Pro:
Leichte Kost (sofern man einigermaßen Englisch versteht), gefühlvoll, teilweise spannend
Kontra:
Herzschmerz, Zerrissenheit : Charaktere und Situation erinnern mich stark an Twilight
Empfehlung:
Ja
..... nein, ich rede nicht von Schizophrenie!!!! Es geht um einen Science-Fiction-Romanze von Stephenie Meyer, der Autorin der Twilight Serie. Da die Deutsche Version mit dem Titel Seelen in unserer Mini-Bibliothek dauernd verliehen war, habe ich mir kurzerhand das englische Buch geholt.
Da ich schon die Twilight Reihe durch habe und ganz toll fand, wollte ich auch unbedingt dieses hier lesen, da es von derselben Autorin ist.
Im übrigen habe ich die Englische Version gelesen, aber das spielt für die Beurteilung, denke ich keine wesentliche Rolle.
+*The Host*+
I'm lost, we're lost. It's over.
They're right behind me now, loud and close. There are so many footsteps! I am alone, I've failed.
The Seekerse are calling. The sound of their voices twists my stomach. I'm going to be sick.
"It's fine, it's fine," one lies, trying to calm me, to slow me. Her voice is disturbed by the effort of her breathing.
"Be careful!" another soul shouts in warning. "Don't hurt yourself," one of them pleads. A deep voice, full of concern.
Concern!
[...]
"Please!" they cry. "There is danger ahead!"
The danger is behind! I scream back in my mind. But I see what they mean. A feeble stream of light, coming from who knows where, shines on the end of the hall. It is not the flat wall or the locked door, the dead end I feared an expected. It is a black hole.
An elevator shaft. Abandoned, empty, and condemned, like this building. Once a hiding place, now a tomb. A surge of relief floods through me as I raced forward. There is a way. No way to survive, but perhaps a way to win.
[...] "Please!" The shout are more desperate.
I feel like laughing when I know that I am fast enough. I imagine their hands clutching for me just inches behind my back. But I am as fast as I need to be. O don't even pause at the end of the floor. The hole rises up to meet me midstride.
The emptiness swallows me. My legs flait, useless. My hands grip the air, claw through it, searching for anything solid. Cold blows past me like tornado winds.
I hear the thud before I feel it.... The wind is gone....
And then pain is everywhere.... Pain is everything.
Make it stop.
Not high enough, I whisper to myself through the pain. When will the pain end? When....?
(Seite
Bilder von The Host / Meyer, Stephenie
The Host / Meyer, Stephenie host - The Host / Meyer, Stephenie
The Host / Meyer, Stephenie
8-10)
Meine Inhaltsangabe
In ferner Zukunft ist die Erde von fremden Wesen besetzt: Die sogenannte Seelen (Souls). Es sind kleine Kreaturen, die nicht lange ohne "Host" überleben können, also einem Körper, in dem sie eingesetzt werden. "Host" würde auf Deutsch wohl "Wirt" heißen.
Die Seelen sind außerirdische Lebewesen, die verschiedene Planeten unter Kontrolle bringen. Das ganze klingt wohl etwas nach Imperialismus, allerdings sind die Seelen friedlebend und verabscheuen Gewalt. Letzteres ist genau der Grund, wieso die Erde infiltriert werden musste: Die Menschen sind ihrer Meinung nach einfach zu gewalttätig und bösartig.
Das ganze funktioniert folgendermaßen:
Man braucht also lebende Körper, schlitzt ihn im Nacken auf, und setzt die Souls in den Hinterkopf, ans Gehirn. Ist dies geschehen, wird das Bewusstsein des Wirtes ausgelöscht und die Seele lebt fortan im Körper.
Es gibt auf der Erde verschiedene "Arten" von Seelen. Die ganz normalen, die "Healer" (Heiler) und die "Seeker" (Sucher). Letztere sind, wie der Titel schon sagt, auf der Sucher nach Überlebenden Menschen, denn es gibt immernoch welche, die Widerstand leisten und sich in Wälder, Bergen und Wüsten verstecken.
Eine von ihnen ist Melanie Stryder. Als diese jedoch ihren Freund Jared und kleinen Bruder Jamie verlässt, um ihre Cousine zu suchen, gerät sie in die Fänge der Seeker und eine Seele namens Wanderer wird in sie eingesetzt. Anders als andere Wirte wird Melanie jedoch nicht ausgelöscht, sondern kann sich "mental" gegen Wanderer wehren, sogar zu ihr sprechen. Sie lässt Wanda in ihre Erinnerungen blicken und ihre Gefühle spüren. Dies führt so weit, dass Wanda sich aufmacht, um den Mann, den sie jetzt auch liebt, aufzuspüren. Sie verlässt die "Zivilisation" und geht in die Wüste, in der Hoffnung ihren Onkel Jeb zu finden, der ihr vor Jahren auf der der Rückseite eines Fotoalbums so etwas wie ein Rätsel, eine Karte zu seinem Versteck, eingeritzt hat. Ihr scharfsinniger Onkel hat schon, bevor die stille Invasion im vollen Gange war, schon Vorbereitungen getroffen.
Allerdings hat das Ganze noch einen Haken: Menschen, die von den Seelen besetzt sind, haben eine feine Narbe im Nacken, von der Operation und die Augen leuchten Silber im Licht. Sie werden also sofort erkannt und sind bei den echten Menschen nicht willkommen.
Wird Melanie ihren geliebten Jared finden? (Ok, dass sie ihn findet, ist wohl klar) Aber was wird weiterhin geschehen? Was ist mit dem sympathischen und gutherzigen Ian, der Interesse für Wanda zeigt? Wie wird die Geschichte enden?
Mehr möchte ich gar nicht verraten, sonst beklagt sich noch jemand (Obwohl ich nicht glaube, dass besonders viele Menschen meinen Bericht wirklich lesen werden)
Meine amateurhafte Analyse
Aufbau
Das Buch ist in mehrere Kapitel eingeteilt. Es gibt längere und kürzere. Dennoch finde ich die Einteilung perfekt, nicht zu kurz (wie etwa bei Dan Brown) und nicht zuuuu lange, wie bei........ ihr wisst, was ich meine.
Die Kapitelüberschrift besteht immer nur aus einem Wort, ein Adjektiv bzw. Verb, wie zB. "Compelled", oder "Remembered". Sie sind zwar prägnant, verraten dennoch nicht zu viel und machen etwas neugierig.
Schreibstil
Es fällt mir nicht so leicht, Englische Texte zu analysieren, da es ja nicht meine Muttersprache ist. Aber das offensichtlichste kann ich mal beschreiben:
Wie auch Twilight wird The Host in der Ich-Form mit begrenzter Perspektive erzählt. Manchmal soger in der Wir-Form^^ Protagonistin ist dabei Wanda, die wandelnde Seele und NICHT Melanie, bzw. nur zu Beginn. Melanie kann allerdings zu Wanda sprechen und innere Monologe (_ha, da bekommt der Begriff Innerer Monolog einen ganz neuen Sinn_) werden kursiv dargestellt.
Allerdings wird nicht genau markiert, wer wann spricht, was manchmal etwas verwirrend sein kann. Die Sprache ist nicht so hochgegriffen, wie etwa bei The Lost Symbol, sondern eher Alltags bzw. Umgangssprache. (Was manchmal etwas schwieriger sein kann, da man in der Schule wenig mit Umgangssprache konfrontiert wird).
Durch diese Darstellungsform ist es dem Leser möglich, sich in die Figur reinzuversetzung, mitzufühlen und den Konflikt zu erkennen.
Es lässt sich schnell und leicht lesen, nun ja, - vorausgesetzt man kann Englisch, aber gehen wir mal davon aus :)
Was mich manchmal auch irritiert hat, ist, dass bei einer langen wörtlichen Rede die Anführungszeichen noch einmal anfangen (ohne, dass die vorherigen geendet haben), obwohl immernoch dieselbe Person spricht. Deswegen musste ich hin und wieder checken, wer denn grad spricht.
Die Figuren
Als erstes haben wir natürlich Wanda und Melanie, zwei unterschiedliche Frauen:
Melanie ist eine Rebellin und Wanda eher die "sanfte Seele". Anfangs hegt man natürlich Sympathie für Melanie, die ihren Körper und ihre Familie verloren hat. Wandas gutmütige und gutherzige Art macht das allerdings wieder wett. Sie ist uneigennützig, mitfühlend und eine schlechte Lügnerin
Nun, kommt euch das bekannt vor? Genau, Bella aus Twilight hat genau dieselben Charakterzüge. Da hat die Autorin sich wohl nichts neues einfallen lassen.
Was mich ebenfalls an Twilight erinnert ist der Liebeskonflikt, anfangs mit Wanda, Melanie und Jared, später kommt noch Ian dazu. Eine Frau, verliebt in zwei Männer, das klingt doch verdammt nach Bella-Edward-Jacob, abgesehen davon, dass zwei Persönlichkeiten im Frauenkörper stecken.
Die Männer sind auch ziemlich verschieden: Jared ist ein gerissener Kämpfer, der Anfangs kein Verständnis für Wanda hat, während Ian das Gute in ihr sieht. Sie sehen beide auf ihre Art gut aus, Ian ist wohl eher der Gefühlsmensch und Jared... nun ja.
Melanies Bruder Jamie ist unvoreingenommen und aufgeschlossen. Auch er ist sehr sympathisch.
Daneben kommen noch zahlreiche andere Figuren vor, aber das könnt er ja dann selbst sehen, wenn ihr das Buch lest :)
Man könnte sagen, es sind interessante Charaktere dabei, wenn mich das alles bloß nicht an Twilight erinnern würde.... Stephenie hat wohl ein Faible für Dreiecksgeschichten und Herzschmerz.
Fazit - meine Meinung
Hat man sich erst einmal durch den Anfang "durchgekämpft" wird es nocht ganz interessant. Damit will ich allerdings nicht implizieren, dass der Anfang von The Host So zäh sei wie etwa bei Herr der Ringe. Es wird erst "Spannend", wenn Wanda, angetrieben durch ihre und Melanies Emotionen, sich auf die Suche nach ihren Freunden macht und sie auch findet. Danach habe ich es dann recht schnell durchgelesen. Manchmal wird es sogar etwas spannend, manchmal dann recht gefühlvoll und romantisch. Schmunzeln musste ich etwa einmal im ganzen Buch - witzig ist es also nicht. Man kann sich gut in die Charaktere hineinversetzen, was nicht zuletzt aufgrund des Schreibstils möglich ist. Die Charaktere nicht zu oberflächlich, man sympathatisiert ihnen und außerdem ist das Buch leicht zu lesen - mal etwas für vor dem Schlafen gehen, das nicht zu "schwer im Magen" liegt.
Wem Twilight gefallen hat, der wird dieses Buch wohl auch mögen. Für Männer ist das nicht unbedingt etwas :) weiterlesen schließen
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