Pro:
Schnell, Günstiger Grafikdruck, Qualität, Preis
Kontra:
Lautes Betriebsgeräusch
Empfehlung:
Ja
Hallo Liebe Test und Lesergemeinde, hier mein Erfahrungsbericht über den Kauf und Gebrauch des Farblasers Minolta QMS 2300W, viel spaß beim Lesen.
Da mich das Drucken vom eigenen PC (und Amiga) immer schon interessierte, suchte ich nach einer Möglichkeit gute Ausdrucke am eigenen Rechner zu realisieren. Am Anfang war der 9 Nadeldrucker von Epson 1987, endlich eigene Briefe schreiben ohne Schreibmaschine, Listen von Videofilmen und CD´s ausdrucken, aber Bilder das ging noch nicht. Dann kam Epson Stylus Color 2 1996, eine neue bunte Welt tat sich auf, Grafikausdrucke mit 720 Dpi auf sehr hohem Niveau (zu der Zeit schon). Aber nach 1,5 Jahren nahmen die Streifen auf den vormals sehr guten Ausdrucken immer mehr zu, auch mit noch-so-viel reinigen war den Streifen nicht mehr Herr zu werden, die Farbe war im Druckkopf eingetrocknet (die Farbe war übrigens immer Original Epson) nur ein Austausch des Druckkopfes hätte geholfen (Kosten um 200 Mark). Canon BJC 7000 sollte die Nachfolge antreten, da mit dem Farbtank auch der Druckkopf ausgetauscht werden kann. Nachteile waren lange Druckzeit (bei Hochaufgelöster Vollgrafik DIN A4), bei einer leeren Farbe musste ganzer Tank ausgetauscht werden, nach ca. 40-50 Vollgrafiken… wie?? Schon wieder leer „aaarrggh…“ war wieder ein neuer Tank dran. Für Briefe/Dokumente war ein HP Laserjet 6L zuständig, den ich heute noch besitze (immer noch erster Toner seit 1999).
Es war immer sehr ärgerlich wenn vor dem Druckvorgang die Meldung „Schwarz/Farbtank leer“ erschien oder der erste Ausdruck doch ein paar Streifen enthielt (weil nicht genügend gereinigt wurde) und/oder natürlich keine neuer Tintentank als Reserve da war, der dann teuer gekauft werden musste (ca. 46 € Farbe und ca. 30 € Schwarz).
Mit Farblaser habe ich schon lange geliebäugelt, aber die Preise waren einfach zu hoch.
Doch jetzt ist es soweit, Farblaser unter 600 € oder gar 500 €, kann der was taugen?
Da war ein Angebot bei Saturn von einem „Minolta QMS magicolor 2300W“ für sagenhafte 444 € die mich in den Elektroniktempel lockten.
Dann, nach der Arbeit im Saturn angekommen, suchte ich das angebotene Stück um´s mal optisch in Anschein zu nehmen (wenn’s überhaupt noch vorhanden war).
Aber „Oha“ da sind ja noch welche, genau 4 Stück waren „noch“ da.
Der „Berater“ der Abteilung war auch schon zur Stelle und fragte mich ob er helfen könne, ich dachte mir „kann es ja noch mal versuchen mit BERATEN“ denn die Kompetenz in den Saturn, Media- und ProMärkten usw. ist nach einigen Erfahrungen nicht sehr hoch.
Also erzählte er mir etwas über den Drucker, er wusste sogar ein bisschen was darüber (Einzelne Toner für jede Farbe auch in ungefähr den Preis für Ersatztoner und wie viele Ausdrucke pro Toner).
Schließlich fragte er mich ob ich mit Grafiken Arbeiten würde, ich sagte das ich Digital Fotografiere und doch gerne Vollgrafikausdrucke herstelle.
Dafür wäre dieser Drucker aber nicht so gut geeignet, meinte er.
Er wäre doch wohl besser für Präsentationen und Text sehr gut.
Nach meiner Frage ob er mir einen Probeausdruck zeigen könne, damit ich mir ein Bild machen kann wie „schlecht“ oder „mäßig“ so ein Grafikausdruck aussehen würde, sagte er „leider nicht“ weil er keinen auspacken kann, sonst wäre es ein Vorführgerät und das könne er nicht machen weil der Verkaufspreis praktisch der Einkaufspreis wäre.
Dann zeigte er mir einen Ausdruck eines billigen Lexmark Tintenstrahlers und sagte so sehen die Grafiken in etwa aus.
Da wusste ich wieder wo ich gelandet bin „Inkompetenz in hohem Maße“.
Da das Gerät ja „weggeht“ wie warme Semmeln (so suggeriert ein jeder „guter“ Verkäufer) hab ich mich entschließen müssen - jetzt oder vielleicht nie.
Ich machte mir tatsächlich Gedanken ob ich erst nachhause gehen sollte, um mehr Infos aus dem Internet zu holen.
Dann der Gedanke, dass vielleicht die Drucker weg sein könnten und wenn ich wieder kommen sollte, es doch ein Schnäppchen ist? Hmm…
Also entschied ich „mitnehmen“ bei Nichtgefallen könne ich ihn ja wieder zurückbringen.
Der Karton ist recht groß, also holte ich einen Einkaufswagen für große Artikel.
Dann wieder hin und Karton auf Einkaufswagen heben aber…. „ist der Karton am Boden Festgeschraubt???“. Damit habe ich nicht gerechnet, dass der Drucker mit Karton ein Gewicht von ca.33 Kilo auf die Waage bringt.
Also bezahlt, raus zum Auto und Rückbank umlegen. Nur dann passt der Karton ins Auto und ….reinhieven.
Zuhause angekommen, raushieven und ca. 40 Meter und 30 Stufen später „Rotalarm“ der Puls auf 160 und die Lungenflügel möchten den Körper verlassen, die Wirbelsäule verformt sich.
Also wenn ihr einen Farblaser kauft, holt ihn nicht allein, denn der Bandscheibenvorfall ist vorprogrammiert.
Nachdem meine Freundin an der Haustüre zu Hilfe eilt hat´s nach weiteren 20 Stufen und 10 Metern auch ihr gereicht.
Der Lieferumfang:
4 Tonerkassetten klein für 1500 Seiten Schwarz, Cyan, Magenta, Gelb (eingebaut)
OPC - Trommel
Ausgabefachverlängerung
Papierstütze
Alttonerflasche
Installationsanleitung
Schnellstartanleitung
CD-ROM mit Treibern, Installationsprogramm und Dokumentation
Der Drucker:
Das Gerät ausgepackt und an den vorgesehenen Platz gestellt (28 kg also zu zweit), werden alle Transportsicherungen entfernt (mehrere Klebestreifen, Pappschienen, Schnürchen und einen Metallstab).
Jetzt noch Kunsthoffbehälter für Resttoner angebaut, Papierstützen eingeklinkt und fertig.
Dies alles lies sich ohne Probleme entfernen/anbringen, es ist eine gute Schnellstartanleitung dabei, die Schritt für Schritt darstellt was man tun muss.
Jetzt sieht man den Drucker erstmal richtig an, ein schönes Gerät ist es, wenn man das von einem Farblaser überhaupt sagen kann.
Die Front Silber und Anthrazit mit schönem Minolta Metall Logo.
Die Verarbeitung darf man als gut bezeichnen.
Papierfacheinzugsfach für bis zu 200 Blätter mit 80 g/m2 ist links unten, Papierausgabefach ist auf der Oberseite hinter dem Bedienpaneel (auch für 200 Blatt).
Ebenfalls links befinden sich der Netzkabelanschluss, Hauptschalter, Paralleler und USB 1.1 Port.
Das Bedienpaneel hat nur einen Drücker, Abbrechen (Cancel), ansonsten Anzeigen für Bereitschaft (Ready), Fehler (Error), Lampe für leeren Schwarztoner und eine Lampe für leeren Farbtoner.
Die Software:
Etwas ungewöhnlich die Installation, denn meldet sich der Hardwareassistent soll man diesen abbrechen und „Nur“ vom Installationsprogramm der mitgelieferten CD installieren.
Na gut, gelesen getan und es funktioniert.
Gut auch an der Software, dass man einen sehr genauen Überblick über gesamten gedruckten Aufträge und Tonerfülle in % (für jeden der 4 Toner) hat.
Die Technik:
Druckgeschwindigkeit 16 Seiten per Minute monochrom Schwarz / 4 SPM Farbe
Auflösung 600x600, 1200x600 dpi
Speicher 32 MB SDRAM
Gewicht 28,5 Kg
Leistungsaufnahme Max. 1100 Watt, Schwarzdruck max. 600 Watt, Farbdruck max. 450 Watt, Standby max. 250 Watt, Energiesparmodus 30 Watt
Stromverbrauch Max. 7 Ampere (220-240 Volt)
Tonerkassette ca. 1500 Blatt bei 5% Deckung / pro Kassette
Hochleistungskassette ca. 4500 Blatt bei 5% Deckung / pro Kassette
OPC Trommel Max. 45000 Drucke Einfarbig bzw. 11250 Mehrfarbige Drucke
Geräuschentwicklung Druck weniger als 54 dB(A), Standby weniger als 39dB(A)
Auslastung Durchschnittlich 1000 Drucke Maximal 35000 Drucke pro Monat
Die Praxis:
Eingeschaltet wärmt sich der Drucker erstmal auf, das dauert bis zu 3 Minuten.
Nach der Aufwärmphase starte ich den ersten Druckjob, die Ready Lampe blinkt und nach ca. 30 Sekunden geht’s los, und nochmals 15 Sekunden später ist der Ausdruck fertig.
Leise ist dieser Drucker nicht gerade, aber es ist noch erträglich.
Der Erste Ausdruck ist ein Foto und bringt eine Überraschung zutage, der Fotodruck sah ganz anders aus als vom Saturn-Mann erklärt (und gezeigt). Das war ein richtig guter Fotodruck und das auf „Normalem Papier“. 1200 dpi Papier kann man auch benutzen (auch wenn für Tintenstrahler draufsteht), der Kontrast ist besser und die Farben noch lebendiger.
Beim Tintenstrahler sieht man die Punkte auf dem Ausdruck, beim Farblaser eine art Raster, beides nimmt sich nichts.
Dieser Laserdrucker ist ein Richtig guter Fotodrucker und Sparsam noch dazu, er konnte ohne Probleme mit dem Canon BJC 7000 mithalten, ich möchte sogar sagen er übertrifft jeden der Tintenstrahler die ich bis jetzt hatte.
Erstaunlich auch, dass im Chip Test dieser Drucker 95 von 100 Punkten bei Grafikqualität bekam. Und Preis Leistungssieger bei Computerblöd (ähem... bild) geworden ist.
Der Saturn-Mann hatte natürlich wieder mal mit seinem „Unendlichen Wissen“ einen „Stiefel“ an mich „hingelabert“, außer dem Kampfpreis, der war wirklich Super, ich fand ihn nicht mal im Internet billiger.
Nun sind schon ein paar Wochen rum und ich habe bis jetzt 90 Vollgrafikausdrucke auf DIN A4 gemacht.
Der Schwarztoner steht nun auf 64 %, Cyan auf 84 %, Magenta auf 86 % und Gelb auf 88 %.
Das bedeutet wenn Schwarz weiterhin am meisten verbraucht wird, mache ich dennoch ca. 250 Vollgrafikausdrucke!!, beim Tintenstrahler hätte ich bis dahin ca. 5 Farbtanks und ebenso viele Schwarztanks verbraucht.
Die Preise:
Minolta QMS 2300W UVP 799 € (Tatsächlich aber zwischen 440 € und 650 €)
Eine große Tonerkassette Schwarz kostet ca. 75 € (4500 Seiten)
Je eine große Farbkassette kostet ca. 110 € (4500 Seiten)
Eine OPC Trommel kostet ca. 140 € (45000 Seiten)
Bei meinem Verbrauch wären das 750 Vollgrafikausdrucke mit dem 4500 Seitentoner, dann wäre der Schwarztoner leer.
Sonstige Testergebnisse:
PC Professionell 01.02.2004 befriedigend (71,7 von 100 Punkten)
Computer Bild 19.05.2003 Befriedigend (Note 2,24)
Fazit:
Dieser Drucker ist der Preisbrecher der jedem Tintenstrahler die „Toner-Stirn“ bietet.
Er zeigt sehr gute Fotoausdrucke schon auf Normalpapier, er druckt schnell und ist bis Faktor 3 billiger als ein Tintenstrahler. Keine Streifen nichts verschmiert. Einziger Nachteil, relativ laut ist er.
Aber zu schade für Text und Präsentationen allein.
Ich jedenfalls habe schon viele Fotos ausgedruckt die absolut „Rahmenfähig“ sind.
Ab jetzt kann man Tintenstrahler langsam vergessen.
Absolut Empfehlenswert weiterlesen schließen
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