Tunesien Testberichte
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- Angebot: durchschnittlich
- Zustand der Einrichtung: gut
- Sauberkeit: sehr schlecht
- Preis-Leistungs-Verhältnis: durchschnittlich
- Information & Kundenservice: gut
- Familientauglichkeit: gering
- Behindertenfreundlichkeit: sehr schlecht
- Empfehlenswert: nein
Pro & Kontra
Vorteile
- sehr vielfältig
- Für Tagesausflüge von Djerba her kommend hervorragend geeignet.
- Nettes Hotel für Paare
- supi
- ICH fühle mich sehr wohl dort
Nachteile / Kritik
- manchmal sehr scharf
- Relativ abgelegen und daher nicht einfach auffindbar.
- manchmal etwas sehr laut am Pool durch die Kinder
- nothing
- es gefällt nicht allen dort...
Tests und Erfahrungsberichte
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Tunesien, Tunis, Tagesausflug Kreuzfahrt
2- Angebot: durchschnittlich
- Zustand der Einrichtung: gut
- Sauberkeit: sehr schlecht
- Preis-Leistungs-Verhältnis: durchschnittlich
- Information & Kundenservice: gut
- Familientauglichkeit: gering
- Behindertenfreundlichkeit: sehr schlecht
- Empfehlenswert: nein
Pro:
schöne Töpferwaren
die Menschen sind freundlich
Günstiger Goldschmuck
schöne günstige handgefertigte Teppiche
Tee (wird einen überall zur Begrüssung gratis angeboten)
Wasserpfeifen rauchen ist dort sehr üblich
Tourismusgebiete sind gepflegt
es gibt eine Menge über die Kulturen zu lernen, und kann auch einen Harrem besichtigenKontra:
Visum
Müll und tote Tiere außerhalb der Touristengebiete
Diebe und aufdringliche Menschen
man sollte sich vorher ein wenig über ihre Gesetze informieren, da kann man wegen Kleinigkeiten schon festgenommen werden.Empfehlung:
Nein
Einleitung
Am Hafen abgeholt, sieht man schon eine ziemliche Einöde. Eigentlich Landschaflich nichts was einen irgendwie Ansprechen könnte.Angebot
Das Angebot des Tagesausfluges hatte einen angemäßenen Preis. Wir besuchten die Unterirdische Goldmeile.Zustand der Einrichtung
Dort findet man, in einem Tunnelartigensystem angeordnet, unzählige kleine Geschäfte aneinandergebaut. Die meisten davon sind Schmuckgewschäfte, die Goldwaren verkaufen.Sauberkeit
Die unterirdische Goldmeile und überall, wo es für Touristen bestimmt ist hinzugehen ist Sauber, aber geht man ein wenig Abseits zum Beispiel der Strasse entlang, sieht man tote Tiere wie richtig fette Ratten, kleine Hunde etc. einfach schrecklich. Und alles ist zugemüllt. Wo man nur hinguckt.Preis-Leistungs-Verhältnis
Der Schmuck und diverses sind in vergleich zu Österreich ziemlich billig, doch ich weiss es nicht wie das mit dem Verzollen dann abläuft. Getränke und Essen, haben in den Touristengebieten einen durchschnittlichen Preis.Weitere Erfahrungen & Fazit
Für die Reise nach Tunesien benötigt man ein Visum, in diesen Fall hatte ich ein Tagesvisum. Und man braucht dort einen gültigen Reisepass.
Bei den herumlaufenden Kindern muss man sehr acht geben, sie fassen einen in die Jackentaschen und sie betteln auch sehr viel.
Leute werben sehr aufdringlich mit ihren Produkten und ziehen dich sogar in ihre Geschäfte. Ich würde vorschlagen als Frau alleine nicht durch die Goldmeile zu gehen. Und immer bei der Gruppe zu bleiben.
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Bei den Troglodythen von Matmata
Pro:
Für Tagesausflüge von Djerba her kommend hervorragend geeignet.
Kontra:
Relativ abgelegen und daher nicht einfach auffindbar.
Empfehlung:
Ja
Troglodythen sind Höhlenbewohner. Es gibt sie noch heute. Im tunesischen MATMATA, am Rande der Sahara gelegen. MATMATA ist ursprünglich der Name eines Berberstammes, den man später der "Stadt der Höhlenwohnungen" gegeben hat. Ebenerdig betrachtet sieht man diese Höhlenwohnungen zunächst einmal nicht. Die Höhlen sind nämlich nicht etwa in die Seitenwände eines Gebirges getrieben, noch gehen sie auf natürliche Höhlenformationen zurück. Sie wurden vielmehr künstlich von Menschenhand als senkrechte Krater in den Erdboden gegraben, von wo aus sich ein horizontales, labyrinthartiges Höhlensystem mit Wohn-, Schlaf-, Bevorratungs- und Kochhöhlen verzweigt.
Diese Krater sind der zentrale Ort einer solchen Anlage und erscheinen dem heutigen Besucher wie ein lebendiges Museum. Von diesen Kraterhöfen, ja Gehöften, gehen meist einstöckige, manchmal auch Wohnhöhlen mit zwei Etagen ab. Wer allerdings glaubt, hier lebe man in Matsch und Dreck, der irrt gewaltig. Von einer primitiven Behausung ist hier keine Spur. Die Böden sind mit Berberteppichen ausgelegt, da stehen Tische und Stühle, Schränke und Betten aus massivem Olivenholz herum. Aus manchem Kraterloch ragt sogar eine Fernsehantenne oder eine Satellitenempfangsschüssel empor und enttäuscht die pittoresken Erwartungen des touristischen Besuchers. Aber wer wollte den Bewohnern diesen fragwürdig schnöden Anschluss an die Restwelt vorenthalten?
Die Zugangshöhlen sind allesamt nach außen hin abschüssig angelegt, so dass sich nach einem etwaigen Wolkenbruch das Wasser nicht etwa Trichterförmig in den Kratern ansammelt, sondern nach draußen abfließen kann. Diese Zugangs- und Abflusshöhlen sind in Höhe und Breite so bemessen, dass gerade ein beladenes Kamel hindurchpasst. Die Zugänge sind immer schlängelig um ein paar Ecken herum angelegt, so dass man von außen nicht in ein Gehöft einsehen kann.
Die Gegend rings um MATMATA sieht aus wie eine Mondlandschaft mit Palmen. Auf den ersten Blick ein kärgliches Bild mit spärlichem Bewuchs. Für das Auge dennoch höchst reizvoll. Kleine Hügel in der charakteristisch hellbraunen Sandstein- und Lehmtönung, dazwischen hin und wieder eine glänzend-weiße Moschee. Biblisch anmutende Landschaften, die archetypische, archaische Assoziationen freisetzen und beflügeln. Zahlreiche Marabouts (Grab- und Gedenkstätten für islamische Heilige oder Sufis) säumen die rötliche Gebirgswelt rund um MATMATA. Steigt man auf einen der angrenzenden Berge, die MATMATA im Westen von der Sahara trennen, dann sieht man unten im Tal an die fünfzig Kraterlöcher in den weichen Sandstein und Lehmboden getrieben. Man denkt an Vulkane oder Meteoriteneinschläge, wie auf einem unwirtlichen Planeten. Die kreisrunden Kraterlöcher sind etwa zehn Meter tief und haben einen Durchmesser von bis zu zwanzig Metern. Jede Familie bewohnt eines dieser Löcher. Bei Familiennachwuchs wird einfach ein neuer Stollen gegraben. Bis heute ist ungeklärt, weshalb die Menschen vergangener Jahrhunderte diese Lebensform wählten. Man weiß es nicht genau, doch denkbar, ja nachvollziehbar sind zwei Gründe:
1.) Da MATMATA am Rande der Sahara liegt, gehören extreme Temperaturunterschiede zur Tagesordnung. Einer der heißesten Orte der Welt, KEBILI, liegt nicht all zu weit entfernt. In den Sommermonaten können hier tagsüber Temperaturen von 55C° herrschen, die binnen weniger Minuten nach Sonnenuntergang rapide absinken. Im Winter können hier tagsüber 25C° herrschen, die nach Einbruch der Nacht sehr schnell auf -10C° absacken. Die gnadenlose Trockenheit der angrenzenden Sahara lässt eine Bodenspeicherung der Tageshitze nicht zu. In den Höhlenwohnungen von MATMATA wird dieser Temperatursturz jedoch abgemildert oder ganz und gar nivelliert, vergleichbar einem Bergwerk, in dem, egal zu welcher Jahreszeit, immer konstante Temperaturen herrschen. Im Sommer schön kühl und im Winter behaglich warm, stellen die Wohnhöhlen eine ideale, sozusagen ökologische "Klimaanlage" dar. Vor heißen Winden oder schneidenden Sandstürmen waren und sind die Bewohner von MATMATA ebenso bestens geschützt.
2.) Die Höhlenwohnungen von MATMATA dürften in den vergangenen Jahrhunderten, als sich diverse Berberstämme bekämpften, als uneinnehmbare, unterirdische Sicherheitsburgen und Schutzbunker erwiesen haben. Sofern der Zugang mittels Leiter von oben erfolgte, konnte man diese im Falle eines Angriffs schnell einholen. Sollte es einem feindlichen Stamm dennoch gelingen, ein Kraterloch zu überfallen und einzunehmen, so konnten sich dessen Bewohner dennoch in Sicherheit bringen. Die meisten Höhlenwohnungen sind nämlich durch ein unterirdisches Labyrinthsystem miteinander verbunden und dienten nicht nur der familiären Nachbarschaftspflege, sondern auch als Notausgang und rettender Fluchtweg.
Es gibt zwei MATMATAS, Matmata und Neu-Matmata (Nouvelle Matmata). Neu-Matmata ist eine potthässliche Ansiedlung, in die der tunesische Staat die ehemaligen Troglodythen in einem politisch fragwürdigen Sozialisierungsverfahren im Jahre 1960 aus ihren Höhlenwohnungen vertrieb und auszuquartieren versuchte, was ihm zum großen Teil auch gelungen ist. Zwar wollten die traditionsbewussten Berber zunächst nicht von ihren Höhlenwohnungen ablassen und verweigerten sich einer Zwangsumsiedlung in „moderne" Gebäude. Da verlagerte die damalige Regierung unter dem Staatsoberhaupt Habib Bourguiba kurzerhand das Verwaltungs- und Geschäftszentrum nach Nouvelle Matmata, wodurch die alte Höhlensiedlung zur bloßen Touristenattraktion verkam. Was in MATMATA, den eigentlichen Höhlenwohnungen, zurückblieb, ist der harte Kern, sind die Verfechter einer ebenso einmaligen wie einfachen Lebensform. Einem erdverbundenen Volk wurde hier seine Identität genommen. Tunesische Politiker nennen dies Fortschritt.
Um, vom Norden her kommend, die Höhlenwohnungen zu erreichen, muss man Neu-Matmata hinter sich liegen lassen. Erst etwa 15 Kilometer dahinter geht es in die Bergwelt mit den Höhlenwohnungen hinauf. So mancher Individualurlauber, der nicht von der Existenz der beiden Matmatas wusste, suchte schon vergeblich in Neu-Matmata nach den Höhlenwohnungen.
Wir alle haben die Höhlenwohnungen von MATMATA schon einmal gesehen, egal ob bewusst oder unbewusst. Sie dienten George Lucas als Filmset im ersten „STAR WARS" Film. Luke Skywalker wohnte hier als schmucker Pubertanzling mit seinen Pflegeeltern in einer solchen Höhlenwohnung auf dem Filmplaneten Tatooine. Den Planetennamen hat Lucas übrigens dem nahegelegenen Städtchen TATAOUINE entliehen, das wegen seiner vier und fünfstöckigen Ghorfas überaus sehenswert ist. Zahlreiche Außen- und Innenaufnahmen der STAR WARS Trilogie entstanden allesamt im Süden Tunesiens, von der angrenzenden Sahara bei DOUZ, dem CHOTT EL DJERID, einem ausgetrockneten Salzsee mit Treibsandgefahr (Karl May diente der Chott als Vorlage für "DURCH DIE WÜSTE"), der Gegend um TOZEUR und NEFTA bis hin zu den Sahara Gebirgsschluchten in der Gegend von CHEBIKAH, MIDES und TAMERZA. Auch Teile von "DER ENGLISCHE PATIENT" wurden in dieser Landschaft gedreht.
Als Pauschalurlauber wird man Matmata entweder auf einer dreitägigen Sahara-Schnupper-Rundreise von Hammamet oder Sousse/Port el Kantaoui aus erleben, oder aber als pauschaler Tagesausflügler von der Insel Djerba her kommend. In beiden Fällen wird man bestenfalls in einer 45-minütigen Tour-de-Force durch die zum Hotel SIDI DRIS umgebaute Höhlenwohnanlage geschleust werden, mit obligatem Berberteppich-Verkaufsstand und unablässig penetranten Souvenirverkäufern. Dass Matmata aus heute noch bewohnten Kegeltrichtern besteht, wird man als Pauschaltourist nicht erleben. MATMATA ist pauschaltouristisch in der Hand von STAR WARS - Jüngern, die nur eines im Sinn haben - die Besichtigung des Höhlenhotels "SIDI DRIS", wo vor gut 25 Jahren die Dreharbeiten stattfanden.
Be the Force with me.
Da hat es der Rucksacktourist und Individualreisende besser. Er kann sich die erforderliche Zeit und Muse nehmen, Matmata würdigend zu erkunden. Mit einem Mietwagen (teuer: DM 90 bis DM 300 pro Tag) lässt sich vor allem die betörende Landschaft ringsum erschließen. Ich persönlich hasse es, Tourist zu sein. Die ausgetrampelten Massenpfade sind mir ein Gräuel. Um Hotelburgen mache ich prinzipiell einen großen Bogen, wird hier doch meistens die landestypische Küche zugunsten einer Holländisch-Angelsächsisch-Teutonischen Esperantoernährung geopfert. In meinem Sprachgebrauch nenne ich deshalb jedwede Bettenburg für Pauschaltouristen eine TVA (Touristenvollzugsanstalt). Gottlob bringt mich mein Beruf rund um den Globus, mit einem klar definierten Ziel und einer Aufgabe, die mir spezifische Einblicke in ein Land gewährt, die ich als bloßer Touri so niemals zu Gesicht bekommen würde. Ich habe MATMATA aus beruflichen Gründen kennen und schätzen gelernt. Ich suchte nach einem ausgefallenen Drehort für einen Film, nach einer einmaligen Location, wie es so schön auf Neudeutsch heißt. Eine Woche lang hielt ich mich zu diesem Zweck in MATMATA und der näheren Umgebung auf, machte Fotos, überprüfte Drehmöglichkeiten und checkte Stromanschlüsse. Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Bei dem Webspace-Anbieter my-files habe ich 20 der hierbei entstandenen Bilder in Form eines virtuellen, digitalen Fotoalbums postiert, das Dir, lieber Leser, einen ausdrucksstarken Einblick in dieses tunesische Kleinod gewähren dürfte. Man kann sich die Bilder entweder in Form einer Diashow ansehen oder aber die Einzelbilder in einem vergrößerten Darstellungsformat zur Ansicht bringen, indem man auf jeweils eines der Thumbnailbildchen klickt (letzteres ist die empfehlenswertere Variante).
Hier die Adresse:
http://www1.my-files.de/rudire/Oeffentlich/Tunesien_Matmata_Fotoalbum
Für Individualreisende sind die besichtigbaren Wohnungen ausgeschrieben. Die meisten MATMATA-Bewohner stellten sich und ihre Höhlenbehausung gegen ein Trinkgeld für Fotos freundlich zur Verfügung. Zwar ist es ein fragwürdiges Vergnügen, ständig Reisegruppen durchs eigene Wohnzimmer geführt zu bekommen, doch ist dies die karge Haupteinnahmequelle der noch hier ansässigen Bevölkerung. Also bitte Trinkgeld nicht vergessen! Fünf Dinar (umgerechnet etwa 8 Mark) sollten es schon sein, und wenn man etwas spendabler ist, kann es über den obligaten Pfefferminztee hinaus schon vorkommen, dass einem die Tochter des Hauses aufgedrängt wird, falls sich ein bildhübscher Berberbengel nicht gleichermaßen anbiedernd vordrängelt. Diese zweifelhaften Angebote werden vor allem dem Alleinreisenden zuteil.
In dreien der Gehöftartigen Höhlenkrater sind Hotelanlagen gebaut worden. In einfachen Höhlenkammern schläft man zu zehnt relativ spartanisch und feldbettartig auf gepolsterten Pritschen.
Doch die "geerdete" Erfahrung ist es die Sache wert.
Ich hatte noch nie zuvor "in der Erde" geschlafen.
Die Stille ist gespenstisch - bis auf die paar Schnarcher.
Die Übernachtung mit Frühstück kostet pro Person umgerechnet etwa sechzehn Mark. Um die Mittagszeit herum fallen die Tagesausflügler von Djerba ein. Man tut gut daran, während dieser penetranten Zeit der Sandaletten-Invasion die Hotelhöhlen zu meiden. Ich habe in zweien der Hotelhöhlen übernachtet, dem Hotel "Les Berbères" und dem "Sidi Dris". Das erstere ist vorzuziehen, da man nicht gleich am frühen Morgen von lauten Amerikanern bei ihrer schrill glamourösen Suche nach Luke Skywalker geweckt wird. Das dritte namens "Marhala" entzieht sich meiner Erfahrung ganz.
Die Atmosphäre bei Sonnenuntergang ist einzigartig, wenn man sich in "seine Hotelhöhle" zum Abendessen zurückzieht. Als Vorspeise gibt es Brik à l'oeuf, ein von einem knusprigen Teig ummanteltes Ei. Als Füllung können aber genau so gut Hackfleisch (Brik à la viande) oder Thunfisch (Brik au Thon) vorkommen. Auf alle Fälle gibt es aber IMMER Brik.
Brik, Brik, Brik.
Als Hauptgericht Couscous mit Hammel. Der Couscous, eine Grieß-Art mit Kichererbsen, war früher ein "Arme-Leute-Essen". Längst hat er in seiner fleischigen Variante mit diversen Gemüsesorten Einzug in die Spezialitätenrestaurants gefunden. Sehr aromatisch, gesund und vollwertig - ganz nach meinem Geschmack. Die tunesische Küche ist allerdings wenig abwechslungsreich. Nach einer Woche hat man die Speisekarte durch. Schweinefleisch steht wie in allen arabischen Ländern nicht auf der Speisekarte und Rindfleisch ist sehr teuer. Dafür gibt es aber hervorragendes Lammfleisch und sehr viel Huhn. Dazu der obligate "Salad tunisien" mit Oliven, Ei und Thunfisch. Nur in ausgesprochen touristischen Restaurants oder den Bettenburgen der Großhotels werden alkoholische Getränke gereicht. Übrigens: Das wirklich wirkungsvollste und durststillendste Getränk in den heißen Wüstengegenden ist der frische Pfefferminztee.
Matmata liegt 450 Kilometer südlich von Tunis, 60 Kilometer westlich von Medenine und 43 Kilometer südlich von Gabès entfernt. Eine klimatisch ideale Besuchszeit für Südtunesien sind für uns Nordeuropäer die Monate Oktober und November, aber auch der März und April sind zu empfehlen. Ein entscheidender Vorteil, Südtunesien im Winter zu besuchen, sind die gemäßigten Temperaturen, vor allem in der Wüste. Dem steht allerdings gegenüber, daß die Tage im Winter viel kürzer sind. Doch sollte man die Besuchszeit so wählen, dass man nicht gerade im Ramadan, dem beweglichen Fastenmonat, nach Tunesien kommt. Die meisten Restaurants sind während dieser Zeit tagsüber geschlossen, ja manche sogar während des gesamten Ramadan. Ebenso Geschäfte, Museen, kurzum, alles, was man so an touristischen Bedürfnissen hat, fällt flach und ist dann in Folge des tunesischen Tiefschlafs zum Scheitern verurteilt. Man sollte sich also unbedingt darüber informieren, wann im jeweiligen Besuchsjahr der Ramadan ist. Tunesien ist während des Ramadans schlicht und ergreifend geschlossen, wenngleich man hierzulande von Reisebüros Sätze wie diesen zu hören bekommt: "In ihrem Hotel gibt es keinen Ramadan". Das mag schon sein, dass einzelne TVA's für ihre Devisen bringende Klientel eine Ramadan-Ausnahme machen, aber das Personal ist während dieser Zeit unausstehlich. Die Tunesier dürfen während des Ramadan tagsüber nicht rauchen, nicht trinken, nicht essen und Sexualität ist ganztags tabu. Die Tunesier halten sich sogar daran. Wen wundert's also, dass man es als Tunesienurlauber während des Ramadan mit aufgekratzten, an Suchterscheinungen leidenden, zu hibbeligem Aufgedrehtsein oder gar zur Aggressionen neigenden Kellnern, Hotelangestellten und Taxifahrern zu tun bekommt. Ich war in meinem Leben sieben Mal in Tunesien. Sechs Mal davon gerne und jederzeit wieder. Einmal aus unverzeihlicher Unwissenheit heraus während des Ramadan - nie und nimmer.
Als Souvenirs empfehlen sich aus Südtunesien Berberteppiche, die hier weitaus billiger zu haben sind, als in den Touristenzentren des Nordens oder auf der Touristeninsel Djerba. Allerdings ist zu berücksichtigen, dass der deutsche Zoll entgegen den bagatellisierenden Ansagen der geschäftstüchtigen arabischen Teppichhändler (auf englisch, französisch, bayrisch, schwäbisch, hessisch) gepfefferte Einfuhrgebühren erhebt. Bis zu 50% des Kaufpreises werden vom deutschen Zoll "hinzugeschätzt". Arabische Originalbelege werden von deutschen Zöllnern mit einem müden Lächeln hämisch vergrinst.
Fazit:
Wer einen Sinn für außergewöhnliche Landschaften und architektonische Kleinode hat, der wird in Südtunesien auf das Abwechslungsreichste bedient und befriedigt werden. Ein Wüstenfetischist sollte man schon sein - nicht jedermanns Sache. Grandiose Naturerlebnisse entschädigen für mitunter abenteuerliche Anfahrten, spartanische Lebensbedingungen, nicht unbedingt kulinarische Verwöhnungen und die ständige Obacht, nicht übers Ohr gehauen oder gar regelrecht betrogen zu werden. Für Individualreisende mit einem Hang zum Abenteuerurlaub und Wüstenfieber ist Südtunesien mit Sicherheit empfehlenswerter als für eine Familie, die sich nur erholen und ganz einfach pauschal die Sonne auf den Pelz brennen lassen will. Der niedere (oder besser, nicht vorhandene) Stellenwert der Frau in arabischen Ländern hat mich mehrfach beobachten lassen, dass sich so manch emanzipierte Nordeuropäerin damit schwer tut. Erst kommt in der arabischen Welt der Mann, dann die Kamele, dann die Kinder, na ja, und zuguterletzt ist da noch die Frau, die zum Beispiel während des Ramadans das Haus nicht verlassen darf. Als Nicht-Moslem wird man zwar geduldet, aber es kann vor allem im Süden Tunesiens schon zu einem Spießrutenlauf ausarten, wenn man sich während des Ramadan eine Zigarette anzündet oder ein Gläschen Rotwein gönnt.
Andere Länder, andere Fr-, T- und Sitten.
Von München aus kann man dreimal wöchentlich mit LTU oder TunisAir Last-Minute für derzeit DM 298,- nach Monastir (Hin- und Rückflugticket) fliegen. Der Flug dauert zwei Stunden. Mit dem Zug gelangt man am besten von Sousse aus (DM 12,00) an den Rand der Sahara bei Gabès. Von dort aus bieten sich diverse lohnende Ziele an, über die ich in den nächsten Wochen noch berichten werde.
Vorteile:
Grandiose Landschaft, einmalige Architektur.
Nachteile:
Penetrant aufdringliche arabische Händler, hohe Mietwagenpreise, Frauen sind in der arabischen Welt der letzte Dreck. weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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Nicoleoprz, 07.09.2005, 15:52 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Da fehlt überhaupt nichts! Will auch in den Urlaub!!! ;o) gLG nici
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Rym2210, 29.08.2005, 00:36 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
das freut mich besonders, so schöne berichte über mein Land zu lesen
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OliG, 01.03.2004, 14:56 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Seit Studio 54 weiß sogar ich, was ein Troglodyth ist. Schreiben hätte ich es bisher allerdings nicht ohne weiteres können *grins
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klausalfred, 30.01.2004, 18:54 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Die aufdringlichen Händler werde ich nie vergessen. Nen sehr schönen Bericht hast du da verfasst. Gruß Klaus
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Tunesiens Küche- was ist was?
Pro:
sehr vielfältig
Kontra:
manchmal sehr scharf
Empfehlung:
Ja
Wer kennt das nicht, das erste Mal in einem fremden Land in ungewohnter Umgebung.
Fest entschlossen, nicht den ganzen Urlaub nur am Pool zu verbringen, traut sich der Tourist vor das Hotel.
Und nun?
Am schlimmsten ist wohl die Situation, im Restaurant zu sitzen, mal etwas tunesisches ausprobieren zu wollen und dann aus Unsicherheit doch wieder nur Pommes mit Hähnchen oder eine Pizza bestellen. Dabei hat die tunesische Küche viele, leckere Gerichte zu bieten
Daher möchte ich heute die Gelegenheit nutzen, die wichtigsten Gerichte und Begriffe auf der Speisekarte zu erklären.
####Getränke####
Fanta orange - viel süsser als in Deutschland!!
Boga weiss - die tunesische Sprite, vom Geschmack ähnlich
Boga- rot - soll kirschlimonade sein, schmeckt aber gar nicht nach Kirschen- ich mag es gar nicht!
Viva- Zitronenlimonade- nichts für heisse Tage, sehr süss!
Kaum ein Tunesier trinkt Wasser mit Kohlensäure, daher sollte es beim bestellen extra betont werden. Man bestellt dann einfach " Wasser mit Musik" oder " Wasser mit Gas"
Wasser ohne Kohlensäure ebenso- nur dann ohne Musik oder Gas
CAFE:
am häufigsten wird in Tunesien Cafe arbi und Direkt getrunken
Cafe arbi- ähnlich wie espresso, aber mit viel Zucker
"Direkt" sieht wie Capucchino aus- Kaffee mit aufgeschäumter Milch.
Capuccain- Espresso - da wo nicht so viel Tourismus ist, wird oft beim bestellen von Capucchino ein Espresso gebracht - also lieber "Direkt" bestellen, wenn man Kaffee mit Milch möchte.
In den Hotels dagegen sind die internationalen Bezeichnungen üblich.
####Salate####
1. Tunesicher Salat - slata tounsi
Wird in den Restaurants meistens als gemischter Rohkostsalat mit Tomaten, Gurke, Zwiebeln und Paprika angeboten
2. gegrillter Salat - slata meschwia
einer der leckersten Salate überhaupt.
Paprika, Tomaten und Peperoni werden gegrillt, enthäutet und kleingehackt- ich mache auch noch Zwiebeln und Knoblauch dazu. In touristischen Restaurants meistens nicht so sehr scharf, wie in tunesischen Restaurants.
Garniert wird der Salat oft mit Ei, Thunfisch und Oliven und wird mit Brot mit den Händen vom Teller gegessen.
3. Möhrensalat- slata ommek huria
die Besonderheit bei diesem Salat ist die Zubereitung.
die Möhren werden püriert und mit etwas Knoblauch, Olivenöl und Gewürzen serviert. Mit Zitrone ist es noch leckerer
####Vorspeisen####
außer verschiedenen Salaten, wird in Restaurants häufig auch
folgende Vorspeisen angeboten
Brik
ein dünner Teig aus Mehl und Wasser wird mit verschiedenen Zutaten in Öl knusprig gebraten.
Zutaten können aus Ei ,Thunfisch, Petersilie und Kapern
oder
Kartoffeln mit Petersilie
oder aus Garnelen bestehen.
Natürlich gibt es noch mehrere Varianten, aber die 3 sind die beliebtesten.
Ojja
Tomatensauce mit Zwiebeln und Ei
teilweise auch mit Paprika oder Merguez
diese Sauce lässt sich prima mit Weissbrot dippen, meistens ist sie ziemlich scharf
####Hauptgerichte####
Couscous- kousskssi
mittlerweile auch in Europa bekannt, hat sehr viele verschiedene Zubereitungsmöglichkeiten.
Am häufigsten gibt es den Couscous mit Lammfleisch und Gemüse ( Kürbis, Möhren, Kartoffeln, Paprika, Zwiebeln, Kichererbsen, Zucchini)
Couscous sollte man eher in kleinen tunesischen Restaurants essen, schmeckt immer leckerer als im Hotel!
Gemüsekuchen- Tajine
wird auf einer Art Kuchenblech im Backofen zubereitet.
Auch hier gibt es wieder viele Varianten.
Man kann es fast wie eine Art Omelett bezeichnen, da Eier immer der Hauptbestandteil sind. Dazu wird dann Petersilie, Spinat, Kartoffeln, Poree, Hähnchenfleisch oder Thunfisch untergemischt.
Merguez
kleine, stark würzige gegrillte Würstchen - sehr lecker!!
Nudeln mit Huhn- Makrouna
die Nudeln, teilweise Spaghetti oder auch andere Nudelarten werden mit einer scharfen Tomatensauce, Paprika, Kartoffeln und Hähnchenfleisch vermischt.
Gegrilltes- meschwui
ob Lammkoteletts oder Putensteak oder andere Fleischsorten- alles was gegrillt wird heisst "meschwui" , zu unterscheiden dann nur durch den Zusatz um welches Fleisch es sich handelt.
Diese Gerichte werden fast immer mit Pommes und Salat oder Reis serviert
Lablabi
eine Art Nationalgericht in Tunesien.
Kichererbsen in Tomatensauce mit angebratenem, in Würfel geschnittenem Weissbrot ( das Brot muss schon hart geworden sein) und viel Gewürzen.
####Zwischenmahlzeit####
Cassecroûte
Sandwich oder Croque mit diversen Zugaben. Am beliebtesten sind Thunfisch und Salat oder Hähnchenfleisch mit Pommes und Salat oder auch mit Merguez und Pommes
####Süsses####
Baklawa
Mandelgebäck
und Dattelgebäck ( Makroudh) sind die bekanntesten Süssigkeiten
Assida
- Creme mit Pinienkernen und einer Vanillecreme, reich verziehrt mit Pistazien, Streuseln und Zuckerperlen
Das war nur ein kleiner Auszug aus der noch viel umfangreicheren Küche von Tunesien- alles meine Lieblingsgerichte, die sicher auch jedem Tourist schmecken werden.
zum Abschluss noch einige Begriffe der Speisekarte übersetzt, damit Fehlgriffe ausgeschlossen werden können
Meistens sind die Speisekarten auch in kleinen tunesischen Restaurants in lateinischer Schrift im Wortlaut geschrieben, gemischt mit französischen Bezeichnungen
fangen wir mit den Schockern an:
mouch/moch- Gehirn vom Lamm
ras allousche- der ganze Kopf vom Lamm
kersch - Lammmagen
kebda- Leber
und
schorba- Suppe
choubs- Brot
marka - Sauce
hout - Fisch
hoffe, mit diesen Tipps traut sich nun jeder in ein tunesisches Restaurant ! weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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Lotosblüte, 08.09.2005, 13:31 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Hallo, und danke für deine Wertung. Schöner Bericht, werde mir mehr von dir ansehen... lg
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RudiRe, 29.08.2005, 01:39 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Warum schreibst Du nicht mehr über Tunesien? Würde jeden neuen Bericht lesen. Gruß RudiRe
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Hotel Fourati *** in Hammamet in Tunesien
Pro:
Nettes Hotel für Paare
Kontra:
manchmal etwas sehr laut am Pool durch die Kinder
Empfehlung:
Ja
Ich war mit meinem Freund zusammen in dem Hotel, ich möchte Euch heute gerne meine Eindrücke schreiben!
Viel Spass beim Lesen!
Zum Hotel:
Unser erster Eindruck, als wir nachts gegen 0400 uhr eintrafen, war eigentlich recht positiv. Begrüßt wurden wir von einer schön beleuchteten und nett anzusehenden kleinen Grünanlage, die wie ein Rondell angelegt war. Danach folgte die Rezeption, auch hier kein Grund zu meckern. Unser Zimmer lag in der 1. Etage, worüber wir recht glücklich waren. Gebucht hatten wir Halbpension. Die Gartenanlage war recht weitläufig, der Weg Zimmer <--> Restaurant war recht lang, aber nicht störend für uns. Außerdem kann man bei einer 400-Zimmer-Anlage auch kein "Hotel der kurzen Wege" erwarten..was auch im Katalog zu erfahren war und man sich somit darauf einstellen kann. Die Anlage selbst war gegensätzlich, manche Stellen gepflegt, andere Ecken widerrum schienen gar kein Personal zu "besitzen"..man konnte auch manch komische Gerüche feststellen. Dies war aber doch die Ausnahme. Die Wege durch die Gartenanlage wurden auch nicht immer sauber gehalten, aber auch dies ließ sich verschmerzen. Nationalitäten: Deutsch, Franzosen, Italiener in der Überzahl. Für das Hotel haben wir uns entschieden, da im Neckermann-Katalog mit dem Spruch "Top 100 - Neckermann-machts-möglich-Urlaubshotel" dafür geworben wurde..auch wir stellten uns die Frage, auf welchem Platz es wohl liegen würde..viell. Platz 95 von 105?! ;)
Lage des Hotels:
Die Lage zum Strand ist optimal. Der Strand war sehr sauber bis auf einige Zigaretten-Kippen. Das Wasser war sehr schön, Wellen auch und eigentlich alles top! Schöne Sache war auch die Sandbank im Wasser. Bei einem Strandspaziergang empfanden wir unsere Strandanlage als eine der Schönsten. Gleich vor dem Hotel an der Straße ist eine kleine Anzahl an Geschäften, wo man sich die nötigsten Dinge problemlos besorgen kann (Mineralwasser, Cola, Bananen, etc.). Auch hier sollte man schon aufpassen und sich nicht allzu sehr bequatschen lassen ("aus welchem hotel? - Fourati - ahh, da hab ich einen bruder, der arbeitet dort, kommt mal mit.." - Masche). Liegestühle bekamen wir auch noch mittags oder noch später, an der Unsitte des Handtuch-besetzens beteiligten wir uns nicht. Auflagen braucht man keine (gegen Gebühr). Von den einheimischen "Reisevermittler" sollte man sich nicht allzu sehr bequatschen lassen..zwar auch ganz lustig, aber nach dem 3. Tag langsam nervig. Aber ein klares Nein akzeptierten sie und gut. Taxi 2,5 Dinar und ein Erlebnis! macht Spaß!
Allgemeiner Service:
Die Reiseleitung sorgte für kleinen Lachanfall bei meinem Freund ;) Man kann sich schon herrlich über ein Mißgeschick eines anderen Gastes erfreuen, der just in dem Moment auf dem gewischten Boden ausrutscht, als man uns eine 2-Tages-Tour anbot. Beide Damen war recht nett. Das Hotelpersonal war ok, manche grüßten nur schüchtern, aber halb so wild. Hauptgewinn war unser Zimmerputzmann, der immer freundlich war und sich nach unserem Befinden erkundigte, auch wenn wir uns schon zum dritten Mal am Tag getroffen haben. Das obligatorische Trinkgeld haben wir ihm gerne gegeben, nicht erst am letzten Tag hinlegen!! Er begeisterte uns mit fantasievollen Kreationen mit meinen Schlafshorts und ihrem Hüfttuch, dekoriert mit Blumen aus der Anlage! Bedienung im Restaurant war ok, vielleicht auch unterschiedlich..(Trinkgeld ausschlaggebend?!)..da im Restaurant oftmals Massenabfertigung herrschte, kann man hier auch nicht den allerbesten Service erwarten! Dennoch bekamen wir einmal einfach so als Nachtisch von unserem Ober einen Teller Weintrauben an den Tisch gebracht. Was nicht gefiel: Bezahlte 1l - Wasserflasche war am nächsten Abend plötzlich verschwunden, obwohl noch halbvoll! Beschwerde beim Ober brachte nix, er schien sich auch nicht weiter darum kümmern zu wollen. nun gut..bekam er halt kein trinkgeld an dem Abend! ;) fazit: 6 Sonnen für unseren "Zimmermachmann"; 2,5 für Kellner, Rezeption etc.
Mahlzeiten:
Das Frühstück wie schon oft beschrieben ist nicht so toll.. aber da wir nicht zur Hochsaison waren, bekamen wir auch noch Croissants und die leckeren weichen Milchbrötchen.. obwohl sich auch darauf die Gäste stürzten. Marmelade konnte man nicht essen, aber Butter tat es auch..Möglichkeit für warmes Essen zum Frühstück war auch gegeben. Abendbrot war total lecker. Sicherlich gab es fast jeden Abend das gleiche, aber dennoch immer irgendwas anderes. Buffet war nicht optimal angelegt für die vielen Gäste.. mitunter lange Wartezeiten und kleine Ellenbogenkämpfe mit anderen Gästen..super Überleitung zum Thema "Abenteuerurlaub": sich prügelnde Kellner im super gemütlichen Cafè und in der Küche des Restaurants..im Cafè aber wohl privater Natur 4 meter vor unseren Augen :-) Öffnungszeiten im Restaurant sind halt typisch im Urlaub.. die Atmosphäre im Restaurant und am Buffet war anfangs sehr hektisch, aber man muss sich davon ja nicht anstecken lassen, man ist schließlich im Urlaub und hat Zeit! Wir fanden die Sauberkeit einem 3-Sterne-Hotel entsprechend.
Freizeit:
Wir fanden die Musik am Pool angenehm, denn somit war es am strand nicht ganz so ruhig. Volleyball sehr lustig anzusehen, denn das hatte nicht sehr viel damit zu tun. Dafür können aber die Animateure nichts :-) ! Animation war okay, aber nichts besonderes, nicht allzu professionell, aber auch nicht störend, manchmal sogar sehr erfreuend, wenn man dem gaaaanz großen Animateur beim Riverdance zuschaut.. sah dropsig aus... :) Der Pool im inneren der Hotelanlage war nicht so unser Fall..dafür umso mehr der der Katzen am Abend. (welche sich übrigens sehr über einen Tischtennisball erfreuen). Der größere Pool am Meer war in Ordnung.. Toilettenanlagen fehlten leider völlig, vor allem bei dem Mineralwasserverbrauch am Tag.
Zimmer:
Unsere Zimmernummer: 530. Ein Glück, dass es in der ersten Etage lag! Zimmer war ZWECKMÄßIG eingerichtet mit getrennter Toilette und Bad. Wir hatten ein sehr sauberes Zimmer und haben in der ganzen Woche keine einzige Kakerlake gesehen, was uns sehr verwundert hat, laut den vergangenen Hotelbewertungen und den Beschwerden anderer Hotelgäste. Da haben wir wohl Glück gehabt. Unser Bett war sehr bequem, gar nicht durchgelegen. An das ständige Ventilationsgeräusch der Klimaanlagen außerhalb des Zimmers gewöhnten wir uns recht schnell. Wir vermuten, dass wir wohl eines der besseren Zimmer bekommen haben.
Unsere Tipps:
Ein Mietsafe ist zu empfehlen, jedoch nur zu bestimmten Zeiten möglich, genau so wie der Geldtausch (09.00-11.00 und 17.00-19.00 Uhr) Personal davon nicht allzu freundlich. Er schien sehr genervt zu sein. Medina sehr interessant und ein Besuch im Familienhotel nebenan ist sehr interessant, wenn die Kinder ihre "Gute Nacht Lieder" singen :-)
Das war`s soweit von mir. weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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Märchen aus Tausend und einer Nacht
Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Tunesien - Märchen aus Tausend und einer Nacht
Tunesien - "Balkon Afrikas" - ein historisches Land zwischen Mittelmeer und der Sahara, Tunesien bietet seine Gästen eine wechselvolle Geschichte, Tunesien bietet eine beeindruckende landschaftliche Vielfalt, Tunesien bietet eine lebendige Tradition und faszinierende Kultur. Phönizier, Karthager, Römer, Araber, Türken und Franzosen schufen hier in Tunesien eine Mischung aus Orient und Okzident, und glanzvolle Epochen hinterließen hier in Tunesien imposante Bauwerke und die allgegenwärtige Kultur. Alle Vorstellungen, die man mit einem Urlaub in Nordafrika verbinden mag, werden hier in Tunesien erfüllt. Sonne , traumhafte Strände, Palmen - aber auch Moscheen, von deren Minaretten der Muezzin die Gläubigen zum Gebet ruft, die exotischen Gerüche der Märkte, verschleierte Frauen in den verwinkelten Gassen der Altstädte, Oasen und die unendliche Weite der Sahara, in der man Zeit und Raum vergißt. Tunesien, das neben Marokko, Mauretanien, Algerien und Libyen zu den Maghreb- Ländern zählt, ist mit einer Fläche von 165.000 qkm ist Tunesien das kleinste Land Nordafrikas.
Land & Leute
Die Landschaft verblüfft mit Gegensätzen: Im Norden Klippen mit Meeresbrandung, aber auch über 1.000 Kilometer traumhafter Sandstrand. Im Süden die Wüste Sahara, aber auch fruchtbare Oasen. Dazwischen Pinienwälder, Weideland, Obstgärten und Weinanbau. In der Antike war das heutige Tunesien dicht bewaldet, bis die Römer hier Holz für eine riesige Flotte schlugen.
Die Amtssprache ist Arabisch, die tunesische Umgangssprache ist ein arabischer Dialekt. Handelssprache ist Französisch, Englisch und Deutsch wird gelegentlich in Touristenzentren verstanden.
Baden "oben ohne" ist verboten, wird aber in den Hotelanlagen toleriert. Außerhalb der Touristengebiete sollten Arme und Beine bedeckt sein. Achtung: Falls Männer häufig die Hand unters Kinn legen, gilt dies als Zeichen für Homosexualität. Frauen sollten bei Dunkelheit nicht alleine unterwegs sein. Beim Fotografieren von Personen in ländlichen Gebieten ist Zurückhaltung geboten. Das Fotografieren offizieller Gebäude und Häfen ist nicht erlaubt. In Ausgrabungsstätten wird Geld verlangt.
In der Restaurant-Rechnung ist zwar meist die Servicegebühr enthalten, Kellner erwarten aber von Touristen ein Trinkgeld von zehn Prozent.
Ausflüge
In Tunis haben französische und arabische Lebensart interessante Gegensätzen und Mischungen hervorgebracht.
In der attraktivsten Stadt des Landes lockt vor allem die Medina. Sie ist eine der besterhaltenen Altstädte des Maghreb. Aber auch die Ölbaum-Moschee, das zweitwichtigste Heiligtum der tunesischen Muslime, ist einen Blick wert. Ebenso das Bardo-Museums, eines der bedeutendsten Museen in Nordafrika. Antike römische Mosaiken und Bauten sowie die Ruinen Karthagos sollten unbedingt auf dem Besichtigungsplan stehen. In unmittelbarer Nachbarschaft Karthagos liegt mit dem Bergdorf Sidi Bou Said eine der größten Attraktionen des Landes.
Die bizarre Wüstenlandschaft lockt vor allem die Abenteurer. Aber nur erfahrene Fahrzeugführer sollten eine Tour in die Sahara auf eigene Faust unternehmen. Aus Sicherheitsgründen müssen solche Fahrten bei der Nationalgarde angemeldet werden. Dazu gehören Fahrtroute, geplante Dauer und das Endziel. Entsprechende Ausrüstung, genügend Wasser und Verpflegung sowie ein Fahrzeug im Top-Zustand sind unbedingt notwendig. Wer eine solche Tour unternimmt, sollte sich die kilometerlangen Salzseen, Chotts genannt, nicht entgehen lassen. Es haben sich aber auch viele Veranstalter auf Wüstentouren spezialisiert. Auf dem Programm stehen beispielsweise die Höhlenwohnungen von Matmata im Bergland von Dahar und Übernachtungen im Beduinenzelt. weiterlesen schließen -
Tunesien, ein kurzer Überblick
Pro:
bestechende Landschaften, die praktisch alle halbe Stunde wechseln je weiter man fährt
Kontra:
man muss schon mit der arabischen Mentalität klar kommen, sonst wird\\\'s anstrengend - ist aber nicht wirklich ein negativer Punkt, sondern ein eher schwieriger...
Empfehlung:
Ja
TUNESIEN – ein Land, dass wegen seiner arabischen Mentalität nicht jedem zusagt, aber es gibt auch sehr schöne Ecken dort, die es lohnt zu sehen!
Ich habe zwei Jahre als Reiseleitung in Tunesien gearbeitet (für den grossen deutschen Veranstalter mit den drei Buchstaben, der mit den ach so zufriedenen Gästen wirbt...) und möchte meine Eindrücke und Erfahrungen aus dieser Zeit ein wenig an euch weiter geben.
Gewohnt habe ich in Hammamet (liegt recht nördlich, gleich unterhalb des Cap Bon – Erläuterungen zu den einzelnen Landesteilen oder Orten folgen), zuerst in einem der vielen Hotels – leider aber in einem der unteren Kategorie, dass nicht auszuhalten war (soviel zur guten Unterbringung durch den Arbeitgeber...), sodass ich mich mit einer Kollegin von den Hotels als Wohnplatz verabschiedet habe und wir uns eine Wohnung mitten im Stadtzentrum gemietet haben. Dort war dann alles bestens! Zentral in der Stadtmitte, Geschäfte in der Nähe und Restaurants und genau in der Mitte zwischen den beiden Hotelregionen, wo ich jeweils meine Hotels zu betreuen hatte. Und da wir ja mit Autos ausgestattet waren, war die Fahrerei überhaupt kein Thema – hat meistens sogar Spass gemacht, denn der Verkehr in Tunesien hat so seine ganz eigenen Regeln, bei denen man einfach so fahren kann wie man möchte und wie die Situation es gerade erlaubt – naja fast jedenfalls....!
****FLUGHÄFEN****
Der Flughafen für die Pauschalreise - Touristen ist hauptsächlich der in Monastir (direkt bei Sousse und Port El Kantaoui gelegen, etwa zwei Stunden von Hammamet entfernt) – für Djerba natürlich der auf der Insel. Es gibt auch einen in Tunis, der allerdings weniger für den Pauschalreiseverkehr genutzt wird. Es fliegen auch von hier Charter und eben der Linienverkehr in alle möglichen Länder.
Der Flughafen in Monastir wurde bereits während des zweiten Jahres, in dem ich da war (2001) teil renoviert und erneuert, hat aber nicht sehr viel vom Chaos genommen. Wie es jetzt genau ist kann ich nicht sagen, ich denke aber ähnlich. Da er nur einen Ausgang für die ankommenden Gäste hat staut da öfter mal der Verkehr, weil alle Gäste auf einmal rauskommen, die Reiseleiter gequetscht vor dem Ausgang stehen und nebenbei auch noch Familien oder Bekannte auf ankommende warten. Besonders schlimm ist das, wenn in Frankreich Ferien sind, denn dort leben viele Tunesier und die kommen dann mit den reinsten Warenhäusern angereist und bringen alles mögliche und unmögliche mit (als ob es in Tunesien keine Plastikstühle gäbe...) So sieht dann auch die Halle mit den Gepäckbändern aus, denn die tunesischen Zollbeamten sortieren dann gerne mal diverses aus und das bleibt dann in der Halle stehen.
Der Flughafen auf Djerba ist sehr klein – dort war ich aber vor vielen Jahren das letzte Mal – zum Urlauben, deshalb gebe ich dazu keine Beschreibung ab, da kann sich viel zu viel geändert haben und ich war auch nicht häufig dort.
Der Flughafen Tunis ist relativ gross, wenn man bedenkt wie klein Tunesien ist. Dort findet wie gesagt zwar auch viel Charterverkehr statt (Hotels in der Gegend von Tunis), aber hauptsächlich Linienflüge. Die Checkin-Halle ist im Vergleich wieder sehr klein, aber was soll’s – Flughäfen in arabischen Ländern haben bei mir bisher noch nie einen Eindruck von logischem Aufbau hinterlassen.
Und dann gibt’s da noch Tabarka, ganz im Nordwesten des Landes gelegen. Dort gibt es kaum Hotels, deshalb auch nur ein kleiner Flughafen – den kenne ich aber nicht, deshalb keine Beschreibung möglich.
*** DIE GRÖSSTEN / INTERESSANTESTEN ORTE ***
Der allergrösste Ort in Tunesien ist TUNIS, die Hauptstadt. Sie liegt fast an der Ecke des Landes ganz oben im Nordosten. Dort leben etwas über zwei Millionen (im Internet schwankt die Zahl zwischen 1,6 und 3 Millionen) der insgesamt knapp zehn Millionen Einwohner des Landes. Hier stossen Kultur, Tradition und Moderne aufeinander. Mitten in der Grosstadt, in der es alles an modernen Einrichtungen gibt (Kinos, grosse Shoppingcenter, Konzerthalle, Stadion, etc) befindet sich gleich neben dem Zentrum die riesige Medina – die grösste des Landes und soweit ich noch weiss auch Nordafrikas. Die Medina ist der ganz alte Stadtkern, der nicht nur einen Wohnbereich beherbergt, sondern auch den Basar. Im vorderen Bereich finde ich es ziemlich schrecklich, weil man hier im „Touri-Abzocker-Bereich“ kaum einen Fuss vor den anderen setzen kann, ohne dass man angequatscht oder in ein Geschäft gedrängt wird. Weiter hinten aber, wenn man mal diesen Teil hinter sich gelassen hat – ja da wird es toll! Dort werden die Gassen leer und ruhig, die Menschen angenehm und unaufdringlich, man kann in Ruhe die Waren begutachten und wird nicht alle Nase lang mit „heute alles kostenlos“ auf einen Tee in den Shop gezogen, es gibt frisch zubereitete Speisen auf Eselskarren zu so niedrigen Preisen, dass es schon fast geschenkt ist. Ja dort ist es schön! Aber da kommt man auch meistens nur per Zufall hin – ausser man kennt sich in dem Strassengewirr aus oder hat eine Karte der Medina im Reiseführer. Tja und wieder raus ist dann auch so eine Sache, denn die Medina hat mehrere Ein- und Ausgänge (zwei Haupttore) und wenn man nicht mehr genau weiss wo man nun ist, kann es leicht passieren, dass man auf der anderen Seite landet und dann eben irgendwie wieder zurück muss, wenn man seinen Bus auf der anderen Seite stehen hat... Geht aber alles glatt, wenn man eine Karte dabei hat – also unbedingt ausführliches Reiseführerbuch mitnehmen! In Tunis ist auch am Abend viel los. Sogar berühmte Musiker wie Joe Cocker oder Sting sind schon im Stadion von Tunis aufgetreten. Es ist ein ganz eigenes Erlebnis, Sting inmitten lauter Tunesier im Konzert zu erleben. Denn die haben ja keine Ahnung von und keine Lust auf seine Musik. Damals war gerade Desert Rose aktuell und er performte den Titel mit Cheb Mami (der Sänger, der den arabischen Teil singt ist eine tunesische Berühmtheit) und somit waren sämtliche Tunesier nur wegen Cheb Mami gekommen und wir fünf Leutchen wegen Sting.... Armer Sting! ;-)
TUNIS ist eine Grosstadt voller Gegensätze, die einen Besuch wert ist. Historisch hat sie zwar Karthago zu bieten, aber eigentlich auch nicht, denn davon ist kaum was übrig. Ein paar „Steinbrocken“ und Reste von Gebäuden am Rand der Stadt – es ist leider nicht sehr viel zu sehen und vor allem fehlte mir ein wenig die Übersichtlichkeit des Ortes. Das Bardo-Museum allerdings gefiel mir gut. Es ist im alten Herrscherpalast in Tunis in dessen Harem untergebracht. Dort kann man Modelle von antiken Stätten begutachten, Fundstücke von altem Schmuck, Sarkophage und vor allem alte kunstvolle Mosaike, die dort wieder zusammengelegt wurden.
Südlich von Tunis befindet sich ein Ort, den ich jedem zu einem Besuch ans Herz legen möchte – SIDI BOU SAID. Hier fühlt und sieht man noch den mediterranen Flair in diesem wirklich malerischen kleinen Künstlerdorf. Es haben sich auch berühmte deutsche Maler dort einst aufgehalten – Paul Klee und August Mack beispielsweise holten sich Impressionen an diesem schönen Ort und genossen ihren Pfefferminztee im durch seine berühmten Besucher bekannten „Café des Nattes“. Das Café ist immer noch einen Besuch wert, denn trotz Besucheransturm haben sie die Einrichtung nicht auf moderne Café-Ebene angepasst, sondern man sitzt immer noch auf Matten auf dem Boden, wo man zu seinem Tee meist auch ein paar Nüsse oder Pinienkerne serviert bekommt. Die weiss getünchten Häuser mit ihren hellblauen Fensterläden und Türen sind jede Menge Fotos wert! Erinnert stark an Griechenland, wobei die Türen hier sehr kunstvoll hergestellt sind. Typisches Souvenir für Sidi Bou Said sind die kleinen handgemachten Vogelkäfige, die auch überall in Tunesien verwendet werden.
Überhalb von Tunis befindet sich BIZERTE. Es befindet sich unterhalb des Cap Blanc am nördlichsten Teil Afrikas. Bizerte ist eine noch wenig touristisch erschlossene Ortschaft, was seine Vor- und Nachteile mit sich bringt. Man ist dort unter sich, nicht überlaufen von Touristen überall. Man findet noch „natürliche“ Restaurants und nicht nur Abfertigungsbuden für Ausflügler. Allerdings findet man sich schwer zurecht, weil doch recht wenig ausgeschildert ist und es wenige Anlaufstellen gibt. Einfach mit dem Auto durch die Stadt fahren – hin und her, das ist am schönsten! Der Strand ist sehr schön in Bizerte, etwas felsig zwar hier und da, aber tolles seichtes Wasser zum Baden.
Weiter Richtung Westen bis an die Grenze Algeriens gefahren kommt man nach TABARKA. Eine Stadt, die ebenfalls noch wenig dem grossen Tourismus unter die Hände gefallen ist, sondern noch ihren eigenen gemütlichen Flair besitzt. Es gibt nur 12.600 Einwohner in Tabarka, wo die Zahl der Touristen doch fast heranreichen könnte. Durch den Yachthafen und die Golfplätze ist Tabarka eher ein Ort für gehobeneren Tourismus, weniger für Familien- oder Jugendurlaube. Ein gemütlicher ruhiger Ortskern lädt zum Sitzen in einem der Cafés an der Strasse ein, sofern man sich in Gesellschaft der tunesischen Männer wohlfühlt, denn die sitzen den ganzen Tag in den diversen Cafés herum...
Treten wir die Reise an der Küste Richtung Süden an – und dort landen wir zuerst am CAP BON, einer Halbinsel südlich von Tunis, mit ihrer Provinzhauptstadt NABEUL. Diese Halbinsel ist für mich eines der Lieblingsziele während meiner Zeit in Tunesien gewesen. Jeder Mensch denkt bei afrikanischen Ländern an Wüste, Dürre, wenig Vegetation, arme Dörfer... Aber Nordtunesien und vor allem das Cap Bon sind das genaue Gegenteil. Die Gegend an der Küste Richtung Tabarka wird wegen ihrer bergigen und stark bewaldeten Landschaft auch die „Schweiz Tunesiens“ genannt. Das Cap Bon ist sozusagen der Gemüsegarten Tunesiens. Hier fahrt ihr an einem Gemüsefeld nach dem anderen vorbei. Es steht eine Orangenplantage neben der anderen. Wundervoll! Vor allem im Frühling, wenn die Bäume in der Blüte stehen ist es ein wahrer Genuss, dort eine Rundfahrt zu machen. Da das Cap Bon insgesamt sehr klein ist, kann man perfekt an einem Tag ganz herum fahren und hier und dort einen gemütlichen Stop einlegen. Es ist eine grüne Oase, in der man Entspannung und wunderschöne Plätze finden kann. Am äussersten Punkt der Halbinsel liegt eine alte Festung, die man frei besuchen kann. Von dort hat man einen wunderschönen Ausblick auf die Umgebung.
NABEUL ist ein relativ kleiner aber sehr reger Ort. Am bekanntesten ist Nabeul für seine vielen Töpfereien, in denen so viel verschiedene Keramikgegenstände per Hand hergestellt werden. Ich habe mich mit einem kompletten Service, plus Schüsseln und Schalen plus kleine Schälchen und Becherchen, etc dort eingedeckt. Es ist wunderschön dekoriert und kostet für unsere Preislage in Deutschland „fast nichts“. Jeden Freitag findet ein Wochenmarkt statt, der auch sehr sehenswert ist, weil es dort nicht so „lahm“ zugeht wie auf unseren Märkten, sondern richtig laut und lustig und mit viel Getümmel. Manche sagen es gleicht einem kleinen Volksfest, aber das finde ich etwas übertrieben.
Ganz in der Nähe von Nabeul liegt nun HAMMAMET, die Stadt in der ich zwei Jahre verbracht habe. Hammamet ist eine der touristischsten Städte in Tunesien, hier gibt es zwei grosse Hotelbereiche (den älteren im Norden der Stadt und einen noch relativ jungen im Süden) und zwischen beiden den Stadtkern. Es gibt viele Geschäfte und Restaurants in der „Innenstadt“, aber bei den Geschäften nicht unbedingt etwas für den europäischen Geschmack – da ist man in Tunis, z.B. im Carrefour, besser aufgehoben. Die Restaurants allerdings bieten einiges an Leckereien. Ob es nun doch der Italiener an der Ecke sein soll (Angolo Verde!! Super lecker und einfach gemütlich, wird von Italienern geführt, jedenfalls war es so...) oder ein Fischrestaurant (hab den Namen vergessen, aber es liegt in der gleichen Strasse wie das Angolo Verde – toller Innenhof mit super Speisenauswahl und Qualität) oder eben, was ja naheliegen sollte, etwas typisch tunesisches mit „Life Band“ in Form einer Zwei-Mann-Kombo und Bauchtanz (Dar Leila, liegt etwas in einer Seitenstrasse bei einer Tankstelle an der Hauptstrasse – einfach mal nachfragen, ist sehr bekannt) – es ist von jedem etwas zu finden. An der Küste, gleich beim Ortskern liegt auch die Medina von Hammamet (jeder Ort hat seine Medina, da das der originale Ortskern ist, der damals erbaut wurde). Sie liegt wie eh und je in ihren alten Stadtmauern und beherbergt wie auch in Tunis die viele kleinen Geschäfte des Souks und einige Wohnungen – das alles aber auf sehr kleinem Raum. Ich habe diese Medina nicht gemocht, weil hier alles so dermassen eng ist, dass man keine Möglichkeit hat, den lästigen „Geschäftsleuten“ zu entwischen und eine ruhige Runde zu drehen. Absolute Unmöglichkeit! Deshalb bin ich dort auch nur zweimal rein, weil ich mit Besuch hin „musste“ (sie wollten sie unbedingt anschauen), aber sonst nie wieder. Am äusseren Rand der Medina allerdings gibt es eine gemütliche Ecke – dort befindet sich, an die Aussermauer gebaut, ein Shisha-Café direkt am Meer. Man kann dort auch Kleinigkeiten essen oder trinken, aber wir haben uns auf die Wasserpfeifen und den Pfefferminztee mit Pinienkernen drin beschränkt. Diese Café hat eine tolle Atmosphäre, vor allem am Abend, wenn die Sonne schon untergeht und man von dort aus einen wunderbaren Überblick bis runter nach Hammamet Süd hat. In Hammamet Süd wurde damals eine neue „Touristen-Medina“ gebaut, für Souvenir-Shops, etc. die sollte inzwischen schon in Betrieb sein. Ich habe mir damals nur die Aussenmauern samt Bauarbeitern anschauen können, aber die Mauern sahen schon nicht schlecht aus (im Gegensatz zu den ärmlichen und lästigen Bauarbeitern – lästig, weil sie einen von ganz oben auf ihrem Bauwerk runter anquatschen und nachpfeifen).
Ausserdem wurde in Hammamet Süd ein Hafen gebaut, der damals schon in Betrieb war. Der Hafen an sich war recht schön angelegt, mit Restaurant und einer längeren Meile zum hinlaufen. Von dort gehen jetzt einige Bootsausflüge weg, aber es liegen auch private Yachten dort von reicheren Einwohnern Tunesiens, aber auch einigen wohlhabenden Ausländern, die dort einen Stop einlegen.
Hammamet Süd an sich hat jetzt schon alles was zu einem Touristenzentrum dazu gehört. Als ich nach Hammamet kam, gab es dort ausser Hotels absolut nichts. Jetzt gibt es jede Menge Shops, Cafés, Restaurants, Discos, etc. Was das Touristen-Herz begehrt. Die Hotels sind fast alle in der gehobeneren Klasse ab vier Sterne anzusiedeln. Viele liegen allerdings in der zweiten Reihe, da der Küstenstreifen hier nur sehr kurz ist. Sie haben dann aber ihre Strandabschnitte zwischen denen der am Strand befindlichen Hotels.
In Hammamet Nord liegen dabei die meisten der Hotels am Strand. Ab der zweiten Reihe kommen fast überall schon Wohnhäuser, Büros, Geschäfte, etc. Einige Hotels haben auch hier die höheren Sternezahlen, aber man merkt deutlich, dass sie schon sehr viel älter sind – hier hat der Tourismus in Hammamet angefangen.
Der Strand ist im Norden der Stadt wie im Süden und teils auch mittendrin wunderbar. Feiner Sandstrand, der flach ins Meer abfällt. Kaum Steine, die einen behindern, wenig Fische um die Füsse.
Mit seinen Golfplätzen der Anlage Golf Yasmin ist Hammamet ein besonders beliebtes Reiseziel für Golfer und alle, die es werden wollen. Die Golfplätze sind wunderschön angelegt und werden bestens gepflegt. Ein professionelles Team unterstützt euch bei euren Golfrunden oder beim Training und Erlernen des Sportes.
PORT EL KANTAOUI hat wie der Name des Ortes schon verrät einen Hafen an der Küste. Der Ort ist komplett auf Tourismus ausgelegt und man findet an jeder Ecke Geschäfte oder Restaurants, etc. Der Hafen an sich ist eigentlich relativ klein, bietet aber jede Menge Möglichkeiten, Ausflüge zu machen. Auch hier liegen viele private Yachten vor Anker. Ausser den Hotels am Strand gibt es hier auch einige im Ort. Die Hotels sind in allen Kategorien zu finden. In der Nähe des Ortes gibt es einen Wasserpark, den ich allerdings nicht besucht habe, weil er sehr klein ist und ich dafür nicht unbedingt eine Stunde von Hammamet fahren wollte. Wer aber in Port El Kantaoui wohnt findet hier eine gelungene Plansch- und Badeabwechslung zum Strand. Weitgehend im maurischen Stil erbaut bietet Port El Kantaoui eine sehr angenehme Atmosphäre. Man findet aber auch hier rustikale Pubs oder feine Restaurants. Es wurde eine Medina für die Touristen nachgebaut, allerdings bietet sie für meinen Geschmack nur sehr trouristische Geschäfte und hat mit dem Original nicht sehr viel gemein.
Direkter Nachbar ist SOUSSE, eine nicht pur touristische Ortschaft, sondern eine Stadt, in der der Tourismus erst dazu kam. Sie bietet nicht nur schöne Badestrände für die Urlauber, sondern beherbergt auch hier und dort ein bischen geschichtliche Bauwerke oder Reste davon. Natürlich auch hier die alte Medina – eine der sehenswerten wie ich finde, denn sie ist recht gross und man hat Platz, sich zu bewegen. An der Küste befindet sich eine alte Festung aus dem 9.Jahrhundert – die Kasbah. Es gibt darin ein archäologisches Museum und natürlich von den Mauern einen tollen Ausblick auf die Umgebung. Ebenfalls die Stadtmauer der Medina stammt noch aus dem 9.Jahrhundert. In der Stadt selbst ist jederzeit wahnsinnig viel Verkehr und man braucht (vor allem bedingt durch den Fahrstil der Tunesier) jede Menge Geduld, wenn man auf den Strassen mit dem Auto unterwegs ist. Um Sousse herum gibt es viele reiche Olivenhaine, sowie auch Obst- und Gemüseplantagen. Sousse liegt zwar bereits „in der Mitte“ der Küste Richtung Süden, aber diese Gegend ist noch äusserst fruchtbar für diese Region. Der Hafen von Sousse ist ein für Tunesien nicht nur wichtiger „Touristen-Hafen“, sondern auch ein wichtiger Handelshafen, da es nach Tunis der grösste in Tunesien ist. In der Stadt gibt es ausser Tourismus auch ein grosses Gebiet mit Textil- und Nahrungsmittelindustrie, was die Wichtigkeit der Stadt noch verstärkt – schon von den Phöniziern her stammt die Ausprägung der Stadt als Handelsplatz, denn sie gründeten Sousse im 9.Jahrhundert als Handelsstützpunkt. Ausserdem ist Sousse nicht nur Provinzhauptstadt, sondern auch die „Metropole des tunesischen Sahel“. Die Festung und die grösste Moschee von Sousse wurden von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt und somit auf jeden Fall einen Besuch wert!
Verlassen wir Sousse und gehen nur ein Stückchen weiter in der nähreren Umgebung und wir kommen nach MONASTIR – wichtig vor allem wegen seinem Flughafen „Habib Bourgiba“ (benannt nach einem ehemaligen Präsidenten) und dem Tourismus. Der Flughafen ist der Angelpunkt für alle touristischen Orte an der Küste – von Sousse bis rauf nach Hammamet.
Auch hier gibt es wieder viele Hotels aller Klassen und auch Monastir wartet mit schönen Golfplätzen auf. Golf ist in Tunesien verglichen mit anderen Ländern sehr preisgünstig, wer es also lernen will ist kommt hier billiger weg als anderswo.
Da Monastir die Geburtsstadt des Präsidenten Habib Bourgiba ist, wurde ihm hier zum Gedenken ein Mausoleum errichtet. Habib Bourgiba war der Mann, der Tunesien nachdem der letzte König abgedankt hatte mit einer westlichen Politik in ein moderneres und offeneres Leben führte. Vor allem für die Frauen hatte seine Politik viele Vorteile, denn sie sprach ihnen mehr Rechte zu (man soll sich mal vorstellen – in Tunesien gilt seit 2003, allerdings unter der Regierung von Ben Ali, die Wehrpflicht...).
Ausserdem kommen viele gebildete Köpfe heute aus Monastir, denn dort stehen die meisten Universitäten – ein Grossteil der Stundenten sind weiblich und sie studieren nicht nur, sondern sind auch in fast allen Sparten der Berufe vertreten. Die Gleichberechtigung der Frauen ist in Tunesien weit fortgeschrittener als in anderen arabischen Ländern.
MAHDIA, weiter südlich von Monastir, ist eher einer der kleineren touristischen Orte. Es gibt eine schöne kleine Altstadt mit engen Gassen und kleinen Häusern. Wichtig in Mahdia ist der Fischereihafen, der der wichtigste in Tunesien ist.
Auf dem weiteren Weg nach Süden kommt ihr zu einem COLLOSEUM, das noch aus der Römerzeit hier steht. Es ist noch erstaunlich gut erhalten. Nicht weit von der Küste entfernt liegt es inzwischen in einen Ort eingebettet. Wer nicht unter Höhenangst leidet und auch keine Scheu vor steilen Treppen ohne Geländer hat, der sollte auf jeden Fall in den äusseren Mauern bis ganz nach oben klettern und die Aussicht über die freie Landschaft geniessen.
SFAX ist eine Industriestadt, recht weit im Süden des Landes gelegen. Hierzu gibt es nicht viel zu berichten, denn sie lädt nicht wirklich zu einem Besuch ein, da ausser industriellen Einrichtungen und Wohnhäusern nichts weiter vorhanden ist.
Aber je weiter man nach Süden fährt desto interessanter wird es wieder, denn man kommt in Wüstennähe und ebenfalls zu einer der grössten Oasen des Landes: GABES.
Wie stellt man sich eine Oase in unserem kleinen unwissenden Hirn vor? Ein kleiner Fleck in der Wüste mit 10 Palmen (wenn’s denn so viele sein sollen), ein paar Kamelen und ihren „Begleitern“ und einem Wasserloch, um das einige Zelte aufgebaut sind..... Weit gefehlt!
In Gabes stehen einige tausend Palmen neben wieder riesigen Bananenplantagen und diese wieder neben riesigen Orangenplantagen. Und neben all dem und um all das herum besteht eine grosse Ortschaft, die von diesem Mega-Garten lebt. Ich habe auf einer Tour durch den Süden des Landes eine Kutschfahrt durch die Oase gemacht und habe die Genüsse der Plantagen direkt erlebt. Die Bananen sind die besten, die ich je irgendwo gegessen habe, die Orangen saftiger und fruchtiger als je erlebt. Das einzige was sehr lästig ist, sind die vielen Stechmücken, denn in der Oase ist der Boden durch das klug durchdachte Bewässerungssystem immer feucht. Die grossen Palmen spenden den kleineren Pflanzen Schatten, sodass nichts in der Sonne verbrennt.
Nach Gabes kommt man zur Wüste hinunter, die sich in drei Arten aufteilt – die Steinwüste um Matmata herum, die Salzwüste Chott El Djerid und die Sandwüste Sahara.
MATMATA ist zwar kaum zu sehen, aber dennoch und gerade deswegen ein höchst interessanter Ort. Dort leben die Menschen unter der Erde!! Sie leben in Höhlenwohnungen, die sie selbst unter die Erde gegraben haben. Wie soll man sich das nun vorstellen? Wie kommen die da runter? Und wie lebt man unter der Erde? Runter kommt man durch seitlich gegrabene Gänge, die über gegrabene oder teils gemauerte Treppen nach unten führen. Unten angekommen befindet man sich in einem Innenhof, von dem mehrere Höhlenzimmer ausgehen. Und jetzt kommt die grosse Überraschung – die Menschen leben nicht in solch einfachen Verhältnissen, wie eine Höhle es vermuten liesse – nein, sie haben richtige Betten, Schränke, Tische, sogar Fernseher in ihren Höhlen stehen! Es sieht sehr lustig aus, wenn man die Wüstenstrasse entlang fährt und nichts sieht ausser ab und zu eine Fernsehantenne, die irgendwo im Boden steckt - das ist Matmata! Natürlich gibt es auch schon kleine Ansiedelungen über der Erde, aber die meisten Bewohner haben sich geweigert, aus ihren Höhlen auszuziehen und auf der Erde in richtigen Häusern zu wohnen. Allerdings wurde durchgesetzt, dass die Kinder in Schulen gehen, mindestens bis zur sechsten Klasse.
Die Steinwüste um Matmata zeigt bizarre Formen und Formationen von Felsen, Bergen und Geröll mit sehr wenig Vegetation.
Weiter in Richtung Inland kommt man von der Steinwüste zur Salzwüste, dem CHOTT EL DJERID. Das Chott El Djerid ist die grösste und flachste Ebene, die ich je gesehen habe! Flacher geht’s gar nicht! Die Salzwüste ist eigentlich ein Salzsee, ein ehemaliger Mini-Ozean im Inland. Dieser ist durch die Verdunstung schon stark eingetrocknet, aber noch nicht so, dass man ihn gefahrlos überqueren könnte. Hier „wachsen“ Salzrosen aus dem Boden. Kristallisiertes Salz, dass sich mit Sand zu bizarren Formen verbindet und verhärtet. Diese Salzrosen werden von den Tunesiern „geerntet“ und als Souvenirs verkauft. In der Originalfarbe braun oder auch eingefärbt in blau, rot... ich finde sie aber nur in braun schön – wozu diese kleinen Wunder der Natur verunstalten??
Auf dem Weg über das Chott El Djerid kann einem bei genug Hitze die ein oder andere Fata Morgana begegnen, was wieder ein Erlebnis der besonderen Art ist.
Und dann, endlich, kommt man an bei dem Meer aus Sand, der SAHARA. Sie bedeckt nur den südlichsten Zipfel Tunesiens, kurz bevor sie sich über die Grenze nach Lybien und Algerien erstreckt. Ich war zwar nur am Rande der Sahara und bin über die ersten Dünen auf dem Kamel geritten und über einige noch selbst geklettert, aber es ist bereits ein grandioses Gefühl der unendlichen Weite, das einen beschleicht .... wenn da nicht die Cola-Verkäufer rumrennen würden und einem die ganze Zeit nachblöken würden und wenn da nicht der Reiseführer wäre, der einem mitten im schönsten Sonnenuntergang zuruft, man solle sich jetzt mal in die Hufe schwingen, weil es wieder zurück zum Hotel ginge...
Hotels gibt es am Rande der Sahara einige und zwar in DOUZ. Das ist wieder eine Oase, allerdings nicht ganz so gross wie Gabes. Die Menschen hier leben von ihrem wunderschönen Garten und dem Tourismus.
TOZEUR ist eine weitere Oase, die zwischen Sahara und Chott El Djerid liegt. Hier findet man einen ganz besonderen Baustil, der mir persönlich sehr gut gefällt: durch das unterschiedliche vor- und zurücksetzen der Lehmziegel in den Mauern wurden Muster erzeugt, die gleichzeigt nicht nur einen dekorativen Effekt haben, sondern auch die Mauern durch den Schatten, der automatisch erzeugt wird, kühl halten. Solch ein ausgeklügeltes und auch noch kreatives System habe ich sonst noch nirgends gesehen. Wunderschön sind nicht nur diese Häuser, sondern auch die Gassen des Altstadtviertels Quled Hadef und vor allem das Museum „Les Trésor de Tunisie“, das sich im Kulturzentrum Dar Cherait befindet (Dar = Haus). Dort findet ihr ebenfalls ein maurisches Café, ein Panoramarestaurant, einen Nachtclub (sogar in der Wüste gibt es das!) und einen Souk.
DJERBA, die kleine flache Insel vor der Südküste Tunesiens, ist fast schon wieder einen eigenen Bericht wert – aber den werde ich nicht mehr schreiben, da ich mich dort nicht sehr gut auskenne. Es gibt auf Djerba zwei grössere Ortschaften: Midoun und Houmt Souk, wo sich auch der Flughafen befindet. Ausserdem ist Djerba über einen alten Römerdamm mit dem Festland verbunden. Das wunderschöne an Djerba sind erstens die feinen Sanstrände und was ich besonders toll fand, die vielen Pelikane, die im flachen Wasser stehen, wenn man von Houmt Souk in Richtung der Hotelgegend fährt. Djerba ist vor allem für all diejenigen günstig, die gerne Ausflüge in die Wüste machen möchten. Denn vom Norden aus ist diese meistens nur mit einem zweitägigen Ausflug zu besuchen.
Hotels gibt es natürlich in allen Kategorien, so gross wie der touristische Küstenstreifen sich erstreckt. Das Besondere an Djerba ist, dass hier noch eine Bevölkerung von etwa 9000 Juden lebt, der einzige Ort in ganz Ägypten. Und wie das immer so ist mit den Inselbewohnern, so unterscheiden auch die Bewohner Djerbas sich beträchtlich in ihrem Verhalten und ihren Ansichten von den anderen Tunesiern.
Ja, jetzt habe ich zwar fast 10 Seiten über Tunesien zusammengeschrieben, aber eigentlich war das immer noch sehr kurz. Über ein Land gibt es Bücher zu schreiben, aber mein Anliegen war ja auch nicht euch alle Details mitzuteilen, sondern euch einen Eindruck der einzelnen Orte zu vermitteln und euch zu zeigen, dass es auch interessante Ecken in diesem kleinen Land gibt.
Die arabische Mentalität ist auf Dauer schon sehr anstrengend für uns Europäer, aber es gibt auch einiges positives im alltäglichen Leben dort, wovon wir uns hier im steifen Deutschland eine Scheibe abschneiden können! Man lernt alles mit Ruhe und Geduld zu nehmen, nicht alles so engstirnig zu sehen und auch mal alle fünfe grade sein zu lassen. Lebe in den Tag und geniesse ihn!
Damit wünsche ich euch viel Spass in allen Ländern, die ihr auf euren Reisen besucht! Geniesst jede einzelne Station und besucht wirklich das Land in eurem Urlaub und nicht nur das Hotel und die nähere Umgebung mit ihren Souvenirshops!!
Liebe Grüsse
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melle7484, 07.10.2004, 16:54 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Genialer Bericht. war da noch nie, aber würde da super gerne mal hin. Cu, melle
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redwomen, 10.09.2004, 20:37 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
super Bericht. Ich war als Jugendliche mit meinen Eltern das letzte Mal in Tunesien. Aber ich kann mich noch gut erinneren. LG Maria
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Grundsätzliches für Individualreisende - oder: Tunesien-Reihe Teil I (Allgemeines)
03.10.2003, 16:47 Uhr von
saida
Am liebsten habe ich Reiseberichte, wovon es auch bei mir einige gibt. An zweiter Stelle stehen d...Pro:
ICH fühle mich sehr wohl dort
Kontra:
es gefällt nicht allen dort...
Empfehlung:
Ja
Auch wenn derzeit – für später Lesende: wir schreiben jetzt - zur Zeit des Posting! - Anfang/Mitte Mai 2003 - nicht viele den Mut aufbringen, ein arabisches Land besuchen zu wollen - ich gehe so lange nach Tunesien, bis es Warnungen vom Fremdenverkehrsamt oder Außenministerium gibt! Und auch dann kommt es darauf an, wohin im Land man sich begeben will.
Ich werde diesen Bericht in mehrere Teile splitten müssen, da das Ganze sonst bestimmt viel zu lang wird. Praktisch dabei: Ich muß nicht alles sofort voll ausgefeilt niederschreiben... ;-o)
Übrigens: reine Sachinformationen entnehme man bitte der einschlägigen Reise-Sach-Literatur (Geschichte/Landesentstehung, Politik, Wirtschaftsdaten usw.). Außerdem haben darüber bestimmt schon andere hier geschrieben, wozu also irgendwoher abpinseln? Was hier folgt, basiert auf eigenen Erfahrungen plus Dingen, die ich mir angelesen oder erfragt habe!
Nachfolgend nun zunächst einmal meine persönlichen...
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..................Tipps und Tricks für Tunesien-Interessierte - Teil I:
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Wen interessiert's - oder: Allohol macht Birne hohl?
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Wer ein typischer Hotelurlauber ist - und das auch weiterhin so halten möchte -, der sollte nun bitte nicht unbedingt weiterlesen, denn er wird sich nicht wiederfinden in meinem Bericht...
Ebensowenig wie der Tourist Marke *Ballermann* mit meinem Bericht glücklich werden wird. Na ja, mit meinem Bericht vielleicht schon, aber mit einem Urlaub dort vielleicht nicht so richtig. Weil er entweder teure Hotelpreise (für den Alk, meine ich) bezahlen muß, oder aber erst einmal finden muß, wo er denn nun eigentlich Alkohol einkaufen kann? Tunesien ist nämlich, wer es noch nicht realisiert hat, ein islamisches Land, und da ist Alkohol erstens - zumindest offiziell, von der Religion her - verboten, und dazu noch sauteuer. Das meiste ist Importware, aber es gibt auch etwas erschwinglicheren inländischen Alkohol (jawohl!! Da verdient der Staat ordentlich mit - soviel zum Thema ? Religion ?), aber der ist von relativ schlechter Qualität: z.B. enthält das Bier [Celtia] Zucker, aber der Rotwein ist so trocken, daß sich nach einem Schluck schon mein Magen beschwert...
Es gibt spezielle Alkohol-Läden in jeder großen Stadt. Sicherlich werden die Taxifahrer diese Lokalitäten aufspüren. Aber Vorsicht, dort herrscht, vor allem Samstags, meist ein Riesengedränge, was auch leicht einmal zu einer Prügelei werden kann! Und wem es an einem Freitag einfällt - der steht direkt vor verschlossenen Türen. Freitag heißt *El Djuma-a* und das bedeutet = Versammlung; das ist sozusagen der geheiligte Tag der Moslems, da wird in die Moschee zum Beten gegangen, und da herrscht nun wirklich so viel Alkoholverbot, wie es nur geht ;o)
Auch während des Fastenmonats Ramadan wird man sicherlich in dieser Hinsicht ganz schlechte Karten haben. Aber in der Fastenzeit sollte man natürlich sowieso Rücksicht nehmen – man stelle sich vor, von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang nicht nur keine Nahrung (damit könnte man sich vielleicht noch abfinden), sondern auch keinen Tropfen Flüssigkeit zu sich nehmen zu dürfen... Klar, es wird niemand gezwungen – aber die Religion, der die überwiegende Mehrheit der Tunesier angehört, sollte man, wenn schon nicht akzeptieren und verstehen, so doch bitteschön wenigstens tolerieren und respektieren.
******** Exkurs: Ramadan *******
Das Wichtigste hierzu in Kürze:
Jedes Kalenderjahr nach unserer Zeitrechnung unterscheidet sich in ca. 10 Tagen von einem islamischen Jahr, d.h. der Monat des Ramadan ist - nach allgemeiner Zeitrechnung mit dem Gregorianischen Kalender – jedes Jahr etwas früher.
Dieses Jahr fängt er voraussichtlich am 27. Oktober an. Das hängt von der sog. Mondsichtung ab – es muß der NEU-Mond gesichtet werden, was 2001 zu Schwierigkeiten geführt hatte, weil der im Winter bei bestimmten Gestirnskonstellationen gar nicht erkennbar sein KANN! Dann akzeptieren die islamischen Gelehrten wohl oder übel die Astronomie – die kann nämlich genau vorausberechnen, wann in welchem Gebiet nun Neumond sein wird.
Und so wird auch dieses Jahr das Datum wieder stimmen.
Aber in Tunesien sagt keiner vorher, da und dann fängt die Fastenzeit an, nein, es wird gewartet, bis die Gelehrten im Land den Beginn ausrufen.
************* Ende des Exkurs *******
Hierzu fällt mir noch eine Anekdote ein:
Wir warteten einmal freitags im Flughafen von Monastir auf unseren Abflug. Warum also nicht ins Restaurant dort gegangen, und erst einmal zu Mittag gegessen? Alles schön und gut, aber dann kam die Getränkebestellung: Ich bestellte mir ein Bierchen (Nervenberuhigungsmaßnahme), mein Mann auch. Plötzlich war eine heiße Diskussion auf Arabisch im Gange. Über meinem Kopf tummelte sich bestimmt ein ganzes Rudel Fragezeichen, bis der Kellner sich vom Acker machte und mein Mann wutschnaubend berichtete, daß er heute keinen Alkohol bekommen dürfe, behaupte der Kellner. Denn er sei schließlich Tunesier, dadurch Moslem, und am Freitag herrsche Dienstanweisung, keinen Alkohol an Moslems auszuschenken! - Hä?!? - Schließlich traute sich der Kellner wieder an unseren Tisch, und wir schlossen einen Kompromiß: Ich würde ZWEI Bier bestellen, aber es käme dann auch nur ein Glas auf den Tisch. Dann sei er (der Kellner) aus dem Schneider, und was mein Mann dann mit dem Glas seiner Frau mache, das ginge ihn (den Kellner) ja schließlich nichts an *überallevierbackenschmunzel*
Vielleicht ist der geneigte Leser aber ein Noch-Hotel-Urlauber, und weiß noch nicht so recht, wie er sich aus den sicheren Mauern der Hotelanlage hinaus trauen kann? Dann ist er hier goldrichtig, und ich freue mich über jedes Feedback, wenn meine Tipps ausprobiert worden sind!!!
Quo vadis I. - oder: wohin würde ich nicht gehen wollen?!?
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Typische Touristenziele in Tunesien sind zur Zeit sicherlich mit einiger Vorsicht zu genießen.
Wobei ja jetzt Nebensaison und dazu noch Winter ist. Und im Moment fliegen übrigens sämtliche Chartermaschinen der LTU z.B. nicht nur einen, sondern meist gleich zwei deutsche Flughäfen an. So konnte ich auf meinem Rückflug am 17.01.03 feststellen, daß die Maschine nach Frankfurt noch weiter nach Hamburg geflogen ist, und die Stuttgarter Maschine hatte auch noch Passagiere mit Ziel Düsseldorf an Bord.
Aber im Sommer würde ich, angesichts der politischen Weltlage, keinesfalls z.B. das Kolosseum von El Djem, die Sidi-Oqba-Moschee in Kairouan, die Ruinen von Karthago oder das Städtchen Sidi Bou Said (bekannt durch das Café de Nattes - beliebtes Motiv großer Maler!) bei Tunis, oder aber das Bardo-Museum in Tunis besuchen wollen. Eben weil es ganz typische Touristenziele sind.
Selten kommt es übrigens vor, daß sich ein Tunesier in seinem Land bewegt und die Kulturstätten besichtigt, wie es für uns ganz selbstverständlich ist. Jeder Tourist, der zumindest einen Tagesausflug mitgemacht hat, hat wahrscheinlich mehr von Tunesien gesehen, als der Durchschnitt der tunesischen Bevölkerung das eigene Land kennt... Vielleicht trifft man einmal auf eine Gruppe von Studenten, die einen Ausflug macht. Wenn es sich die Teilnehmer denn leisten können - denn auch sie müssen, wenn auch ermäßigten, Eintritt bezahlen (dieselbe Gruppenermäßigung wie eine Touristengruppe übrigens!). Ein Normalbürger kann sich den Einzeleintritt schon gar nicht leisten - und wenn er es könnte, würde er bei Vernehmen der Preishöhe mit dem Kopf schütteln und lieber ins Café sitzen und eine Shisha rauchen gehen. Dann hätte er anschließend sogar noch etwas Geld übrig, und könnte morgen und vielleicht sogar auch übermorgen noch einmal ins Café sitzen usw. ...
Im Winter kann ich aber Ausflüge nur wärmstens empfehlen!
Auch wenn es da oft Tage mit bis zu 25°C geben kann, ist es doch im Meer noch viel zu kalt zum Schwimmen - obwohl, ein Tunesier, den wir kennen, trainiert seine Teak-Won-Do-Gruppe jeden Sonntag im Meer, solange nicht gerade Unwetter herrscht... - aber das MUSS man sich ja im Urlaub nicht unbedingt antun, oder?
Wenn es regnet, was im Winter so alle paar Tage einmal vorkommt (das ist dann genauso ätzend wie bei uns im Herbst), und im Normalfall höchstens drei Tagen anhält (meine Erfahrung basiert auf dem Wetter des Cap Bon!!), dann ist man in seinem Hotel gut aufgehoben. Und dann muß man sich - im Schutze des warmen Hotelbunkers - einmal vor Augen halten: die einheimische Bevölkerung lebt überwiegend gänzlich ohne Heizung!!
Meistens aber zeigt sich zwischendurch die Sonne, und die wärmt schon ganz ordentlich, mehr als unsere Frühlingssonne!
~~~~~~~~~aktuelle Ausnahme~~~~~~~~~~
Diesen Winter hat es allerdings extrem viel geregnet. Es war sogar einmal fast ganz Tunesien von einer Art Überschwemmung bedroht... Doch nach 4 Tagen gab es wieder Sonnenschein, und so ist alles wieder schnell getrocknet. Aber solch ein Wetter, das kommt vielleicht alle 30 Jahre einmal vor – mein Mann meinte, ER hätte sowas vorher noch nie erlebt, nur aus Erzählungen der Älteren war ihm das bisher zu Ohren gekommen...
~~~~~~~~Ende aktueller Einschub~~~~~~~
Was aber kann man denn nun bei trockenem Wetter unternehmen, damit der Urlaub nicht doch noch zum *Urlaub in der Bettenburg* wird?
Die großen Touristenorte wie Sousse, Port El Kantaoui oder Hammamet haben in meinen Augen eigentlich nichts typisch Tunesisches zu bieten. Okay, die Medinas vielleicht [Bericht folgt, sobald es die Kategorie gibt! - muß diese nur auch noch beantragen...] - aber einkaufen läßt es sich viel authentischer auf einem einheimischen Markt, der noch nicht busweise angefahren wird.
Also, diese Städte würde ich meiden - wenn dort das Hotel der Wahl steht, dann nix wie einen Mietwagen organisiert und hinaus, nein, will sagen, hinein ins Leben/Vergnügen!
So würde ich persönlich nur zu Aufenthalten in kleineren Hotels raten, die nicht mitten in einer Zone Touristique liegen - vorher unbedingt beim Veranstalter erkundigen!!! - Beispiel: Hotel Lido Iberostar, in Dar Chaâbane bei Nabeul - das hat allerdings inzwischen im Winter geschlossen, und unterscheidet sich bei Service usw. leider nicht mehr von anderen Bettenburgen all over the world.
Falls sich nun jemand gar nicht so recht traut: Ich würde nur Busreisen und andere Massenveranstaltungen unbedingt zu meiden versuchen. FALLS es Anschläge geben sollte, werden diese mit großer Wahrscheinlichkeit so verübt werden, daß sie viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Und wie groß wäre wohl das internationale Interesse, wenn Einzelpersonen und/oder nur (?!?) ein paar Tunesier betroffen wären?
Also noch einmal: Massentourismus ist out! Es lebe der Individualtourismus!
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ENDE TEIL I
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Trotz des Anschlages eine Reise wert - Tunesien
Pro:
Sonnenscheingarantie, kurze Flugzeit
Kontra:
Essen nicht immer Spitze bei kleinen Hotels.
Empfehlung:
Ja
Hallo Leute,
Warum sich über die Mallorca-Steuer ärgern? Ich war bereits mehrmals in Tunesien und habe es nicht bereut.
Nabeul
Beim ersten Mal war ich in Nabeul, Nachbarort von Hammamet (dem wohl bekanntesten Urlaubsort in Tunesien.). Ist etwas ruhiger als Hammamet hat aber auch einen schönen Markt zu bieten. Da die Ortschaften an ein anderliegen, ist es kein Problem sich im Nachbarort um zu schauen. Auch die Fahrkosten von Taxi und Bus sind recht erschwinglich. Die Sandstrände von beiden Orten gehen garantieren eine schöne lange Strandwanderung. Während Hammamet schon die Urlaubshochburg ist , mit vielen Cafes, hat sich Nabeul noch seinen orientalischen Charme bewahrt. In Nabeul ist auch das stöbern in den kleinen Läden angenehmer, weil man hier nicht ganz so stark von den Verkäufern „angegangen wird, ein sonst recht typischer Vorgang.
Dieses Urlaubsgebiet liegt schon im Norden von Tunesien. Dort ist insgesamt die Vegetation schon etwas grüner als vielleicht tief im Süden die Insel Djerba. Im Norden besteht vor allem im Frühjahr oder Herbst schon mal eher die Möglichkeit, mal paar größere Wolkenfelder zusehen (sogar mal einen aber nur kurzen Schauer zu erleben.
Djerba
Auf der Insel Djerba, wo ich auch schon war, herrscht doch schon noch stärker die Trockenheit vor. Wo nicht bewässert wird, wächst auch kaum noch etwas. Das macht sich natürlich in der Landschaft bemerkbar. Es wirkt dadurch alles etwas trostloser, aber auch wiederum schön bizarr.
Im Norden kann man ab April schon mit Temperaturen um die 20-25°C rechnen. Bei den Wassertemperaturen sieht es noch nicht ganz so gut aus, aber 16-18°C sind es allemal. Aber schon ab Mitte/Ende Mai werden schon 20°C im Meer erreicht. Die Temperaturen im Pool sind meist schon 3-4°C höher, so dass man schon gut schwimmen kann, und nicht zum Eisklotz erstarrt.
Im Süden auf Djerba ist es meist schon 2-3° Wärmer. Man muß aber auch sagen, im Juli und August kommt auf Djerba dann nicht mehr die ganz große Freude auf, weil die Lufttemperaturen recht oft die 30°C deutlich überschreiten. Da Fallen einem Unternehmungen schon deutlich schwer, denn man kommt ordentlich ins Schwitzen. Sportliche Unternehmungen fallen in der prallen Sonne eigentlich völlig flach. In der Mittagshitze am Strand im Sand laufen ohne Badelatschen ist glatter Selbstmord. Auf Djerba war das Meer manchmal schon unangenehm warm.
Bei den sportlichen Aktivitäten kann man fast überall die gleichen Sachen treiben, wie in Spanien oder der Türkei. Tretboot, Banana-fahrten, Surfen usw. Selbst Golfplätze gibt es auf dem trockenem Djerba.
Was macht nun den Reiz eines Tunesienbesuches aus? Es ist doch der orientalische Flair der trotzdem von der Landschaft und den Gebäuden ausgeht. Man hört eben mal den Muezzin rufen und kann mal sich ein Minarett genauer anschauen. Wobei man auch mal einen richtigen Einheimischen-Markt aufsuchen sollte, nicht nur die Touristenmärkte. Es ist erstaunlich, wie viele Einheimische (jüngere Leute) in den Touristengebieten schon deutsch sprechen.
Und es gibt genügend Ausflugsziele. Wer war schon mal mitten in der Wüste? Nur Sand? Weit gefehlt. Man muß es mal erlebt haben. Vor allem von Hammamet aus kann man schön Tunis besuchen (Ruinen von Karthago). Besichtigen, aber nicht den Regierungssitz fotografieren, das gibt erhebliche Schwierigkeit, ansonsten habe ich z.B. Polizei oder anderes Militär weniger gesehen, als vielleicht in der Türkei. Oder in Tunis das Künstlerviertel Sidibu Said (weiß schon die Schreibweise nicht mehr), eine Augenweide.
Bei den Stränden empfiehlt sich die Mitnahme von Badeschuhen, weil der Sand manchmal so heiss ist, dass es schon an den Fußsohlen schmerzt. Öffentliche Strände könnten sauberer sein. In der Nähe der großen Resorts sind sie garantiert sauber.
Wer auf Djerba ist, oder in der Nähe von Sousse, sollte unbedingt die Meeresoase Gabes besuchen. Eine grüne Insel, als wäre man in einer anderen Welt.
Sicher ist das Essen etwas gewöhnungsbedürftiger als vielleicht in Spanien. Aber bei dem Angebot findet sich immer etwas, was auch den Kindern schmeckt. Im Vergleich mit Spanien und der Türkei ist in den einfacheren Hotels das Obst und Gemüseangebot etwas spärlicher. In den großen Ressorts kann man nicht meckern.
Rund heraus. Vorurteile beiseite räumen und sich mal näher mit Tunesien beschäftigen. Es ist das offenste und zur Zeit wohl auch sicherste arabische Land, auch jetzt noch trotz des verherenden Anschlages auf der Insel Djerba. In Spanien kommt es wegen der ETA auch immer wieder zu Anschlägen. Richtig sicher ist man niergends mehr. Also auf nach Tunesien und dort mal arabisches Flair zu schnuppern
Guten Urlaub wünscht Karl49 weiterlesen schließen -
Ein sehenswertes Land
Pro:
Nette Menschen, tolle Basare
Kontra:
Wer viel sehen will, sollte besser privat fahren.
Empfehlung:
Ja
Ich war bereits dreimal mit meiner Familie in diesem schönen Land gewesen, und zwar jedes Mal an einem anderen Ort. Ich war Dezember 1998 ich Sousse, im Dezember 1999 auf Djerba und im Oktober 2000 in Madhia und es hat mir stets sehr gut gefallen, obwohl wir pauschal gebucht hatten.
Wir waren zwar im Urlaub nicht sonderlich fleißig, etwas zu unternehmen, aber (fast) alles, was wir unternommen haben, hatten wir privat gemacht, denn wir hatten immer Glück, und konnten uns mit den einheimischen Taxifahrern sehr gut anfreunden. Die Menschen sind dort sehr offen und sehr hilfsbereit, vor allem macht es ihnen eine Freude, wenn man sagt, daß man das Land kennenlernen möchte. Einmal wurden wir sogar zum Essen eingeladen und konnten somit auch einen Blick hinter die Kulissen werfen, was man bei organisierten Ausflügen nicht kann.
Auch die kleinen Gassen in den Städten haben wir ausgiebig erkundet, wir sind nicht nur dort geblieben, wo alle Touristen auf dem Basar unterwegs sind. Auch wenn diese Gassen nicht immer einladend aussehen, was lediglich mit der Enge der Straßen zwischen den Häusern zu tun hat, gibt es dort meistens nichts zu befürchten, sofern man nicht sämtliche Reichtümer mit sich herum trägt. Dort finden sich häufig sehr kleine, aber gute Geschäfte, die im Gegensatz zu den Läden an den Hauptstraßen wesentlich günstigere Preise für ihre Waren haben.
Was gibt es in Tunesien zu sehen? Wir haben folgende Orte und Sehenswürdigkeiten im Rahmen von organisierten Ausflügen besucht.
Kairouan:
Das ist ein Ort, der für Muslime sehr bedeutend ist. Dort steht die älteste Moschee Afrikas, ein wirklich sehr beeindruckendes Bauwerk. Diese Moschee ist neben Mekka und Medina in Saudi-Arabien ein heiliger Ort für Muslime, die Moschee darf daher während der Gebetszeiten und während der kompletten Fastenzeit nicht von Menschen anderen Glaubens betreten werden.
Matmata:
Hier findet einzigartige Höhlenwohnungen, in den heute noch wenige Berber leben, vor. Die jüngeren Menschen sind in die Stadt ausgewandert. Diese Höhlen sind im Sommer angenehm kühl und im Winter halten sie die Wärme. Doch sonst sind die Menschen dort auch recht modern, fast jeder verfügt über Fernsehen und Satellitenantenne. Manch einer kennt diese Höhlenwohnungen aus "Krieg der Sterne", denn dort wurde der Film damals gedreht.
Tozeur:
Eine große Oasenstadt in der Sahara. Alle Gebäude sind dort aus gelblichen Stein gebaut und teilweise reichhaltig mit Mosaikmustern verziert. Sehenswert ist das dortige Museum mit vielen Ausstellungsstücken über die Berber und ihre Geschichte und Kultur. Besonders empfehlenswert ist "1001 Nacht", eine direkt an das Museum angegliederte "Anlage", in der man auf einem Weg durch die Welten aus sämtlichen arabischen Märchen spazieren kann. Es findet immer abends statt, denn es wird viel mit Licht gearbeitet, für Kinder ist dies ein Muß, aber auch Erwachsene kommen auf ihre Kosten.
Sahara-Jeeptour:
Sicherlich ein unvergeßlicher Ausflug. Was gibt es besseres als eine Jeeptour direkt über die Sanddünen der Wüste, wir haben uns dabei jedenfalls sehr amüsiert. Zu diesem Ausflug gehörte auch ein Standesgemäßer Kamelritt durch die Wüste, wer wollte, konnte sich passender Weise einen Umhang und einen Turban anziehen, eine haben darin eine wirklich komische Figur abgegeben :-) Es gab einiges zum lachen.
Zusätzlich zu diesen vier Ausflügen haben wir noch folgendes privat per Taxi unternommen.
Marmorfabrik:
In der Nähe von Madhia hatten wir die Gelegenheit, uns einmal eine Marmorfabrik von Innen anzusehen, unser Taxifahrer ging dort einfach hin und fragte, ob wir uns das mal ansehen dürften. Wir wurden herzlich aufgenommen und uns wurde alles erklärt. Man scheint es dort wohl allgemein etwas lockerer zu nehmen. Als Souvenir hatte man uns noch ein schönes Stückchen Marmor geschenkt.
Kleines Dorf:
Ja, auch das eigentümliche Landleben durften wir kennenlernen mit Kamelen als Arbeitstiere und Frauen, die im Feuer Brot gebacken haben, hatten wir sehen können. Es ist immer wieder erstaunlich, wie offen dort Touristen empfangen werden!
Wohnviertel:
Dadurch, daß wir beim Taxifahrer zum Essen eingeladen waren, konnten wir auch ein tunesisches Wohnviertel sehen und wie die Menschen dort überhaupt leben, was man ja sonst nicht sieht. Die Wohnungen sind dort wirklich sehr klein, eine Familie mit 5 Kindern hatte gerade 2 Schlafzimmer, ein klitzekleines Wohnzimmer und eine kleine Küche. Das leben ansich spielt sich sowieso eher im Innenhof des Häuserblockes ab und das gemeinsame Mittagessen fand wegen Platzmangel ebenfalls draußen statt.
Alles in allem kann man wirklich sagen, daß das Land sehenswert ist und daß man immer freundlichen aufgenommen wird. Manchmal lohnt es sich wirklich, auch mal privat unterwegs zu sein. weiterlesen schließen -
Hotel Caribbean World in Borj-Cedria, immer wieder!
Pro:
supi
Kontra:
nothing
Empfehlung:
Ja
Wir (2 junge Leute mit 24 und 30 Jahren) waren in den Osterferien in Tunesien in Borj-Cedria. Das ist ca. 35 Kilometer von Tunis entfernt, liegt zwischen Tunis und Hammamet.Gebucht hatten wir all-inklusive im Hotel Caribbean World.
Vor Reiseantritt lasen wir die Hotelbewertungen im Internet, eine davon kündigte uns eine Katstrophe dort an: Fäkalien im Pool, ungeniessbares Essen, unfreundliches Personal, un dundund....andere Bewertungen waren wiederum garnicht so übel...
Mit gemischten Gefühlen und voller Erwartung traten wir unsere Last-minute-Reise an: und wir sollten nicht enttäuscht werden! Alles super! Und so ne Meckerliese wie die aus dem Internet fand sich auch in unserer Reisegruppe! Bereits beim Infovormittag meckerte sie los, ob es denn wahr wäre, dass es 5 km bis zum Strand wären, hiess es doch im Prospekt es wären nur 200 Meter. Hätte diese aufgeblasene hohle Tussi ihren Hintern nur ein paar Meter bewegt, hätte sie den nahegelegenen Strand längst gesehen!!! Nun zum Hotel: Das Personal war supernett und zuvorkommend, von der Putzfrau bis zu den Kellnern. Die deutsche Freundlichkeit kommt da lange nicht ran! Das Essen war ein Traum: ein reichhaltiges Buffet 3 mal täglich, zwischendurch Snacks. Getränke ganztägig, inclusive einheimischer Alkoholika. Ca. 10 verschiedene Salate zum Mittag-und Abendessen, täglich Klassiker wie Pommes und Nudeln (wichtig für verwöhnte Kids!), frische Zubereitung zum "Zugucken" von Crepes, Donuts, usw...Nachspeisenauswahl war gigantisch... das Frühstück reichte von Cornflakes, Wurst, Käse, Croissants, Crepes, Weissbrot, Brot, Marmelade, Mozzarella, Hörnchen, Milch, Kaffee, Tee, Orangensaft, Wasser, Zitronensaft,...bis zu gekochten Eiern.Der Speisesaal wurde täglich umdekoriert und zwar sehr umständlich und ideenreich.
Zwei ala carte Restaurants (tunesisch und italienisch) sorgen für Abwechslung. Kostenlos kann man darin (nach Anmeldung) landestypisch speisen.
Die Animateure gaben sich ganztägig Mühe mit Angeboten wie Tanz, Aerobic, Wasserball,Turnieren,usw.wobei auch zwei Animateure für Kids da waren, so dass die Eltern wenigstens mal ne Zeitlang Ruhe vor Ihren Quälgeistern haben.
Zum Strand sins wie beschrieben etwa 200m, feiner breiter Sandstrand mit tausenden von Muscheln findet man vor. Auch dort gibt es eine Bar.
Es gibt eine Minigolfanlage, Tennisplätze, Schaukeln, Möglichkeiten zum Strandbuggy fahren, reiten,Tischtennisplatte, Fernseher.
Angebote wie Piratenschifffahrt, Karawanen-Tour, Wüstensafari, Städtebesichtigung, usw. sind möglich, je nach Geschmack. Wir persönlich haben 6 Reitstunden abends am Strand genommen, sie waren super und die Reitlehrer sind sehr bemüht.
Die Zimmer waren auf den 1. Blick gemütlich, gross genug, sauber und voll in Ordnung. Farbig gestrichen wirken sie nicht kalt.
Ein Safe war ebenfalls im Zimmer, auch ein Telefon. Mit dabei eine Badewanne,Toilette, Riesenwaschbecken, täglich frische und viele Hand-und Duschtücher. Eine Terrasse verkürzte uns den Weg zum Pool und bot uns einen 2. Ausgang.
Der Pool war so sauber, wie ich in Deutschland noch kein Freibad gesehen habe. Glasklares Wasser, kein Schmutz am Boden oder Rand. Ein Angestellter reinigte mehrmals täglich den Pool, wo eigentlich für uns garnichts zu sehen war!
Abends fand täglich Bingo und andere abwechselnde Shows statt. Schusslig wie man nun mal oft ist, sperrten wir uns 3mal aus dem Zimmer. Freundlich und verständnisvoll wurde uns jedesmal ohne Probleme und Wartezeit aufgesperrt.
Ein kleines Geschäft im Hotel sorgt für die Einkaufsmöglichkeit von Souvenirs aber auch von Vergessenem wie etwa die Zahnbürste. Insgesamt möchte ich nur klarmachen, dass in jedem Hotel und auf jeder Reise Meckerliesen sind, die besser daheimbleiben sollten, denn dieses Hotel ist wirklich für dieses Land Spitzenklasse mit 4 Sternen! weiterlesen schließen
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