Pro:
teils solide Actionkost, Will Patton ist nicht schlecht,
Kontra:
langweilige Inszenierung, der Film hat zuviele Längen und unnötige Nebenplots, Travolta und Jane enttäuschen,
Empfehlung:
Nein
Schon lange wollte ich mir einmal die Neuverfilmung von "The Punisher" anschauen, habe dies aber lange vor mir hergeschoben. Gestern hatte ich die Möglichkeit den Film, welcher auf einem gleichnamigem Comic basiert, zu sehen. Warum mir der Film letztendlich alles andere als Zugesagt hat, erfahrt ihr in meinem Bericht.
Story:
Frank Castle (Thomas Jane), ein ehemaliger Undercover Cop, reist zusammen mit Frau und Sohn nach seinem letzten Einsatz, bei welchem ausgerechnet der Sohn des Mafioso Howard Saint (John Travolta) umgekommen ist, in die Karibik um dort sein neues Leben zu beginnen. Jedoch wird es Castle zum Verhängnis das der Sohn von Saint getötet wurde. Dessen Vater hetzt seine Männer nun auf Castle und dessen ganze Familie, welche zu einem Familientreffen zusammengefunden haben. Als die Männer von Saint ankommen, bleibt kein Stein auf dem anderen liegen. Ohne Gnade schlachten sie jeden aus Franks Familie nieder, egal ob Kind, Frau oder Mann. Auch die Frau und der Sohn von Castle werden ermordet. Castle selbst kann das Massaker überleben und verschwindet für einige Monate von der Bildfläche. Nun gilt er offiziell als tot.
Nach Monaten taucht er wieder auf und reist in die USA zurück. Castle lebt nur noch für die Rache und beginnt sich für seinen Kampf gegen Howard Saint zu wappnen. Doch Castle lässt sich Zeit und beginnt Saint und seine Männer sich Gegenseitig auszuspielen. Nachdem Saint davon Wind bekommen hat, hetzt er einige Killer auf Castle an. Doch diese haben keine Chance gegen Castle, einem Mann der nichts mehr zu Verlieren hat.
Meine Kritik zu "The Punisher":
Bereits 1989 wurde der, in Deutschland weitesgehend unbekannte Comic, "The Punisher" verfilmt, blieb aber recht Erfolglos, zumindestens in europäischen Kinos. Und auch die 2004er Verfilmung hat nicht den erhofften Anklang gefunden, den sich Macher wohl erhofft hätten. Storytechnisch hat man sich sehr am Comic orientiert. Man wird zu beginn ein wenig in das Leben von Frank Castle eingeführt, erlebt sein Familienglück und wie er ein neues Leben mit dieser beginnen will. Jedoch wird das Leben von Castle zerstört, als eines Tages schießwütige Mafiosi bei einer Familienfeier von Castle auftauchen und jeden Umbringen, der ihnen in den Weg kommt. Auch Castle´s Frau und Sohn werden ermordet. Castle selbst Überlebt das Massaker aber und schwört Rache. Ab diesen Zeitpunkt verliert die Story auch Langsam an ihren Reiz, da man im Prinzip nur noch den Rache Pfad Castle´s verfolgt.
Dieser wird leider nicht besonders Spannend inszeniert und vielmehr mit unsinnigen Nebenplots vollgestopft. Zudem wirkt die Einleitung des Filmes viel zu in die Länge gezogen. Sicherlich ist es kein falsches Vorhaben, den Zuschauer die Hintergrundgeschichte von Frank Castle und seinem Rache Pfad zu erläutern, jedoch hätte man sich hier vielleicht besser an einfachen Flashbacks, im Film verteilt, bedienen können. Denn mit 124 Minuten ist "The Punisher" nicht gerade kurz, und da schadet die lange Einleitung übers frohe Familienleben nur mehr als sie hilft. Denn dazu kommt, das man zu den Charakteren kaum Bindung aufbaut, was auch für den restlichen Teil des Filmes geht. So leidet man mit den Charakteren nicht wirklich mit, was aber gerade in "The Punisher" angebracht wäre. Und leider dienen auch die erwähnten Nebenplots nur als Lückenfüller. Besonders nervend ist da jener mit Castle´s Nachbarn, welche versuchen eine Beziehung zu Frank aufzubauen. Man fragt sich warum. Denn Castle ist ein klassischer Einzelkämpfer und als solchen hätte man ihn auch darstellen sollen. Alleine in seinem Vorhaben und getrieben von Rache. Ob sich da nun irgendwelche Nachbarn um ihn Scheren passt in die ganze Story nicht hinein. Und das man dann auch noch versucht eine Liebesgeschichte aufzubauen, stößt bei "Punisher" Fans schon mal recht auf ein negatives Gefühl. In einem späteren Film wäre dies vielleicht angebracht gewesen, aber nicht in dem Film in dem er den Tod seiner ganzen Familie rächen will. Sehr Kritisch geht der Film übrigens nicht mit dem Thema der Selbstjustiz um, was aber auch nicht wirklich Schlimm ist.
"The Punishment has begun"
Ebenfalls zu Übertrieben wirk die Darstellung des Frank Castle. Von Beginn an wird er als übermächtiger Anti - Held dargestellt und man kann sich als Zuschauer bereits ausmalen das er seine Rache bekommen wird. Dem ganzen wird dann die Krone beim Finale aufgesetzt wo Castle, in aller Ruhe, in mehrere Zimmer reingeht und, die am boden liegenden Gangster, "abknallt". Lahmer kann man ein Finale wohl kaum inszenieren. Wer die Comicvorlagen des "Punisher" kennt wird wissen das diese nicht gerade seichte Kost sind. Im Film sieht man von Brutalität aber nicht allzu vie. In einer Szene schüttet Castle einem seiner Widersacher zwar heißes Fett ins Gesicht aber das ist dann auch die einzige Gore Szene welche als Hart einzustufen ist. Alles andere ist Standart Actionkost. Von dieser bekommt man wenigstens ein paar nette Sachen gezeigt. Doch die gelungenen Stunts und die recht gute Pyrotechnik, wobei auch hier das Finale wieder negativ auffällt da sehr Kitschig, können den Film nicht in die richtige Bahn lenken.
Ein weiterer Grund für die enttäuschenden Gesichter beim Sehen von "The Punisher" sind nicht zuletzt die Schauspieler. Und das wundert schon sehr da man zwei recht gute Namen auf der Cast Liste zu Gesicht bekommt. Das wäre zum einen Thomas Jane, dem ein oder anderen sicherlich aus "Thursday" oder "Deep Blue Sea" bekannt. Jane spielt Frank Castle aka den Punisher. Allgemein wirft sich die Frage auf ob ein Thomas Jane als harter Rächer die richtige Wahl ist. Das Fazit heißt "Nein", denn man merkt zwar das er sich Stellenweise Mühe gegeben hat aber eine wirklich gute Darstellung gelingt, leider, selten. Man muss zwar Erwähnen das Thomas Jane der beste Darsteller im Film ist, da manche Szenen wirklich ganz O.K. sind, aber im gesamten reichen seine Leistungen nicht an die seiner vergangenen Filme heran. Der andere große Name ist John Travolta. Die Rolle des Mafia Bosses Howard Saint sollte auf Travolta eigentlich perfekt Zugeschnitten sein. Doch auch er spielt leider mit wenig Hingabe und wirkt Stellenweise, schlicht, unterfordert. Wirklich sehr Schade da Travolta und Jane so gut hätten funktionieren können in einem Film wie "The Punisher". Etwas besser gefällt da schon Will Patton als Quentin Glass, der rechten Hand von Saint. Dieser wirkt Stellenweise viel Authentischer als seine Kollegen da er seine zweiseitige Rolle mit viel Geschick spielt. Ein wahrer Lichtblick in diesem Filmschlamassel stellt Patton aber auch wieder nicht da. Nicht sonderlich überzeugend sind auch Rebecca Romijin als Joan, Ben Foster als Dave und John Pinetts als Bumpo. Diese drei Schauspieler stellen die Nachbarn von Castle da, auf welche man meiner Ansicht nach hätte verzichten sollen. Besonders Schade ist es das so gute Schauspieler wie Rebecca Romijin und Ben Foster einfach nicht zeigen können was sie drauf haben.
Original Filmtitel:
The Punisher (2004)
Länge des Filmes:
Ca. 124 Minuten
Schauspieler:
Thomas Jane (Frank Castle/The Punisher)
John Travolta (Howard Saint)
Will Patton (Quentin Glass)
Rebecca Romijin (Joan)
Ben Foster (Dave)
John Pinetts (Bumpo)
Laura Harring (Livia Saint)
Regisseur:
Jonathan Hensleigh
FSK:
Ab 18 Jahren
Verleiher:
Columbia Tristar
Fazit:
Eigentlich hätte man aus "The Punisher", wie bei so vielen anderen Comics mit Filmumsetzung, einen recht guten Streifen auf die Beine stellen können. Leider wurde aber auch hier die Chance, gänzlich, versäumt. Schade. Denn mit einem talentreichen Schauspieleraufgebot und einer, mehr als, guten Vorlage hätte "The Punisher" viel mehr werden können. Jedoch gibt es Kritik an jeder Ecke. Von der lahmen Storyerzählung bis hin zu keiner Spannung, bleibt am Film kaum ein gutes Blatt hängen. So bekommt der Film von mir zwei Sterne und keine Sehempfehlung. Mal sehen ob die Macher aus ihren Fehlern gelernt haben und eine Fortsetzung auf die Beine stellen, welche dieses blamable Werk in Vergessenheit geraten lässt.
3/10 Punkten für den Film "The Punisher" und somit zwei Sterne als Wertung
Homepage des Filmes:
http://www.punisher-derfilm.de/
Homepage des Verleihers :
http://www.sphe.de/
IMDB Link mit weiteren Informationen:
http://imdb.com/title/tt0330793/ weiterlesen schließen
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