Pro:
Auf dieser Reise erkennt man an der Anzahl und Umfang der archäologischen Stätten deutlich die zentrale Lage und überragende Stellung Mexicos in der Geschichte Nord-, Mittel- und Süd-Amerikas.
Kontra:
Ein Aufenthalt in einer Dritte-Welt-Region ist streckenweise erschütternd. Reisende müssen den Anblick von Unrecht und Armut sowie Kontraste zwischen Ohnmacht und Macht ertragen.
Empfehlung:
Ja
Die Studienreise von Mexico-Ciudad -> CanCun ist eine interessante Erfahrung und grosse Bereicherung. Die Busreise ist anstrengend, aber die Anstrengung wird reichlich belohnt.
Die Reise fängt an mit einer langen Flugreise nach Mexico-Ciudad auf 2200 Metern Höhe. Die Höhe und der Smog der Hauptstadt sind sofort spürbar beim Treppensteigen. Die Sonne brennt wie im Hochgebirge. Die Reiseroute wechselt mehrmals zwischen 2200 Meter und dem heissen tropischen Meeresniveau, wobei der Kreislauf gehörig auf die Probe gestellt wird. Auf dem Weg nach Puebla de los Angeles steigt die Strasse sogar auf 3100 Meter über Meereshöhe.
Programmübersicht von 28.2.2008 - 12.3.2008 mit Streckenangabe:
* Tag 1, 28.2.2008: Reise Frankfurt/Main - Mexico-Stadt
* Tag 2 (100 km): Besichtigung Teotihuacan & Mexico-Stadt
* Tag 3 (------): Coyoacan und Frida Kahlo
* Tag 4 (120 km): Cholula
* Tag 5 (320 km): Puebla, Oaxaca
* Tag 6 (------): Monte Alban, Oaxaca
* Tag 7 (250 km): Tule (Riesenzypresse), Sierra Madre
* Tag 8 (380 km): Sumidero-Canyon, San Cristobal de las Casas
* Tag 9 (190 km): San Cristobal de las Casas
* Tag 10 (290 km): Palenque, Campeche
* Tag 11 (200 km): Merida, Yucatan
* Tag 12 (120 km): Chicen Itza
* Tag 13 (200 km): Rückreise via Cancun und Frankfurt/Main
Kalendernotizen:
* 28.02.2008
Anreise Frankfurt/Main -> Mexico-Ciudad.
Die Hinreise mit der Lufthansa verläuft problemlos. Ausgezeichneter Service. Wir werden empfangen von einer professionellen, niederländischen Reiseleiterin (Beatriz) in deutscher Sprache.
* 29.02.2008
Tempelanlage Teotihuacan (Gigantische Architektur aus der Zeit 150 v.C. - 150 n.C.).
Die 40 m breite Todesstrasse ist 4 km lang. Nebst dem geheiligten Terrän hat Wall-Mart jedoch einen häßlichen Supermarkt gebaut.
In Mexico-Ciudad findet man immer noch deutliche Spuren des schweren Erdbebens aus dem Jahr 1985. Außerdem sind viele Kirchen und andere Gebäude im Laufe der Zeit durch Eintrocknen versackt. Bei einigen Kirchen ist es ein Wunder, dass sie überhaupt standhalten.
Im Nationalpalast: Meisterwerk "Mexico im Laufe der Jahrhunderte (Erstellung 1935, mit phantastischen Fresken -in Al-Fresko-Maltechnik-) von Diego Rivera (geboren 8 dezember 1886 im Staat Guanajuato, gestorben am 24 November 1957, bestattet in der Rotunde der Berühmten). Das Gebäude wurde in 1523 im Tuskanischen Stil aufgebaut auf den Fundamenten der neuen Häuser von Moctezuma Xocoyotzin und wurde zur Dienstresidenz des Eroberers Hernan Cortes. Der dritte Stock wurde erst 1927 hinzugefügt.
* 01.03.2008
Besichtigung der Universität UNAM. Danach Besuch des Museums in der Villa Casa Azul mit dem Atelier der Frida Kahlo, wo die Pinsel, der Rollstuhl und das Bett mit der Spiegeldecke deutlich an dem bewegten Leben der Künstlerin erinnern.
Xochimilco (Bootsausflug, ca. 2 Stunden auf den Aztekenkanälen).
* 02.03.2008
Mexico-Ciudad (Tenochtitlan), Besuch des Nationalen Museum für Anthropologie.
Dieses hochinteressante Museum ist schwer erreichbar, weil zur Durchführung eines Marathons die Innenstadt der Hauptstadt an jedem Sonntag für den Autoverkehr komplett gesperrt wird.
Alle alt-mexikanische Religionen basieren auf Wasser, das mit Blutopfern an den Göttern abgesichert werden musste.
Entlang der Prachtstrasse in Mexico-Stadt befinden sich imposante Skulpturen der Künstlerin Leonara Carrington.
Ein grosser Mangel an Schul-Lokalen führt dazu, dass viele Schulen täglich in drei Schichten benutzt werden.
* 03.03.2008
Übernachtung in Cholula, bei Puebla de los Angeles
In diesem (nahe der Stadt Puebla de los Angeles gelegenen) Dorf befindet sich die weltweit größte Pyramide. Mittels einem unterirdischen Gang können Touristen und Wissenschaftler den Aufbau mit getrockneten Lehmziegeln gut studieren.
Der manchmal aktive aber heute friedliche Vulkan Popocatepl ist vom Hotel aus gut sichtbar.
Im Garten des romantisch gelegenen Hotels sind Rattenköder ausgelegt.
* 04.03.2008
Reise nach Monte Alban bei Oaxaca.
Die ersten 100 km der Panamericana Highway sind noch relativ eben, aber danach folgen 200 km Bergstrecken der Sierra Madre.
Die Siedlung Monte Alban in 1550 meter Höhe ist genauso imposant wie Teotihuacan. Es gibt unterirdische Gänge für die Priesterkaste und Zauberer. Glimmerplatten wurden als Brustspiegel für die Priester gefunden. Im Oaxacaner Museum sind auch einige Schmuckstücke aus Bernstein und Gagat (Acebach, schwarzer Bernstein) ausgestellt.
* 05.03.2008
Oaxaca -> Mitla via Panamericana.
Am Strassenrand bei Tula besuchen wir einen imposanten Baum (Eine Riesenzypresse mit 46 Meter Höhe, 2000 Jahre alt).
Ein Teppichhändler zeigt uns wie die Indios Farben (Cochenilla-Rot, Granat-gold, etc.) erstellen. Die Teppichmuster stammen aus den Tempeln. Er hat in letzter Zeit wenig verkauft und freut sich auf den Absatz.
Die hier lebende Zapoteken sind ziemlich kleinwüchsig (1,6 Meter).
Der 200 km lange Weg nach Tehuantepec ist grandios, aber auch schmal und kurvig.
* 06.03.2008
Tehuantepec -> Tuxtla-Gutierrez in der Provinz Chiapas, und San Christobal de las Casas.
Am amerikanischen Isthmus ist Mexico nur 200 km breit. An dieser Bergstrecke baut man viele Agaven an. Fahrzeuge auf dieser Strecke werden regelmäßig auf Drogen und Waffen kontrolliert.
In Tehuantepec haben die Frauen das Sagen.
Normalerweise wehen kräftige Winden auf der Ebene bei La Ventosa, aber jetzt ist es windstill. Von den Mexikanern entsorgter Plastikmüll säumt die Strasse und wird in den Sträuchern gefangen. In den Städten und Dörfern ist es immer sehr sauber, aber außerhalb der Stadtgrenze liegen die wilden Müllkippen.
Es gibt nur wenige Olivbäumen, nachdem die Spanier den Mexikanern unter Androhung der Todesstrafe den Anbau verboten haben.
Wir sehen gelegentlich auch weisse Kühe, welche die Hitze besser ertragen.
Evangelische Sekten kaufen mit Darlehen Anhänger und lösen dadurch Zwietracht zwischen den Indios aus. Immerhin verbieten sie aber auch den Alkohol.
In den übervollen Gefängnissen schmoren die arme Leute jahrelang und werden sogar die schuldigen Reichen von ihren Anwälten schnell befreit.
Tuxtla hat drei Flughäfen: Eins davon ist wegen Nebels ständig geschlossen und man legt dazu grosse Steine auf der Landebahn.
Die Simedero-Schlucht ist imposant mit den gigantischen Felswänden. Dort leben Krokodille, Aasgeier und Affen. Unsere Gruppe mit 10 Personen fährt mit etwa 50 Stundenkilometern in die Schlucht. Es ist sehr windig und warm. Der Fluß ist durch Aufstauung spiegelglatt, aber bei Gegenverkehr muß der Bootslenker abbremsen.
Die Krokodile in der Schlucht sind echt, aber wir sehen sie erst als der Bootslenker uns darauf aufmerksam macht.
Im sehr authentischen Städtchen San Christobal de las Casas gibt es sehr viele Bernsteinhändler, die auch den seltenen roten und grünen, lokalen Bernstein anbieten. Auf diversen Märkten sehen wir interessante Produkte und Händler.
* 07.03.2008
San Christobal de las Casas -> Palenque
Für die Reise nach Palenque erhalten wir einen Reiseschutz von der Polizei, nachdem eine Touristengruppe vor einigen Jahren belästigt worden ist. Der Weg enthält 280 lästige Topos (Schwellen). Am Strassenrand wird viel Kaffee getrocknet.
In dieser grandiosen Gebirgsgegend (Zapatisten-Regio) auf 1000 Meter Höhe haben die Rebellen freie Hand, aber man weiss, wie wichtig der Tourismus für diese Gegend ist. Der Weg nach Palenque folgt den Bergrücken auf halber Höhe über einem Flußbett. Bei einem Platzreifen würde ein schweres Fahrzeug unweigerlich in den Canyon stürzen. Am Nachmittag beginnt ein tropischer Regenguss als Willkommensgruß im tropischen Regenwald.
Im zweiten Weltkrieg hat sich in diesem Wald eine amerikanischer Deserteur versteckt und zufällig die Maya-Tempel in Palenque entdeckt. Palenque ist ein großartiges Tempelkomplex, das nur zu einem Bruchteil freigelegt worden ist. Der freigelegte Teil leidet schwer unter dem Tropenregen, Bewuchs und Sonneneinstrahlung.
Im nahegelegenen Urwald hören wir klar und deutlich Brüll-Affen.
* 08.03.2008
Palenque -> Sabuncay -> Campeche
Nördlich von Palenque (gelegen am Nordrand des Gebirges) ist das Land eben und feucht. Diese Ebene war ursprünglich ein riesiger Urwald, der mittlerweile vollständig verschwunden ist. Die Strassen sind kerzengerade. Auf der monotonen Strasse ist ein LKW-Tanklaster mit Anhänger umgekippt. Das Schweröl ist ausgelaufen. Der Fahrer ist vermutlich aus Langweile eingenickt. Der Verkehr steht, aber wir sind glücklicherweise auf der "guten" Strassenseite, wo es weitergeht.
Die Mayas haben im Altertum die Schädel der Neugeborenen mit Brettern deformiert. Schielen und schmerzhaften Tattoos waren damals in Mode. Die Männerhaut war aus unklaren Gründen heller als die Frauenhaut. Nur alte Männer trugen einen Bartschmuck.
Nur die Mayas waren im Altertum in der Lage das Meer zu besegeln. Ihre Schrift umfasst 800 Glyphen, die nur zu 25% entziffert worden sind.
Auch in Palenque haben die Archäologen viele unterirdischen Gänge gefunden.
Wir wählen einen Umweg nach Sabuncay um die Küstenstrasse am Golf von Mexico nach Campeche zu besichtigen. Das Wasser dieser Küstenregion ist wg. den vielen Mündungen von Flüssen nicht ganz klar.
Aus Campeche stammt auch Malinche, die Cortez als Übersetzerin unterstützt und ihm als Ehefrau einen Sohn (Marti Cortez) geschenkt hat. Sie war eine von 300 Sklavinnen, die das geschlagene Volk dem Eroberer überlassen musste.
Campeche und Yucatan waren ursprünglich Urwald, aber jetzt wächst dort Gras- und Sumpfgebiet. Die Gringo-Bäume verhalten sich wie die weissen Amerikaner: In der Sonnen erröten und häuten sie sich. Der Name Gringo stammt übrigens von den ursprünglichen US-Uniformen.
* 09.03.2008
Campeche -> Kabah -> Uxmal
Campeche ist eine ummauerte Stadt gewesen.
An der mexikanischen Küste findet man Erdöl, aber die Vorräte sind nahezu erschöpft. Die Mexikaner weigern jedoch Unterstützung für die Tiefseebohrungen, nachdem man schon so lange Zeit ausgebeutet worden ist.
Früher wurden die Sisal-agave und Baumwolle, jetzt aber Mango angebaut.
Ursprünglich gehörte auch Guatemala zu Mexico.
Orte mit Namensendungen -cen (z.B. Chichen-Itza) liegen an den Cenotes (grosse, natürliche Wasserlöcher).
Die strohbedekten Maya-Hütten enthalten jeweils eine Tür an der Vorder- und an der Rückseite des Hauses. Wir besuchen einen kleinen Ort und besichtigen eine Maya-Wohnung.
Viele Mädchen heiraten mit 15 Jahren und werden alsbald schwanger. Die meisten ältere Leute kennen ihr genaues Alter und ihren Geburtstag gar nicht.
Die Mayas haben hellweiße Straßen im Kalksteinboden angelegt, z.B. bei Kabah.
In Mani hat Diego de Landa alle religieuse Abbildungen und Büchern vernichten lassen.
In Uxmal ist es sehr heiss. Die imposante Pyramide in Uxmal ist 35 m hoch und überragt bei weitem das niedrige Bushfeld. Ein riesiger Phallus-Stein mit einem Durchmesser von 1 Meterin der Nähe des Phallus-Tempels markiert vielleicht die nord-südliche Weltachse durch den Polarstern.
Es gibt hier viele Leguanen, die (im Gegensatz zu den Niederländischen Antillen) die Menschen bis auf 1 Meter zu sich heranlassen. Die Leguanen sind so zahm, weil man sie in Ruhe läßt.
* 10.03.2008
Merida -> Chichen-Itza
Merida ist die alte Sisal-Hauptstadt (die Maya-Stadt hieß Tiho). Es leben hier viele Libanesen. Früher war die Stadt sehr reich zur Zeit des Sisal-Monopols. Die Sisal-agave heißt Hennequen, und wurde von Sklaven angebaut. Sisal ist der Name für den Hafen. Zur Zeit ist der Plastik ein tödliches Konkurrenzmittel gegen die Sisal-Produkte. Wir besuchen ein altes Sisal-Werk, das zur Zeit Staatseigentum ist. Die Maschinen sind defekt und man arbeitet nicht, aber das Staatseigentum wird noch Tag und Nacht bewacht.
Das imposante Weltwunder Chichen-Itza ist ziemlich überlaufen. Die akustik der Anlage ist ausgezeichnet. Die wichtigste Pyramide weist 91 x 4 = 364 Stufen und zudem eine Plattform (=> 365 Stufen) auf. An jedem Tag 21.3. und 21.9. "kriecht" die Schlange durch Einwirkung der Sonnenabschattung nach unten.
Nahe der Siedlung liegen zwei 2 Cenotes: eine für Opfer und eine weitere für das Trinkwasser. Alle Cenotes stehen durch unterirdischen Grotten stehen miteinander in Verbindung.
In den Bäumen der sehr schönen Hotelanlage, die sich auf dem Tempelgelände erstreckt, befinden sich Lemuren (Affen mit einer Hundeschnauze), die abends vom Personal mit einer starken Lampe angeleuchtet werden. Hotel und Tempelgelände gehören einer reichen Familie.
* 11.03.2008
Rückreise CanCun -> Mexico-Ciudad -> Frankfurt/Main
Auch die Rückreise mit Mexicana und Lufthansa verläuft problemlos: ausgezeichneter Service von Dr. Tigges und den beiden Airlines. Die Reiseleiterin Beatriz begleitet uns auf dem riesigen Flughafen sogar bis zur Passkontrolle. Die Koffer werden korrekt direkt von CanCun nach Frankfurt/Main weitergeleitet.
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Allgemeine Notizen:
Inbesonder das südliche Mexico (namentlich in San Cristobal de las Casas und Palenque) ist eine inspirierende Regio mit den vielen Indios, welche die Gesellschaft prägen. Die Regio ist arm an irdischen Gütern, aber noch reich an ursprünglichen, mystischen Symbolik, in dem man Teile der ursprünglichen Kultur und Religion wiederfinden kann.
Die sehr erfahrene und sympatische Reiseleiterin Beatriz, die bereits 40 Jahre in Mexico lebt, hat uns auch zum Besuch einer wohlwollenden Maya-familie eingeladen. Andere Indio-Stämme sind weniger gastfreundlich und begegnen den "Gringos" nicht so offen.
Die Mayas leben mit einer grossen Kinderschar in einfachen Hütten. Der wichtigste Platz im Haus wird reserviert für einen grossen Hausaltar mit Heiligenstatuen, Tüchern und Kerzen. Der Altar wird mit einem Blätterdach gegen Regentropfen geschützt. Ansonsten befindet sich im Haus nur eine Hängematte. Während der Nachruhe werden die Schuhe - sofern verfügbar - kopfüber an der Wand gehängt um die Skorpionen keine Chance zu geben. Gegen Insekten werden auch Essensvorräte an der Decke aufgehängt.
Die Mädchen werden mit etwa 15 Jahren schwanger. Sie sind zu dieser Zeit selbst noch Kinder, die Kleinkinder großziehen. Das Haushaltgeld wird von den älteren Frauen verwaltet, aber man lebt notgedrungen vom verfügbaren Einkommen. Viele Indio-Häuser verfügen nicht über Wasser und Strom. Die Indio-Dörfer werden jedoch in der Regel mit guten Straßen, einer Dorfsschule, einem Dorfsplatz (Zocalo nach dem "Sockel" für ein großes, aber nie zu Ende gebautes Monument in Mexico-Stadt) und ein öffentliches Telefon ausgestattet. Wenn die Kinder aber nicht in der Nähe eines Dorfes wohnen oder die Eltern auf das Einkommen der Kinderschar nicht verzichten können, werden die Kinder keine Schule besuchen können.
Die Menschen sind auch in den Großstädten sehr religiös. Offiziell sind sie katholisch, aber der Religion sind vielleicht auch Demonenritualen beigemischt. Für den Pabst ist Mexico eine bedeutsame, katholische Gemeinschaft. Die Kirchen sind auch tagsüber gut gefüllt und die Besucher beten inbrünstig. Der Tod ist in den Indio-Familien allgegenwärtig und für viele Indios sicherlich eine Erlösung. Leider vertragen die Indios gar keinen Alkohol, können aber der Verführung auch nicht widerstehen. Bereits in Altertum hat die Elite des Volkes Rauschgift in den religiösen Riten angewandt, aber jetzt ist das Rauschgift zum pures Nervengift geworden.
Die Abbildungen in den Tempeln und Museen verdeutlichen die alte religiöse Symbolik wesentlich besser als geahnt. Im Altertum hat man das eigene und fremdes Blut vergossen zur Mehrung und Fortbestand des Volkes. Die Idee des Autors von Däniken, dass Palenques Herrscher Pakal ein ausserirdischer Astronaut gewesen sei, ist absurd. Die Reliefs der Tempelanlagen sind durchaus vergleichbar mit dem, was wir in Ägypten gesehen und bewondert haben. Ägypten ist jedoch um einigen 1000 Jahren älter.
Der weltweit reichste Mensch ist ein mexikanischer Libanese und Eigentümer der Telefongesellschaften, Einkaufshäuser, Restaurants, usw.
Die heutige mexikanische Gesellschaft ist keineswegs geprägt von Christlicher Nächstenliebe. Gerade dort wo die Bewohner am religiösesten sind, ist die Kluft zwischen Arm und Reich sehr ausgeprägt. Die Indios werden m.E. bewusst arm, unwissend und chancenlos gehalten und somit unterdruckt von den Großgrundbesitzer. Es finden regelmäßig Demonstrationen statt. Einige Tage nach unserer Durchreise wurde am 9.3.2008 die wichtige Teilstrecke (Tehuantepec-Oaxaca) über den amerikanischen Isthmus durch Rebellen gesperrt. Proteste bewirken aber wenig. Es finden auch viele Morde statt. Man gewöhnt sich jedoch an Unrecht und Gewalt.
Bis zu Eroberung durch Spanier war die Elite des mexikanischen Indio-Volkes ausßergewöhlich begabt und hat die Europäer in vielen Wissenschaften (Astronomie, Kalenderführung, Tempel- und Städtebau) um Längen geschlagen. Die Spanier haben (wie damals üblich bei Eroberungen) die Indio-Elite ermordet, fast alle heilige Bücher vernichtet und so die Bewohner ihrer Identität beraubt. Untereinander haben die Indios jedoch auch solche grausame Methoden praktiziert und vermutlich haben die Spanier eben ähnliche Taktiken angewandt.
Die Hotels auf dieser Reise sind ausgezeichnet bis gut. Für diese Reise mit Halbpension sollte man in den Erste-Klasse-Restaurants mit europäischem Preisniveau rechnen. Rotwein und Importware können ggf. teurer sein. Auf dieser Reise hat kein Teilnehmer ernsthafte Magen/Darmprobleme kennengelernt. Für Notfälle war eine Toilette im Bus an Bord. Der Busfahrer war ein Profi und die Reiseleiterin hatte nebenbei auch noch eine Apothekerausbildung, so dass sie unterwegs einen Gast von einer hartnäckigen Bronchitis soweit bis nach der Rückreise befreien konnte.
Insbes. auf den langen Flügen und in der Hitze sollte man ausreichend Wasser trinken und den Alkohol meiden (da dieser in der Höhe intensiver wirkt und den Kreislauf belastet).
Große Hotels und Wechselstuben wechseln Dollars und in der Regel auch Euros gegen vernünftigen Kursen.
Souvenirs:
* Mayakalender auf Leder gedruckt und bemalt
* Sehr schöne, preiswerte Blusen und Textilien mit Stickereien
* Mexikanischer Kaffee in Juteverpackung
* Tequilalikör mit Pinacolada-Geschmack und nur 10% Alkoholanteil (dabei aber auf Haltbarkeitsdatum achten!) weiterlesen schließen
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