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Tests und Erfahrungsberichte
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Der Richtige Umgang Mit Aktien
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Vorwort
Bei der Investition in Unternehmen hängt der Erfolg des Investments von vielen Faktoren ab. So bringt das Investment in das solideste und profitabelste Unternehmen nichts, wenn man dafür einen zu hohen Preis bezahlt. Andererseits hat man nichts von der günstigsten Aktie, wenn das Unternehmen dahinter unwirtschaftlich ist.
Die Bewertung des Preises für ein Unternehmen, oder eine Aktie des Unternehmens ermittelt man, indem man ausbilanzierte und geschätzte Daten, etwa Gewinn, Buchwert, Gewinnwachstum, Umsatz etc. in Relation zur Marktkapitalisierung stellt. Kein Mensch erwartet von einem Kleinanleger eine umfassende Analyse zu einem Unternehmen zu erstellen, aber ich möchte euch hier einen Weg zeigen, wie ihr ein Unternehmen grob auf Herz und Nieren prüfen könnt.
Was brauche ich dafür
Möchtet ihr euer Geld in Aktien eines potentiellen Unternehmens investieren, so benötigt ihr für einen Überblick den Geschäftsbericht. Dazu geht ihr auf die Internetseite des Unternehmens, sucht den Punkt "Investor Relations" und ladet dort den aktuellsten Geschäftsbericht runter. Geschäftsberichte erscheinen ein paar Monate nach Ablauf des Geschäftsjahres. Für die Firmen, deren Geschäftsjahr zum 31. Dezember enden, was bei den meisten der Fall ist, erscheinen die Berichte also etwa im März/April.
Bei großen Konsumunternehmen muss man mitunter erst ein bisschen nach der Investor Relations Abteilung suchen, immerhin wollen die meisten Aufrufer der Seite Infos zu den Produkten und keine langweiligen Finanzzahlen ;) In dem Fall findet ihr die entsprechende Seite meistens über einen kleinen Link unten oder oben.
Außerdem braucht ihr einen Taschenrechner.
Teil 1: Bilanzanalyse
Worauf teste ich das Unternehmen jetzt?
Um den "Gesundheitszustand" eines Unternehmens festzustellen, werden wir Kennzahlen errechnen. Die Kennzahlen, die wir errechnen werden, geben uns über 2 Dinge Auskunft: Erstens: Die finanzielle Stabilität. Hier erfahren wir, wir stabil die Finanzierungslage eines Unternehmens ist, also ob es vor Schulden fast zusammenbricht oder stabil auf eigenen Füßen steht. Hierzu ermitteln wir die Eigenkapitalquote und die rechnerische Entschuldungsdauer.Zweitens: Die Rentabilität / Rendite des Unternehmens. Eigentlich selbsterklärend. Je höher die Rentabilität eines Unternehmens ist, desto weniger Geld, muss für einen bestimmten Gewinn umgesetzt werden oder desto weniger Kapital muss man bilden, je nachdem woran wir die Rentabilität messen. Ist die Rentabilität eines Konkurrenzunternehmens zum Beispiel höher, kann es seine Preise senken und trotzdem noch profitabel bleiben während unser Unternehmen dann vielleicht in die Verlustzone rutscht und aus dem Markt gedrängt wird. In unserem Fall werden wir 2 Kennzahlen ermitteln: Die Gesamtkapitalrendite und die Umsatzrendite auf Basis des Cash-Flows
Puh, ziemlich kompliziert!
Wer sich das erste mal damit beschäftigt ist sicherlich etwas verwirrt, aber ich verspreche euch, es ist einfacher als man denkt, lasst euch von den Begriffen nicht abschrecken. Wer nicht bereit ist, sich damit auseinander zu setzen, der sollte auch nicht in Aktien investieren bzw. beschweren, wenn er es doch macht und auf die Schnauze fällt.
Wie kriegen wir die Zahlen jetzt raus?
Wir ermitteln die Kennziffern, indem wir ein paar Zahlen aus dem Geschäftsbericht nehmen und sie in Relation zueinander setzen. Damit das nicht zu viel mühe macht, können wir sie in vorgegebene Felder auf der Internetseite von Professor Kralicek eingeben, einem Unternehmensberater, der diese Berechnungen extra für unerfahrene Anleger aufgebaut hat. Dazu gehen wir auf die Seite
http://www.kralicek.at/index.php?gr=-301
Man kann alles natürlich auch ohne die Seite ausrechnen, die Formeln sind dort angegeben. Aber so ist es für den Anfang erst einmal so simpel wie möglich gehalten.
Wie wir sehen sollen wir 8 Zahlen eingeben.
Wo kriegen wir die Zahlen her?
Wir öffnen den Geschäftsbericht und suchen uns den Finanzabschluss raus. Dieser Befindet sich immer im hinteren Teil des Geschäftsberichtes und ist meist mit einer anderen Hintergrundfarbe schattiert. Hier werfen wir zunächst einen Blick in die Bilanz. Die erste Kennzahl, die wir brauchen sind die flüssigen Mittel. Diese finden wir in der Aktiva unter "kurzfristige Vermögenswerte". Die flüssigen Mittel können auch "Zahlungsmittel" "Barmittel" "Kassenposition" und ähnlich heißen. Wir tragen diesen Wert dann auf die Seite ein. Der nächste Punkt auf der Seite von Prof. Kralicek heißt "Vorräte" Diesen Punkt können wir überspringen, er ist nicht weiter relevant. Wir tragen trotzdem eine 0 ein, damit die Seite nicht meckert, dass wir etwas vergessen hätten.
Nun sollen wir das Eigenkapital eintragen. Dazu gehen wir in die Passiva der Bilanz und suchen es uns heraus. Das Eigenkapital ergibt zusammen mit kurzfristigen Verbindlichkeiten und langfristigen Verbindlichkeiten die Bilanzsumme.
Nach dem Eigenkapital will die Seite von uns das Fremdkapital, dazu subtrahieren wir einfach von der Bilanzsumme, ganz unten das Eigenkapital. Wir können auch wahlweise die langfristigen Verbindlichkeiten mit den kurzfristigen addieren, es kommt das selbe raus.
Nun sollen wir die Betriebsleistung angeben. Dazu müssen wir in die Gewinn- und Verlustrechnung (GuV). Die befindet sich direkt bei der Bilanz, entweder davor oder danach. Ganz oben befinden sich die Umsatzerlöse. Wir gehen hier mal von Umsatz = Betriebsleistung aus, es gibt kleine Unterschiede, doch die sollen nicht Gegenstand dieser Übersicht sein. Den Umsatz schreiben wir also in das entsprechende Kästchen auf der Seite.
Jetzt kommen die Fremdkapitalzinsen dran. Diese Position ist recht vernachlässigbar. Man findet sie in der Gewinn und Verlustrechnung vor dem "Ergebnis gewöhnlicher Geschäftstätigkeit". In manchen Finanzabschlüssen sind sie ausgewiesen, in manchen muss man sie sich aus dem Anhang suchen, weil nur das komplette Finanzergebnis ausgewiesen wird. Wenn ihr sie nicht findet - nicht schlimm, einfach eine null eintragen.
Jetzt fehlt noch der Cash-Flow und das Ergebnis gewöhnlicher Geschäftstätigkeit.
Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (Abkürzung EGT) ist der Gewinn vor Steuern des Unternehmens. Den findet ihr recht weit unten in der Gewinn- und Verlustrechnung. Jetzt brauchen wir noch den Cash-Flow. Dazu nehmen wir das EGT, das wir gerade eingetippt haben und addieren die Abschreibungen hinzu. Die Abschreibungen sind entweder weiter oben in der Gewinn- und Verlustrechnung, und/oder in der Konzernkapitalflussrechnung, die sich im Geschäftsbericht nach der Bilanz und der GuV befindet.
Nun sollten wir alle Zahlen für einen groben Überblick beisammen haben und drücken auf weiter. Die Seite spuckt uns jetzt 4 Kennziffern aus und bewertet sie nach einem Schulnotensystem:
-----Eigenkapitalquote
Die Eigenkapitalquote gibt Auskunft darüber, wie hoch das Unternehmen verschuldet ist. Hier genügt nach dem Schulnotensystem von Prof. Kralicek eine Eigenkapitalanteil von 30 % am Gesamtkapital für eine 1. Eine Firma, die nur 10 % Eigenkapital hat kann natürlich auch profitabel arbeiten, doch sollte die Rendite, mit der sie das Kapital anlegt unter dem Zinssatz fallen, den die für das Geld bezahlt (negativer Leverage-Effekt genannt) bricht sie darunter schneller zusammen als eine Firma mit gesunder Eigenkapitalbasis von über 30 %.
-----Schuldentilgungsdauer in Jahren
Dies ist eine rein theoretische Zahl und wird deswegen auch rechnerische Entschuldungsdauer genannt. Sie gibt Auskunft darüber, wie lange es hypothetisch dauern würde, die Schulden des Unternehmens mit den Geldmitteln zu begleichen, die dem Unternehmen pro Jahr zufließen (Cash-Flow) Für unter 3 Jahre wird dem Unternehmen eine 1 gegeben, danach staffelweise schlechtere Noten.
-----Gesamtkapitalrentabilität
Die erste Rentabilitätskennzahl. Hier erfahren wird wie profitabel das Unternehmen arbeitet. Konkreter: Wie viel € verdient das Unternehmen vor Steuern, pro 100 € die es zur Verfügung hat (Eigen- und Fremdkapital). Für einen Wert von 15 % gibt es eine 1.
-----Cash-Flow in % der Betriebsleistung
Ebenfalls eine Rentabilitätskennzahl die darüber informiert, wie profitabel das Unternehmen ist. Hier erfahren wir, wie viel € das Unternehmen vor Steuern verdient (ohne davon etwas für Abschreibungen auszugeben) für jede 100 € die es umsetzt. Für mehr als 10 % verteilt die Rechnung ein "sehr gut".
Aus den Einzelnoten wird nun der Durchschnitt gebildet um eine Gesamtbenotung des Unternehmens zu erhalten.
Wichtige Anmerkungen
Das System ist nur eine grobe Übersicht für Leute, die sich nicht so gut in der Materie auskennen. Es ist auf Sicherheit basiert, das heißt, es würde euch eher dazu raten eine Aktie nicht zu kaufen als eine riskante Aktie zu kaufen. Unternehmen, die Verluste machen oder viele Schulden haben, fallen bei dem Test durch, aber natürlich kann man durch die Investition in solche Unternehmen auch Geld verdienen. Besonders wichtig: Der Test ist für Unternehmen im produzierendem Gewerbe gedacht. Banken, Versicherungen, Beteiligungsgesellschaften etc. können nach diesen Maßstäben kaum bewertet werden. Außerdem hängen Renditen oft von der Branche ab. So drücken einfache Markteintrittsbarrieren und viele Konkurrenten auf die Rendite des Unternehmens. Ihr könnt den Test also benutzen um die Stärke verschiedener Unternehmen in der selben Branche zu vergleichen oder um zu sehen wie margenstark eine Branche ist.
Also kaufe ich jetzt Unternehmen, die ein gutes Ergebnis erhalten
Nein. Dieser Test gibt Auskunft darüber wie gesund ein Unternehmen ist. Aber es heißt noch lange nicht, dass das Unternehmen auch preiswert ist. Ich hab nichts von einem Unternehmen, dass gut finanziert ist und hochprofitabel arbeitet aber sehr teuer ist. So simpel es klingt, man verdient an der Börse Geld indem man Unternehmen günstig kauft und teuer verkauft. Will man in ein Unternehmen investieren, sollte es sowohl stabil & profitabel als auch preiswert sein . Wie wir heraus bekommen ob ein Unternehmen "stabil" ist, haben wir gerade durchgekaut. Wie wir ermitteln, ob es günstig ist, dazu schauen wir uns Ansätze weiter unten im 2. Teil an.
Anmerkungen für Fortgeschrittene
Für diejenigen unter euch, die sich mit dem oben besprochenen sicher im Umgang fühlen noch ein paar Anmerkungen:
Oben wurde der Einfachheit halber Betriebsleistung mit Umsatz gleichgesetzt. Die Betriebsleistung enthält neben dem Umsatz auch Erlöse aus aktivierten Eigenleistungen und Bestandsveränderungen, sowie sonstige betriebliche Leistungen.. Sind im Finanzabschluss diese Positionen einzeln ausgewiesen, so rechnen wir aktivierte Eigenleistungen, Bestandsveränderungen und sonstigen betrieblichen Leistungen noch zum Umsatz bevor wir die Zahl in den Test einzutragen.
Der Cash-Flow wird einfachheitshalber mit dem Vorsteuergewinn und den Abschreibungen gebildet. Die Cash-Flow Berechnung ist komplexer und richtet sich auch nach dem Aufstellungsverfahren der GuV. Wer es im oben besprochenen Test genauer machen will, sollte noch die Veränderung der Rückstellungen hinzuaddieren / subtrahieren., welche in der Konzernkapitalflussrechnung ausgewiesen ist.
Wer noch mehr ausrechnen will, kann sich im Internet auch noch zu weiteren Zahlen informieren. Liquidität I., II. und III. Grades oder die Working Capital Ratio sind Beispiele für weitere Kennzahlen der finanziellen Lage, Eigenkapitalrendite und Umsatzrendite wären weitere Rentabilitätskennzahlen. Das Notensystem oben reicht für einen groben Überblick aber erst mal.
Teil 2: Preisbewertung
Wann ist eine Aktie teuer, wann ist sie billig? Um dies herauszufinden setzt man den Preis für eine Aktie in Relation zu verschiedenen Werten des Unternehmens. Beschäftigen wir uns einfach mal mit folgenden, gängigsten Kennzahlen:
Kennzahlen
-----KGV
Das Kurs-Gewinn-Verhältnis setzt den Gewinn, den das Unternehmen erwirtschaftet (nach Steuern) in Relation zum Aktienkurs. Dazu dividiert man einfach den Aktienkurs durch den Gewinn pro Aktie. Den Gewinn pro Aktie errechnet man, indem man den Netto-Gewinn des Unternehmens (in der GuV, s. o.) durch die Anzahl der Aktien (im Anhang des Finanzabschlusses unter Erläuterungen zur Gewinn pro Aktie und/oder im Geschäftsbericht unter "Aktie").
Beispiel: Im Finanzabschluss der NavySeall-AG steht, die Aktie hat einen Gewinn von 5,4 Mio € gemacht. Außerdem steht im Geschäftsbericht weiter vorne in dem Teil, indem auf die Entwicklung der Aktie im Geschäftsjahr eingegangen wird, die AG hätte 3,6 Mio Aktien. Der Gewinn pro Aktie beträgt also 5,4 Mio / 3,6 Mio = 1,5 €.
Schau ich ins Internet, so erfahre ich, dass die AG bei 17,54 € notiert. Das KGV beträgt also in diesem Fall 17,54 € / 1,5 € = 11,7.
Generell gilt, dass Aktien mit einem KGV bis etwa 12 günstig sind. Ein KGV von 12 bis vielleicht 14, 15 neutral und darüber hinaus teuer.
Man muss aber auch weitere Maßstäbe hinzuziehen um zu verstehen warum ein KGV evtl. so niedrig oder so hoch ist. Hab ich beispielsweise ein Unternehmen mit einem KGV von 10, von dem ich ausgehen kann, dass es die nächsten zehn Jahre den gleichen Gewinn machen wird, so wird es bei gleich bleibender Bewertung durch die Börse in 10 Jahren doppelt soviel Wert sein, wie heute (ohne Reinvestition der Gewinn). Hat ein zweites Unternehmen aber eine Gewinnsteigerung von 5 % pro Jahr macht es nach zehn Jahren bereits 60 % mehr Gewinn als zu Beginn der zehn Jahre. Dadurch ist die Wertsteigerung natürlich höher als im ersten Beispiel, und das Unternehmen hat wahrscheinlich ein höheres KGV als das erste. Trotzdem ist das höhere KGV nicht teurer als das der ersten Firma, immerhin kann man mit steigenden Gewinnen rechnen.
Aus diesem Grund haben auch ganze Branchen verschiedene Bewertungen. Während Unternehmen der Solar-Branche bei den KGVs so zwischen 25 und 40 rangieren, weil hier von wachsenden Gewinnen in der Zukunft ausgegangen wird, werden beispielsweise Stahlunternehmen mit niedrigen KGVs bewertet, weil eine Stagnation der Gewinne oder evtl. sogar Rückgänge erwartet werden.
Mehr zur Relation zwischen KGV und Gewinnwachstum jetzt im nächsten Punkt:
-----PEG
PEG ist die Abkürzung für Price-Earning to Growth-Ratio, auf Deutsch etwa "Kurs-Gewinn-Wachstums-Verhältnis". Es wird gebildet indem man das oben besprochene KGV durch das Gewinnwachstum teilt. Eine Firma, die ein KGV von 10 hat und ihre Gewinne um 10 % steigern kann, hat ein PEG von 1. Ein PEG von unter 1,3 bis etwa 1,5 ist als günstig zu betrachten. Knackpunkt dieser Kennzahl ist allerdings das Gewinnwachstum. Dazu mehr unten im Punkt "Fair-Value-Berechnung". Mit Hilfe des PEGs lassen sich abnormal teure KGVs von Aktien mit hohem Gewinnwachstum rechtfertigen. Damit steigt jedoch das Risiko und davon möchte ich mich auch ausdrücklich distanzieren.
-----KUV
Wird auf die selbe Art und Weise berechnet wie das KGV, nur statt dem Gewinn nimmt man hier dem Umsatz. Ein KUV von 1 oder darunter ist günstig, bis vor 2 neutral und darüber eher teuer. Diese Kennzahl kann man auch auf Unternehmen anwenden, die Verluste schreiben oder nahe der Gewinnzone sind.
-----KCV
Wieder das gleiche wie das KGV, nur anstatt des Gewinns mit dem Cash-Flow des Unternehmens. Wie das KGV ist auch diese Kennzahl branchenabhängig, nicht nur wegen des Gewinnwachstums, sondern auch wegen unterschiedlich hohem Abschreibungsbedarf von Branchen. Ich messe dem KCV keinen besonders großen Wert bei, deswegen verzichte ich auch auf die genauere Erläuterung.
-----KBV
Das Kurs-Buchwert-Verhältnis. Hier geht es um den Buchwert einer Aktie, sprich den Betrag, den ich kriegen würde wenn ich alles zu Geld machen würde, was das Unternehmen besitzt. Notiert das Unternehmen also unter seinem Buchwert könnte ich es theoretisch kaufen, alle Maschinen und Grundstücke verkaufen, und würde mit Gewinn aus der Sache rausgehen.
Einfachheitshalber kann man für die Berechnung des KBV das Eigenkapital pro Aktie nehmen (Eigenkapital in der Passiva der Bilanz). Eine richtige Bewertung findet zwar abzüglich einiger Sachen ab, aber ich möchte nicht, dass das ganze zu kompliziert wird.
Ein KBV von unter 2 ist in etwa als günstig anzusehen.
Achtung, man darf niemals in die Arroganz verfallen besonders klüger als der Markt sein zu können. Preiswerte Kennzahlen, also ein KGV im einstelligen Bereich, ein KUV unter 1, ein PEG unter 1,3 und ein KBV von nahe 1 haben oft ihre Gründe. Man muss abschätzen ob es sich um eine Untertreibung des Marktes handelt oder ob Faktoren, die ich u.U. nicht kenne bereits eingepreist sind. So wäre die Deutsche Telekom beispielsweise gemessen an ihrem KBV relativ günstig, doch in diesem Fall stellt sich die Frage, wie hoch die immateriellen Vermögenswerte wie die UMTS Lizenzen zu bewerten sind. Auch das günstigste KBV nützt nichts, wenn in der Bilanz Lizenzen mit Milliarden ausgewiesen sind, die nichts mehr Wert sind.
-----Dividendenrendite
Ein interessanter Punkt. Der typische deutsche Kleinanleger ist ja verliebt in seine Dividende. Nicht zuletzt deswegen möchte ich auch ein paar Takte dazu sagen.
Man muss zunächst zwischen Unternehmen unterscheiden. Sagen wir mal Unternehmen Alpha ist ein Handyhersteller aus Europa und entdeckt gerade wachsende Märkte für sich. Osteuropa, China, vor allem Afrika bieten hohe Absatzmöglichkeiten und Alpha möchte hierhin expandieren. Das geht aber nur, wenn die Eigentümer, also die Aktionäre, auch den Gewinn aus dem letzten Jahr freigeben. Die Aktionäre rechnen also nach. Da Alpha seine Handys billig herstellen kann und in Europa durch den Markennamen viel Geld dafür verlangen kann, liegt die Eigenkapitalrendite bei 30 %. In den neuen Märkten lassen sich nicht so hohe Preise erzielen, was auf die Rendite drückt, aber trotzdem beträgt die Eigenkapitalrendite immer noch 15 %. Lassen die Aktionäre ihr Geld also im Unternehmen, kann Alpha es also mittelfristig und zusätzlich mit Fremdkapital ausgerüstet, zu 15 % reinvestieren. Zahlen sich die Aktionäre den Gewinn als Dividende aus, müssen sie erst mal zusehen wie sie mit dem Bargeld 15 % bekommen. Mehr noch, sie zahlen darauf 15, 20 oder mehr Prozent Steuern. Ein Kluger Investor akzeptiert hier also eine Dividendenrendite von 0 % für das Unternehmen.
Unternehmen Bravo hingegen ist ein kleines Unternehmen in den USA, das - sagen wir mal Tische herstellt. Der Markt ist voll von solchen Unternehmen und es gibt auch nirgendwo anders einen Markt wo man Tische absetzen kann. Man hat hier also keinen Investitionsbedarf. Die Eigenkapitalrendite liegt zwar auch bei 15 %, aber es würde keinen Sinn machen mehr Geld in das Unternehmen zu pumpen. Die Marktanteile sind seit Jahren fest und neue Produktionsanlagen, mehr Werbung oder sonst was würde nicht helfen mehr zu verkaufen. Würde das Geld im Unternehmen bleiben könnte man damit nichts anfangen und die Eigenkapitalrendite würde vielleicht auf 10 oder 8 % sinken. Die Aktionäre denken sich natürlich, da kann ich das Geld lieber woanders besser anlegen und lassen sich den Jahresgewinn zum größten Teil auszahlen. Da keine Gewinnsteigerung zu erwarten ist, ist die Aktie auch nicht besonders teuer und hat zum Beispiel nur ein KGV von 10. Die Anleger lassen sich 70 % des Gewinns als Dividende auszahlen und stecken den Rest in die Gewinnrücklage. Wir sehen, Unternehmen Bravo hat eine Dividendenrendite von 7 %, und Unternehmen Alpha von 0%. Beide Renditen sind völlig verschieden, aber individuell in Ordnung und zum Wohle des Unternehmens.
Neben der Reinvestition und der Dividendenausschüttung gäbe es noch die Möglichkeit eines Aktienrückkaufprogramms. In diesem Fall kauft das Unternehmen einfach mit dem Betrag der "ausgeschüttet" werden soll Aktien, und zieht sie ein. Dadurch erhöht sich der anteilige Wert meiner Aktien am Unternehmen um den Betrag, den ich sonst als Dividende erhalten hätte. Der Nachteil ist, dass dies nicht wirklich sichtbar ist. Man weiß dass seine Aktie zum Beispiel 2 € mehr wert ist, als letztes Jahr, weil diese 2 € "ausgeschüttet" wurden, aber man hat es nicht so deutlich, als wenn man Dividende bar auf die Hand bekommt. Der Vorteil ist aber, dass man darauf keine Steuern zahlt. In Deutschland nimmt der Aspekt durch die Abgeltungssteuer aber ab. Beim Verkauf der Aktien muss man schließlich früher oder später dann sowieso Steuern zahlen.
Traurig ist aber, dass der typisch deutsche Kleinanleger jedes Jahr unbedingt einen "Vertrauensbeweis" braucht, anstatt das Geld im Unternehmen zu lassen, wenn es damit besser wirtschaften kann. Und wenn man so wenig Vertrauen in ein Unternehmen hat, dass man ihm nicht zutraut den vollen Gewinn zu reinvestieren sollte man gar nicht erst Aktien davon kaufen.
Jeder sollte also individuell prüfen ob die Dividendenpolitik des Unternehmens gut oder schlecht ist.
Fair-Value-Berechnung
Hierunter versteht man die Berechnung des fairen Wertes einer Aktie, in dem man verschiedene Faktoren in eine Formel einträgt. Notiert die Aktie abzüglich einer Sicherheitsmarge unter dem Wert, kann man investieren. Ich halte von solchen Formeln eigentlich gar nichts, denn was man für solch eine Formel braucht - in diesem Fall die Formel von Benjamin Graham - sind neben Gewinn pro Aktie, und Rendite sicherer Anleihen vor allem das geschätzte Gewinnwachstum für die nächsten 7 Jahre. Kein Mensch auf der Welt kann voraussagen, um wie viel Prozent pro Jahr sich die Gewinne eines Unternehmens von heute bis 2015 steigern werden. Die Formel dient also eher für eine hypothetische Schätzung; ich will sie hier dennoch nicht unerwähnt lassen.
Fairer Wert der Aktie = EPS * (8,5 + (2 * EGe)) * (4,4 / Rendite d. 30-jähr. US-Bonds)
EPS ist der Gewinn pro Aktie (Earnings per Share); EGe ist das erwartete Gewinnwachstum.
Wie man sieht, wird am Ende der Wert durch einen Faktor noch leicht erhöht bzw. verringert, je nachdem ob man für sichere Anleihen zur Zeit mehr oder weniger als 4,4 % bekommt. Das hat den Hintergrund, dass Anleihen als Konkurrenz zu Aktien durch steigende Zinsen Liquidität aus dem Aktienmarkt abschöpfen und die inneren Werte der Aktien senken. So sah es jedenfalls Benjamin Graham.
Beispiel:
Die Deutsche Telekom hat für 2007 einen Gewinn von 0,69 € pro Aktie ausgewiesen. Das bedeutet, wer davon überzeugt ist, dass dieser Gewinn bis 2015 etwa 5 % per annum steigt, der sieht den fairen Wert der T-Aktie bei 12,82 € (Die Rendite 30jähriger US-Bonds liegt im Moment bei 4,38 %). Das hieße die Telekom befindet sich bei einem Kurs von 11,17 € etwa 14 % unter ihrem fairen Wert, was nicht besonders viel ist. Jemand der also davon überzeugt ist, der Gewinn würde p. a. um 5 % steigen würde nicht die Telekomaktie kaufen da der Abschlag relativ gering ist.
Naja, was ich von alldem halte, hab ich ja geschrieben. Aus dem Grund steh ich auch dem PEG kritisch gegenüber.
Schlusswort
Tja, das ist ein grober Überblick wie man Geld in Aktien anlegen sollte. Ich sage bewusst anlegen, weil man mit Aktien natürlich auch spekulieren kann. Aber dieser Text soll hauptsächlich als Aufforderung für Ungeübte verstanden werden, sein Geld nicht leichtfertig in irgendwas anzulegen oder blind dem Bankberater zu glauben. Dafür arbeitet man ja wohl zu hart für sein Geld. Ich kann keinem Versprechen, dass es 100% sicher ist, Geld in Unternehmen zu investieren, die man so "überprüft", 100%ige Sicherheit gibt es an der Börse bei Aktien nicht. Aber wer die Ratschläge befolgt kann zumindest seine Wahrscheinlichkeit stark erhöhen nicht auf die Schnauze zu fallen. So kann man auch Eigenverantwortung übernehmen und muss sich dann nicht ständig beschweren dann Bank-"Berater" unzuverlässig mit seinem Geld umgegangen sind. Es ist euer Geld, und dafür tragt ihr die Verantwortung. Einem echten Berater könnte man vertrauen, aber heutzutage gibt es in einer Bank nur Verkäufer, keine Berater. Wenn euch ein "Berater" in einer Bank einen Fonds verkaufen will, dann macht er das aus den gleichen Gründen wie der Gebrauchtwagenhändler, der seine Kisten loswerden muss.
Wenn ich sehe was andere hier bei Yopi zu "Tipps und Tricks bei Aktien" geschrieben habe, kann mir direkt übel werden. Aber daran zeigt sich wie leicht Menschen jemandem hinterher rennen, der "So werdet ihr reich" schreit. Natürlich kann man mit Aktien viel Geld verdienen. Aber es gehört viel Arbeit dazu um den Markt zu schlagen. Glaubt keinen, der sagt "Ich zeig dir in 5 Minuten wie man an der Börse Geld macht". Und wenn solch ein Pfosten bei Yopi einen Bericht mit den Worten aufmacht, dann sollten die, die wissen wovon ich spreche, auch den Mut haben eine knallharte Bewertung abzugeben. Denn Geld ist eine ernste Sache und entweder ich weiß wovon ich rede oder ich lass es ganz sein.
Fragen können gerne gestellt werden, und über Kritiken würde ich mich besonders freuen.
Gruß,
NavySeall weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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AngelikaR, 27.01.2009, 23:35 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Es tut mir wirklich sehr leid, dass ich keine BW´s mehr habe. Du hättest einige verdient. LG
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Mondlicht1957, 05.06.2008, 17:15 Uhr
Bewertung: besonders wertvoll
Sehr hilfreich liebe Grüsse von Pet
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150 Prozent in 3 Wochen
Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Nun heute habe ich mir mal ein ganz anderes Thema ausgesucht, über welches ich euch berichten möchte. Nun meine Erfahrungen mit Aktien beschränken sich auf ein Minimum und doch habe ich, so glaube ich zumindest, eine Aktie in Besitz, welche in den letzten drei Wochen um ca. 150 Prozent gestiegen ist. Und es hört einfach nicht auf, keine Ahnung warum !
Bei der Aktie handelt es sich um die PT BK PAN INDONESIA RP250 . Auf deutsch die National Bank of Indonesien. Gekauft 2000 Stück für 52,80 Euro sind sie jetzt 140 Euro wert. Nun der enorme Anstieg die letzten drei Wochen ( und es ist noch lange nicht Schluß damit ) kann mir kein Mensch erklären. Ich war bei meiner Hausbank, keine Infos, dann habe ich mich im Netz umgesehen, keine Infos. Also was beinhaltet nun diese Aktie ?
Um wenigstens ein paar Informationen an euch weiterzugeben benutze ich hier mal die comdirekt Bank als Quelle:
WKN: 894090
Nun im eigentlichen war es das. Es gibt natürlich noch einige Kennzahlen und aktuelle Daten aber mehr nicht. Bemerkenswert hierbei die Analysten Quote:
vor 3 Monaten Gewinnwachstum : 916,88 %
Vormonat Gewinnwachstum : 636,78 %
Aktuell Gewinnwachstum :534,62 %
Ein Anruf bei der comdirekt Bank erbrachte die Kenntnis, daß es sich hierbei um den Gewinnwachstumsanstieg der Bank handelt und nicht um die Aktie. Gut, mehr war dann aber auch nicht rauszuholen. Im Grafikbereich gibt es dann so eine Darstellung der Analysten Bewertung:
Buy
Overweight
Hold
Underweight
Sell
Hier steht die Aktie seit Wochen zwischen Buy (Kaufen) und Overweight ( keine Ahnung was das bedeutet war die Antwort der comdirekt Bank angestellten ) Danke !!!
Nun warum schreibe ich den Bericht:
1: Das sind doch Gewinne fern von Gut und Böse ODER ?!?
2: Also im Erfahrungswert über diese Aktie bin ich unschlagbar.
3: Vielleicht komme ich mit dieser Aktie ja zu meiner ersten Million, die ja bekanntlich die schwerste ist ! weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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KevinAlan, 22.04.2002, 17:46 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Das ist mir ehrlich gesagt zu wenig. Hier geht es um das Thema Aktien und du erzählst ja nur über den einen Wert. Sorry
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Aktien/Investmentfonds - was´n das?
Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Aufgrund der vielen Berichte, die ich hier über dieses Thema gelesen habe, und immer wieder feststellen muss, dass viele Menschen die einfachen Grundregeln beim Kauf/Verkauf ihrer Aktien oder Investmentanteile nicht beachten, und dann negative Stimmungen verbreiten, möchte ich Ihnen einmal grundlegende Informationen zum Thema Aktien/Investmentfonds
geben, und versuche dieses Thema einmal so einfach wie möglich darzustellen:
Wir Deutschen sind die Weltmeister im Sparen, aber bei gewinnbringenden Geldanlagen liegen wir sehr weit hinten.
Woran kann das liegen? Der Deutsche hat noch immer ein falsches Verständnis von Aktien und Aktienfonds. Es sind auf Partys, in Frühstücksräumen und auch sonst gefährliche Halbwahrheiten und Fehlinformationen unterwegs. Aktien sind eine ausgezeichnete und gewinnbringende Geldanlage, wenn man einige Grundregeln beim Umgang mit Aktien kennt und auch anwendet.
Meiers Fritze hat in den Medien wieder einen Bericht über einen enormen Wertzuwachs einer bestimmten Aktie gesehen, und macht sich sofort daran sein Geld in diese Aktie zu investieren. Er malt sich in seinen Träumen die schönsten Schlösser, sieht sich in der Stretchlimousine hinten in seinem weißen Anzug sitzen, und bekommt schon eine Gänsehaut, wenn er daran denkt, nächste Woche auch zu den ganz Großen zu gehören.
Er hätte sein Geld lieber auf dem Sparbuch lassen sollen! Denn eine wichtige Regel hat er bereits beim Kauf seiner Aktien gebrochen. Er kaufte als der Boom bereits geschehen war. Ein sehr amateurhaftes und zugleich geldvernichtendes Verhalten. Vorher prahlte er aber noch auf seinem Arbeitsplatz mit seinen Aktien rum, und einige seiner Kollegen, die natürlich nicht dümmer sein wollten als Fritz, kauften ebenfalls noch ein paar Aktien. Ich kann mir vorstellen, dass die Stimmung einige Tage oder Wochen später in diesem Team am Boden war. Erschüttert über die fallenden Kurse, wird dann noch während der Arbeitszeit gefachsimpelt, und zuletzt beschlossen, um weitere Verluste zu vermeiden, die Aktie zu verkaufen. Herzlichen Glückwunsch! Eine Woche später jedoch entnehmen Sie der Presse, dass der Kurs Ihrer ehemaligen Aktie erneut drastisch steigt. Das übte bei einigen schon einen gewissen Druck auf Ihre Tränendrüsen aus. Allesamt verloren nun Ihr Vertrauen in diese Geldanlage, und auch Fritz Meier wird es in der nächsten Zeit an seinem Arbeitsplatz nicht einfach haben.
Hans Schlau jedoch, ein anderer Arbeitskollege von Meier, beobachtete erst einmal diese Aktie, informierte sich über das Unternehmen, und kaufte in dem Moment als der Rest des Teams verkaufte, für ein weitaus geringeren Gegenwert auch ein paar dieser Aktien. Dadurch hat er bedeutend mehr Anteile bekommen, als Fritz, der ja in der Boomphase einen weitaus höheren Preis bezahlen musste. Nun, nachdem die Teamkollegen blass auf Ihren Stühlen sitzen, kann sich Hans freuen, denn er hat durch den nun wieder einsetzenden Anstieg dieser Aktie seinen Einsatz mehr als verdoppelt. Er verkauft also seine Aktien, und fährt jetzt als einzigster ein neues Auto, welches er zum Erstaunen seiner Kollegen auch noch bar bezahlt hat.
Hier einmal einige Erfolgsaktien der Geschichte:
BOING: 1975 Kurswert 1,64 Dollar
1995 Kurswert 67,- Dollar
Das ist eine Steigerung von 4.085% in 20
Jahren! Aus einer Anlage von DM 10.000
hätten Sie dann über 400.000 DM gemacht.
AMGEN: 1985 Kurswert 1,36 Dollar
1995 Kurswert 85,13 Dollar
Hier hätten Sie aus DM 10.000 in nur 10
Jahren! satte 625.000 DM gemacht.
Der absolute Crack ist allerdings CIRCUIT CITY STORES:
Hier wären aus einer Anlagesumme von DM 10.000 lockere 18,5 Millionen DM in nur 20 Jahren geworden.
Doch nun müssen wir uns mit dem fachlichen Teil befassen.
Was ist eigentlich eine Aktie?
Eine Aktie ist ein Wertpapier, welches durch Unternehmen ausgegeben wird, um an der Börse einen Gegenwert in Geld zu beschaffen. Steigen die Umsätze und vor allem die Gewinne dieser Firma, gewinnt auch die Aktie an Wert. Sollte die Firma pleite machen, ist auch der Gegenwert der Aktie gleich null.
Deshalb ist es immer ratsam, sich vor dem Erwerb einer Aktie genau über das dahinterstehende Unternehmen zu informieren. Das Jahr 2002 hat uns gezeigt, dass auch vermeintlich gute Aktien den Weg in den Keller kennen. Doch keine Angst, denn ich behaupte, trotz dieser Risiken ist die Aktie die Geldanlage der Zukunft, die Ihnen den Weg zum Millionär erst ermöglicht.
Deshalb beachten Sie beim Umgang mit Aktien folgende Regeln:
1.An der Börse geht es immer rauf und runter.
Nach jedem Regen folgt Sonnenschein. Das heißt, dass sich in der Realität die Kurse immer wieder erholt haben. Es gab seit 1948 nie mehr als zwei schlechte Jahre hintereinander. (Die momentane Situation nicht berücksichtigt)
2.Sie entscheiden selbst, ob Sie zu den Gewinnern oder Verlierern gehören.Denn Gewinn oder Verlust machen Sie nicht wenn die Kurse steigen oderfallen, sondern erst dann, wenn Sie Ihre Aktie wieder verkaufen. Den Zeitpunkt dafür allerdings bestimmen Sie.
3. Nehmen Sie sich Zeit für Ihre Aktienanlage.
Investieren Sie nie Geld in eine Aktie, welches Sie eventuell kurzfristig wieder benötigen. Das Geld arbeitet für Sie, und dazu brauch es Zeit. Denn wenn Sie kurzfristig wieder verkaufen müssen, und gerade dann die Kurse im Keller sind, machen Sie Verluste.
4.Investieren Sie nie in nur eine Aktie.
Suchen Sie sich mindestens fünf verschiedene Aktien heraus, welche nach Möglichkeit aus verschiedenen Ländern und Branchen sind, denn so können Sie das Risiko streuen. Kaufen Sie aber nicht zu viel (max. 10), um die Übersicht zu behalten.
5.Schwimmen Sie gegen den Strom.
Tun Sie nicht das, was alle tun, dann werden Sie auch nur das bekommen, was alle kriegen. (siehe Kollegen von Fritz Meier!) Kaufen Sie dann, wenn alle anderen verkauft haben, denn nun können Sie aufgrund des niedrigen Kurses mehr Aktien für weniger Geld erhalten. Und Sie wissen jetzt, dass nach jeder Talfahrt (Baisse) auch der nächste Anstieg (Hausse) kommt.
Zu diesem Thema (Hausse und Baisse) vielleicht noch eine kleine Eselsbrücke, wie Sie den Bullen und den Bären, die Sinnbilder der Hausse und der Baisse zuordnen können.
Ich stelle mir immer den „Bären“ einer Frau vor. Für mich als Ästhet ist das aber kein schöner Anblick (wobei ich nur den unrasierten Zustand meine), demzufolge eine negative Wahrnehmung für mich, die ich mit schlecht bewerte. Außerdem befindet sich dieser „Bär“, je nach Sichtweise auch „Unten“. So kann ich schnell den Bären der Baisse (Talfahrt, schlechte Kurse) zuordnen, so dass natürlich der Bulle nur noch für die Hausse (Boom) übrigbleibt. Das sollte aber unter uns bleiben.
Zwei weitere Ratschläge sollten Sie sich bei der Investition Ihres Geldes in Aktien noch zu Herzen nehmen:
Investieren Sie nie Geld, welches Sie sich durch einen Kredit beschafft haben. Daran sind schon einige Existenten gescheitert.
Investieren Sie nur etwa 50% Ihres verfügbaren Kapitals, damit Sie im Falle von Kursrückgängen günstig nachkaufen können.
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Nun zum Thema Investmentfonds.
Hier haben Sie die Möglichkeit ebenfalls in Aktien (und auch andere Formen) zu investieren, nur mit dem Unterschied, das andere für Sie arbeiten, Sie also kaum noch Zeit investieren müssen, und dennoch beachtliche Gewinne erzielen werden.
Bei der Fondsanlage stehen aber andere Kriterien, im Vergleich zur reinen Aktie im Vordergrund. Ein Fonds bietet Ihnen zusätzlich: mehr Sicherheit, tägliche Verfügbarkeit, eine ordentliche Rendite, und sogar Steuervorteile.
Bei den Fonds unterscheidet man fünf Arten:
Aktienfonds
Rentenfonds
Offenen oder geschlossenen Immobilienfonds
Cash-Fonds (Geldmarktfonds)
Gemischte Fonds
Alle Fonds funktionieren nach dem gleichen Prinzip. Mit Ihrem monatlichen oder einmaligen Beitrag erwerben Sie hier Fondsanteile zu dem jeweiligen Kurs, und können diese jederzeit, ich hoffe, mit Gewinn verkaufen.
In einem Fonds werden verschiedene Anteile durch das Fondsmanagment verwaltet und gehandelt. Dadurch sparen Sie sich viel Zeit, sich mit den ständig wechselnden Kursen zu befassen und außerdem benötigen Sie hierbei kein Fachwissen.
Das übernehmen hierbei die Fondsgesellschaften mit ihren Managern gegen einen kleinen Kostenbeitrag, in der Fachsprache Ausgabeaufschlag [copy sirhenry29]genannt. Und das sind echte Profis, welche den Markt genau kennen. Das Fondvermögen wird dabei in mindestens 20 verschiedene Aktien investiert, um somit eine breite Streuung und eine Minimierung des Risikos zu erreichen.
Machen Sie sich die Kursschwankungen zu nutze!
Durch eine regelmäßige Anlage in einen Aktienfonds beispielsweise, können Sie durch die Kurschwankungen (auch Volatilität) der einzelnen Aktien den sogenannten Cost-Average-Effekt oder zu deutsch die Durchschnittskostenmethode ausnutzen.
Eine absolut geniale Vorgehensweise bei der Geldanlage in Investmentfonds (ausgenommen geschlossene Immobilienfonds).
Angenommen, Sie kaufen im ersten Monat Ihrer Anlage für 300€ Fondsanteile zu einem Kurs von € 100,- ein. Dann erhalten Sie folglich 3 Anteile dieses Fonds. Im zweiten Monat steigt der Kurs auf 150 €. Nun habe Sie für Ihre drei Anteile bereits einen Gegenwert von 450 €. Sie investieren trotzdem wieder Ihre 300€, erhalten aber diesmal aufgrund des gestiegenen Kurses dummerweise nur 2 Anteile. Im dritten Monat sinkt der Kurs wieder auf 100€, so das Sie für Ihre gleichbleibende Sparleistung von 300€ erneut 3 Anteile hinzukaufen. Im vierten Monat hingegen sinkt der Kurs weiter bis auf 50 €. An dieser Stelle würden nun viele Anleger panikartig Ihre Anteile verkaufen, um noch zu retten, was zu retten ist. Sie allerdings sind clever, und investieren mit einem Lächeln erneut Ihre 300€. Nun erhalten Sie als Gegenwert bereits 6 Anteile. Im folgenden Monat steigt der Kurs wieder auf 100€ und sie erhalten 3 Anteile.
Na, haben Sie mitgerechnet, wie viel Gewinn Sie an dieser Stelle haben? Wenn Sie nun 5 Monate später Ihre Anteile zum selben Kurs verkaufen, zu dem Sie kurioserweise vor fünf Monaten begonnen haben, stellen Sie fest, das der Gewinn bei 200€ liegt. Bisher haben Sie nämlich € 1.500 investiert, dafür insgesamt 17 Anteile erworben, und diese zum Kurs von je 100€ , also insgesamt für 1.700€ wieder verkauft. Genial, oder?
Nachdem Sie nun diesen Effekt kennen gelernt haben, bin ich mir sicher, dass Sie diesen cleverer weise zu Ihrem Vorteil nutzen werden.
Nun stellt sich natürlich die Frage, welche Fonds Sie auswählen sollten. Nun ja, dies ist ein sehr schwieriges Thema, denn die Auswahl der einzelnen Fonds ist sehr stark von Ihrer Anlegermentalität abhängig, dem Ziel welches Sie verfolgen, und der Höhe des von Ihnen einzusetzenden Kapitals, sowie der gewünschten Anlagedauer. Das Wertpapierhandelsgesetz sieht dafür einen Fragebogen vor, in welchem Sie viele Antworten geben müssen, bevor Ihnen ein Vermittler ein Fondsdepot eröffnen darf.
Deshalb kann ich hier keine hundertprozentige Aussage treffen, sondern verweise Sie auf die vielen Themen zum Thema Investmentfonds hier bei CIAO. Beachten Sie auch bei Ihrer Anlage die Performens der einzelnen Fonds. Rating-Agenturen (beispielsweise Morgan&Morgan oder Standard&Poor) bewerten diese stets neu, und vergeben eine Einschätzung zu diesen Fonds. Außerdem finden Sie in jedem Rechenschaftsbericht die Zusammensetzung, und die in der Vergangenheit erzielten Gewinne.
Noch ein paar Zahlenspielereien:
Anleger A investiert einmalig 5.000 € in ein Sparbuch, welches er 35 Jahre lang nicht mehr anfässt.Der brave Sparbuch-Sparer aus Oma´s Zeiten macht aus seinen 5.000 € bei einem Zinssatz von 1,25% (!) in 35 Jahren eine stolze Summe von 7.897 €! In diesem Fall war die Inflation, glaube ich höher, so dass dieser Anleger im Vergleich seiner Kaufkraft zu Beginn und am Ende der Anlagedauer ein großes Minusgeschäft gemacht hat. Er muss sich damit beruhigen, dass diese Anlage aber absolut sicher war. Na prima.
Dagegen hat die Anlage in Aktien/Fonds einen anderen Anleger zum Millionär gemacht. Dieser hat cleverer weise seine 5.000 € auf vier verschiedene Fonds verteilt und damit eine durchschnittliche Rendite von 21%p.a. erwirtschaftet.(was machbar ist!) Und nach 35 Jahren kann dieser Anleger über eine stolze Summe von 1.009.478,02 € verfügen. Ich denke, spätestens an dieser Stelle können Sie sich ausmalen, wie schnell man heutzutage den Weg in die finanzielle Unabhängigkeit schaffen kann.
Ich hoffe, Ihnen hier in einer verständlichen Art das Thema Investmentfonds/Aktien nähergebracht zu haben, und freue mich natürlich über jede Bewertung. weiterlesen schließen -
Teufelszeug?
18.07.2002, 20:50 Uhr von
Ranger99
Hi Leute! Bin ein lebensfroher Berliner, der gerne seine Meinung kund tut. Ich lese gerne, treibe...Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Schon in meiner Schulzeit faszinierten sie mich. Heute habe ich mein damaliges Hobby zu einem Teil meines Berufes gemacht. Was mit harmlosen Börsenspielen anfing, steigert sich über Neuemissionseuphorie bis hin zu Größenwahnsinn um nun in die grausame Realität zurückgerissen zu werden. Was ich in den letzten 10 Jahren an Aktienerfahrungen gesammelt habe ist sicher einiges, allerdings reicht wohl kein Menschenleben um genügend Erfahrungen zu machen, die einem dabei helfen, keine Fehler mehr in diesem Anlagesegment mehr zu begehen. Dies wird ein sehr langer Bericht, da er die Aktie vorstellen soll, meine persönlichen Tipps und Tricks und auch einiges an Erfahrungen beinhalten wird. Wer also keine Lust auf einige Kapitel hat, dem sei verziehen, wenn er sich das heraussucht, was ihn interessiert.
Inhalt
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Die Aktie
Rechte des Aktionärs
Erträge
Steuerliche Behandlung
Tipps und Tricks
Erfahrungen
Musterdepot
Fazit
Die Aktie
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Jeder hat den Begriff schon einmal gehört, aber die wenigsten können eine einigermaßen zutreffende Definition dazu abliefern. Eine Aktie ist zuallererst einmal ein Anteil an einer Aktiengesellschaft, sprich einer Firma. Dieser Anteil ist urkundlich verbrieft und damit wird der Aktionär Teilhaber am Aktienkapital und somit Mitinhaber des Vermögens der jeweiligen Gesellschaft.
Als Aktionär hat man dann vor allem Rechte aber auch Pflichten. Die Pflicht besteht darin, Kapital in das Grundvermögen der Gesellschaft einzulegen. Das geschieht beim Erwerb der Aktie aus der Emission. Dieses Kapital ist der Nennwert + ein gewisses Aufgeld. Zeichnet ihr also Aktien bei einer Neuemission oder bei einer Kapitalerhöhung, dann verpflichtet ihr euch bei Zuteilung dieser, den festgesetzten Betrag zu erbringen.
Der Nennwert der Aktie ist nur eine rechnerische Größe. Er zeigt, wie groß der Anteil am Grundkapital pro Stück ist. Er kann auf einen Euro oder Vielfache davon lauten. Alle vorhandenen Aktien mal den Nennwert ergeben dann das Grundkapital der Gesellschaft. Es gibt auch Stückaktien, bei denen auf der Urkunde dann der Wert über mehrere Aktien verbrieft wird. So kann hier ein Aktionär auf einer Urkunde 100 oder 1000 Anteile besitzen. Beide Formen sind aber nur Ausdruck über das Verhältnis der jeweiligen Beteiligung am Grundkapital.
Wichtig: Es ist total unerheblich für die Aktienanlage, ob es sich um Stück- oder Nennwertaktien handelt. Der Kurs bildet sich nämlich nur durch Angebot und Nachfrage und nicht durch den Nennwert.
Zusammenfassend kann man sagen, dass die Aktie lediglich eine Beteiligung an einer Gesellschaft darstellt und sich ihr Preis durch Werteinbußen oder Wertzuwächse an dieser verändert. Dazu kommt die Preisbildung über Angebot und Nachfrage an der Börse, die den Markt für Aktien repräsentiert.
Rechte des Aktionärs
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Die Rechte überwiegen gegenüber den o.g. Pflichten. Man hat als Aktionär ein Stimmrecht bei der Hauptversammlung der Gesellschaft. Meist lässt man sich durch seine Bank vertreten, die dann über sehr viele Stimmen verfügt. Wer möchte kann sich aber auch Eintrittskarten zu einer HV schicken lassen, ein wenig mit abstimmen und eventuell eine Gratisbockwurst abstauben. Als normaler Kleinaktionär ist es aber in der Regel total sinnlos zur Abstimmung zu schreiten, da der eigene Stimmanteil verschwindend gering ist. Ich amüsiere mich jedes mal wieder, wenn Leute bei Telekom oder ähnlichen Unternehmen auf die HV gehen, und meinen sie könnten da was beeinflussen.
Viel wichtiger für uns Kleinaktionäre ist da schon das Recht auf Dividende. Beschließt die HV, dass ein eventuell erzielter Gewinn wieder ausgeschüttet werden soll, dann hat man Anspruch auf die sogenannte Dividende pro Aktie, die man besitzt. Ausnahmen gibt es aber auch hier, da es bestimmte Aktien geben kann, die unterschiedlich dividendenberechtigt sind. Es gibt noch vereinzelt Gesellschaften, die sogenannte Vorzugsaktien haben. Im Unterschied zu den Stammaktien hat man hier kein, oder eingeschränktes Stimmrecht, erhält aber höhere Dividendenzahlung. Das macht Vorzugsaktien bei Großanlegern unbeliebt, weshalb sie manchmal unterbewertet gegenüber den Stammaktien sind.
Ein weiteres wichtiges Recht ist das auf Bezug neuer Aktien. Sollte die Gesellschaft eine Kapitalerhöhung beschließen, dann wird das oft über die Ausgabe neuer Aktien gemacht. Hier bekommt man dann meist ein Bezugsrecht als Altaktionär. Da die neuen Aktien meist etwas preiswerter sind hat dieses Bezugsrecht dann einen eigenen Wert. In einem solchen Fall könnt ihr überlegen, ob ihr neue Aktien beziehen wollt, oder das Bezugsrecht an der Börse verkaufen wollt um keinerlei Nachteil zu haben. Hier sollte man nicht bis zum letzten Tag warten, da dann alle nicht ausgeübten Bezugsrechte automatisch verkauft werden und so ein großes Überangebot entsteht.
Ich denke zu den Rechten sind die wichtigsten Aspekte umrissen, wer mehr in die Tiefe gehen will, dem empfehle ich Fachliteratur.
Erträge
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Im Normalfall gibt es zwei Möglichkeiten mit Aktien Erträge zu erwirtschaften. Eine Möglichkeit bietet die Dividende, die zweite einen Gewinn durch An- und Verkauf zu erzielen.
Mit der Dividende ist das so eine Sache. Viele Aktiengesellschaften zahlen Dividenden. Diese sind auch vorhersehbar, allerdings gibt es erst eine Garantie, wenn die HV darüber abgestimmt hat. Das heißt, ihr könnt euch zwar eine Aktie aussuchen, die eine gute Dividende zahlt, wisst aber nicht, ob diese dann auch wirklich in dieser Form bei der nächsten Ausschüttung Bestand hat. Deutsche Aktiengesellschaften üben sich seit Jahren in einer Politik der Dividendenbeständigkeit. Man versucht den Aktionär bei Laune zu halten, indem man jedes Jahr eine Ausschüttung macht. Nur ist das nicht immer möglich, denn wenn es der Firma schlecht geht, dann kann auch nichts bezahlt werden. Deutlich wird das am Beispiel von Daimlerchrysler. Hier ging die Dividende von 2,35 Euro in 2000 auf 1,00 Euro in 2001 zurück. Dazu kommt noch ein neues Steuersystem für Erträge, doch dazu später mehr. Wer also auf eine Dividende wert legt, der sollte sich ruhig bei den deutschen Standardwerten umschauen, allerdings nicht mehr soviel Vertrauen in die Beständigkeit der Zahlungen haben. Allgemein gilt, je konservativer das Unternehmen, desto sicherer und höher die Ausschüttung. Gute Renditen bieten bspw. Schering, Thyssen oder die Commerzbank Aktien. Das wird noch durch deren aktuell niedrige Kurse unterstützt. Übrigens erhaltet ihr die Dividende auch, wenn ihr die Aktie einen Tag vor der Ausschüttung gekauft habt, allerdings wird der Aktienkurs am Tag der Ausschüttung auch um diese bereinigt gehandelt. Meist holt die Aktie das aber wieder auf.
Was nützt einem aber die beste Dividende, wenn der Kurs immer tiefer unter meinen Kaufkurs abrutscht? Sie ist dann nicht mehr als ein Trostpflaster für den Aktionär. Hie haben wir das Stichwort für die zweite Ertragsmöglichkeit, die Kursveränderung. Wenn ihr eine Aktie gekauft habt, dann werdet ihr spätestens nach ein paar Minuten sehen, was ich meine. Der Kurs hat sich geändert. In den letzten drei Jahren gab es da meist nur eine Richtung, nach unten. Trotzdem konnte man auch in dieser schlechten Phase mit etwas Glück Gewinne abstauben, denn die Börse ist keine Einbahnstrasse. Wirkliche Gewinner sind aber nicht diese Zocker, sondern die Langfristanleger. Es kommt halt auch auf den Einstiegszeitpunkt und die richtige Aktienauswahl an. Siehe dazu Tipps und Tricks.
Steuerliche Behandlung
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Wenn man zu den glücklichen gehört, die tatsächlich Erträge mit ihrem Aktienbestand erwirtschaftet haben, dann kommt Vater Staat und will seinen Anteil. In diesem Fall ist das wie bei kleinen Kindern, Wollen ist nicht gleich Bekommen. Bei den Erträgen aus Verkäufen besteht in Deutschland eine Spekulationsfrist von einem Jahr. Alles was innerhalb eines Jahres an Gewinnen über 512 Euro erzielt wurde ist steuerpflichtig. Und zwar mit dem persönlichen Steuersatz anzusetzen. Dies ist auch kein Freibetrag, sondern eine Freigrenze. Da es sich hier nicht um eine sogenannte Quellensteuer handelt, muss man die Sache selbst in die Hand nehmen. Das bedeutet, man muss die eventuellen Gewinne höchst freiwillig in seine Steuerklärung eintragen. Deshalb die Bemerkung oben, ihr versteht. Doch Vorsicht, wer Gewinne nicht angibt macht sich strafbar. Verluste lassen sich natürlich gegenrechnen. Allerdings müssen diese auch effektiv vorhanden sein und nicht nur in den Büchern stehen. Mehr dazu wieder bei Tipps und Tricks.
Bei der Versteuerung von Dividenden geht’s da schon offizieller zu. Hier greift die Quellensteuer. Die Banken sind verpflichtet, die Dividendenerträge ihrer Kunden pauschal zu versteuern. Es gilt ein Steuersatz von 20% Kapitalertragssteuer + 5,5 % Soli. Als Normalsterblicher hat man natürlich einen Freistellungsauftrag gestellt. Erst wenn die Erträge diesen übersteigen oder keiner vorhanden ist, greift die Steuer. In diesem Fall muss man das übrigens auch in die Erklärung bringen, da die 20% nur eine Pauschale sind und jeder Anleger einen individuellen Steuersatz hat. Seit einiger Zeit gilt für die Berechnung der Steuer das sogenannte Halbeinkünfteverfahren. Das bedeutet, das Dividenden und Kursgewinne- sowie Verluste nur noch zur Hälfte angerechnet werden. Im Gegenzug dazu ist aber die Körperschaftssteuer weg gefallen. Ein klarer Nachteil für alle Kleinaktionäre. Erst bei Anlegern, deren Freibetrag bisher überschritten war, wird das neue Verfahren zum Vorteil, da ja nur noch die Hälfte jeweils ausgenutzt wird.
Tipps und Tricks
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Solltet ihr wirklich in Erwägung ziehen, euch Aktien zu kaufen, dann möchte ich hier mal einige Tipps loswerden.
Als erstes ist es natürlich wichtig, welche Aktien man kaufen möchte. Viele lassen sich von irgendeinem heißen Tipp leiten, oder einer Story blenden. Auch mir ging es schon oft so. Dazu kann ich nur sagen, dass ihr nur in etwas investieren solltet, von dem ihr persönlich überzeugt seid. Falsche Emotionen oder übertriebene Loyalität, wie im Falle Cargolifter, sind hier völlig fehl am Platze. Am besten ihr versucht es erst mal mit einem Börsenspiel. Im Internet gibt es da diverse Möglichkeiten. Ich selbst habe auch so angefangen, und viele Erfahrungen beim Börsenspiel der Sparkassen gesammelt. Besonders für Schüler sehr empfehlenswert. Wollt ihr allerdings bei einem Börsenspiel gewinnen, dann müsst ihr einfach nur Glück haben. Denn ein langfristig ausgelegtes Depot hat hier keine Chance. Es sollte hier auch mehr um das Handling mit Aktien gehen.
Jetzt habt ihr die Vorraussetzungen auf der geistigen Ebene geschaffen. Fehlen noch die praktischen. Um Aktien zu kaufen, braucht ihr ein Depotkonto. Das gibt’s bei eurer Bank oder bei diversen Direktbrokern. Diese sind sehr kostengünstig und hier könnt ihr vor allem kleine Orders abwickeln. Allerdings solltet ihr hier nicht auf zusätzliche Beratung hoffen. Wer also bei einem Direktbroker handelt, der sollte wissen, was er tut. Bei eurer Bank gibt’s für die höheren Kosten dann Anspruch auf Beratung, wobei man Beratung nicht mit Börsentipps verwechseln sollte. Der klare Vorteil bei der Bank ist die Erreichbarkeit, die eigentlich immer gewährleistet ist und der persönliche Berater, der vielleicht ab und zu doch noch einen hilfreichen Hinweis hat. Beim Eröffnen des Depots immer auf die Gebühren achten. Normalerweise sollte ein Depotkonto nur etwas kosten, wenn am Jahreswechsel Werte darin enthalten sind. Monatliche Grundgebühren würde ich nicht zahlen. Die Gebühren für den Kauf sind dann von Anbieter zu Anbieter verschieden. Meist gibt es eine Mindestsumme bspw. 10 Euro bzw. einen Prozentsatz vom gesamten Ordervolumen. Das kann bis zu einem Prozent sein, was für die Banken normal ist, bei direkten Eingaben solltet ihr nicht mehr als 0,5 % Provision zahlen.
Die Aktie ist ausgewählt, die weiteren Voraussetzungen sind geschaffen und ihr sammelt langsam Erfahrungen mit dem Handeln. Wichtig ist auch immer die Auswahl des Börsenplatzes und ob ihr mit oder ohne Limit kaufen wollt. In Deutschland gibt es einige Börsenplätze an denen man handeln kann. Die wichtigsten sind natürlich Frankfurt und Xetra, das elektronische Handelssystem. Ich persönlich gebe meine Orders immer an einen dieser beiden Plätze. Es sei denn, dass es sich um exotische Werte handelt, die nur an Nebenbörsen gehandelt werden. Wenn ihr Standartwerte, das heisst Dax-Werte (für Denali ;-)) kaufen wollt und 100er Stückelung habt, dann empfiehlt sich prinzipiell Börse Xetra. Hier bekommt man die besten Kursspannen und den liquidesten Handel. Außerdem spart man die Maklercourtage ein. Allerdings sollte man hier nicht mit Limiten arbeiten, da es sonst zu Teilausführungen eurer Order kommen kann. Auf keinen Fall Orders nach Xetra geben, die nicht volle Hundert entsprechen. Es werden dann die Hunderter abgerechnet und der Rest erst abends zur Schlussauktion, das kann zu riesigen Kursdiskrepanzen führen und ihr habt wieder eine Teilausführung. Beim Verkauf gilt dann, dass man oft in Frankfurt oder an anderen Plätzen leicht höhere Kurse bekommt als auf Xetra. Wenn ich eine Aktie unbedingt kaufen wollt, dann müsst ihr kein Limit vorgeben, denn die Praxis zeigt, dass ihr diesem dann nur hinterherlauft. Besser ist es unlimitiert auf Xetra oder wenn das Limit nicht klappt, gar nicht zu kaufen.
Die Aktie ist im Depot, aber wie geht’s jetzt weiter? Wenn ihr langfristig orientiert seid, dann berührten euch die ständigen Schwankungen sicherlich kaum. Trotzdem sollt man sich eine Schmerzgrenze setzen, bei der man auf jeden Fall aussteigt. Ich habe das sehr oft nicht getan und nun schlummern diese „Leichen“ in meinem Depot. Eine solche Verlustabgrenzung funktioniert über das Setzen eines sogenannten Stop/Loss Limits. Ihr kauft euch bspw. 100 Telekom Aktien zu 11 Euro und wollt auf keine Fall mehr Verlust als 20% erleiden. Dann setzt ihr eine Stopmarke bei 8,80 Euro. Dieses Limit läuft solange, wie ihr wollt bzw. kommt zum Tragen, wenn der Aktienkurs die Marke erreichen sollte. Ist also der Kurs irgendwann mal 8,80 oder drunter, wird der Bestand automatisch zum nächsten Kurs verkauft. Man muss sich zu solchen Limits zwingen, denn wenn man sagt, ich beobachte und verkauf dann wenn es runtergeht, dann lügt man sich selbst in die Tasche. Glaubt mir, es funktioniert nicht! Eine solche Stopmarke kann natürlich auch verändert werden und sollte bei steigenden Kursen immer nachgezogen werden. So kann man eventuell auch bereits erzielte Buchgewinne hamstern. Eine weitere Absicherungsmethode kann über Optionen erfolgen, wen das interessiert, der kann meinen Bericht zu Optionen und Futures lesen.
Wann steigt man aus (ein)?
Pauschal kann das sicher niemand beantworten. Jeder muss sich selbst seine Grenzen setzen, sei es für angestrebte Gewinne oder kalkulierbare Verluste. Zur Goldgräberzeit der Neuemissionen habe ich auch die eine oder anderer Zuteilung bekommen. Ich habe dann immer so viele verkauft, wie mein Einsatz betrug. Auch Kunden empfehle ich oft diese Strategie. Sicher ist das auch für den alltäglichen Aktienkauf anwendbar, allerdings müssten die Börsen dazu erst mal steigen. Übrigens sollte man auch verkaufen, wenn einem sein Nachbar, der sonst nicht mal NTV kennt, einen heißen Aktientipp gibt, wenn ihr versteht was ich meine. Es hat noch nie geschadet, in Zeiten der absoluten Euphorie auszusteigen um in Phasen der vollkommenen Tristesse wieder zu investieren. Das nächste mal halte ich mich auch dran 100%! Wer übrigens von Haus aus kein Typ für Aktien ist, der sollte es von vornherein lassen, denn er wird ständig nervös sein und kein Auge zu tun können, in guten und vor allem in schlechten Börsenzeiten. Ein weiteres gutes Mittel für Ein- und Ausstiegszeitpunkte ist die Chartanalyse. Da das aber hier zu weit führt, kommt vielleicht mal ein eigener Bericht. Auf jeden Fall sei gesagt, dass Charts sehr interessant und hilfreich sein können und nicht als Spinnerei abgetan werden sollten. Wer mal einen Blick riskieren möchte, dem empfehle ich die Seite der Comdirektbank im Netz.
Tipps von anderen
Damit sollte man auf jeden Fall vorsichtig umgehen. Die eigene Meinung ist Trumpf. Unterstützung bekommt man von Bankberatern, die aufgrund der letzten drei Jahre sehr vorsichtig geworden sind und vor allem aus den Medien. Sehr empfehlenswert hier der Fernsehsender NTV, das FAZ Radio, die Börse Online (siehe Bericht) oder auch das Handelsblatt. Nicht raten kann ich zu Sendungen wie 3 Sat Telebörse oder dem Magazin „Der AKTIONÄR“. Hier wurden jahrelang Kurse von fast wertlosen Unternehmen gepuscht und heute will man von alldem nichts mehr wissen.
Meine Erfahrungen
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Ich will hier sicherlich nicht meine Leidensgeschichte preisgeben. Als Anlageberater in einer Bank habe ich täglich mit dem Aktiengeschäft zu tun. Ich habe sehr viele Fehler privat gemacht und dabei beobachtet, dass man sehr viel analytischer bei der Beratung von Kunden zu Werke geht, als bei der Auswahl seiner eigenen Aktien. Immer wieder das Gefühl etwas verpasst zu haben, zu spät zu kommen, nein das möchte ich einfach nicht mehr und konzentriere mich seit einiger Zeit aufs Fondssparen und einige wenige Aktienpositionen mit denen ich Eurexgeschäfte mache. Ich weiß aber mit ziemlicher Sicherheit, dass es wieder Hausse an der Börse geben wird und auch mich dann das Fieber wieder packen wird. Ich hoffe nur, nicht die gleichen Fehler der letzten Zeit noch einmal zu begehen. Gelernt habe ich auf jeden Fall auch, dass es immer wieder gute Chancen am Markt gibt, und niemand einer sogenannten 100% Chance, die er „verpasst“ hat hinterher trauern sollte. Meiner Meinung nach bieten sich vor allem in der jetzigen Zeit solche guten Einstiegsmöglichkeiten, wobei ich das im letzten September auch schon glaubte. Spätestens hier dürfte jedem bewusst sein, dass es nicht um Einstiegszeitpunkte sondern eher um Zeiträume geht. Ich kann euch nur raten ,dies zu beherzigen und nicht die gleichen Fehler wie der Großteil aller Aktionäre zu machen. Die kaufen nämlich alle wenn die Kurse stark steigen und verkaufen wenn es richtig runtergeht. Das zieht sich vom besten Fondsmanager bis zum Kleinaktionär. Gegen den Strom schwimmen ist angesagt und dabei die Nerven behalten. Leichter gesagt, als getan! Ich lerne es grade.
Musterdepot
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Hier nur einige Aktien, die ich auf dem derzeitigen Niveau sehr interessant finde. Ich habe nicht vor hier ständig mit Kursen und Stückzahlen zu hantieren, werde aber ab und zu mal den einen oder anderen interessanten Wert hinzufügen oder Nieten wieder löschen. DAS SIND NUR MEINE PERSÖNLICHE IDEEN. Weitere Vorschläge bitte in die Kommentarspalte, ist sehr interessant.
Konservativ
Commerzbank, aktuell 13,00 Euro, niedrigster Kurs aller Zeiten, sehr gute Dividenrendite, immer wieder Übernahmefantasie
Douglas, aktuell 22,00 Euro, tolle Dividendenrendite, stabiles Umsatzwachstum, dürfte von Konjunkturerholung profitieren, aber auch sonst stark im Markt, geht immer im Weihnachtsgeschäft
Spekulativ
Deutsche Telekom, aktuell 11,00 Euro, Spekulation um Ron Sommer belebt den Kurs, quasi Monopol in Deutschland, irgendwann werden die schlechten Nachrichten abreißen und die gesamte Branche sich erholen, Telekom dürfte dann zu den Favoriten zählen
Adidas Salomon, aktuell um 75,00 Euro, hat die Wende geschafft, die WM war ein Erfolg, könnte als Konsumwert auch von Konjunkturerholung profitieren, auch charttechnisch nicht schlecht
Soviel zu meinen aktuellen Favoriten. Zur Unterstützung bzw. Beobachtung eines Musterdepots empfehle ich euch die Seite www.finanztreff.de .
Fazit
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Die Aktie durchleidet eine schwere Zeit. Seit der Neuemission, der nun gar nicht mehr Volksaktie, Telekom hat sich die Anlegermentalität in Deutschland sehr verändert. Viele Leute sind nun wieder verschreckt und ziehen sich komplett vom Aktienmarkt zurück. Langfristig definitiv ein Fehler, denn es gibt aus meiner Sicht weiterhin nichts besseres als die Aktienanlage. Gefeit gegen jede Inflation gehören Aktien unterstützt von festverzinslichen Wertpapieren in jedes Anlageportfolio. Allerdings sollte der Weg über Fonds vorgezogen werden. Das habe ich auch schon in meinem Erfahrungsbericht über Fonds kund getan. Die eine oder andere Einzelposition kann aber auch nicht schaden, wenn man sich an einige Tipps hält. Auf keinen Fall sollte die Aktie verteufelt werden, da darunter auch das Vertrauen in unser System an sich leidet. Ich glaube an dieses System und es gibt aus meiner Sicht auch kein besseres. Natürlich und zum Glück werden viele hier anderer Meinung sein. Hoffentlich kann ich aber auch denen mit meinem Bericht ein wenig weiterhelfen, und sei es ihre Position zu stärken. Ich freue mich auf eure Kommentare, aber bitte nur die den Bericht oder Teile wirklich gelesen haben. Sonst ist mir das eigentlich egal, aber hier mache ich mal eine Ausnahme.
©Ranger99 weiterlesen schließen -
Xetra-Handel lohnt sich nicht
18.05.2002, 22:44 Uhr von
UNGELE
Meine Hobbys sind Fussball und Frauen, ich fahre sehr gerne als Betreuer mit über 40 Kinder im Al...Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Nein
Seit bald zwei Jahre beteilige ich mich ein wenig am Handel mit Aktien. Um Kosten bei der Orderung von Wertpapieren zu sparen, habe ich häufiger auch als Börsenplatz den Xetrahandel angegeben. Tatsächlich ist eine solche Order normalerweise ein wenig günstiger als der Parketthandel. Leider kommt es jedoch immer wieder vor, dass das Computersystem von Xetra Orderungen stückelt, z. B. aus einer Kauforder von 50 Telekomaktien einmal eine Order über 34 und einmal eine Order über 16 Stück macht. Damit ist zwar die Order ausgeführt worden, aber es fallen doppelte Grundgebühren an, z. B. statt 10 Euro dann 40 Euro, da ja zwei Orderungen ausgeführt wurden und eine Mindestgebühr bei der Brokerbank unabhängig vom Volumen der Order pro Order anfällt.
Mein Fazit: Xetra-Handel lohnt sich nicht, da bei einmaliger Stückelung die Verluste nicht so schnell wieder ersetzt werden können. Parkethandel dagegen ist zuverlässiger. Insgesamt sollte der Kurs jedoch ausschlaggebend für die Platzierung der Order sein, soweit man die Möglichkeit zur Nutzung von Realtime-Kursen hat.
MfG Reiner weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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Die Rechte des Aktionärs
Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Als Miteigentümer an einer Aktiengesellschaft (AG) stehen dem Aktionär bestimmte Rechte zu. Dazu zählen die Beteiligung am Unternehmensgewinn, die Teilnahme an und ein Stimmrecht in der Hauptversammlung der AG, ein Auskunftsrecht gegenüber dem Vorstand, ein Bezugsrecht bei der Ausgabe junger Aktien sowie ein Anteil am Liquidationserlös des Unternehmens.
Die Hauptversammlung ist das oberste Organ der AG, auf der alle Eigentümer (Aktionäre) des Unternehmens zusammentreffen. Sie tritt einmal im Jahr in den ersten acht Monaten nach Ablauf des Geschäftsjahres zusammen. Sind darüber hinaus zentrale Entscheidungen zu treffen, die die Zustimmung der Aktionäre erfordern, so kann zusätzlich eine außerordentliche Hauptversammlung einberufen werden. Die Teilnahme an der Hauptversammlung kann dabei durchaus lohnend sein. Nicht nur aufgrund der Verlockungen von kaltem Buffet oder kleinen Werbegeschenken und Warenproben, die zu diesem Anlaß häufig an die Aktionäre verteilt werden, sondern auch um einen direkteren Einblick in die Struktur und das Innenleben "seines" Unternehmens zu gewinnen.
Mangels Zeit und/Oder Interesse werden natürlich nie alle Aktionäre einer AG auf der Hauptversammlung anwesend sein. Teilnahmeberechtigt ist aber jeder Anteilseigner - auch wenn er nur eine Aktie halten sollte. Der Veranstaltungstermin und die Tagesordnung der Hauptversammlung werden in den großen überregionalen Tageszeitungen bekannt gegeben. Wer seine Aktien in Verwahrung gegeben hat, bekommt von der Depotbank die Einladung und auf Aufforderung hin die Eintrittskarte zugesandt.
Auf der Hauptversammlung berichten Vorstand und Aufsichtrat über den Geschäftsverlauf des vergangenen Jahres und geben Rechenschaft über ihre Tätigkeit. Jeder Aktionär hat dabei das Recht, den Vorstand zu gesellschaftsrechtlichen, finanziellen und unternehmenspolitischen Angelegenheiten zu befragen oder seine Meinung zum Unternehmenskurs kundzutun. Darüber hinaus entscheidet die Hauptversammlung über alle Punkte, die gesetzlich oder nach der Unternehmenssatzung der Zustimmung der Aktionäre edürfen. Dazu zählen in erster Linie die Entlastung von Vorstand und Aufsichtrat, die Wahl der Aufsichtsratsmitglieder (bis auf die Arbeitnehmervertreter), die Gewinnverwendung, Kapitalerhöhungen oder -herabsetzungen sowie Satzungsänderungen.
Was die Gewinnverteilung anbelangt, so wird auf der Hauptversammlung nur über die Hälfte des ausgewiesenen Bilanzgewinns entschieden, während die Verwendung der anderen Hälfte dem Vorstand überlassen bleibt. Die Gewinnverwendung und damit die Frage, wieviel an Dividende an die Aktionäre ausgeschüttet wird, ist dabei nicht unumstritten. Denn während die Aktionäre - vorausgesetzt, es sind auch entsprechende Gewinne angefallen - in der Regel an einer hohen Ausschüttung interessiert sind, tendiert die Unternehmensführung dazu, möglichst viel Geld für Rücklagen und zukünftige Investitionen im Unternehmen zu halten.
Die unterschiedlichen Ziel führen jedoch selten zu einer direkten Konfrontation. Denn von einer zurückhaltenden Dividendenpolitik können auch die Aktionäre profitieren: Werden durch die reinvestierten Gelder die zukünftigen Gewinn aussichten des Unternehmens verbessert, so wird nämlich auch sein Börsenkurs steigen. Umgekehrt wird kein Vorstand dauerhaft für Minidividenden plädieren, da attraktive Ausschüttungen die Unternehmensaktie für breite Anlegerkreise interessant machen und steigende Dividenden als Ausweis einer erfolgreichen Unternehmenspolitik gelten. In der Regel wird daher die Entscheidung über die Dividende auf einen Kompromiß hinauslaufen. Manche Unternehmen gehen dem Problem auch ganz aus dem Weg, indem sie ihren Aktionären unabhängig von der Höhe des angefallenen Gewinns oder eventueller Investitionsvorhaben, eine Standarddividende zahlen.
Neben der Frage der Gewinnverwendung wird die Vermögensposition des Aktionärs auch durch die Entscheidung einer Kapitalveränderung beeinflußt. In der Regel handelt es sich dabei um eine Kapitalerhöhung, die mit der Ausgabe neuer (junger) Aktien einhergeht. Durch sie besorgt sich die Gesellschaft zusätzliches Eigenkapital, sei es für die Finanzierung zukünftiger Großprojekte, für die Erschließung neuer Märkte oder um einer ungünstigen Ertragsentwicklung entgegenzusteuern. Bilanztechnisch geht diese Kapitalerhöhung so vor sich, daß das Grundkapital um die Summe der Nennwerte aller neu ausgegebenen Aktien erhöht wird, während das Agio (die Differenz zwischen Nennwert und Kurswert) in die Rücklagen eingestell wird.
Durch die Ausgabe junger Aktien sinkt der Anteil der bisherigen Altaktionäre am Grundkapital und damit auch ihr Anteil am Gesellschaftsvermögen. Um diese Kapitalverwässerung auszugleichen, werden ihnen daher sogenannte Bezugsrechte zugestanden. Das heißt, sie haben das Recht, die jungen Aktien bevorzugt zu zeichnen. Die Anzahl junger Aktien, die sie pro Altaktie bevorzugt erwerben können, richtet sich dabei nach dem Bezugsverhältnis, das der Grundkapitalerhöhung entspricht. Über die Altaktionäre ihr Bezugsrecht aus, so bleibt ihr Grundkapitalanteil konstant. Sie können statt dessen aber auch eine Minderung ihres Kapitalanteils hinnehmen und ihr Bezugsrecht an der Börse verkaufen oder durch den Kauf zusätzlicher Bezugsrechte ihr Aktienpaket weiter aufstocken.
Seltener als die mit der Ausgabe junger Aktien einhergehende Kapitalerhöhung ist die sogenannte Kapitalerhöhung aus Gesellschaftmitteln. Hier fließt dem Unternehmen kein zusätzliches Eigenkapital zu, sondern bestehende Gewinn- oder Kapitalrücklagen werden in haftendes Grundkapital umgewandelt. Um den Anteil der Altaktionäre am Grundkapital konstant zu halten, werden sie in diesem Fall mit Gratisaktien abgefunden. Da diesen zusätzlichen Gratisaktien keine Eigenkapitalzufuhr gegenübersteht, geht eine Kapitalerhöhung asu Gesellschaftmitteln immer mit einer entsprechend proportionalen Aktienkurssenkung einher. Die Vermögesposition des Aktionärs bleibt dadurch jedoch unberührt, da die niedrigere Kursnotierung durch den Mehrbesitz an Aktien kompensiert wird.
Möglich ist schließlich auch eine Kapitalherabsetzung. Sie dient vor allem der Sanierung von Unternehmen, die in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten sind. Hier wird das Grundkapital vermindert, um entstandene Verluste buchungstechnisch aufzufangen. Die Kapitalherabsetzung geht in der Regel mit einer Herabsetzung des Nennbetrags der Aktien oder einer Zusammenlegung von Aktien einher. Jede Kapitalveränderung - gleich ob Erhöhung oder Herabsetzung - kann nur mit einer Dreiviertelmehrheit von der Hauptversammlung beschlossen werden.
Generell verfügt jede Aktie über eine Stimme auf der Hauptversammlung, geht also in die Beschlußfassung mit ein. Allerdings sollte man sich als Kleinaktionär keine Illusionen bzgl. seines Einflusses auf die Unternehmenspolitik machne, denn selbst wenn man stolzer Besitzer von 300 Anteilsscheinen ist - die Unternehmenspolitik wird maßgeblich durch die Großaktionäre bestimmt. Dennoch sollte kein Aktionär sein Stimmrecht verfallen lassen. Um es auszuüben, muß er auch nicht persönlich bei der Hauptversammlung erscheinen. Vielmehr kann er seiner Depotbank fristgerecht Weisung erteilen, die dann das Stimmrecht in seinem Sinne ausüben wird. Denn die Banken schicken regelmäßig Vertreter zu den Hauptversammlungen, die das Stimmrecht der in ihren Kundendepots enthaltenen Aktien ausüben.
Daneben besteht auch die Möglichkeit, der Bank sein Stimmrecht durch Vollmacht zu übertragen. Diese Vollmacht betrifft als sogenanntes Depotstimmrecht alle im Depot verwahrten Aktien des Kunden. In diesem Fall übt die Bank das Stimmrecht für den Aktionär aus, muß diesen allerdings vor jeder Hauptversammlung informieren, wie sie zu den einzelnen Punkten der Tagesordnung abzustimmen gedenkt. Die meisten Banken haben ein großes Interesse daran, diese Depotstimmrechts-Vollmachten von ihren Kunden zu erhalten. Denn oft sind sie als Großaktionäre, Kreditgeber oder Mitglieder des Aufsichtsrats mittel- oder unmittelbar am Unternehmensgeschehen beteiligt. weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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Ein Risiko bleibt immer, also gut überlegen!
22.04.2002, 17:41 Uhr von
KevinAlan
Hallo an alle Yopi User!!! Es war vor ca 4 Monaten als ich auf der suche war im Interner Geld zu...Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Aktien wie funktioniert das alles?
Dieser Bericht dient dazu, Sachen rund um die Aktien zu erklären wie das ganze funktioniert und was Aktien überhaupt sind!!! Seit ein paar Jahren jetzt schon hat mein Vater für mich Geld in Aktien angelegt, dass ich mit 18 dann bekommen werde. Ich habe mich jetzt
sehr über das Thema informiert und kläre einfach mal Allgemeine Fragen auf!- Was sind Aktien?
Aktien sind Wertpapiere. Der Besitzer einer Aktie, wird in der Börsensprache Inhaber genannt , er ist Miteigentümer am Gesamtvermögen einer Aktiengesellschaft .
Ab dem ersten Tag, an dem man Aktien eines Unternehmens erwirbt, ist man auf Gedeih und Verderb mit diesen verbunden. Gehen die Geschäfte des Unternehmens gut, dann wird der Wert der Aktie steigen .In der Praxis sieht das so aus: Mehr und mehr Anleger wollen Aktien eines florierendes Unternehmens haben, jeder will an der guten Geschäftsentwicklung verdienen. Immer weniger Inhaber werden jedoch bereit sein , ihre Anteile beziehungsweise Aktien zu verkaufen, das heißt, große Nachfrage und geringes Angebot führen zu steigenden Kursen. Natürlich geht es auch anders: Die Produkte eines Unternehmens verkaufen sich schlecht, die Produktionskosten nehmen zu, im Management wurden Fehler gemacht. Die Folge :Aktieninhaber wollen verkaufen. Das Angebot nimmt also deutlich zu, der Kurs der Aktie fällt. Der fallende Kurs löst eine Art Kettenreaktion aus: Noch mehr Inhaber wollen ihre Papiere verkaufen. Der Kurs fällt weiter, und zwar so lange, bis einige wieder bereit sind erneut zu kaufen. Großes Angebot und geringe Nachfrage führen also zu fallenden Kursen .Erzielt ein Unternehmen Gewinne , so können die Eigentümer mit einer Dividende rechnen . Die Höhe der Ausschüttung ist jedoch nicht gesetzlich festgelegt und differiert von Unternehmen zu Unternehmen.
Um auf einen Blick zu erkennen , wie die Aktien eines Landes oder einer Branche stehen , konzentrieren sich Börsianer auf den jeweiligen Index.- Wie ist das mit dem DAX?
Den Begriff DAX erkläre ich jetzt nur mal ganz grob:
Der DAX ist Deutschlands wichtigster Index. Er setzt sich aus 30 Standardwerten zusammen. Steigen die im Index enthaltenden Aktien , so geht es mit dem DAX bergauf, fallen sie, geht der Index nach unten. Wer also wissen will ,was sich an der Börse getan hat, braucht nur einen Blick auf den DAX zu werfen, dessen Stand im Minutentakt festgestellt wird. Schwergewichte im DAX sind beispielsweise Konzerne wie Allianz ,Siemens ,Daimler-Benz oder Deutsche Bank.- Was gibt es für unterschiede bei Aktien?
Aktie ist nicht gleich Aktie! Es gibt Aktien , die amtlich gehandelt werden, andere am geregelten Markt und wieder andere im Freiverkehr. .
Amtlicher Handel: Aktien die amtlich gehandelt werden, wurden zuvor einem Prüfungsverfahren unterzogen. Erst wenn diese gesetzliche Vorschrift erfüllt ist, darf die Aktie amtlich notiert werden. Über die Zulassung entscheidet eine Börsenkommission , die zuvor den Prospekt des Unternehmens , in dem alle wichtigen Daten aufgeführt sind , sorgfältig geprüft hat. Bei positiver Entscheidung wird die Aktie ausschließlich von amtlichen Maklern gehandelt. Sie allein stellen den Kurs fest. Für den Anleger bietet der amtliche Handel die Gewähr einer absolut zuverlässigen und reellen Abwicklung.
Geregelter Markt: Unternehmen , die den komplizierten Zugang zum amtlichen Handel vermeiden wollen, haben die Möglichkeit, ihre Aktien dem geregelten Markt zuzuführen und dort handeln zu lassen . Kleinere und mittlere Unternehmen nutzen verstärkt diese Chance zur Kapitalaufnahme und bereichern damit den Kurszettel . Eine amtliche Kursfeststellung erfolgt nicht , sie wird aber unter amtlicher Aufsicht durchgeführt.
Freiverkehr: Der Freiverkehr hat rechtlich eine ganz andere Stellung. Er ist Privatrechtlich organisiert und strukturiert . Für ihn gelten wesentlich einfachere Zulassungsbedingungen mit deutlich geringeren Emissionskosten(Ausgabe neuer Aktien) für das Unternehmen .Der wesentliche Unterschied liegt einzig und allein in der Art wie die Aktien gehandelt werden. Freie Makler und Banker sind hier unter sich.
Im sogenannten ungeregelten Freiverkehr (telefonhandel) gibt es weder Formvorschriften noch irgendeine Überwachung des Handels beziehungsweise der Kursnotierungen. Bei einem solchen Geschäft ist Vorsicht geboten. Viele ausländischen Titel werden im Freiverkehr gehandelt .- Worauf muss man achten?
Als Anleger darf man eines nie vergessen : Die Börse ist ein Markt. Käufer und Verkäufer treffen sich, um mit Aktien zu handeln .Steigt die Nachfrage, ist also
Eine Aktie sehr begehrt , steigt auch der Kurs dann möchte jeder das Papier in seinem Depot haben und ist deshalb auch bereit , einen höheren Preis zu zahlen.
Die Kaufgründe sind vielfältig . Vorherrschend ist natürlich die Erwartung , die Aktie später zu einem wesentlich höheren Kurs verkaufen zu können. Eine Aktie dagegen , die keiner haben will, leidet unter Verkaufsdruck. Der Kurs sinkt ,uns zwar so lange , bis die ersten wieder bereit sind , eine solche Aktie zu kaufen.
Jede Situation an der Börse ist anders, die Motivation des Einzelnen nicht immer zu ergründen .Viele Anleger wissen oft selbst nicht, warum sie diese oder jene Aktie gekauft haben .Da die Börse alles andere als berechenbar ist, sucht man als Investor nach Anhaltspunkten, um den Aktienmarkt nach bestimmten Kriterien abzutasten .Es ist selbstverständlich , dass der gesamtwirtschaftliche Verlauf die Kurse an den Aktienbörsen beeinflusst und prägt. Zusammenfassend heißt das: Politik, Zinsen, Konjunktur, Liquidität und Inflation beeinflussen die Kurse in ganz entscheidendem Maße.
Das wichtigste an der Börse sind die Auftraggeber .Sie sind zwar nicht vor Ort, da aber ohne sie nichts läuft ,bilden sie das Börsenpublikum .Man muss auch hier wieder zwischen professionellen und privaten Auftraggebern unterscheiden. Meistens erkennt man bereits an der Summe des angebotenen Volumens , wer
Dahinterstehen könnte . Nur in Ausnahmefällen können die Privaten mit den Professionellen mithalten
Professionelle Auftraggeber sind:-- Banken und Sparkassen
--Investmentfondgesellschaften
--Kapitalanlagegesellschaften
--Kapitalbeteiligungsgesellschaften
--Pensionskassen
--der Staat
--Unternehmen
--Versicherungen
Hinter den privaten Anlegern verbergen sich ganz normale Menschen, die aus allen Schichten der Gesellschaft kommen.
Studenten, Angestellte, Hausfrauen, Arbeiter oder Rentner sie alle sind an der Börse vertreten. 5% der Bundesbürger sind im Besitz von Aktien.- Meine Meinung zu dem Thema Aktien:
In den letzen Jahren, hat sich schon viel verändert. Immer mehr Menschen informieren sich über Aktien was ich sehr gut finde. Es gibt meiner Meinung nach aber immer noch zu viele Menschen die mit dem Thema Aktien und Börse gar nichts zu tun haben wollen und ein total falsches Bild haben. Als kleinen Beispiel mein Opa wenn man mit ihm mal über das Thema redet, sagt er immer das die einen nur das Geld wegnehmen wollen und das es alles Betrug sei. Ich sehe das nicht so, natürlich wird es auch in der Börsen Szene sogenannte schwarze Scharfe geben aber wenn man sich richtig informiert und Erfahrungen sammelt, dürfte man nicht an diese geraten. Natürlich muss man immer mit etwas Risiko leben wenn man mit Aktien zu tun hat, aber eins kann ich sagen mit Aktien kann man auch gut sein Geld anlegen und damit auch schön viel Geld gut machen. Mittlerweile gibt es ja auch genug Möglichkeiten sein Geld ohne große Risiken anzulegen. Ich kann euch nur raten wer ernsthaft sich überlegt in Aktien anzulegen, informiert euch richtig und handelt nicht zu Voreilig. - Wie ist das mit dem DAX?
Kommentare & Bewertungen
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Kathi!, 26.07.2002, 14:57 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Hey du schreibst echt super klasse Berichte!! nich schlecht! Lg Katrin
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Z-E-D, 20.07.2002, 21:33 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Sollte man wirklich nur machen, wenn man geld hat und sich auskennt!
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Gloethe, 19.07.2002, 19:25 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Guter Bericht ! - Meine Meinung zu Aktien allg: Aktien sind nichts für "kleine" Leute; die sollten die Finger davon lassen oder aber den Mund halten, wenns schief gegangen ist !!
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trenker26, 28.05.2002, 21:30 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
ich persönlich steh ganz und gar nicht auf Aktien. Ich hab mein Geld in Aktienfonds angelegt,weil das Risikio da viel geringer ist
- Was sind Aktien?
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Kleinanleger haben auch Chancen
17.04.2002, 23:59 Uhr von
Paketmarke
Ich lese gerne Meinungen über verschiedene Produkte, da ich nebenberuflich eine Telekommunikation...Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Seit ca.4-5 Jahren habe ich Börsenerfahrungen, aber wenn man ehrlich ist konnte man in den letzden Jahren beim Kauf von Aktien nichts falsch machen, denn egal auf welches Pferd man setzte, es lief bis vor kurzem.
Hat die Börse Zukunft?
Wenn man bedenkt das unsere Renten nicht mehr gesichert sind und das Spareinlagen nur mit Minimalenzinsen honoriert werden,denke ich ja.
Wenn man sieht wie schlecht sich Lebensversicherungen im Lauf mehrerer Jahrzehnte entwickeln und was prozentual nach Ablauf herauskommt, ist die Aktie besser, wenn man nur die Dividenten in Betracht zieht, ohne eine Steigerung des Wertes.
Immer mehr Anleger gehen an die Börse. Es sind Gelder für Anlagen im Überschuß vorhanden.
Der Staat fördert diese Einlagen,siehe 3P Pragramm der Volks-,und Raiffeisenbanken.
Die Börse wurde von den meisten Anlegern erst entdeckt als das Pferd schon lief.
Die Börse als Steuerlücke:
Vor einigen Jahren entdeckte ich eine Steuerlücke. Ich entschloß mich mein Weihnachtsgeld sowie Urlaubsgeld auf eine Direkversicherung als Anlage in Fonds zu stecken. Die Beträge werden voll eingezahlt und nicht versteuert.Eine anfallende Pauschalsteuer übernimmt der Arbeitgeber.
Diese wird bis zum Rentenalter angelegt.
Vorteil:
100% Steuerersparnis,bei Steigerung der Kurse von nur 9% bis Ablauf, einige 100% Gewinn zusätzlich.
Fonds oder Aktien?
Bei einer Erstanlage sollte man sich im klaren sein, das man das Geld arbeiten lassen muß und es für längere Zeit nicht benötigt.
Beim Besuch eines Judokurses kann man auch nicht nach einer Woche erwarten, den schwarzen Gürtel zu tragen.
Wenn man sich für Aktien entscheidet sollte man sich mehrere, gut ausgewählte Titel kaufen, dies vermindert das Risiko bei Verlusten(Streuen).
Man sollte im Vorfeld immer die Gebühren mit einbeziehen und sich errechnen wieviel diese steigen müssen um einen sicheren Ertrag zu erzielen.
Wenn man sich an die Börsenplätze nicht so herantraut sollte man in Erwägung ziehen Gelder monatlich in einen Fond einzuzahlen.
Durch die monatlichen Einzahlungen werden diese zu unterschiedlichen Tageskursen gekauft, so das man einmal teuer und einmal billig kauft.
Auf Dauer verändert dies den Einkaufspreis und ist rentabler auf längerer Sicht. Man kann auch jederzeit bei schwacher Börse Sonderzahlungen tätigen, die den Einkaufspreis aller Anteile senken.
Aber was soll ich kaufen?
Es gibt viele gute Zeitschriften die man zu Rate nehmen kann, was mir die Praxis gezeicht hat. Wichtig ist das man sich solche Zeitungen vom Kiosk besorgt wenn sie erst erschienen sind, denn an der Börse ist nichts älter als der Kurs von gestern.
Tips:
Capital erscheint einmal monatlich, sehr zu empfehlen.
Börse online eine gute Zeitschrift, mit Informationen.
Von der Zeitschrift "Der Aktionär" rate ich ab, diese ist für Zocker, und nicht relevant.
Besonders Fernsehsender wie ntv sind sehr informativ. Man sollte sich jeden Tag 20 Minuten Zeit nehmen und einige Berichte verfolgen.
André Kostolany schrieb ein gutes Taschenbuch mit dem Titel "Kostolanys Börsenseminar" das sehr für Neueinsteiger geeignet ist.
Erhältlich über Econ und List Verlag. Hier werden sämtliche Börsenregeln sowie Abkürzungen geschildert.
Börse und Internet:
Um Ordergebühren zu sparen empfehle ich Direkt Anlage Banken, diese sind für den Kleinanleger (wie ich auch) günstiger in Sachen Gebühren. Hier kann man einiges sparen.
Musterdepot:
Bei www.comdirekt.de, www.dab.com,... kann man sich ein kostenloses Musterdepot erstellen, indem man fast realtime Kurse einsehen kann (Vorteil zum Videotext).
Man kann alle Börsenplätze mit aufnehmen, was ein Vorteil beim Verkauf ist, da die Kurse von Börsenplatz zu Börsenplatz unterschiedlich sind. Schnell hat man hier einiges mehr durch den Verkauf erzielt. Man bekommt auch den Blick auf Langzeitcharts sowie zu jedem Titel die neuesten Firmeninfos.
Spekulationsfrist:
Jeder Anleger kann jährlich steuerfrei 1000,- (551 Euro)
DM Aktiengewinne einhammstern.
Wenn ein Titel 1 Jahr gehalten wird entfällt die Spekulationssteuer. Verluste werden dem Gewinn gegengerechnet, man kann bei höheren Gewinnen variable aggieren.
Urteil:
ich glaube die Börsen werden wieder steigen und sehe jetzt gute Einstiegsmöglichkeiten,
besonders bei den Dax Werten, die zum größten Teil zusätzlich noch Dividenten auszahlen.
Man darf sich bei Turbulenzen nur nicht verrückt machen und muß die nötige Zeit besitzen Ruhe zu wahren. Nur Langfristig gesonnene Anleger werden belohnt. Zocker sind an der Börse nicht gerne gesehen und verändern schnell die Kurse.
Die Welt wurde auch nicht an einem Tag geschaffen.
Tipps zum Neuen Markt:
Für alle, die von dieser Meinung etwas halten sollten sich diesen Tip besonders zu Herze führen.
"Am neuen Markt kann man schnell Geld verdienen, aber auch genau so schnell viel verlieren".
Zitat André Kostolany:
"Es ist viel leichter über Geld zu schreiben, als es zu machen".
In diesem Sinne viel Glück an alle Kleinanlegern denen ich die Börse als Zukunftsperspektive ans Herz legen möchte.
Paketmarke(n)ciao, dooyoo (c) 25. März 2002, yopi (c)17.04.2002. weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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calrissian, 27.04.2002, 02:36 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Trotzdem muss man sich bei Börsenerfolg die wichtigste Frage stellen: Glück oder können? ... und ehrlichfür sich beantworten....
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KevinAlan, 22.04.2002, 17:47 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Du hättest den Bericht noch besser gliedern können aber trotzdem ein sn
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Neuer Name soll den Ruf aufpolieren !
Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
„Neuer Markt“
Zuerst die schlechte Nachricht : Es gibt kaum Hoffnung , dass sich der „Neue Markt“ rasch erholen wird !
Nun die gute Nachricht : Der „Neue Markt“ bekommt einen neuen Namen , und alles wird (vielleicht) wieder gut !
Das Börsen-Segment für Wachstums-Werte , welches vor fünf Jahren nach dem US-Vorbild der Nasdaq aus der Taufe gehoben wurde , hat in seinem jungen Leben schon alle Höhen und Tiefen erlebt . Zuletzt vor allem Tiefen : Derzeit dümpelt der Markt-Index (einst bei fast 9 000 Punkten) wieder lustlos unter der 1 000-Punkte-Marke . Winter-Schluss-Verkaufs-Stimmung ist angesagt .
Doch was machen Strategen , wenn ihr Produkt beziehungsweise der Markt-Name beim Publikum in Ungnade gefallen ist ? Ein neuer Name muss her , und eben dies erwägt die Deutsche Börse in Frankfurt für das einstige Lieblings-Kind der Anleger , den „Neuen Markt“ respektive den Nemax . Sicher , eine Reform des Marktes mit strengeren Zulassungs-Kriterien und Kontrollen ist dringend vonnöten . Aber ein neuer Name ? Das klingt nach dem letzten Gefecht . erst geht die Mark , dann der „Neue Markt“ ? Nichts scheint mehr heilig zu sein . Den Herren der Börse dürfte aber noch eine ganz andere Frage schlaflose Nächte bereiten : Wenn dereinst der Nemax unter einem neuen Etikett firmieren sollte , sind dann nach all den Pleiten der letzten Zeit überhaupt noch genügend Anleger und Firmen da ?
Immerhin : Dass Produkte neue Namen bekommen , ist nichts Neues . „Raider heißt jetzt Twix“ lautet der schon legendäre Werbe-Spruch für die Umbenennung eines Schoko-Riegels in den 80er Jahren , der inzwischen als Synonym für solche Marken-Kampagnen gebräuchlich ist . Aber nichts für ungut , Twix : Schließlich ging es bei dem Nasch-Werk um eine Vereinheitlichung der internationalen Vermarktung . Sozusagen der süße Vorläufer der Globalisierung .
Anders liegt der Fall beim „Neuen Markt“ . Stand der Begriff einst für schnellen Reichtum , steht er jetzt vor allem bei sehr vielen Klein-Anlegern für neue Armut . Vielen Anlegern ist tatsächlich der Appetit auf Aktien aller Art gründlich vergangen , und das ist gar nicht komisch . Vielleicht hilft der Deutschen Börse bei ihrer Namens-Suche ein Blick ins Internet , dort , wo sich die Zocker tummeln . Die warten bereits mit Ideen auf . Also , wie wär’s , liebe Deutsche Börse : „Zocker-Dax“ , „Dax für Arme“ , „NM – Nix mit Cash“ oder „Fauler-Fisch-Markt“ liegen sehr gut im Rennen .
Aber wer auch internationale Investoren locken will , weil die heimische Anleger-Schar die Nase gestrichen voll hat von der New Economy , wird wohl eher einen Anglizismus wählen .
„Letsbuyit“ - „Kauf es“ ! Mit einem solchen Namen würde doch glatt neues Vertrauen gewonnen . Einziges Problem : Letsbuyit heißt auch eine Internet-Firma am „Neuen Markt“ , die wegen Insider-Vorwürfen und ihrem „Investor“ Kim Schmitz in Verruf geraten ist . Bei Schmitz klickten unlängst die Hand-Schellen - auch keine gute Visiten-Karte ! weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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Olli201, 30.03.2002, 14:26 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Letsbuyit muß ja nun den NM verlassen. Dann ist der Name wieder frei.
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Anlagestrategien
Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Grundregeln
Hi@all
Also ich finde es gibt viel zu viel Aktionäre, die überhaupt keine Ahnung haben und die alle Grundregeln missachten die man missachten kann. Wobei ich meine, dass wenn man eine so risikoreiche Anlage macht, man sich doch erst mal über die Anlageform Gedanken macht, bevor ich sie tätige, oder? Viele wissen wirklich nicht welche Risiken eine Aktie verbirgt, was man macht wenn dies passiert und was man macht wenn jenes passiert. Allerdings muss auch gesagt werden, dass diese Regeln nicht so schwer zu verstehen, aber doch wichtig für das richtige Umgehen mit Aktien sind. Ich meine auch wenn die Regeln befolgt werden kann man Verlust machen, es hängt sehr viel auch vom Glück ab.
Aber es gibt einfach viel Aktionäre die zu emotional handeln, d.h. wenn jetzt mal die Aktien stark fällt, sie sofort verkauft werden, und da ist es klar, dass dann kein Gewinn erzielt werden kann. Außerdem, wenn man die Aktien innerhalb eines Jahrs verkauft, muss man den Kursgewinn auch versteuern.
Also an dieser Stelle muss gesagt werden, dass kein Baisse ewig hält, und es wieder ein Hausse folgt. Dies ist die älteste Weisheit der Börsianer. Es kann zwar seine Zeit dauern, aber man muss halt auch geduldig sein.
Diese Weisheit ist natürlich nicht auf alle Börsenindexe fixiert, man denkt da eher an z.B. DAX, Dow Jones oder Nikkei usw. auf keinen Fall an z.B. Freiverkehr, denn da kann es schon mal vorkommen, dass die eine oder andere AG pleite geht.
Was auch sehr wichtig ist, investiert niemals Geld das ihr in der nächsten Zeit gebrauchen könnten. Also immer das Geld investieren, welches überflüssig ist, denn es kann immer vorkommen, dass plötzlich eine unvorhersehbare Ausgabe kommt und dann habt ihr kein Geld um sie zu bezahlen. Auch keinen Kredit aufnehmen um die Aktien bezahlen zu können!!
Was auch empfehlenswert wäre, mindestens fünf verschieden Aktien zu kaufen, es können auch mehr sein, damit das investierte Geld so weit wie möglich gestreut ist, um eventuelle Verluste auszugleichen. D.h. wenn jetzt eine Aktie fällt, kann es eine andere Aktie wieder ausgleichen. Es wäre auch am besten, wenn man in verschiedene Branchen investiert.
Man sollte sich auch nicht übernehmen und zu viele versch. Aktien kaufen, da man so leicht die Übersicht verlieren kann..
Hinzu kommt noch, dass viele denken sie hätten Verlust gemacht, wenn die Aktie fällt, obwohl man erst Verlust macht, wenn man die Aktie verkauft. Genauso ist es mit dem Gewinn.
Ihr könnt auch anders Gewinn machen, nicht nur durch den Kursanstieg, sondern auch indem die Firma, von der ihr die Aktein gekauft habt, eine Dividende auszahlt. Dies geschiet meistens nur wenn die Firma über das Jahr hinweg Gewinne macht. Allerdings sind diese steuerpflichtig.
Ein Börsencrash...Viel Aktionäre kriegen schon Angst wenn sie auch nur daran denken, aber man ihn auch von der positiven Seite sehen, und zwar ermöglicht er günstig Aktien zu kaufen.
Nochmal zu dem Geld das man in Aktien investiert. Wenn mal eine gewisse Summe an Geld hat, dann sollte man nur die Hälfte davon investieren, damit wenn mal die Kurse fallen, man noch die Mittel hat nachzukaufen, zu niedrigeren Kursen.
Fazit: Aktien sind eine gewinnbringende Anlageform, aber mit Vorsicht zu genießen!!
Mit freundlichen Grüßen marciboy weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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wilma, 18.03.2002, 10:50 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
naja, ein bißchen genauer könnt es schon sein - kommt mir ein bißchen wie eine übersicht vor - dann wartet man auf details und die kommen nicht.
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henna, 17.03.2002, 23:04 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
In vielen Hinsichten stimme ich Dir zu. Aber die bevor jemand angelegt, sollte er sich über seine Risikoorientierung und seine Anlagezeiträume im Klaren sein sein. Es gibt z.B. Online-Broker, auf deren Seiten man spezielle Programme benutzen kann
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grandpaa, 17.03.2002, 22:48 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Ein bisschen aufgegliederter wäre es übersichtlicher und noch besser, aber die Tipps sind auch so schon sehr gut
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Informationen
Die Erfahrungsberichte in den einzelnen Kategorien stellen keine Meinungsäußerung der Yopi GmbH dar, sondern geben ausschließlich die Ansicht des jeweiligen Verfassers wieder. Beachten Sie weiter, dass bei Medikamenten außerdem gilt: Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
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