Venezuela Testberichte
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Pro & Kontra
Vorteile
- Einfach alles...
- Wunderschönes Land, kein Massentourismus
Nachteile / Kritik
- Absolut nichts...
- Leute die deutschen Standard wünschen, sollten diese Reise nicht machen nur mit renommierten Reiseveranstaltern u. guten Fluggesellschaften fliegen !
Tests und Erfahrungsberichte
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Abenteuer Venezuela - Ein Traum...
5Pro:
Einfach alles...
Kontra:
Absolut nichts...
Empfehlung:
Ja
Ich kann nicht sagen, daß ich das Land wirklich kenne - denn dazu war unsere Reise zu kurz. Aber ich denke, ich habe auf unserer Rundreise einen Eindruck von Venezuela gewonnen. Und von dieser Rundreise möchte ich Euch heute erzählen. Ich möchte Euch nicht mit allgemeinen Daten über Land und Leute langweilen (die kann ja schließlich jeder z.B. bei Wikipedia nachlesen), sondern einfach unsere Erlebnisse und Eindrücke einer Reise, die ich jedem empfehlen würde - schildern...
Die einwöchige "Abenteuer Venezuela"-Rundreise haben wir über Neckermann gebucht. Es war nicht die erste über Neckermann gebuchte Rundreise - und wie auch bei den Reisen zuvor wurden wir nicht enttäuscht! Um es vorweg zu nehmen: Ich würde diese Reise absolut weiter empfehlen!
Am 14. April ging es von Frankfurt Richtung Venezuela, wo wir nach einem Zwischenstopp auf Barbados (leider mussten wir dort im Flugzeug bleiben) nach ca. 12 Stunden gegen Abend auf dem Flughafen Porlamar auf der Isla Margarita ankamen. Nach der Gepäckausgabe (unsere Koffer waren ziemlich die letzten) ging's zum Stadthotel, welches wir gegen halb neun erreichten. Am Abend stand noch ein kurzes Treffen unserer aus insgesamt nur 9 Personen bestehenden Reisegruppe mit unserem Reiseleiter Manuel auf dem Programm. Manuel erläuterte die Strecke der Rundreise und gab Tipps und Hinweise zu Geldwechsel, Kleidung für den nächsten Tag, Gepäck etc. Wir wechselten an diesem Abend auch in einem einer Baustelle ähnelnden Nebenraum des Hotels bei einem Venezolaner zum vermutlich zum schlechtesten Kurs der ganzen Insel unsere Dollar in Bolivar. Aber eine andere Möglichkeit gab es um diese Zeit nicht mehr - und Bolivar bekommt man in Deutschland nicht.
Der Erfolg einer solchen Reise liegt natürlich zu einem sehr großen Teil auch am Reiseleiter und an der Zusammensetzung der Reisegruppe. Wir hatten mir beidem wirkliches Glück! Bei unserer Reisegruppe war nicht ein einziger Nörgler dabei, alle waren nett, pflegeleicht... Und unser Reiseleiter war klasse! Er hatte lange in Deutschland gelebt (ich glaube sogar hier studiert) und sprach ein sehr, sehr gutes Deutsch. Er erklärte und zeigte uns sehr viel. Es blieben keine Fragen offen.
Durch die Zeitverschiebung waren wir am nächsten Morgen früh wach und es war somit kein Problem pünktlich zum Frühstück zu erscheinen. Nachdem Frühstück ging's zum Flughafen, wo gegen 9.00 Uhr unser Flug nach Canima startete. Die kleine Propellermaschine wirkte auf den ersten Blick nicht wirklich vertrauenserweckend und während dem Flug war es auch relativ laut uns stank nach Kerosin. Aber man gewöhnt sich schnell daran und denkt, dass die Piloten ja auch wieder heil runter kommen wollen ;-).
Nach dem Flug zum Festland überflogen wir das weitläufige Orinocodelta und genossen den wirklich einmaligen Ausblick, landeten kurz zum Auftanken und flogen insgesamt dauerte unser Flug ca. 3 Stunden - weiter nach Canima.
Zum Cap Canaima führen keine Straßen, es ist nur per Flugzeug zu erreichen. Im ca. 400 m hoch liegenden Nationalpark Canaima fuhren wir mit einem für Touristen aufbereiteten ehemaligen LKW der Armee (die Fahrt war nur ca. 10-15 Minuten lang) ins idyllisch an einer Lagune gelegene 5-Sterne-Dschungel Camp von Canaima, in dem lt. Reiseleiter auch schon etliche Prominente, wie Naomi Campell, Horst Köhler... genächtigt haben. Das Camp war wirklich traumhaft! Hier würde ich auch gerne mal ein paar Tage verbringen!
Mit einem (motorisierten) Einbaum ging's über die Lagune, vorbei an den Wasserfällen. Zwar waren die Wasserfälle nicht so üppig, wie sie wohl während der Regenzeit sind, aber beieindruckend war es schon!
Das Wasser der Lagune ist fast schwarz, wirkt irgendwie unheimlich.... es war einfach toll!
Auf der anderen Seite der Lagune ging's dann zu Fuß auf den Salto Sapo, der - wie erwähnt - wegen der Trockenzeit leider wenig Wasser führte. Aber allein der erste Ausblick auf die Tafelberge war die Mühe der kleinen Wanderung wert.
Zurück ging es durch den schattigen Wald bis zu einem Wasserfall, unter dem man durchwandern konnte - was bei den Temperaturen und der hohen Luftfeuchtigkeit ausgesprochen sehr angenehm und erfrischend war. Rutschfeste Schuhe sind hier sehr zu empfehlen! Nach dem Mittagessen im Cap von Canaima ging's per LKW wieder zurück zu unserem Flugzeug und wir flogen weiter bis Gran Sabana.
Aber zuerst überflogen wir denden mit ca. 1.000 m höchsten Wasserfall der Welt, den Salto Angel und die Tafelberge von Canaima. Wegen der Trockenzeit führte auch der Salto Angel nur wenig Wasser, aber der Flug und die Landschaft war dennoch sehr beeindruckend.
Der Flug endete in Gran Sabana, mitten im Niemandsland, wo bereits unser Bus auf uns wartete. Wir stiegen um und erreichten unser erstes Camp, das Camp Banana in Santa Elena an der brasilianischen Grenze nach einer ca. 3-stündigen Fahrt durch eine beeindruckende Landschaft gegen 19.00 h. Nach dem Abendessen mit Bier und Cuba Libre haben wir nach diesem anstrengenden Tag gut geschlafen. Die Unterkunft war sehr einfach, aber sauber. Aber dass man auf einer Rundreise, die sich "Abenteuer Venezuela" nennt nicht mir tollen Hotels rechnen darf, sollte jedem klar sein. Unser Zimmer (mit Wellblechdach - glücklicherweise hat es nicht geregnet ;-))) hatte zwei Betten, einen kleinen Nachttisch und ein Bad mit Dusche. Es gab nur kaltes Wasser, aber bei den Temperaturen war das überhaupt kein Problem.
Bereits um 8 Uhr morgens ging es am nächsten Tag - mit Zwischenstiop im Niemandsland zwischen Venezuela und Brasilien) weiter in den brasilianischen Grenzort El Linia (Die Linie), in dem wir ein Souvenirgeschäft neben den anderen vorfanden. Besonders beeindruckt haben uns die alten Autos und es war teilweise schwer vorstellbar, dass diese überhaupt noch fahren. Wirklich sehenswert ist La Linia nicht wirklich... Für Brasilien sind Gelbfieberimpfungen vorgeschrieben. Wir wurden an der Grenze allerdings nicht kontrolliert. Lt. Reiseführer werden die Kontrollen der Impfpässe auch nur sehr sporadisch durchgeführt.
Nach einer Stunde Aufenthalt in La Linia ging'sweiter nach San Franzisko, einem Indianerdorf . Wir besichtigten einen, der in der Nähe liegenden vielen Wasserfälle, den Quebrada des Jaspe. Die Besonderheit hier ist, dass das Flussbett über mehrere hundert Meter aus Jaspis besteht, einem Halbedelstein, der auf Grund seines hohen Hämatit Gehalt rötlich- braun schimmert.. Der Fluss ist bei den Jaspisbänken klar und besitzt leichte Wasserkaskaden, daher ergibt sich ein traumhaftes Lichtspiel, wenn die Sonnenstrahlen vom Wasser und den Quarzstein gebrochen werden. Die Amerikaner wollten hier das Jaspis absprengen, was jedoch glücklicherweise verboten wurde. Leider war es an diesem tag etwas regnerisch, denn ich denke bei Sonnenschein hätten die Jaspisbänke noch viel schöner ausgesehen.
Anschließend geht's zum Mittagessen, wo wir Maniokbrot mit einer Sauce aus Chilis, einer Unmenge an Gewürzen und Ameisen verkosten konnten. Man konnte noch genau die Ameisenteile in der Sauce erkennen und mich hat es jetzt schon einiges an Überwindung gekostet auch zu probieren ;-). Geschmeckt hat die Sauce eigentlich nur scharf ;-))). Das dazugehörige Maniokbrot stammt übrigens von den Indianern, ist aber in ganz Venezuela verbreitet. Nach dem Essen konnten wir auf einem Markt das Kunsthandwerk der Indianer bzw. das gleich daneben stattfindende Fußballspiel der Damenmannschaft (Trikots hatten sie alle an, aber teilweise keine Schuhe ;-)) des Ortes anschauen. Letzteres hat uns mehr interessiert ;-)
Und weiter ging es zum nächsten Wasserfall... Nach einem weiteren Zwischenstopp mit Blick auf die Tafelberge kamen wir zu einem weiteren Indianerdorf - natürlich mit angrenzendem Wasserfall. Es gibt ziemlich viele Wasserfälle in diesr Gegend ;-)
Anschließend ging's - mit Unterbrechung zur Besichtigung endemischer und fleischfressender Pflanzen ins nächste, knapp 1.300 m hoch liegende Camp. Nach leckerem Abendessen (wirklich eine der besten Knoblauchsuppen, die ich jemals gegessen habe!) sitzen wir noch alle bei Cuba Libre zusammen bevor wir auch an diesem Abend wieder wunderbar schlafen Von außen wirkte das Camp zwar nicht sehr vertrauenserweckend... aber es war dann bedeutend besser, als wir auf den ersten Blick befürchtet hatten. Außer uns gab es dort noch eine englische Reisegruppe und einige Einheimische.
gab es wieder um 8 Uhr gibt es Frühstück und um 9 Uhr geht es weiter. Nach einem Zwischenstopp mit einer wunderschönen kleinen Wanderung durch den Dschungel und einem traumhaften Blick auf den sich bis zum Horizont ziehenden Regenwald fuhren wir weiter zum Stein der Heiligen Jungfrau, der Grenze zwischen dem Nationalpark Canaima endet und Guyana. Weiter ging es von dort Richtung Kilometer 88, einem kleinen, nicht besonders spannenden Dorf, in dem wir eine kurze Pause machen.
Mittlerweile waren wir auf ca. 500 m Höhe angelangt und es wurde entsprechend wärmer. Bei Kilometer 00 (auch nicht wirklich spannend) gab es noch einen kurzen Fotostop bevor wir in Tumeremo ein typisch venezolanisches Mittagessen bekommen: Pabellon Criollo: schwarze Bohnen, Reis, Kochbananen und zerfasertes Rindfleisch. Reis, Bohnen, Fleisch und Bananen gab es fast jeden Tag ;-))). Nach dem Urlaub wollte ich dann erstmal eine ganze Zeit lang weder Reis noch Bohnen sehen ;-). Aber inzwischen schmeckt es wieder!
Frisch gestärkt führt uns die Fahrt nach El Callao, einem Goldgräberstädtchen mit ca. 250.000 Einwohnern und Unmengen an Goldgeschäften. Der Ort wirkte auf mich irgendwie ein klein wenig unheimlich, eine seltsame Atmosphäre.... Der Rest des Nachmittags blieb uns zur freien Verfügung. Wir nutzen die Zeit zur Besichtigung der Kirche und einen kleinen Bummel. Am Abend trafen wir uns zum gemeinsamen Essen i der Nähe unseres Hotels. Unsere Unterkunft, das Hotel Arte Dorado, war im Gegensatz zu den vorhergehenden Camps sehr luxuriös. Es gab zwar auch hier kein warmes Wasser, aber dafür eine funktionierende Klimaanlage.
Der schönste Teil der Reise stand uns noch bevor! Dieser führte uns ins Orinoco-Delta! Am nächsten Morgen - zeitig wie immer brachen wir auf! Untwegs ein Zwischenstop an einem Obststand, an dem wir uns mit sehr leckeren Apfelbananen eindeckten. Vermutlich haben wir fünf Mal so viel bezahlt wie die Einheimischen - aber es war trotzdem total billig....
Gegen 10 h erreichen wir Upata. Hier wurde erst einmal eingekauft: Getränke für unterwegs, große Plastiksäcke (um unser Gepäck auf der Bootsfahrt im Orinoco-Delta vor eventuellem Regen zu schützen) Bonbons für die Indianerkinder im Orinoco-Delta (Alle 3 Monate kommt der Zahnarzt dorthin), Zigaretten (weil's im Dschungel ja bekanntlich keine Läden gibt ;-)) und was man sonst noch so brauchen kann...
Der weitere Weg führt uns über San Felix und Purto Ordaz, zwei zusammengewachsene Städte vorbei an einem Stausee mit dem zweitgrößten Wasserkraftwerk der Welt (10250 Mega Watt pro Stunde) San Felix, eine recht reiche Stadt, ist das Zentrum von Eisen und Aluminiumindustrie und hat zusammen mit Puerto Ordaz ca. 1,5 Mio. Einwohner.
Weiter geht's zur Fähre, mit der wir den an dieser Stelle ca. 8 km breiten Orinoco überquerten. Die Fahrt dauerte ca. eine halbe Stunde und ich hab es sehr genossen. Außer uns waren nur Einheimische auf dem Boot. Unser Reiseführer mahnte uns etwas vorsichtig zu sein. Seinen Gruppen sei noch nichts passiert, aber der Gruppe eines Kollegen wurde einmal etwas gestohlen...
Bei einer wunderbar klimatisierten (da wir uns inwzsichen fast auf Meeresebene befanden, war es schon sehr heiß) Bäckerei gibt's einen kleinen Zwischenstopp zum Mittagessen anschließend fuhren wir noch ca. ½ Stunde bis zum Schnellboot. Dort angekommen wurde das Gepäck schnell in den Plastiksäcken verstaut und schon ging's los
Im Orinoco leben die WARAO Indianer, werden auch Kanumenschen genannt. Man sagt, dass die Kinder Kanu fahren können, bevor sie da Laufen lernen!
Der Orinoco ist Gott der Flüsse. Bevor die Fluten des Orinoco den Atlantischen Ozean erreichen, teilt sich der Fluss und bildet ein Delta, das eine Fläche von 40.000 km2 beansprucht und damit nur etwas kleiner als das gesamte Schweizer Staatsgebiet ist. Der Orinoco hat fast 400 Flussarme. Durch diese Arme sind einzigartige ökologische Systeme entstanden. Im Orinoco Delta dürfen nur Pfahlbauten errichtet werden. Der Fluss ist 2.140 km lang und ein Weißwasserfluss. Das Wasser fließt mit einer Geschwindigkeit von 4 km pro Stunde. Die breiteste Stelle ist 12 km und die schmälste 1,7 km.
Wir fuhren ca. 1 ¼ Stunden mit der beeindruckendev Geschwindigkeit von ca. 70 kmh (hmm, bei einem Boot müsste ich jetzt Knoten angeben, oder ;-))) Richtung Camp Miss Palafitos Während dieser Fahrt hatten wir schon einen ersten Eindruck davon, wie es ist Natur PUR zu erleben. Wir fuhren an unzähligen Indianerdörfern (teilweise Pfahlbauten) vorbei und hier hatte man das Gefühl es gibt nur den Fluss die Indianerdörfer und Palmen... Eine unvorstellbar schöne Vegetation! Als wir unser Camp erreichten, waren wir auf 4 m über dem Meeresspiegel. Unser Camp war traumhaft schön: kleine Hütten (Pfahlbauten) bis zur Hälfte mit Palmenholz verkleidet und weiter nur ein Moskitonetz und mit Palmenblätter gedeckt. Die Hütten verfügten über eine kleine "Terrasse" mit Bank und Tisch. Wir hatten Glück und bekamen eine Hütte direkt am Orinoco. Ein traumhafter Blick....
Im Camp begegneten wir zahmen Aras und Affen, Hunden, sahen eine Riesenschildkröte, einen frechen Tucan, Echsen... Es war ein Traum!
Am Abend gab es eine Nachtfahrt mit dem Boot durchs Delta. Unser indianischer Führer leuchtete mit einem Suchscheinwerfer den Dschungel ab um Tiere zu suchen. Außer Kormoranen und diversen Vögeln hatten wir das Glück einen jungen Brillencaiman zu fangen. Nach der Bootsfahrt gab's Abendessen und anschließend noch ein paar Cuba Libre.
Am nächsten Morgen weckten uns schon lange vor 6 Uhr die Brüllaffen. Es ist unglaublich, dass so kleine Affen einen so höllischen Lärm veranstalten können. Bis zum Frühstück saßen wir auf unserer "Terrasse" direkt am Orinoco und genossen den Dschungel.
Nach dem Frühstück um 9 Uhr ging es, mit Gummistiefel ausgestattet, auf zu einer Dschungelwanderung. Meine Empfehlung: Die Gummistiefel auschütteln, bevor man sie anzieht... denn sonst kann es leicht sein, dass es sich da kleine Tiere gemütlich gemacht haben, z.B. Kakerlaken....
Der Boden im Dschungel war sehr schlammig und wegen er Hitze und der extremen Luftfeuchtigkeit war die ca. 1-stündige Wanderung extrem anstrengend. Zumal wir alle (wegen der Stechmücken) lange Hosen und langärmlige Shirts anhatten.
Unterwegs bekamen wir gezeigt, wie man Wasser aus Lianen holt um im Dschungel zu überleben, bekamen verschiedene Pflanzen erläutert und gezeigt, wie sich die Indianer gegen die Insekten schützen: Ein Termitennest wird mit der Machete aufgehackt, man legt die Hände auf darauf, lässt Terminten drauf krabbeln und reibt sich damit ein. Es riecht nach Holz und ist schon ein sehr gewöhnungsbedürftiges Gefühl sich mit den lebendigen Termiten einzureiben - aber es hilft wirklich! Ich hab es selbst getestet ;-)
Nach der Dschungelwanderung ging's weiter im Boot durch das Delta. Unterwegs sahen wir auch einige der morgendlichen Ruhestörer: Eine Familie von Brüllaffen. Nach einer Mittagspause im Camp besuchten wir nachmittags eine Indianerfamilie, die auch einige selbstgemachte Souvenirs anbot (Ketten, Schnitzereien...) und anschließend ging es zum Piranhia angeln. Dank der indianischen Führer brachten wir es auf immerhin 4 Piranhias. Bei mir wollten sie nicht anbeißen... fraßen aber immerhin die kleinen Fleischstückchen an meiner Angel ;-)
Anschließend ging's zu einer indianischen Großfamilie (dort wurden natürlich ebenfalls Souvenirs angeboten) und anschließend aufs Orinoco-Delta um bei Cuba Libre den Sonnenuntergang zu genießen. Zum anschließenden Abendessen gab's dann glücklicherweise nicht nur unsere geangelten Piranhias...
Am nächsten Morgen verließen wir das Orinoco-Delta leider wieder.
Alle waren sich einig, dass die beiden Tage dort der absolute Höhepunktder Reise waren! Es ist schwer die Atmosphäre im Camp zu beschreiben... man war einfach eins mit der Natur, alles andere erschien unerreichbar weit entfernt...
Nach 1 ½ h Fahrt mit dem Schnellboot wartete am Hafen bereits unser Bus auf uns.
Wir fuhren nach Maturin, einer sehr reichen Stadt und machten Mittagspause in einem großen Einkaufszentrum - was ein totales Kontrastprogramm zu den zwei vorhergehenden Tagen war ;-)
Anschließend besuchten wir eine Maniokfabrik und sahen und erfuhren, wie das Maniokbrot erzeugt wird. Erst wird der Maniok geschält, dann gewaschen, gerieben, gepresst... Dadurch entsteht eine griess-ähnliche Masse, die auf einer heißen Platte gebacken wird und anschließend einen halben Tag lang an der Sonne getrocknet wird. Das Brot ist entsprechend hart - dafür aber auch geschmacklos ;-)
Weiter führte uns unsere Fahrt nach Caribe, einen ca. 1000 m hoch liegenden Ort in einer sehr fruchtbaren Gegend. In Caribe verbringen aufgrund des günstigen und milden Klimas auch viele Einheimische ihre Ferien. Nach kurzem Zwischenstopp im Likörgeschäft (wir mussten uns ja für den Abschiedsabend eindecken ;-)) gingen wir sehr leckere, frische Erdbeeren mit Sahne essen und anschließend ging's schon in Richtung Unterkunft. Diesmal hatten wir ein Appartement und nach der Rundreise erschien uns das als purer Luxus. Es gab sogar warmes Wasser!!!!
Unseren letzten gemeinsamen Abend verbrachten wir alle gemeinsam mit den Nachmittags erstandenen Alkoholika auf der Terrasse...
Das Ende Der Reise rückte immer näher ;-(
Am letzten Rundreisetag ging es um 8.45 h weiter. Als erstes stand die Besichtigung einer Kaffeefabrik auf dem Programm. Der Kaffee wird von November bis Januar geerntet, anschließend geschält, gewaschen, sortiert, geröstet und gerieben. Aus 200 kg frischen Kaffeebohnen bekommt man ca. 36 Kilo Kaffee. Natürlich haben wir alle venezolanischen Kaffee eingekauft. Da gerade kein Kaffee geerntet wurde (es war April) gab es nicht wirklich viel zu sehen. Aber wir kaufen dort ein Pfund Kaffe (und der war total lecker)
Von dort ging es dann in die Guacharo Höhle, in der auch die Geräusche für Hitchcocks "Die Vögel" aufgenommen wurden. Diese Höhle, in der die Guacharos (Fettvögel) leben, wurde von Alexander von Humboldt entdeckt und ausführlich beschrieben. Nach der Besichtigung der Höhle waren wir eine Weile damit beschäftigt unsere Schuhe wieder zu säubern - und anschließend ging's weiter - mit obligatorischem Abstecher an einem Obst-Stand und Fotostop an einem Stausee zur Miraflores-Lagune. Nach einer kleinen Wanderung durch die Lagune und anschließendem Mittagessen fuhren wir zum Flughafen um anschließend zur Isla Margarita zu fliegen, wo wir nach dieser wunderschönen Rundreise noch eine Woche Badeurlaub genießen durften.
Alles in allem war die Reise wunderschön, eine der schönsten Rundreisen, die ich je gemacht habe. Man darf nicht zu anspruchsvoll sein, was die Unterkünfte anbelangt. Das Gebiet, durch das unsere Reise führte ist nicht touristisch erschlossen. Ich empfand es als sehr angenehm, dass wir während der ganzen Zeit kaum auf Touristen trafen. Der eindeutige Höhepunkt war für mich das Orinoco-Delta!
Daß man auf dieser Reise auch mal mit kleiner Tieren, wie Kakerlaken in Gummistiefeln, Tausendfüssler unter der Dusche und wenn's ganz dumm läuft auch mal ein SKorpion (ein Mitreisender wurde gebissen, es lief aber gut ab) rechnen muß, sollte hier nicht unerwähnt bleiben.
Unbedingt notwenidig sind ein guter Sonnenschutz und Mückenspray!!! weiterlesen schließenProduktfotos & Videos
Kurze Rast an einem kleinen Lädchen... von AnjaS911
am 16.10.2006Fotostopp beim Kilometer Null... von AnjaS911
am 16.10.2006Kommentare & Bewertungen
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Venezuela (Festland)
Pro:
Wunderschönes Land, kein Massentourismus
Kontra:
Leute die deutschen Standard wünschen, sollten diese Reise nicht machen nur mit renommierten Reiseveranstaltern u. guten Fluggesellschaften fliegen !
Empfehlung:
Nein
Ich war bisher einmal in Venezuela, allerdings nicht wie die meisten Touristen auf der Isla Margarita sondern auf dem Festland in Puerto La Cruz.
Zunächst hatten mein Mann und ich vor über Ostern in die Dom.Rep zu fliegen. Irgendwie kam der Reisebüromitarbeiter aber auf ein Angebot in Venezuela, welches uns sofort begeisterte. Knapp 1000 Euro pro Person, all incl. Das Hotel war das Doral Beach Resort (***). Alles hörte sich super an, bis der Urlaub los ging. Wir mussten ab Schiphol (Amsterdam) mit Martin Air fliegen. Lt. dem Herrn im Reisebüro sollte der Flug Non-Stop gehen. Beim Einchecken stand dort allerdings nicht nur Venezuela sondern auch Barbados.Ich dachte mir nichts dabei. Barbados ist schliesslich eine Insel und meines Denkens nach wären die Leute bestimmt mit der Fähre dann weiter transportiert worden...dachte ich wie gesagt...
Der Flug verlief zunächst ganz o.k., die Crew war freundlich und brachte jede Std. Getränke bzw. kleine Snacks. Auf einmal kam die Durchsage, dass wir in Bridgetown, Barbados landen. Es war sehr dunkel und regnete und man trieb uns wie Vieh über den Flughafen, vorbei an den startenden Flugzeugen (hatte immer Angst dass mich so ein Flugzeug mal anfährt). In diesem Flughafen gab es nur eine Ankunfts- u. eine Abflughalle, keine Klimaanlage und Sitzplätze für max. 100 Leute. Wir standen da also rum und wussten nicht wann es weiterging. Nach zwei Std. trieb man uns wieder ins Flugzeug. Schon beim Start merkte ich wie schlecht das Wetter mittlerweile war. Ich hatte noch nie so eine Flugangst. Da es so dunkel draussen war konnte man auch nicht sehen, wann wir aufsetzen würden bei der Landung. Alles ruckelte, wackelte und sogar die Stewardessen mussten sich anschnallen während des gesamten 1-stündigen Fluges bis Venezuela. Bei der Landung dachte ich jetzt ist das Flugzeug auseinander gebrochen.
In Venezuela endlich angekommen, wurden unsere Koffer auf Pick-Ups geladen und wir mit irgendwelche komischen Leuten in komischen Autos (das waren weder Busse noch LKW noch Taxi) zum Hotel gekarrt. Freundlich wurden wir aber mit Cocktails und karibischen Klängen empfangen. Ich hatte die Strapazen schon fast vergessen. Im Zimmer testeten wir gleich das Klo und glaubten es sei kaputt...also zur Rezeption..neues zimmer und was war das ? Klo war wieder kaputt. Grrrhhhh... Am nächsten Morgen wollten wir dann uns endlich frisch machen, duschen und in das karibische Meer springen. Aber die Dusche ging nicht...es gab kein fliessend Wasser.
Die Reiseleiterin erzählte uns dann, dass gerade zu Ostern (Trockenzeit) das Hotel probleme mit der Wasserzuleitung hätte. Fliessend Wasser gab es morgens, mittags und abends je eine Std. Wir sollten unsere Geschäfte halt so einteilen...Ist einfacher gesagt als getan wenn man tierischen Durchfall bekommt.
An Ostern selbst traute ich meinen Augen auf einmal nicht, ich sah nur noch Leute..Menschen wo ich auch hinblickte. Ostern ist diesen Ländern der höchste Feiertag und die Venezulaner karren sogar die halbtote Oma dann noch durch die Gegend. Der Pool konnte jetzt nicht mehr benutzt werden, weil er so voll u. verdreckt. Beim Buffet gabs einfach nichts mehr wenn man nicht schon eine halbe std. vor essensbeginn dort stand.
Wegen dem Wassermangel hielten die Frauen die Kleinkinder zum Pippimachen über die Waschbecken *eklig*
Irgendwie bekamen wir die zwei Wochen rum, packten die Koffer und kriegten den nächsten Schreck ! Unsere Reiseleiterin teilte uns mit, dass aus irgendwelchen Gründen MartinAir nicht landen könnte und wir mit dem Bus erst mal los müssten. Man karrte uns nun mit dem Bus in den nächsten Ort, dort auf die ConFerry (Fähre zur Isla margarita). Auf der Isla Margarita dann quer über die Insel nach Porlamar zum Flughafen und dann in einen Flieger in dem schon Leute aus Isla Margarita und Barbados sassen. Ich sah meinen Mann schon gar nicht mehr. Der sass ganz woanders in dem Flugzeug und ich mitten zwischen den Rauchern....Ich dachte mir wieder mal nichts schlimmes, wollte positiv denken und noch 11 Std. tapfer sein bis das Flugzeug in Amsterdam wäre. Kaum gestartet kam die Durchsage: wir fliegen jetzt in die Dom.Rep. nach Puerto Plata. Die Crew war überarbeitet und das Flugzeug nicht aufgetankt. Ich hätte schreien können !!
Die Rückreise nach Deutschland hat somit fast 24 Std. gedauert !
Unser Reiseveranstalter war Schauinsland Reisen. Kann ich auf keinen Fall weiterempfehlen.
Fazit: Venezuela jederzeit wieder, ein wunderschönes Land. Leider wie fast überall das soziale Gefälle (entweder ganz reich oder bettelarm). Allerdings würde ich nie wieder mit einer ausländischen Fluggesellschaft fliegen und nur mit renommierten Reiseveranstaltern in ein Hotel, dass schon mehrfach gute Bewertungen bekommen hat ! weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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miss_varna, 25.05.2004, 20:36 Uhr
Bewertung: weniger hilfreich
Du schreibst hier in der Kat ueber Venezuela und gibst dem "Produkt" Venezuela nur 1 Stern, obwohl Dir das Land sehr gut gefallen hat. Du solltest besser Deinen Aerger ueber Martinair und Schauinsland in entsprechenden Berichten verarbeiten und h
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Isla Margaritha - Immer eine Reise wert
Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Das wichtigste zuerst. Wenn man nach Venezuela fährt, sollte man einordnen können, dass die Menschen dort bettelarm sind. Dem entsprechend sieht es dort manchmal auch aus. Die Städte und Dörfer sind zwar meistens gepflegt, aber um die Großstädte herum liegen eben riesige Slums. Die Menschen sind freundlich (Ausnahmen bestätigen die Regel). Wichtigstes Gebot, unbedingt Safe anmieten, selbst die Hotels sind nicht sicher. Leider sind auch einige Reiseveranstalter nicht sehr sorgsam, so wurden bei uns die Ausflugslisten mit Zimmernummer im Foyer ausgehängt.
Ich war bereits zweimal in Venezuela, auf der Isla Margarhita (jeweils 3 Wochen), und würde wieder dorthin fahren.
Die Hotels entsprechen dem europäischen Standard, ab 3 Sternen. Man sollte sich auch mindestens in dieser Kategorie einquartieren. Ein 2 Sterne Hotel zu buchen wäre am falschen Ende zu sparen.
Ein Nachtleben gibt es in den Hotels kaum. Dazu muss man die "Großstadt" Porlamar besuchen. Die Hotels sind gut und ordentlich. Die Verpflegung lässt keine Wünsche offen. Wer AI bucht,bekommt auch alles inklusive. Manche Touristen nutzen dass ausgiebig und sind schon mittags blau!?
Wem das nicht so wichtig ist, der kann sich aber auf der Insel schön erholen. Es gibt einen Menge schöner Strände, hervorzuheben ist die Playa El Agua, 7 km Strand und nicht überlaufen. Aber auch die anderen Strände lohnen eine Erkundung, vielleicht auch deshalb, weil sie nicht so bekannt wie die Playa El Agua sind. Zu den Stränden kommt am besten mit dem Taxi. Das Taxi ist im Vergleich zu Deutschland äußerst preiswert. Der Fahrer bringt einen zum Strand und holt einen zu einer festgelegten Zeit wieder ab. Bezahlt wir erst nach der Abholung. Auf das Aussehen der Taxis sollte man keinen Wert legen, meist sind das alte Straßenkreuzer. Der TÜV würde die Fahrzeuge sofort aus dem Verkehr ziehen.
Die Insel selbst ist nicht sehr groß, bietet aber durchaus Abwechslung. Zur Erkundung empfiehlt sich das Anmieten eines Jeeps. Die Preise sind moderat (ca. 100,00 DM für einen offen Jeep pro Tag), wenn man nicht im Hotel den Mietwagen nimmt, sondern sich an eine kleinere Firma in Porlamar wendet. Die Fahrzeuge sind in Ordnung und gepflegt. Die Benzinkosten kann fast vernachlässigen, wenn man sie in Relation zu den deutschen Preisen sieht.
Der kleinere Teil ist kahl und wüstenartig. Für die ausgiebige Erkundung sollte man den Mut haben, mit einem geländegängigen Fahrzeug die einzig asphaltierte Straße in diesem Teil zu verlassen. Es gibt eine Menge gut befahrbarer Feldweg. Man kommt an einsamen menschenleeren Stränden vorbei und kann die Landschaft genießen.
Im "grünen" größeren Teil sind alle Hotels beheimatet. Vom Strand bis zum Bergland ist alles dabei. Vom höchsten Punkt der Insel (über 1000 m) hat man einen traumhaften Ausblick, bei gutem Wetter bis zum Festland in 40 km Entfernung. Dazu kann man die Strände der Insel anfahren und sich den schönsten Aussuchen.
Einkaufen lohnt insbesondere in den Dörfern, in den kleinen Läden. Empfehlenswerte Mitbringsel sind kunstgewerbliche Gegenstände im südamerikanischen Indiostil. Diese sind gut verarbeitet und preiswert. In Porlamar kann man durch den zollfreien Status der Insel günstig (nicht billig) Parfüm und Zigaretten sowie Schmuck erwerben. Andere Sachen sind entsprechend teuer.
Wenn man in Venezuela ist, sollte man wenigstens 2 Ausflüge unternehmen. Diese sind zwar nicht billig, ca. 200 $ pro Person, lohnen aber jeden investierten Dollar.
Als Erstes sollte man die Tafelberge im Regenwald besuchen. Traumhafte Landschaften und unvergessliche Eindrücke bieten einem sich dort. Mit dem Flugzeug geht es nach Süden (ca. 60 Minuten Flug). Bei dem Flug ist auch der Vorbeiflug am Salto Angel, dem höchsten Wasserfall der Erde, mit dabei. Besonders beeindruckend sind die Wasserfälle der Lagune in Canaima. Neben einer Wanderung durch die Selva ist auch die Unterquerung eines Wasserfalles mit dabei.
Der Zweite Ausflug geht nach Westen, zu den Korallenriffen von Los Roques. Dies ist eine von Riffen umgebene Inselgruppe, ca. 60 Minuten Flugzeit von Porlamar. Der Tag auf einem Katamaran vergeht beim Schnorcheln, Schlemmen und Faulenzen wie im Flug.
Wer noch Zeit und Muse hat, kann sich auch noch einen Tag in Caracas gönnen. Die Veranstalter bieten diesen Ausflug meistens am Ende der Reise an und man ggf. schon in Caracas in den Flieger zurück nach Deutschland steigen, vor den anderen Touristen, die auf der Isla Margarhita zusteigen. Caracas ist abgesehen von den Elendsviertel am Rand eine schöne Stadt, mit vielen Kolonialbauten und guten Geschäften und Restaurents. Ich empfehle niemanden, sich in den Straßenverkehr von Caracas zu begeben (z. B. mit einem Mietwagen). Grundsätzlich gilt in Venezuela, wer am lautesten hupt hat Vorfahrt und Verkehrszeichen dienen nur der Verschönerung der Umgebung.
Geld sollte man vor Ort in offiziellen Banken und Wechselstuben, tauschen. Ist einfach billiger. Es empfiehlt sich, sich mit Dollar einzudecken. Diese werden problemlos überall getauscht. Auch Dollar-Reiseschecks sind ein gern gesehenes Zahlungsmittel. Die gängigen Kreditkarten werden meistens akzeptiert (Ausnahme EUROCARD).
Fazit: Man sollte wenigstens einmal in Venezuela gewesen sein, und das möglichst bald. Die "Bettenburgen" schießen bereits aus dem Sand, bald wird es wie in der Dominikanischen Republik aussehen. weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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