Ägypten Testberichte
Auf yopi.de gelistet seit 09/2003
- Preis-Leistungs-Verhältnis: gut
- Empfehlenswert: ja
Pro & Kontra
Vorteile
- Es wird was getan für die Sicherheit und nicht nur geredet.
- tolle Kultur, herrliche Landschaft
- Die Kultur und die Menschen
- Faszinierende Landschaft
Nachteile / Kritik
- Wer überängstlich durch´s Leben geht, sollte gar nicht mehr verreisen......
- nicht gerade billig, hohe „Durchfallquote“
- Die Probleme vorher
- Viele Touristen, alles Fake
Tests und Erfahrungsberichte
-
Ägypten – ein Land aus tausend und einer Nacht.
4- Preis-Leistungs-Verhältnis: gut
- Empfehlenswert: ja
Pro:
Vielfältigkeit des Landes
Kontra:
Es gibt keine
Empfehlung:
Ja
Ägypten – ein Land aus tausend und einer Nacht.
Wer hier Urlaub macht, wird sich dem Flair und dem einzigartigen Charme dieses Landes nicht entziehen können. Hier verschmelzen Gegenwart und Vergangenheit zu einer Einheit. Die legendäre Gastfreundschaft der Ägypter ist berühmt und der Urlauber findet in diesem wunderbaren Land alles, was er sich wünscht.
Im nordöstlichen Afrika gelegen, ist Ägypten fast doppelt so groß wie Deutschland. Allerdings sind nur 6 % des Landes bewohnt. Eingebettet zwischen dem Mittelmeer im Norden und dem Roten Meer im Osten ist es auch für Freunde des Wassersports das ideale Urlaubsland.
Das Rote Meer, mit seiner einzigartigen Unterwasser Flora und Fauna, gehört zu den schönsten Tauchgebieten der Erde. In Sharm El- Sheikh oder Hurghada treffen sich Tauchfreunde aus der ganzen Welt. Unzählige Tauchschulen bieten Anfängern und Fortgeschrittenen einen Einblick in ein Unterwasserparadies, das geheimnisvoller, lebendiger und farbenprächtiger nicht sein kann.
Ein Geheimtipp unter Unterwasser-Sportlern ist das ehemalige Fischerdorf Dahab. Hier, nördlich von Sharm El- Sheikh, ist der Tauchtourismus noch nicht so weit verbreitet wie in den Tauchhochburgen Sharm El- Sheikh und Hurghada.
Wer in die über 3000 Jahre alte Vergangenheit Ägyptens abtauchen möchte, ist im Tal der Könige, in der Nähe von Luxor genau richtig. Hier, 500 km von Kairo entfernt, findet man die schönsten und größten Pyramiden, riesige Tempelanlagen, und viele andere gut erhaltene Monumente aus der Zeit der großen Pharaonen.
Aber auch die Gegenwart hat in Ägypten viel zu bieten. Kairo zählt mit seinen ca. 16 Millionen Einwohnern zu den größten Städten der Welt. Hier treffen das Mittelalter, der Orient, der Westen, das Altertum und das Moderne aufeinander.
Als Ausgangspunkt für eine Ägypten – Rundreise – z.B. eine Nilkreuzfahrt oder eine Rundreise auf dem Landweg - ist Kairo ideal. Man sollte aber auf jeden Fall ein paar Tage in Kairo bleiben und den Flair dieser Stadt in sich aufnehmen.
Egal , ob Sie Museen – wie z.B. das Ägyptische Museum oder das Koptische Museum, die Pyramiden von Gizeh besuchen möchten, oder das Nachtleben Kairos erkunden wollen, das wie in vielen anderen arabischen und orientalischen Städten, hauptsächlich auf den Straßen stattfindet. Sie werden von dem bunten Treiben begeistert sein. Aber es gibt auch viele bekannte Clubs, in denen es neben den traditionellen ägyptischen Speisen auch den berühmten ägyptischen Bauchtanz zu bestaunen ist.
Jeder, der Ägypten besucht, wird sich in dieses Land der Sonne verlieben und wer einmal dem Charme Ägyptens verfallen ist, den wird es immer wieder in dieses Land zurückziehen. Das war schon vor 3000 Jahren so, und hat sich bis heute nicht geändert! weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
-
-
-
-
[email protected], 19.02.2013, 23:39 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Liebe Grüße Annabelle. Über Gegenlesung freue ich mich sehr
-
-
Immer wieder gern
Pro:
Wetter, Kultur, Land, Leute
Kontra:
Armut
Empfehlung:
Ja
Ägypten wird für Deutsche Touristen immer beliebter! Die Gründe sind meiner Meinung dafür:
1. die Sonnengarantie,
2. interessante lebhafte Städte,
3. preiswerte und schöne Hotels,
4. weltberühmte, sehenswerte Kultur,
5. das Rote Meer als Unterwasserparadies und
6. wirklich gastfreundliche Einwohner.
Sonnengarantie
Man kann fast sicher sein, mit Regentagen keine Urlaubstage verschenken zu müssen. Und es ist gut möglich, ganzjährig im Roten Meer zu schwimmen bei Temperaturen von 20 bis 28°C, die stets höher sind als die unserer Ost- und Nordsee im Sommer. Allerdings können die Lufttemperaturen im Juli und August auf unerträgliche Werte steigen. Obgleich ich Klimaanlagen meide, sind diese dann (besonders für die Nacht) unverzichtbar.
interessante lebhafte Städte
Die bekanntesten Urlaubsorte sind Hurghada auf der südlichen Festlandseite des Roten Meers und Sharm El-Sheik auf der Sinai Halbinsel.
Hurghada ist sehr touristisch und vieles in der Stadt wirkt improvisiert und chaotisch. Prominieren ist fast unmöglich, in der lebhaften Stadt muss man dauernd Hindernissen ausweichen (es wird überall gebaut!) und aufpassen, nicht umgefahren zu werden. Leider ist auch außerhalb des Hotelgeländes kaum ein längerer Spaziergang entlang des Ufers möglich, alle besuchten Hotels haben ihren eigenen Strandabschnitt und schotten sich zu den Nachbarbereichen ab. Neuerdings ist es unbegleitet auch nicht mehr erlaubt, früheren Hotels einen Besuch abzustatten (wegen All-Inclusive).
Sharm El-Sheik ist dagegen mondäner und viele Strandabschnitte (wie z.B. die Naama-Bucht) sind durchgängig am Wasser entlang begehbar. Hier gibt es noch ruhige Plätze, um die Natur am Roten Meer abseits vom Hotel in Ruhe genießen zu können. Dabei erzeugt der Anblick der Sinai-Berge in der Ferne (zumindestens bei mir) eine besondere und intensiv erlebte Atmosphäre. Abends wird der Zugang zum Strand von Wachpersonal gesperrt. Dafür bietet die wunderschöne lange Promenade zwischen den Hotels und dem Strand genügend Gelegenheit, unter Palmen sehr schön am Abend spazieren zu gehen.
Preiswerte und schöne Hotels
Es gibt eine Vielzahl von preiswerten Hotels, die einen akzeptablen bis luxoriösen Standard aufweisen. Die Preise für Pauschalreisen sind moderat, so kann man bereits für 300€ ein All-Inclusive Strandurlaub in einem guten Hotel für 1 Woche buchen. Wegen des geringen Einkommens im Lande sind viele Dienstleistungen und Waren für uns (sogar in den Urlaubsorten) sehr günstig.
Ich habe folgende Hotels besucht und in mehreren Berichten bei Ciao.de beschrieben und beschränke mich hier auf diese:
''Hotel Grand Azur, Märchen aus 1001 Nacht''
Das Hotel liegt etwa 20 km außerhalb von Sharm el-Sheik im Resort Nabq und ist eine große Anlage mit einem palastartigen Empfangsgebäude und vielen hübschen Nebenhäusern in einer leider recht öden Umgebung. Wegen eines vorgelagerten Platau-Riffs ist Schwimmen eigentlich nur im tiefen und strömungsreichen Wasser möglich. Dafür ist das ergiebige Schnorcheln und Tauchen dort wunderschön, s. Bericht von 2002.
''Hotel Siva Grand Beach, luxuriös und trotzdem preiswert''
Das 4 1/2 sternige Siva Grand Beach der Redsea-Group ist ein großes mondänes Hotel und liegt unmittelbar an einem sehr schönen Strand mit einer markanten Landzunge. Die urbane Umgebung bietet Abwechslung und viele Einkaufsmöglichkeiten, s. Bericht von 2002.
''Hotel Al Bostan, kleines feines Hotel am Sandstrand der Naama-Bucht''
Die Naama-Bucht bei Sharm el-Scheik auf der Sinai-Halbinsel gehört zu den schönsten Schorchelgebieten der Welt. Hier befinden sich intakte Korallenriffe in Strandnähe, in denen sich jede Menge tropischer Fische in einer erstaunlichen Artenvielfalt tummeln. Die Riffe können ohne Boot erreicht werden. Naama-Bay ist ein recht mondäner Urlaubsort mit vielen hochsternigen Hotels und deutlich teurer als z.B. Hurghada, s. Bericht von 2004.
''Hotel Sol Sharm, Komfortbetont mit viel Flair''
Die schön gestaltete Ferienanlage mit 214 Zimmer liegt ca. 20 km von Sharm El-Sheik und ca. 500m vom Strand entfernt und verfügt über mehrere große Swimmingpools in einer weitläufigen gepflegten Anlage. Der Strandbereich war dagegen 2004 nicht optimal und die Liegen nicht sternegemäß, aber ein Fußmarsch zu den Nachbarhotels Conrad und Baron erschließt einen traumhaften Strand mit schönsten Riffen in Ufernähe (5€ Eintritt), s. Bericht von 2005.
''Hotel Safir, ein Halbedelstein in öder Umgebung''
Das 4-Sterne Hotel Safir liegt direkt an einem feinsandigen Strand in der Nähe vom Sheraton Hotel in Hurghada. Die Sakkala mit zahlreichen Einkaufs- und Unterhaltungsmöglichkeiten ist zu Fuß zu erreichen. Safir ist besonders für erholungssuchende Gäste geeignet, da ruhig gelegen und ohne Animation. Der erlaubte Bereich zum Schwimmen ist leider arg klein. Dafür sind die Schiffsausflüge zum Tauchen und Schorcheln ab Hotelkai sehr preiswert, s. Bericht von 2009.
''Shedwan Golden Beach, beliebtes und preiswertes Hotel in bester Lage''
Das 3-Sterne Hotel Shedwan Golden Beach liegt direkt am langen, feinsandigen Strand im Norden von Hurghada. Der Strandbereich ist durch die aufgeschüttete Lagune riesig und mit bequemen Liegen, Sonnen- und Windschutz bestens ausgestattet. Das 4-sternige Shedwan Garden Hotel ist benachbart und die Pools (einer im Winter beheizt!) werden gemeinsam genutzt. Der wunderschöne Palmengarten ist riesig und es gibt viele kinderfreundliche Einrichtungen und auch eine Tauchschule. Stadtteil Dahar mit Bazaren und Einkaufsmöglichkeiten ist gleich um die Ecke. Zum Flughafen fährt man 15 Minuten mit dem Transferbus. Mehr dazu s. Bericht von 2008.
Weltbekannte, sehenswerte Kultur
Jeder weiß, dass in Ägypten im Altertum (ca. 3000 Jahre v.Chr.) eine Hochkultur existierte, die durch seine Herrscher, die Pharaonen, und den vielseitigen Errungenschaften große Bedeutung in der alten Geschichte hatte. Heute zeugen die Pyramiden noch als antike Weltwunder hierfür. Selbst für das Christentum spielte Ägypten eine nicht zu unterschätzende Rolle, man denke an die Flucht der heiligen Familie und die Bedeutung des St. Katharinen-Klosters für die orthodoxen Christen bis in die heute Zeit hinein. Ich empfehle, folgende Ausflüge nicht zu versäumen:
''Kairo''
kann von Hurghada und Sharm El-Sheik per Bus oder Flug gebucht werden. Wir haben 'Pyramides by Night' gebucht (150€) per Bus mit einer Übernachtung in Kairo. Die Hinfahrt erfolgte in der Nacht, im Hotel ist man kurz vor Mitternacht am nächsten Tag zurück. Der 1-Tages-Ausflug ist richtig stressig, da 2 Nachtfahrten und im Galopp zu den Sehenswürdigkeiten. Von Sharm El-Sheik aus empfiehlt sich ein Inlandsflug.
Von Kairo bekommt man einen guten Eindruck: mehrere Stunden Ägyptisches Museum, mehrere koptische Kirchen (z.B. St. Sergius), die Alabaster Moschee und eine Nilfahrt waren am 1. Tag im Programm. Abends Show an den Pyramiden in deutscher Sprache und Cairo-by-Night. Die Laser-Lightshow an den Pyramiden war interessant und eindrucksvoll, hatte eigentlich Disneyworld erwartet. Abendessen und Übernachtung (inkl.) erfolgte im 4-Sterne Hotel Pyramides View in Gizeh. Das Hotel hat internationalen Standard, ist aber leider laut, da alle Zimmer zur Hauptstraße raus. Das Verkehrs-Chaos in der 20-Millionen Stadt ist perfekt, sogar in der Nacht Dauerstau auf allen Hauptverkehrsstraßen.
Am 2. Tag dann die Pyramiden von Gizeh (Cheops, Chephren, Mykerinos inkl. Sphinx und Tempelruinen) und die Stufenpyramide in Sakkara mit Museum.
''Luxor''
Von Hurghada sind es mit dem Bus 4 Stunden bis Luxor (das alte Theben). Auch hier werden 1- oder 2-Tagesreisen per Bus angeboten. Die Tagesreise lohnt sich bereits, es wird einem viel geboten: so die Tempelanlagen Karna und Luxor mit dem Säulensaal und den Obelisten, die Kolosse von Memnon (2 riesige Steinstatuen mit über 18 m Höhe bewachten den Totentempel des Pharao Amenophis III), das Tal der Könige mit den Königsgräbern (z.B. das Grab von Ramses VI und Tutanchamun), die in den Fels gebaute Tempelanlage der einzigen weiblichen Königin Hatschepsut und last-not-least das grüne Nilufer.
''St. Katharinenkloster''
Sollte man auf der Sinai-Halbinsel wohnen, bietet sich eine Busfahrt zu diesem noch von Mönchen bewohnten Kloster am Fuße des Mosesbergs an. Die Busfahrt durch die Berge des alten Testaments ist einzigartig und dauert von Sharm El-Sheik 2 1/2 und von Dahab sogar nur 1 h. Das Kloster selbst ist sehr sehenswert mit seinen hohen Mauern und im Inneren mit dem Moses-Brunnen, dem 'brennenden' Dornbusch und der orthodoxen Kathedrale. Die Führungen waren sehr gut und es wurde uns sogar Einblick in die Kloster-Bibliothek gewährt, was wahrscheinlich nur besonders interessierten Gästen geboten wird.
''Kreuzfahrt auf dem Nil"
habe ich noch nicht gemacht. Wurde mir aber von vielen Leuten als sehr empfehlenswert geschildert: Luxus auf den 5-Sterne Schiffen, eine wundervolle vorbei ziehende Niluferlandschaft und viele lohnende Ausflugsziele (z.B. der Tempel von Abu Simbel und Philae am Nasser-Stausee bei Assuan).
Das Rote Meer
Wie bereits mehrfach angedeutet, ist das Rote Meer ein erstklassiges Refugium für Taucher und Schorchler. Das Meer mit den vielen Tauchschulen und das ganzjährig klare und warme Wasser mit tollen intakten Riffen und tropischen Fischen ist einzigartig. Oftmals befinden sich die Riffe bereits in Ufernähe und sind ohne Boot zu erreichen. Erprobte Tauchziele:
''Naturschutzpark Ras Mohammed''
Ganz besonders schöne Riffe findet man in diesem Naturschutzpark an der Südspitze des Sinai. Um dort hinzukommen buche man einen ganztägigen Bootsausflug (möglichst bei einem lokalen Anbieter, die Reisegesellschaften nehmen locker das Doppelte).
Taucher haben hier volle Auswahl der Schwerpunkte Korallen-Riffe, Schwärme oder großes Meeresgetier wie Schildkröten, Mantas und sogar Haie. Aber auch für Schnorchler werden schöne Stellen gezeigt. Die farbenprächtigsten Korallen sind sowieso nur in den sonnendurchfluteten Tiefen bis 10m zu sehen.
''Insel Tiran''
Die Insel Tiran liegt im Golf von Akkaba in der Nähe von Sharm El-Sheik und ist mit dem Boot erreichbar. Es wird vor der Insel geankert, sie selbst darf nicht betreten werden. Mehr hierzu kann man in meinem Bericht 'Tauchen in Sharm El-Sheik: fantastische Unterwasserwelten' von 2004 nachlesen.
''Insel Giftun''
Zur Insel Giftun kommt man am besten von Hurghada aus in der Höhe des Hotels Safir per ganztägigen Bootsauflug. Es werden mindestens zwei Schorchelgänge geboten, die Riffe sind prächtig und vor allem der Fischreichtum hat mich begeistert. Es ist dann noch Zeit genug, um sich auf der Insel absetzen zu lassen. Diese hat einen wunderschönen weißen Sandstrand mit sanft ins azurblaue Wasser abfallendem Ufer. Auch hier lohnt es sich zu schnorcheln.
Die Palmenhütten-Anlage auf Paradies gehört zu einem Naturrestaurant und sind zu empfehlen, wem die Sonne noch zu sehr zusetzt, es gibt keine weiteren Schattenplätze. Sehr schöne Bilder findet man unter http://images.google.com/
Gastfreundliche, ehrhafte Einwohner
Im Gegensatz zu anderen nordafrikanischen Staaten ist Ägypten wirklich gastfreundlich. In den Hotels findet man Hilfsbereitschaft und echte Freundlichkeit. Natürlich nehmen sie alle gern ein Trinkgeld (beachte, die Bezahlung ist echt gering), aber erkauft sind diese Eigenschaften kaum. Außerhalb des Hotels sind viele Händler zwar aufdringlich aber nie aggressiv. Mir sind mehrere Vertrauensbeweise vorgekommen, die selbst in Berlin undenkbar wären. Schade nur, dass man kaum einheimische Frauen sieht und die Arbeit nur von Männern gemacht wird.
''Handeln''
Man sollte sich nicht scheuen auf dem Markt und in Geschäften zu handeln, es wird regelrecht erwartet. Ausgenommen davon sind meist Apotheken, Supermärkte, Juweliere und Restaurants. Ich habe Spannen von 50% erlebt und selbst dabei bleibt noch ein Gewinn für den Händler.
Auch vor Taxifahrten sollte der Preis ausgehandelt werden. Es ist hilfreich, sich im Hotel zu erkundigen, wieviel die Fahrt etwa kosten wird, in Hurghada sollte man nicht mehr als 20 LE zahlen. Ich habe einmal erlebt, dass aus fifteen (15) LE am Ende fifty (50) LE wurden. Wenn man vor dem Bezahlen aussteigt, so hat man in einem solchen Fall bessere Karten!
Wichtig ist bei Dienstleistungen (z.B. Kamel fotografieren oder reiten, Eselkarren fahren) generell vorher den Preis zu verhandeln. So vermeidet man unangenehme Überraschungen.
Vor touristischen Zentren (z.B. Luxor-Tempel, Pyramiden) muss man besonders aufpassen, die Tricks sind vielfältig! Etwas, das man nicht kaufen will, sollte man nicht anfassen oder sich umbinden oder aufsetzen lassen, in diesem Fall hat man eine schlechte Position. Ich habe einmal für Postkarten zu 5 LE zugestimmt und genommen. Als ich dann einen 5er-Schein zückte, hat er aber 5 englische Pfund verlangt. Darauf habe ich mich natürlich nicht eingelassen, die Postkarten wieder hingelegt und bin gegangen.
Solche Ereignisse sind aber auf die Zentren beschränkt. In Städten oder gar in Hotels habe ich das nie erlebt. Die Ägypter sind im allgemeinen recht großzügig und nehmen vieles nicht so genau. Und genau das macht sie uns so sympathisch.
© Rolfo am 28.03.2010 weiterlesen schließenProduktfotos & Videos
St. Katharinen Kloster im Sinai von Rolfo
am 28.03.2010Karnak Tempel bei Luxor von Rolfo
am 28.03.2010Kommentare & Bewertungen
-
Sicherheit für Touris in Ägypten: Zuerst erschreckend, dann schnell Normalität
Pro:
Es wird was getan für die Sicherheit und nicht nur geredet.
Kontra:
Wer überängstlich durch´s Leben geht, sollte gar nicht mehr verreisen......
Empfehlung:
Ja
Am 24.April 2006 ereignete sich ja in Dahab (Sinai-Halbinsel) leider ein Anschlag, der auch die Touris nicht unberührt ließ.
Just an diesem Abend war ich auf dem Weg zum Frankfurter Flughafen, um den Nachtflug nach Hurghada zu nehmen. Angst hatte ich keine, da am 25.April ein Feiertag ist (Befreiung des Sinai), habe ich es auf dieses Ereignis geschoben und mir beruhigungsmäßig damit "den Rest" gegeben, daß ich mir gesagt habe, dass ich ja auf dem afrikanischen Kontinent bin und nicht auf dem Sinai, was eigentlich "nur" einen kleinen Unterschied macht....
Nun, ich hatte sowieso vor, mich überwiegend am Hotelstrand zwecks Badeurlaub aufzuhalten und wenig das Hotel zu verlassen.
Als ich im Dezember 2004 zum ersten Mal in Ägypten war, haben wir eine jüngere Dame in unserem Alter kennengelernt, die Aufgaben einer Reiseleiterin (für die vor Ort gebuchten Ausflüge) übernommen hat. Mit Ihr traf ich mich in diesem Urlaub und sprach sie auch auf diese neuen Umstände an. Sie hat abgewunken und mich darin bestätigt, dass ich mir hinsichtlich meines "Aktionsradiuses" keine Gedanken machen bräuchte. Wir sind -wie wir es auch bei meinem Urlaub zuvor auch schon getan haben- über den Souk in Hurghada Downtown und auch in Sakalla gegangen und es hat sich für uns nichts geändert.
Es war eher ein Leid der Taxi- und Busfahrer, die auf ihrem Weg durch Hurghada auf mehrere Verkehrskontrollen (der Verkehrspolizei) gestoßen sind und sich ausweisen mussten und auch alle sonst notwendigen Papiere zeigen mussten - und ich dachte, wir hätten schon in Deutschland viel Papierkram) ;-). Aus einem Tee- und Shisha-Haus haben wir einen solchen mobilen Kontrollpunkt beobachten können. Für mich war es interessant zu beobachten und für meine Begleiterin Alltag.
Im Vergleich zum Urlaub zuvor, hat man unterwegs (innerorts) mehrere solche Verkehrskontrollen erleben können und auch verstärkte Stützpunkte in der Nähe von Souks, die gerne von Touris besucht werden. In den anderen Seitenstraßen, in die sich die Touris nur sehr selten verirren, findet man auch nicht diese "Anhäufung" von Polizisten.....
Die Herren der Touristen- und Antiquitätenpolizei waren mir bereits aus meinem ersten Urlaub bekannt und hatte mich an ihrem dasein nicht gestört und sie gehören für mich dazu. Ich würde mich sehr wundern, wenn ich in Ägypten in ein Hotel käme, in dem es nicht so wäre....
Während des ersten Urlaubs in Hurghada waren wir in einem Hotel einer internationalen Hotelkette untergebracht, in dem die Polizisten sehr darauf geschaut haben, dass wir durch die Schläuse durchlaufen, haben aber nur sporadisch in die Taschen der Touris geschaut und eher bei den eigenen Landsleuten sehr genau hingeschaut und die Taschen ausleeren lassen. Ich hatte den Eindruck, dass man den Mitarbeitern (?) nicht immer getraut hat (die Polizisten haben damals wie heute wegen den Schichten immerwieder gewechselt).
Im letzten Urlaub im April/Mai 2006 musste ich wegen dem ersten schlechten Hotel umbuchen und habe bei beiden Hotels - beide mit 4 Sternen der ägyptischen Tourismusbehörde- fast das Gleiche erlebt. Der Polizist saß meist desinteressiert da (oder lief nicht gerade interessiert in der Nähe seines Platzes umher) und in beiden Hotels war der Eingang so groß, dass die meisten Touris nicht durch diese Schleuse gegangen sind, sondern daran vorbei und den Mann hat es nicht gejuckt. Lediglich im zweiten Hotel sind nicht so viele Touris aus und ein gegangen, dass es dem Polizisten am zweiten Abend meiner ausgedehnten Shoppingtour von mir auf dem Souk eingefallen ist, mal einen Blick in meine Einkaufstasche (nicht in die etwas größere Umhängetasche, die auch voll war!!!) zu werfen. Ich hatte lediglich diverse Baumwollartikel (Schals, T-Shirts, Decken etc.) eingekauft. Durch die Schläuse musste ich damit aber nicht, eine reine, "einfache" Sichtkontrolle (d.h. Tüte auf, reingeschaut, Tüte wieder zu, das war´s) hat gereicht. Am ersten Abend hat sogar der eine Mitarbeiter des Empfangs sogar noch den Witz gemacht, ob ich eine Bombe mitgebracht hätte!!! Ich habe trotzdem schmunzeln müssen und habe freundlichst erklärt, dass ich lediglich Artikel aus reiner ägyptischer Baumwolle gekauft hätte - und damit war die Sache gegessen.
So ungeschoren wie da, wäre ich bei einer deutschen Kontrolle nicht davon gekommen....... . Das hat mich wiederum schon ein wenig nachdenklich werden lassen, wie es um die Sicherheit gestellt ist, vor allem, da ich ja unmittelbar nach dem Anschlag in Dahab dort war.
Ich habe mich am Abend des 26.04.06, als ich in das zweite Hotel eingecheckt habe, mit einer Schweizer Reisegruppe unterhalten, die am nächsten Tag abgereiset sind und insgesamt zwei Wochen da waren, wie die Stimmung unmittelbar danach war. Das erstaunliche für mich war, dass sie es erst durch das deutsche Fernsehn erfahren haben und im Hotel (und in der Umgebung bei Ausflügen) kein Thema war.
Es ist nun leicht für mich, mich aus dem Fenster zu lehnen, weil in Hurghada unmittelbar danach nichts passiert ist und ich heil wieder heim gekommen bin (worüber ich sehr froh bin), aber wenn man seine Augen offen hält und sich auf seinen gesunden Menschenverstand verläßt, sind die Chancen sehr gering, dass etwas passiert.
Auf alle Fälle sollte man sich vorher über die Landessitten informieren, die zu genüge unter "allgemeines" in den besseren Reiseführern zu finden ist.
So habe ich es mir aus freien Stücken verkniffen am Freitag -wegen dem muslimischen Feiertag- in die Innenstadt zu gehen. Andere Mitreisende haben es bereut, weil an diesem Tag besonders viele Einheimische unterwegs waren (mehr Einheimische als Touris).
Die Gastfreundschaft hat glücklicherweise trotz der Anschläge nicht darunter gelitten. Für mich steht es fest, dass ich sehr gerne wieder nach Ägypten reisen werde, da es mir bisher immer sehr gut gefallen hat und ich noch nicht alles gesehen habe.... weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
-
-
Tipps und Infos zu Ägpten
23.03.2006, 14:51 Uhr von
Sommergirl
Ich sammle nun doch wieder für den Tiergnadenhof, also helft bitte mit! Danke! Wow, BHs für ku...Pro:
siehe Bericht
Kontra:
siehe Bericht
Empfehlung:
Ja
^~^~^~^~^~^~^~^~^~^~^~^~^
Tipps zu Ägypten und Nilfahrt
^~^~^~^~^~^~^~^~^~^~^~^~^
Endlich habe ich es gemacht!! Mein lang gehegter Wunsch konnte endlich in Erfüllung gehen, eine Reise ins Land der Pharaonen. Bevor es jedoch los ging, habe ich mir einige Tipps geholt und auch während der Fahrt habe ich einiges dazu gelernt. Und hier meine Empfehlungen:
Kleidung:
-------------
Wer sich nicht nur sonnen sondern wirklich das Land und seine Kultur näher kennen lernen will sollte sich entsprechend anziehen. Die gebuchten Tripps gehen zu den unmöglichsten Zeiten los, so dass man auch immer an später denken muss. Morgens ist es noch relativ frisch (jedenfalls im März), es wird jedoch schnell warm und gegen Mittag dann ist es relativ heiss, es kann an der Sonne schnell mal 30 Grad werden (ich rede nur vom März). Am besten man zieht schon mal was luftiges an. Dabei sollten aber Gebräuche und Traditionen diesen moslemischen Landes beachtet werden. Hotpants sind wirklich nicht angebracht. Am besten Bermudas oder Capri-Hosen (auch bei den Herren, da einfach Shorts oder halblange Hosen). Bei den Shirts ist ebenfalls zu beachten, dass man nicht halbnackt herum läuft. Ein normales Top mit angebrachtem Ausschnitt ist vorteilhaft.
Nun zu den Schuhen, ein wichtiger Punkt den man unbedingt beachten muss. Am besten man trägt bequeme feste Schuhe, denn man lauft ja den ganzen Tag herum. Turnschuhe oder feste Sandalen sind nicht schlecht, Flip Flops können unpraktisch sein, da man auch auf unebenem Boden unterwegs ist.
Je nach dem welche Sehenswürdigkeit man besucht, sollte ein Tuch mitgenommen werden, entweder um den Kopf vor den Sonnenstrahlen zu schützen oder um sich damit die Schultern zu bedecken (zwingend beim Besuch einer Moschee). Wichtig ist auch was zum drüber ziehen für abends, da es schnell frisch wird und man gut lange Hosen und eine Jacke vertragen kann. Allgemein ist es am Nil aber schon sehr warm.
Und was ist mit Badezeugs? Der Pool auf dem Schiff ist normalerweise so klein, dass es sich kaum lohnt da mal reinzuhüpfen, aber zum Sonnen sind Badesachen sicher nicht schlecht.
Ausrüstung:
----------------
Ein unverzichtbares Accessoire ist der Rucksack, damit man bei den Touren etwas Wegverpflegung mitnehmen kann. Auch ein grosser Body-Bag ist praktisch, es sollte eine praktische Tasche sein, in der man das Wichtigste verstauen kann. Wer hat sollte sich eine praktische Trinkflasche einpacken, der Durst kommt schnell.
Was unbedingt mit in die Tasche soll ist auch ein Handventilator oder ein Fächer, da gewisse Sehenswürdigkeiten im Innern auch eine gestaute Wärme aufweisen können, wenn man sich dann mit frischerer Luft versorgen kann ist das schon mal nicht schlecht. Des weiteren sind Papiertaschentücher und Desinfektionstücher unverzichtbar. Das hat mit den sanitären Anlagen zu tun, doch dazu später.
Geld:
-------
Also, die Ägypter sind da fast wie die Türken, am liebsten haben sie Euro!! Aber auch die eigene Währung nehmen sie natürlich an. Die Einfuhrlimite ist bei max. 5‘000 ägyptische Pfund (Kurs ca. 3.30 CHF für 10 Pfund angesetzt. Wer will kann auch US-Dollar mitnehmen, da gibt es erst ab 10'000 davon eine Limite. Geldautomaten hat es übrigens genug in den grösseren Städten wie Luxor oder Assuan, dort kann man mit der maestro-Karte Geld abheben. Grössere Läden nehmen natürlich auch die üblichen Kreditkarten an.
Handeln:
------------
Ja, auch in Ägypten ist es üblich zu feilschen. Die Händler nennen als erstes sowieso einen Preis, der so extrem hoch ist, dass man automatisch zu handeln anfängt. Ein runterhandeln bis zur Hälfte des ursprünglichen Preises ist normal und einkalkuliert. Also keine Scheu! Übrigens, da die Händler ihr Geld in der Saison machen müssen, geben sie einem fast alles zum gewünschten Preis, einfach hart bleiben oder sogar weglaufen, wenn man den geforderten Preis nicht erhält, das wirkt!.
Souvenirs:
---------------
Andenken kann man ohne Probleme überall einkaufen. Die Zollbestimmungen sind gleich wie überall. Was nicht gestattet ist sind Korallen oder Muscheln auszuführen, denn da werden die Riffe stark zerstört. Auch sonstige Sachen die aus Meeres-Material hergestellt sind, sind verboten. Am besten man hält sich an die üblichen Souvenirs. Auch hier gilt handeln-handeln-handeln!! Achtet auch auf die Qualität, Metall-Teller zum Beispiel sind teilweise sehr dilettantisch gemacht, also dort besonders auf die Mach-Art achten. Tees und Gewürze findet man ebenfalls zu Hauf. Je nach dem zu welchen Sehenswürdigkeiten man geht, wird man schnell von Händlern umringt die einem die Waren fast nachwerfen oder umhängen. Wer nichts will muss das einfach ignorieren und weitergehen.
Sanitäre Anlagen:
------------------------
Es hat glücklicherweise überall bei den Sehenswürdigkeiten Toiletten, mal moderner und mal altmodischer. Eine schräge Besonderheit ist die Tatsache, dass es seltenst Toilettenpapier hat. Eine Dame oder ein Herr stehen vor der WC-Türe und wickeln von einer Rolle in paar wenige Blätter ab und geben sie einem in die Hand!! Wer ein grosses Geschäft machen muss ist da natürlich sehr aufgeschmissen, deshalb unbedingt Papiertaschentücher mitnehmen.
Ach ja, das Toiletten-Personal will dann immer Bakschisch - Trinkgeld für seine Leistung. Aber übertreibt es nicht, das kann ins Geld gehen!!
Ausgang:
-------------
Den gibt es nur auf dem Schiff oder in den Hotels. Discos oder anderes kann man suchen. Einzig typische Cafès sind an zu treffen. In den grossen Städten gibt es tatsächlich auch Internet-Cafes. Für Frauen ist es Abends nicht ratsam, allein unterwegs zu sein, jedenfalls sollte man mindestens zu zweit sein und touristische Pfade nicht verlassen. Wenn möglich sollte der Reiseleiter mit von der Partie sein, dann ist es überhaupt kein Problem.
Ach ja, angesprochen wird man natürlich laufend, vor allem wenn man eine Frau ist, da kann es schon mal Angebote für Kamele oder Heiratsanträge geben (passierte mir und meiner Schwester jedenfalls). Die Händler können auch recht hartnäckig sein, einfach ignorieren und sich nicht auf Gespräche einlassen, die nicht auch ernst gemeint sind. Wer kein Interesse an Waren hat, sollte dieses auch nicht heucheln, da man sonst den Verkäufer nicht mehr los wird.
Besonderheiten:
----------------------
Bakschisch wird überall verlangt, die gehen recht forsch an ihre Forderung heran. Entweder man gibt was kleines oder lässt es sein, die Leute können dann aber schon mal unfreundlich werden.
Nun eine interessante Verrücktheit, die wir anfänglich nicht verstanden haben. Man wird von jeder zweiten Person (Händler und andere) mit den Worten „Pen, Pen“ angequatscht. Wir haben uns lange gefragt, weshalb die unbedingt einen Stift haben wollten. Es hat sich herausgestellt, dass ägyptische Kugelschreiber anscheinend nicht gerade brauchbar sind, weshalb die Menschen scharf auf europäische Schreiber stehen. Wer als zu Hause noch überzählige Kulis und anderes hat, soll sich doch einfach mitnehmen und ein paar Ägypter glücklich machen!
Zum Schluss:
------------------
Diese Reise war es wirklich wert. Diese Kultur ist interessant und sehr bunt. Man braucht etwas Geduld und Toleranz um die Ägypter zu verstehen, aber das klappt ganz gut. Ich hoffe ich habe Euch ein paar wertvolle Tipps geben konnte und wünsche jedem der nächstens die Reise nach Ägypten macht viel Spass und empfehle dieses Land jedem, der noch unentschlossen ist! weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
-
AngelikaR, 06.02.2009, 15:15 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Toll beschrieben. Ich war auch schon in Ägypten und mir haben Land und Leute sehr gefallen. LG
-
-
-
-
-
Ägypten zum Tauchen bzw. Schnorcheln
Pro:
Tauchparadies - Wetter - guter Service
Kontra:
nichts
Empfehlung:
Ja
Ägypten im Jahre 2005
Es sollte also wieder Last Minute in die Sonne gehen, im Mai war es hier noch etwas kühl und ich wollte einfach nur Sonne, Strand und Meer und was anständiges zu Essen …
Also wieder zum Flughafen - 5vorFlug - und wieder ein tolles Angebot erhalten
735 Euro - All Inclusiv - 14 Tage - Jasmin Village mit Tauchbasis Jasmin Diving- Hourghada
Die Anlage besteht aus vielen kleinen Bungalows - einem Haupthaus mit Bar und Restaurant
Poollandschaft - extra Surfersee (nur zum Üben für die Anfänger) einem extra Strand für die Surfer und Sky-Surfer, einer Stranddisko, einem Streichelzoo für Kinder - und einer Tauchbasis Monika Jasmin Diving
Die Anlage ist wunderschön bepflanzt und sehr sehr weitläufig, vom Strand bis zum Haupthaus sind es gut 20 Minuten zu Fuß aber es fährt auch ein zum Zug ungebauter Treker.
Jeder Bungalow ist mit zwei Betten, Schrank, Sidebord und einem kleinen Bad/WC ausgestattet, sehr sauber, und man bekommt täglich zwei Flaschen Wasser in den Kühlschrank. Die Klimaanlage geht auch im Mai schon, ist aber sehr laut.
Vor drei Jahren war ich schon mal in Ägypten und hatte damals einen Ausflug zu den Giftun-Inseln gemacht. Diesmal wollte ich das natürlich wieder und hatte auch das Glück mit dem selben Schiff zu fahren - aber welche Entäuschung.
Die Liegeplätze waren die selben, nur von der Schönheit des Riffs war nichts mehr da, alles Tod und leer, grau und zerbröselt. Die wenigen Fische wurden mit Reis angelockt, damit wenigstens welche zu sehen waren. Viele Leute begreifen auch nicht, das man nicht auf Korallen rumtrampelt. Aber da wird sich draufgestellt und rumgehopst und gerufen "sehr her ich kann hier im Wasser stehen, mitten im Meer".
Es lagen diesmal ca. 30 Schiffe bei den Paradies-Inseln, und von diesem sagenhaften Strand war auch nicht mehr viel zu sehen, außer jede Menge Zigarettenkippen und Dosen.
Ich hab für diese Fahrt 25 Euro bezahlt und viel an Erfahrung gewonnen.
Ich saß dann Abends am Strand in der Bar von der Diving-Station und erzählte dort was ich erlebt hatte. Daraufhin gab mir jemand den Tip, laß dich doch mal von einem Tauchboot mitnehmen, da kannst du auch Schnorcheln, während die anderen Tauchen und die Plätze sind wunderschön.
Ich hatte das Glück, das ich mitfahren konnte und es war wirklich ein Traum, ein Riff, fast 80 m tief, gerade runter ins Blau, und eine Farbenbracht, einmalig, nicht zu beschreiben.
Eigentlich hatte ich mir dann vorgenommen, doch noch tauchen zu lernen, leider hat meine Gesundheit diesmal noch nicht mitgespielt, es hat nur zum Schnuppertauchen gereicht, aber ich werd es bei meinem nächsten Besuch sicherlich nochmal probieren.
Die Beratung in der Tauchbasis ist super gewesen und ich hatte ein paar mal Gelegenheit bei Tauchfahren dabei zu sein.
Fürs Schnorcheln muß man allerdings seine komplette Ausrüstung selber mitnehmen, auf den Schiffen gibt es dafür nichts, außerdem haben immer die Taucher den Vorrang.
Die Leute von der Diving-Station waren super nett und sehr hilfsbereit, Sprachprobleme gab es auch nicht, hier wird Deutsch und Bayrisch gesprochen *lächel*.
Die Tauchplätze sind vielfältig und durchaus auch zum Schnorcheln geeignet. allerdings muß man sehr gut schwimmen können, die Strömung ist manchmal extrem stark.
Aber auch von Oben sind die Fische und die herrliche Unterwasserwelt gut zu bestaunen. Wer es sich zutraut kann auch so ein paar Meter runtertauchen.
Es gibt ca. 14 verschiedene Tauchplätze die aber nicht alle fürs Schnorcheln geeignet sind, aber da die Einteilung der Gäste und die Auswahl der Fahrt (entscheiden dürfen nur die Taucher) jeden Tag neu getroffen wird, kann man sich auch ganz kruzfristig entscheiden wo man mitfahren möchte.
So eine Mitfahrt auf dem Tauchboot kostet 14 Euro, darin ist allerdings kein Essen oder Trinken enthalten, ds kostet nochmal extra auf dem Schiff wenn man was möchte (Essen 30 Pfund und Getränke ca. 5 Pfund pro Dose).
Auf der Tauchbasis kann man auch wenn man möchte seinen Tauchschein machen, was das kostet hab ich leider nicht mehr so genau im Kopf aber auf der Seite der Tauchbasis gibt es alle infos (www.jasmin-diving.de)
Im Hotel und außerhalb der Anlage kommt man mit Englisch sehr gut weiter.
Das Essen im Retaurant war vielfältig und sehr gut, Frühstück reichhaltig, Mittagessen war ich meist nicht da, weil auf dem Schiff und das Abendessen war auch gut. Im Nachbarhotel allerdings wesentlich besser, was ich dann auch ausgenutzt habe und die meiste Zeit dort gegessen habe (was allerdings nur mit Anmeldung ging).
Falls es jemanden interessiert, es gibt seit kurzem auch ein echtes Hard-Rock-Cafe in Hourghada, und das lohnt einen Besuch. Die Preise für T-Shirt und dergleichen wie auch in allen anderen Cafes auf der Welt. Für Getränke allerdings zahlt man hier ein bisschen mehr.
Für mich ist Ägypten immer wieder interessant und eindrucksvoll, das nächste mal klappt es vielleicht auch mit den Pyramiden … weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
-
sindimindi, 13.01.2006, 21:46 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Schöner Beitrag, der wieder mal Urlaubslaune macht! <br/>RS
-
-
-
Angelina88, 08.01.2006, 12:10 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
sh <br/>LG, Angelina (Gegenlesungen erfreuen das Herz ;-)
-
-
Ägypten - einige Erfahrungen aus drei Jahren
Pro:
ich habe viel für\'s Leben gelernt und sehe die Welt mit anderen Augen - man wird offener und flexibler, vor allem gelassener ; - )
Kontra:
es raubt einem auch oftmals den Nerv und man muss sehr anpassungs - und kompromissfähig sein (nicht unbedingt Kontra, aber macht das Leben doch schwieriger als daheim)
Empfehlung:
Ja
Es wird wirklich mal Zeit, über meine Erfahrungen in den südlichen Gefilden Ägyptens zu schreiben und so möchte ich euch heute davon berichten, welche Erfahrungen ich als "junge deutsche Frau" in Ägypten gemacht habe. Wie ist das so, wenn man als Europäerin in einem arabischen islamischen Land lebt, wie kommt man da so zurecht? Welche Differenzen gibt es, was habe ich dabei gelernt, welche Vorteile und Nachteile ergeben sich?
Ich könnte noch sehr viele Fragen dazu stellen, aber ich möchte jetzt einfach mal erzählen.
Apropos Fragen - ich bin jederzeit offen für eure Kommentare und Fragen und erweitere dadurch auch gerne meinen Bericht!
Wie kam ich überhaupt dazu, in erst in Tunesien und jetzt in Ägypten zu arbeiten? Mein Interesse an Tunesien wurde geweckt, als ich einen ersten Urlaub auf Djerba verbrachte. Viel vom Land bekam ich noch nicht mit, aber eben erste Eindrücke, die Lust auf mehr machten. Als ich dann anfing als Reiseleitung zu arbeiten, kam mir die Idee, warum nicht eine Saison in Tunesien verbringen und das Land besser kennenlernen? Und so ging meine zweite Saison nach Hammamet (Nordtunesien). Dort lernte ich meinen Freund kennen und wir gingen nach zwei Jahren zusammen nach Ägypten als hier ein neuer Club eröffnet wurde.
Ich muss sagen, mein Horizont hat sich durch meine Zeit im Ausland nicht nur ein bischen erweitert, sondern sogar sehr stark. Generell war ich immer schon aufgeschlossen für alles Neue und Ferne, aber lange dort zu leben und zu das Land zu erleben ist dann doch etwas anderes. Es bedarf viel Aufgeschlossenheit und Flexibilität, sowie Anpassungsfähigkeit und auch den Willen zu Kompromissen, um in arabischen Ländern länger zu leben, denn die Unterschiede in der Lebensweise und Mentalität, sowie ganz einfach auch der Denkweise sind sehr gross.
Das Leben an sich funktioniert hier komplett anders. Es ist nicht so auf Karriere und Fortschritt ausgerichtet wie bei uns - höher, schneller, weiter gibt es hier nicht. Hier arbeitet man um zu leben und nicht umgekehrt. Das haben viele in unseren Ländern daheim leider vergessen. Manchmal kehrt sich aber auch das zum Nachteil, wenn man Dinge beibringen muss und diese einfach im Sande versacken, ohne wirklich umgesetzt zu werden - wozu braucht man schon neue Ideen, etc. denn das Gehalt kommt ja sowieso jeden Monat und das ist alles was der Sinn der Arbeit ist (bei einem grossen Teil jedenfalls).
Lernen und etwas beibringen ist ein Thema, dass mich hier manchmal wahnsinnig macht. Ich möchte nicht die Europäer überbewerten oder Ägypter unterbewerten, aber der Unterschied ist doch sehr deutlich. Wir werden in Europa von Grund auf besser geschult, was von den stark unterschiedlichen Entwicklungen der Länder ausgeht. Hier ist SchulBILDUNG etwas, das erst noch gefördert werden muss. Diejenigen, die direkt in Kairo leben haben relativ gute Voraussetzungen, kommen die Leute aber aus den Dörfern, haben sie wirklich keine Ahnung mangels Schulbildung und oftmals daher auch keinen Sinn für Weiterbildung oder Entwicklung. Ich rede mir manchmal den Mund mehr als fusselig, um ein für uns kinderleichtes Thema zu erklären und beizubringen. Und damit ist es aber nicht getan, denn diese Sache wird innerhalb kurzer Zeit wieder vergessen und ich kann von Vorne anfangen. Es bleibt kaum etwas hängen. Wollen sie es sich nicht merken oder können sie es tatsächlich nicht? Ich gehe mit manchen Kollegen teilweise um wie mit Vorschulkindern, weil ich ihnen anders nichts beibringen kann. Ich für meinen Teil bin es gewohnt, bzw möchte gerne kurze deutliche Erklärungen haben - hier aber muss ich alles im kleinsten Detail erklären und das mehrfach hintereinander. Die Person sagt natürlich laufend "Ja, OK" aber wenn ich nachfrage, um zu sehen, ob das Thema wirklich angekommen ist, kommt oft nur betretenes Schweigen, weil nichts verstanden wurde.
Und da komme ich auch gleich zum nächsten Punkt, dem unglaublichen, aber oft falschgeleiteten STOLZ der Ägypter. Ich schreibe hier jetzt nur über solche Situationen, in denen es einfach gilt einen Fehler zuzugeben oder auch einfach nur, dass man es nicht weiss. Neeeiin! Absolut nicht möglich! Es wird niemals freiwillig ein Fehler zugegeben und dass man von etwas keine Ahnung hat sowieso nicht. Zum Glück kann ich das inzwischen schon verstehen, wenn ich die Person anschaue oder nach der Art der Antwort unterscheiden. Früher aber bin ich deshalb oft irgendwo stecken geblieben oder es haben Dinge nicht funktioniert.
Mein bestes Erlebnis dieser Art war ganz am Anfang. Ich brauchte Medikamente und suchte eine Apotheke in Ne'Ama Bay am frühen Nachmittag (fast alle Shops geschlossen) und war mit einer damaligen Kollegin unterwegs, die Ägypterin ist. Wir fragten den ersten am Weg "Ja, dort rüber, dann links und geradeaus und da ist eine Apotheke." Wir also da rüber, links, geradeaus .... ??? keine Apotheke. Also gedacht, vielleicht hat er es schlecht beschrieben, den nächsten gefragt. "Ja, dort rechts, dann geradeaus, nochmal links und neben dem Shop ist sie." Na bei so einer genauen Beschreibung müssen wir sie ja finden. Aber! Keine Apotheke! Das Spiel wiederholte sich noch zweimal, bis wir es aufgaben. So fand ich langsam heraus, dass Ägypter es auf keinen Fall zugeben, selbst wenn sie den Weg nicht wissen - nicht nur gegenüber Ausländern nicht, sondern selbst ihren eigenen Leuten gegenüber wird einfach irgendetwas erzählt. Lieber schicken sie einen in die Pampa, als dass sie sagen "Tschuldigung, weiss ich nicht." Und so geht das aber auch bei vielen anderen Dingen, was unweigerlich zu Problemen führt, denn Europäer sind darauf eingespielt, dass man sich auf die Informationen halbwegs verlassen kann - vor allem wenn sie auch noch soo genau sind wie die Wegbeschreibungen damals.
So kam es auch anfangs immer wieder, dass ich etwas in meiner eher kurz angebundenen, prägnanten Art erklärte, ein OK erhielt und davon ausging, dass es verstanden wurde. Weit gefehlt. Ägypter sagen auch OK, selbst wenn sie überhaupt kein englisch verstehen! Fatale Falle... Vor allem bei der Arbeit, denn ich muss Dinge weiterleiten, die für die Gäste erledigt werden müssen und somit klappte einiges oft nicht am Anfang. Inzwischen kann ich ein klein wenig arabisch, um herauszufinden, ob er mich versteht und meistens merke ich es aber von selbst und lasse entweder übersetzen oder verlange jemand anders ans Telefon.
Sehr schwierig ist auch - wenn man noch nicht weiss wie - sich als europäische Frau mit den Ägyptern auseinander zu setzen und sich eine respektierte Stellung innerhalb des Kollegenkreises zu erarbeiten. Die Stellung der Frau in Ägypten ist von Ort zu Ort recht unterschiedlich. In den Dörfern läuft alles noch nach den alten Traditionen und der älteren Mentalität. Heisst frau bleibt daheim bei der Familie, kümmert sich um den Haushalt und hat insgesamt nicht viel zu sagen (jetzt mal sehr kurz und überdeutlich formuliert). In Kairo ist das Leben schon moderner - die Verschleierung wird hier nicht mehr von allen Familien als ein Muss angesehen, die Frauen gehen arbeiten und haben auch ihren eigenen Lebensunterhalt. Das Leben ist etwas freier, wobei man hier frei auch nicht im Sinne des europäischen Wortes interpretieren darf, sondern es an den Lebensregeln des Landes messen muss.
Nun - wie verhält sich eine europäisch frei denkende Frau in einem strengen islamischen arabischen Land, damit sie überhaupt ein wenig respektiert wird? Mein Problem ist nicht nur, dass ich eine Frau in diesem Land bin und dazu noch eine europäische, sondern auch meine Arbeit. Guest Services heisst nicht nur Gästebetreuung, sondern ich fungiere auch in einer Art als Qualitätskontrolle für den Club, da ich nicht nur eine Abteilung an sich sehe, sondern den Club als ganzen und durch die Kommentare der Gäste Probleme aufweisen soll. Das passt natürlich den Kollegen nicht, dass sie sich von mir Probleme auftischen lassen müssen und schon gar nicht von einer Frau! Tja, was nun? Ich werde in meiner Art immer mal wieder als hart und strikt bezeichnet, was aber anders hier nicht machbar ist. Verhalte ich mich freundlich und nett zu jedermann, habe ich schon verloren, denn dann meinen alle ich wäre nur ein kleines Püppchen, mit dem sie reden können wie sie wollen. Ausserdem funktioniert hier in Ägypten die Arbeit sowieso nur dann soweit sogut, wenn man das Personal relativ hart angeht. Freundlichkeiten im Arbeitsverhältnis führen leider zu nichts. Also zeige ich mich aussen hart und strikt und komme damit aber weiter, da das Personal dann vor mir "kuscht". Würde ich mich nicht so verhalten käme ich weit weniger weiter als es der Fall ist. Aber selbst mit meiner harten strengen Art komme ich nicht immer weiter, denn wenn ich an einen Mann gerate, der generell sehr wenig von Frauen in Führungspositionen und generell bei der Arbeit hält, dann kann ich machen was ich will und es kommt nichts dabei raus. Dann gehe ich den Weg über meistens meinen Freund, weil er eine sehr respektierte Person im Club ist oder wenn es nicht anders geht gehe ich zum Club Manager und lasse ihn sprechen. Dann kommen sie danach und meckern warum ich nicht mit ihnen persönlich spreche - denn wer hier will schon, dass seine Probleme dem Club Manager bekannt werden, alle arbeiten doch perfekt *grummel* - und tun im Nachhinein so als würden sie mir jederzeit tatkräftig zur Seite stehen. Es ist nicht einfach, sich hier durchzusetzen, aber hier zieht ganz einfach der Satz "Gewusst wie!" Wenn man weiss mit wem man was wie am besten regeln kann, dann kommt man gut durch. Hier ein nettes Lächeln und ein Augenaufschlag, dort harte laute Worte und ein bischen Druck und alles geht - allerdings kostet es Nerven!
Die einfachste Regel und auch die Grundregel ist aber "verhalte dich den Menschen hier gegenüber respektvoll, dann wirst du auch so behandelt". Wenn ich mich nicht an die hiesigen Regeln halte kann ich nicht erwarten, dass sie mich respektvoll behandeln. Laufe ich hier in Minirock und mit tiefem Ausschnitt rum werde ich bestimmt nicht ernst genommen oder gar respektvoll behandelt. Solche Kleidung heisst hier doch recht deutlich "ich bin zu haben", da die Bekleidungsgepflogenheiten für die Frauen hierzulande doch wesentlich strenger sind. Ich war einmal mit meiner Assistentin in einem anderen Hotel am Strand zum Baden und sie zog sich jedesmal, wenn wir aus dem Wasser kamen sofort wieder den langen Rock über, damit sie bedeckt war. Nur mal eine Kleinigkeit dazu. Ich bedecke mich nicht komplett oder gehe gar verschleiert, das ist auch nicht nötig - aber ich bedenke jederzeit wo ich bin und was an welchem Platz angemessen ist. Als ich beispielsweise Sonntag und Montag in Kairo war, zog ich lange Hosen an und ein Hemd über meine T-Shirt, obwohl es wirklich heiss war und ich schwitzte, aber dort muss es nicht sein, dass ich Haut zeige. In Sharm El Sheikh ist es wieder anders, denn es ist eine absolut touristische Zone.
Das Wort HIRARCHIE habe ich hier neu kennen gelernt, denn eine Rangfolge gibt es wohl überall, aber ich habe es noch nie so extrem streng erlebt wie hier. Das war auch ein Teil meiner "Lehrphase" am Anfang meiner bisherigen drei Jahre hier. Meinereiner denkt sich, wenn ich etwas wegen der Reservierungen für die Spezialitätenrestaurants zu sagen habe gehe ich doch direkt zum Captain des betreffenden Restaurants und sage ihm das. In dem speziellen Fall stand der Assistant F&B Manager daneben und ich redete fröhlich mit dem Captain drauf los. Resultat war, dass der Assistant F&B Manager mir danach der Art eins auf den Kopf gegeben hat, dass ich die Abfolge der Hirarchie sofort und direkt begriffen habe und wie wichtig es ist, diese hier einzuhalten. Immer von oben nach unten gehen und zwar streng nach Position. Ist der Chef nicht da geh zum Stellvertreter, ist der nicht da such den Nächstfolgenden und so weiter. Ansonsten gibt's Ärger!
Womit Europäer auch teilweise nicht klar kommen hier ist das "ÄGYPTISCHE ZEITMANAGEMENT" ;-)) Ich habe mich durch meine Zeit auf Kreta und in Tunesien bereits an das südliche Zeitmanagement gewöhnt, aber selbst mich bringt es manchmal auf die Palme, denn das Wort "dringend" oder "eilig" verstehen sie irgendwie nicht. Solcherlei Wörter gibt es im ägyptischen Wortschatz nicht - also wer herkommt - Zeit mitbringen!! Ich als gut geschultes deutsches Arbeiterweibchen habe auch nach den jetzt schon sechs Jahren, die ich im Süden lebe immer noch den Drang der Pünktlichkeit und ein wenig den "guten deutschen" Zeitdruck in mir was mir hier nicht unbedingt zuträglich ist bei der Arbeit. Wenn ich will, dass etwas wirklich jetzt sofort erledigt wird muss ich am besten innerhalb von einigen Minuten mehrmals anrufen oder die Person ansprechen, bis ich ihnen auf die Nerven gehe - womit aber leider noch nicht gewährleistet ist, dass die Sache dann auch sofort erledigt wird. Manchmal dauert es wirklich Stunden und ich verliere wieder ein paar Nervenzellen.... Demgegenüber lernt man aber auch durch diese Art, alles gelassener zu sehen und das Leben lockerer zu nehmen. Glücklicher Weise ist mein Geduldsfaden von Natur aus schon recht lang, aber hier ist er wesentlich länger geworden (wobei ich mich langsam frage, wie dehnbar er noch ist...). Das aber nicht nur gegenüber den Kollegen, sondern auch den Gästen gegenüber, die auch öfters mal recht anstrengend sein können (siehe z.B. meine Serie mit Touristengeschichten). Man lebt doch nur einmal, warum das immer in Hektik und Anstrengung? Nimm's gelassen und geniesse die Zeit, die du hast!
Woran man sich hier als Frau gewöhnen muss ist, dass man oft einfach "übersehen" wird, wenn man mit einem Mann unterwegs ist. Wenn ich mit meinem Freund abends ausgehe, sprechen die Kellner zu 90% nur mit ihm und beachten mich oft noch nicht mal. Ich lasse es einfach geschehen, denn ändern kann ich es eh nicht. Es stört mich manchmal, da ich aber weiss, dass es in der Mentalität so verankert ist, kümmere ich mich nicht weiter darum, denn wie gesagt, es ist nicht änderbar. Aber es ist auch nicht überall so. In unseren Stammlokalen werden wir beide gleichermassen begrüsst und angesprochen.
Was immer sehr gut ankommt ist, wenn man seine SPRACHKENNTNISSE im Arabischen anwendet. Dabei kann zwar rauskommen, dass man dann direkt auf arabisch zugetextet wird, aber meistens ist es einfach so, dass man erfreute Reaktionen sieht und die Menschen leichter auf einen zugehen. Die Menschen freuen sich, wenn sie sehen, dass man nicht arrogant da sitzt und erwartet, dass hier alle englisch oder sogar deutsch sprechen, sondern man auch sprachlich auf sie zugeht. Araber allgemein haben ein sehr gutes Gefühl für Sprachen und lernen sehr schnell im Kontakt mit den Gästen - wir sagen immer sie lernen an der "Beach-Academy" ;-))
Sooo, im Grunde gibt es noch viel viel mehr zu erzählen und erweitere meinen Bericht auch gerne auf eure Anregungen oder Fragen hin (wenn viel Feedback kommt mach ich einen zweiten draus) - aber für den Moment soll es mal genug sein, denn es sind schon fünf Seiten und ich möchte euch nicht "überfordern" ;-)
In diesem Sinne vielen Dank für eure Aufmerksamkeit und euer Interesse! Ich freue mich über viele Kommentare, Anregungen, Fragen, etc. eurerseits!
Bis ganz bald wieder (als nächstes arbeite ich an einem Bericht über Kairo, aber lasst mir ein wenig Zeit dazu, der will gut ausgearbeitet sein!)
Liebe Grüsse vom Sinai
Silke@Yopi und anderen Meinungsportalen (unter gleichem Usernamen) weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
-
campimo, 11.11.2005, 23:04 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
In Deutschland ist es ja auch nicht leicht, Personal zu führen, aber das, was du erlebst, scheint extrem stessig zu sein.
-
redwomen, 22.05.2005, 19:41 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
toller und klasse Bericht und schön zu Lesen um sich auch mal eine gewisse Vorstellung machen zu können. -obwohl ich ja schon einige Dinge weis. *zwinker*- LG Maria
-
2011emjott, 22.05.2005, 19:35 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Tja, ein "BH" gibts leider (wirklich) nicht, sonst hättest du es verdient! Gruß, Micha.
-
-
Wissenswertes über Ägypten
Pro:
alles
Kontra:
nix
Empfehlung:
Ja
Hallo erst mal.
Ich will euch heute mal so ein wenig Wissen was Ägypten angeht eintrichtern. Dazu gehört
Die Währung und der aktuelle Kurs
Klima
Kultur
Einreise
Essen und Trinken
Regeln Do´s and dont´s
Sprache
Das Klima:
Es kommt eigentlich ganz darauf an wo ihr seit. Ich bin direkt am Mittelmeer wo das Klima ein wenig milder ist. Was bedeutet, dass es, wenn es heiß ist erträglicher ist und wenn es Winter ist nicht so kalt ist. Auch kann es direkt am Mittelmeer direkt mal richtig kräftig regen, was also nicht heißt das man immer Sonne hat. Aber weitestgehend kann man doch sagen so im Durchschnitt im Winter 15 Grad und im Sommer so ca. 30 und mehr. Aber es geht meistens eine erfrischende Briese. Die jedoch nicht so stark ist das man friert.
Wenn ihr nach Kairo geht ist das Klima schon wieder anders. Es kann heißer sein. Wobei es heiß drückend ist und das geht einem ja eher an die Substanz als das heiß trockene Klima wie es zuweilen in Südägypten herrscht. Auch kann es hin und wieder mal schneien. Aber Schnee ist gleichbedeutend mit ein paar Flocken.
Dennoch solltet ihr immer eine Strickjacke mitnehmen, wenn ihr zum Beispiel die Nach als Ausgehzeit wählt. Da es Nachts doch recht häufig ziemlich kühl sein kann.!!!!
Währung:
Die Währung hier sind L.E. oder Ägyptische Pfund genannt. Es gibt Münzen die aber meistens seltener ausgegeben werden und die Scheine. Angefangen mit einem viertel Pfund, halbe Pfund, Pfund, 5 Pfund, 10 Pfund. 50 und 100 Pfund scheine habe ich bereits gesehen. Ob es jetzt 20 Pfund Scheine gibt weiß ich nicht genau werde mich aber schlau machen. Die kleinen Scheine wie viertel oder halbe Pfund werden auch Piaster genannt. Farblich unterscheiden diese sich natürlich auch wie bei uns. Pfundscheine haben einen rostroten Farbton. Wobei 5 Pfundscheine eine grünliche Farbe haben. Die großen Scheine sind meist in einem Aubergine oder Lila gehalten. Die kleinen Scheine viertel Pfund sind weiß-blau und die halben Pfund sind ebenfalls in einem leichten grün gefärbt. Falls euch die Farben nicht unbedingt zusagen, findet ihr natürlich noch die Zahlen auf den Scheinen. Einmal in Arabischer Schrift und einmal in Deutscher Schrift.
Hier noch mal die Zahlen von 1 bis 10 damit ihr euch dann auch zurecht findet.
1 ١
2 ٢
3 ٣
4 ٤
5 ٥
6 ٦
7 ٧
8 ٨
9 ٩
10 ١٠
Tauschen könnt ihr sie natürlich auf jeder Bank oder im Hotel. Der Kurs beträgt zur Zeit 7,5 L.E. für einen Euro.
Die Einfuhr von L.E. ist auf 20 L.E. begrenzt. Wobei die Einfuhr von Euro problemlos geht. Allerdings ab 15000 Euro solltet ihr es angeben. Wegen dem Geldwäschereigesetz.
Essen und Trinken:
In den Hotels findet ihr die meist gewohnte Speise von Schnitzel über Pommes und sogar Spätzle. Wer den Mut hat kann gerne einmal in einen Laden gehen und versuchen sich mal Fuhl und Fallaffel zu bestellen. Es besteht aus Bohnen und ist meist recht scharf und fettig. Oder Koscherie. Das ist auch ein Essen wo ich selbst noch nicht genau weiß was alles drin ist. Aber schmecken tut es auf jeden Fall.
Wie wäre es mal mit Zuckerrohrsaft anstatt dem Tütensaft im Hotel. Oder doch einen frischen Mangosaft?? Wer ganz Mutig ist kann auch mal Feyrus trinken. Das ist eine Art Bier nur ohne Alkohol und in verschiedenen Geschmacksrichtungen wie zum Beispiel Ananas oder Apfel.
Es gibt noch ne Menge außerhalb der Hotelmauern zu entdecken und keine Angst vor dem was dauernd gesagt wird, das man kein Leitungswasser trinken soll. Es ist nichts schlimmes dran und ja es ist gechlort. Aber das ist auch nicht so wild. Falls aber jemand einen anfälligen Magen hat, der sollte doch vielleicht Wasser aus Flaschen kaufen, das es an jedem kleinen Verkaufsstand gibt.
Die Regeln:
Bettelnde Leute sind den meisten ein Graus. Und daher ist es auch verwerflich Bettlern etwas zu geben. Denn diese Leute sind im Grunde sehr sehr reich und nur zu Faul um zu arbeiten. Ihr werdet sie finden, wenn ihr sie seht ignoriert sie. Den Leuten denen es wirklich schlecht geht, die werdet ihr niemals betteln sehen.
Für Paare oder frisch verliebte. Heftiges küsse ist absolut nicht wünschenswert. Händchenhalten oder einfache zärtliche Gesten sind erlaubt aber mehr auch nicht. Achtung Singelfrauen und Singelmänner: Die Hurerei als Sex mit vielen Partnern ist tabu. Sollte so etwas bemerkt werden drohen hohe Haftstrafen. Wenn eine Frau einen Nikab trägt oder allgemein verschleiert ist, dann rempelt sie nicht einfach an, denn das gehört sich nicht. Ansprechen und dabei höflich sein ist die Devise. Aber einfach freches auf die Seite schubsen ist absolut tabu. Auch das ein Mann eine Frau berührt ist ein riesengroßes Vergehen und wird bestenfalls mit einer menge Schläge bestraft.
Moscheen besuchen ja. Schuhe dabei bitte ausziehen und zur Gebetszeit bitte nicht hineingehen. Auch Photos dürfen gemacht werden aber eben nicht zur Gebetszeit. Falls ihr euch nicht sicher seit, fragt höflich nach ob ihr das dürft.
Rauchende Frauen sowie Alkohol in der Öffentlichkeit ist nicht gerne gesehen und wird, was den Alkohol betrifft auch bestraft.
Keusche Kleidung auf den Ausflügen ist wünschenswert, da Ägypten ein islamisches Land ist. Bedeutet: Vielleicht langärmlige Hosen und ein ¾ Ärmel und kein aufreizendes Dekollete.
Die Fastenzeit ist eine Zeit der Feier und auch wenn ihr es nicht glaubt, eine Reise zu dieser Zeit lohnt sich immer wieder.
Ach ja die von euch die Homosexuell sind, sollten auch das nicht so direkt zeigen. Eingehackt gehen ist ok. Aber mehr macht ihr besser in euren eigenen vier Wänden.
Ansonsten ist eigentlich alles erlaubt, was der gesunde Menschenverstand für ok hält.
Einreise:
Ihr braucht entweder einen Reisepass oder es geht auch mit dem Personalausweis. Schaut aber immer mal wieder bei den Behörden nach, denn die Bestimmungen ändern sich immer wieder.
Reisepass:
Mindestens 3-6 Monate gültig. Einreisekarte die man meistens im Flugzeug bekommt. Und 15 Dollar.
Personalausweis: Gilt das selbe. Nur braucht man noch 2 Passphotos. Ohne kann es sein, das euch die Einreise verweigert wird.
Was ihr alles mitnehmen dürft erfahrt ihr am besten bei der nächsten Zollstelle. Da auch das sich alles ändert.
Sprache:
Es wird eigentlich meistens Hocharabisch gesprochen. Allerdings findet man das reine Hocharabisch eher selten sondern ein Gemisch aus Ägyptisch und Arabisch. Mundart eben. Die meisten verstehen natürlich auch Englisch. Französisch und Deutsch findet man auch. Vor allem in den Touristenhochburgen , wie Kairo oder Hurghada.
Reiseapotheke:
Selbstverständlich sollte eine Reiseapotheke mitgenommen werden, da es ja nun doch mal sein kann, dass man sich etwas einfängt oder seine regelmäßigen Tabletten schlucken sollte. Was das genau ist könnt ihr bei eurem Hausarzt fragen. Aber keine Angst auch in Ägypten gibt es Krankenhäuser und Apotheken wo ihr ebenso alles kaufen könnt wie in Deutschland.
Sehenswertes:
Besucht das Alte Kairo einmal. Die Pyramiden und das ägyptische Museum. Das Goehteinstitut und die Al-Azahr Universität. Dort wird ebenso Deutsch als Fremdsprache unterrichtet wie auch Englisch und Schwedisch. Dort werdet ihr mit Sicherheit herzlich willkommen geheißen. Neu-Damietta und Rasalbar sind auch so ein paar kleine Sehenswürdigkeiten für Bagpacker natürlich. Auch die üblichen Tourstationen sind ein Muss. Aber wer mal den Zoo von Kairo sehen möchte kann dies für 0,25 Pfund auch machen.
Kultur:
Die Kultur ist islamisch geprägt und das bedeutet das ihr wahrscheinlich viele Frauen sehen werdet die sich verhüllen, die Abaias und Nikab tragen. Traditionelle Kleidung (Islamisch gesehen). Scheut euch nicht und fragt nach, denn alles was ihr seht ist interessant und gehört erkundet. Gastfreundlichkeit wird auch hier sehr groß geschrieben. Des weiteren, ist hier eine absolute Sicherheit für Kinder und Frauen geboten. Also keine Sorge es passiert nix. Für Diskussionen oder Fragen stehen ihnen die Gelehrten der Al-Azahr Uni zur Verfügung oder ihr wendet euch an ISDE.
Fazit:
Ich finde Ägypten klasse und ich bin gerne hier. Euer Reisebudget kann so ca. 100 Euro betragen wobei das doch wirklich viel ist. Und wenn ihr es geschickt anstellt beim Schachern (Handeln) dann kommt ihr doch einiges billiger weg. Ich versuche für euch natürlich noch einige andere Sachen zusammenzustellen.
Aber wer von euch Interesse an dem etwas anderen Ägypten hat, der kann sich ja bei mir oder bei Isde melden. Dort bekommt ihr dann alle Infos und sogar kleine Geheime Reise Tipps von mir persönlich.
Also bis die Tage und Rechtschreibfehler werden an den Meistbietenden verkauft.
Eure Prof22
Update:
°°°°°°°°°°°
Klar das Ägypten eine Stunde voraus ist der euopäischen Zeit, hatte ich ja total vergessen. Es gibt auchhier Sommer und Winterzeit, dass heißt das in kürze also so Anfang Mai die Uhren auch in Ägypten eine Stunde nach vorne gestellt werden.
Highlights erfahrt ich am besten in meinen anderen Berichten, denn es gibt viele Städte die euch bestimmt noch nicht so bekannt sind.
Leitungswasser in Ägypten ist bedingt genießbar, am besten verweise ich auch hier auf meinen Bericht dazu.
Feiertage findet ihr immer wieder. So am 18. Januar rum ist Opferfest. Vorgestern also am 24. war auch ein Feiertag. Aber keine Sorge der normale Wahnsinn wird euch auch hier immer wieder verfolgen.
Mückenschutz werdet ihr auf jeden Fall benötigen. Kleiner Tipp kauft euch in Ägypten selber mal ne Dose Pyrosol.
Trinkgeld. Sicherlich wird gerne angenommen, was ja klar ist, denn ein 5 Euro schein ist hier unten schon locker 35 Pfund. weiterlesen schließen -
Wenn einer eine Reise tut.....(Unsere Nilkreuzfahrt)
20.11.2004, 02:20 Uhr von
saltstraumen
Hallo, mein Name ist Anja und ich wohne gemeinsam mit Mann sowie Schäferhund Billy und ca. 20 Hüh...Pro:
tolle Kultur, herrliche Landschaft
Kontra:
nicht gerade billig, hohe „Durchfallquote“
Empfehlung:
Ja
...Wie lange habe ich mir schon eine Nilkreuzfahrt gewünscht. Ewig, glaube ich. Jeden Bericht, der etwas über Ägypten brachte, habe ich mir reingezogen, die Geheimnisse von Tut Ench Amun sowieso. Und dann wurde es endlich Wirklichkeit. Endlich einmal diese phantastischen Bauwerke sehen, eintauchen in diese orientalische Welt.....
So buchte ich also Anfang des Jahres 2003 für meinen Mann und mich eine Nilkreuzfahrt mit anschließendem Badeaufenthalt in Hurghada. Reisezeitraum September 2003.
Die Reisebestätigung kam dann auch bald:
Flug nach Luxor, anschließend Einschiffung, 7 Tage Nilkreuzfahrt (VP), Bustransfer nach Hurghada, 7 Tage Grand Hotel (HP) in Hurghada und Rückflug ab Hurghada nach Stuttgart.
Der Reisepreis betrug mit 2 x Ausflugspaket insgesamt 2155,00 Euro.
Natürlich habe ich pünktlich bezahlt, das wär' ja was, ich bezahl zu spät und darf nicht mit....
Kurz nach der Zahlung erhielten wir die Tickets und eine Änderung unserer Reiseausführung. So hatten wir nicht Luxor, sondern Hurghada als Anflugsziel. Einen Tag sollten wir demnach im Grand Hotel verbringen um dann am nächsten Tag per Bus (4 ½ Stunden) nach Luxor zur Einschiffung zu fahren.
Leider kam es dann nochmal anders:
Am Abflugstag standen wir also im Flughafen beim Checkin, als mein Handy klingelte. Eine freundliche Dame von ETI teilte mir mit, dass sich unsere Reise noch mal, und zwar wie folgt geändert habe:
4 Tage Hurghada im Grand Hotel, anschließend Bustransfer nach Luxor (4 ½ Stunden) und Einschiffung, 7 Tage Nilkreuzfahrt, danach Bustransfer nach Hurghada (wieder 4 ½ Stunden) 3 Tage Grand Hotel.
Ich war ziemlich enttäuscht, was die zeitliche Abwicklung dieser Reise anbelangt, denn wir hatten vor, in der Woche nach der Nilkreuzfahrt erstens mal so richtig zu entspannen und dann natürlich ein paar mal tauchen zu gehen. So wurde uns der Urlaub richtig zerrissen. Und die 25,00 Euro Erstattung, die wir bekamen, konnten mich denn nun nicht wirklich trösten.
Wir flogen also los in Richtung Hurghada und hatten paradoxerweise in Luxor Zwischenlandung (wir wären am liebsten ausgestiegen).
Wir verbrachten im Grand Hotel herrliche 4 Tage und dann ging es am Montagmorgen ziemlich früh los (so gegen 6.00 Uhr). Gegen Mittag erreichten wir Luxor. Wir „enterten“ sofort die M/S Grand Glory.
Um die Koffer brauchten wir uns gar nicht zu kümmern. Die wurden uns in die Kabine gebracht. Perfekter Service.
Die Kabine selbst war prima.
Ganz schön groß, die 19 qm große Kabine. Es gab zwar zwei Betten, mit kuscheln war da nix, denn sie standen leider auseinander und waren festverschraubt. Aber trotzdem echt schön die Kabine. Elegant.
Ich inspizierte gleich das Bad, auch sehr groß, mit abgesetztem Duschabteil (etwas vertieft) alles, was man braucht. Ein Spiegel, nur leider kein Platz für den Kleinkrams, den Frau so mit sich rumschleppt. So musste alles im Waschbeutel bleiben. Aber nicht schlimm, denn schließlich sind wir hier auf einem Schiff..
Der Blick aus dem Fenster gab zwar nicht sehr viel her, denn in Luxor ist ein Schiff an das andere vertäut, aber wir waren schon voller Vorfreude, vor diesem Fenster zu sitzen und die herrliche Landschaft an uns vorüberziehen zu lassen.
Ansonsten hatten wir Klimaanlage, und die braucht man! Ein Telefon (für den morgendlichen Weckruf), einen Kühlschrank, einen Fernseher, der allerdings nur im Hafen von Luxor und Assuan Empfang hatte und einen Safe.
Das Zimmer war allerdings nicht sehr sauber, der Fußboden war nicht gesaugt und im Bad fand ich dann auch noch Spuren der Vorgänger in Form des dagelassenen Shampoos und ein paar Haaren (die wir dann selbst entfernten) !
Und das Schiff selbst bot auch so einiges:
Es war 72,5 m lang, 13 m breit und hatte 3 Decks. Das Schiff hatte eine Lobby mit deutschsprachiger Rezeption, Speisesaal, eine Lounge Bar mit kleiner Disko, Billard konnte man umsonst spielen und auch Tischtennis. Auf den oberen Decks fand man den Swimmingpool. Was war ich froh, bei der Hitze...., Liegen und eine Sun Deck Bar.
Aber , was haben wir denn die ganze Zeit über gemacht????
1. Tag:
Den ersten Tag an Bord verbrachten wir mit dem Einchecken und einem kleinem Stadtbummel. Für den Abend war dann geplant, den Luxor Tempel zu besuchen. Ich war zwar von der Fahrt von Hurgahda nach Luxor durch die Wüste schon geschafft, aber den Luxor Tempel wollte ich mir denn dann nun nicht entgehen lassen. Als wir am Luxor Tempel ankamen, war es gerade noch hell. Gegen später gingen dann die Lichter im Tempel an. Die Stimmung war unvorstellbar.
Der Tempel wird von zwei Kolossalstatuen von Ramses II. am Eingang bewacht. Sehenswert ist auch die Allee aus Widdersphingen. Besonders abends ein herrliches Schauspiel.
2. Tag
Am nächsten Tag besuchten wir den Karnak Tempel. Ich selbst hatte diesen Tempel schon einmal besucht, und freute mich darauf, ihn wieder zu sehen, musste aber auch gestehen, dass mir das eine oder andere Detail entgangen war, ich konnte also trotzdem noch neue Seiten an diesem Tempel entdecken. Dieser Tempel ist dermaßen groß (bei einer Bauzeit von 2000 Jahren kann man das auch erwarten *g*), dass wir etwa 3 Stunden dort blieben. Sehr beeindruckend! Für mich ist das der Lieblingstempel. 2000 Jahre Baugeschichte lassen sich hier nachweisen. Besonders toll fand ich den Säulenwald mit insgesamt 134 Säulen. Man ist einfach nur geplättet, wenn man da durch läuft. Lustig fand ich den Riesen-Skarabäus, einer Sage zufolge soll man sich, während man 7 mal um ihn herumläuft, kräftig etwas wünschen. Es soll dann in Erfüllung gehen. Ich bin vor zwei Jahren schon mal drumherumgelaufen, mein damaliger Wunsch hat sich erfüllt;))
Und dann ging es endlich los.....
Wir fuhren in Richtung Esna. Herrlich, die vorrüberziehende Landschaft mit Palmen. Manche Leute winken einem freundlich zu...
Aber ganz schön viel los, so, auf dem Nil. Immer wieder begegnen einem andere Nilkreuzfahrtschiffe oder wir werden auch mal überholt....Das Ganze wird untermalt mit kräftigem Hupen...
Wir waren etwas spät dran, so dass unser Schiff am Ufer von Esna vertäut wurde, da an der Schleuse von Esna ein ziemlicher Schiffsstau herrschte.
Es wurde aber nicht langweilig, denn die Ägypter wissen, wie man Geschäfte macht. Sie waren auch gleich zur Stelle. Was ein Spektakel.... Sie warfen diverse Kleidungsgegenstände wie Galabiya (ein Umhang) oder Tischdecken auf das Sonnendeck und führten lautstarke Verhandlungen. Der eine oder andere kaufte etwas und manch einer war zufrieden.
Gegen 2.00 Uhr nachts (ich muß den anderen glauben, denn ich habe gepennt..) fuhren wir durch die Schleuse und kamen am anderen Tag in Edfu an.
Der 3. Tag:
Da es gegen Mittag sehr heiß wurde, begannen die Ausflüge sehr zeitig. So gegen 6.00 Uhr spätestens war da die Nacht vorbei. So auch in Edfu, 100 km südlich von Luxor. Dort besichtigten wir den Horus Tempel, er stammt aus ptolomäischer Zeit, dessen Wahrzeichen des Heiligtums der schwarze Falke aus Granit ist.
Hat mir persönlich sehr gut gefallen, denn der Tempel ist sehr gut erhalten.
Nach der Besichtigung liefen wir gegen Mittag aus und erreichten am Abend Assuan.
Der 4. Tag:
Für diesen Tag war der Besuch des unvollendeten Obelisken, des Nasser Staudammes, sowie der Besuch des Philae Tempels (Isis Tempel) auf der Insel Agilika geplant.
Der Obelisk war vorgesehen für Königin Hatschepsut und konnte aufgrund eines Sprunges nicht weiterverarbeitet werden. Er fristet im Granitsteinbruch immer noch sein Dasein.
Der Nasser Staudamm ist doch recht groß, aber für mich als technisch unbegabten Menschen eigentlich recht uninteressant. Ich hab’s jetzt mal gesehen, finde aber Tempelanlagen interessanter...
Der Isis-Tempel war da schon eher was für mich. Auch wenn dieser Tempel nicht mehr am Originalstandort stand (aufgrund der Überschwemmung durch den Stausee wurde er auf die Insel Agilika verlegt) war der Tempel doch sehr beeindruckend!
Nach dem Besuch des Isis-Tempels wurden wir noch in eine Parfümerie gekarrt, die, hätte ich es vorher gewusst, mir erspart hätte. So doll war dieser Besuch in dem „Duft-Tempel“ auch nicht und ich kam mir vor wie auf einer Werbeveranstaltung. Ich war froh, als ich draußen war.
Am Nachmittag fuhren wir dann mit einer Feluke auf dem Nil zur Kitchener Insel. Dort befindet sich ein botanischer Garten. Hätte ich es heute noch mal zu tun, würde ich mir diese Fahrt sparen, denn so außergewöhnlich war diese Insel mit den Tropenpflanzen denn nun auch nicht.
Der 5. Tag:
Fakultativ war es möglich, für 75,00 Euro einen Ausflug nach Abu Simbel zu buchen.
Ist zwar ganz schön viel Geld, aber im Nachhinein muß ich sagen, dass es sich voll rentiert hat. Es gibt allerdings noch die Möglichkeit, diesen Ausflug billiger zu gestalten. Da das Schiff ja in Assuan vor Anker liegt, ist es möglich, vor Ort in Reisebüros diesen Ausflug zu buchen, einige sind sogar mit dem Taxi hingefahren und kamen noch billiger weg (Verhandlungssache).
Wir wurden sehr zeitig abgeholt, so gegen 3.20 Uhr und fuhren dann erst zur Sammelstelle für den Konvoi, von dort fuhren wir in ca. 2 ½ Stunden nach Abu Simbel. Leider konnten wir den Sonnenaufgang nur vom Bus aus beobachten und nicht wie geplant am Tempel. Toll war es aber trotzdem. Als ich so vor dem Tempel des Ramses II stand, war ich doch ziemlich platt. So groß, so faszinierend. Und innen erst. Ich war erstaunt, wie viel noch erhalten war, insbesondere hinsichtlich der Farben.
Nebenan stand ein weiterer Tempel, dem Ramses II seiner Lieblingsfrau Nefertari geweiht hatte. Auch sie ist als Riesengestalt vor dem Tempel in Stein verewigt. Dieser Tempel ist ebenfalls sehr gut erhalten.
Ich dachte an die anderen auf dem Schiff, die uns am Abend zuvor bemitleidet hatten, dass wir so früh aufstehen mussten. Nun war ich an der Reihe, Mitleid zu verteilen. Schlafen kann ich auch zu Hause.
Am Abend bestand noch die Möglichkeit, einen staatlichen Juwelier zu besuchen. Mein Mann hat gestreikt, ich bin dann ohne ihn dorthin gefahren. Hätte ich mir schenken können. Für das Gramm Gold (18 Karat) wollten die Händler ca. 25,00 Euro und ließen sich dann gnädigerweise auf ca. 19,00 Euro pro Gramm herunterhandeln, Mir persönlich war das zu teuer. Ich habe dann meinen Schmuck in Hurghada gekauft und habe für das Gramm Gold (auch 18 Karat) umgerechnet 13,40 Euro bezahlt....
Der 6. Tag
In der Nacht fuhren wir wieder weiter in Richtung Luxor. Am nächsten Morgen kamen wir in Kom Ombo an. Sehr früh, gegen 7.00 Uhr nämlich, standen wir dann schon am Sobek Tempel. Dieser liegt auf einem Felsplateau. Er ist zweigeteilt und ist einerseits Horus und andererseits dem Krokodilgott Sobek geweiht.
Dort waren sogar noch drei mumifizierte Krokodile zu sehen. Ich schätze, da haben sich die Menschen den Feind zum „Freund“ gemacht...
Mit der Besichtigung waren wir innerhalb einer Stunde fertig, denn der Tempel war ziemlich klein. Wir fuhren am gleichen Tag wieder weiter in Richtung Luxor.
Der 7. Tag:
An diesem Tag stand erstens die Besichtigung der Memnon-Kolosse , der Besuch des Tal der Könige und der Tempel der Hatschepsut auf dem Programm.
Bei den Memnon-Kolossen steht der eigentliche Tempel leider nicht mehr. Alles, was übrig geblieben ist, sind die ca. 18 m hohen Figuren, die einst den Totentempel von Amenophis III. bewacht haben. Die nördliche Figur wurde durch ihr Singen bekannt, begründet auf ein Erdbeben im Jahre 27 n. Chr. Es hieß, der Gesang sei von Memnon, mit dem er jeden Morgen seine Mutter Eos begrüßte. Die Figur wurde allerdings in römischer Zeit restauriert und das „Singen“ hörte auf.
Als wir in das Tal der Könige ankamen, waren wir froh, so zeitig unterwegs zu sein:
Denn die Hitze und Luftfeuchtigkeit in manchen Gräbern kann man sich nicht vorstellen. Wir haben aber durchgehalten. Im Reisepreis war die Besichtigung von drei frei wählbaren Gräbern enthalten (wir suchten uns die von Thutmosis III, Ramses III und Ramses IX aus).
Da wir noch Zeit hatten, konnten wir nach zähen Verhandlungen und einer Spende von Kugelschreibern noch ein viertes Grab besichtigen.
Als nächsten Besuch stand ein Besuch in der Alabaster-Fabrik auf dem Programm, man musste nicht rein und konnte im Bus sitzen bleiben, aber das war mir dann auch wieder zu langweilig, also haben wir uns das auch noch angesehen.
Danach ging es gleich zum Tempel der Hatschepsut, der einzigen Frau auf dem Pharaonenthron. Etwas mulmig war mir bei Besuch dieses Terrassentempels schon, erfolgte doch hier 1997 der Anschlag auf die Touristen. Einen etwas faden Beigeschmack hatte für mich der Besuch dieses Tempels dann, obwohl er sehr schön war.
Am nächsten Tag erfolgte die Ausschiffung und der Transport in das gebuchte Hotel in Hurghada.
Allgemein:
Das Schiff:
Wir hatten ein 5 Sterne Schiff gebucht, und ich denke, das sollte man auch buchen. Baujahr 1995. Heute würde ich wohl ein noch neueres buchen, denn selbst in dieser kurzen Zeit, und das sind ja nur 8 Jahre, merkt man das Alter.
Das Schiff hatte 3 Decks auf denen sich eine Lobby, ein Speisesaal, eine Lounge Bar und sogar auf dem oberen Deck ein Swimmingpool befand. Auf den Liegen auf der Sun Deck Bar konnte man es so richtig gut aushalten.
Die Sauberkeit in den Zimmern ließ allerdings zu wünschen übrig.
Die Verpflegung:
Wir hatten auf dem Schiff Vollpension gebucht. Die Getränke mussten extra bezahlt werden, welche doch recht teuer waren. Ein Wasser ging noch mit 1,50 Euro für 1,5 l, eine Cola kostete da allerdings schon (0,33l) ca. 1,70 Euro, ein Bier ca. 2,80 Euro und eine Flasche Wein gar (schmeckte nicht so doll) ca. 12,00 Euro.
Das Essen wurde in Buffetform serviert und war sehr reichlich. Es war für jeden Geschmack etwas dabei. Allerdings hatten wir an Bord ca. 75 % Ausfälle wegen Durchfall. Das finde ich sehr viel, und man muß sich fragen, ob es denn da mit der Hygiene so genau genommen wird.
(Ich hatte Glück, mein Mann leider nicht, aber er sagt ja sowieso, ich hätte einen Saumagen).
Das Ausflugsprogramm:
Hätte besser nicht sein können. Es ging zwar immer sehr früh los, aber wir hatten dann ab Mittag „frei“ und mussten dann in der Hitze nicht die Tempel besichtigen. Auf die „Werbeveranstaltungen“ wie Alabasterfabrik und Parfümfabrik hätte ich allerdings verzichten können.
Trinkgelder/Bakschisch:
Daß Ägypten ein sehr armes Land ist, sollte hinreichend bekannt sein. Die Menschen dort freuen sich sehr über Kugelschreiber und Feuerzeuge. Wir haben zuvor unseren Schreibtisch geplündert und sind die meisten der Schreiber losgeworden.
Die Bevölkerung ist auch sehr auf „Bakschisch“ angewiesen. Für die kleinste Dienstleistung, und sei sie noch so an den Haaren herangezogen, wird ein Trinkgeld, also Bakschisch erwartet. Überall werden irgendwelche „Dienstleistungen“ angeboten, für die natürlich Geld erwartet wird. Das kann auch mal sehr lästig werden, besonders wenn auf ein Nein oder Nein danke bzw. „Schukran“ gar nicht mehr reagiert wird. Am besten reagiert man irgendwann nicht mehr darauf und läuft einfach weiter.
Ansonsten waren wir aber immer bereit, für gute Leistung auch mal ein Extra-Geld zu zahlen.
So haben wir auch gerne auf dem Schiff überall dort, wo wir zufrieden waren, unser Trinkgeld hinterlassen.
Von unserer Reiseleitung auf dem Schiff wurde uns am Anfang der Reise erklärt, dass wir bitte pro Person 25,00 Euro Trinkgeld an die Reiseleitung zu zahlen hätten. Die wollte dieses Geld dann auch gleich einkassieren, um es dann an die Schiffsbesatzung weiter zu leiten.
Grundsätzlich habe ich nichts gegen Trinkgelder einzuwenden. Ich verstehe unter Trinkgeld allerdings eine freiwillige Leistung, die ich nach Erbringung einer Leistung in einer mir selbst gewählten Höhe gebe. Hier wurde das Trinkgeld schon vorher eingefordert. Fand ich nicht ok, besonders, als einige der Reiseteilnehmer sich weigerten, das Geld schon am Anfang der Reise zu zahlen, wurden sie psychisch heftig unter Druck gesetzt. Im Bus wurde dann mehrfach über Lautsprecher quasi aufgefordert, wer sein Trinkgeld noch nicht bezahlt hat, solle es dann noch tun, und die Leute seien ja schließlich drauf angewiesen und so weiter. Wir haben dann für uns beschlossen, das Trinkgeld am Ende der Reise analog der erbrachten Leistungen zu bezahlen. Der Reiseleiter wollte aber keine geminderten Trinkgelder annehmen, er verwies uns an die Rezeption.
Als mein Mann dann am letzten Tag das für die erbrachten Leistungen angemessene Trinkgeld an der Rezeption bezahlen wollte, wurde er verständnislos angeschaut. Hier wusste man gar nicht, dass 25 Euro pro Reisender kassiert und unter die Schiffsbesatzung verteilt wird. Das erklärt vielleicht auch, wieso auf dem Schiff trotz alledem überall ein Bakschisch erwartet wird.
Negatives:
Ja, auch das gibt es leider. Wie schon eben beschrieben, die resolute Einforderung des Trinkgeldes war nicht in Ordnung.
Das Zimmer wurde nicht ein einziges mal gesaugt, stattdessen wurden wir täglich auf’s Neue mit den eigenartigsten Kreationen aus Handtüchern überrascht (ich hätte den sauberen Boden vorgezogen), im Badezimmer fand ich am ersten Tag Spuren der Vorgänger plus deren Shampoo, im Speisesaal wurde muffig bedient, wenn wir das „billige“ Wasser bestellten, das Essen verursachte nicht nur bei meinem Mann Durchfall.
Wie schon ganz oben beschrieben fand ich es sehr enttäuschend, wie unsere Reise zeitlich zerstückelt wurde.
Der Preis:
Wir haben insgesamt 2130,00 Euro bezahlt, da ist das Ausflugsprogramm von 2 x 140,00 Euro mit dabei. Ein stolzer Preis, aber es lohnt sich.
Fazit:
Wir haben eine schöne Reise verbracht. Einfach phantastisch, wenn die Landschaft so langsam an einem vorüberzieht
Herrliche Ausflüge, ein Reiseleiter, der uns alles erklärte. Das Schiff war sonst eigentlich ganz in Ordnung, bis auf die obigen Mängel.
Essen schmeckte, aber wenn ca. 75 % der Leute Durchfall haben, kann irgendwas nicht in Ordnung sein (soll aber wohl so üblich sein, habe ich gehört).
Daß die Menschen in armen Ländern Bakschisch wollen, ist normal, auch wenn sie in Ägypten etwas aufdringlicher sind als in anderen Ländern. Aber es läßt sich damit leben.
Was die Preise anbelangt, ist so eine Nilkreuzfahrt eine nicht gerade billige Angelegenheit. Das fängt an beim Preis der Reise und geht weiter bei den Getränken an Bord sowie die zusätzlich buchbaren Ausflüge.
Alles in Allem kann ich aber sagen, dass sich diese Reise gelohnt hat, man sollte das alles mal gesehen haben, und ich bin froh, es gesehen zu haben!!! weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
-
-
-
Panda, 20.11.2004, 06:13 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
ganz toller Bericht, man kann richtig "mitfühlen" was ihr erlebt habt. Hilft sicher, wenn man Ferien in Ägypten plant :)
-
-
Ja, nur noch ein paar Meter, einige Schritte, mein Puls steigt und steigt und... Abu Simbel
Pro:
Die Kultur und die Menschen
Kontra:
Die Probleme vorher
Empfehlung:
Ja
Ägypten, das Land der Pharaonen. Viele Geheimnisse und ungeklärte Phänomene ranken sich um diese Hochkultur. Es ist faszinierend vor diesen gewaltigen Bauwerken zu stehen und beeindruckend wie diese vor mehr als 4000 Jahren, mit einfachsten Mitteln, erbaut wurden.
Da ich bereits 3 mal Urlaub in Ägypten gemacht habe und von diesem Land immer noch so fasziniert bin, möchte ich in meinen nächsten Berichten einige meiner Eindrücke und Erlebnisse wiedergeben. Ich bin von den kolossalen Bauwerken und den Leistungen der alten Ägyptern so beeindruckt, dass ich eigentlich jedes Jahr hinfahren möchte. Leider teilt meine Freundin nicht so die Leidenschaft mit mir, so dass jetzt erst mal Schluss ist, mit Urlaub in Ägypten. Aber ich habe ja euch, liebe Leser, nun musst Ihr das ganze ertragen.
Kurz zur Geschichte Altägyptens/Abu Simbel
Die alten Ägypter tauchten bereits vor ca. 6000 Jahren in der Geschichtsschreibung auf, da war an uns Germanen noch nicht einmal zu denken. Um 4300 vC gab es die ersten Lebenszeichen im Oberägypten und in der Frühgeschichte (ca.3200 vC) schlossen sich mehrere Stämme aus Ober- und Unterägypten zu einer Einheit zusammen. Es entstand der Gesamtstaat Ägypten, mit der Hauptstadt Memphis, der südlich von Edfu bis ans Mittelmeer reichte. Es folgten mehrere Geschichtszeiten, Altes Reich, Mittleres Reich, Neues Reich, die sich durch mehrere Zwischenzeiten gegenseitig ablösten. Diese Blütezeit des Pharaonenreiches umfaste eine Zeitspanne von 2000 Jahren, von ca. 3000 vC bis 1000 vC., und wurden durch verschiedene Dynastien geprägt. Jeder trug zum Wohlstand des Landes bei. Die Einen mehr und die Anderen weniger. Es entstanden wunderbare Bauten und Tempel, die wir heute teilweise bestaunen können und die das Land so interessant machen. Viele verschiedene Pharaonen verewigten sich, mit Ihren Heldentaten in Stein und sind damit unsterblich geworden. Einer der bekanntesten war Ramses der II. Er ließ zur Demonstration seiner Macht, in der nubischen Wüste, direkt am Nil, einen großen Tempel für sich und, ein paar Schritte entfernt, einen kleinen für seine Lieblingsfrau Nefertari, in den Fels hauen.
Da die Tempel durch den Bau des Staudammes von der Vernichtung bedroht waren, setzte man die Tempel einfach um. Der Sandstein wurde kurzerhand zersägt, nummeriert und auf einem 64 Meter höheren Plato wieder zusammen gebaut. Dieser Einsatz ist nur der finanziellen Hilfe der UNESCO zu verdanken. Sonst wäre eines der schönsten Bauwerke der Geschichte in den Fluten des Nils versunken.
Der Weg nach Abu Simbel
Die Tempelanlage liegt etwas 280 Km südlich von Assuan und ist mit dem Flugzeug oder mit den Bus/Auto zu erreichen. Ich habe diesen Ausflug, bei meiner Nilkreuzfahrt, auf dem Boot gebucht. Der Kostenpunkt schwankt immer etwas, je nachdem wie viele Touristen da sind.
Der Ausflug mit dem Bus kostete mich, inkl. Eintrittsgeld, 76 Euro pro Person. Mit dem Flieger hätte ich fast das Doppelte bezahlt, 145 Euro. Die paar Stunden Busfahrt sind ja zu ertragen. Um 3.30 Uhr war wecken angesagt ( viel zu früh), schnell noch eine Tasse Kaffee, das Fresspakt geschnappt und los geht’s. In Assuan gibt es einen Sammelpunkt für die Ausflugsfahrten, denn gefahren wird nur im Konvoi, zu Sicherheit der Touristen. Vorne und hinten die Touristenpolizei und mittendrin ca. 35 Busse. Schlag 5.00 Uhr der Startschuss zum losfahren. Im Ernst, dass ganze war wie ein Rennen der Busfahren. Jeder wollte der erste sein. Ich habe das Gefühl, dass die Busse in Ägypten nur das Gaspedal haben und alle Busfahrer denken, sie sein Michael Schumacher oder so. Immer nur Vollgas und überholen was das Zeug hält. So war unser Bus der Erste, der in Abu Simbel ankam. Für diesen Umstand liebe ich Mercedes und werde ich mich persönlich noch bedanken.(später mehr)
Der erste Eindruck!
Schnell aussteigen, Eintrittskarten abgeben und rein ins Vergnügen. Die Anderen kamen ja auch schon.Am Eingang ein Sicherheitsscheck, damit auch keiner eine Bombe oder so mit hat. Man kommt hinter den Tempel an und sieht vom Eingang aus überhaupt nichts. Ein kleiner Weg führt um die künstlichen Berge herum. Es ist gegen 7.30, die Sonne ist gerade so richtig aufgegangen und verströmt ihre ersten warmen Strahlen, aber trotzdem ist es noch sehr kühl. Es geht rechts am großen Berg vorbei, noch sieht man nichts. Nach einigen Metern ist bereits der Nil, die Lebensader Ägyptens, zu erkennen und vom Tempel immer noch nichts. Ich kann es kaum erwarten, endlich dieses Bauwerk in voller Schönheit zu betrachten. Die Höhe des Künstlichen Berges lässt einiges Versprechen. Ja, nur noch ein paar Meter, einige Schritte, mein Puls steigt und steigt und...
Endlich der erste Blick!
Die Sonnenstrahlen spiegeln sich auf der Wasseroberfläche des Nils wieder und der Blauton des Wasser wirkt warm und beruhigend auf mich. Mein Blick schweift nach links, noch stehe ich etwas 100 Meter entfernt, seitlich zu den beiden Tempeln hin. Auf der einen Seite den Nil und auf der anderen Seite die Jahrhundertalte Tempelanlagen. Die aufgegangene Sonne scheint in ihrer schönsten Farbe und hüllt die Tempel goldgelb ein. Keine weiteren Touristen vor den Tempeln, die Ruhe und für einige Momente nur die Schönheit des Augenblickes genießen. Ich glaube diesen Anblick werde ich mein Leben nie vergessen. Nun weiß ich warum die Busfahrer so rasen. Nur ein einzelner Wachposten stand von einem Tempel, sonst keine Menschenseele weit und breit. Von hinten hörte ich aber bereits lautes Brummeln und Trapsen, die Nächsten kommen und aus war es, mit der Ruhe zum genießen.
Großer Tempel
Am Eingang des großen Tempels dominieren vier kolossale Sitzstatuen des Königs, Ramses II. , die aus dem Fels gehauen sind. Sie spiegeln den Herrscher in seinen verschiedenen Legensjahren wieder, links sehr jung bis rechts sehr alt. Die Statuen sind 24 Meter hoch und ich hatte das Gefühl hier klein und unbedeutend zu sein. Das goldgelbe Licht der Sonnenstrahlen ließ das ganze noch beeinduckender aussehen. Wie lange müssen die Steinmetze gearbeitet haben um so etwas gigantisches aus dem Fels zu meißeln? Noch sind immer noch nicht alles Touristen des Konvois angekommen und ich kann in aller Ruhe den Ausführungen unseres Reiseleiters lauschen und die Schönheit des Baues auf mich wirken lassen. Bei einer der Statuen ist der Kopf abgefallen und liegt vor dem Bildnis. Es wurde berichtet, dass es sich um einen Fehler im Gestein handelt, des schon kurze Zeit nach Fertigstellung des Bauwerkes(vor gut 3200 Jahren) auftrat. Zwischen den Füssen von Ramses II. ist seine Lieblingsfrau Nefertari abgebildet. Eine kleine Tür führt in die 55Meter weit in den Berg getriebene Tempelanlage. Durch die einstrahlende Sonne wirken die Acht Pfeilerfiguren des Königs, in der Haupthalle, wie aus einer anderen Welt. An den Wänden sind Kampfsszenen angebildet, die den Herrscher huldigen. Die Jahrhunderte alte Farbe ist hier noch gut zu erkennen. Um die Dynamik und die Schnelligkeit des Kampfes darzustellen, haben die Pferde und Menschen, mehrere Füße und Hände. Auf so eine Idee muss man erst mal kommen. Durch den Zwischensaal, mit Wandmalerei, betritt man das Allerheiligste, an dessen Rückwand sitzen vier nebeneinander, aus dem Fels gehauene, Götterfiguren: Amun von Theben, Re-Harachte von Heliopolis, Ptah von Memphis und der vergöttlichte Ramses II. selbst.
Jedes Jahr, zur Sonnenwende(21.02/21.10), beleuchtet die aufgehende Sonne die Götterbilder im Allerheiligsten. Das muss bestimmt so was von genial aussehen. Leider war ich im März da. Schade!! Jetzt wird es auch hier im Tempel voller und die anderen Touristen, nerven mich etwas. Ab zum anderen Tempel.
Kleiner Tempel
Der kleine Tempel ist der Göttin Hathor geweiht und ehrt gleichzeitig die königliche Gemahlin Nefertari, die an der Fassade mit ihrem Mann Ramses II gezeigt wird.
Die Statuen sind kleiner als im Großen Tempel, aber genau so eindrucksvoll. Nefertrai trägt den Kopfschmuck(Kuhgehörn mit Sonnenscheibe) der Göttin Hathor, ist ihr also Gleichgesetz. Die Wandgemälde im inneren, werden von Opferdarstellungen, der Königin an die Götter, geprägt. Erst baut Ramses für seine Lieblingsfrau einen Tempel und dann setzt er ihr noch ein Kuhgehörn auf, man muss das Liebe sein.
Der Schluss
Wer diesen Tempel nicht gesehen hat, hat Ägypten nie gesehen. Es ist eines der Bedeutesten Bauwerke der Geschichte und die Eindrücke sind überwältigend. Ich sage euch: nutzt die Chance, wenn ihr in Ägypten seid um dieses einmalige Prachtwert zu sehen. Ich Zähre heute noch von diesen wunderschönen Augenblicken
In diesem Sinne – bis bald!
Neugierig auf Ägypten?
Lesen Sie auch die anderen Bericht meiner Ägypten-Reihe.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2004-05-30 20:34:20 mit dem Titel Kreuzfahrt auf den Nil, leben wie die alten Ägypter.
Nach den wir die letzten Jahre immer wieder Lastminute gebucht hatten und nicht sehr viel Glück mit den Hotels hatten. Wollten wir dieses Jahr alles richtig machen und in ein reguläres Reisebüro gehen um uns dort beraten zu lassen.
Das Ziel Ägypten stand schon fest, aber welches Hotel und welche Nilkreuzfahrt.
Die Möglichkeit Abu Simpel zu besuchen sollte aber schon drin sein. Also, erst einmal die Kataloge der verschiedenen Veranstalter besorgen und durchsehn. Ach ja, die Möglichkeiten und Vielfalt waren unbegrenzt, wenn man nur das nötige Kleingeld hat. Von einem 2 Sterne-Schiff mit Frühstück bis hin zum 5 Sterne-Schiff mit Vollpension war alles vorhanden.
Nur welches nehmen, wo das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt?
Also gingen wir direkt in verschiedene Reisebüros um uns beraten zu lassen. In den größeren Reisebüros wurden uns nur die Standkataloge vorgelegt, mal etwas im Computer geschaut, und gesagt:
„Da wären noch einige wenige Plätze frei. Sie sollte sich schnell entscheiden!“
Von einer guten Beratung war eigentlich keine Spur. Das machte keinen richtigen Spaß und die Vorfreude auf unseren baldigen Urlaub ging langsam den Bach runter.
Auf den Weg nach Hause, direkt um die Ecke unserer Wohnung, fanden wir eine kleine Reiseagentur. „Komm, in die gehen wir noch rein und versuchen unser Glück.“ Also ließ ich mich von meiner Freundin noch mal überreden und wir betraten den Laden.
Mit einem freundlichen Lächeln wurden wir begrüßt und kamen schnell ins Gespräch, über unsere Wünsche und Vorstellungen. Bei einer Tasse Kaffee und etwas Gebäck wurden uns die verschiedenen Möglichkeiten erklärt.
Durch die Rückinformation ihrer Kunden und ihrer eigenen Erfahrungen, könnte uns die Mitarbeiterin viele Details über die verschiedenen Hotels, Ausflugsmöglichkeiten und Schiffe liefern.
Nach gut 1 ½ Stunden hatten wir was schönes gefunden, eine Woche Nilkreuzfahrt auf der MS Kira und anschließend eine Woche Badeaufendhalt im Hotel LTI Paradisio, in El Gouna.
Der genaue Termin stand noch nicht fest, da ich, wie so oft, noch meinen Urlaub bestätigen lassen musste.
Abends lagen wir im Bett und freuten uns schon richtig auf unseren baldigen wunderschönen Urlaub. 2 Tage später buchten wir den Urlaub.
DIE LEISTUNGEN:
Der Hinflug, von Leipzig nach Luxor, ist am 06.03.2003, der Rückflug, von Hurghada nach Leipzig am 21.03.2003 und sollte mit Air Berlin erfolgen.
Die 7 Tage Nilkreuzfahrt auf der MS Kira mit Vollpension kosteten für 2 Erwachsenen 1.530,00 Euro.
Die Weiterleitung, nach der Nilkreuzfahrt, zum Badehotel sollte mit einem Bustransfer erfolgen und kostete 60 Euro, für 2 Personen, extra.
Da wir die 4 stündige Fahrt durch die Wüste, von Luxor nach Hurghada, nicht wollten, zahlen wir 60 Euro mehr und hatten einen erholsameren Flug.
Der anschließende 8-tägige Badeaufenthalt im LTI Hotel Paradisio schlug mit 688,00 Euro zu buche.
Die Gesamtkosten für diesen wunderschönen 15-tägigen Traumurlaub sind also 2.338,00 Euro für 2 Personen.
Das klingt nicht gerade billig, aber wir hatten genau das was wir wollten. Eine Nilkreuzfahrt mit einem 5 Sterne-Schiff und alle Ausflüge inklusive, ein 4 Sterne-Hotel, zum erholen danach.
DIE ÄNDERUNGEN DANACH:
Die Bestätigung durch Tjaereborg erfolgte sehr schnell, und die Unterlagen mit Rechnung flatterten innerhalb einer Woche bei uns ein.
3 Wochen später bekam ich wieder Post von Tjaereborg.
Der Rückflug mit Air Berlin wurde gestrichen und soll jetzt mit Shoruk Air erfolgen.
Da wir den Urlaub Anfang Januar buchten und sich jetzt die Lage im Irak etwas angespannt hatte, kürzten die Fluggesellschaften einfach ihre Flüge.
Na gut, dass ist verständlich und ich kann es sogar verstehen.
Wiederum eine Woche später, hatte ich wieder Post von Tjaereborg. Unsere gebuchter Innlandflug von Luxor nach Hurghada wurde durch Egyptair, mangels Teilnehmer, komplett storniert.
Jetzt hätten wir auch von der Reise zurücktreten können, aber finde mal was neues innerhalb von 2 ½ Wochen!
Als Dank für unsere Treue flatterte 5 Tage später wieder Post in unseren Briefkasten. Diesmal was es ein Scheck in Höhe vom 120,00 Euro, für den stornierten Inlandsflug, 60, und eine Kulanzgutschrift von nochmals 60€. Wenn im Vorfeld schon so viel schief läuft, kann der Urlaub ja nur besser werden!
JETZT ENDLICH IN DEN URLAUB:
Der Hinflug, von Leipzig, mit einen Zwischenstop in Nürnberg, nach Luxor, verlief ohne Probleme und wir waren schon voller Vorfreude auf unseren jetzt endlich beginnenden Urlaub.
In Luxor angekommen berappten wir noch mal 22 Euro je Person für ein Visum und es folgte gleich die nächste Überraschung.
Unser gebuchtes Schiff, die MS Kira, ist zur Wartung und wir wurden auf ein anderes gleichwertiges Schiff umgebucht. Na prima, schon im Urlaub und es geht wieder los.
DAS SCHIFF:
Unser neues Zuhause für die nächsten 7 Tage ist nun das Kreuzfahrtschiff MS Pasha, ein Schiff der 5 Sterne-Landeskategorie.
Die Pasha ist ca. 55 Meter lang, ca. 12 Meter breit und hatte am 31.12.2000 ihre Jungfernfahrt.
Das Schiff verfügt über 40 Außenkabinen, die im 1. und 2. Deck untergebracht sind.
Im Unterdeck befindet sich ein kleiner Basar, mit Suvensiers und Andenken, sowie ein großräumiges Restaurant, in dem die Vollverpflegung gereicht wurde.
Die Lobby war im Hauptdeck zu finden und nebenan gleich die große Lobby Bar, in der alle Veranstaltungen vorgenommen wurden.
Auf dem Sonnendeck gab es einen kleinen Pool, eine Bar und einen überdachten Teil mit Tischen und Stühlen. Badetücher und Liegen konnten ohne zusätzliche Gebühr mitgenutzt werden.
Leider waren nie genügend Liegen für alle Gäste vorhanden, so dass es immer wieder ein kleines Gerangel und die Liegen gab.
Die Besatzung der MS Pasha von mehr als 40 Mitarbeitern sorgte Tag und Nacht für unser Wohl.
Die Kabinen waren in zwei Zimmer geteilt, dem Schlaf- und Aufenthaltszimmer.
Im Schafzimmer standen 2 Einzelbetten die zum Doppelbett zusammengeschoben waren. Die Fenster dort waren relativ klein.
Im Aufenthaltszimmer stand eine Couch mit Tisch und der Kühlschrank mit samt Minibar.
Dieses Zimmer hatte wunderschöne Panoramafenster, besser gesagt Panoramatüren über die ganze Front, mit einen wunderschönen Blick auf den Nil.
So kann man ganz entspannt die vorbeifahrende Uferlandschaft betrachten. Durch diese Türen kam ich auch im meine Kabine.
Die Fenster waren verspiegelt, so dass man vom innen nach außen sehen konnte, aber nicht umgedreht.
Alle Kabinen haben eine Größe vom etwa 22 Quadratmetern. Sie sind gut eingerichtet und verfügen über ein großes Bad mit Dusche, WC, Klimaanlage, Sitzecke, TV, einen großen Schrank, Fön u. a..
Im Großen und Ganzen gesagt ist die MS Pasha ein gutes, ägyptische Kreuzfahrtschiff. Sauberkeit wurde ganz groß geschrieben, immer und überall waren die Leute an putzen. Da nervt zwar manchmal, ist aber O.K.
DER REISEVERLAUF:
1. TAG, DIE ANKUNFT:
Nachdem wir auf dem Schiff angekommen sind, unsere Kabinen besichtigt und einige Sachen ausgepackt hatten, trafen wir uns alle zu Begrüßung in der Lobby Bar.
Hier wurde uns die zuständige Reiseleitung vorgestellt, wichtige Informationen über das Land, die Leute und den Verlauf der Kreuzfahrt mitgeteilt. Bei einem Welcome Drink lernten wir auch die anderen Mitreisenden etwas näher kennen.
Nach dem Abendessen, im Restaurant, trafen wir uns noch auf ein Gläschen an der Lobby Bar und ließen so den Tag geruhsamen, mit einem geistreichen Gespräch, ausklingen.
2. TAG, LUXOR, DAS ALTE THEBEN
:
Gegen 6.00 Uhr Wecken!!!
Bin ich hier im Urlaub oder auf Arbeit? Das waren meine ersten Gedanken als ein Boy mit einer Glocke durch Schiff lief und rief: Gooooood moooorrrning , Auuuuufstehen !!!!!
Jetzt schnell aufstehen, was essen und die Kamera nicht vergessen, um 7.30 Uhr geht es los zum Tal der Könige.
Von Schiff aus kann ich das Gebirge, auf der anderen Seite des Nils, sehen, in dem sich die Gräber der Pharaonen befinden.
Luxor, früher Theben, die kulturelle Zentrum des alten Reiches, wird im Theben Ost und in Theben West unterteilt. Im Theben Ost sind verschiedenen Tempel( Luxor- u. Karnaktempel), und unser Liegeplatz des Schiffes. An der langen Uferstraße entlangfahrend, erreichen wir die einzige Brücke, die Theben Ost und Theben West Miteinander verbindet. Dies ist auch die einzige Möglichkeit mit dem Reisebus oder Taxi den Nil zu überqueren.
Mit dem Bus geht es an kleinen Lehmhäusern, die aus Lehmziegeln des Nilschlamm gebaut werden, vorbei.
Weitreichende Plantagen erstrecken sich, auf unseren Weg zum Tal der Könige. Ein umfangreiches Kanalsystem bewässert die verschiedenen Bananenplantagen, Getreide- und Kartoffelfelder, sowie die Palmenhaine.
Die Menschen und Leute winken uns zu und ich sehe Kinder die im Nil oder mit dem Esel spielen. Die meisten jedoch arbeiten auf den Plantagen.
Nach etwa 30 Minuten erreichen wir den Parkplatz zum Tal der Könige. Noch ist hier viel Platz aber das sollte sich bald ändern.
Zum Eingang müssen wir noch einen kleinen Weg von ca. 500 Metern zurück legen, der links und rechts von Buden mit Händler gesäumt ist. Jeder spricht dich an und versucht dir irgendwas zu verkaufen.
„He, tolle Ware! Kostet nix! Hallo schöne Frau, schauen Sie!”
Diese Sprüche kamen von überall! Es wirkt schon etwas aufdringlich, aber so ist das hier.
Jeder Tourist ist hier der Onkel Dagobert mit viel, viel Geld in der Tasche.
Endlich im staubtrockenen Tal angekommen, müssen Filmkameras abgegeben werden. Der Eintritt beträgt 20 LE, Ägyptische Pfund. Das sind ca. 3 Euro und beinhaltet 4 Gräber.
Im Tal selber sind 64 Gräber, wobei nur 10 sehr gut erhalten sind, dass sich eine Besichtigung lohnt.
Sehr zu empfehlen ist das Grab Nummer 17 von Sethos, eines der größten und am prächtigsten ausgemalten Gräbern.
Die Gräber sind meist tief in den Fels getrieben und geben mit ihren Räumen und Schächten die altägyptische Vorstellung des Jenseits wieder.
Die prachtvollen Wandgemälde und Hyroklyphen verblassen langsam, so dass einige Gräber restauriert werden müssen.
Der große Besucherstrom geht eben nicht spurlos an den Grabdenkmälern vorbei, so dass immer nur ein Teil zu Besichtigung freigegeben ist. Der andere Teil wird meist restauriert.
Durch die Reiseführung wurden uns die genauen Symbole und die Bedeutung der Zeichen erklärt.
Nehmt euch die Zeit und schaut euch in aller Ruhe die verschiedenen Kammern und Gangsysteme an.
Das Fotografieren ist in den Gräbern ist grundsätzlich verboten, da es die Gemälde an den Wänden beschädigt. Fragt einen Wächter in dem Grab, ob ihr ein Foto ohne Blitzlicht machen könnt!
Gebt 5-10 LE , und ihr könnt euch ein Stück Erinnerung vom Tal der Könige mitnehmen.
Eigentlich ist es ja das Blitzlicht was die Schönheiten der Gräber angreift.
Bitte vorher fragen, da sonst der Film in der Kamera von dem Wächter einfach entrissen wird.
Nach gut 2 Stunden war das Gastspiel im Tal der Könige zu Ende und hat bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen.
Wieder geht es an den Händler vorbei zum Bus.
Und ab geht’s zum nächsten Bauwerk!
5 Minuten später sahen wir von Bus heraus einen Terrassenförmigen, in den Fels gehauenen Tempel.
Das ist der Totentempel des Pharaos Hatschepsut, die mächtigste Frau auf den Pharaonenthron.
Ja, auch mal eine weibliches Wesen, hat den seinerzeit mächtigsten Staat mal regiert.
Die drei Terrassen sind in die steilabfallenden Seiten des Gebirges eingebettet und meist mit Menschen überseht.
Hier war in Jahre 1997 der Anschlag auf den Touristenbus, daher sind hier, wie überall, viele Sicherheitskräfte und die Touristenpolizei immer vor Ort.
Wieder mussten wir an vielen Händler vorbei zum Eingang des Tempels. Mit der Zeit gewöhnt man sich an das Anpreisen der Händler, bzw. das Aufdringliche verkaufen.
Die drei übereinander gestaffelten Terrassen tragen Hallen, zu denen Rampen heraufführen. Viele Reliefs, die die damaligen Handelsbeziehungen und Handelswege mit anderen schildern.
Anhand der Einzelheiten, wie zum Beispiel Fischarten, lassen sich die einzelnen Handelsrouten heute noch nachvollziehen.
Einfach gigantisch, dieses Bauwerk.
Ein Foto macht man am besten, gleich nachdem Eingang, da hat man alles drauf. Nach gut 2 Stunden mussten wir auch dieses Bauwerk wieder verlassen und führen wieder Richtung Schiff.
Angekommen, gab es lecker Mittagessen und das Schiff legte Richtung Esna ab.
Den Nachmittag verbrachen wir auf dem Sonnendeck und bestaunten die vorüberziehende Landschaft.
Wir sahen kleine Dörfer, Häuser, riesengroße Palmenhaine, Bananenplantagen, Getreidefelder, Menschen, die ihrer täglichen Arbeit nachgingen, Wäsche im Nil waschen und spielende Kinder an uns vorüberziehen.
Die Menschen waren alles sehr nett und winkten uns zu. Hier bekam ich mal einen kleinen Einblick, wie das typische Leben der Ägypter aussieht.
Es sind einfach traumhafte Landschaften, an die ich mich heute noch gern erinnere.
An Abend erreichten wir Esna.
Hier mussten wir warten, da durch die Schleuse nur 4 Schiffe je Stunde durchgehen und noch einige Kreuzfahrtschiffe vor uns waren. Gegen 2.00 Uhr morgens passierten wir die Schleuse.
Ich erlebte dieses Schauspiel schlafend im meinem Bett, da ich nicht so der Fan davon bin und den Schlaf vorziehe.
3.TAG EDFU, DER HORUS-TEMPEL:
Diesmal war gegen 7.00 Uhr wecken, immer noch mit einer Glocke und dem lauten Geschrei.
Um 8.30 Uhr warteten am Ufer bereits prachtvolle Pferdekutschen, mit denen wir zum Horus-Tempel führen.
In den kleine Städtchen scheinen alle auf den Beinen zu sein, ziemlich viel Verkehr und Menschen auf den Straßen.
Es war schön, die ca. 2 Kilometer zum Tempel, mit der Pferdekutschen zu fahren und ich bekam einen kleinen Einblick in das Leben der Bewohner dieser kleinen Stadt.
Wir fahren an einen Markt vorbei, hier zeigt der Fleischer noch was er zu verkaufen hat.
Die Fleischteile hängen am Eingang zum Laden, also nicht was für schwache Nerven.
Überall, vor den Läden, präsentieren die Händler ihre Waren, egal was und wofür diese sind.
Am Horus-Tempel angekommen, geht es wieder durch eine Meute von Straßenhändlern, die mit Eindruck ihre Ware anpreisen und uns schon penetrant auf den Nerv gehen.
Der Horus-Tempel ist der am besten erhaltene Tempel in Ägypten.
Wie der Name schon sagt, ist dieser Tempel den Falkengott Horus geweiht und durch eine riesige Umfassungsmauer umgeben.
Man betritt durch den Pylon(Hohes Eingangstor), den lichtdurchfluteten, großen Innenhof.
Es sieht einfach gigantisch aus.
Über den Säulensaal gelangt man in das Innere des Tempels, mit vielen halbdunklen Vorräumen, Nebenkapellen, geheimen Gängen zum Allerheiligsten. Überall sind Wandreliefs teils gut erhalten.
Die schönsten Reliefs des Horus-Tempels sind auf der Innenseite der großen Umfassungsmauer und der Außenseite des Tempelhauses zu finden.
Es stellt den Kampf zwischen Gut und Böse, in Form des guten Falkengottes Horus gegen den bösen Gott Seth, als Nilpferd dargestellt, dar. Letztlich siegt aber immer das Gute.
Die meist 2-3 Meter hohe Reliefs sehen beeindruckend aus.
Die Reiseleiterin erklärte uns viele der einzelnen Reliefs, so dass wir einen Einblick in die Geschichte bekamen.
Nach gut 3 Stunden ägyptischer Geschichte ging es per Pferdekutsche wieder zum Schiff. Nach dem Mittag sonnten wir uns wieder auf dem Sonnendeck, während das Schiff Richtung Assuan ablegte.
Am Abend gab es das große Käptndinner mit allerlei Leckerem typisch ägyptischem und europäischen Essen. Nach den Essen wurde uns, in der Lobby Bar, die Mannschaft des Schiffes vorgestellt und bei Musik und einem Gläschen ging der Tag langsam zu Ende.
4. TAG, ASSUAN, DIE SÜDLICHSTE STADT IN ÄGYPTEN
Das Schiff ist die ganze Nacht gefahren und wir kamen gegen 9.00 Uhr in Assuan an.
Das Parken der Schiffe ist hier etwas ganz besonderes, da sie nebeneinander parken. Also, in der 4 oder 5 Reihe. Man muss durch mehrere Schiffe hindurch um ans Ufer zu kommen.
Kaum angelegt, ging es auch gleich wieder mit dem Bus zum nächsten Tempel.
Der Weg dahin führt durch Assuan, am alten Staudamm vorbei zu einer Bootsanlegestelle. Da durch das Anstauen des Nils ein großer Stausee entstand, gibt es hier eine Vielzahl von kleinen und größeren Inseln.
Die Insel Philae ist eine davon.
Auf dieser Insel befindet sich ein Tempel, der der Göttin Isis geweiht ist. Zu Insel gelangt man mit einem kleine Boot und fährt an den verschiedenen kleineren Inselchen vorbei.
Die Fahrt dauert ca. 10 Minuten und dann ist man am Ziel.
Die ursprüngliche Insel Philae, war einst vollständig mit schattigen Palmen und Tempelbauten bedeckt.
Auf ihr wurden die altägyptische Götter, der Pharaonen, an längsten verehrt, bis ins Jahr 456 nC. Durch den alten Staudamm, stieg das Wasser und der alte Tempel wurde jedes Jahr, fast 10 Monate überflutet. Um dieses Bauwerk zu retten wurde es einfach auf einer höhergelegene Insel, nebenan, umgebaut.
Jetzt ist von der einstigen grünen Bracht nichts mehr zu sehen.
Die Bauten sehen fast aus wie in der Wüste, nur ein kleinwenig Grün ist da noch geblieben.
Das Beeindruckenste und größte Bauwerk ist der Isis-Tempel, mit seinen großen Säulen und Reliefs. Nach gut einer Stunde, ging es mit dem Boot zurück aufs Festland.
Wieder festen Boden unter den Füssen ging es ab, in Richtung Staudamm.
In Assuan gibt es zwei Staudämme.
Der eine wurde um 1900 von Engländern gebaut, mit einer Länge von ca. 2 km und eine Höhe von ca. 50 Metern. Fährt man darüber, sieht man links und rechts so etwas wie eine Auenlandschaft mit sehr viel grün und einigen Häusern.
Der Damm wird am Anfang und am Ende von Militär bewacht und jeder der verdächtig ist, wird kontrolliert.
Einige Minuten später kommen wir am Hochdamm, auch genannt Assuan Staudamm, an.
Der in den 60/70 Jahren, mit Hilfe der Russen, gebaute Staudamm ist ein richtiges Bollwerk gegen die Nilfluten.
Mit über 110 Meter ragt der übers das Flussbett und ist mit seinen 3,6 Kilometern wahnsinnig lang.
Die Breite reicht vom 980 Metern am Boden und bis zu 40 Metern an der Krone, oben.
Der Damm staut den Nils bis auf 550 Kilometern, so dass ein See, der Nassersee, entsteht.
Die eingebauten Turbinen beliefern fast ganz Ägypten mit Strom.
Bei voller Turbinenleistung stehen 2100 Megawatt elektrische Energie zur Verfügung. Das klingt sehr, sehr viel.
Oben auf den Damm gibt es mehrere Park- und Rastmöglichkeiten zum verweilen. Hier hat man einen wunderbaren Blick über den ganzen Staudamm und bekommt einen Einblick über die Größe. Einfach gewaltig! .
Nach einer kleinen Pause, geht es aber auch gleich weiter.
In Assuan selbst gibt es viele Granitsteinbrüche, aus denen früher die Steine für den Tempel- oder Pyramidenbau gebrochen wurden.
In einem Steinbruch liegt ein unvollendeter Obelisk.
Der 41 Meter lange, wahrscheinlich wegen eines Risses aufgegebener Gigant, zeigt ganz deutlich die handwerklichen Arbeitstechniken der Alten Ägypter, im Granitsteinbruch.
Festes Schuhwerk ist sehr zu empfehlen, da man etwas im Steinbruch umherklettert.
Jetzt ist mein Magen richtig leer aber zum Glück geht es wieder zum Mittagessen aufs Schiff.
Der Nachmittag sehr zur freien Verfügung, so dass ich mir Assuan ansehen kann.
Assuan ist die südlichste Stadt in Ägypten und durch sein trockenes und ausgeglichenes Klima, schon sehr lange, als Kurort bekannt.
Einige alten Hotels, im kolonialen und orientalischen Still, erinnern an alte Zeiten, meist mit Blick auf den Nil.
Agatha Christie schrieb hier viele Romane, wie zum Beispiel: Tot auf den Nil.
Die Stadt an sich mit ihren gut 500.000 Einwohnern, wirkt wie eine gemütliche Kleinstadt. Der überwiegende Teil, der Menschen hier, lebt von Tourismus und der Landwirtschaft.
Ein kleiner Stadtbummel lohnt hier immer.
Es gibt einen großen Touristenmarkt, der zu fast jeder Tages- und Nachtzeit geöffnet ist.
Hier bekommt man einfach alles, angefangen von Postkarten über Souvenirs bis hin zum leckeren Essen. An das aufdringliche Anpreisen der Händler, muss man sich als Europäer aber noch gewöhnen.
Aber auch das Handeln muss gelernt sein.
Es ist hier eine Art Volksport und gehört zu jedem Kauf einfach dazu. Der Verkäufer nennt euch einen Preis, ihr sagt euren Preis für das Produkt, und dann trefft ihr euch irgendwo in der Mitte.
Das klappt fast immer. Falls nicht,
bedankt euch bei dem Verkäufer, dass ihr seine Ware ansehen durftet, und geht.
Hier habe ich mich mit Postkarten für meine Lieben zu Hause eingedeckt, 25 Stück für 1 LE. Sonst kosten die einzeln meist 0,50 LE. Mit Hilfe der Reiseleiterin ist einfach alles möglich.
Auch ein Internetcafe auf der Uferstraße ist zu finden, mal schnell die Ciao-Bewertungen anzusehen.
Die Menschen hier machen mir einen offeneren und freundlicheren Eindruck als anderswo in Ägypten.
Abend geht es etwas zeitiger ins Bett, da morgen was Großes ansteht. Abu Simbel!
5. TAG, ASSUAN, ABU SIMBEL, KEIN TRAUM, WIRKLICHKEIT:
Um 3.30 Uhr war wecken angesagt ( viel zu früh),
schnell noch eine Tasse Kaffee, das Fresspaket geschnappt und los geht’s.
In Assuan gibt es einen Sammelpunkt für die Ausflugsfahrten, denn gefahren wird nur im Konvoi, zu Sicherheit der Touristen. Vorne und hinten die Touristenpolizei und mittendrin ca. 35 Busse. Schlag 5.00 Uhr der Startschuss zum losfahren. Im Ernst, dass ganze war wie ein Rennen der Busfahrer. Jeder wollte der Erste sein.
Angekommen, schnell aussteigen, Eintrittskarten abgeben und rein ins Vergnügen. Die Anderen kamen ja auch schon.
Am Eingang ein Sicherheitsscheck, damit auch keiner eine Bombe oder so mit hat.
Man kommt hinter den Tempel an und sieht vom Eingang aus überhaupt nichts. Ein kleiner Weg führt um die künstlichen Berge herum.
Es ist gegen 7.30, die Sonne ist gerade so richtig aufgegangen und verströmt ihre ersten warmen Strahlen, aber trotzdem ist es noch sehr kühl.
Die Sonnenstrahlen spiegeln sich auf der Wasseroberfläche des Nassersees wieder und der Blauton des Wasser wirkt warm und beruhigend auf mich.
Mein Blick schweift nach links, noch stehe ich etwas 100 Meter entfernt, seitlich zu den beiden Tempeln hin.
Auf der einen Seite den Nassersee und auf der anderen Seite die Jahrhundertalte Tempelanlagen.
Die aufgegangene Sonne scheint in ihrer schönsten Farbe und hüllt die Tempel goldgelb ein.
Keine weiteren Touristen vor den Tempeln, die Ruhe und für einige Momente nur die Schönheit des Augenblickes genießen.
Ich glaube diesen Anblick werde ich mein Leben nie vergessen.
Am Eingang des großen Tempels dominieren vier kolossale Sitzstatuen des Königs, Ramses II. , die aus dem Fels gehauen sind.
Sie spiegeln den Herrscher in seinen verschiedenen Legensjahren wieder, links sehr jung bis rechts sehr alt.
Die Statuen sind 24 Meter hoch und ich hatte das Gefühl hier klein und unbedeutend zu sein.
Das goldgelbe Licht der Sonnenstrahlen ließ das Ganze noch beeinduckender aussehen. Bei einer der Statuen ist der Kopf abgefallen und liegt vor dem Bildnis.
Es wurde berichtet, dass es sich um einen Fehler im Gestein handelt, des schon kurze Zeit nach Fertigstellung des Bauwerkes(vor gut 3200 Jahren) auftrat.
Eine kleine Tür führt in die 55Meter weit in den Berg getriebene Tempelanlage.
Durch die einstrahlende Sonne wirken die acht Pfeilerfiguren des Königs, in der Haupthalle, wie aus einer anderen Welt.
An den Wänden sind Kampfsszenen angebildet, die den Herrscher huldigen.
Die Jahrhunderte alte Farbe ist hier noch gut zu erkennen. Um die Dynamik und die Schnelligkeit des Kampfes darzustellen, haben die Pferde und Menschen, mehrere Füße und Hände.
Auf so eine Idee muss man erst mal kommen.
Durch den Zwischensaal, mit Wandmalerei, betritt man das Allerheiligste, an dessen Rückwand sitzen vier nebeneinander, aus dem Fels gehauene, Götterfiguren: Amun von Theben, Re-Harachte von Heliopolis, Ptah von Memphis und der vergöttliche Ramsen II selbst.
Jedes Jahr, zur Sonnenwende(21.02/21.10), beleuchtet die aufgehende Sonne die Götterbilder im Allerheiligsten.
Das muss bestimmt so was von genial aussehen.
Der kleine Tempel ist der Göttin Hathor geweiht und ehrt gleichzeitig die königliche Gemahlin Nefertari, die an der Fassade mit ihrem Mann Ramses II gezeigt wird.
Die Statuen sind kleiner als im großen Tempel, aber genau so eindrucksvoll.
Da die Tempel durch den Bau des Staudammes von der Vernichtung bedroht waren, setzte man die Tempel einfach um.
Der Sandstein wurde kurzerhand zersägt, nummeriert und auf einem 64 Meter höheren Plato wieder zusammen gebaut.
Dieser Einsatz ist nur der finanziellen Hilfe der UNESCO zu verdanken. Sonst wäre eines der schönsten Bauwerke der Geschichte in den Fluten des Nils versunken.
Wer diesen Tempel nicht gesehen hat, hat Ägypten nie gesehen. Es ist eines der bedeutesten Bauwerke der Geschichte und die Eindrücke sind überwältigend.
Ich sage euch: nutzt die Chance, wenn ihr in Ägypten seid um dieses einmalige Prachtwert zu sehen. Ich zähre heute noch von diesen wunderschönen Augenblicken.
Gegen 13.30 Uhr waren wir wieder am Schiff. Nach dem Mittagessen eine kleine Pause auf dem Sonnendeck zum erholen, da die Fahrt nach Abu Simbel sehr anstrengend war.
Nachmittags, so gegen 16.00 Uhr, trafen wir uns zur Felukenfahrt auf den Nil.
Feluken sind kleine Segelboote, die noch aus pharaonischen Zeiten zu stammen scheinen.
Es ist mal was anderes, den Nil so zu befahren und zu erleben.
Einen kleinen Zwischenstop legten wir an der Pflanzeninsel ein. Auf dieser Insel befindet sich ein botanischer Garten, mit einer Vielzahl von afrikanischen und asiatischen Tropenpflanzen. Ein Spaziergang ist hier sehr erholsam und romantisch.
Das wunderschöne Grün der Insel und im Hintergrund die Wüste, zwischendrin der Nil mit einigen kleine Feluken, das ist Schönheit pur. Neben den vielen verschiedenen Pflanzen gibt es hier auch jede Menge Katzen.
Überall betteln die kleinen Dinger um etwas zu essen.
Da die Katzen früher sehr heilige Tiere waren, bringen die Einheimischen immer etwas zu Essen für die Lieblinge mit.
Setzt euch auf eine der vielen Bänke und genießt den Ausblick. Traumhaft, wenn die Sonne schon langsam untergeht,
wirkt es wie aus einem Märchen.
Wieder auf dem Schiff, gibt es ein Nubisches Fest, mit leckeren Essen, Musik und Tanz.
Die Mannschaft zeigt ihre Volkstänze und animiert zum Nachtanzen. Das ist sehr lustig, vor allem wenn man schon etwas getrunken hat, klappt es besser!! So lässt sich das Leben richtig genießen.
6. Tag, KOM OMBO, EIN TEMPEL AN NILUFER:
Das Schiff fuhr wieder die ganze Nacht, so dass wie gegen Morgen im Kom Ombo eintrafen.
Der Tempel von Kom Ombo liegt malerisch direkt am Nilufer und ist nachts beleuchtet, das ist uns bereits auf der Hinfahrt nach Assuan aufgefallen ist.
An der Uferstraße zum Tempel selbst, gibt es wieder jede Menge Straßenhändler, die ihre Waren anpreisen und jeden Touristen ansprechen.
Der Tempel selbst ist ein Doppelheiligtum.
Entlang der Mittelachse sind alle Räume zweimal vorhanden und die rechte Hälfte des Tempels dem Gott Sobek und die linke Hälfte dem Gott Haroeris geweiht.
Der Tempelbau wurde in der Ptolemöernzeit (330-3nC) begonnen und in der römischen Kaiserzeit beendet.
Viele wunderschöne Reliefs schmücken den Bau.
Eine Reliefdarstellung zeigt den Umgang mit chirurgischen Instrumenten und ist einzigartig.
In einem kleinen Seitenflügel, des Tempels, gibt es auch Krokodielmumien zu bestaunen.
Hinter den Glaskasten sehen die leblosen Körper nicht mehr so gefährlich aus.
Das diese Tiere heilig waren, wurde sie natürlich auch sehr verehrt und genossen einen sehr großen Rang im alten Ägypten. Trotz der Hunderte von Jahren haben sich die Tiermumien gut erhalten.
Wieder zurück auf dem Schiff, entspannten wir uns auf dem Sonnendeck, während das Schiff stromaufwärts Richtung Luxor führ. Noch einmal genossen wir die Aussicht und das vorbeiziehen der schönen Landschaft.
Der Abend klang, wie so oft, mit einen kleinen Gläschen, guter Musik und netten Gesprächen am Bord des Schiffes aus.
7. TAG, ZURÜCK IN LUXOR, DIE TEMPEL UND HÄNDLER
Nachtsüber haben wir wieder die Schleuse von Esna passiert und sind wohlbehalten im Luxor angekommen.
Das erste Reiseziel des heutigen Tages ist die Tempelstadt von Karnak.
Karnak ist eine riesengroße Tempelanlage an der über mehr als 2 Jahrtausenden gebaut wurde.
Jeder neue Pharao baute etwas neues dazu oder entfernte einfach die Inschriften des Erbauers und fügte seine an die Stelle.
Eine gewaltige Anlage, die in ein paar Stunden kaum zu besichtigen ist. Empfangen wird man am Tempel mit einer gewaltigen Widderallee, die zum Eingang führen. Große Obelisken, gigantische Statuen und jede Menge Reliefs sind hier zu finden.
Es scheint hier keine Ordnung zu geben, jeder baute einfach drauf los. Am gigantisten ist jedoch der Säulensaal mit seinen
134 Papyrus-Säulen.
Die Steinsäulen sind gigantisch hoch und mit farbigen Reliefs verziert. Hier spürt man die Anwesenheit der alten Pharaonen am besten.
Überall Statuen der verschiedenen Pharaonen, Heiligtümer und Obelisken.
Das alles zu beschreiben ist sehr schwer, da wir nur wenig Zeit hatten und viele, viele Menschen um uns herum waren.
Um alles zu sehen und zu verstehen braucht man bestimmt mehrere Tage, da diese Tempelanlage sehr komplex ist und die Eindrücke einen fast erschlagen.
Die Größe, der Bauwerke, die verschiedenen Bilder, die kleinen Einzelheiten, es ist unmöglich dies zu begreifen oder zu verstehen.
Für mich war die Flut an Eindrücken und Informationen viel zu hoch für den Moment. Ich habe nur fotografiert und über die Bauwerkkunst der alten Ägypter gestaunt. Mein Kopf könnte dies überhaupt nicht verarbeiten.
Man muss es gesehen haben um zu verstehen.
Nach gut 3 Stunden war der erste Teil des Tagesprogramms geschafft und es ging zum nächsten Tempel, dem Luxor-Tempel.
Der Luxor-Tempel, im Herzen der Stadt unweit vom Nil, gelegene Tempel, war jahrelang vom Sand verschüttet. Deshalb scheint es nicht verwunderlich, dass vor Jahrehunderten eine Moschee AUF dem Tempel gebaut wurde.
Diese Mosche ist jetzt immer noch zu sehen und ein historisches Symbol.
Auch hier wird man durch eine Sphingen-Allee begrüßt, die den Luxor mit dem Karnak-Tempel verbunden hatte.
Die Entfernung beträgt ca. 2 Kilometer und man kann sich vorstellen, was vielleicht noch alles unter den Häusern der Bewohner schlummert. Vor dem Eingang sind kolossale Sitz- und Standstatuen von Ramses II und ein Obelisk zu sehen.
Der andere ist in Paris auf den Place de la Concorde zu sehen.
Es war damals ein Geschenk an Frankreich.
Im Inneren auch wieder ein großer Hof, mit vielen Säulen und Reliefs, gefolgt von einem Säulengang. Man sieht Wandreliefs und Baureste aus der römischen Zeit, als der Tempel zur Festung umgebaut wurde.
Am beeindruckensten sind die Malereien am Opfertisch, da sind im Hintergrund noch leicht Bilder des Christentums zu erkennen.
Der Tempel wurde also zu jeder Zeit immer irgendwie genutzt.
Auch hier läst sich nicht alles in Worte fassen und mein Kopf hat jetzt langsam genug von neuen Informationen und schaltet nach und nach ab. Es sind einfach zu viele Eindrücke und Informationen, die ich nicht mehr verarbeiten kann.
Und so bin ich doch froh, dass die Besichtigung jetzt zu Ende ist und ich mal abschalten kann.
Mittagessen natürlich wieder auf dem Schiff und der Nachmittag steht wieder zur freien Verfügung.
Wenn man Luxor einen kleinen Bummel nach will, sollte man nicht an der langen Uferstraße entlang gehen.
Bei jedem Schritt wird man von Taxi- Kaleschen-, Felukenfahrern und Händlern angesprochen. Es ist fast schon wie ein Spiesrutenlaufen und macht einfach keinen Spaß.
Auch hier ist es möglich seine Mitbringsel zu besorgen, handeln erlaubt. Es ist zwar meist etwas teurer als in Assuan aber die Preise sind noch O.K.
Jetzt neigt sich der letzte Abend auf dem Schiff den Ende und mit einem wunderschönen Abendessen und einer Show verabschieden sich unsere Angestellten des Schiffes bei uns.
Das eine oder andere Gläschen wird noch getrunken und
dann geht es auch schon ins Bett, da am nächsten Tag die Abreise oder Weiterreise ins Badehotel folgt.
MEIN FAZIT:
Will man Ägypten richtig kennen lernen, kommt man um eine Nilkreuzfahrt nicht herum.
Im Vorfeld sollte man sich über die verschiedenen Schiffsklassen informieren, da die Unterschiede sehr groß sein können.
Man plant am besten eine Woche Badeurlaub danach mit ein,
da diese Woche auf dem Schiff, mit den vielen Ausflügen, sehr anstrengend sind.
Auf den Schiffe selbst wird sich um die Passagiere richtig gekümmert und das Essen ist sehr reichhaltig.
Es gab meist einmal am Tag a la Card, sonst Buffee.
Die Getränke wie Wasser, Kaffee oder Tee waren kostenlos, jedes andere gegen Bezahlung.
Mit ca. 2 Euro fürs Bier oder 2,50 für einen Cocktail sind auch dem Alkoholgenuss keine richtigen Grenzen gesetzt.
Die Veranstaltungen jeden Abend sind eine kleine Abwechslung und man kommt sich mit den anderen Gästen etwas näher.
Aber auch ein Abend allein zu zweit steht nichts im Wege.
Wie überall auch, gibt man mal das eine oder andere Trinkgeld und einem wird jeder Wunsch erfüllt.
Unsere Zimmermänner bastelten immer aus den Handtüchern lustige Figuren, so dass es immer spannend war, das Zimmer zu betreten.
Auch wenn es nicht das von uns gebucht Schiff war, war doch alles zur Zufriedenheit und wir konnten unbeschwert eine schöne Woche erleben.
Als Reisevorbereitung ist ein Buch über Ägypten zu empfehlen, da sonst die Informationsflut zu hoch ist.
In diesem Sinne, fahr´n wir mal!! weiterlesen schließen -
Quad Safari in ein \"Beduinendorf\"
Pro:
Faszinierende Landschaft
Kontra:
Viele Touristen, alles Fake
Empfehlung:
Ja
Im Folgenden könnt Ihr die Einzelheiten eines Ausfluges in ein "Beduinendorf" lesen, den wir von Hurghada aus gebucht haben. Ich habe ihn während meines Ägyptenurlaubes im August 2003 zusammen mit meinem Freund Chrischi, meiner Schwester Bini und ihrem Freund Jörg gemacht.
Am frühen Nachmittag sind wir zum Papas II (eine Kneipe in Hurghada) gegangen, um uns mit dem Typen zutreffen, bei dem wir am Vortag den Ausflug gebucht hatten und den restlichen Preis zu bezahlen. Er wurde uns von einem Freund vermittelt. Insgesamt zahlten wir 30 Euro pro Person, im Gegensatz zu 45 Euro, die es im Hotel gekostet hätte. Der Typ hat uns dann zu einem Shop gebracht, wo wir uns “Arafat-Tücher“ kaufen sollten gegen den Staub in der Wüste. Wie sich später rausstellte, eine gute Maßnahme. Der Verkäufer wollte 10 Euro pro Tuch haben. Ich hab mich fast totgelacht. Letztendlich haben wir sie für 3 Euro bekommen. Warum muss das denn alles immer so kompliziert sein.
Nach der kleinen Shoppingtour sind wir in einen Minibus gestiegen, der uns zu einem Hotel in Sekalla bringen sollte, wo wir ein weiteres deutsches Pärchen erwarteten. Wir sind dann eine Weile gefahren. Sobald man aus Hurghada raus war, konnte man die Wüste schon erahnen. An einem flachen viereckigen Bau mitten in der Wüste standen die Quads schon bereit. Es schienen ziemlich alte Kisten zu sein. Unser Bus war der erste dort. Die Ägypter dort haben uns die Tücher umgebunden. Das sah wirklich originell aus und war auch gar nicht schwer nachzumachen. Die Luft dort war tierisch heiß. Wir haben im Schatten noch etwas auf die anderen Busse gewartet und dann gings im Quad-Konvoi los.
Hinten drauf war es ziemlich eng, die Teile waren wohl eher für Alleinfahrer ausgelegt. Aus dem Motor begann heißes Öl an unsere Beine zu spritzen. Dachte erst es wären spitze Steine vom Wüstenboden. Wie gesagt, die Kisten waren nicht die neuesten. Aber es war auszuhalten. Es staubte ohne Ende und wir waren froh, die Tücher und Sonnenbrille im Gesicht zu haben. Wir mussten in einer Linie fahren, dicht an dicht und wehe es traute sich jemand auszuscheren. Ganz vorn auf dem Quad saß jemand und versuchte, das ganze zu kontrollieren, indem er ständig brüllte und wilde Handzeichen gab, die aber nicht weiter als bis zum fünften Quad zu sehen waren. Bini und Jörg fuhren anfangs noch hinter uns, sind dann aber weiter nach hinten gefallen. Begleitet wurden wir von einem Motorrad. Wir fuhren in Richtung der Berge, die sich am Horizont abzeichneten und um uns herum war nur Schotter. Auch die Straße war aus Schotter und hatte ab und an ein paar Bodenwellen. Ich wurde ganz schön durchgeschüttelt hinten drauf. Eigentlich hätte ich eher mit einer Sandwüste gerechnet. Die Landschaft war trotzdem faszinierend in ihrer Kargheit. Kein Baum, kein Strauch.
Nach einiger Zeit kamen wir dann am “Beduinendorf“ an. Schon von weitem war zu erkennen, dass es künstlich angelegt war. Ich hatte aber auch nichts anderes erwartet. Jörg schien etwas enttäuscht zu sein. Wir hielten etwa 200 m vom Dorf entfernt. Der erste Weg führte uns zu einem angeblich echten Beduinenbrunnen. Insbesondere die Russen, von denen sehr viele dabei waren, waren brennend interessiert. Wir haben ihn uns nicht weiter angeschaut, sondern lieber den Ausblick in die Berge genossen und einige Fotos geschossen. Schon von hier aus waren riesige Schlangen von Quads zu erkennen. Das Dorf war also eine richtige Touristenattraktion.
Wir sind dann zu Fuß weiter zum Eingang des Dorfes gegangen, dass von einer kleinen Mauer umgeben war. In einem großen viereckigen Schilfzelt haben wir uns dann auf schmuddeligen bunten Kissen niedergelassen. Im Zelt neben uns, gesellte sich schon die nächste Gruppe dazu. Es gab süßen schwarzen Tee zu trinken aus einer kleinen schmuddeligen Emailletasse. Wir haben ihn in einen Plastikbecher umgekippt und ihn dann getrunken. Schmeckte gut. Unser Reiseführer, der leider kein Deutsch sprach, hat uns dann etwas über die Beduinen erzählt. Es gäbe noch einige auf dem Sinai, aber das hier seien keine echten. Na wenigstens sagte er die Wahrheit.
Wir haben uns dann die Moschee des Dorfes angeschaut, die schön hellgrün angepinselt war. Das ganze war ein ziemlicher Witz. Danach haben wir uns zwei verhüllte Beduinenfrauen beim Backen von Fladenbrot angeschaut. Für das Feuer verwendeten sie getrocknete Kamelkacke. Der Fladen hat recht gut geschmeckt. Das kleine Baby einer der Frauen wurde unter den Russen herum gereicht. Die fanden das ganz toll und ließen sich damit fotografieren. Ich fands arm.
Wir sind anschließend einen kleinen Hügel hochgeklettert und haben einen Teil der Wüste gesehen. Ein kleiner Junge, der auch zum Dorf gehörte, lief uns ständig hinterher. Ich schenkte ihm einen Kugelschreiber, worüber er sich riesig freute. Vielleicht kann er ja damit was anfangen (wahrscheinlich alles außer Schreiben).
Dann ist die ganze Truppe weiter zum Kamelreiten. Jörg ist auf eines gestiegen und hat eine kleine Runde um einen Berg gedreht. Wir hatten keine Lust darauf. Zumal diese Viecher auch schrecklich gestunken hatten und gewiss kein schönes Leben in dem Dorf führten. In unmittelbarer Nähe befanden sich in einem Gatter komisch deformierte Ziegen, die auch einen eigenartigen Geruch an sich hatten.
Weiter ging es zu einem kleinen Shop (ja auch so etwas gab es dort), wo wir uns gesetzt haben. Hineingegangen sind wir nicht. Die anderen aus unserer Gruppe haben sich noch eine Beduinenapotheke angeschaut, wo man natürlich auch etwas kaufen konnte. Das mussten wir uns nicht auch noch antun.
Langsam verschwand die Sonne hinter den Bergen, die dadurch in einem schönen Licht erschienen. Wir sind alle Mann auf einem Schotterweg, der etwas gefährlich war, einen Berg hochgeklettert, um den Sonnenuntergang zu bestaunen. Der Aufstieg war sehr anstrengend, aber dafür wurde man oben belohnt. Die Aussicht war herrlich. Überall Wüste, Felsen und Berge, erstrahlt im Licht der untergehenden Sonne. Wir haben uns oben etwas ausgeruht, während die anderen wieder nach unten gegangen sind.
Wieder unten haben wir uns wieder in so ein Schilfzelt gesetzt und alle versammelt Wasserpfeife geraucht. Dann ging es wieder rüber in das Zelt, in dem wir eingangs saßen. Es war ein Buffettisch aufgebaut mit Reis, Salaten, scharfen Hähnchenflügeln, Kamelhackfleischwürstchen und Melone mit Eiswürfeln. Wir haben uns nur an Reis, Flügel und Würstchen getraut, die waren auch ok. Man wollte uns Cola aus dreckigen Plastikbechern anbieten, die höchstwahrscheinlich noch von der vorherigen Gruppe waren und nicht gesäubert wurden. Wir haben darauf verzichtet und uns die Flasche genommen, von der wir wussten, dass sie neu war. Die Russen haben natürlich ganz sorglos alles genommen, was zu kriegen war.
Es wurde dunkel und nach dem Essen haben sich alle vor dem Zelt versammelt. Ein paar Ansässige haben Folkloremusik angestimmt und getanzt. Rings herum wurden Kerzen aufgestellt. Jetzt waren deutlich die Massen von Touristen zu sehen, die sich im Dorf befanden. Wir haben uns abseits gesetzt und den Sternenhimmel betrachtet. Sogar die Milchstraße war sehr deutlich zu sehen, da es weit und breit keine anderen Lichteinflüsse gab.
So haben wir eine Weile gesessen, gelauscht und geschaut, bevor es wieder auf die Quads und im Dunkeln durch die Wüste zurück nach Hurghada ging. Leider hatten wir mit unserem Gefährt wieder Pech. Der Motor wurde mächtig heiß an den Beinen. Am Ende der Fahrt fuhren uns noch zwei Russen hinten drauf. Ich hatte mich ganz schön erschrocken. Zum Glück hatte ich mich gerade bei Chrischi und nicht am Gepäckträger hinten festgehalten, so blieben die Finger dran. Nun die schienen das dann irgendwie auch noch witzig zu finden. Da wurde Chrischi ganz schön böse! Eigenartigen Humor haben die.
Nach langem Warten im Bus sind wir mit dem Minibus zurück zum Hotel gefahren. Wir waren von oben bis unten mit Staub bedeckt und sind so wie wir waren in den Pool gesprungen. Ansonsten hätten wir wahrscheinlich das ganze Bad unter Wasser gestellt.
Fazit:
Ich würde nicht sagen, dass der Ausflug ein Reinfall war. Nun ja das Beduinendorf ist an Lächerlichkeit eigentlich kaum zu überbieten, aber schon allein für den Anblick der einzigartigen Landschaft hat sich der Ausflug gelohnt. Als Pauschaltourist hat man ja sonst keine andere Möglichkeit in die Wüste zu kommen. Ich würds wieder machen! weiterlesen schließen
Informationen
Die Erfahrungsberichte in den einzelnen Kategorien stellen keine Meinungsäußerung der Yopi GmbH dar, sondern geben ausschließlich die Ansicht des jeweiligen Verfassers wieder. Beachten Sie weiter, dass bei Medikamenten außerdem gilt: Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
¹ Alle Preisangaben inkl. MwSt. und ggf. zzgl. Versand. Zwischenzeitl. Änderung der Preise, Lieferzeiten & Lieferkosten sind in Einzelfällen möglich. Alle Angaben erfolgen ohne Gewähr.
Bewerten / Kommentar schreiben