Pro:
wunderschöne Landschaft, sehr interessant
Kontra:
etwas warm, aber so soll es in der Karibik ja sein
Empfehlung:
Ja
Inzwischen waren wir nun schon bei unserer Urlaubshalbzeit angekommen und das dritte Land stand auf dem Programm. Diesmal legte die Carnival Glory in Mahogany Bay an. Ein eigens von Carnival Cruises gebauter Hafen auf Roatan/Honduras. Es gibt noch einen anderen Hafen auf Roatan, der auch noch manchmal angelaufen wird. Das große Problem hier ist nur, dass jedesmal der komplette Verkehr lahmgelegt wird, wenn ein Kreuzfahrtschiff anlegt. Natürlich versuchen die Einheimischen, den Touristen irgendwelchen Tütelkram zu verkaufen und bieten auch Ausflüge an. Das ist natürlich auch in Mahogany Bay nicht anders. Tütelkram gibt’s direkt auf dem Hafengelände. Wer Touren verkaufen will, muss allerdings davor warten. Wahrscheinlich sind die Touren um einiges günstiger als auf dem Schiff. Wie es allerdings mit der Sprache der Guides ist, weiß ich nicht. In Honduras ist die Landessprache ja Spanisch, damit kommt man also auf jeden Fall durch. Und dann ist da natürlich das Problem, dass man unbedingt pünktlich zurück auf dem Schiff sein muss. Kommt man zu spät, kann man nur noch hinterherwinken.
Mahoganiy Bay war für mich der schönste Hafen auf der Kreuzfahrt. Ich war etwas irritiert, als wir morgens zum Frühstück an Deck 9 kamen und man zu beiden Seiten Land sehen konnte. Man fährt quasi wie in einen Trichter hinein. Die Natur rundherum ist natürlich wunderschön, wie auch nicht anders zu erwarten in der Karibik. Die Insel ist wahnsinnig grün.
Etwas irritierend fand ich den Skilift. Was bitte schön hat ein Skilift in der Karibik zu suchen? Tja, den gibt´s für die ganz Lauffaulen, um vom Hafen an den Strand zu gelangen. Obwohl die Aussicht wahrscheinlich nicht schlecht ist.
Unsere Tour, die wir auch wieder über Payback gebucht hatten, wurde noch auf dem Schiff in zwei Gruppen geteilt. An Land angekommen stellte man aber fest, dass die Busse zu klein waren. Glücklicherweise waren aber genügend da und so gab es einfach drei Gruppen. Wir hatten das Glück einen deutschen Reiseleiter zu bekommen, der schon einige Jahre auf Roatan lebt und dort als Tauchleher arbeitet. Er hat während der Fahrt einiges zu erzählen gehabt. So ist es schon etwas anderes, als wenn die Paybackler immer übersetzt haben, zumal keiner ausgebildeter Reiseleiter war und sie auch noch nicht allzuviel Erfahrung in dem Job hatten.
Ziemlich lustig fand ich die Geschichte über den Putsch in Honduras letztes Jahr. Das Militär (ich glaube zumindest, dass es das Militär war) klopfte eines Nachts einfach an die Tür des Präsident, teilte ihm mit, dass sie ihn nicht mehr wollen, setzte ihn in ein Flugzeug und schickten ihn weg. Das war´s. Putsch beendet. Es gab wohl Nachts einige Tage Ausgangssperren und auch ein paar Verhaftungen, aber mehr nicht. Als der Präsident das erste Mal versuchte, per Flugzeug zurückzukommen, wurden kurzerhand alle Lichter auf dem Flughafen ausgeschalten und er konnte nicht landen. Irgendwann kam er zwar zu Fuß über irgendeine Grenze zurück, nachdem er Wochen vorher auf der anderen Seite ein paar „Scheinangriffe“ gestartet hatte, aber so viel ich weiß, hat er seine Macht nicht zurückbekommen und hat wohl das Land wieder verlassen.
Leider mussten wir ganz schön die Ohren spitzen, um ihn zu verstehen, da das Mikrofon im Bus kaputt war.
Durch die Geschichten wurde die Zeit gar nicht lang, bis wir den Carambola Garden, einen botanischen Garten erreicht hatten. Eine einheimische junge Dame mit unglaublich guter Laune führte uns durch den Garten und zeigte uns Unmengen an Pflanzen, zum Beispiel Ingwer, Vanille, Oregano und Noni. Daraus wird ein Saft gewonnen, der angeblich alle möglichen Krankheiten heilen soll. Angefangen bei Übergewicht und Diabetes bis hin zu Krebs soll das Zeug helfen. Wissenschaftlich belegt ist das Ganze allerdings nicht.
Besonders angetan hatte es mir der Lorbeer. Am liebsten hätte ich mir ein Pflänzchen mit heimgenommen. Das Aroma war der absolute Wahnsinn und überhaupt nicht mit meinem Lorbeer auf dem Balkon zu vergleichen.
Dann gab es noch frische Ananas, Melone und Banane zu kosten. Ich glaube frischer geerntet kann man die Früchte nicht bekommen.
Ein paar Haus- und Heilmittel hat sie uns auch noch verraten. Zum Beispiel wird Zitronengras auch als Fiebergras bezeichnet. Mal sehn, vielleicht probiere ich es ja mal aus, wenn ich irgendwann mal wieder Fieber haben sollte (ist zum Glück schon lange her). Auch der Vanille wird eine heilende Wirkung nachgesagt. So soll man zum Beispiel in ein Glas Wasser einen Teelöffel Vanilleextrakt geben. Dies täglich getrunken soll gut für´s Herz sein.
Sehr interessant fand ich, dass auf Roatan wohl so ziemlich alle Pflanzen wachsen. Die Franzosen brachten irgendwann 1000 verschiedene Pflanzen mit auf die Insel und ausnahmslos alle sind prächtig gewachsen und gediehen.
Vom Botanischen Garten ging es weiter in den Schmetterlings- und Vogelpark. Zuerst kamen wir in eine Art kleinen Park mit verschiedenen Tieren, hauptsächlich Vögel. Hier gibt es nur Tiere, die entweder krank waren und gesundgepflegt wurden oder Tiere, die illegal gehalten wurden und den Besitzern weggenommen wurden oder Tiere, die ihre Besitzer nicht mehr wollen. Es werden keine Tiere für diesen Park gefangen.
Worauf extra hingewiesen wurde ist, dass man auf keinen Fall die Finger durch die Gitter stecken soll. So ein Papageienschnabel kann da ganz schön was anrichten. Es gab Aras, einen Graupapagei, Amazonen, Tukane, verschiedene Sittiche, Rehe, Schildkröten, ein Tier was aussah wie ein Rieseneichhörnchen ohne Schwanz (keine Ahnung wie das Tier heißt) und noch ein weiteres Tier, dessen Name mir nicht bekannt ist. Es sieht ein bisschen aus wie ein Nasenbär und ist eigentlich richtig niedlich und knuddelig. Allerdings hat es wahnsinnig scharfe Krallen und Zähne, was das Knuddeln mit ihm eher unwahrscheinlich macht. Dieses Tier wird von vielen Einheimischen als „Wachhund“ gehalten. Wer so ein Tier daheim hat, braucht sich absolut keine Sorgen über Einbrecher machen.
Von der Schmetterlingshalle war ich ziemlich enttäuscht. Okay, ich bin auch verwöhnt vom Schmetterlingspark auf Usedom, den ich letztes Jahr besucht habe. Da kommt wohl so schnell nichts heran. Es gab relativ wenige Schmetterlinge und auch nicht gerade viele verschiedene. In einer Ecke hing ein Schaukasten mit den verschiedenen Entwicklungsstufen eines Schmetterlings. Was mir gut gefallen hat, waren die ziemlich großen Weihnachtssterne. Hier müssen sie gehegt und gepflegt und mit Sie angesprochen werden (was bei mir trotzdem mit Erfolglosigkeit gedankt wird) und dort wachsen sie wie Unkraut, genau wie Orchideen.
Anschließend ging es noch für einen kurzen Stopp nach West End Village. Das muss wohl der Tauchertreff auf Roatan sein. In einer kleinen Bar gab es eine kleine Erfrischung. Eigentlich hätte man auch einen Honduraskaffee bekommen sollen, was leider nicht der Fall war. Obwohl, bei der Hitze dort hätte ich wohl auch keinen Kaffee trinken wollen.
Ganz sehr geärgert habe ich mich über so ein paar „ältere Wachteln“. Die beiden „Damen“ meinten wohl, es wäre unter ihrer Würde, sich die bereitgestellten Erfrischungen selbst so holen. Sie setzten sich demonstrativ und völlig überheblich an einen Tisch und meckert recht unmissverständlich herum. Unser Reiseleiter hat das recht elegant gelöst, sie gefragt was sie möchten und es an der Bar besorgt. Lachen musste ich dann, als die Beiden eine Rechnung präsentiert bekommen haben. Die bereitgestellten Getränken waren nämlich im Preis inbegriffen. Hoffentlich hat der Barkeeper für das unmögliche Verhalten noch ein bisschen was draufgeschlagen.
Die Rückfahrt zum Schiff dauerte ungefähr eine halbe Stunde in der wir noch einiges über Land und Leute erfahren haben, Zum Beispiel das der Schulbesuch in Honduras sehr teuer ist.
Am Schiff angekommen hieß es dann warten. Bis dreitausend Leute wiede auf dem Schiff sind, da vergeht schon einige Zeit. Glücklicherweise standen wir im Schatten unseres Schiffes und schon da war es unheimlich heiß. Während der Warterei durften wir erleben, dass es auch Amerikaner gibt, für die eine Schlange nicht bedeutet, sich wie alle anderen hinten anzustellen. Ooh, da ging plötzlich ein Tumult los…
Fazit
Ein rundum gelungener Ausflug, der auch von der Zeit besser geplant war, als in Belize. Bezahlt haben für die vierstündige Tour 51,00€. Das ist zwar nicht unbedingt ein Schnäppchen, aber doch noch respektabel. Falls jemand man nach Roatan kommt und ein bisschen was von der Schönheit der Natur sehen will, dem kann ich diese Tour nur empfehlen! weiterlesen schließen
Ein wunderschöner Vogel von Hatifa
Dieser merkwürdige Nasenbär von Hatifa
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