Pro:
Lage, unser Zimmer, Hostel an sich
Kontra:
Preis (an sich nicht, aber als Hostel in Neuseeland)
Empfehlung:
Ja
Inzwischen befinde ich mich weder in einem Hostel noch in Neuseeland, sondern bei meinen Verwandten in Brisbane, Australien (eigentlich bin ich auch dort nicht mehr, sondern schon wieder zuhause), aber da diese viel reisen und auch schon in Neuseeland war, erinnere ich mich daher an mein Lieblingshostel in meiner neuen Lieblingsstadt Queenstown zurueck. Es traegt den tollen Namen "Bumbles" und verdient unbedingt einen Bericht.
+++Lage+++
Das Hostel liegt einfach traumhaft. Direkt in Queenstown, Neuseeland, am Lake Wakatipu. Es befindet sich in der Lake Esplanade, was so zentral liegt, dass man schnell alles erreichen kann, aber wiederum auch nicht so zentral, dass man die Lautstaerke der ganzen Pubs in der Innenstadt hoeren kann.
Wir wurden vom Intercity in der Shotover Street rausgelassen und mussten ca. 5 Minuten lang laufen und das nur gerade aus, daher ist es wirklich schnell zu finden, vor allem weil sich in dieser Strasse eh jedes Hotel befindet, da hier wirklich die beste Lage dafuer ist.
+++der erste Eindruck+++
Wir haben das Hostel eigentlich nur notgedrungenermassen gebucht, da alle anderen, guenstigeren schon ausgebucht waren. Wir haben schlimmstes erwartet und dachten, dass unser hart verdientes Geld dafuer viel zu gut waere, aber wir waren echt begeistert. Schon an der Rezeption wurden wir mit Angeboten ueber Touren ueberschuettet und auf einige gab es sogar Rabatt. Wir bezahlten, bekamen unseren Schluessel und machten uns auf die Suche nach unserem Zimmer.
Und dann fanden wir es und konnten unsere Muender nicht mehr schliessen. Es war kein Zimmer, wo man nur durch eine Tuer ueber den Flur reinkommen kann, sondern eher sowas wie ja...keine Ahnung. Die Tuer befand sich aussen am Zimmer (so wie eine Art Terassentuer) und zeigte direkt zur Strasse und von dieser Strasse aus konnte man auf den See und die Berge blicken. Wir schlossen die Tuer auf (in Neuseeland dreht man den Schluessel links herum und nicht rechts). Wir konnten schon von aussen sehen, dass wir die ersten im Zimmer waren und suchten uns gleich unsere Betten aus. Es gab 2 Hochbetten und ein Einzelbett, sowie einen grossen Tisch mit Stuehlen, ein Waschbecken im Zimmer, Schraenke und im Nebenzimmer ein Bad mit Dusche und nochmal ein Waschbecken.
Aus anderen Hostels waren wir so viel schlechteres gewoehnt. Da waren die Zimmer winzig und man kam nirgendwo mehr durch, wenn irgendwo Koffer oder Rucksaecke im Weg standen. Hier konnte man seine Sachen unter den Tisch, auf den Tisch oder in die Schraenke packen und nichts lag im Weg.
Zudem konnte man sich perfekt an den Tisch setzen, denn dieser lag direkt am Fenster, wovon man perfekt auf den See und die Berge dahinter blicken konnte.
Danach guckte ich mir das Badezimmer an und es war ziemlich geraeumig, denn es gab einen Raum, wo das Waschbecken drin stand, einen, wo die Toilette war und dann einen fuer die Dusche, abschliessen konnte man aber nur den ganzen Badezimmerbereich.
Es sah auch ziemlich sauber aus und stank ueberhaupt gar nicht.
+++der zweite Eindruck bzw. die erste Nacht+++
Wir hatten Glueck und hatten das 2er Zimmer fuer uns alleine, zumindest die erste Nacht. Uns gefiel es dort so gut, dass wir drei Naechte dort blieben, obwohl nur eine geplant war.
Das Zimmer liegt zwar direkt an der Strasse und eigentlich an einem ziemlich belebten Ort (nahe der Seepromenade), dennoch war es sehr ruhig, jedoch gab es nur duenne Gardinen, so dass es am Morgen ziemlich hell im Zimmer wurde, aber das stoert mich inzwischen gar nicht mehr, da ich das schon aus Sydney gewohnt bin.
Man hoert auch keine anderen Bewohner des Hostels, da diese sich in ganz anderen Bereichen aufhalten und es ja auch keinen Flur gibt, ueber den schreiende und laute Menschen rueberlaufen koennten.
Am naechsten Morgen schliefen wir ziemlich lang, weil es eine lange Busfahrt von Christchurch aus war und bemerkten daher auch, dass die "Cleaning-Menschen", wie wir sie immer nennen, gegen 11 Uhr in die Zimmer kommen, kurz durchsaugen, das Bad reinigen und den Muell mitnehmen. Dies sind immer irgendwelche Work and Traveller, die gegen freie Unterkunft dort arbeiten. Ich habe es nie ausprobiert, da mein Visum nur fuer Australien und nicht fuer Neuseeland gilt, wuerde es aber auch jeden Fall auch machen.
+++das restliche Hostel+++
Die meiste Zeit hielten wir uns in unserem Zimmer auf, weil der Blick auf den See von dort einfach am besten war. Aber auch vom Wohnzimmer, wo zwei PCs stehen, die Internetzugang haben, wofuer man aber viel Geld (im Vergleich zu anderen Internetcafes) bezahlen muss und Sessel, Sofas sowie ein Fernseher sind, hat man einen tollen Ausblick auf den See und die umliegende Landschaft.
Dort steht auch ein Buecherregal, wo man sich Buecher ausleihen kann (Neuseelandreisefuehrer z.B) und DVDs, sowie Videos, die man in den dazugehoerigen Geraeten abspielen kann.
Neben dem Wohnzimmer liegt die Kueche. Diese ist wirklich gross und selbst wenn sich viele Leute darin befinden, wirkt sie nicht ueberfuellt. Hier gibt es alles, was man zum Kochen braucht. Elektroherde (mal eine willkommene Abwechslung, da es in australischen Hostels nur Gasherde gibt), Mikrowellen, einen Ofen, Wasserkocher und Toaster. Zudem noch Kuehlschranke, Gefrierschraenke und Regalen zum Abstellen des eigenen Essens, sowie ein Board auf dem die Sachen stehen, die jeder benutzen kann (vergessene Sachen der anderen Bewohner) und natuerlich Pfannen, Toepfe, Geschirr und Besteck.
An die Kueche schliesst sich der Essbereich an, wo es grosse Tische mit Stuehlen gibt, wo man dann sein gerade gekochtes essen kann.
Wenn man jedoch lieber die Landschaft geniessen will, kann man sich auch an den Tisch vor der Kueche setzen, der einem einen guten Blick auf den See verschafft.
Ansonsten gibt es auch noch eine Waschkueche, wo man gegen Geld seine Waesche waschen kann, ein grosses Bad, fuer Leute, die kein eigenes Bad auf dem Zimmer oder Mitbewohner haben, die stundenlang das Bad blockieren, sowie viele Orte an denen Tische mit Baenken stehen, um abends oder auch tagsueber noch zu sitzen und zu reden.
+++Atmosphaere+++
Ich gehoere zu den Leuten, die kleinere Hostels lieber moegen, wo dieses auch dazu gehoert. Nach wenigen Tagen kennt man seine restlichen Mitbewohner und mit den Leuten auf dem Zimmer kommt man sofort ins Gespraech, anders als in anderen Hostelketten (base oder YHA), wo oft ganze Gruppen abgeladen werden, die sich untereinander schon seit Tagen kennen und keinen Kontakt zu anderen Leuten "noetig" haben.
Weil das Hostel, wie es mir scheint, nur von Backpackern oder Travellern geleitet und gesaeubert wird, herrscht eine jugendliche Atmosphaere dort. Das Hostel scheint gemacht fuer Reisende, da sich auch die Leiter als solche fuehlen und oft auch welche sind. So stehen sie einem immer mit Rat und Tat zur Seite und bieten daher auch alle moeglichen Touren und Angebote an, die fuer Traveller wichtig sind (z.B. die Combo Angebote, die Zeit und Geld sparen).
Da es eben auch ein kleines Hostel ist, was nett zu seinen Mitbewohnern wird, kann man sein Gepaeck dort noch fuer einige Stunden KOSTENLOS stehen lassen, falls man mal ein paar Stunden auf den naechsten Bus warten muss. In den grossen Ketten kostet dieser Service nochmal extra.
+++Betten+++
Wir hatten jetzt das Glueck das Einzelbett und ein unteres Bett zu bekommen, denn es war ganz schoen kompliziert auf die oberen Betten zu kommen. Aus Spass habe ich es mal ausprobiert und kam zwar hoch, jedoch nicht mehr herunter, denn es gab keine Leitern. Die oberen Betten sind naemlich eigentlich so niedrig, dass man problemlos hinauf steigen kann, indem man auf das untere steigt und dann ins obere, jedoch klappt dies nicht umgekehrt. Unsere Zimmergenossen waren dann immer ganz kreativ und sind ueber die Schraenke oder Waschbecken hochgeklettert und am morgen wieder mutig runtergesprungen, fuer mich waere das auf die Dauer nichts und ich bin auch nur mit Hilfe eines Stuhles hinunter gekommen.
Die Matratzen waren eigentlich ok, es waren relativ dicke Federkernmatratzen, wo man die Federn dann aber oft bemerkt hat, mich aber nie wirklich gestoert haben, da ich die komischen absolut glatten Schaumstoffmatten eh nicht mag. Ich konnte in den drei Naechten sehr gut darauf schlafen. Die Kissen waren ebenfalls in Ordnung und sehr dick. Auch die Decken waren dick genug um uns in den kalten neuseelaendischen Naechten warm zu halten, auch wenn es im Zimmer wirklich kalt war.
+++Preise+++
Es war das schoenste jedoch auch das teuerste Hostel, wo wir bis jetzt waren. Eine Nacht im Dorm Room kostete uns 28 Dollar, was ca. 13 Euro sind. Fuer deutsche Verhaeltnisse zwar nicht viel, fuer neuseelaendische aber schon. So bezahle ich in Dunedin gerade nur 18 Dollar.
Das Doppelzimmer hat man fuer 30 Dollar die Nacht bekommen, was dann aber wieder ohne Badezimmer war. Da wir es gewohnt sind mit anderen Leuten in einem Raum zu schlafen, haben wir uns fuer das Dorm Zimmer entschieden, da wir lieber ein Zimmer und Bad mit 5 Leuten teilen anstatt ein Zimmer fuer zwei Leute zu haben und dann ein Bad mit 20 oder so teilen zu muessen. Girls Only Raeume gibt es nicht (zum Glueck wurden wir von schnarchenden Mitbewohnern verschont).
Wer nochmal genau gucken will, kann sich auf http://www.bumblesbackpackers.co.nz/ informieren.
+++Fazit+++
Mein Lieblingshostel waehrend der gesamten Reise bis jetzt. Die Lage war einfach fantastisch, das Zimmer schoen gross und geraeumig, das gesamte Hostel sehr sauber und relativ ruhig und die Ausstattung war ebenfalls gut. Das Personal war stets freundlich und gut gelaunt und hat bei jeder Frage weitergeholfen und viele Flyer und Touren angeboten. Der Preis war zwar etwas hoch, aber bei dieser tollen Lage und dem tollen Hostel kann man auch nicht meckern.
Daher natuerlich volle 5 Sterne dafuer
Vielen Dank fuers Lesen und Bewerten
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