Herbert Grönemeyer Testberichte

Tests und Erfahrungsberichte

• Er ist wieder da

  

  17.01.2003, 18:14 Uhr von
  Gesi42
  

  5

  Bewertungen (16)
  Bewerten / Kommentar schreiben

  Pro:

  -

  Kontra:

  -

  Empfehlung:

  Ja

  Herbert Grönemeyer hat mit seinem aktuellen Album so ziemlich alle Rekorde der deutschen Musikgeschichte gebrochen. Innerhalb von 3 Wochen hat er bereits Vierfach-Platin erreicht. Dies hat vor ihm noch niemand geschafft. Also Grund genug mal sein Album etwas genauer unter die Lupe zu nehmen.
  
  
  Die Songs
  ----------
  Beim ersten Mal Hören blieb natürlich gleich "Mensch" bei mir positiv hängen, denn dieser Song wird im Radio zur Zeit rauf und runter gespielt. Aber die anderen Songs lassen sich durchaus auch hören.
  Gerade die Texte sind es, die ich bei Herbert Grönemeyer so liebe. Und bei vielen Songs von "Mensch" sollte man richtig zuhören, denn jeder ist eine Art Vergangenheitsbewältigung, als vor einigen Jahren zwei Todesfälle Herbert Grönemeyer in eine tiefe Schaffenskrise zog. Um so erstaunlicher ist es deshalb, welch grosses Comeback er jetzt geschafft hat.
  Erwähnenswert ist zudem der Song "Der Weg", wo Herrbert Grönemeyer an seine verstorbene Frau erinnert und die er in den vergangenen Jahren sehr vermisst hat. Jetzt ist er alleinerziehender Vater und dies war bestimmt nicht so einfach.
  Der Song "Neuland" zeigt Herbert Grönemeyer mal von einer komplett anderen Seite, denn hier wird er so richtig rockig. Hier besingt Herbert Grönemeyer Deutschland. Diese Interpretation von Deutschland hat mir übrigens sehr gut gefallen, und der Zuhörer sollte hier genau auf den Text hören, denn hier rechnet Herbert Grönemeyer so richtig mit Deutschland ab.
  Interessant fand ich zudem den Bonustrack 11, der normalerweise nach einer Länge von 3:27 Minuten aufhört. Aber wenn man genauer hinhört, setzt nach weiteren 17 Minuten ein 2. Bonustrack von seinem Sohn Felix in englischer Sprache ein. Zunächst dachte ich hier an einen Fehler, aber dieser Fehler war doch beabsichtigt.
  
  
  Der Preis
  ----------
  Nornmalerweise bekommt man das aktuelle Album für 14,99 Euro. Aber in grösseren Märkten wie Media Markt oder Saturn habe ich das Album auch schon für 12,99 Euro gesehen.
  Für mich gehört jedenfalls das Album "Mensch" zu den besten Alben des Jahres und ich werde in naher Zukunft bestimmt desöfteren in dieses Album hereinhören.
  
  
  Meine Lieblingssongs
  ---------------------
  Das Album "Mensch" gefällt mir im grossen und ganzen sehr gur und ist auf jeden Fall eines der besten Alben, die Herbert Grönemeyer veröffentlicht hat. Einen Song hier zu favorisieren ist recht schwierig, aber ich versuche es auf jeden Fall einmal.
  Zu meinen absoluten Lieblingssongs gehört auf jeden Fall "Mensch", durch den ich auch ältere Werke von Herbert Grönemeyer wieder höre.
  Zu den weiteren Lieblingsstücken gehört "Neuland" sowie "Lache, wenn es nicht zum Weinen reicht" und "Der Weg". Diese Songs erzählen eine besondere Geschichte eines Herbert Grönemeyer, der endlich wieder den weg zur Musik gefunden hat. Ich habe ihn in den letzten Jahren richtig vermisst und es ist schönb, daß er wieder da ist.
  
  
  
  Die Tournee
  ------------
  Sehr positiv habe ich die nachricht vernommen, daß Herbert Grönemeyer auch wieder auf Tournee geht. Dies fand ich schon sehr gut, aber leider sind viele konzerte von ihm schon wieder ausverkauft, sodaß es kaum noch Konzertkarten im freien Verkauf gibt. Aber zum Glück gibt es jetzt einige Zusatzkonzerte und ich werde mir diese Woche noch welche bestellen, damit ich auch endlich Herbert Grönemeyer einmal live erleben kann. Hoffentlich ist es noch nicht zu spät.
  
  
  Die Trackliste
  ---------------
  Der Vollständigkeit halber gibt es hier noch einmal die komplette Trackliste, aber die meisten von Euch werden das "Mensch"-Album sowieso zu Hause im Regal haben:
  1. Mensch 4.28
  2. Neuland 3.42
  3. Der Weg 4.18
  4. Viertel vor 4.23
  5. Lache, wenn es nicht zum Weinen reicht 4.42
  6. Unbewohnt 5.04
  7. Dort und hier 2.32
  8. Blick zurück 5.54
  9. Kein Pokal 4.33
  10. Zum Meer 5.38
  11. Demo (letzter Tag) 3.27 (Bonus Track)
  
  
  
  Mein Fazit
  -----------
  Insgesamt gefällt mir das neue Album von Herbert Grönemeyer sehr gut und es freut mich, daß er wieder der Musik eine Chance gelassen hat. Das Album ist sehr abwechslungsreich und immer für eine Überraschung gut. Aber am besten gefallen mir noch immer die Texte, die sehr tiefgründig sind und dem Zuhörer zum Nachdenken bringen sollen. Solch tiefgründige Alben würde ich mir häufiger wünschen. weiterlesen schließen

• Ein Song für die Massen ;-)

  

  13.01.2003, 13:56 Uhr unknown Dieser Nutzer ist nicht mehr auf yopi.de aktiv.

  3

  
  Bewerten / Kommentar schreiben

  Pro:

  -

  Kontra:

  -

  Empfehlung:

  Ja

  Nun ist er schon seit vielen Wochen in den Charts vertreten und dies obwohl er schon so unglaublich viele Käufer gefunden hat, die Rede ist von einem der erfolgreichsten Songs des letzten Jahres. Ganz klar es geht um "Mensch" von Herbert Grönemeyer welcher im August des letzten Jahres mit dieser Single gleich einmal auf Platz 1 der deutschen Verkaufscharts ging und sich dort dann mehere Wochen aufhielt. Nun wurde der Song auch hier schon genügend beschrieben und von den meisten für absolut top bescheinigt, dies wahrscheinlich auch weil er sofort auf Platz 1 ging. Doch nun ein paar Monate nach dem erscheinen der Single wird einigen der Song sicherich schon auf die Nerven gehn da man ihn ja zu hauf im Radio oder im Tv sehen musste. Ich finde zum Beispiel seinen aktuellen Hit "Weg" wesentlich besser aber dies nur mal so am Rande erwähnt, Fakt ist das Herbert Grönemeyer mit "Mensch" sein Comeback gefeiert hat nachdem er zuvor für längere Zeit aus dem Geschäft ausgestiegen war da er privat schlimme Schicksalsschläge hinnehmen musste. Um so erstaunlicher ist es das er nun auf einmal wieder so gewaltig in die Charts zurückkam und seinen bis dahin größten Erfolg in den Charts feiern konnte. Als ich den Song zum ersten mal im Tv auf MTV sah dachte ich noch was für schlechte Musik im Fernsehn nur kommt aber als ich den Song im laufe der Tage desöfteren hörte gefiel er mir stets etwas besser. Ob man nun die Person Herbert Grönemeyer mag oder nicht man sollte schon Respekt haben dafür was er wieder geschafft hat und dies nach seiner harten und schlimmen Vergangenheit welche er überwunden hat.
  ******************************************************
  
  
  Die Person Herbert Grönemeyer ist ja nun schon bekannt wie ein bunter Hund, der nun 46jährige wurde im April in Göttingen geboren, er wuchs aber in seiner Lieblingsstadt Bochum auf. Bereits früh interessierte sich Herbert Grönemeyer für die Musik und die Schauspielerei welches er auch in einigen Rollen ausüben konnte. Seinen eigentlichen Durchbruch in der Musik schaffte er im Jahre 84, hier brachte er sein wohl bestes Album raus das Bochum-Album aus dem er seine besten Songs bis heute hatte. Seine schlimmste Zeit war ganz das Jahr 98 denn hier verlor er seine Frau und seinen Bruder an Krebs und nachdem dieser Schicksalsschlag eintraf war mit Musik nicht mehr viel bei Herbert Grönemeyer. Er verkroch sich erstmal und ließ sich viel Zeit über seine Zukunft nachzudenken, und wie es bei Künstlern so ist nutzen sie die Musik um ihre Gefühle dort auszudrücken und um den Schmerz damit etwas lindern zu können. Und so bekam man lange nichts mehr von ihn zu hören bis er nun also im August des letzen Jahres die Single "Mensch" rausbrachte und damit sein unglaublich erfolgreiches Comeback startete. Was kam war der Erfolg und die Genugtuhung das er es immer noch kann und seine Fans haben im laufe der Jahre die Treue gehalten. Aktuell lebt mehr in England als in Deutschland aber er ist trotzdem eine große Zeit im Jahr hier für Promotion und Auftritte.
  ******************************************************
  
  
  Das Cover seiner erfolgreichen Single ist ein blauer Himmel welcher mit Wolken belegt ist, mag sein das dies gleich eine Anspielung auf seine Gefühle ist. Desweiteren sind auf dem ganzen Cover verteilte weisse Streifen welche sich über das Cover ziehen und etwas den schönen Himmel verdecken. In der Mitte des Covers ist dann ein breiterer Balken abgebildet auf dem dann in großen Buchstaben der Name von Herbert Grönemeyer und der Songname aufgedruckt sind. Ich finde das Cover nicht so toll da die weissen Streifen doch nerven und den eigentlich schönen Himmel verdecken. Auf der Single bekommt man insgesamt vier Songs geboten welche mehr oder weniger gut sind, zum einen ist dies natürlich die Version von Mensch welche gleich in zwei Versionen hier vertreten ist und zum anderen sind es der Song "Lache, wenn es nicht zum weinen reicht" und zu guter letzt dann noch ein Remix welcher aber nicht wirklich begeistert. Insgesamt hat man also ca 20 Minuten die man sich auf der Cd geben kann. Ich finde es etwas sinnlos den Song "Mensch" gleich in zwei Versionen hier zu bringen denn ich denke mal das wurde nur gemacht um die Cd zu füllen, der Remix ist auch nicht der Hammer! Aber sein zweiter Song "Lache, wenn es nicht zum weinen reicht" ist dafür echt anhörbar und kann selbst mit "Mensch mithalten. Im inneren findet man dann wie gewohnt die Playlist und Songtexte zum nachlesen. Also man kann schon sagen das zwei Song schonmal rausfallen da sie einfach Müll sind.
  ******************************************************
  
  
  Zum Song "Mensch" kann man natürlich viel schreiben und obwohl die Masse den Song nun schon zu genügend kennt werd ich ihn etwas näher beschreiben. Insgesamt ist "Mensch" ein ruhiger Song welcher von Anfang erkennen lässt das Herbert Grönemeyer hier viel mit gefühl singt denn er lässt an vielen Passagen hören das er bei dem Song richtig mitfühlt da er ihn vorallem seiner verstorbenen Frau gewidmet hat. Die wohl am deutlichsten zu hörenden Instrumente im Song sind zum einen die Gitarre welche hier aber über den ganzen Song hinweg sehr zurückhaltent gespielt wird, und desweiteren ist der Einsatz des Keyboardes deutlich zu hören welches die Takte mit angibt. Im Song beschreibt er einfach seine Gefühle und lässt mitteilen wie er seine Frau vermisst und wie er dies verarbeitet. Es geht nicht nur um die schlechteren Seiten in seinem Leben sondern auch um einige Lichtblicke dies lässt er im Song merken. Der gesamte Song ist nicht wirklich ein Trauerspiel wo es nur darum geht sein Herz auszuschütten denn die Melody und die Art wie es auch singt lässt den Song zu einem abwechslungsreichen Song erscheinen. Aber nun wo er schon lange bekannt ist wurde er mir auch einfach zu nervig und ich kann ihn einfach nicht mehr hören da er mir schlicht zu oft gespielt wurde.
  ******************************************************
  
  
  Als zweitem Track findet man auf der Single die etwas längere Version von "Mensch" welche sich allerdings kaum von der Originalversion unterscheidet, einzig gegen Ende des Songs ist dieser Song wesentlich ruhiger und wird von zarten klängen beendet. Ein wenig mehr erstaunt war ich beim dritten Song auf der Single welcher da heisst "Lache, wenn es nicht zum weinen reicht" denn dieser Song ist durchweg mit einer sehr positiven Stimmung geleitet und versprüht sofort Fröhlichkeit. Die Instrumente die hier den Song bestimmen sind ganz klar das Schlagzeug welches einen großen Teil des Songs bestimmt und etwas ungewohnte Elektronische Klänge welche sich aber perfekt vermischen und sich so sehr gut vereinen. Und zum guten Schluss findet man den Remix zu "Mensch" auf der Platte aber dieser ist mir einfach zu sehr verändert worden denn hier prallen Elektronische Klänge und ungewohnte Beats mit die man eigentlich kaum gewohnt war, der Song ist etwas verwirrend vom Sound her und daher nicht mein Fall! Ich finde das die Single nun nach längerer Zeit an Reiz verloren hat und das sie einfach nur noch nervig wirkt. Dennoch bleibt "Mensch" ein schöner Song aber durch die sinnlosen und nicht wirklich tollen Remixe ist bei der Bewertung nur ein 3er drinn denn auch das Cover finde ich nicht wirklich toll! Ansonsten ist der dritte Song noch recht ansprechend und lässt hoffen auf mehr. So das wars vielen Dank fürs Lesen und Bewerten...Mfg!!!
  ******************************************************
  
  ...@LinkinPark4aLife für ciao und yopi weiterlesen schließen

• Mensch Herbert!

  

  25.12.2002, 23:44 Uhr von
  Iron_Mike
  Hallo, nachdem ich bei ciao, wo unter dem Nick flash0815 zu finden bin, Blut geleckt habe, was da...

  5

  Bewertungen (10)
  Bewerten / Kommentar schreiben

  Pro:

  -

  Kontra:

  -

  Empfehlung:

  Ja

  Herbert Grönemeyer hat mal wieder mit diesem Album voll ins Leben getroffen. Es macht immer wieder Spaß, seine Lieder zu hören, denn dadurch kommt man wieder ans Nachdenken. Man vergißt leider heute zu oft, auf die wirklich wichtigen Dinge im Leben zu achten, weil unser Leben ja schon sehr oberflächlich geworden ist.
  
  Aufgrund eigener Schicksalsschläge leistete Grönemeyer mit seinem Album Trauerarbeit, um aus der tiefsten inneren Leere ("Unbewohnt" und "Der Weg") wieder neuen Lebensmut, ja Lebenslust zu gewinnen ("Viertel vor", "Das Meer").
  
  Herbert Grönemeyers neues Album Mensch erscheint zu einer Zeit, in der sich Deutschland in einem Gefühlsaufruhr befindet, die Flutkatastrophe im Osten die Gemüter aufwühlte und den nicht verarbeiteten Ossi-Wessi-Konflikt mit Elbe-Wasser hochspülte, die durch Aktienkurven verschütteten Werte wie Hilfbereitschaft und Mitgefühl neu aktivierte. Und all das in Wahlkampfzeiten, in denen jetzt mit Menschlichkeit gepokert und gepunktet wird. Und dennoch decken sich viele der persönlichen, poetischen und allegorischen Textzeilen frappant mit der momentanen Stimmung im Land, was die Hitsingle "Mensch" beweist.
  
  Die Zyniker, die Grönemeyer Gefühlsduselei vorwerfen, kann man getrost vergessen. Auch jene Coolen ohne jegliche Gefühlsbeziehung verdrücken dann und wann heimlich ein Tränchen vor dem CD-Player. Mit dem allzu menschlichen Plädoyer Mensch geht das sogar auf hohem Niveau.
  
  Interessant ist der Hidden Track am Ende der CD. Dort findet man ein Lied seines Sohnes.
  
  Schön, dass es noch so eine tolle Musik gibt, die einen wieder wach rüttelt. Grönemeyer ist wirklich ein bewundernswerter Künstler. Ein dickes Lob.
  
  Anspieltipps: MENSCH, ZUM MEER, DER WEG weiterlesen schließen

• Herby is back.

  

  02.12.2002, 15:32 Uhr von
  schneeschuhhase
  Ich gehe in die 12. Klasse eines Gymnasiums und werde hoffentlich im Sommer mein Abi machen. Dana...

  5

  Bewertungen (15)
  Bewerten / Kommentar schreiben

  Pro:

  -

  Kontra:

  -

  Empfehlung:

  Ja

  Der am 12.04.1956 geborene Sänger und Schauspieler Herbert Grönemeyer veröffentlichte nach 4 jähriger Pause sein neues Album „Mensch“. Die gleichnamige Singel, welche die erste Auskopplung aus dem Album ist, wurde schon Wochen vor der Albumveröffentlichung herausgebracht. Die Singel, mit der er wochenlang auf Platz eins der deutschen Charts stand, sowie das Album, mit dem er bereits mehrere Platinauszeichnungen bekommen hat, sind bei den deutschen Mitbürgern sehr beliebt.
  
  In dem Song verarbeitet Grönemeyer den Tod seiner Frau Anna und seines Bruders Wilhelm, die beide im November 1998 den Kampf gegen den Krebs verloren. Vielleicht will er uns mit dem Lied sagen, dass wir uns genauer mit dem Leben und den Menschen auseinandersetzen sollen. Durch eine lange Trauerphase, die er durchlebt hat bzw. durchleben musste, bekommt man einen ganz anderen Einblick über die Menschen und das Leben.
  Das Lied trägt den Titel „Mensch“. Ein Mensch ist ein Lebewesen, das vom Tier abstammt und sprechen und denken kann. Dadurch unterscheidet er sich von ihm. Tiere kommunizieren ebenfalls zusammen und können auch denken, aber nicht in dem Maße in dem wir es tun. Wir sind höher entwickelt als jede andere Tierart. Herbert Grönemeyer nennt viele menschliche Eigenschaften, die ein Tier nicht aufweist.
  Er stellt den Menschen als ein Individuum dar, das gute als auch schlechte Seiten besitzt. Diese drückt er in den Zeilen 13-17 („und der mensch heißt mensch, weil er vergisst, weil er verdrängt und weil er schwärmt und stählt, weil er wärmt wenn er erzählt“), 33-36 („und der mensch heißt mensch, weil er irrt und weil er kämpft und weil er hofft und liebt, weil er mitfühlt und vergibt“), sowie in den Zeilen 47-49 („und der mensch heißt mensch, weil er vergisst, weil der verdrängt“) aus. Er verteilt die Eigenschaften auf das gesamte Lied, weil sonst die Passagen und somit der Refrain zu lang wären.
  In Zeile 3 („nichts ist wirklich wichtig, nach der ebbe kommt die flut“) kann man folgende zwei Interpretationsvarianten hineinlegen: 1. Grönemeyer möchte hier zum Ausdruck bringen, dass die Menschen das Leben nicht in seinen wahren Bestandteilen betrachten. Viele laufen Zielen hinterher, die bei genauer Betrachtung meist unnütz sind und sehen das „wahre“ Leben gar nicht. Er könnte aber auch sagen wollen (2.), dass das Leben nicht sinnlos ist, egal wie viele Niederlagen, oder Schicksale einen getroffen haben.
  Nach dem Tiefschlag („ebbe“) geht es auch wieder bergauf(„flut“), was er mit den Worten „es ist ok“ in Zeile 9 noch verstärkt ausdrückt. Man soll an die „sonnenzeit“ (Zeile 11) denken, an die schönen Zeiten die folgen.
  In Zeile 5 („am strand des lebens“) stellt Herbert Grönemeyer zwei Möglichkeiten. Entweder man geht ins Wasser, also wird nass oder man bleibt am Ufer im trocknen. Man soll sich für einen Weg entscheiden. Egal welcher gewählt wird, welche Ziele und Träume verfolgt werden, es ist nicht schlimm, wenn diese nicht erreicht werden. Das wird in der Zeile 8 („ich bau die träume auf den sand“) deutlich. Sand ist kein guter Untergrund, weil er nicht hält, was auf ihm gebaut ist. Irgendwann bricht das Erbaute zusammen.
  Mit der Textpassage „und weil er lacht, weil er lebt du fehlst“ (Zeilen 18-20) drückt Grönemeyer seine tiefe Trauer aus. Er denkt an seine Frau und seinen Bruder, die er nie wieder lachen hören kann. Einerseits kommt er damit klar und macht weiter, weil er eben ein Mensch ist. Der Schmerz des Verlustes ist stark, aber das Leben geht weiter.
  Andererseits möchte Herbert Grönemeyer aber auch bei ihnen sein, was in Zeile 25 („teil mit mir deinen frieden“) zum Ausdruck kommt.
  Er möchte sie gerne wieder reden hören („ich will nur dein wort“ Zeile 28), aber er weiß, dass das nie der Fall sein wird.
  Sein innerlicher Schmerz wird immer in ihm bleiben, aber er ist zu einem Bestandteil seines Lebens geworden und Grönemeyer kann damit umgehen. („es tut gleichmäßig weh“ in Zeile 56)
  In dem Text sind sehr viele Wiederholungen vorhanden. Herbert Grönemeyer verwendet sehr viel die Worte „und“, „weil“, „ich“, „er“ und „mensch“. Er will alles aufzählen und begründen, warum der Mensch so ist. Grönemeyer geht davon aus, was er selbst macht und sich wünscht. Die Worte „mensch“ und „er“ benutzt er so oft, damit sich die Zuhörer angesprochen fühlen. Sie sind auch Menschen. Grönemeyer spricht alle Menschen auf einmal an und nicht nur eine einzigste Person, da doch alle Menschen gleich sind.
  Nach mehrmaligem hören kann man den Text schon fast auswendig, weil so viele Wiederholungen dabei sind. Zwar sind diese oft etwas abgewandelt, aber der Großteil ist identisch. Der Song ist sein erster, der an der Spitze der deutschen Charts stand. Mit den anderen Liedern war Herbert Grönemeyer nicht so erfolgreich.
  
  Leider ist es nur eine wage Interpretation, die ich nicht weiter belegen bzw. untermauern kann. Wenn man den Text der Biographie des Musikers gegenüberstellt ist dies eine halbwegs gängige Variante. Der Song ist sehr gefühlvoll geschrieben und klingt etwas melancholisch, was Hoffnung vermitteln soll nicht aufzugeben, sondern nach vorn zu schauen. Grönemeyer ist ein Mensch, der trotz vieler Niederschläge in seinem Leben nicht einfach aufgibt, sondern weitermacht. Er stellt heute nicht mehr die Frage: „Wann ist ein Mann ein Mann?“, sondern: „Wann ist ein Mensch ein Mensch?“ weiterlesen schließen

• Das Unfassbare - Rhythmisch getragen

  

  26.11.2002, 19:30 Uhr von
  Joyride
  

  5

  Bewertungen (14)
  Bewerten / Kommentar schreiben

  Pro:

  -

  Kontra:

  -

  Empfehlung:

  Ja

  Das Unfassbare - Rhythmisch getragen
  
  Hallo lieber Leserinnen und Leser!
  
  ***Tracks***
  1.Mensch
  2.Neuland
  3.Der Weg
  4.Viertel Vor
  5.Lache, Wenn Es Nicht Zum Weinen Reicht
  6.Unbewohnt
  7.Dort Und Hier
  8.Blick Zurueck
  9.Kein Pokal
  10.Zum Meer
  11.Demo (Letzter Tag)
  
  ***Fakten***
  Erscheinungsdatum: 2. September 2002
  Label: Groenland (EMI Vertrieb)
  Format: Audio CD (CD-Anzahl: 1)
  
  ***Lieder***
  Mensch: Der wohl bekannteste Track sowie am meist Gespielte. „Mensch“ konnte sogar großen Internationalen Größen Parole bieten und platzierte sich wochenlang in den Deutschen Top Ten. Was doch für ein „Gutes“ Deutsches Lied eher eine Seltenheit ist.
  Der Weg: Ist einer der Titel bei dem einen auch nach dem 15-mal anhören immer noch kalt über den Rücken läuft. Nicht nur durch die vielen Emotionen die in diesem Lied stecken. Meiner Meinung läuft dieses Lied sogar „Mensch“ den Rang ab.
  Lache wenn es nicht zum Weinen reicht & Der Weg: Weitere Musikalisch interessantste sind die mittlerweile von allen Radiostationen bis zum Abwinken gespielten Songs „Zum Meer“ und „Lache wenn es nicht zum Weinen reicht“.
  Dort und hier: „Dort und hier“, musikalisch sehr reduziert eingespielt, ist durch die auf Grammophon-Nostalgie gemachte Stimme zumindest ungewöhnlich...
  Neuland, Viertel vor & Kein Pokal: Mit den eher Gitarrenorientierten Stücken „Neuland“, „Viertel vor“ und „Kein Pokal“ kann ich persönlich nicht besonders viel anfangen; sind für mich im Auto beispielsweise unhörbar, da einfach anstrengend und nervend.
  
  ***Fazit***
  Es gab wohl in den letzten Jahren nur wenige CDs, die derart viel Lob bereits im Vorfeld ihres Erscheinens ernten konnten. Zu Recht.
  Herbert Grönemeyer ist nach wie vor einer der, wenn nicht der beste Liederschreiber Deutschlands. Seine Texte sind im Vergleich zu den normalerweise doch etwas flachen und einfachen "Lyrics", die wir Tag für Tag aus dem Radio vorgeträllert bekommen, eine wohltuende Abwechslung: Eine CD, die den Hörer auch tatsächlich zum Zuhören zwingt. Ein selten gewordenes Konzept.
  Ebenso wohltuend wie die intelligenten Texte ist der weitgehende Verzicht auf übermäßigen Einsatz von computergesteuerten Soundeffekten, der durch Grönemeyers unprätentiösen Gesang noch unterstützt wird.
  Alles in allem eine hervorragende CD, die sich zwar nicht als Hintergrundmusik, dafür aber umso mehr eignet zum Zuhören und Eintauchen.
  bYe euer Joyride
  
  © Joyride 2002-11-26 weiterlesen schließen

• Er "knödelt" wieder - Herbert Grönemeyer und "Mensch"

  

  09.11.2002, 14:42 Uhr von
  dottigross_juliaa
  Halli-hallo! Ich schreibe nicht nur bei yopi, sondern auch bei dooyoo und ciao. Mein Gästebuch be...

  4

  Bewertungen (20)
  Bewerten / Kommentar schreiben

  Pro:

  -

  Kontra:

  -

  Empfehlung:

  Ja

  Herbert Grönemeyer mag man oder mag man nicht. Die einen nennen in den *Allesknödler* und bringen damit ihre Abneigung zu dem etwas gepressten (knödeligen) Gesang zum Ausdruck. Die anderen sind hellauf begeistert von seinen tiefsinnigen Liedtexten. Und ich habe eine eigene Meinung zu ihm und seinem neuen Album *Mensch*... Da ich leider keine separate Kategorie zu dem neuen Album gefunden habe, verewige ich meinen Beitrag eben hier (bei dooyoo, ciao und hitwin war eine Rubrik vorhanden).
  
  
  Herbert Grönemeyer
  ++++++++++++++++
  
  Herbert Grönemeyer wurde am 12. April 1956 in Göttingen geboren. Seine erste Band gründete er bereits im zarten Alter von zwölf Jahren. Wie ich im Internet gelesen habe, lieferte Grönemeyer schon 1974 seine ersten Kompositionen für das Bochumer Schauspielhaus. Die Karriereleiter steigt er erst einmal als angesehener Schauspieler hinauf, doch schon 1979 tritt er als Leadsänger der Gruppe *Ocean* auf....
  
  Sein erstes Album erschien 1979 und hieß *Ocean Orchestra* und beinhaltete durchweg englischsprachige Texte. 1979 erschien aber auch das Album * Grönemeyer*, dass schon damals einen Titel namens *Mensch – ich hau ab* beinhaltete. Erst 1984 erschien sein sechstes Album *Bochum*, dass so namhafte Titel wie *Bochum*, *Männer*, *Flugzeuge im Bauch* und *Alkohol* enthielt. Damit schuf er seinen großen Durchbruch.
  
  Doch Grönemeyer hat es auch mit seinem neuen Album *Mensch* wieder ganz nach oben geschafft. Die gleichnamige Single erorberte die Charts. Ein Grund für mich, das Album für 14,99 EUR bei amazon.de zu bestellen. Grönemeyer ist für mich ein Künstler. Und so, wie man das Bild eines Malers – eines Künstlers – bewundert und manchmal versucht, daraus schlau zu werden, was man zu sehen bekommt, so muss man auch die Lieder Grönemeyers manchmal *interpretiert* kriegen. Er ist eben ein Künstler, dessen *Bilder* einen beschäftigen und anregen.
  
  
  Mensch
  +++++++
  
  Täglich höre ich es im Radio: *Mensch* - das erste Lied auf der aktuellen CD. Es ist auch – wie ich finde – das einprägsamste Lied und die Produzenten haben gut gewählt, als sie den Titel als erstes auskoppelten. Wer die vielen Metapher richtig verstehen will, müsste einem Interview des deutschen Barden lauschen. Ich interpretiere folgende Darstellung in das Lied und hoffe, dass ich damit ungefähr richtig liege: Grönemeyer singt von einer Person, die enttäuscht worden ist. Hintergründung und mit Metaphern gespickt wird dieser Person gesagt, dass sie nicht verzagen soll, und dass das Leben eben so ist wie es ist, und die Menschen so sind wie sie sind. *Der Mensch ist wie er ist, weil er lacht und weil er lebt.* Du kannst die Menschen nicht verändern und sollst es auch nicht und das Leben nehmen und daraus das beste machen. Dieser Song erweckt in einem Menschen, der es schwer hat und Probleme zu überstehen hat, eine Art *LMAA*-Gefühl. Ist der Zuhörer aber gerade in glücklich und in guter Stimmung, kann dieses Lied ihn in eine Melancholie ziehen.
  
  Ein weiteres Lied – Nummer 3 auf der CD – gefällt mir sehr gut. Schon die ruhigen und harmonischen Klänge deuten darauf hin, dass es sich hierbei um ein tragisches Liebeslied handeln könnte. Vielleicht ist es auch eine Hommage an einen guten Freund? *Du hast den Raum mit Sonne gefüllt – hast jeden Verdruss ins Gegenteil verkehrt* – klingt mir jedoch mehr nach einem geliebten Menschen, der, wie im Laufe des Liedes klar wird, weggegangen, ja vielleicht sogar gestorben ist. Grönemeyers Stimme wird in diesem Song hervorgehoben. Seine wellenartigen Stimmerhebungen betonen die eigentliche gleichatmige Melodie.
  
  *Lache, wenn es nicht zum Weinen reich* ist – nagelt mich nicht fest, ich bin ein völlig unmusikalischer Mensch – ein Mambo und gefällt mir aufgrund seines Rhythmusses ausgesprochen gut. Der Song beschreibt den typischen Verlierer. *1000 Haare in der Suppe – und dein Löffel hat ein Loch – es fällt keine Sternschnuppe – deine Kerze hat keinen Docht* Na, wenn das nicht niederschmetternd klingt, oder? Wer also bis jetzt noch nicht erkannt hat, dass Grönemeyer Metapher liebt, dem wird es spätestens in diesem Lied klar. Aber hier passen sie auch her und neben *Menschen* gehört dieses Lied zu meinen Favoriten. Im weiteren Verlauf scheint Grönemeyer den Looser in diesem Lied trösten zu wollen: Kopf hoch, es geht irgendwann auch wieder aufwärts...
  
  Nummer 6 – Unbewohnt – ist harmonisch und einer dieser Ohrwürmer, den man morgens noch auf der Autofahrt zur Arbeits vor sich her summt. Ja, ich glaube, das Lied passt auch gut zur frühen Morgenstunde. Man döst noch vor sich her, das Leben scheint einem vielleicht noch nicht so bunt und fröhlich zu erscheinen. Grönemeyer singt von einem leeren Menschen, dessen *Straße hat keine Stimme*, *keine Blumen im Fenster*, *der Fernseher ohne Bild und Ton*. Anfangs hatte ich mit diesem Lied meine Schwierigkeiten, je öfter ich es jedoch hörte, desto besser gefiel es mir. Es ist ein melancholischer Song, der zu einem stürmischen Winterabend passt, mit einer Tasse Tee in der Hand in eine Decke eingewickelt...
  
  Lied Nummer 8 ist insgesamt 5.54 Minuten lang und somit das längste auf der CD. Es gehört zu den eigenwilligen Kompositionen Grönemeyers. Die Melodie ist monoton, die Stimme des Sängers hält sich in einer Klanglage. Der Text..., ja der Text. Ein Buch mit sieben Siegeln. Ich werde daraus nicht schlau und in solchen Momenten kommt mir der Gedanke: *Vielleicht verarscht der Typ uns nur. Der weiß doch manchmal selber nicht, was er singt.*...
  
  Viele Lieder auf der CD sind wirklich gewöhnungsbedürftig. Dazu gehört auch *Neuland*. Mit seinen harten Basstönen und dem aggressiven Schlagzeug im Hintergrund gefällt mir dieser Song nicht sonderlich. Die Rockversion ist sehr laut und Grönemeyers grundsätzlich unverständliche Aussprache und seine *knödelige* Stimme gehen in diesem Song – meiner Meinung nach – total unter. Der Text ist kaum zu verstehen und es kommt vor, dass ich das Lied überspringe.
  
  So, das war eine kleine Auswahl an Liedern, die ich erwähnenswert fand. Zusammenfassend möchte ich nochmals betonen, dass es sehr schwierig ist, Grönemeyer richtig zu interpretieren. Aber vielleicht ist das der Reiz an seinem Gesamtkunstwerk. Egal in welcher Gemütsstimmung der Zuhörer ist, er kann seinen Teil herausfiltern. So verhält es sich schließlich auch mit Bildern, die ein Maler seinem Publikum präsentiert.
  
  
  Übersicht
  ++++++++
  
  1. Mensch 4.28
  2. Neuland 3.42
  3. Der Weg 4.18
  4. Viertel vor 4.23
  5. Lache wenn es nicht zum weinen reicht 4.42
  6. Unbewohnt 5.04
  7. Dort und Hier 2.32
  8. Blick zurück 5.54
  9. Kein Pokal 4.33
  10. Zum Meer 5.38
  Bonus Track: Demo (Letzter Tag) 3.27
  
  
  
  
  Fazit
  ++++
  
  Gewöhnungsbedürftig, aber extrem hörenswert. Zum Denken anregend! - Kaufen (oder saugen) und genießen. weiterlesen schließen

• Grönemeyer - ein Barde auf Rekordkurs

  

  01.11.2002, 13:01 Uhr von
  bettybo
  

  5

  Bewertungen (4)
  Bewerten / Kommentar schreiben

  Pro:

  -

  Kontra:

  -

  Empfehlung:

  Ja

  Seine Touren brechen sämtliche Rekorde.
  Wer den charismatischen Sänger und Schauspieler je live erleben durfte, der weiß was ihn im Konzert erwartet. Eine mitreißende Show mit den besten Liedern einer erstaunlichen Karriere, eine exzellente Band und eine packende Produktion vom ersten bis zum letzten Akkord.
  
  Herbert Grönemeyer ist der geborene Entertainer, der sein Publikum auf eine emotionale Reise schickt, seine Empfindungen vermittelt und Spaß und auch Nachdenklichkeit in eine Balance bringt.
  
  Seine Texte haben Millionen Fans verinnerlicht, Phrasen wie "Flugzeuge im Bauch" sind zu geflügelten Worten im deutschen Sprachgebrauch geworden. Seine Songs artikulieren die Sentimente mehrerer Generationen, die er inspirierte.
  
  Schon immer war es seine besondere Stärke, Gedanken und Gefühle musikalisch auf den richtigen Punkt zu bringen und in die richtigen Worte zu kleiden.
  
  Nach den persönlichen Schicksalsschlägen der letzten 3 Jahre, dem Tod seines Bruders und seiner Ehefrau Anna ist Ihm mit "Mensch" ein wirklich beeindruckendes Comeback gelungen.
  
  Am 11. Mai 2003 wird er auch endlich wieder ein Open Air Konzert hier in Bremen im Westerstadion geben und ich werde bestimmt dabei sein.
  
  Noch ein kleiner Typ:
  Wer den sentimentalen Barden auch zu Hause so richtig geniessen möchte, der sollte sich unbedingt die Doppel DVD Stand der Dinge zulegen. Sie ist zwar im Preis etwas teuer, aber das Klang und Seherlebnis besonderer Art lohnt auf alle Fälle. weiterlesen schließen

• Die Single: Mensch

  

  28.09.2002, 22:30 Uhr von
  romy84
  Hallo, ich bin eine 18 jährige verrückte Nudel aus Thüringen *gg*. Und schreibe gerne Berichte üb...

  5

  Bewertungen (11)
  Bewerten / Kommentar schreiben

  Pro:

  -

  Kontra:

  -

  Empfehlung:

  Ja

  °~. Vorwort .~°
  
  Endlich gibt es wieder die gute, alte, selbstproduzierte Musik in den Charts. Diese ganzen Covertitel konnte ich schon nicht mehr ertragen. Und deutsche Musik, z.B. von Herbert Grönemeyer kann doch auch mal richtig gut sein, man muss nicht immer die englischen Songs hören.
  
  
  °~. Herbert Grönemeyer .~°
  
  - geboren am 12.04.1956 in Göttingen
  - studierte Rechts- und Musikwissenschaften
  - engagierte sich als musikalischer Leiter und Schauspieler am Schauspielhaus Bochum
  - spielte in „Das Boot“ mit
  - verlor seinen Bruder an Leukämie, danach starb seine Frau
  - entfernte sich aus dem Musikgeschäft
  - Comeback mit „Mensch“
  
  
  °~. Wie bin ich auf das Lied gestossen??? .~°
  
  Ich denke man kann es inzwischen gar nicht mehr überhören, es wird im Radio auf und ab gespielt.
  
  Ich finde es persönlich einen absoluten Ohrwurm, wobei diese ständige Rauf- u. Runterspielerei schon ziemlich nervig ist...aber dafür hab ich ja nun das Album...aber bevor ich wieder vom Album rumschwärme, weiter im Text *gg*
  
  Das Lied ist allein von der Melodie schon empfehlenswert, aber wenn man dann genau dem Text lauscht. Wird man entführt...in eine Welt von Trauerbewältigung, die er gekonnt in seinem Song verarbeitet.
  
  
  °~. Das Cover .~°
  
  Es ist ein blauer Himmel auf der Vorderseite zu sehen, der mit weißen Wolken bedeckt ist und von links nach rechts gehen viele weiße Streifen übers ganze Cover.
  
  Ich würde es mal als Sonnenstrahlen interpretieren, schliesslich singt er ja auch: „Es ist Sonnenzeit.“ Könnte allerdings auch etwas anderes darstellen, bin mir nicht ganz schlüssig.
  
  Direkt in der Mitte steht der Schritftzug: Herbert Grönemeyer Mensch zu lesen. Alles in allem sieht es sehr klassisch aus, aber keinesfalls langweilig.
  
  
  °~. Die Songs .~°
  
  1. Mensch - short / longplay Version
  2. Lache, wenn's nicht zum weinen reicht (auf dieses Lied werde ich hier nicht genauer eingehen)
  3. Bonus-Mensch-Remix von den Spacemonkeyz (die Menschversion im Reggaestil, Geschmackssache)
  
  
  °~. Mensch .~°
  
  Momentan ist richtig, momentan ist gut
  nichts ist wirklich wichtig nach der Ebbe kommt die Flut
  
  Am Strand des Lebens ohne Grund, ohne Verstand
  ist nichts vergebens ich bau die Träume auf den Sand
  
  und es ist, es ist ok alles auf dem Weg,
  und es ist Sonnenzeit, unbeschwert und frei
  
  und der Mensch heißt Mensch
  weil er vergisst,
  weil er verdrängt
  und weil er schwärmt und stählt
  weil er wärmt, wenn er erzählt
  
  und weil er lacht, weil er lebt
  du fehlst
  
  das Firmament hat geöffnet, wolkenlos und ozeanblau
  Telefon, Gas, Elektrik unbezahlt, und das geht auch
  
  teil mit mir deinen Frieden, wenn auch nur geborgt
  ich will nicht deine Liebe, ich will nur dein Wort
  
  und es ist, es ist ok alles auf dem Weg
  und es ist Sonnenzeit ungetrübt und leicht
  
  und der Mensch heißt Mensch
  weil er irrt und weil er kämpft
  und weil er hofft und liebt,
  weil er mitfühlt und vergibt
  
  und weil er lacht und weil er lebt
  du fehlst
  
  oh, weil er lacht, weil er lebt
  du fehlst
  
  es ist, es ist ok alles auf dem Weg
  und es ist Sonnenzeit ungetrübt und leicht
  
  und der Mensch heißt Mensch
  weil er vergisst,
  weil er verdrängt
  
  und weil er schwärmt und glaubt, sich anlehnt und vertraut
  
  und weil er lacht und weil er lebt
  du fehlst
  
  oh, es ist schon ok es tut gleichmäßig weh
  es ist Sonnenzeit ohne Plan, ohne Geleit
  
  und der Mensch heißt Mensch
  weil er erinnert, weil er kämpft
  und weil er hofft und liebt
  weil er mitfühlt und vergibt
  
  und weil er lacht, und weil er lebt,
  du fehlst
  
  oh, weil er lacht, weil er lebt,
  du fehlst
  
  Ich denke es ist unheimlich schwer das Lied zu interpretieren. Aber ich denke es hat viel Aussagekraft. Alleine schon diese Elipse „Du fehlst.“ Kurz und knackig. Es sagt mehr aus als wenn man sagen würde „Du fehlst mir“
  
  Herbert Grönemeyer verarbeitet in dem Lied den Tod seiner Frau und seines Bruders, so sagt man es zumindest. Ob das nun stimmt kann man schwer erläutern. Sein Lied zeugt von unheimlich viel Gefühl, das er mit Instrumenten wie dem Schlagzeug, der Gitarre und Streichern sehr gut untermalen lässt.
  
  Ich vermute anhand seines Textes das er uns sagen möchte das wir uns mit dem Leben und den Menschen genauer auseinander setzen sollten. Ich denke durch die Trauerphase die er durchlebt hat, bekommt man auch einen ganz anderen Einblick über die Menschen und das Leben.
  
  Der Song ist einfach genial und dazu auch noch leicht zum Mitsingen *mich mal oute* :)
  
  
  °~. Meine Meinung .~°
  
  Es ist schön das er wieder da ist. Ich hatte schon fast vergessen wie schön deutsche Musik sein kann. Er hat etwas neues und auch einzigartiges geschaffen...mir fällt im Moment kein Lied ein in dem es so ein niveau- und gefühlvoller Text gibt.
  
  Wie oben gesagt das Lied ist schwer zu interpretieren, man muss sich seine eigene Meinung darüber bilden. Ich kann es einfach nur weiter empfehlen und ich gönne ihm von ganzen Herzen den 1. Platz in unseren Charts.
  
  Ich habe für die CD 5,99 € bezahlt. Und ich finde diese Investition hat sich absolut gelohnt, ich bin begeistert und ich hoffe wir hören noch viel von ihm.
  
  Mein Tipp: Mensch – das Album
  
  Ein absoluter Traum!!!!
  
  © by Romy 2002 weiterlesen schließen

• Mensch - Ein Album das unter die Haut geht

  

  28.09.2002, 19:36 Uhr von
  Sparfux
  Nach langer Abwesenheit versuche ich einen Neustart bei Yopi. Ich freue mich hier alte Bekannte a...

  5

  Bewertungen (25)
  Bewerten / Kommentar schreiben

  Pro:

  -

  Kontra:

  -

  Empfehlung:

  Ja

  Auf eindrucksvolle Art meldet sich Herbert Grönemeyer mit dem Album „ Mensch“ zurück.
  
  *** Einleitung ***
  
  1999 veröffentlichte Herbert Grönemeyer sein letztes viel umjubeltes Album „ Bochum“.
  Dann schlug das Schicksal gnadenlos zu. Nach dem Tod seiner Frau und seines Bruders vor drei Jahren war es für Grönemeyer zunächst unvorstellbar, eines Tages wieder Musik zu machen. Mit seinem Sohn und seiner Tochter stand Er vor einem großen Loch. Wie kann man solche harten Schicksalsschläge verkraften? An Musik war da nicht zu denken.
  Zum Glück hat er dann aber doch wieder mit der Musik angefangen, wenn auch zunächst sehr langsam und sehr traurig. Das ist wie laufen lernen, wenn man schwer verletzt war, in der Hoffnung, irgendwann wieder schmerzfrei laufen zu können.
  Ich habe noch nie ein Album gehört, dass so viel Gefühl, so viel Trauer aber auch so viel Hoffnung beinhaltet.
  Die Texte jedes einzelnen Liedes sind unglaublich tiefsinnig.
  Die CD sollte man sich ganz in Ruhe anhören. Für eine Party ist dies Album nicht gemacht. Ein Feuer im Kamin, ein Gläschen Rotwein in der Hand, ja das wäre die richtige Umgebung um sich dieses außergewöhnliche Album zu Gemüte zu führen.
  
  *** Inhalt der CD ***
  
  
  Auf der CD befinden sich 10 Lieder + Bonus Treck
  
  
  1. Mensch 04.28 min
  2. Neuland 03.42 min
  3. Der Weg 04.18 min
  4. Viertel vor 04.23 min
  5. Lache wenn es nicht zum Weinen reicht 04.42 min
  6. Unbewohnt 05.04 min
  7.Dort und hier 02.32 min
  8. Blick zurück 05.54 min
  9. Kein Pokal 04.33 min
  10. Zum Meer 05.38 min
  Bonus Track: Demo ( letzter Tag) 03.27 min
  
  Gesamtlänge: 46.41 min.
  
  
  *** Kopierschutz ***
  
  Auf dem Cover steht „ Kopiergeschützte CD „
  
  Also für alle die eine Sicherheitskopie Ihrer CD anlegen möchten. Die CD kann mit einem normalen Brennprogramm nicht kopiert werden. Der interne Player läßt die CD zwar in jedem CD-ROM Laufwerk abspielen aber nicht auf die Festplatte kopieren. Eine Möglichkeit die CD , natürlich nur zum Eigenbedarf zu kopieren, ist das Programm Clone CD ! Mit diesem Programm, läßt sich der Kopierschutz umgehen.
  
  *** Der Preis ***
  
  Die CD kostet 15.90 €.
  
  
  *** Meine Eindrücke von den Liedern ***
  
  Ich möchte hier nicht jedes Lied im Einzelnen analysieren. Ich denke das sollte jeder für sich selbst tun. Nur so viel : Die Texte sind ( und waren es auch früher ) das wichtigste für mich . Last einfach den Text auf euch wirken . Einige Texte ziehen einem echt runter, aber bauen einem auch gleichzeitig auf ! Den bei aller Trauer, bei allem Leid, man hört auch den Willen von Herbert Grönemeyer heraus weiter zuleben. Auch wenn es nach solchen schweren Schicksalsschlägen schwer fällt !
  
  *** Die Melodien ***
  
  Hauptsächlich findet man auf der CD langsame besinnliche Lieder. Aber auch schnelle rockige Titel wie zum Beispiel der Titel „ Neuland“ oder „ Viertel vor „ findet man auf dem Album. Die Instrumental Begleitung der Lieder ist sehr wechselhaft. Teils hört man nur leichte Geigenklänge, dann trumpft ein ganzes Orchester auf um kurz danach wieder leise und seicht die Texte zu untermalen. Bei den schnellen rockigen Liedern hört man die gewohnten harten Gitarren und Schlagzeug Sounds.
  
  
  *** Mein Lieblingssong ***
  
  Mein absoluter Lieblingssong auf dem Album ist das Lied „ Dort und Hier „
  Als ich das erste mal dieses Lied gehört habe, dachte ich die CD ist defekt .Am Anfang hört man ein lautes Kratzen, wie als wenn man eine alte Schelllackplatte anhört. Auch der Gesang ist kratzig und rauh und klingt als wenn das Lied von einer alten Platte direkt kopiert wurde.
  Doch wenn man sich den Text reinzieht wird man für die ( sicherlich gewollte ) schlechte Tonqualität entschädigt!
  
  Ich habe es am eigenen Leib erfahren, wie es ist, in nur kurzer Zeit zwei liebe Menschen zu verlieren.
  
  
  Wenn man einem Menschen nachtrauert wird die Nacht zum Tage. Man kann nicht schlafen. Es ist dunkel und man hat Zeit nachzudenken. Für viele die schlimmste Zeit wenn man trauert.
  Denn am Tag kann man sich ablenken, Nachts jedoch vor dem einschlafen kommt alles wieder hoch.. Man fragt sich, wie es dem geliebten Menschen wohl jetzt gehen mag.
  Ist er wohlbehütet, sicher, geborgen, ?
  
  Auszug aus dem Lied:
  
  „Ist jemand da , wenn dein Flügel bricht, der Ihn für dich schient ,der dich beschützt, der für dich wacht, dich auf Wolken trägt, für dich die Sterne zählt, wenn du schläfst „
  
  Ich denke dieser Auszug sagt alles. Man macht sich Gedanken wie es dem anderen dort im Jenseits wohl geht. Wenn es den ein Jenseits gibt... Aber man stellt sich auch vor sich vielleicht noch mal begegnen zu können – vielleicht im Traum. Aber eben nur im Traum „...Du bist dort und ich bin hier“. Das ist leider die Realität und damit muß man zurechtkommen. Auch wenn es sehr schwer fällt.
  
  In diesem Lied zeigt Herbert Grönemeier seine Gefühle ganz deutlich. Auch wenn man zurückkehrt in das Leben , die Wunden heilen nicht oder nur sehr langsam und kommen immer wieder hoch, besonders wenn man Zeit zum Nachdenken hat.
  
  *** Die Tourdaten ***
  
  Herbert Grönemeyer geht noch in diesem Jahr auf Tour. Seine Tour steht unter dem Motto
  „Das Beste von Gestern bis Mensch“
  
  Hier die aktuellen Tourdaten :
  
  Tourdaten 2002:
  
  
  Zusatzkonzert:
  08.11.2002 Friedrichshafen
  Neue Messe
  
  10.11.2002
  Stuttgart - Schleyerhalle
  (bereits ausverkauft)
  
  11.11.2002
  Nürnberg - Arena
  (bereits ausverkauft)
  
  12.11.2002
  Leipzig - Arena
  (bereits ausverkauft)
  
  14.11.2002
  Hannover - Preussag Arena
  (bereits ausverkauft)
  
  15.11.2002
  Köln - Kölnarena
  (bereits ausverkauft)
  
  Zusatzkonzert:
  16.11.2002 Köln - Kölnarena
  (bereits ausverkauft)
  
  18.11.2002
  München - Olympiahalle
  
  
  Zusatzkonzert
  19.11.2002
  München - Olympiahalle
  
  
  20.11.2002
  Zürich - Hallenstadion
  22.11.2002
  Wien - Stadthalle
  25.11.2002
  Berlin - Max-Schmeling-Halle
  (bereits ausverkauft)
  
  26.11.2002
  Amsterdam - Melkweg
  
  
  *** Abschlußbemerkung ***
  
  Das Album „ Mensch „ von Herbert Grönemeyer steht zu Recht bei allen Deutschen Charts auf Platz 1. Auch in Österreich und in der Schweiz erreichte das Album auf Anhieb Platz 1 .Diese CD gehört einfach in jede ordentliche CD Sammlung. Wer allerdings Stimmungshits ähnlich wie „ Bochum „ oder „ Männer „ auf der CD erwarte, wird enttäuscht. Als Stimmungsmacher für eine Party ist die CD wahrlich nicht geeignet. Diese CD sollte man sich in Ruhe anhören und besonders die texte genießen. Ich spreche eine klare Kaufempfehlung aus. Mit dieser CD kehrt Herbert Grönemeyer ins „ Rampenlicht „ zurück. Die Tour wird sicherlich der absolute Hammer. Leider sind die meisten Konzerte schon ausverkauft. Für seine Frühjahrstour 2003 gibt es aber noch einige Karten.
  
  Mein Bericht soll nicht als reine „ technische Produktbeschreibung „ angesehen werden, viel mehr habe ich meine persönlichen Eindrücke und Gefühle zu dieser für mich einzigartigen CD zum Ausdruck gebracht.
  
  
  Vielen Dank fürs Lesen und Bewerten
  
  Bis bald Euer Sparfux weiterlesen schließen

• Album "Mensch" - Upps ... bin ich jetzt Grönemeyer-Fan?

  

  13.09.2002, 21:10 Uhr von
  audicla
  

  5

  Bewertungen (10)
  Bewerten / Kommentar schreiben

  Pro:

  -

  Kontra:

  -

  Empfehlung:

  Ja

  Upps ... bin ich jetzt Grönemeyer-Fan?
  
  Ich war nie ein Fan von Herbert Grönemeyer, auch wenn ich zugegebenermaßen seiner Zeit entstamme und so natürlich unweigerlich über die vielen Jahre immer mal wieder mit seinen Hits in Berührung gekommen bin. „Bochum“, „Männer“, „Alkohol“ und wie sie alle hießen. Sicherlich, es war gelegentlich mal ein Lied dabei für das ich mich erwärmte, aber seine Stimme konnte mich so recht nie überzeugen. Da zog ich doch Liedermacher wie Klaus Hoffmann, Konstantin Wecker und zeitweilig auch Kunze vor, die mit klar akzentuierter Stimme wunderschön singen und damit mein Herz erwärmen konnten. Grönemeyers Genuschel ging mir immer ziemlich auf den Keks.
  
  Seine letzte CD „Bleibt alles anders“ nahm mir ein Freund auf Kassette auf – schwupp hatte ich ein Lieblingslied gefunden, aber bei fast allen anderen betätigte ich sogleich die Taste Vorlauf und hörte wenig hin.
  
  Nun, ich gebe es zu: Der ganze Rummel, der in letzter Zeit um diesen Sänger gemacht wurde, ging auch diesmal nicht an mir vorbei. Und irgendwie war das Lied „Mensch“ mir ohnehin schon so vertraut, hatte ich es doch schon ca. an die 50 Mal im Radio verfolgen können. Auch nicht ganz kalt lässt mich seine bittere persönliche Geschichte.
  Als die neue CD dann auch noch zum Schnäppchen-Preis von 12,99 Euro bei Karstadt zu haben war, konnte ich als altgediente Schnäppchen-Schlägerin nicht umhin sie mir zu kaufen.
  
  So, nun werde ich im Folgenden nicht von Titel zu Titel streifen oder gar damit beginnen sämtliche Texte wortgetreu niederzuschreiben, wie ich es bei dem einen oder der anderen gesehen habe, sondern mehr eine Art Gesamtfazit ziehen:
  
  Die CD hat 11 Titel sowie einen Bonus track, der nach vielen vielen Minuten, nachdem die CD eigentlich schon beendet ist, irgendwann beginnt. Offiziell laut Cover und Textbuch hat die CD aber nur 10 Titel, d. h. dass auch nur von 10 Titeln die Texte abgedruckt sind. Diese leider oft so durcheinander und abweichend von seinem wirklichen Gesang, dass man schwer mitsingen kann, sofern man die Texte noch nicht auswendig beherrscht (begeisterte Mit-Sänger wie ich es bin, beherrschen die Texte gewöhnlich schnell!). Gleich vorweg bekenne ich hier mal: Mein Lieblingstitel auf dieser CD ist der 11., der wohl – wenn ich das richtig verstehe: Letzter Tag heißt! (Ich bin dein 7. Sinn usw. – für mich absolut hitverdächtig.)
  
  Es ist ein Mix aus sehr ruhigen sentimentalen und mitunter auch melancholisch bis depressiv anklingenden Liedern und dazwischen immer wieder schnelle rockige oder auch leicht ins technische reichende Songs (diese Trichtersingerei ist dabei nicht so mein Fall). Überhaupt muss ich sagen, dass mir die ruhigeren Lieder wie z. B. Mensch (nicht umsonst ein Hit geworden – genialer Text, Musik und Gesang – und er nuschelt kaum – übrigens auch beim 11. Song nicht, den man ganz ohne Textbuch komplett und gut verstehen kann – weiter so Herberst – es geht doch!!!).
  
  Ebenso wie die Musik zwischen diesen grundsätzlich sehr unterschiedlichen Stilrichtungen hin- und herpendelt (was man auch als abwechslungsreich positiv umschreiben kann) geht es auch mit den Texten zu. Manche sind wirklich naiv sentimental traurig (natürlich bricht einem fast das Herz, wenn man begreift, dass sie an seine verstorbene Frau gerichtet sind – und das meine ich absolut ernst), andere auch bissig, verletzt, trotzig – allesamt sind sie persönlich, womit Herbert Grönemeyer sich deutlich von vielen anderen Liedermachen abhebt, deren Lieder doch häufiger Politik und Gesellschaft streifen.
  
  Sicherlich kann man auch einen Song wie „Mensch“ als einen gesellschaftlichen Rundumriss begreifen – aber letztlich berührt er uns, weil er sehr persönlich ist. Ein Lied, dass genialer gar nicht sein könnte, weil es irgendwie einfach jeden „Mensch“en ansprechen muss. Ein Hit vom ersten Wort an, was er niederschrieb.
  
  Auch von schnelleren oder rockigeren Liedern sind einige dabei, die mir recht gut gefallen, wie z. B. Neuland. Jedenfalls bringen sie einen aus der melancholischen Stimmung, in die man gerade beim Lied zuvor grob versunken ist, schnell wieder ans Licht.
  
  Insgesamt habe ich festgestellt: Je öfter ich die CD höre, desto besser gefällt sie mir, jedes Mal ist wieder ein neues Lied dabei, welches mich anspricht und dessen Thema ich plötzlich meine zu begreifen.
  
  Ich kann es nicht anders sagen, nein ich muss es zugeben: Trotz allem Genuschel – seit ich die CD vor einer Woche gekauft habe, habe ich eigentlich keine andere mehr gehört und bin doch sehr sehr angetan davon.
  
  Am schönsten das allerletzte Lied „Letzter Tag“ – es ist ein Liebeslied, gerichtet an die Frau, die er glaubt und hofft irgendwann zu finden. Anrührend und tröstlich die positive Sicht nach vorn. „Ich bin dein 7. Sinn, dein doppelter Boden, dein zweites Gesicht – du bist eine gute Prognose, das Prinzip Hoffnung, ein Leuchtstreifen am Horizont. Irgendwann find und lieb ich dich, irgendwann find ich dich .“ (Nun doch einmal ein kleiner Textauszug – aber nur ein ganz kleiner). Passend als Ausblick als letztes Lied auf der CD, zeigt es an, dass er nach vorn und nicht zurück schaut.
  
  Und damit möchte ich auch diesen Bericht abschließen.
  
  Ich hoffe ihr habt es trotz meiner gelegentlichen Ironie herauslesen können, dass ich tatsächlich ziemlich begeistert von dieser CD bin. Ich mags mir nur noch nicht so ganz eingestehen, weil ich jahrelang immer über Grönemeyer gelästert habe.
  
  5 Sterne für diese CD (sagen wir 4 ½ - ½ Punkt abgezogen für den Trichtersong und das schlechte Text-Buch).
  
  Erschienen bei Grönland unter Lizenz von EMI Electrola GmbH & Co.. Ich konnte sie für 12,99 Euro bei Karstadt erwerben.
  
  Übrigens gefällt mir auch das Cover sehr gut, ist originell gemacht – allerdings sehr schwer zu beschreiben. Gesamtlänge der CD: ca. 70 Minuten. weiterlesen schließen