Pro:
Guter Kaffee, Milchaufschäumer, schnelle Betriebsbereitschaft
Kontra:
Kleine Behälter, lautes Betriebsgeräusch, meckert relativ oft
Empfehlung:
Ja
Liebe Leserinnen und Leser,
ich will von vorneherein offen sein und es auch gleich erwähnen: ich bin ein Kaffeejunkie! Wenn ich morgens aufstehe, küsse ich nicht zuerst die Frau neben mir, sondern laufe zur Küche und schalte die Kaffeemaschine an. Ja, ich weiß... "des isch 'n Arsch", aber das macht eben die Sucht. Die Sucht war es auch, die mich von den lästigen Kaffeepads umstiegen ließ auf eine vollautomatische Espressomaschine mit integriertem Mahlwerk. Relativ lange beobachte ich die Saeco-Maschinen und relativ schnell griff ich bei dem Angebot zu, als ich neulich bei eBay die auf dem Bild gezeigte Maschine für lächerliche Euro 222,- entdeckte. So holte ich sie auch noch am selben Tag ab und konnte mich nun endlich eines Kaffeevollautomaten erfreuen. Der Sucht wird es wohl gut tun.
AUSSEHEN & DESIGN
Äußerlich ist die Espressomaschine eine sehr wohlgeformte Wucht. Im Zentrum ist der riesige runde Knopf auffällig, der dazu einlädt, draufzudrücken. Wir tun das aber erstmal natürlich nicht. Das schwarze Plastik harmoniert mit dem Silber im Mittelteil wirklich sehr gut, und durch die Rundungen erfährt das Gerät einen futuristischen Touch, ja ich will mal behaupten, dass diese Bauform mich anfangs ziemlich anmachte und die Espressomaschine erst dadurch zu meinem Objekt der Begierde avancierte. Ob der Kaffee nun schmecken sollte, war irgendwie zweitrangig. Aber mittlerweile bin ich auf der sicheren Seite und kann behaupten, dass auch die Leistung in Form von gutem Geschmack stimmt. Die Oberseite des Geräts ist mit einem Behälter ausgestattet, in der der Kaffee in Form von Bohnen aufgefüllt wird. Hier sollte man nicht Krösus spielen und den Behälter ja nicht zu voll machen, denn kann man den Deckel nicht richtig schließen, wird die Maschine nie laufen. Auf der vorderen Seite neben dem runden Knopf links befindet sich die Statusanzeige der Maschine, die grün aufleuchtet, wenn alles in Ordnung ist oder mit hysterisch rotender Anzeige einen Fehler bekanntgibt. Auf der rechten Seite ist der Schaumknopf, bei derer Aktivierung man mit Hilfe des Milchaufschäumers die gute Milch von Müllers Kuh aufschäumen kann und dann so tut als trinke man Latte Macchiatto oder Cappuccino. Wie dem auch sei.
ERSTE SCHRITTE
Solch eine Wucht muss ordentlich verpackt sein. Hier ließ man sich nicht lumpen und hat auch extra viel Tütchen und Plastik mitverpackt. Mittlerweile bin ich sehr kritisch, was diese Sache betrifft, daher schaue ich auch zwei mal, ob denn so viel umweltbelastendes Material denn sein muss. In diesem Fall habe ich beispielsweise meine Bedenken, wenn die Hersteller meinen, das Handbuch in eine extra Folie einpacken zu müssen: unnötig! Sonst findet man in der Verpackung alles Relevante, um die Maschine zum Leben zu erwecken. Ja, sogar ein Stromkabel wird mitgeliefert, was ja heutzutage nicht mehr ganz so selbstverständlich zu sein scheint. Eine Entkalkungstüte und der Garantieschein fehlen natürlich auch nicht. Schaltet man das Gerät am großen runden Knopf auf der rechten Maschinenseite, so leuchtet die Anzeige erstmal abwechselnd rot-grün: die Maschine checkt sich selbst, ob alles in Ordnung ist. Generell gibt es eigentlich nur drei Dinge, die nicht in Ordnung sein könnten: Bohnen fehlen, Wasser fehlt, Kaffee- und Wasserrestbehälter ist voll. Das wars auch schon. OK, es kann ja auch sein, dass die Maschine generell dann defekt ist, aber bisher war das noch nicht der Fall. Lautes Getöse hört man und die Maschine tut so als müsste sie schwer schaffen. Und dann passiert es: Wasser kommt aus den zwei Düsen herausgeschossen. Dabei ist die Maschine nicht einmal ein paar Sekunden an und schon ist dieses Wasser bereits dampfend heiß! Nicht schlecht, denk ich mir... Hat man die Maschine startklar, so merkt man das, dass sie einfach ruhig ist und die Statusanzeige durchgehend grün aufleuchtet.
KAFFEE & GESCHMACK
Der Kaffee an sich ist ja Geschmacksache. Ich kann sagen: der Kaffee schmeckt besonders toll, der andere besonders mies! Was soll das aber bringen? Kaffee im Filter herausgelassen schmeckt natürlich anders als dieser ungefilterte direkt aus der Bohne entstandene. Dazwischen liegen manchmal Welten, dennoch muss ich sagen, dass ich überrascht gewesen bin. Mir schmeckt der Lavazza-Kaffee in der kleinen italienischen Kaffeemaschine (diese silberne...) unheimlich gut, in der Maschine aber schmeckt er mir zu bitter. Da ich den Kaffee nicht mit einem halben Kilo Zucker versüßen will, habe ich im Moment Eduscho-Bohnen in der Maschine. Nicht, dass deutscher Kaffee je besser gewesen ist, aber hier schmeckt er einfach besonders gut. Ob es Gewöhnungssache ist und ich eines Tages nur noch Lavazza trinken werde, kann ich natürlich jetzt noch nicht sagen, aber ich bin mir sicher, dass es sowieso nur einen Bruchtteil von Menschen wirklich interessiert, was für einen Kaffee ich denn trinke. Aber man ist ja mitteilungsfreudig und ich sage einfach mal: Der Kaffee, der hier rauskommt, frischgemahlen mit einem satten Aroma und einer feinen Crema, ist gut gebrüht und schmeckt meines Erachtens einwandfrei. Auch nach längerer Nutzung wirkt der Kaffee stets sauber und entfaltet ein sattes Aroma. Die Handhabung ist aber etwas eingenartig: lässt man sich einen Espresso raus, so stimmt die Menge auf Anhieb, will man einen etwas leichteren Kaffee zu sich nehmen und dreht an dem Knopf nach rechts, um mehr Wasser durch den Kaffee zu jagen, so kommt anfangs der Kaffee in seiner Stärke gut heraus, doch es wird einfach zu viel Wasser rausgelassen, der den Kaffee dann zu wässrig macht. Klar, man will ja keine Koffeinbombe zu sich nehmen, aber wer wässrigen Kaffee trinken will, der kann auch auf Apfelsaft umsteigen.
SAUBERMACHEN
Ja, der Putzfimmel macht vor der Kaffeemaschine natürlich nicht Halt, schließlich will man ja von dem teuer bezahlten Teil noch lange etwas haben. Also kommt man nicht darum herum, das Gerät zu pflegen und sauber zu machen. Ich würde jetzt niemandem raten, Bref zu nehmen und die Düsen von innen zu reinigen, denn auf die Weise schafft man es, das Gerät für Spülmittelfetischisten schmackhaft zu machen: reinigen der Innenteile mit Spülmittel ist bei Kaffeemaschinen tabu, es sei denn man steht auf den Apfel-Pfirsich-Geschmack von Pril. Ich empfehle es jedenfalls nicht, ein feuchter Lappen genügt für die Innenteile auf jeden Fall. Für Außen kann man sich das Reinigen mit Chemie überlegen, um leichte Flecken vom Kaffee vom Plastik zu entfernen, eignet sich natürlich Pronto für Holz (*g*) oder ein feuchter Lappen. Darüber hinaus sollte man es in Erwägung ziehen, die Maschine in regelmäßigen Abständen zu entkalken. Ein äquivalenter Vorgang hierzu wäre die Glättung des Meniskus beim Menschen, also ist diese Reinigung für die lange Erhaltung der Funktion der Maschine unabdingbar, es sei denn man steht auf den Geschmack vom Kalk. Grundsätzlich erinnert das Gerät freundlich daran, diese mitgelieferte Entkalkungstüte auch endlich einmal anzuwenden. Bei diesem Vorgang wird dieses Mittel in den Wasserbehälter geleert und durch die Maschine gejagt. Wie das jetzt im Einzelnen funktioniert, steht detailliert in der Bedienungsanleitung beschrieben.
VERBRAUCH & KAFFEESORTEN
Grundsätzlich sollte man ja nicht so viel Kaffee trinken. Ich bin aber ein Kaffeejunkie und betrachte das Wörtchen "sollte" auch nur als netten Hinweis. Aber schließlich braucht man ja einen geeigneten Ausgleich zur Kettenraucherei und deshalb bin ich unheimlich glücklich darüber, dass es für Espressomaschinen ganze 1kg-Tüten mit dieser Droge legal zu erwerben gibt. Die Preise sind natürlich von der Marke und dem Geschmack abhängig, aber mein derzeit genutzter Kaffee war bei Herrn Schlecker für etwa ? 7,-- im Angebot, während der mich enttäuschende Lavazza um die ? 12,-- kostete. Die Kaffeebohnen werden alle nach dem Gleichbehandlungsgesetz verarbeitet, die Odea-Maschine erkennt keinen Unterschied. Sauer wird sie erst, wenn man ihr mit Pulverkaffee kommt: niemals solchen in den Mahlbehälter geben, wenn man noch länger seine Freude an dem Gerät haben will. Was die Qualität des Mahlwerks betrifft, kann ich nur sagen, dass dieses einwandfrei läuft und auch sonst der Kaffee frei von Bohnenreste zu sein scheint. Was nochmal den Verbrauch betrifft, so wird immer die gleiche Menge an Kaffee gemahlen. Einzig und allein die Wassermenge fällt je nach Einstellungsgrad unterschiedlich aus.
KOSTENFAKTOR
Ich hatte bisher eine Melitta MyCup-Maschine, mit der ich insgesamt eigentlich recht zufrieden gewesen bin. Was mich aber höllisch genervt hat, waren diese verdammten Pads, wenn sie denn mal existierten: entweder waren die alle oder man fand die nicht mehr im Laden. Und ich fahr bestimmt nicht in die nächste Region, um solche Pads zu besorgen. Selbst ist der Mann, besorgte ich mir genau aus dem Grund einen solchen Vollautomaten, denn hier braucht man nur die Kaffeebohnen und das Wasser der heimischen Stadtwerke. Der Kaffeekonsum findet somit keine Grenzen und der Koffeinspiegel steigt ins Unermessliche. Aber man gönnt sich ja sonst nichts.
ZUFRIEDENHEIT
Ich bin voll und ganz zufrieden, der Vollautomat hat mich überzeugt und ich habe den Kauf nicht bereut. Die Handhabung ist wirklich einfach und funktioniert per Knopfdruck. Will man Milch aufschäumen, drückt man auf den entsprechenden Knopf und dreht die Düse auf und schäumt sich die Milch auf. Das Produkt schmeckt wirklich einwandfrei und man kann von einem aromatischen und gut schmeckendem Kaffee sprechen. Ich würde die Maschine wieder kaufen.
NEGATIVES
Jede Lobeshymne findet auch ihr Ende, so gibt es ein paar Kleinigkeiten, die mich stören: so ist der Kaffeebehälter etwas zu klein geraten. Das verhindert die Kontinuität des Koffeinkonsums, auch der zu klein geratene Wasserbehälter hätte ein paar ml mehr vertragen können. Nach wenigen Kaffeetassen meckert das Gerät zudem noch, man solle den Kaffeerestbehälter doch freundlicherweise leeren, obwohl dieser nicht einmal zur Hälfte voll ist. Wenigstens lässt sich der Behälter gut entnehmen, wogegen der Wasserbehälter auf der Unterseite mit der Wasserdüse des Geräts angeschlossen ist und es einer größeren Kraft bedarf, um diesen dem Gerät zu entlocken. Aber man gewöhnt sich an viele Sachen und so sind es nur Details, die nichts an meiner Gesamteinschätzung ändern, ich aber nicht unerwähnt lassen wollte.
SAECO & CO.
"Saeco ist der Name eines italienischen Herstellers von Haushaltsgeräten, insbesondere Geräte zur Kaffee- bzw. Espressozubereitung. Der Name Saeco bildet sich aus Sergio, Arthur e compagnia. Das Unternehmen wurde im Jahr 1976 von Sergio Zappella und Arthur Schmed gegründet. Der Hauptsitz befindet sich in Gaggio Montano in der Nähe von Bologna, der Deutschland-Sitz in Eigeltingen im Landkreis Konstanz. Seit März 2004 ist das französische Beteiligungsunternehmen PAI partners mit 66.85% der Anteile Mehrheitseigner von Saeco. Saeco beschäftigt etwa 2.200 Mitarbeiter und erzielt einen Jahresumsatz von ca. 500 Millionen Euro (2006). CEO ist Nicolas de Gregorio.
Besonders bekannt ist Saeco für die Espressomaschinen und Kaffeevollautomaten. Andere Geräte, wie Bügeleisen, Bügelstationen und Klimageräte, sind mittlerweile eher in den Hintergrund geraten. Saeco ist Weltmarktführer im Bereich der Kaffeevollautomaten für Haushalt und Gewerbe. Nach Angabe der Marke im Katalog 2008/2009 wurden allein in 2007 mehr als 750.000 Kaffeevollautomaten verkauft. Anders als sein Konkurrent "Jura Elektroapparate" bietet Saeco neben hochpreisigen Geräten auch Kaffeevollautomaten im unteren Preisbereich an.
In Deutschland ist der Name Saeco auch durch den Radsport bekannt: Dort sponserte Saeco viele Jahre lang eine erfolgreiche Profimannschaft, in der unter anderen der deutsche Radrennfahrer Jörg Ludewig fuhr." (Quelle: wikipedia.de)
DETAILS
Hersteller: Saeco
EAN: 8015925403135, 8015925403838
Drucksystem: Pumpen-Drucksystem
Espressomaschinen-Typ: Vollautomatische Espressomaschine
Gehäusematerial: Kunststoff, Kunststoffgehäuse
Gerätetyp: Espressomaschine
Infodisplay: nein
Integriertes Mahlwerk: Mit Integriertem Mahlwerk
Kaffeepad-, Kapselsystem: nein
Milchaufschäumer: Dampfdüse
Tassenwärmer: ja
Wasserfilter: nein
Kannentyp: ohne Kanne
MEIN FAZIT
Für gerade einmal Euro 222,- ein gutes Schnäppchen, wie ich finde. Das Gerät ist wirklich sehr zu empfehlen, der Kaffee schmeckt gut und auch die Handhabung insgesamt finde ich wirklich in Ordnung. Die Behälter an sich hätten eine Spur größer ausfallen können und das Betriebsgeräusch von 500 Dezibel kann man drosseln. Sieht man aber von den minimalen Kritikpunkten hinweg, kann man sich beim Kauf der Saeco Odea Go auf der sicheren Seite fühlen.
Von mir gibt es demzufolge auch 5 Sternchen und eine dicke Kaufempfehlung!
Vielen Dank fürs Lesen,
euer Chris weiterlesen schließen
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