Kapregion Testberichte
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Pro & Kontra
Vorteile
- vielfältig, relativ billig, tolle Flora und Fauna
- traumhafte Landschaft, reiche Tierwelt
Nachteile / Kritik
- die Apartheit ist noch zu spüren, teilweise zu westlich
- oft viele Touristen an bestimmten Orten
Tests und Erfahrungsberichte
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Nicht der südlichste Punkt Afrikas !
5Pro:
traumhafte Landschaft, reiche Tierwelt
Kontra:
oft viele Touristen an bestimmten Orten
Empfehlung:
Ja
Lange hat es gedauert, doch hier kann ich ihn euch endlich präsentieren. Meinen nächsten Bericht über mein geliebtes Südafrika. Genauer gesagt nur zu dem nächsten winzig kleinen Flecken davon, das Cape of Good Hope Nature Reserve. Wie der Name schon sagt liegt es am Kap der Guten Hoffnung, welches bekanntlich der… nein, eben nicht der südlichste Punkt des afrikanischen Kontinents ist, sondern der südwestlichste. Der südlichste Punkt liegt etwa 150 Kilometer weiter östlich am Kap Agulhas. Aber darum geht's hier ja eigentlich gar nicht. Früher wurde dieses Gebiet von den Buschmännern, den San, bewohnt. Heutzutage sind die meisten Menschen hier Fremde, Touristen. Sie kommen meist in Bussen und vor Allem in Massen.
Da sich hier zwei sehr unterschiedliche Meeresströmungen, der kalte Benguela Strom im Westen und der warme Agulhas Strom im Osten, treffen, wird das Kap der Guten Hoffnung gemeinhin als Treffpunkt des Atlantik mit dem Indischen Ozean bezeichnet. Tatsächlich treffen diese zwei Weltmeere aber erste am Kap Agulhas aufeinander. Das eigentliche Kap, Cape Point, bildet allerdings nur die Spitze des Parks. Das ganze Gelände des Cape of Good Hope Nature Reserve umfasst eine Fläche von fast 8.000 Hektar und hat eine Küstenlinie von etwa 40 km. Zum Naturschutzgebiet wurde die Halbinsel im Jahre 1938 erklärt, 1998 wurde sie in den Cape Peninsula National Park aufgenommen.
Die Meeresströmungen, der oft herrschende starke Wind und zahlreiche Riffe vor der Küste machten die Umschiffung des Afrikanischen Kontinents für Seefahrer seit je her zu einer gefährlichen Fahrt. Offiziell sollen hier mindestens 23 Wracks auf dem Meeresboden ruhen. Aber vermutlich sind es noch viel mehr. Die einzigen die sich über diese Bedingungen freuen dürften, sind wohl die Windsurfer, die man hier öfter antreffen kann. Der Überlieferung zufolge entstand hier auch die Legende vom "Fliegenden Holländer". Bei der Umschiffung des Kaps 1680 versank das Schiff, der Kapitän aber soll geschworen haben, das Kap zu umrunden, auch wenn es bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag dauern sollte. Gesagt, getan. Als Strafe muss er nun bis in alle Zeit vor dem Kap kreuzen. Die einzigen die sich über diese Bedingungen freuen dürften, sind wohl die Windsurfer, die man hier öfter antreffen kann.
Anfahrt
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Die kürzeste Anfahrt von Kapstadt aus führt über die malerische Aussichtsstrasse entlang der False Bay über die Orte Muizenberg, Fish Hoek und Simons Town. Schließlich kommt man aber dann doch zum gut ausgeschilderten Eingangstor des Cape of Good Hope Nature Reserve. Hier zahlt man seinen Eintritt und bekommt einige Faltblätter mit Informationen in die Hand gedrückt. Die breite asphaltierte Strasse, mehrere Kassen und die Professionalität hier lassen schon gleich auf einen größeren Besucherandrang schließen. Bis zum Cape Point sind es noch knapp 13 km. Am Ende dieser Straße wartet ein großer Parkplatz auf die Besucher.
Jetzt wird vielleicht der ein oder andere denken ein Parkplatz ist nichts Besonderes. Richtig, ein Parkplatz an sich nicht. Dieser hier aber schon. Rund um den Parkplatz und zwischen den parkenden Autos halten sich hier Dutzende Paviane auf. An den Menschen gewöhnt und stets bereit unvorsichtigen Touristen ihren Proviant aus den Armen zu reißen sind sie hier zu einer echten Plage geworden. Natürlich ist es streng verboten die Tiere zu füttern, es kann ja mitunter auch nicht ungefährlich sein. Aber viele Touristen halten sich nicht an dieses Verbot, leider. Aber wer, wie ich, schon mal einen Pavian im eigenen Wohnzimmer überrascht hat, der denkt gar nicht erst daran einen Pavian zu füttern.
Die Hauptattraktion
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Der Hauptgrund weshalb die Besucher hierher kommen ist ohne Zweifel der Aufstieg zum Leuchtturm auf Cape Point, der im Jahr 1860 errichtet wurde. 238 Meter über dem Meeresspiegel hat man hier eine wundervolle Aussicht über das Meer. Erreichen kann man den Aussichtspunkt per Cable Car, welches natürlich extra kostet, oder über einen gut angelegten Wanderweg. Allerdings schlängelt der sich auch einige Meter in die Höhe, wodurch das Ganze durchaus anstrengend werden kann. Für den Hinweg benötigt man etwa eine Stunde, den Rückweg, bergab, geht man mitunter etwas beschwingter an.
Hier hatte ich damals übrigens meine erste Begegnung der sonderbaren Art mit einer Gruppe deutscher Touristen. Als ich so mit zwei Begleiterinnen, eine Deutsche und eine Schweizerin, oben stand und die Aussicht genoss, kam eine Gruppe von etwa zehn Deutschen. Alle waren so zwischen 50 und 60. Kaum oben angekommen packte eine von ihnen eine Flasche Sekt aus dem Rucksack und schenkte jedem ein Glas ein. Anschließend folgte ein "Hoch soll er leben", anscheinend hatte einer aus der Gruppe Geburtstag. Ich weiß ja nicht wie ihr das seht, aber in diesem Moment war es mir fast ein wenig peinlich aus dem selben Land zu kommen wie diese Leute.
Natürlich gibt es auch noch einige andere Wege die um die Halbinsel herum und zu einem zweiten Leuchtturm führen. Diese sind allerdings nur auf eigene Gefahr zu betreten. Bei schlechtem Wetter oder starkem Wind, der hier oft bläst, ist allerdings davon abzuraten. Wir waren allerdings zu faul diesen Weg auch noch auf uns zu nehmen und entschieden uns den direkten Weg nach unten zu nehmen.
Flora und Fauna
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Wie es sich für ein anständiges Nature Reserve so gehört, hat natürlich auch das Cape of Good Hope Nature Reserve eine Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten zu bieten. Im Frühling ist das Gebiet am Kap von einem bunten Blumenteppich überzogen. Allein über 1.300 Arten von Fynbos sind hier zuhause, davon sind 14 endemisch - also nur hier zu finden. Das Kapländische Florenreich ist zwar das kleinste, im Vergleich zur Größe allerdings das artenreichste der 6 Florenreiche der Erde. Wenn man so durch den Park fährt, fällt einem das vielleicht nicht sofort auf, da sich alles ziemlich ähnlich sieht. Nimmt man sich aber einen Moment Zeit um genauer hinzusehen, kann man im Umkreis weniger Meter dutzende verschiedener Pflanzen entdecken. Baumfreunde werde hier allerdings enttäuscht. Bäume werden hier eher selten gesichtet.
Die Tierwelt ist hier nicht annähernd so artenreich wie die Pflanzenwelt. Was einmal daran liegt, dass der Boden nicht sonderlich viel Nahrung hergibt. Außerdem haben hier schon die ersten Siedler am Kap den Bestand an Wildtieren stark dezimiert. Heute findet man hier etwa 200 Vogelarten, verschieden Antilopen und auch Strauße, allerdings sieht man sie eher selten. Landschildkröten, verschiedene Echsenarten, Paviane und Dassies (Klippschliefer) sieht man hingegen relativ häufig.
Was gibt es sonst noch zu sehen?
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Hinweisen möchte ich auch noch auf einige andere schöne Flecken im Park. Es gibt eine reihe sehenswerter Sandstrände, die alle über asphaltierte und meist gut befahrbare Straßen zu erreichen sind. Manche sind allerdings so schmal, dass man bei Gegenverkehr schon ziemlich aufpassen muss. Die Strände von Buffels Bay oder Gifkommetje sind im Sommer sehr beliebte Ausflugsziele.
Auf halber Strecke zwischen Cape Point und Parkeingang findet man ein kleines Museum mit Info-Center, hier ist es meist nicht ganz so überlaufen. das kleine Veld-Museum bietet vor allem Naturkundliches.
Beliebt bei Anglern ist Rooiboskrans, kurz vor Cape Point. Je nach Saison kann man hier sogar Wale beobachten.
Natürlich gibt es hier auch einen Souvenir Shop und ein Restaurant. Zur Qualität des Restaurants kann ich allerdings nichts sagen, ich hab es nicht besucht.
Den Weg zu den einzelnen Attraktionen beschreibe ich jetzt hier nicht, beim Besuch bekommt man ohnehin eine Karte.
Fazit
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Abschließend kann ich eigentlich nur sagen, dass sich ein Besuch im Cape of Good Hope Nature Reserve auf alle Fälle lohnt. Der Naturliebhaber, der Landschaftsfetischist oder auch der Hardcore-Sightseeing-Tourist, für den der Besuch ein absolutes Muss ist, kommen hier auf ihre Kosten.
Ich hoffe ich konnte mit diesem Bericht wieder dem einen oder anderen eine Anregung sein. Mir hat das Schreiben auf jeden Fall für eine, wenn auch kurze, Weile dabei geholfen mit meinem Fernweh fertig zu werden. Also dann bis zum nächsten Mal
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Vom Tafelberg, Pinguinen und den Xhosa
Pro:
vielfältig, relativ billig, tolle Flora und Fauna
Kontra:
die Apartheit ist noch zu spüren, teilweise zu westlich
Empfehlung:
Ja
Nachdem schon viele interessante und entdeckungsreiche Länder auf meinem Reiseplan standen, aber noch nie eines der südlichen Halbkugel, war es nur eine Frage der Zeit, wann der afrikanische Kontinent bereist wird. Auserkorenes Ziel war Südafrika, das eine Mischung aus westlichen und afrikanischen Lebensweisen versprach, die aber nicht mehr wie zu Zeiten der Apartheid im Widerspruch stehen sollten.
Ziel war es diesmal auch über Sylvester „wegzukommen“, was nicht einfach ist, wenn man nicht wirklich frühzeitig bucht. Mit etwas Glück und direkter Anfrage bei Air Namibia gelang es aber mit noch recht kurzfristig über Warteliste an zwei begehrte Plätze zu gelangen. Mit einem Preis von 525.- € (+Gebühren) kann man sehr zufrieden sein, zumal auch rail+fly im Preis beinhaltet war. Zu Qualität und Service von Air Namibia kann ich sagen, dass man kleine Abstriche zu bekannten europäischen Airlines machen muss, die in meinen Augen aber nicht dramatisch sind.
Über Windhoek (Hauptstadt von Namibia) geht als direkt an das Südende Afrikas, nämlich Kapstadt. Schon vom Flieger aus kann man den alles überragenden Tafelberg sehen, den man getrost als Wahrzeichen Cape Towns bezeichnen kann.
Kapstadt
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Unterkünfte gibt es wie Sand am Meer, nur leider nicht über Weihnachten oder Neujahr. Über zig Internetanfragen bekamen wir schließlich noch eine Unterkunft in einem 4-Sterne-Hotel, was eigentlich unserer Travel-Mentalität etwas widerspricht, im Zusammenhang mit einem geplanten Sylvesteraufenthalt in Kapstadt aber einfach noch am sinnvollsten war. Bei dem Hotel handelt es sich um das Town House Hotel, professionell geführt, mit entsprechendem Preis.
Sylvester verbrachten wir dann erstmal völlig übermüdet an der Waterfront, was eine Mischung aus Hafen und Enterntainment-Komplex darstellt. Die Stimmung war in Ordnung, aber nicht als überschwänglich zu bezeichnen, was wahrscheinlich daran liegt, dass sich dort viele kleinere isolierte Gruppen versammeln. Als das Neue Jahr eine Stunde früher wie in Deutschland erreicht war, wurde ein verhaltenes Feuerwerk abgefeuert, was insbesondere die im Hafen ansässige Vogelwert irritierte und veranlasste, in riesigen Scharen über der Waterfront zu kreisen. Fazit: Ganz nett, nicht berauschend, aber die Tatsache, Sylvester nicht im kalten D, sondern mit T-Shirt bekleidet unter freiem Himmel verbringen zu dürfen, macht eigentlich jeden Zweifel über Erlebnis oder nicht zunichte.
Kapstadt verfügt über sehr großen Unterhaltungswert, auf Entdeckungsreise zu gehen, lohnt sich in jedem Fall.
Das Two Oceans Aquarium z.B., nahe der Waterfront gelegen, lohnt den Eintritt von 100 Rand (~11 €) in jedem Fall. Dort wird einem die Unterwasserwelt des Kaps, wo der indische und atlantische Ozean auf einander treffen, in beeindruckender Weise vorgeführt. In der Indian Ocean Exposition im Erdgeschoss finden sich farbenprächtige Fische, in der Diversity Hall Seepferdchen, als auch mega-große Krabben, die einem das Fürchten lernen können. Interessant ist auch das Skelett eines Wales oder das Activity Center, in dem zum aktiven Entdecken des Meeresraumes unter Mithilfe fachkundiger Mitarbeiter aufgerufen wird. Höhepunkt ist aber eindeutig die abschließende Raubfischausstellung, in der riesengroße Fische mit Rochen und Furcht einflössenden Sägehaien durch einen Unterwassertunnel gleiten und was sich herrlich über ausladende Glasfronten beobachten lässt.
Kapstadt immer überragend und vom Meer aus schon von weitem sichtbar – natürlich der Tafelberg. Mit 1087 Metern am höchsten Punkt, teilt sich das abgeflachte Massiv in Lion’s Head, Signal Hill, Devil’s Peak und die ebenfalls dazu gehörigen zackigen Twelve Apostles. Der Berg stellt eine kleine Idylle mit herrlichem Panorama in alle Himmelsrichtungen dar. Die Besteigung erfordert je nach Fitness ca. 1,5 Stunden, mit schnell aufziehendem Nebel muss aber jederzeit gerechnet werden – in dieser Richtung ist er unberechenbar und nicht zu unterschätzen. Die bequemere und von uns gewählte Alternative ist die Seilbahn, die an der sog. Cable Station startet. Für 95 Rand wird man dann in einer der 2 runden Gondeln schweizerischer Bauart gen Plateau gehievt. Angst, einen schlechten Sichtplatz zu haben, braucht man dabei nicht haben, da sich der Boden der Schwebebahn während der Fahrt um 360 Grad dreht. Oben angekommen ist man erst mal berauscht von dem fantastischen Panorama, danach stellt man ziemlich schnell fest, dass es völlig an Schatten fehlt. Das Massiv ist zwar mit 1400 Pflanzenarten ausgestattet, Bäume gehören aber nicht dazu. Eine Wanderung auf den ausgeschilderten Pfaden lohnt sich in jedem Fall, bedenken sollte man halt den Flüssigkeitsbedarf. Von den Klippschliefern (eine Art Meerschweinchen mit Abstammung vom Elefanten!) bekamen wir leider auf dem Tafelberg keinen einzigen zu Gesicht, was zunächst etwas enttäuschend war.
Nicht unweit von Kapstadt kurz nach Simons Town und auf dem Weg zum Kap befindet sich Boulders Beach, ein geschützter Strandabschnitt für Pinguine. Pinguine in Afrika? Das war mir auch neu. Und mit Pinguinen baden zu können und sie über das Badetuch watscheln zu sehen, war wirklich ein Erlebnis. Man kann diese afrikanischen Pinguine (auch Brillenpinguine genannt) auch hautnah beim Brüten, Sammeln von Nestmaterial oder dem Fischen zusehen. Die Pinguine, die vom Aussterben bedroht sind lassen sich im Badebereich nicht von den Menschen stören und haben außerdem einen sehr großen eingezäunten Bereich, der ihnen ein weitestgehend normales und artgerechtes Leben ermöglicht. Der Eintritt kostet 10 Rand und hilft diesen geschützten Abschnitt für die Pinguine aufrecht zu erhalten.
3 Tage Kapstadt sollten für den Anfang aber genug sein. Mehr afrikanische Eindrücke sollten schon aufgenommen werden, deswegen mieteten wir uns für 2 Wochen ein Auto (der Tojota Tazz erwies sich als ausreichend und zuverlässig), das uns auch in etwas entlegenere Gegenden wie die Wild Coast bringen sollte. Der Linksverkehr ist zwar etwas gewöhnungsbedürftig, sollte mit ein wenig Konzentration aber für jeden zu meistern sein.
Mossel Bay
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Nach ca. 400 km entlang der gut ausgebauten Landesstraße N2 in nordöstlicher Richtung gelangt man wieder an die Küste des indischen Ozeans. Mossel Bay nennt sich das erste nennenswerte Städtchen an der Garden Route und wie der Name schon vermuten lässt, stammt er von den holländischen Kolonialisten. Den „orangenen“ Einfluss kann man sich auch nicht entziehen. Man hat den Eindruck irgendwo in Europa zu sein, wo extrem viele Holländer mit ihren Caravans, Wohnmobilen und Grills (Brai) ihren Urlaub verbringen. In Wirklichkeit handelt es sich aber um Einheimische (zumeist aus Johannesburg), sog. Buren mit ehemals holländischer Abstammung, die ferner Africans sprechen, was dem Holländischen sehr ähnlich klingt.
Abgesehen davon ist Mossel Bay ein nettes Städtchen mit angrenzender Industrie, die aber beim Aufenthalt nicht wirklich auffällt. Recht interessant ist der „Point“, an dem sich nicht nur der St. Blaze Leuchtturm erhebt, sondern auch die St. Blaze Cave, eine Höhle mit großer archäologischer Bedeutung befindet. An diesem Ort hatten wir dann auch das Glück unzählige der bereits genannten Klippschliefer zu erspähen, die sich dort in den Felsen tummelten und wenig von den Touristen beeindrucken lassen wollten.
Tsitsikamma National Park
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Nach der Zwischenstation Mossel Bay stand ein erster Höhepunkt auf dem Programm. Auf halbem Weg zwischen Plettenberg und Port Elizabeth liegt der für mich schönste Fleck der Garden Route, der Tsitsikamma National Park. Dabei handelt es sich um einen Nationalpark der sich entlang der Küste zieht und der sich durch atemberaubende zerklüftete Felslandschaften, gewaltige Schluchten und uralte Wälder auszeichnet. Sehr schöne Unterkunft fanden wir im nahe gelegenen Storms River, das als Ausgangspunkt für Exkursionen ideal ist. Neben organisierten Aktivitäten durch Storms River Adventures, bieten sich z.B. reizvolle Tagesausflüge zu einem hoch gelegenen Aussichtspunkt und einem tollen Wasserfall mit Bademöglichkeit. Der Eintrittspreis beträgt übrigens 20 Rand (~2,20 €).
Ein ausführlicher Bericht über den Tsitsikamma National Park folgt gesondert.
PE + Addo Elephant Park
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Nachdem der bekannteste südafrikanische Nationalpark, der Krüger Nationalpark, innerhalb der kurzen Zeit nicht realisierbar war und außerdem ein erhöhtes Malariarisiko in sich birgt, stand der Addo Elephant Park als nächstes Highlight auf dem Programm. Da er nur 73 km von Port Elizabeth (PE) entfernt ist, bietet sich diese Industriestadt als Ausgangspunkt für einen Tagesausflug zum Addo Elephant Park an. Auch wenn PE nicht allzu viel zu bieten hat, finden sich ohne Probleme nette B&Bs zum Nächtigen und mit dem Boardwalk, ein Unterhaltungskomplex mit guten Restaurants, Shoppingmöglichkeiten und einem Spielkasino. Dieses kann man sich durchaus mal anschauen (keine Kleiderordnung!) und evtl. ein bisschen zocken.
Addo ist eine Garantie, um Elefanten zu sehen, auch wenn von den BIG FIVE (Elefanten, Nashörner, Büffel, Löwen und Geparden) lediglich mit Glück noch Nashörner und/oder Büffel zu sehen sind. Addo kostet ebenfalls 20 Rand Eintritt und kann per Auto oder Guided Tour erforscht werden. Wir entschlossen uns für die zweitere Alternative, da die Führer der Jeeps über ein geschultes Auge und die notwendige Erfahrung zur Tiersichtung verfügt. So war es auch kein Problem etliche der über 300 Dickhäuter hautnah zu erleben. Besonders putzig sind dabei die ganz Kleinen, die ständig Anschluss an ihre Mutter suchen. Daneben lassen sich auch schillernde Vögel, Antilopen, Schildkröten, Kudus und Erdmännchen (welche ich am witzigsten fand!). Ursprünglich waren es einmal nur 11 Elefanten (!), mittlerweile ist die Ausweitung auf einen Wasser-Nationalpark mit Wal- und Delfinbeobachtung geplant.
Ein ausführlicher Bericht über Addo ist ebenfalls geplant.
Cintsa
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Cintsa ist einer der ersten Orte nach East London, die bereits der Wild Coast zugeordnet werden. Cintsa ist zwar ein idyllisch gelegener exklusiver Ferienort, aber mit afrikanischem Flair ist es immer noch recht weit her. Der Ort wird eher von älteren Leuten präferiert, bietet aber herrliche Strände mit tollen Dünen, die leider aber zum Badetuch ausstrecken weniger geeignet sind, da man in kürzester Zeit durch den stetig starken Wind vom Sand zugedeckt ist. Nichtsdestotrotz ist Cintsa ein schöner und entspannender Ort, an dem sich durchaus gut Relaxen lässt.
Coffee Bay und die Xhosa
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Nach Cintsa wird die Landschaft aber dann merklich urtümlicher – die Straßen werden schlechter und immer mehr schwarze Einheimische und Tiere jeder Haustiergattung kreuzen die Straße. Dabei ist anzumerken: Kühe sind sehr berechenbar, die bringt nichts aus der Ruhe, sie trotten weiter oder bleiben einfach stehen – ähnlich verhält es sich mit Pferden. Gefährlicher sind dagegen die unberechenbaren Hacken von Ziegen und Schafen. Langweilig ist es entlang der Wild Coast auf alle Fälle nicht, alle paar Meter sieht man ausgeschlachtete und verrostete Autowracks unterschiedlichster Jahrgänge, umrandet von frei umherlaufendem Weidevieh, in den Wiesen liegen.
Das Problem an der Wild Coast ist, dass man sich fast für ein Ziel am Meer entscheiden muss, da der Weg von der N2 zur Küste zumeist doch sehr weit und eher beschwerlich ist. Wir hatten noch 2 Tage und entschieden uns für CoffeBay, einem relativ urtümlichen Ort der 88 km von der N2 entfernt liegt. Der Weg ist sehr reizvoll, da die Landschaft mit ihren Gras bewachsenen Hügeln etwas an Irland erinnert, durch die Stroh bedeckten Rondavels (runde Hütten) und wild verbreitetes Vieh wird einem aber die Bevölkerungsgruppe der Xhosa schnell bewusst. Neben den Klicklauten in der Sprache, fällt ein gewisser Aberglaube immer wieder auf: so befinden sich auf den Spitzen der Hütten Blechdosen oder Autoreifen, damit sich keine Unglück bringenden Eulen darauf niederlassen. Genauso weit verbreitet ist noch der Respekt vor dem Wasser, an dem man die Xhosa eher selten antrifft. Als bedenklich anzusehen dagegen ist das Relikt des Beschneidens, an dem immer noch viele Jugendliche erhebliche Verletzungen erleiden oder gar sterben, da Betäubung oder Desinfektion einfach nicht zur Tradition gehören.
Coffee Bay ist ein ausgesprochen beschaulicher Ort, an dem sich hervorragend Küstenwanderungen unternehmen lassen. Unterkünfte gibt es eine Handvoll, das Hotel Ocean View haben wir absichtlich gemieden, die Backpackers waren leider schon voll, mit unserer Auswahl hatten wir dann leider weniger Glück. Das White Clay, in der wir 2 Nächte verbrachten, erwies sich als Reinfall, da es für seine Leistung viel zu teuer war und ferner die Besitzerin an Grätzigkeit schwer zu toppen war. Also: bitte meiden!
Eine Empfehlung wert ist auf alle Fälle das nahe gelegene Hole in the Wall, das wie der Name schon sagt, eine riesige Klippe darstellt, in deren Mitte wiederum ein riesiges Loch mit enormer Kraft die Wellen bricht. Bei dem kurzen Abstecher hatten wir zumindest den Eindruck, dass dieser Ort bzgl. Baden und Entspannen gewisse Vorzüge aufweist.
Der Rückweg, der sich über 3 Tage erstreckte ist wenig erwähnenswert, insgesamt haben sich 3500 zurück gelegten Kilometer aufgrund der geballten Erfahrungen und Eindrücke in jedem Fall gelohnt.
Ich hoffe der Bericht hat gefallen, über Feedback jeder Art würde ich mich freuen!
PS: Dieser Bericht wurde unter gleichem Nickname und Titel ebenfalls bei Ciao gepostet. weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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plötzlichpapa, 19.04.2005, 15:51 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
das Buch "Verheißene Erde" von James A. Michener empfehlen. Nach diesem Buch versteht man Südafrika besser.
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AlterSchwede1966, 28.01.2005, 01:54 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Ich war schon 3x dort und werde es nicht satt:-))ciao.de/Big_Island_Hawaii__Test_2801393 Gruß Dirk
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Informationen
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