allem Stone Mountain, einen riesigen Felsblock mit grossem Freizeitpark drumherum) anzugucken...
weitere Infos unter www.underatl.com weiterlesen schließen -
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Hier laufen die Uhren noch anders...
Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Da ich ein grosser USA-Fan bin, möchte ich heute einmal über eine Stadt berichten, die für mich eine der schönsten Städte der USA ist (gut, zugegeben, daß ist auch nicht besonders schwer, aber dem Charme Savannahs muß man erliegen)
Savannah liegt im tiefsten Süden Georgias kurz vor der Grenze zu Florida und besitzt 137.000 Einwohner. Zur Atlantikküste ist es mit dem Auto ein kurzer Weg, ca. 45 min Fahrtzeit. Hier kann man dann im warmen Wasser schwimmen, relaxen oder auch das Nachtleben geniessen.
Savannah ist eine einmalige Mischung aus Geschichte, südlichem Charme und Gastfreundschaft, die es zu einem Edelstein im Süden der Atlantikküste macht. Millionen von Besuchern, also auch meine Frau und ich, sind fasziniert von der Historie, den schönen und menschenleeren Stränden und der beeindruckenden Landschaft.
Kurz zur Geschichte: Savannah wurde 1733 als 13. und letzte englische Kolonie gegründet von Gen. James Oglethorpe. Nach ihm ist auch der Fluss benannt, an dem Savannah liegt. Im amerikanischen Bürgerkrieg ist Savannah als eine der wenigen Städte der Zerstörung entgangen, da General Sherman (Befehlshaber der Unionstruppen) es als eine Schande empfand, diese schöne Stadt zu zerstören.
Umschliessen tut Savannah wie jede amerikan. Stadt ein Ring mit Industrie, billigen Hotels, Einkaufszentren, ueber den man kein Wort zu verlieren braucht. Das interessante ist die archetektonisch sehr ansprechende Altstadt mit ihren wunderschönen Parks, einem übersichtlichen Strassensystem und den moosbehangenen Eichen.
Erkunden kann man Savannah mit Bussen, die alle Sehenswürdigkeiten ansteuern. Diese sind aber (gerade jetzt bei dem Dollar-Kurs) nicht gerade billig. Wir haben die andere Alternative gewählt und haben Savannah zu Fuß erkundet. So kann man auch viel besser die versteckten Kleinode dieser Stadt entdecken, wie Häuser, die im 18. und 19. Jahrhundert gebaut wurden, mit ihren schmiedeeisernen Türen und Innenhöfen mit kleinen Brunnen. Diese Häuser zusammen mit grossen Kirchen und den moosbehangenen Eichen geben der Stadt eine einzigartige Atmosphäre.
Abends trifft man sich an der Riverfront, wo es einige gute Fischrestaurants gibt und die auch sonst zum Bummeln einlädt. Noch ein kleiner Tip, in der Oyster-Bar ist jeden Nachmittag Happy-Hour, da gibt es ein Dutzend fangfrischer Austern für 4 Dollar. Lecker, mir läuft jetzt noch das Wasser im Munde zusammen.
Man kann bei dieser Stadt leider nicht unbedingt auf einzelne Attraktionen eingehen, weil die gesammte Stadt ein harmonisches und unwahrscheinliches schönes Bild ergibt, man muß es einfach erlebt haben. Savannah ist eines der seltenen Beispiele, wo es einer amerikanischen Stadt gelungen ist, ihre Historie zu bewahren und eine eigene Identität aufzubauen. weiterlesen schließen -
Südstaatencharme
Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Im südlichen Teil Georgias, an der Mündung des gleichnamigen Flusses und hart an der Grenze zu South Carolina liegt Savannah, neben Charleston (SC) eine der bekannteren Städte der amerikanischen Südstaaten.
Die Geschichte der Stadt geht wohl etliche Jahrtausende (was die Besiedlung des Gebietes angeht) zurück, aber ihr heute als wesentlich betrachteter Teil beginnt im ersten Drittel des 18. Jahrhunderts. Georgia sollte eine Art Schutzwall für das englische South Carolina gegenüber dem spanischen Florida sein und war daher von hervorragender militärischer Bedeutung.
Im November des Jahres 1732 segelte ein Schiff namens ANNE mit 114 Siedlern und einem General namens James Oglethorpe von England aus los und erreichte nach einiger Zeit Yamacraw, den Ort, der bald danach Savannah genannt wurde.
Oglethorpe hatte bereits in England einen Plan für eine Stadt entworfen und begann kurz nach der Landung mit der Umsetzung dieses Plans. Er sah vor, Stadtviertel um zentrale Plätze zu gruppieren, mit öffentlichem Gelände östlich und westlich der Plätze (für Kirchen und öffentliche Gebäude), sowie zehntpflichtigem Gelände nördlich und südlich davon für die privaten Wohnhäuser der Siedler.
Diese Struktur ist heute noch hervorragend erkennbar. Wir haben unseren mehrstündigen Spaziergang durch die Altstadt von Savannah als einen Spaziergang durch die Vergangenheit empfunden, nur ab und zu gestört durch die modernen Autos, die im amerikanischen Straßenbild von heute nicht wegzudenken sind.
Vorbei an zum Teil verfallenden, zum Teil bereits renovierten Häusern unterschiedlicher Gesellschaftsschichten, die oft ihren englischen Ursprung nicht verleugnen können (ganze Straßenzüge gleich aussehender Häuschen mit völlig identischem Grundriss), durch wirklich hübsche kleine Parkanlagen, vorbei an alten und neueren Kirchen, führt uns der Weg durch die fast lebendig werdende Kolonialzeit in den Südstaaten. Mitten in der Stadt findet sich denn auch der COLONIAL PARK CEMETERY, einer der ersten Friedhöfe der Stadt, der heute restauriert ist und auf dem man die Gräber bzw. Gruften einiger Größen aus der Geschichte der Stadt besuchen und sich anhand der Grabsteininschriften über ihre Bedeutung informieren kann.
Es macht wenig Sinn, jetzt die Namen all derer aufzuzählen, die sich durch ihre Häuser hier unsterblich gemacht haben. Wir lassen uns einfangen von der Ante-bellum-Atmosphäre zwischen den alten Gebäuden, die noch dadurch begünstigt wird, dass nicht sehr viele Leute unterwegs sind. Ab und zu stört uns mal ein halb besetzter Tour-Bus (irgendwie sehen die alle aus wie nachgemachte Cable-Cars aus San Francisco). Nein, mit einem solchen Bus fahren möchte ich hier nicht, die Stadt muss zu Fuß erfahren werden...
Gottseidank haben wir ein Hotel fast direkt im Zentrum an der Bay Street gebucht (Days Inn & Suites Historic District, 70 US-$ plus tax), so dass wir keinen nennenswerten Anmarschweg zurücklegen müssen, sondern praktisch von der Hoteltüre aus uns mitten in die Geschichte werfen können. Trotz ziemlich hoher Luftfeuchtigkeit und nicht gerade frischen Teperaturen...
Zu den wichtigsten Attraktionen gehört natürlich die RIVER STREET mit ihrem FACTORY WALK, ehemals das Zentrum des Handels im alten Savannah. Heute finden sich dort eine Vielzahl an Geschäften, meist mit deutlich erhöhten Preisen, wie das bei Touristenattraktionen halt mal so ist, und etlichen Restaurants, bei deren Preisgestaltung einem gelegentlich der Appetit schlagartig vergeht...
Aber es gibt auch günstigere Eckchen, an denen man ein paar Austern für wenige Dollar erstehen kann. Gerade der richtige Imbiss vor einem längeren Spaziergang...
Wem der Rundgang noch nicht informativ genug ist, der kann sich in zahlreichen Museen näher in die Geschichte der Stadt einführen lassen. Aber da wir (insbesondere ich) dazu neigen, Details sowieso schnell wieder zu vergessen, beschließen wir, darauf zu verzichten und lieber die Atmosphäre in uns aufzunehmen.
Insgesamt ist der historische Teil Savannahs heute auf dem Weg zurück zum alten Glanz, die oft stark dem Verfall unterworfenen Häuser werden zum Teil renoviert und restauriert, die alte Parklandschaft wird gepflegt. Was einerseits erfreulich, andererseits aber manchmal auch lästig ist: kaum ein Haus lässt sich ohne einen größeren Baumanteil im Bild fotografieren. Aber ich denke mal, dass dadurch auch die Stimmung besser vermittelt werden kann.
Natürlich hat auch Savannah einen Gürtel um das Zentrum, in dem man all die Errungenschaften der modernen Zeit (wie Wal Mart, Mac Donalds, Taco Bell und zahllose China-Restaurants mit oder ohne Buffet) finden kann. Diesem Teil mehr als diesen Absatz zu widmen, wäre allerdings vergeudete Zeit.
Wir begeben uns in die größere Umgebung der Stadt in Richtung Atlantik. Insgesamt vier Forts bzw. deren Überreste kann man besuchen. Unsere Entscheidung fällt auf das „Fort Pulaski National Monument“, den östlichen Vorposten der Stadt im amerikanischen Bürgerkrieg, erbaut im zweiten Viertel des 19. Jahrhunderts für etwa 1 Million Dollar aus 25 Millionen Ziegelsteinen. DAs sollte eigentlich reichen, um den Yankees Widerstand leisten zu können. Hatte man gedacht. Aber als es ernst wurde, ging dann alles ganz schnell: gerade mal 30 Stunden nach dem Beginn des Angriffs der Nordstaaten auf das Fort, kapitulierte der Kommandeur desselben, weil er erkannte, dass sein Fort den neuen, größeren und speziellen Kanonenkugeln nicht gewachsen war und er eine reine Niedermetzelei vermeiden wollte. Das Fort wurde aufgegeben und begann, zu verfallen.
In den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts wurde dann mit der Restaurierung des Forts begonnen, heute ist es ein National Monument und kann gegen eine geringe Gebühr besichtigt werden (kostenlos mit National-Park-Pass). Der Rundgang ist ganz interessant, gewährt er doch Einblicke in die inneren Strukturen eines solchen Forts, in die Räumlichkeiten und die Verteidigungsanlagen. Selbst ein Gefängnis durfte hier nicht fehlen... In einem Teil der Außenmauer wurden die Einschusslöcher der Kanonenkugeln erhalten, um die Kraft der Kanonenkugeln der damaligen Zeit zu demonstrieren.
Etwas friedlicher geht es an einem anderen Platz zu, den wir uns als Ziel ausgesucht haben: die WORMSLOE STATE HISTORIC SITE, eines ehemaligen herrschaftlichen Anwesens. Für etwa 3 $ Eintritt pro Person darf man eine etwa 1,5 Meilen lange Eichenallee entlang fahren, was wirklich Spaß macht. Zwischendurch muss man allerdings immer mal wieder auf Wildlife achten...
Kurz vor dem Ende der Alle erreichen wir das Visitor-Center, in dem wir uns Informationen über Wormsloe beschaffen wollen. Wir sind die einzigen Gäste (und bleiben das auch während unseres ganzen Besuchs), trotzdem führt man uns ein etwa viertelstündiges Video vor, das unseren Wissensdurst befriedigen soll. Was es auch tut. Es ist interessanter als vorher vermutet...
Anschließend dürfen wir dann die letzten Meter der Allee zu Fuß entlang laufen, bis wir die Ruinen der ehemaligen Gebäude erreichen. Der Gründer von Wormsloe, ein englischer Adeliger namens Jones, kam zusammen mit James Oglethorpe nach Savannah und begründete seinen Besitz um das jahr 1773 herum.
Die Ruinen sind an sich nicht besonders interessant, einzig das Baumaterial hat doch mein Erstaunen hervorgerufen: in den Mauerresten konnte man Austern- und Muschelschalen neben Steinen und sonstigen Baumaterialien ausmachen.
Aber wegen der Eichenallee allein sind die paar Dollar Eintritt gut angelegt (und natürlich wegen des Videos...).
Damit beenden wir unseren Besuch in Savannah und fahren weiter, dem ANTE BELLUM TRAIL, etwas nördlicher in Georgia gelegen, entgegen.
Nein, nein, wir sind nicht in Griechenland gelandet, auch wenn der Ortsname leicht griechisch angehaucht ist: Athens ist eine etwa 100 000 Einwohner zählende Universitätsstadt im Nordosten von Georgia, etwa 70 Meilen von Atlanta (der Hauptstadt Georgias) entfernt.
Es ist August und die Stadt macht einen ziemlich leeren Eindruck. Die meisten Studenten sind nicht hier, für die restlichen Einwohner ist die Stadt eigentlich viel zu groß.
Der Altersaufbau der Bevölkerung ist ganz interessant: die meisten Einwohner sind im Alter von 18 bis 44 Jahren, über 60 sind etwa 11% und unter 18 etwa 25%.
Der durchschnittliche Einwohner ist 31,8 Jahre alt, der Median liegt bei ca. 25 Jahren (den Median bekommt man, wenn man jedes vorhandene Alter aufschreibt und dann den Wert nimmt, der in der Mitte der Liste steht, grob gesagt. Aber das soll hier ja keine Statistik-Abhandlung werden).
Was macht denn nun der Tourist in Athens?
Nun, Athens hat einige bemerkenswerte Plätze zu bieten. Im Jahre 1806 beginnt die Entwicklung der Stadt von einer lockeren Ansiedlung hin zum intellektuellen Zentrum Georgias mit der ersten staatlichen Universität der USA.
In den Jahrzehnten der „Ante-Bellum-Zeit“ entsteht eine an griechische Architektur erinnernde Bebauung mit den charakteristischen massiven Säulen, die etwas aufgelockert wird durch eine Vielzahl an schattenspendenden Magnolien in recht nett angelegten Gärten.
Viele der Häuser sind in einem ausgezeichneten Zustand erhalten und werden zum großen Teil von Einrichtungen der Universität benutzt (z. B. als Studentenwohnungen).
Am interessantesten ist der North Campus der Universität mit vielen Bauten aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Besonders prunkvoll ist das Haus des Universitätspräsidenten...
Als „National Historic Landmark“ gilt das in den 40er Jahren des 19. Jahrhunderts erbaute „Taylor-Grady-House“. Es wird eingesäumt von 13 Säulen, die die ursprünglichen amerikanischen Kolonien repräsentieren sollen. Den Namen hat es von seinem Bewohner Henry Grade, einem der Architekten des „neuen Südens“ und seinem Erbauer, einem General Taylor, der wegen des Studiums seiner Kinder von Savannah nach Athens gezogen ist. Für einen Eintrittspreis von 3 US-$ kann man das Haus Mo - Fr zwischen 9 und 17 Uhr besichtigen. Leider ist gerade geschlossen, als wir ankommen, aber auch nur von außen ist das Gebäude interessant - und der „Historical Marker“ erzählt uns hinreichend viel über die Geschichte des Hauses.
Per Zufall stoßen wir auf unserer Tour durch das historische Athens auf ein Hinweisschild „Bear Hollow Trail“. Es führt uns zu einem winzigen zoologischen Garten, in dem wir auf dem sehr kurzen Rundgang immerhin einiges Rotwild, Bären und diverse Vögel begutachten können. Weil es schwül-heiß ist, liegen die armen Bären wohl auch nur lethargisch im Schatten, nur manche Vögel geben Zwitscherlaute von sich.
So langsam wird es Zeit, zum Quartier zurück zu fahren. Wir haben uns im „Holiday Inn Express“ eingemietet, nicht weit von Downtown Athens entfernt. Das Motel bietet den üblichen Holiday-Inn-Standard mit geräumigen Zimmern, freundlichem Personal, einem Swimming-Pool und einem „sicheren kostenlosen Parkplatz“. Unser Zimmer im zweiten Stock, ausgestattet mit einem riesigen King-Size-Bett, Kaffemaschine, Telefon (wichtig für meinen Internet-Anschluß. Ich kann mein ibook direkt am Telefon anschließen und mich bei AOL ohne Telefongebühren einwählen) großem Fernseher und kleiner Sitzecke bietet genügend Komfort, mehr jedenfalls als man in vielen deutschen Hotels für mehr Geld geboten bekommt.
Im Zimmerpreis von etwa 70 $ „plus tax“ ist außerdem ein kontinentales Frühstücksbüffet enthalten, das diesen Namen auch wirklich verdient. Neben mindestens fünf verschiedenen Müsli-Sorten, Quark, Fruchtsäften, Früchten, Croissants, Toastbrot, Marmelade, Butter, Kaffee, Tee (mehrere Sorten), jeder Menge süßen Gebäcks gibt es auch noch kleine, heiße Hacksteaks, die regen Absatz finden. Im großen Frühstücksraum ist hinreichend Platz für die Gäste, es ist kein Problem, einen freien Tisch zu finden.
Am Nebentisch schimpft ein Amerikaner lautstark auf seinen Präsidenten, der Irak-Konflikt ist auch hier ein Thema, das die Gemüter bewegt.
Natürlich gibt es noch viele andere Motels, z. B. ein Best Western und eine Travelodge, aber die liegen uns zu weit von Downtown entfernt. Und dorthin wollen wir am späten Nachmittag noch spazieren, um uns die Szene anzusehen.
Downtown Athens ist nicht besonders groß und auf die übliche Weise in Quadraten angelegt. Wir finden eine große Anzahl kleinerer Kneipen, die zu bestimmten Zeiten Musik aufbieten, und einige Restaurants, in denen man z. B. europäisch essen kann (in einem Lokal sehen wir Rindsrouladen auf der Karte...). Es ist noch zu früh am Tag und außerdem sind Semesterferien, also ist nicht viel los. Nach einem kurzen Spaziergang, der uns einen kleinen Eindruck des Zentrums verschafft hat, gehen wir zurück ins Hotel.
Auch die historischste aller Städte bleibt von einem nicht verschont: dem „Speckgürtel“ mit seinen Supermärkten, Fast-Food-Tempeln und sonstigem Business, der in seiner immer wieder gleichen Gestalt jeden noch so schönen Ort verschandelt. Aber einkaufen muss halt manchmal auch sein...
Wir sind nur einen Abend in Athens, gönnen uns ein Fläschchen Wein, um das mäßige Essen in einem China-Lokal, dessen Name mir entfallen ist, vergessen zu machen.
Am nächsten Tag geht es dann weiter, wir folgen dem „Ante-Bellum-Trail“ in Richtung Macon, vorbei an einer Vielzahl historischer Häuschen und Ortschaften, ein ruhiger und dadurch recht attraktiver Weg durch einen Teil der Geschichte Georgias, den man jedem empfehlen kann, der nicht nur von Attraktion zu Attraktion hetzen möchte. weiterlesen schließen
Informationen
Die Erfahrungsberichte in den einzelnen Kategorien stellen keine Meinungsäußerung der Yopi GmbH dar, sondern geben ausschließlich die Ansicht des jeweiligen Verfassers wieder. Beachten Sie weiter, dass bei Medikamenten außerdem gilt: Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
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