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Pro & Kontra
Vorteile
- beeindruckend, viel über Land und Leute zu lernen und sehen
Nachteile / Kritik
- kalt, Standards nicht gerade europäisch
Tests und Erfahrungsberichte
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Von Denpasar nach Jakarta - einmal quer über Java mit Bromostopp
4Pro:
beeindruckend, viel über Land und Leute zu lernen und sehen
Kontra:
kalt, Standards nicht gerade europäisch
Empfehlung:
Ja
Nach Bali, Lombok und Gili Islands ging nach gut zwei Wochen die Reise weiter quer über die Insel Java zur Hauptstadt Indonesiens Jakarta:
Teil 1 der Reise:
Den ersten Teil der Reise wollten wir mit dem Bus zurücklegen. Dieser fährt Sonntag Abend direkt von Denpasar bis Probolinggo von wo aus wir direkt zum Mount Promo kommen sollten. Diese Busfahrt wird mir noch lange in Erinnerung bleiben. Zwar ist so eine Abenteuerreise beim Erzählen sehr lustig und es war durchaus interessant, aber in den Situationen die sich über die ganze Reise Java ergaben war dies alles andere als lustig.
Der Bus der als Luxusbus verkauft wurde hatte schon viele hunderttausen Kilometer auf dem Buckel. Die Sitze waren durchgesessen, unbequem und die Sitzkissen teiwleise lose. Alles eben etwas einfach. Zwar hatte der Bus eine sogenannte Toilette an Bord, diese war jedoch nur ein stinkendes ekelhaftes Loch im Boden, das man noch sitzreihen weiter vorne deutlich riechen konnte. Da wir auch noch den Genuß hatten direkt in der Nähe dieser Kloake zu sitzen, haben wir die nächsten 10 Stunden kein Auge zugemacht. Hinzu kam eine grausame Fahrweise über die unwegsamen Steigungen und Straßen Javas. Ich war froh als der Bus in der Morgendämmerung Probolinggo erreicht hatte.
Von dort aus ging es mit einem kleinen privaten Bus hoch zum Mount Bromo. Eine beeindruckende Kraterlandschaft mit dampfendem Vulkan. Ein beeindruckender und sehenswerter Teil Natur.
Morgens um halb vier hat man dann die Möglichkeit auf den Vulkan zu Fuß oder per Jeep auf eine Aussichtsplattform zu gehen und den einmaligen Sonnenaufgang zu bewundern. Als Unterkunft stehen dort oben in Luftiger Höhe drei Hotels / Gästehäuser zur Verfügung. Wir waren in einem direkt am Rande des Kraters. Dieses bietet drei Varianten an Zimmern von sehr einfach für Backpackers bis hin zu Luxus für die die sich mehr gönnen wollen. Allerdings ist der Standard wie in ganz Indonesien eben doch einfacher wie aus Deutschland gewohnt. Außerdem sollte man an reichlich dicke Klamotten denken, denn dort oben ist es vor allem Nachts und Morgens sehr sehr frisch. Ich habe die Nacht in meiner Jeanshose verbracht, weil ich auf so eine eiseskälte im Sommerurlaub schlicht weg nicht eingestellt war.
Teil 2 der Reise nach Jakarta:
Nach diesem Naturschauspiel ging es dann weiter in Richtung Indonesiens Hauptstadt. Zuerst mit einem kleinen Sammelbus wieder zurück nach Probolinggo. Von dort aus mit einem Linienbus bis Surabaja und dann mit dem Nachtzug nach Jakarta. Diese Zugfahrt sollte uns auch in bleibender Erinnerung bleiben, denn auf Mount Bromo hatte man uns erzählt, dass das Zugfahren in Indonesien derzeit sehr gefährlich sein. Die Menschen dort sind arm und klauen Schienenteile um sie als Schrott zu verkaufen. Im Monat zuvor seien auf dem Weg nach Jakarta bereits zwei Züge entgleist.
Man kann sich vorstellen wie man sich hier bei einer langen Nächtlichen Zugfahrt dann fühlt?
Da aber als zweite Alternative nur eine 16 Stündige Busfahrt dagagen stand, fanden wir den Zug doch das kleinere Übel.
Wir sind glücklich und gesund am Morgen in Jakarta angekommen...
Fazit:
Wer etwas erleben möchte und wirklich mal sehen will, kann das auf Java auf jeden Fall tun. Der Vulkan Bromo ist sehenswert und man kann wirklich hautnah sehen wie die Menschen fernab vom Massentourismus Indonesiens leben. So waren wir im Bus auf Java die Sensation. 4 Mädels (davon 3 Blondinen) und ein Mann kommen da wohl höchst selten vorbei. Wenn einer von uns geredet hat, haben sich gleich mal die nächsten fünf Busreihen umgedreht. Aber man muss sagen, obwohl die Menschen hier nicht so toll englisch können sind sie sehr sehr hilfsbereit und nett. Was uns ja bisher auf unserer ganzen Reise aufgefallen ist.
Fazit: ein wahnsinns Erlebnis weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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anonym, 09.03.2008, 12:57 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
LG Damaris
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OPFERFEST AM BROMO IM TENGGER NATIONALPARK AUF JAVA
03.07.2002, 19:05 Uhr von
Schlingel62
Liebe Leserinnen und Leser! Also hier soll ich etwas über mich hineinschreiben. Tja also ich...Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
VORWORT
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„Wenn einer eine Reise macht, dann kann er was erzählen“, dieses Sprichwort trifft wohl auf unsere Reise durch Java zu, als wir etwas erlebten, was nicht alltäglich ist: Das „Opferfest am Vulkan Bromo“.
Der Vulkan Bromo ist in Java, wohl einer der bekanntestes Vulkane und auch recht einfach zu besteigen. Ob man dies auf „Schusters-Rappen“ oder mit einem der zahleich angebotenen Pferde macht, bleibt einem letztendlich selbst überlassen. Die ganze Tour war nicht vorgebucht, sondern ganz individuell, vor Ort haben wir die Sache von jetzt auf nachher organisiert.
Einmal im Jahr findet dort oben ein ganz besonderes Fest statt:das „Kasada Fest“ . Ausgerechnet, als wir am „Bromo“ angkamen fingen die Feierlichkeiten zu diesem Fest an. was wir hier erlebten, war wohl einzigartig .
Der Geisterglaube ist auf Java fest in den Alltag integriert. Zwar gelten neunzig Prozent der Indo-nesier als Moslem, aber nur eine Minderheit hält sich streng an den Koran. Das ganze spirituelle und mystische wird bei den bunten Festen besonders deutlich .Doch zurück zum „Bromo“:
Wo liegt der Bromo?
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Der Vulkan Bromo liegt in Ost-Java. In etwa 1800 m Höhe quartierten wir uns bei „Joschis-Guesthouse“ ein. An Schlafen war dabei in unseren Unterkünften nicht zu denken, es dürften in der ersten Nacht wohl zwei Stunden gewesen sein. Warum haben wir nicht geschlafen? Die ganze nacht pilgerten die „Gläubigen“ zum Vulknan hoch. So ist es kein Wunder, dass man etwa um 3:30 Uhr fährt man hier in der Nacht noch mit einem Geländewagen hoch zum Vulkanmassiv fährt. Dabei geht es steil hoch und man muß auch noch einige Höhenmeter überwinden, um zum „Aussichtspunkt “ zu kommen.
Der Ausblick entschädigt für die Anstrengung, liegen doch das Sandmeer und zwei Vulkane, der Mt. Bromo und der Semeru mit über 3.600 Meter vor einem in der aufgehenden Sonne.
Wir hatten ja unheimliches Glück bei der Sache, denn nur einmal jährlich findet das „Kasada Fest“ statt, und erstmals war auch der Gouvaneur von Ost - Java zu Gast. Der Mt. Bromo liegt in 2338 Metern Höhe. Im Hingergrund der mit 3.676 Meter hohe Mt. Semeru. Hier sieht man die vulkanischen Aktivitäten ,denn alle 20 Minuten spuckt Rauchwolke aus dem Schlund des Vulkanes.
Was haben wir am Bormo getan?
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Nach dem anstrengenden Aufstieg wanderten wir früh am Morgen drei Kilometer breite Sandmeer. Mit Halstüchern schützten wir uns gegen die Staubmassen. An diesem Tag waren bereits hunderte von Menschen direktamund um den Vulkan versammelt. Da der Andrang so enorm war, gingen wir an diesem Tag erst gar nicht an den Kraterrand, sondern wieder zurück in „Joschies Guesthouse.
Hier gab es die erste große Überraschung. Denn wir bekamen eine offizielle Einladung zu den Fei-erlichkeiten des „Kashada-Festes“ von unserer Gastgeberin überreicht.
„Ihr müsst Euch jetzt umkleiden, denn man erwartet von Euch, dass ihr in typischer Javanesicher Tracht in dem großen Zelt erscheint“, sagte uns Joschi. „natürlich, dachte ich mir, das isst bestimmt ein Witz!“. Doch weit gefehlt, denn und unsere Gastgeberin kleideten uns in traditionelle Javane-ische Kleidung.
Innerhalb 30 Minuten wandelte ich mich so von einem deutschen Touristen in einen etwas „ Javanesischen Ehrengast um“. Ausgerüstet mit schwarzem Jakett, Turban sowie der Sarong eines Medizinmannes aus Sulawesi, stiegen wir in einen Jeep und düsten den Berg hoch. Mit dabei wa-ren auch unsere weibliche Begleitung. Geschminkt und ebenfalls ganz festlich angezogen furhen wir so gut gelaunt.zu den Feierlichkeiten..
DieÜberraschung des Abends:
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Jetzt machte esplötzlich „plopp“, denn was nun passierte, werde ich mein Leben nicht vergessen.
Wir waren die Attraktion des Abends in dem etwa 3000 Personen fassenden Zelt. Die "Papparazzi" empfingen uns schon am Eingang, man brachte uns auf die Ehrenplätze und andauernd kam ein Clown vorbei um uns etwas zu geben.
Zu bemerken ist, daß dies alles "live" im Fernsehen übertragen wurde. Natürlich durfte nicht fehlen, daß die „Kasada Zermonie“ tänzerisch erzählt wurde. Ich musste auf die Bühne, bekam einen weiteren Turban überreicht und eine Peitsche, als Symbol für die Freundschaft. Naja, über dies lässt sich ja streiten, heute hängt dies alles in meiner Wohnung . Mit einem schelmischen Lä-cheln erzähle ich meinen Gästen was es mit dieser Peitsche auf sich hat. Doch was passierte noch?
Das „Kasahda-Opferfest:
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Die nächste Attraktion dann am Abend: das Opferfest. Einfach unglaublich was hier pasiert. So werden bei lebendigem Leibe Hühner, Ziegen, Kartoffel und sonstiges Obst in den Schlund des Vulkans geworfen.
Alles höchst gefährlich unten im stockdunkeln sitzen auch Menschen und fangen die "Opfergaben" ab. Uns war das alles zuviel, waren doch zwischen 10 und 20000 Menschen hier, bis zum Kraterrand wurde mit dem Moped gefahren, ein wahnsinniger Krach und Gestank. Hier hies es „Augen auf“, denn bei dem Gedränke wurden „Taschendiebe“ geradezu eingeladen. Wir haben dies alles gut überstanden, geklaut wurde bei uns jedenfalls nichts.
Am nächsten Morgen war der ganze Zauber dann vorbei, die Zeltstadt abgebaut, ein wunderschö-ner Morgen. So überlegten wir und wieder ging es hoch zum Bromo. Wir kannten uns doch schon aus.
Fazit:
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Uns war das Glück wieder einmal hold. Das „Kasada-Fest“ war ein Erlebnis, das ich mein Leben nicht vergessen werde.. Der strahlendblaue Himmel, die netten Einheimischen von „Ngadisari“, kurzum es waren tolle Tage die wir am Bromo erleben durften.
Also dann auf geht’s hoch zum Bromo
Viel Spass wünscht Euch
Schlingel 62
veröffenlicht auch für CIAO und dooyoo
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-07-03 17:05:47 mit dem Titel JAVA- DIE ENTDECKUNG DER LANGSAMKEIT
Der größte Inselstaat der Erde erstreckt sich beiderseits des Äquators mehr als 5000 km weit von der Nordspitze Sumatras bis nach Neuguinea hinein. Auf der Landbrücke zwischen Asien und Au-stralien lebt fast die Hälfte aller Einwohner Südostasiens.
Unsere Ziele sind die Hauptinsel Java, Bali und Lombok nur vier der insgesamt 13677 Inseln. Traumstrände, buddhistische und hinduistische Tempelanlagen, Vulkan - Trekking, und viel Zeit benötigt man um im Land umherzureisen.
Wir haben unser Lächeln auch dann behalten, wenn wir mal wieder „Die Entdeckung der Langsam-keit“ gemacht hatten, denn Gelassenheit ist Trumpf.
Frühmorgens in Sunda Kelapa, dem alten Hafen von Jarkarta. An die hundert bunt bemalte Frachtensegler liegen vor Anker - ein Wald aus Masten, Tauen, Strickleitern und eingerollten Segeln.
Reisende fühlen sich hier in der indonesischen Hauptstadt an Javas Nordwestküste nicht allein an einen bezaubernden Ort versetzt, sondern auch wie auf einem Trip mit der Zeitmaschine. Bar-füßig balancieren Träger zentnerschwere Lasten über schwankende Balken. Am Kai stapeln sich Langhölzer. Große Säcke und Kartons mit Lebensmitteln werden in die handgebauten Schoner ge-tragen. Ladekräne oder Container gibt es nicht.So muß es in „Sunda Kelapa“ schon vor fünfhun-dert Jahren, zu Zeiten des hinduistischen Pajajaran-Reiches, ausgesehen haben.
Seit den frühen sechziger Jahren, als australische Surfer und europäische Hippies die Tro-peninsel als ihr Urlaubsparadies entdeckten, hat sich der Tourismus zum bedeutendsten Wirt-schaftsfaktor entwickelt. Noch lächeln, die Indonesier, aber hinter ihrem Lächeln verbergen sich ernste Zukunftssorgen.
Auf der „Insel der Götter“ wie Java und Bali gern in Prospekten von Reiseveranstaltern genannt wird, ist es still geworden. Nicht nur die Ferieninsel Bali leidet unter der indonesichen Krise auch Java ist davon betroffen.
Yayakarta, „großer Sieg“ so nannte ein islamischer Prinz die Stadt nach ihrer Eroberung 1527. Nur der alte Stadtkern und dessen Name, Batavia, überlebte aus dieser Zeit.
Hier im „Kampung“ von Alt-Batavia, einer dörflichen Siedlung auf Pfählen über dem Meer, ist alles aus Holz: die Häuser und Gassen, Kioske, Balkone, Verbindungsstege, und unter den Planken schwappt das Wasser der Jarkarta Bay. Hier sieht man aber auch die Not und die Aus-wüchse einer jeden Dritte-Welt-Stadt.
Mit über 15 Millionen Einwohnern ist Jakarta die bei weitem bevölkerungsreichste und größte Metropole Südostasiens. Dennoch hat sich die Megastadt weitgehend einen fast dörflichen Cha-rakter bewahrt. Wenn man durch die Gassen von Kampung Bali bummelt fühlt man sich um Jahrhunderte zurückversetzt. Vor den Häusern flattert die Wäsche im Wind, die Blumen im Vorgarten werden gepflegt. Jedes Lächeln wird erwidert, die gestylten Auslagen der City schei-nen Welten entfernt, dabei liegt das moderne Jakarta mit seinen Luxusbauten und Hochhäusern ge-rade um die Ecke.
Vielleicht gibt es keine weite Millionenmetropole mit derart extremen Kontrasten. Am Abend verwandelt sich dann die ganze Stadt in einen gigantischen Basar. Pausenlos wird man von flie-genden Händlern umschwirrt, sie ruhen weder tags noch nachts.
Um Java weiter zu erkunden fährt man am besten mit dem Zug weiter. Südlich von Jakarta kann man im kühleren Hügelland in Bogor den großen botanischen Garten bewundern, einer der se-henswertesten Südostasiens. Die zu Beginn des 19. Jahrhunderts von einem deutschen Professor entworfene Anlage prunkt mit einer überwältigenden Artenfülle tropischer Flora.
Die Hauptstraße von Bogor nach Bandung schlängelt sich weiter durch Teeplantagen und das vul-kanische Bergland im Westen der Insel. Vom 1200 m hoch gelegenen Puncakpaß schaut man dann auf die engere Heimat der Sundanesen. Bandung, die drittgrößte Stadt Indonesiens trägt mehrere schmeichelhafte Beinamen. Bei den Niederländern hieß die zwei Millionen Metropole „Paris von Java“. Vulkane säumen das Plateau, auf dem Bandung liegt. Dies nutzen auch wir zu einem Ausflug zum Fuße des Tangkuban Prahu, ein 2084 m hoher Gipfel, dessen Umrisse an einen gekenterten Bootsrumpf erinnern. Wir wandern am Fuß des Vulkans vorbei an hellgrünen Teeplantagen durch eine Hochfläche - eine reizvolle Landschaft mit Wildbächen und Wasser-fällen.
Als günstiger Zwischen stop auf dem Weg zur Sultansstadt Yogyakarta erwies sich der Fischerort Pangandaran. Die langen, dunkelgrauen Strände locken überwiegend einheimische Besucher an. Becakfahrer (fahrrarikscha) kümmern sich um jeden Besucher, so ist es kein Problem in einem der zahlreichen Losmen eine Unterkunft zu finden. Nur ein paar hundert Meter südlich vom Dorf beginnt der über 500 ha große Nationalpark. Wir nützen die Gelegenheit zu einem geführten Dschungel-Trip der mit einer Bootstour im „Green Canyon“ endete.
So lernten wir einiges über Flora und Fauna, versuchten die exotischen Früchte und sahen auch wie seit Urzeiten hier brauner Zucker hergestellt wird, oder das typische „Krubuk“. Dies sind knusprige Chips, die man zum Essen an jedem „Warung“ als kleine Delikatesse erhält.
Natürlich erhalten wir auch einen Einblick in Werkstätten und können beim Schnitzen der hölzer-nen „Wayang-Figuren“ zuschauen. Alle Wege führen nach „Yogya“, wir nützen zur Weiter-fahrt diesmal den Fluß. Ruhig schippert das vollbesetzte Boot dahin, und wieder scheint die Zeit stehengeblieben zu sein. Dörfer ziehen im Dschungel vorbei, die fern von allen Straßen liegen.
Die Sultansstadt Yogyakarta, jenseits der Berge in einem weiten Tal nahe der Südküste gelegen wirkt heiter. Im Herzen der Stadt steht der sogenannte Kraton, der Palast der javanischen Herr-scher, der als Konzentration göttlicher Macht und als mythischer Nabel des Universums gilt. Durch schmiedeeiserne Tore betritt man eine Welt voller Grazie und kultischer Symbole.
Hier im Kraton ist der Mittelpunkt der höfischen Kultur Javas- der hochstilisierten Tänze und heiligen „Gamelan“-Musik, der kunstvollen Ornamente und des berühmten Schattentheater, des „wayang kulit“. Von abends neun Uhr bis zum frühen Morgengrauen dauert eine Schat-tenspielaufführung, begleitet von den eintönig - sanften Klängen des Orchesters. An den „way-ang“-Geschichten orientieren sich die Javaner bis heute. Sie sind den Zuschauern von Kindheit an vertraut. Dennoch ist jede Vorstellung anders. Den ewigen Kampf zwischen Gut und Böse mischt der Puppenspieler, der „dalan“ mit aktuellen politischen Ereignissen, mit spöttischen Kommentaren und mit Dorfklatsch, was viel Heiterkeit erregt. Das Schattentheater hat auch eine magische Dimension. Es soll die bösen Geister vertreiben, Unheil abwenden und es wird sogar vor Wahlen abgehalten, um überirdischen Segen zu beschwören.
Der Geisterglaube ist auf Java fest in den Alltag integriert. Zwar gelten neunzig Prozent der Indo-nesier als Moslem, aber nur eine Minderheit hält sich streng an den Koran.
Alles was auf Erden geschieht, so glauben die Javaner, hat seine Entsprechung im Universum. Nur wenn sich beide in Harmonie befinden, ist die Welt in Ordnung. Die höflichen, liebenswür-digen Menschen haben von klein auf gelernt, sich stets freundlich, beherrscht und respektvoll zu verhalten, ihre wahren Gefühle zu verbergen und auf Fragen keine direkten, eindeutigen Anwor-ten zu geben. Ein „nein“ ist kaum zu hören.
Dieses Harmoniestreben spürt man auf Java auch bei der Geschäftigkeit. Becak, Becak ist immer in Jogyarkarta zu hören. Unzählige „becaks“, jene dreirädrigen, liebevoll bemalten Fahrradrik-schas, gondeln durch die Straßen. Vor den Toren des „Taman Sari“, des königlichen Wasser-schlosses in der Nähe des Kratons, haben sich Händlerinnen niedergelassen und verkaufen „sera-bi“, eine Süßspeise aus Reisflocken, Kokosmilch und Früchten, in Bananenblätter gewickelt.
Wir müssen früh aufstehen, denn es geht zur größten buddhistischen Tempelanlage der Welt: „Borobudur“, zu deutsch „Der Überirdische“. Die Legende schreibt es einem mythischen Baumeister zu. Ihn zu besichtigen, wie er gerahmt von dem rauchenden Vulkan Merapi und sei-nem Zwilling Merabu emporragt, ist zweifellos die erhabenste Erfahrung auf einer Java-Reise.
Zwischen 778 und 856 n. Chr. ist diese Monument entstanden, ein Modell des Kosmos in drei Ebenen. Täglich strömen hier Tausende von Gläubigen zu dem Tempel, denn der „Borobudur“ ist die steingewordene Vision des buddhistischen Weltbildes, ein magisches Abbild. Die ein-zelnen Galerien sind Sinnbilder der verschiedenen Ebenen in der Entwicklung, hin bis zur Erlösung. Dieser Zustand der Vollkommenheit ist das „Nirvana“. Oberhalb der Galerien ge-langt man zu drei höheren Terrassen, auf denen 72 durchbrochene Stupas stehen. In ihrem In-neren erblickt man meditierende Buddhas, denen gläubige Besucher, um Glück zu erbitten, gern Blüten von Zeichenbäumen . Nur hundert Jahre nach seiner Vollendung wurde der Borobudur, dessen kultische Funktion Forscher noch immer zu deuten versuchen, unerklärlicherweise verlas-sen. Die Tempelanlage, eine der phantasievollsten Schöpfungen der Menschheit, drohte zu zerfal-len. In achtjähriger Arbeit gelang es 700 Menschen und einem Computer das Monument durch ein gigantisches Restaurierungsprojekt unter der Schirmherrschaft der UNESCO zu retten. Wenn die Stupas schwarz in den Himmel ragen und Nebelschwaden aus dem Tal aufsteigen, wäh-rend vis-à-vis über dem rauchenden Merapi die Sonne aufgeht, erfährt man die spirituelle Verbin-dung zwischen irdischem und kosmischem Leben, so wie vor mehr als tausend Jahren.
Zurück in Yogyakarta wird man in die Realität zurückgerissen. Dennoch scheint im Sultanspalast längst Vergangenes wieder lebendig zu werden wenn das „Ramajan-Ballett“ seine klassischen Tänze aufführt. Wir werden spontan zu einer großen „Sultanshochzeit“ eingeladen, die man pom-pös mit in einem großen Palast nebenan feiert. Diese Gastfreundschaft ist typisch für das Land. So freuen sich die Prinzessinnen, daß Europäer mit ihnen die Hochzeit feiern, wenn auch noch etwas Dreck vom Borobudur auf unserer Hose war. Für uns blieb dieses Erlebnis unvergeß-lich.
Mit Becak und Bemo ging es dann weiter zum „Prambanan“, der größten hinduistischen Tempelanlage. Der gewaltige Komplex , etwa so alt wie der Borobudur (9. und 10. Jh.) umfaßt na-hezu 200 Tempel. Prambanan wurde im Jahr 1549 durch ein Erdbeben zerstört. Ihr heutiges Aussehen ist das Ergebnis einer jahrzehntelangen, mühevollen Rekonstruktion.
Die nächste Station war weiter in Ost-Java, der Vulkan-Bromo. Was wir hier erlebten habe ich in einem separaten Bericht schon geschrieben und möchte dies hier nicht weiter veröffentichen.
kurzes Fazit:
Also auf geht’s nach Java, uns hat es jedenfalls viel Spass gemacht
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