Pro:
gelungene Driftszenen, kurzer Starauftritt am Schluss
Kontra:
alles andere ist zum Haare raufen
Empfehlung:
Nein
Hier kommt bereits Teil 3 der Tuning-Raserei „The Fast and the Furious“. Mit einer noch bekloppteren Story, schwachsinnigen Dialogen und unbekannten Darstellern.
FILM:
Sean, ein unverbesserlicher Teenager, stellt immer wieder Blödsinn an, besonders wenn er sich hinter das Steuer eines Fahrzeugs setzt. So auch diesesmal, als er sich einem Rennen gegen einen Rivalen stellt. Doch dies endet im Krankenhaus und schließlich auf der Polizeiwache, da nicht nur die Autos zu Schrott gefahren wurde. Bereits mehrfach sind Sean und seine Mutter seinetwegen umgezogen, weil er immer wieder solche Eskapaden anstellt. Diesesmal wird Sean allerdings in einen Flieger gesetzt und landet somit in Tokio bei seinem Vater und natürlich direkt in die Tokyoter Drifting-Szene. Dort muss er sich ersteinmal den nötigen Respekt erkämpfen bzw. erdriften. Zudem kommt es schließlich noch zu Auseinandersetzungen mit einem ernsten Rivalen, dessen Onkel ein mächtiger Yakuza ist. Gut nur, das sich mit kunstvollem Driften alle Probleme lösen lassen…
Teil 3 der Tuning-Action setzt auf junge und unbekannte Nachwuchsdarsteller. Teil 1 und 2 hatten immerhin Vin Diesel, Brian Walker oder Eva Mendes als namhafte Zugpferde. Bekanntester Darsteller bei Teil 3 dürfte noch Rapper Lil´Bow Wow sein. Allerdings hat „Tokyo Drift“ auch rein gar nichts mit den beiden Vorgängern zu tun, naja bis auf die polierten, hochgezüchteten Tuningschlitten. Leider fällt es äußerst schwierig Symphatien für die Darsteller zu entwickeln, selbst bei Hauptdarsteller Lucas Black will das nicht gelingen. Die Vorgänger konnten sicherlich auch nicht durch ihre Handlung überzeugen, aber die Racing-Action konnte das bei den ersten beiden Teilen locker wett machen. Leider gelingt dies beim dritten Teil nicht zu recht. Zwar sind die Action-Szenen, die sich diesesmal auf Driftrennen konzentrieren wirklich sehr gelungen und haben auch ihre Schauwerte, aber das ganze Drumherum ist einfach viel zu schwach. Die Storyelemente sind schwachsinnig und ziehen sich äußerst langatmig zu den nächsten Actionszenen. Leider schafft es der Film auch zu keiner Zeit wirklich Tempo aufzunehmen. In der ersten Filmhälfte gibt es noch zu wenig Action und wenn es dann mal ordentlich abgeht auf dem Asphalt, dann verpufft die Wirkung der Szenen, sobald die dämlichen Dialoge der Darsteller wieder einsetzen. Will der Film mal witzig sein, gelingt dies meist nicht, dafür ist der Streifen an ein, zwei Stellen unfreiwillig komisch. Schade, Teil 1 und 2 haben mir noch sehr gut gefallen, dort konnten die namhaften Darsteller und die sehr gelungene Action die Filme trotz ebenfalls schwacher Handlung entscheidend aufwerten. Bei Teil 3 können die gelungenen Racingszenen allerdings nchts mehr aus dem Feuer reissen, die Darsteller sowieso nicht. Dafür ist die schauspielerische Leistung einfach zu schwach. Ein kleiner Starauftritt, eines alten bekannten aus Teil 1, in den letzten ein bis zwei Minuten hat bei mir dennoch einen bleibenden Eindruck hinterlassen und nochmals für einen kleinen Moment das wahre „Fast and the Furious“-Feeling hervorgerufen. Allerdings etwas zu spät. „The Fast and Furious: Tokyo Drift“ ist eigentlich nicht zu empfehlen, höchstens in der erhältlichen Box mit den beiden Vorgängern!
TECHNIK:
Technisch gibt die DVD dagegen Vollgas. Das Bild glänzt mit einer sehr guten Schärfe, kräftigen Farben und einem stets sauberen Bild. Hier gibt es keinen Anlass zur Kritik.
Auch der Ton, in deutsche und englischer Dolby Digital 5.1 Tonspur, gibt sich keine Blöße und unterstützt die Action kräftig.
Untertitel gibt es auf Wunsch in Deutsch und Englisch.
EXTRAS:
Extras gibt es auf der DVD reichlich und sind teils auch deutlich besser und temporeicher als der Film.
- Unveröffentlichte Szenen: 12 völlig uninteressante Szenen, die zurecht rausgeschnitten wurden und den Film in keiner Weise aufgewertet hätten
- Drifting Schule: Die Darsteller wurden auf einem Gelände in die Kunst des Driftens eingewiesen (Dauer: ca. 7½ min)
- Schauspieler-Kamera: Die Darsteller laufen mit einer Handkamera herum und filmen sich während der Drehpausen (Dauer: ca. 4½ min)
- Der große Zusammenbruch: Hans letzte Fahrt: beschäftigt sich mit den Dreharbeiten der spektakulärsten Actionszene (Dauer: ca. 8½ min)
- Aufgemotzt zum Driften: beschäftigt sich mit den Autos, die im Film eingesetzt werden (Dauer: ca. 11 min)
- Der wahre Drift-König: bezieht sich auf einen Drift-Meister, der auch an den Dreharbeiten teilgenommen hat (Dauer: ca. 3½ min)
- Die japanische Art: bezieht sich auf die Dreharbeiten in Tokio (Dauer: ca. 10 min)
- Don Omar Musikvideo: Conteo
- Filmkommentar mit Regisseur Justin Lin
Die Extras sind durchaus sehr sehenswert, bis auf die unveröffentlichten Szenen. Die sind mindestens genauso schwachsinnig wie all die anderen Dialoge im Film. Allerdings sind die Extras zu den Actionszenen echte Highlights. Alle Extras sind untertitelt.
FAZIT:
„Tokio Drift“ ist der schlechteste Teil der Serie. Story, Dialoge und Charaktere sind so platt, das selbst die gelungene Action und ein kurzer Starauftritt eines alten bekannten aus Teil 1 am Ende diese Defizite nicht mehr wettmachen kann. Absoluten Fans ist dennoch die DVD-Box mit allen drei Teilen zu empfehlen. Allen anderen genügte sicherlich schon der erste Teil! weiterlesen schließen
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