Nordirland Testberichte

Nordirland
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Pro & Kontra

Vorteile

  • Landschaft, Geschichte, Sehenswürdigkeiten, Natur

Nachteile / Kritik

  • Konflikte

Tests und Erfahrungsberichte

  • vom Riesen, Whiskey und dem Book of Kells

    Pro:

    Landschaft, Geschichte, Sehenswürdigkeiten, Natur

    Kontra:

    Konflikte

    Empfehlung:

    Ja

    Nach meinem ersten Irland Bericht („von Klippen, Stränden, Burgen, Ruinen und Schafen“) geht es nun weiter mit der Fortsetzung meiner insgesamt 18 tägigen Irland Reise. Der zweite Teil startet mit der Weiterfahrt Richtung Nordirland, behandelt aber auch weitere Erlebnisse und Eindrücke von der Republik Irland. Viel Spaß beim Lesen!


    2. Teil vom 21.06. bis 28.06.2004:


    21.06. Nach einem guten Frühstück sind wir zum Lissadell House
  • gefahren und haben uns dies von außen angesehen. Weiter ging es zum Creevykeel Court Cairn [***] einem Steingrab aus dem Jahr 3.000 vor Christus. Bei der Weiterfahrt haben wir ein wirklich schönes Privatanwesen (Mullaghmore)
  • angesehen. In Buncrana sind wir an den Strand gefahren und haben dann bei der Weiterfahrt die Tullyarvan Kornmühle gesehen
  • . Weiter ging es über Clonmany, Ballyliffin nach Carndonagh, dort haben wir das Cardonagh Cross aus dem 7. Jahrhundert gesehen. Ab Ballygornman sind wir eine enge Straße mit einem tollen Blick aufs Meer und auf die Klippen bis zum Malin Head (nördlichster Punkt Irlands) gefahren [+++]. Dort gab es den verfallenen Admirality Tower und die EIRE Letter (zeigte die Neutralität von der Republik Irland während des 2. Weltkrieges an) zu sehen. Danach sind wir über die nicht sichtbare Grenze nach Nordirland gefahren. Eigentlich waren wir hier zumindest auf Kontrollen eingestellt gewesen. Aufgrund von Erzählungen muß dies auch entsprechend gesichert gewesen sein, aber zum Glück haben sich die Konflikte doch stark entspannt! Gemerkt habe ich erst an den Pfundpreisen der Tankstellen, dass ich nun in Nordirland war. In Londonderry (Derry) [***] sind wir über die 1,6 km lange und vollständig erhaltene Stadtmauer gelaufen. Von dort hat man einen netten Überblick und kann jeder Zeit in das Stadtinnere gehen. Wir haben uns „The Diamond“ (zentraler Platz). St. Columb’s Cathedral, das Tower Museum (leider nur von außen, da es gerade renoviert wird), Craft Village, Guildhall und das Harbour Museum (Derrys Geschichte) angesehen. In Derry haben wir uns zu keiner Zeit bedroht oder unsicher gefühlt. Obwohl einige Dinge aus der Spannungsgeladenen Geschichte noch vorhanden sind, z.B. entsprechende Hauswand Gemälde, das mit viel Stacheldraht und sehr vielen Kameras gesicherte Stadtgefängnis usw.


    /// Zur Erläuterung:
    Infos zum Nordirland Konflikt findet ihr zum Beispiel hier: http://www.dublin-info.de/themen.php?showsubcat=1&id=6&subcatid=11


    In Derry empfiehlt es sich außerhalb der Stadtmauer zu parken und die Stadt per pedes zu erkunden. Nach einem Imbiß im Shopping Center sind wir weiter Richtung Coleraine gefahren. Auf dem Weg dorthin haben wir an dem Benonen Starnd noch einen kurzen Spaziergang gemacht. Anschließend haben wir uns das Haus, den Garden, das Mausoleum, Bishop’s Gate, die Palast Ruinen. und den Mussenden Tempel von Frederick Augustus Hervey Graf von Bristol (ehemaliger Bischof von Derry) angesehen. Der Tempel befindet sich auf der Kuppe der Klippen und ist wirklich sehenswert [***] und nicht nur die Gebäude sondern auch die Landschaft und der Ausblick ist sehenswert [+++]. Im Anschluß daran haben wir uns in Castelrock das Hezlett Farmhouse angesehen. In einem Old Fashioned House (B&B – Craighead), geführt von einer alten und sehr netten Damen, haben wir übernachtet. Auch heute war es wieder der berühmte Sonnen, Wolken Mix mit ein paar wenigen Schauern.

    23.06. Passend zum Stil des Hauses haben wir morgens an einer großen Tafel mit Silberbesteck gegessen und die Standuhr hat beim Schlagen den Klang von Big Ben gehabt. Über Portstewart und Portrush (mehr oder weniger touristische Seebäder) sind wir zum Dunluce Castle [**] (2 engl. Pfund) gefahren. Teile des Schlosses sind 1639 bei einem Sturm mit den Klippen ins Meer gestürzt. Danach haben wir die Bushmills Destillery [**] (5 engl. Pfund) besichtigt und Whiskey probiert und gekauft! Die Besichtigung der Old Jameson Destillery hat mir insgesamt besser gefallen, aber nichts desto trotz lohnt sich auch ein Besuch hier. Nur schade, dass man als Autofahrer entsprechend Rücksicht beim Whiskey Tasting nehmen muß. Anschließend haben wir den Giant’s Causeway [+++] besichtigt, dieser besteht aus über 35.000 Basaltblöcken. Teilweise kann man aus diesen auch verschiedene Gegenständer erkennen, zum Beispiel einen Stiefel und eine Orgel. Der Eintritt ist kostenlos, die Parkplätze davor sind dagegen Gebührenpflichtig. Etwas weiter entfernt kann man aber durchaus kostenlos parken und den Rest des Weges zu Fuß zurücklegen. Am Giant’s Causeway kann man auch eine kleine Besucherbahn gegen eine Gebühr nutzen. Sowohl für den Parkplatz als auch für die Nutzung der Bahn haben wir an diesem Tag gezahlt, da es gestürmt und geregnet hat und wir nicht noch mehr durchnäßt werden wollten.


    /// Zur Erläuterung:
    Eine Legende zur Entstehung des Giant's Causeway besagt, dass der irische Riese Finn McCool, sich in eine Frau auf der schottischen Insel Staffa verliebte. Dabei errichtete er den Giant's Causeway, um so trockenen Fußes über das Meer nach Schottland zu gelangen. Tatsächlich befinden sich auf Staffa ähnliche Stein Formationen.


    Dann ging es weiter zur Carrick-a-Rede Rope Bridge
  • , aufgrund des schlechten Wetters sind wir aber nicht über diese Brücke geklettert. Entlang der sehr schönen Antrim Coast [+++] sind wir über Cushendem nach Cushendall gefahren dort haben wir die Red Bay (rote Sandsteinklippen) gesehen. Nach einem Wasserfall ging es dann weiter zum Ballygatty Castle (Hotel – von außen gesehen). Danach sind wir auf die Halbinsel Islandmarge gefahren und haben uns den Ballylunford Dolmen (4.000 v. Chr.)
  • angesehen. Nach einem gutem Abendessen haben wir es uns in unserem B&B (Drumyard) bequem gemacht. An diesem Tag war das Wetter sehr stürmisch und regnerisch.

    24.06. Das Carrickfergus Castle [**] haben wir lediglich von außen gesehen. Weiter ging es dann nach Belfast [***], dort haben wir unter anderem den Clock Tower, Custom House, Bank of Ireland, Ulster Bank, City Hall, Library, St.Annes’s Cathedral, Grand Opera House und Wandmalereien gesehen. Auch hier sollte man sich einen Parkplatz (Parkhaus) suchen und die Innenstadt zu Fuß erkunden. Belfast ist zwar bei weitem nicht so beschaulich wie Derry, aber den inneren Teil kann man gut erlaufen! Per Auto war die Fahrerei aufgrund der Fülle und den vielen Einbahnstraßen doch etwas umständlich. Anschließend sind wir nach Newtonards zum Mount Stewart House (Herrenhaus) [***] gefahren und haben uns dieses und die Gärten angesehen (5 engl. Pfund). Am Strangford Lough (Halbinsel Arts) fuhren wir weiter nach Greyabbey zu den gleichnamigen Ruinen [***]. In dem Ort Portaferry sind wir mit der Autofähre nach Strangford übergesetzt. Dort haben wir uns Castle Ward inklusive Gärten und Farm (5 engl. Pfund) [***] angesehen. In Downpatrick haben wir uns den Monolithen mit dem Namenszug von St. Patrick [**] und die Down Cathedral angesehen. Über Dundrum, Newcastle, Kilkeel sind wir nach Newry gefahren und von dort aus auf die Cookey Halbinsel. In der Castlecarragh Lodge (B&B) haben wir nach einem guten Essen übernachtet. Ein paar Wolken, etwas Regen und Sonnenschein haben uns den Tag verschönert.

    25.06. In Carlingfor haben wir uns King John’s Castle [***] und Dominikaner Kloster Ruinen angesehen. Über Dundalk sind wir nach Monasterboice gefahren und haben uns die Kirchen Ruinen und den Rundturm angesehen. Aber vor allem sind hier die beiden Muirdoch Hochkreuze (5,40 m und 6,45 m hoch) sehr beeindruckend [***]. In Drogheda haben wir uns das St. Lawrence Gate [**] und die St. Peter’s Roman Catholic Church [***] mit dem einbalsamierten Kopf von Oliver Plunkett angesehen. Anschließend sind wir nach Newgrange gefahren. Diese sogenannten Ganggräber kann man nur mittels geführten Touren besuchen. Hier haben wir uns als erstes angemeldet, aufgrund der vielen Besucher hatten wir bis zu unserer Tour auch noch genügend Zeit um auf dem Picknick Platz zu Mittag zu essen. Im Besucherzentrum Bru´na Boínne (Newgrange) sollte man sich auf jeden Fall rechtzeitig für die entsprechende Tour anmelden, da der Andrang doch entsprechend groß ist. Newgrange fand ich wirklich sehr interessant und beeindruckend. [***]. Dowth kann man nicht besuchen und für Knowth hatten wir leider keine Zeit mehr, obwohl Knowth größer als Newgrange ist.


    /// Zur Erläuterung:
    Im Boyne Valley gibt es die beeindruckenden Ganggräber von Newgrange, Knowth und Dowth zu bewundern (ursprünglich gab es sicherlich noch mehr davon). Der eigentliche Zweck dieser Bauwerke liegt noch im Dunkeln, wahrscheinlich ist aber eine kultische Nutzung naheliegend., da die Gestaltung vollkommen auf den Lauf der Gestirne und der Sonne ausgerichtet ist. So dringt zum Beispiel in Newgrange jedes Jahr zur Wintersonnenwende (der kürzeste Tag des Jahres, 21. Dezember) ein Lichtstrahl durch eine kleine Öffnung über der Tür in den Gang und wandert bis an die hinterste Wand des Innenraums. Dies wird heute bei den täglichen Besichtigungen durch einen Strahler entsprechend dargestellt. Leute die unter Klaustrophobie leiden oder sich im Dunkeln fürchten sollten sich also eine Besichtigung des Ganginneren vorher genau überlegen.

    Erstaunlich ist vor allem die Leistung, dass diese Ganggräber vor über 5.000 Jahren (und damit weit vor den ägyptischen Pyramiden) anscheinend mit einem guten astronomischen Wissen angelegt wurden. Auch der Aufbau ist eine unglaubliche Leistung da hunderte Tonnen von Steinen über etliche Kilometer hinweg transportiert werden mußten.


    Anschließend haben wir uns die Mellifont Abbey (erstes Zisterzienerkloster Irlands, 1142) – einen Ruinenkomplex mit einem achteckigen Lavabo – angesehen [***]. Über Slane sind wir dann nach Tara gefahren. Dort haben wir uns Tara Hill (als Sitz der irischen Hochkönige bekannt, war jedoch schon seit der Spätsteinzeit ein bedeutender Ort) [**] und die St. Patrick’s Church angesehen. Anschließend sind wir Richtung Athlane gefahren, nach Moate. Dort haben wir im Coleen Country Home (B&B) genächtigt! Heute war es ab und zu bewölkt, überwiegend aber sonnig und warm.

    26.06. Nach dem Frühstück sind wir zur Klostersiedlung Clonmacnoise (5,50 Euro) [***] gefahren. Dieses wurde im 6. Jahrhundert gegründet und ist sehr interessant, auch das dortige Besucherzentrum (inklusive Filmvorführung) sollte angesehen werden. Neben Rundtürmen und Kirchen Ruinen findet man hier auch bedeutende Hochkreuze. Etwas abseits liegt Nun’s Church. Über Galway sind wir dann nach Spiddle gefahren, dort haben wir einen kurzen Strandbesuch gemacht und im Freien einen Irish Coffe genossen. Danach sind wir nach Oughertad zum Aughnomure Castle (2,75 Euro) [**] gefahren. Auf dem Rückweg nach Dublin sind wir dann noch nach Ballinsloe gefahren, dort wollten wir uns das Clonfert Kloster ansehen, was leider nur von außen wegen Renovierungsarbeiten gelang. In Dublin angekommen haben wir uns wieder im Aishling House (wie beim Start unserer Irland Tour) einquartiert. Vormittags war es regnerisch und bewölkt - nachmittags bewölkt, sonnig und warm.

    27.06. An diesem Tag sind wir wieder mit dem Bus in die City von Dublin gefahren. Dort haben wir uns aufgrund von mehr Zeit und besserem Wetter teilweise auch Dinge vom ersten Besuchstag (siehe erster Bericht – Tag 11.06.) angesehen. The Spire (120 m hohe Stahlnadel), St. Mary’s Pro Cathedral, Trinity College mit dem Book of Kells (Library) [***]. Diese Ausstellung sollte man auf jeden Fall besuchen.


    /// Zur Erläuterung:
    Das Book of Kells wurde um das Jahr 800 vermutlich im Kloster Iona von unbekannten, allerdings durchaus genialen Künstlern geschaffen. Kaum ein anderes Werk besitzt eine solche ungeheure Symbolkraft und magische Ausstrahlung wie dieses prachtvolle Buch. Das Geheimnisvolle gründet vor allem im Reichtum und in der Komplexität seiner Dekoration. Der Eindruck der Heiligkeit des Textes wird durch eine Ausgestaltung, die übernatürlich anmutet, bestärkt. Das Buch beinhaltet eine vielfaltige und einzigartige Fülle von Ornamenten und Farbe. In verschiedenen kleinen Filmen werden einem die damalige Techniken des Schaffens nahe gebracht!


    Weiter ging es mit unserer Besichtigungstour Bank of Ireland, Mansion House, St. Stephen’s Green Shopping Center, National Gallery, Dublin Castle, City Hall, Christ Church Cathedral, St. Patrick’s Cathedral, Temple Bar, Guiness Storehouse (13,50 Euro). Hier finde ich nicht, dass sich der Besuch lohnt – der Preis für das gebotene empfand ich zu teuer. Aufgrund eines Zufalls sind wir zum Glück kostenlos in diese Ausstellung rein gerutscht. Vielleicht konnte uns diese Multimediale Ausstellung auch aufgrund der vielen, wahnsinnigen Eindrücke der letzten Wochen nicht mehr begeistern.

    Wellington Obelisk (60 m hoch), Four Corts, Irish Whiskey Corner (Jameson Destillery), Chimney. Nach einem Irish Coffe in der Destillery (nein, hier haben wir keine Führung mitgemacht), sind wir noch ein wenig an den Geschäften lang gebummelt um danach mit dem Bus zurück zu unserer Unterkunft zu fahren. Auch in Dublin bietet es sich an auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen. Nach einem Spaziergang zum Clontarf Castle (ein Hotel) sind wir indisch Essen gegangen. Zum Abschied hatten wir leichte Schauer, aber auch viel Sonne.

    28.06. Abschied von Irland – die 18 Tage vergingen wie im Flug! Koffer packen, auschecken, volltanken Mietwagen abgeben, Rückflug nach Stuttgart und dann mit dem ICE nach Frankfurt. Die genaue Strecke die wir mit dem Auto zurück gelegt haben weiß ich leider nicht mehr genau, aber 3.000 Kilometer waren es bestimmt.




    Wie auch schon im ersten Teil, hier allgemeine Hinweise zu meinem Bericht und Aufenthalt:

    Um den Bericht nicht noch größer werden zu lassen haben ich ihn im Tagebuchstil geschrieben, besondere Highlights werde ich gegebenenfalls in weiteren Einzelberichten veröffentlichen. In den runden Klammern habe ich die Eintrittspreise pro Person zu dem damaligen Zeitpunkt notiert. In den eckigen Klammern findet ihr meine persönliche Bewertung.

  • = nett, muß aber nicht unbedingt sein - außer man hat genügend Zeit und Lust
    [**] = sehenswert, sollte man nicht versäumen
    [***] unbedingtes MUß

    [+] = landschaftlich ganz nett
    [++] = landschaftlich schön, sollte man sich nicht entgehen lassen
    [+++] = ein landschaftliches MUß

    Empfehlenswert ist es gerade im Sommer und besonders für Dublin Zimmer vorher zu reservieren. Auch der Mietwagen sollte von hier aus gebucht werden. Über www.irish-net.de gibt es dafür gut Konditionen und auch anderweitig viele Informationen zu Unterkünften, Hausboote, Sehenswürdigkeiten usw.

    Irland ist ein einfaches Reiseland in jeglicher Hinsicht. Zum einen ist man mit dem Flugzeug von Deutschland aus schnell dort und hat dafür die unterschiedlichsten Fluggesellschaften dafür zur Auswahl. Durch den Euro braucht man zumindest in der Republik Irland kein Geld umzutauschen und kann die Preise gut vergleichen, für Nordirland benötigt man weiterhin das britische Pfund. In größeren Geschäften, Restaurants, Hotels und an Tankstellen kann man mit Kreditkarten bezahlen. Die B&Bs haben fast immer (bis auf ein/zwei Ausnahmen) nur Bares akzeptiert! An vielen Bankgeschäftsstellen kann man mittels der EC Karte aber auch Geld abheben. Hier empfiehlt sich eine gesunde Mischung aus Bargeld, EC Karte und Kreditkarte. Euro Reiseschecks wurden erstaunlicher weise kaum entgegen genommen.

    Generell sind die meisten Leute wirklich sehr höflich und hilfsbereit. Bei der Unterkunftssuche hatten wir eigentlich nie Probleme. Wir haben abends eine Unterkunft gesucht und in der Regel war diese auch frei. Sollte diese mal nicht frei gewesen sein, hat man vom Besitzer gleich Tips für die nächsten Möglichkeiten bekommen. Zumindest die B&Bs sind in den Ortschaften mittels Schildern recht gut ausgezeichnet. Abgesehen davon gibt es handlich Bücher mit Beschreibung und Adressangaben der Unterkünfte, anhand derer kann man entweder vorher buchen oder sich dieses abends in der Ortschaft suchen. Das Frühstück war jedesmal sehr gut, in der Regel hat man die Wahl zwischen Kontinentalem Frühstück oder Irischem Frühstück. Diese besteht fast immer aus Rühreiern, Würstchen, Grilltomate, black pudding (Blutwurst), Toast, Saft, Kaffee, Tee. Daneben gibt es dann noch Cereals, Obst , Joghurt, Marmelade (Orangen und Erdbeere) usw. Persönliche Wünsche kann man fast immer äußern. Jedenfalls war es viel besser als gedacht. In den Städten/Ortschaften hat man (je nach Größe) eine mehr oder weniger umfangreiche und internationale Auswahl an Speisen.

    In Irland sind die Preise zumindest auf deutschem Niveau, teilweise aber auch teuerer. In den B&Bs haben wir in der Regel für 35 bis 45 Euro pro Person im Doppelzimmer inklusive Frühstück übernachtet. Gästehäuser und Hotels sind entsprechend teurer. Ein irisches Bier (ca. 0,568 Liter) kostet zwischen 3,30 Euro und 4,50 Euro. In den Pubs ist sofort bei Erhalt des Getränks zu bezahlen und nicht erst wenn man geht! Die Lebensmittel und auch das Essen gehen war meist etwas teurer, dafür war das Benzin günstiger. In Nordirland ähneln die Preise denen in Irland, einziger Unterschied – leider kann man nicht in Euro zahlen. Dadurch ist eben ein hin- und her wechseln in Englische Pfund nötig.

    Auch die Eintrittspreise für verschiedene Sehenswürdigkeiten schwanken stark. Von Duchás kann man eine Karte kaufen mit der man etliche Sehenswürdigkeiten (die von "Duchas The Heritage Service" betreut werden) ansehen kann. Leider haben wir erst nach einigen Besuchen von Sehenswürdigkeiten davon erfahren. Die Karte hätte sich für uns durchaus gelohnt da wir uns viele verschieden Dinge angesehen haben. Also erkundigt euch vorher oder beim ersten Besuch nach dieser Karte und schaut mal ob es sich für euch lohnt. Nach etwa fünf Besichtigungen lohnt sich, glaube ich, die Karte schon.

    Aufgrund der geringen Distanz bietet sich Irland nicht nur als Rundreise, sondern auch als Kurzreise an. So gibt es viele Leute die nur mal über ein Wochenende nach Dublin oder für ein paar Tage gezielt in eine Region Reisen. Für uns hat sich die Rundreise wirklich gelohnt, auch wenn wir meistens nur einen Tag an einem Ort verbracht haben. So haben wir allerdings einen wirklich guten Überblick über das Land, die Leute und die Sehenswürdigkeiten erhalten und diese unterscheiden sich schon voneinander. Wir werden auf jeden Fall Irland wieder besuchen und uns dann bei einem Kurztrip auf eine Region beschränken.

    Empfehlen kann ich an der Stelle den Ivanowski Reiseführer, der mit vielen Tips insbesondere für Individualisten aufwartet. Die meisten Sehenswürdigkeiten sind gut ausgeschildert, allerdings kam es auch ab und zu vor, dass an einer Kreuzung dann Rätselraten angesagt war in welche Richtung wir nun sollten. Auch sollte man unbedingt die Augen offen halten, oftmals findet man auch schön Ruinen und Landstriche die nicht beschrieben sind, aber durchaus sehenswert sind. Meistens kosten gerade die durch Zufall entdeckten Ruinen auch keinen Eintritt.

    Bedenkt auch, dass es in Irland kaum Autobahnen gibt und durch Geschwindigkeitsbegrenzungen, engen Straßen und auch manchmal dem schlechten Zustand der Straße ein Vorankommen auch nicht immer so schnell möglich ist. Ab und an muß man auch mal entgegenkommende Busse oder LKWs die Vorfahrt lassen. Auch ein kurzer Stopp wegen Schafen oder Rindern ist immer wieder mal möglich, wenn diese von einer Wiese auf die andere geführt werden. Und sehr häufig haben es Schafe auch geschafft die Zäune zu überwinden und laufen auf der Straße herum oder fressen am Straßenrand genüßlich ihr Gras. Außerdem lauern hinter fast jeder Ecke eine Sehenswürdigkeit, so dass man nicht zu viele Tageskilometer einplanen sollte. 200 bis 300 Kilometer sind über die Autobahn bei uns schnell geschafft in Irland benötigt man einen Tag dafür. Aber wer möchte sich denn im Urlaub auch schon hetzen. Wichtig ist vor Reisebeginn, zumindest aus meinen Augen, ein grober Reiseplan mit den Sehenswürdigkeiten die man unbedingt sehen möchte. Alles andere findet sich meistens unterwegs. An den Linksverkehr und auch an den Kreisverkehr gewöhnt man sich relativ schnell. Sofern man in einem Kreisel nicht sofort die nächste Ausfahrt nimmt, weicht man auf den inneren Ring aus, damit die anderen Autos auch in den Kreisel einfahren können.

    Empfehlen kann ich auch mal im Urlaub auf eher einheimische Produkte zurück zugreifen. So habe ich immer wieder die unterschiedlichen Bier und Whiskey Sorten probiert. Auch das irische Frühstück und die Salz Butter waren OK! Überrascht hat mich Aldi öfter in Irland zu sehen, obwohl es natürlich auch dort einheimische Produkte gibt, ist doch der Aufbau wie hier in Deutschland. Auch ein Irish Coffe schmeckt in Irland besser wie hier, liegt natürlich auch an den verwendeten Zutaten.

    Wie bei den meisten unserer Urlaube haben wir die Reise individuell gestaltet, d.h. Flüge, Mietwagen, Unterkunft, Informationen selbst besorgt und gebucht. Auch die grobe Reiseroute und den Verlauf haben wir selbst zusammen gestellt. Dabei waren wir immer flexibel genug an einem Ort länger zu verweilen und an einem anderen vielleicht dafür schneller zu machen. Auch war genügend Spielraum um von der geplanten Route abzuweichen und andere Dinge zu machen. Die Unterkünfte unterwegs haben wir uns täglich gesucht. Dies alles war kein großer Aufwand und hat auch Spaß gemacht. Natürlich gibt es aber auch genügend Pauschalangebote oder von Reiseveranstalter individuell geplante Touren. So kann jeder die Reise planen wir er es am liebsten mag.

    Fazit: Irland ist ein Land mit völlig unterschiedlichen Kontrasten (Berge, Seen, Wälder, Wiesen, Flüssen, Menschen, Tieren, Städten, Klippen, Stränden usw.) und einer Vielzahl von Sehenswürdigkeiten (Burgen, Klöster, Ruinen, Städten, Orten, Landschaften usw.) Außerdem hat man hier auch die Möglichkeit von vielen unterschiedlichen Aktivitäten (Golfen, Wandern, Radfahren, Reiten, Boot fahren usw.). Auf jeden Fall benötigt man genügend Zeit und viele, viele Filme bzw. eine große Speicherkapazität bei Digital Kameras. Gerade durch die unterschiedliche Landschaft, den vielen Motiven und den doch häufig wechselnden Wetter- und Lichtverhältnissen hat man ständig die Möglichkeit sehenswerte Aufnahmen zu machen. Irland ist sowohl als Rundreise, sowie auch als Kurztrip ein lohnenswertes Ziel und wir werden auf jeden Fall wieder hinfahren. Erstaunlich ist auch, dass eine Farbe so unterschiedlich sein kann. Die Farbe grün gibt es in Irland bestimmt in 40 verschiedenen Nuancen, daher auch der Begriff von der grünen Insel.

    Auch Nordirland ist auf jeden Fall eine Reise wert und sollte entsprechend beachtet werden. Probleme gab es zur Zeit unseres Besuches keine, beobachtet vorher aber die aktuellen Neuigkeiten und meidet so provozierende Tage wie die Oranier Märsche. Leider hatten wir gerade in Nordirland schlechteres Wetter, so dass ich mir unbedingt bei guten Wetter die Landschaft noch einmal ansehen möchte.

    Bestimmt habe ich einige Dinge vergessen zu erwähnen, falls ihr Fragen oder Ergänzungen habt, so informiert mich doch einfach darüber.

Kommentare & Bewertungen

  • Sommergirl

    Sommergirl, 26.07.2006, 12:23 Uhr

    Bewertung: sehr hilfreich

    super Bericht, klingt toll

  • sammyjo

    sammyjo, 13.03.2006, 13:05 Uhr

    Bewertung: sehr hilfreich

    SH. Gruß Angelika

  • redel99

    redel99, 04.04.2005, 10:02 Uhr

    Bewertung: sehr hilfreich

    Bericht, sehr ausführlich und informativ. Gruss

  • Giganten der Natur oder der Fußweg der Riesen

    Pro:

    -

    Kontra:

    -

    Empfehlung:

    Ja

    Unsere Rundreise durch Großbritannien und Irland führte uns auch in diesen Teil der Insel, nach Nordirland. Nun als wir bei etwas trüben Wetter an einem Sonntag Nachmittag die Grenze von Irland nach Nordirland passierten, wussten wir nur aus Prospekten, was uns erwartet.
    Die Briefkästen waren jetzt nicht mehr grün sondern wieder rot, die Streckenangaben waren nicht mehr in Kilometer sondern wieder in Meilen, die Straße war glatter, nicht mehr so wellig und noch viele kleine Dinge deuteten darauf hin, das wir nicht mehr in dem Inselstaat Irland waren. Von einer Grenze selber war nicht viel zu sehen. Es war halt eine verlassene Grenzstation mit einer ausgeschalteten Ampel und

    Kommentare & Bewertungen

    • vesletroll

      vesletroll, 21.03.2002, 12:40 Uhr

      Bewertung: sehr hilfreich

      Nordirland könnte mich auch mal interessieren

    • owesen

      owesen, 21.03.2002, 10:25 Uhr

      Bewertung: sehr hilfreich

      Wieder interessant lesenswert ! Gruß, Sönke (owi13)