Pro:
Spannend
detailverliebte Erzählung
interessante Charakter
Kontra:
Nichts
Empfehlung:
Ja
Einleitung
Eigentlich war das Buch ein Geburtstagsgeschenk für meine Mum. Die hat sich auch sehr darüber gefreut, ist aber leider nie dazu gekommen es zu lesen. Deswegen habe es ich eben angefangen es zu lesen. An einem sonnigen Junitag.
Handlung
"Der Geschmack von Apfelkernen" erzählt die Geschichte von den Schwestern Anna und Bertha. Von Berthas Töchtern Christa, Inga und Harriet und von deren Töchtern Rosemarie und Iris. Verteilt auf 3 Generationen handelt das Buch von Liebe, Verlust und Vergessen.
Erzählperson ist die junge Iris, die an den Ort ihrer Kindheit zurückkehrt, um gemeinsam mit ihrer Familie ihre Großmutter Bertha zu beerdigen, die lange an Alzheimer litt.
Zu Überraschung aller, erbt Iris deren Haus. Unsicher ob sie es behalten soll, verbringt sie einige Zeit dort und tritt eine Reise in die Vergangenheit an. Doch nicht alle Erinnerungen an damals sind positiv. Erinnerungen an längst vergangene Sommerferien, an ihre Cousine Rosemarie, die einen frühen Tod fand. Und an deren Freudin Mira, die immer nur schwarzes trug, schwarzes aß und schwarzes trank. Erinnerungen an Nachmittage, die mit harmlosen Verkleiden begannen und mit riskanten Spielen endeten. Erinnerungen an jene schreckliche Nacht, in der Rosemarie starb und Fragen, auf die Iris noch immer Antworten sucht.
Iris trifft auf Miras Bruder Max, der für sie immer nur "Die Niete" war und beide entwickeln Gefühle füreinander.
Herr Lexow, ein alter Freund Berthas, offenbart ihr ein lang gehütetes Gehemnis und Iris beginnt nachzuforschen.
Niveau
Der Roman ist ein schöner Schmöker für träge Frühlings,- und Sommertage. Nichts, was schwer im Magen liegt. Die Themen Verlust und Alzheimer regen zum Nachdenken an, übernehmen aber nicht die Hauptrolle.
Stil
In diesem Buch bekommt jede Figur seinen Auftritt. Mal größer, mal kleiner. Und trotzdem kommt bei allen ihre ganz spezielle Persönlichkeit zur Geltung. Iris´ Mutter, die kühle Christa, die den Winter liebt. Inga, die bei einem Gewitter zur Welt kam und seitdem elektrisch geladen ist. Oder Harriet, die ihr Temperament an ihre Tochter Rosemarie weitergegeben hat. Alle Figuren sind liebevoll gestaltet und das finde ich großartig. Etwas das meiner Meinung nach in vielen Büchern zu kurz kommt.
Trotz der teilweise bedrückenden Themen, behält das Buch einen humorvollen Charakter, was nicht zuletzt an der Erzählweise von Iris liegt
Unterhaltungswert
Ich bin ohnehin ein Fan von solchen Romanen. Geschichten, die in der Gegenwart und der Vergangenheit spielen und sich nach und nach wie ein Puzzle zusammenfügen.Die mehrere Generationen umfassen, die düster sind und wo es immer ein Geheimnis zu lüften gilt. Aus der Sicht der jungen Iris geschrieben, wirkt das Buch oft frisch und humorvoll. Es hat aber auch seine dunklen Kapitel. Dabei meine ich vor allem die Geschichte rundum die drei Mädels, die mit dem Tod der einen endet. Aber auch wie die Krankheit Alzheimer hier aufgegriffen wird, gefällt mir. Wie jemand Stück für Stück all seine Erinnerungen verliert, wird hier sehr gefühlvoll geschildert. Sogar etwas, das man fast schon Fantasy nennen kann, hat die Autorin mit eingebaut. So werden die Johannisbeeren mit dem letztem Atemzug von Berthas Schwester Ann weiß und nie wieder rot. Ein Apfelbaum trägt über Nacht plötzlich reife Früchte und nicht zuletzt die immer elektrisch geladene Inga. Das gibt dem Buch genau das richtige Maß an Magie.
Weitere Erfahrungen & Fazit
Auch wenn das komisch klingt, hat es das Buch in meinen Augen geschafft, das bedrückende Thema Tod etwas weniger schrecklich erscheinen zu lassen.Ich habe es sehr gerne gelesen, nun schon zum zweiten Mal. Nach der Bedeutung des Titel muss man etwas suchen, denn der Geschmack von Apfelkernen kommt nur in einem kleinen Satz nebenbei vor. Ich habe dann auch mal auf einen Apfelkern gebissen und tatsächlich, es stimmt :D
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