Gibson Les Paul Studio Testbericht

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ab 1173,67
Auf yopi.de gelistet seit 07/2008
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Summe aller Bewertungen
  • Klangqualität:  sehr gut
  • Spielgefühl:  angenehm
  • Qualität & Material:  sehr gut
  • Reinigung & Pflege:  sehr unkompliziert
  • Ausstattung:  gut
  • Design:  sehr gut

Erfahrungsbericht von Dave-e

Meine erste Paula

Pro:

Preis, Verarbeitung, Design

Kontra:

halslastig.

Empfehlung:

Ja

Hallo Liebe yopi member und
Hallo Liebe Musiker unter euch,

1 Vorwort

mein heutiger Bericht wendet sich ausnahmsweise mal nicht direkt an die PC Fraktion unter euch sonder eher an die Letztgenannten. Doch bevor ich mit meinem eigentlichen Erfahrungsbericht beginne kurz noch ein kleines Vorwort zur Entstehungsgeschichte des Berichts…



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2. Epiphone – Les Paul
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Kur ein kleines Wort zur Markengeschichte von Epiphone. Epiphone war zunächst ein Unternehmen, das sich auf den Bau von Banjos spezialisierte. Später jedoch begann man auch damit Gitarren herzustellen und wurde zum Konkurrenten von Gibson, einer Firma, die heute einem jeden Gitarristen geläufig sein sollte. Im Späteren Verlauf der Markengeschichte wurde Epiphone von Gibson aufgekauft und zu einer hundertprozentigen Tochter Gibsons gemacht. Im Laufe der 50ger Jahren bauten und entwickelten sowohl Gibson als auch deren Tochter Epiphone ein Gitarrenmodel, das noch heute von sich Namen macht. Die fast legendäre Les Paul, deren Namen auf den Musiker Lester William Polfus, dem Mitentwickler zurückgeht.

Nun ist die Les Paul, die nach der Stratocaster von Fender die wahrscheinlich häufigste Nachgebaute E Gitarre der Welt und jeder E Gitarrist will doch zumindest einmal eine echte Les Paul in Händen gehabt haben.


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3. Kaufentscheidung
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In Punkt 2 schon genannt, ist die Markenträchtigkeit der Firma Epiphone für mich sicherlich ausschlaggebend gewesen. Ich wollte nicht irgend eine Les Paul Kopie oder irgendeinen billigen Nachbau sondern ein Original, zwar nicht von Gibson selbst, denn das wäre für mich wie gesagt schon fast unbezahlbar gewesen, aber denn noch von einer hundertprozentigen Tochter Epiphone. Und die Les Paul Junior BK ist definitiv die günstigste und beste Methode dazu.

Nun weiß jeder Gitarrist, dass man eine Gitarre niemals kaufen sollte ohne darauf gespielt zu haben, und jeder Anfänger der eventuell mit dem Gitarrespielen anfangen möchte, sollte sich dies auch zu Herzen nehmen. Da ich nun bei yopi keinerlei Erfahrungen sammeln konnte, ging es auf in den Musikladen meines Vertrauens, doch zu meiner erneuten Enttäuschung gab es diese Gitarre nicht. Nun muss ich also nochmals zu Gibson kommen, denn diese nutzen ihre Tochterfirma Epiphone hauptsächlich dazu die Gitarren günstiger Anbieten zu können, dies eben zu Ungunsten der Qualität, folgerichtig testete ich das prinzipiell baugleiche Gibson Les Paul Junior ( die nebenbei auch von Billy Joe Armstrong, dem Green Day Gitarristen verwendet wird ;) ) und war durchweg erstaunt, doch immerhin dies war das wirkliche Gibson Original und ich wollte meine Ansprüche nicht zu hoch schrauben.

Folgerichtig bestellte ich meine Wunschgitarre beim Onlinehändler und diese war auch innerhalb von 2 Tagen bei mir eingetroffen


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4. Technische Daten
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So zu den technischen Daten, wenn man das überhaupt so nennen kann…

1 x EP Humbucker
Wrap-Around Tail - Piece
Dot-Inlays
Chrome Hardware
Farbe: Black
6 Saiten

Einige Leute, vor allem die Musiker bzw. Gitarristen unter euch, mögen jetzt stutzig werden. Nur ein Pickup ( Tonabnehmer ) ? Ja genau dasselbe hab ich mich auch gefragt, aber ich muss mittlerweile selbst fragen: Wieso denn 2 oder gar 3? Einer ist ganz und gar ausreichend, aber mehr dazu im Punkt Klang.

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5. Erste Eindrücke
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Die Gitarre flog bei mir vor Vorfreude fast aus der Verpackung und ich muss sagen der erste visuelle Eindruck war fantastisch. Die Formgebung der Les Paul war gigantisch und traf genau meinen Geschmack, wobei hier auch wieder der lateinische Grundsatz „Suum Cuique – Jedem das Seine“ gilt. Doch für mich ist die klassische Les Paul Form das non plus ultra. Beim ersten genaueren Begutachten fiel mir schon gleich auf, dass der erste Eindruck nicht täuschte. Die Verarbeitungsqualität war verglichen mit dem wirklich erstklassigen Preis ausgezeichnet. Gegenüber meines No Name Fabrikates lagen Welten und das gesamte Äußere stimmte einfach


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6. Klang
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Ja dann war es nun soweit, die Gitarre wurde direkt mal grob gestimmt und direkt ab in den Verstärker um den Klang zu bekommen. Nun wären wir natürlich auch schon beim Punkt der Klang wird natürlich über den verwendeten Verstärker und die Effektgeräte größtenteils mitbestimmt, deshalb möchte ich hier nur ein grobes Referendum geben.

Weiterhin sei noch vorweg gesagt, dass es nicht mein Plan war die Gitarre so wie sie bei mir angekommen war zu spielen. Die Epiphone Les Paul Junior BK ist und bleibt mit ihren 120 € eine Anfängergitarre, die durchweg für jeden geeignet ist, der das Gitarrenspielen erlernen will und schon von Beginn an auf gute Qualität setzen möchte. Ich hingegen wollte die Gitarre ja auch schon als Leadgitarrist in meiner Band einsetzen in sofern stand es für mich außer Frage den eingebauten Epiphone Humbucker ( spezieller Name des Tonabnehmers, der soviel bedeutet wie Brummunterdrücker ) durch einen anderen zu ersetzen. Dazu aber mehr in einem anderen Bericht von mir, in diesem hier möchte ich ausschließlich auf den Klang der Epiphone mit dem EP Pickup eingehen.

Zunächst einmal hörte ich rein gar nichts als ich die Gitarre in den Verstärker stöpselte und das war definitiv auch gut so und überraschend für mich. Wo meine billige Fenderkopie mit Singlecoil Tonabnehmern schon kläglich versagte und störende Nebengeräusche erzeugte war es bei der Les Paul erstmal still! Der Humbucker schien folgerichtig einmal seinen Dienst zu tun, dann kam für mich die Überraschung!

Nach den ersten paar gespielten Akkorden war ich schon sehr überrascht, der Klang war für mich vorerst einmal phänomenal, nur die billige Kopie der Fender als Referenz war es für mich unglaublich wie viel Druck hinter der Epiphone im Distorted, also verzerrten Modus steckte, zumal nur ein Tonabnehmer verbaut war. Schnell waren dann auch schon andere Einstellungen an dem Verstärker und an der Gitarre selbst getroffen (die Junior verfügt über einen Volume- und einen Toneregler die definitiv ausreichen um in Kombination mit den Verstärker Einstellungen ein breit gefächertes Klangbild zu ermöglichen). Schnell waren die ersten Lieder von Offspring, Sum 41, Blink aber auch und natürlich Green Day gespielt, denn schließlich war die Gitarre ja schließlich ne Originalkopie zu der von Billy Joe Armstrong, zumindest von der Form her ;)

Nach längerer Verwendung viel mir dann auch auf, dass der Clean Mode ziemlich sauber rüberkommt und nicht etwa schwammig wird, wie man es eventuell von andern Humbuckern her kennt. Weiterhin ist mir dann auch aufgefallen, dass der Humbucker einen ziemlich hohen Output hat, also die Höhen besonders betont werden, was man bei meiner alten Gitarre immer noch durch Schrägstellung der Pickups ausgleichen musste.

Ein kleines Manko war dann aber nach den ersten Paar Tagen doch zu finden. Drehte man den Toneregler fast ganz auf, so kamen dann doch einige kleine Störgeräusche durch, doch wie gesagt, ich wollte die Gitarre ja nicht so weiterverwenden. Kommen wir also zum nächsten Punkt.


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7. Bespielbarkeit
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Die Bespielbarkeit des Instrumentes ist für mich im Endeffekt der ausschlaggebende Faktor gewesen. Ich stellte wiederum nicht sonderlich hohe Ansprüche, schließlich war das kein Gibson Original. Im Nachhinein stellte ich aber fest, ich hätte es besser getan. Die Epiphone hält in diesem Punkt klar mit ihrem Großen Bruder der Gibson mit. Die Gitarre liegt einfach perfekt in der Hand. Besonders gefällt mir der schwarz lackierte Hals der Gitarre, an dem man nicht mehr kleben bleibt, wie man es vielleicht von andern Gitarren her kennt.

Als nächstes aufgefallen ist mir das Gewicht der Gitarre. Sie ist vergleichsweise wirklich unglaublich leicht. Wohingegen mich meine alte Gitarre fast gen Boden zog ( und ab und an auch mal Rückenbeschwerden verursachte) hat die Epiphone Les Paul Junior einen extrem leichten Korpus. Hier kommt aber auch ein kleines Manko hinzu was nun nur mich persönlich stört, für den anderen aber ganz angenehm sein kann. Perfekt ausbalanciert ist die Gitarre nicht, d.h. der Hals ist etwas schwerer als der Korpus, muss also deshalb mit angehoben werden und fällt beim loslassen praktisch hinunter. Das wirkt sich allerdings nicht sonderlich auf die Bespielbarkeit des E Gitarre aus.

Im Allgemeinen bleibt also der positive Gesamteindruck erhalten. Weiterhin ist die Junior auch in den oberen Bünden, dank einer Auskerbung aus dem Korpus, sehr gut bespielbar. Auch an der Brücke sind keinerlei Scharfe kannten, oder sonstige Ecken, an der man schon mal mit der Hand beim palm muted (Technik bei der die Saiten mit der Handkante gedämpft werden) spielen anstoßen könnte.


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8. Aussehen
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Ja was soll man zum Aussehen bzw. Design der Gitarre noch groß sagen? Die Les Paul, oder Paula, wie sie auch des Öfteren liebevoll genannt wird trifft eigentlich genau meinen Nerv, aber wie gesagt, hier muss wirklich jeder selbst entscheiden welche Form er am für sich am besten Empfindet. Die Junior selbst ist schwarz glänzen lackiert. Es gibt sie aber auch in Silber. Gänzliche Individualisten können ja den Korpus abschleifen und umlackieren. Weiterhin sind die durchsichtigen Tone- und Volumeregler ein Blickfang. Alles in allem ist Epiphone bzw. Gibson in Sachen Design eine rundum gelungene Sache gelungen.

Macht euch doch selbst ein Bild und schaut euch im wahrsten Sinne des Wortes doch mal meine angehängten Bilder an… PS: Auch ein Blick in mein Profil zeigt die Junior in Aktion *ggg*

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9. Preis Leistung
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Das Preis-Leistungsverhältnis der Epiphone Les Paul Junior BK ist meines Erachtens einfach ungeschlagen. Für sowenig Geld eine echte !! Les Paul sein Eigen nennen zu können ist schlichtweg umwerfend und an dieser Stelle auch noch ein kleiner Tipp für all diejenigen die wirklich mit dem Gedanken spielen sich eine Gitarre zulegen zu wollen. Die Junior bietet euch alles was ihr braucht und ihr werdet lange Zeit damit zu frieden sein.


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10. Fazit
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Nach mittlerweile fast 5 Monaten darf ich die Les Paul nun schon mein eigen Nennen und mich hat die Gitarre noch nie im Stich gelassen, sowohl auf Bandproben, als auch auf kleineren Gigs lässt sie sich einfach perfekt einsetzen. Abschließend bleibt zu sagen, dass die Gitarre eigentlich für jeden was ist, vom Anfänger bis zum Musiker, der auch mal einige Auftritte damit zu bestreiten hat. Für den Vollprofi ist sie natürlich nicht zu empfehlen, da diese dann doch etwas höhere Ansprüche haben. Weiterhin will ich nochmals darauf hinweisen, dass ich die Junior schon längere Zeit nicht mehr mit dem Originalpickup verwende, sondern einen EMG HZ H4 eingebaut hab, der die Gitarre zu einem wirklich hochwertigen Instrument macht.

An dieser Stelle geht also klar ein Dank in Richtung Epiphone, die eine Gitarre zu diesem Preis herstellen können. Deshalb gibt’s von mir auch trotz geringster Mängel in Sachen Output des Pickups volle 5 von 5 Sternen.


An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön fürs Lesen, falls ihrs komplett ausgehalten habt, denn das Thema ist sicherlich nicht für jeden interessant.

Euer Dave-e

PS: Einen Erfahrungsbericht zu meinem momentanen Verbauten Pickup EMG HZ H4 gibt’s später.

18 Bewertungen, 1 Kommentar

  • Anton

    23.04.2010, 13:04 Uhr von Anton
    Bewertung: sehr hilfreich

    SH toller Bericht... freue mich über Gegenlesungen