Pro:
Spannende Story
Sehr gute Specials
Kontra:
Film hätte länger sein können
Empfehlung:
Ja
Einst lief auf MTV eine Comicserie namens Aeon Flux, die beim Publikum sehr gut ankam. Und so wurde aus dieser Comicserie ein Film gemacht. Der Film ist schon anders als die Serie, aber meiner Meinung nach, sehr gut gelungen.
Regie führte bei Aeon Flux die Indi-Regisseurin Karyn Kusama, die auch schon Girlfight gemacht hat. Die Hauptrolle in Aeon Flux hat Charlize Theron, die mal wieder beweißt, dass sie eine außerordentlich gute Schauspielerin ist. Schon in "Monster" oder "Gottes Werk und Teufels Beitrag" hat sie Charakterrollen gespielt, die einem in Erinnerung geblieben sind. In weiteren Rollen sehen wir Martin Csokas, den wir aus "Die Bourne Verschwörung" kennen und Sophie Okonedo, die schon in "Hotel Ruanda" ihr Können bewies. An guten Schauspielern mangelt es bei Aeon Flux definitiv nicht.
Nun mal ein bisschen etwas zur Story:
Wir schreiben das Jahr 2415 und fast die ganze Menschheit ist an einem Virus gestorben. Nur die Stadt Bregna hat sich abgeschirmt und hier nimmt das Leben seinen Lauf. Alles scheint perfekt und sicher, nur ist die totalitäre Regierung ein Dorn in den Augen einiger. Und so gibt es eine Untergrundbewegung, die Monicans, die sich gegen diese Regierung wehren. Aeon Flux (Charlize Theron) ist Mitglied dieser Untergrundbewegung und als die Regierung ihre Schwester umbringt, die nichts mit den Monicans zu tun hat, schwört Flux Rache. Und der nächste Auftrag richtet sich dann auch an sie: Trevor Goodchild beseitigen. Goodchild ist der Diktator des kleinen Staates und somit der Drahtzieher allen Übels. Zusammen mit Sithandra (Sophie Okonedo) bricht Flux auf um die Festung der Regierenden zu stürmen. Als sie dann die Chance hat Goodchild umzubringen, kommt aber alles ganz anders und Flux erkennt, dass in ihrer Welt noch völlig andere Dinge passieren und, dass Goodchild vielleicht gar nicht so böse ist.
Die Story selber ist klasse und erinnert an Bücher wie 1984 oder Fahrenheit 911. Auch hier haben wir einen abgeschirmten Staat mit absoluter Bewachung. Ein beliebtes Thema heutzutage und Vorreiter zu Shows wie Big Brother.
Die Stadt Bregna ist sehr futuristisch dargestellt, interessant ist allerdings, dass fast alles in Berlin gedreht wurde, da die Gebäude dort den Ansprüchen der Filmemacher entsprachen. Und in der Tat erkennt man teils einige Gebäude, die so in Szene gesetzt wurden, dass sie perfekt in einen Science Fiction Film passen.
Diese Umsetzung hat mir sehr gut gefallen und Bregna wirkt zum Teil bedrohlich und zum Teil perfekt. Ein interessanter Gegensatz.
Die Special Effects bei Aeon Flux haben mich auch überzeugt. Besonders als Aeon und Sithandra in das Regierungsgebäude eindringen, müssen sie so einige Fallen überwinden, bei denen sie ohne ihre Akrobatischen Verrenkungen nicht weit kommen würden. Auch die Kampfszenen haben es in sich und erinnern ein wenig an Martial Arts. Graziös und perfekt aber trotzdem tödlich. Natürlich sind die Kampszenen und Special Effects teilweise etwas überzogen, aber es ist ja auch die Verfilmung eines Cartoons.
Auf der DVD gibt es natürlich auch ein paar Specials, und die haben es wirklich in sich.
Hier mal die Auflistung:
Audiokommentare Phil Hay & Matt Manfredi (Drehbuch)
Gale Anne Hurd (Produzentin) & Charlize Theron (Darstellerin)
Dokus: Set-Design, Drehort Berlin, Stunts, Kostüme, Set-Bau
Besonders die Dokus zum Set Design sind interessant und wir lernen, wie es dazu kam, dass die Locations in Berlin ausgewählt wurden. Auch die Doku zum Thema Stunts ist gut. Ein paar der Stunts sind echt klasse, besonders als Aeon versucht in das Regierungsgebäude rein zukommen und ich finde es immer wieder faszinierend dann erklärt zu bekommen, wie solche Stunts abliefen. Da steckt so viel Präzessionsarbeit dahinter und man braucht verdammt gute Nerven. Der Audiokommentar ist auch gut, wobei ich den von Phil Hay und Matt Mafredi bevorzuge, da die auch mal ein bisschen aus dem Nähkästchen plaudern und zum Beispiel erzählen, dass sie einiges doch anders gemacht hätten aber einfach nicht durften . Aber das ist leider so oft das Problem in Hollywood: Mainstream ja, eigene Kreativität nein, weil könnte ja floppen. Aeon Flux ist ein klasse Film, aber ich denke, hätte man mehr kreativen Spielraum gegeben, hätte der Film noch besser werden können.
Fazit:
Ein gut gelungener Science Fiction Film mit ernsten Inhalt, der doch ein wenig zum Nachdenken anregt. Die Schauspieler sind klasse und besonders Charlize Theron überzeugt als durchtrainierte und ambitionierte Untergrundkämpferin. Auch mit schwarzen Haaren sehr überzeugend. Die Story ist natürlich gekürzt und leicht verändert und teilweise auch nicht mit der ursprünglichen MTV Serie zu vergleichen, allerdings hat Kusama das beste draus gemacht und einen überzeugenden Science Fiction/Fantasy Film auf die Beine gestellt. weiterlesen schließen
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