Pro:
ein kleines Museum für Groß und Klein
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Sneglehuset i Thyboron
Mai 2011. Zwei Wochen Urlaub führten uns nach Dänemark. Reiseziel war der Ort Vrist. Zu den wenigen Sehenswürdigkeiten, die wir uns angeschaut haben, gehörte das Schneckenhaus in Thyboron. Erobert von uns mit dem Fahrrad durch ein Landschaftsschutzgebiet bis nach Thyboron (ca. 15 km eine Tour).
Thyboron ist ein kleiner Ort, wo die Menschen ihr Geld mit Fischfang und Tourismus verdienen. Er wird umgeben vom Vogelschutzgebiet Harboor Tange, dem südlichen Ufer des Thyboron-Kanals in Verbindung mit dem Limfjord und von der Nordseeküste. Kurz geschrieben, der Ort liegt im Norden von Westjütland.
Zur Entstehungsgeschichte des Schneckenhauses:
Alfred Petersen war für seine Mitmenschen ein komischer Kauz. Ihm gehörte ein einfaches Haus in Thyboron. Dieser Umstand machte ihn unglücklich und so wuchs in ihm der Gedanke, aus dem Einfachen etwas Besonderes zu kreieren. Außerdem hatte er seiner Frau kurz nach der Hochzeit versprochen, ihr Haus so schön zu gestalten, dass die Menschen von überall kommen würden, um es zu bestaunen. Gedacht, gesagt, getan. 1949 begann er mit seiner Arbeit, die fast 25 Jahre in Anspruch nehmen sollte. Schneckenhäuser und Muschelschalen wurden in unterschiedlichsten Formen und Größen verwandt. Hilfe erhielt er über die Jahre von einheimischen Fischern und seinen Söhnen.
Das Schneckenhaus
Das Schneckenhaus ist nach dem Tod von Alfred Petersen zu einem Museum umgestaltet worden. Von den inneren vorhandenen Räumlichkeiten beließ man ein Zimmer mit seinen Möbeln aus den 50ziger Jahren. In zwei weiteren Räumen findet man Sammlungen von Schnecken, Muscheln und Flaschenschiffen. Die Flaschenschiffe wurden in der Zeit von 1935-65 hergestellt. Ihre Qualität ist unübertroffen. Sie wurden von westjütischen Fischern im Winter hobbymäßig hergestellt.
Nicht nur außen, sondern auch innen sind die Wände mit Schneckenhäusern und
Muschelschalen verziert. Des weiteren sind in Vitrinen besonders schöne Exemplare und seltene Stücke aufgereiht.
Zu den Schnecken und Muscheln gesellen sich Bernsteinfundstücke, ausgestopfte Tiere, Meerschildkrötenschilde und Flaschenschiffe. Im Museum befindet sich auch die größte Bernsteinsammlung mit 55 Millionen Jahren alten verkapselten Insekten und seltene Gebrauchsgegenstände (Lampen, Uhren, Barometer, Schiffsglocken, Kompasse, Thermometer usw.).
Beim Eintreten in das verhältnismäßig kleine Museum gelangt der Besucher in den Verkaufsladen. Hier erwirbt man seine Eintrittskarte und kann unter anderem Postkarten, Bernsteinschmuck, Silberschmuck, Schneekugeln mit Meermotiven, Elfen und allerhand Nippes kaufen. Der Bernsteinschmuck wird in eigener Werkstatt entworfen und hergestellt. Die Preise bewegen sich im mittleren Bereich und höher.
Im Museum gibt es Toiletten. Die Parkplätze befinden sich in 300 m Entfernung und sind mit Picknickbänken ausgestattet.
Öffnungszeiten:
01.04. bis 27.10. jeden Tag 10.00 - 16.00 Uhr
28.10. bis 15.11. Sonntag, Dienstag, Mittwoch 11.00 - 14.15 Uhr
16.11. bis 01.02. jeden Dienstag 11.00 - 14.15 Uhr
02.02. bis 01.04. Sonntag, Dienstag, Mittwoch 11.00 - 14.15 Uhr
26.12. bis 30.12. jeden Tag 11.00 - 14.15 Uhr
Erwachsene: 15,00 DKK
Kinder: 5,00 DKK
Eigene Meinung:
Wenn man die Absicht hat, das Museum zu besuchen, sollte die Stadt und der Strand mit einbezogen werden. Der Grund dafür ist, dass das Museum nicht sehr groß ist und die Zeit dafür wohl kaum länger als eine halbe Stunde in Anspruch nimmt.
Die Räumlichkeiten sind verhältnismäßig klein und ich kann mir schon gut vorstellen, dass es in der Sommerzeit etwas eng wird. Das Berühren der Vitrinen ist nicht erlaubt. Als wir vor Ort waren, konnte sich ein Besucher nicht benehmen und schmierte mit seinen Eisfingern über die Vitrinen.
Auch wenn ich als Nordkind an Schnecken und Muscheln nichts besonderes finde, war es für mich interessant, da es auch Funde aus anderen Meeresbereichen gibt. Am meisten haben mich aber die Wanddekorationen außen und innen gefesselt und die Muschellampe.
Eine wunderschöne Arbeit, zu der viel Geduld und Liebe zum Detail gehört. Der kleine Platz vor dem Haus ist mit einem Zaun, einigen Skulpturen und Rundbögen versehen worden. So entstanden im inneren Außenraum kleine Ausruhpflecken.
Der Außenzaun wurde mit kleinen Türmen versehen und die Außenzaunwand trägt mehrere Blumendekors. Die Außenwand des Hauses ist auch nicht nur so nacheinander mit Muschelschalen beklebt worden, sondern beinhaltet verschiedenartige farbige Reliefs. Rechte Hand vom Haus erblickt man ein Gebäude mit Turm. Er hat Ähnlichkeit mit einer Minekirche. Insgesamt ein gelungenes Kunstwerk von einem komischen Kauz.
Über dieses Schneckenhaus wurde so viel erzählt, dass auch die königliche Familie neugierig wurde und ihm einen Besuch abstattete. Alfred Pedersen wäre darüber sicherlich sehr stolz gewesen.
Eine Empfehlung kann ich geben und dazu fünf Schnecken-Muschel-Sterne.
Es grüßt die Leseratee weiterlesen schließen
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