Honda XBR 500 Testbericht

Honda-xbr-500
Abbildung beispielhaft
ab 79,22
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Erfahrungsbericht von Allgäuer

Eine Rechtskurve stand unserer Liebe im Weg

Pro:

Preis/Leistung, Sound, Spaß

Kontra:

wird nicht mehr gebaut

Empfehlung:

Ja

Als ich mal wieder einmal ein paar Verschleißteile bei meinem Hondahändler holen wollte fragte ich so nebenbei ob er mir nicht ein preiswertes Gespann zu kaufen wüsste. Ich war ertaunt, dass er wie selbstverständlich meine Frage bejahte und mir einen Zettel mit Telefonnummer in die Hand drückte. Zu Hause vereinbarte ich sofort einen Termin und konnte es kaum noch erwarten bis ich das feilgebotene Gespann anschauen konnte:

Honda XBR 500 mit Velorex 562 Seitenwagen, 44 PS, Serienbereifung, stärkere Speichen, Übersetzung etwas kürzer als normal, eine zusätzliche Gabelbrücke.

In Superpflegezustand stand das schwarze Teil vor mir. Aus der Garage herausgeschoben, den Anlasser gedrückt und schon hörte ich diesen unvergleichlichen Sound, der die Herzen der Motorradfreaks höher schlagen läßt. Aber dieses XBR-Sound ist schon etwas ganz Besonderes. Ein kurze Probefahrt und das Gefährt war meins.

Es war Liebe auf den ersten Blick. Nach ersten Schwierigkeiten mit der Fahrtechnik bei einem Gespann gelang es mir immer besser auch Rechtskurven flott zu nehmen und nach rund 3000 Kilometern erlaubte ich mir auch andere Personen außer meiner Schwiegermutter zu transportieren.

Da es hier um das Motorrad geht und weniger um das Gespann will ich mich auf die maschinenrelevanten Erkenntnnisse beschränken. Die Fahrleistungen waren immer ausreichend um das dritte Rad in die Luft zu bringen. Der Spritverbrauch mit 5-7 Litern pro 100 km ist als gering zu bezeichnen. Die Unterhaltskosten sind – abgesehen vom gespanntypischen Reifenverschleiß – enorm niedrig gewesen. Die Honda ist trotz der Zusatzbelastung durch den Seitenwagen immer absolut problemlos gelaufen. Ausfälle und Pannen sind auf rund 30 000 km nicht aufgetreten. Dabei sehe ich eine neue Kupplung und Gabeldichtringe im Gespannbetrieb nicht als Mangel an.

Bei Tachostand 54 000 km häuften sich die Fehlzündungen wenn bei heißem Motor ruckartig das Gas weggenommen wurde. Nach etwas Spielerei an Zündung und Ventilspiel war das Problem besser aber nicht beseitigt. Der einzige Nachteil war der, dass keiner meiner Kumpels mehr hinter mir in einen Tunnel fahren wollte. Damit konnte ich leben. Ansonsten lief dias Gespann bis ca. 62 000 km ohne weitere Beanstandung. Das Getriebe leiß sich butterweich und präzise schalten und besonders auf kurvigen Strecken war der Spaßfaktor extrem hoch.

Dann war eine Kurve zu eng und das schöne Teil ging ziemlich heftig über ein Böschung in den linken Graben. Gott sei Dank hatten wir keinen Gegenverkehr und konnten so wenigstens noch die Teile zur Finazierung eines neuen Gespannes verwerten.

Auf rund 40 000 XBR Kilometern sind mir nur folgende Schwachpunkte aufgefallen:
Geringe Leistung unter 3000 U/min, schwache Lichtausbeute, unbequemer Soziussitz, geringe Zuladung.

Dem gegenüber stehen folgende Pluspunkte:
Zuverlässigkeit, Kosten, Spaßfaktor, Sound, Optik, Verarbeitungsqualität, Bremsen, Tankvolumen, Verbrauch.

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