Pro:
Schreibstil an sich, Illustrationen, Preis
Kontra:
Charaktere, Geschichte, Parallelen, Komerz, Kurzweilig
Empfehlung:
Nein
Hallo ihr Lieben,
Heute geht es mal wieder um ein Buch welches ich ausgelesen habe. Diesmal geht es aber natürlich nicht um irgendein Buch sondern um das vielseitig angepriesene Buch „Reckless“ von Cornelia Funke. Alles weitere erfahrt ihr natürlich wie immer nach meiner typischen Inhaltsangabe die zur besseren Übersicht dient.
Inhaltsangabe:
1. Kaufgrund und Kaufort sowie der Preis…Einfach nur schnell in die Buchhandlung
2. Die Fakten / Die Aufmachung
3. Die Autorin - Cornelia Funke
4. Der Klappentext
5. Kurz und Knapp - Worum geht es eigentlich?
6. Die Protagonisten - Jacob, Will, Fuchs und Clara
7. Meine Erfahrungen
8. Danksagung
1. Kaufgrund und Kaufort sowie der Preis…Einfach nur schnell in die Buchhandlung
Diesen Dienstag war es endlich soweit! Cornelia Funkes neuester Roman „Reckless – Steinernes Fleisch“ kommt endlich in den Handel. Mein bester Freund und Lesepartner Manuel und ich haben uns schon Monate lang drauf gefreut wieder etwas von Frau Funke lesen zu können, wir besaßen die Leseproben und verfolgten teilweise sogar den offiziellen Countdown auf der Reckless – Internetseite. Als ich dann mit meiner Schwiegermutter in der Stadt war habe ich mir das Buch dann auch direkt zugelegt. Das Buch kostet 19,95 Euro und ist somit ein sehr günstiges gebundenes Buch. Darüber bin ich im Übrigen auch froh denn mehr hätte ich im Nachhinein nicht zahlen wollen.
Natürlich gibt es das Buch in allen Internetbuchhandlungen sowie in jedem Buchladen. Der Preis ist überall der gleiche.
2. Die Fakten / Die Aufmachung
• Verlag: (Dressler)
• 2010
• Ausstattung/Bilder: 2010. 352 S. m. Illustr.
• Seitenzahl: 346
• Reckless Bd.1
• Altersempfehlung: ab 13 Jahren
• Deutsch
• Abmessung: 216mm x 163mm x 39mm
• Gewicht: 712g
• ISBN-13: 9783791504858
• ISBN-10: 3791504851
• Best.Nr.: 26526083
Das Buch ist bisher nur als gebundenes Buch erschienen und besitzt einen schwarzen Umschlag auf dessen Vorderseite sich der Name des Buches und der Autorin in Silber absetzt. Schaut man auf das Cover kann man einen grünen Menschen erkennen der sich in einem wiederum silbernen spiegel befindet. Das Gesicht ist fragend aber eigentlich nicht angsteinflößend.
Das Cover gefiel mir mittelmäßig. Es ist eine neue und originelle Idee. Allerdings mag ich kitschig schimmernde Cover nicht und dieses schimmert sehr kitschig. Mit gefällt das Buch besser wenn ich den Umschlag abnehme und das schwarze Buch in der Hand habe auf dem das Gesicht ebenfalls nochmal abgedruckt
3. Die Autorin – Cornelia Funke
Cornelia Funke wurde 1958 in Dorsten geboren und ist Kinder – und Jugendbuchautorin. Bekannt wurde sie im Jahre 2002 als ihr Werk „Der Herr der Diebe“ in den USA den großen Durchbruch errang. Auch ihre Tintenwelt-Trilogie ist weltberühmt. (Auch die Verfilmung des ersten Teils).2010 erscheint nun ihr neuer Roman „Reckless – Steinernes Fleisch“.
4. Der Klappentext
Es war einmal,
hinter dem Spiegel
in einer Welt voller Zauber und Gefahren
zwei Brüder,
von denen der eine auszog
den anderen zu retten.
Beeil dich Jacob Reckless,
der Stein wächst schnell.
5. Kurz und Knapp – Worum geht es eigentlich?
Wir befinden uns in der Welt hinter dem Spiegel. Jacob entdeckte diesen Ort als er um seinen Vater trauerte und den Spiegel mit einem Hinweis auf seines Vaters verschwinden in Vaters Arbeitszimmer fand.
Und auf einmal ist sein Bruder Will da, doch auf ihm liegt ein Fluch. Der Fluch der schwarzen Fee lässt ihn zu einem Goyl werden. Doch ein ganz besonderer Goyl. Er ist der Jadegoyl und den möchte die Schwarze Fee bei sich wissen und schickt ihre Männer ihn zu holen. Doch Jacob verfolgt ein anderes Ziel: Er möchte den wachsende Stein auf der Haut seines Bruders soll sich wieder in Menschenhaut verwandeln. Mit Hilfe von Clara, Fuchs und Vailant gerät er in ein Abenteuer durch die Welt hinter dem Spiegel.
6. Die Protagonisten – Jacob, Will, Fuchs und Clara
Jacob
Jacob ist eine Person die in der Geschichte eine Entwicklung zumindest einigermaßen durchmacht. Am Anfang des Buches als er die Welt hinter dem Spiegel entdeckt ist er ein ängstlicher Junge. Im Buch wird er dann der „Held“ hat kaum Angst vor Situatione. Stürzt sich in jeden Kampf hinein und gibt für seinen Bruder alles. Nur ein einziges Mal bemerkt man an ihm eine gewisse Angst um sich selber. Ansonsten gelten seine gesamten Sorgen den anderen.
Will
Über Will kann man meiner Meinung nach nicht viel Schreiben. Gerade bei dieser Person hätte Funke di Verwandlung mehr fokussieren müssen. Man findet leider nicht viele Stellen an denen diesen Thema oder auch andere Gefühle von Will thematisiert werden. Lediglich die Liebe zu Clara und der Missmut dem eigenen Bruder gegenüber wird hier einigermaßen deutlich.
Fuchs
Fuchs ist ein junges Mädchen und stammt aus der Welt hinter dem Spiegel. Sie ist eine Gestaltenwandlerin und ihr Charakter wird gut thematisiert und auch mit vielen emotionalen Gefühlen bestückt. Viel über ihre Vergangenheit erfährt man aber leider nicht, lediglich wieso sie Gestaltenwandlerin ist. Im Gegenzug dazu kommt ihre Liebe zu Jacob relativ gut rüber.
Clara
Clara kommt aus der Welt jenseits des Spiegels, sprich aus unserer Welt. Sie liebt Will und ist bereit für ihn alles zu riskieren. Leider wird auch sie nur als Medizinstudentin besprochen. Alles andere wird verschwiegen.
7. Meine Erfahrungen
Ich hätte persönlich nicht gedacht, dass das Buch die Wertung bekommen würde aber ich kann auch bei einer Cornelia Funke leider keine Ausnahme machen und somit kommt hier meine Rezension und mein Bild über dieses Buch:
Gut gelungen ist Frau Funke der Einstieg in „Reckless“. Man hat nicht das Gefühl man würde in eine Geschichte reingeworfen. Auch wenn Jacob zu diesem Zeitpunkt schon Jahre in der Welt hinter dem Spiegel verbracht hat ist es in Ordnung die Geschichte an der Stelle zu beginnen wo sie beginnt. Allerdings wäre ich persönlich eher an seinen Schatzsuchen interessiert die in dem Buch nur kurz angerissen werden.
Funke schreibt in der Autorenperspektive die ich immer dann kritisiere wenn man ein Buch schreibt in dem man besonders viel Emotionen rüberbringen möchte. Dies ist hier zweifelsohne der Fall. Die Perspektive ist aber auch eine Geschmackssache sie ist kein Hauptkritikpunkt und wurde wie von Funke gewohnt sehr gut umgesetzt.
Auch der Schreibstil entspricht an sich dem hohen Niveau von Cornelia Funke. Es ist kein 0815 Geschreibsel sondern man merkt, dass Funke ihren Beruf versteht. Es gibt viele Interpretationsabsätze wo einem Leser das Herz aufgeht. Jedoch finde ich, dass es für ein Kinderbuch und für die Story teilweise etwas too much ist. Ich möchte aber nicht groß an Funkes Schreibstil rummäkeln. Es gibt Autoren die hätten dies verdient aber sie sicherlich nicht. Wobei das Buch wie gesagt nicht an ihre anderen Bücher (Drachenreiter, Herr der Diebe, Tintenwelt – Trilogie….) herankommt.
Denn was an diesem Buch fehlt ist einfach das gewisse Etwas, die Liebe zu der Story, zum Buch selber. Genau das fehlt mir in dem Buch.
Die Geschichte wäre ohne ihren guten und niveauvollen Schreibstil drittklassig. Es ist nichts neues und viele bemängeln hierzu auch, dass Elemente aus anderen erfolgreichen Büchern eingearbeitet wurden. So erinnert der Spiegel doch sehr an die Chroniken von Narnia und auch das Ende hat parallelen zu Eragon. Auch die Geschichte greift auf Dinge zurück die zwar gewollt sind aber einfach nicht so rüberkommen wie Funke es gerne gehabt hätte. So langweilen mich die Szenen aus den Grimms Märchen und auch die Überfahrt mit den singenden Lorelay finde ich einfach nur langweilig und unoriginell.
Auch wenn ich es größtenteils in Ordnung finde, seine Geschichte mit anderen Geschichten zu füllen oder sich eben die Grimm Welt als Leitfaden nimmt und daraus etwas tolles machen möchte; ist es dennoch schade wenn man dann weder Überraschungseffekte noch das bekommt was man erwartet.
Zudem kommt noch hinzu das die (noch?) sehr blass gehaltenen Charaktere einfach gar nicht richtig in die Geschichte hineinpassen möchten. Irgendwie ist zwischen den Charakteren und der Welt eine Kluft die die ganze Geschichte ein bisschen unglaubwürdig macht (Fantasy ist schon unglaubwürdig aber wenn man das Gefühl hat dass die Charaktere aus einer anderen Geschichte rüber gepackt wurden wird es schlimm). Jacob ist mir persönlich zu wild. Will viel zu zurückhaltend, Vailant ist ein Zwerg und damit ist seine Geschichte schon geschrieben, neues originelles findet man an ihm keineswegs. Clara wird kaum thematisiert obwohl sie mit Will diejenigen sind die der Geschichte durch emotionale Tiefe etwas tolles hätten verleiten können. Alle Handlungen konnte ich bei den Charakteren auch nicht nachvollziehen und mir ist bis auf Fuchs, die gut dargestellt wurde (im Gegensatz zu den anderen) niemand richtig im Gedächtnis geblieben und gerade das mag ich an Büchern sehr. Vorallem wenn sie mehrteilig sind und man wieder auf die Charaktere trifft. Verbunden hat mich nichts mit ihnen.
Positiv erachten kann man hier nur, dass die Geschichte an sich schlüssig und nachvollziehbar war. Sie war nicht spannend aber auch nicht so langweilig das ich das Buch weggelegt hätte. Lediglich originalität und mehr Fantasy hätten nicht geschadet
Das Buch bzw. der Schluss war nicht vorhersehbar liegt aber weniger daran, dass er besonders gut und originell war sondern eher daran, dass ich selten so ein schlechtes und unbefriedigendes Ende gelesen habe.
Einen Cliffhanger gibt es im Übrigen auch nicht. Wenn ich nicht wüßte das es Fortsetzungen geben wird würde ich nicht auf den Gedanken kommen.
Das letzte Lob was ich nun noch ausspreche ist gleichzeitig aber leider schon wieder mit einer gewissen Kritik verbunden. Was mir an dem Buch gefallen hat sind die Illustrationen, jedoch sind diese so zahlreich, dass man sich auch hätte ein Kunstbuch kaufen können. Das Buch war mit seinen knapp 350 Seiten innerhalb weniger Stunden durch und dies vorallem deswegen weil die Illustrationen schon fast 1/3 des Buches einnehmen.
So schön sie auch sein mögen denke ich dort eher an Komerz.
Zusammenfassend muss ich sagen, dass ich enttäuscht bin. Ich habe mich wirklich sehr auf das Buch gefreut und kann eigentlich nur über den Schreibstil und auch über die Illustrationen an sich positiv sprechen.
Auch wenn die Geschichte jetzt nicht allzu langweilig war ist es denn noch nicht das was ich mir vorgestellt habe denn es passt einfach nichts zu einander. Ich kann das Buch leider nicht empfehlen. Vielleicht haben wir Glück mit dem nächsten Teil den ich mir in Hoffnung auf Besserung wohl kaufen werde. Aber auch nur wenn ich grad nichts anderes zu lesen habe. 2 Sterne sind angemessen. Nicht zu viel aber auch nicht zu wenig.
8. Danksagung
Ich danke allen fürs Lesen, Bewerten und Kommentieren des Berichtes
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