Emmi Candle Light Testbericht

Anschaffung:

Über Silvester war ich bei meinen Eltern, gemeinsam mit einigen weiteren Gästen. Als wir eines Abends mal nur zu dritt zum Essen daheim waren, holte meine Mutter ihre neuste Anschaffung heraus: Ein Mini-Raclette namens "Emmi Candle Light Raclette", das nicht mit Strom, sondern mit Teelichtern betrieben wird.
Nun war ich in der Runde der größte Käse- und Raclettefan. Dummerweise habe ich zu Hause nur ein richtig großes Raclette für vier bis acht Personen, und allein oder mit nur einem Gast lohnt es sich einfach nicht, das Teil anzuschmeißen, zumal es auch noch schwierig zu reinigen ist. Und so komme ich nur selten zu einem Racletteessen daheim.
Es stellte sich heraus, dass das Raclette für drei Personen schon recht deutlich an seine Kapazitätsgrenzen stößt. Ich fand es aber einfach super, und so dauerte es nicht lange, bis ich meine Mutter beschwatzt hatte, mir ihr Mini-Raclette abzutreten.

Das Produkt:

Das Raclette besteht aus einem Untersetzer für die Teelichter, einem Rahmen, der mit Steckern auf diesem Untersetzer befestigt wird, dem beschichteten Racletteschälchen mit Griff sowie einem Holzspatel. Ob die vier Teelichter auch in der Packung enthalten waren, konnte mir meine Mutter nicht mehr mit Sicherheit sagen.
Meine Mutter erzählt mir, dass das Raclette im Supermarkt als Aktionsprodukt beim Käse verkauft wurde, der Preis soll bei ca. 15 Euro gelegen haben. Ich selbst habe das Raclette allerdings noch nicht im Handel gesehen.

Das Produkt im Einsatz:

Was Raclette ist und wie es funktioniert, muss ich wohl nicht ausführlich erklären. Raclette besteht in erster Linie aus Käse, wobei in den Supermärkten spezielle Raclettekäse verkauft werden, sich aber auch viele andere Hart- und Scheibenkäse dafür eignen. Dazu kann man beispielsweise Zwiebeln, Pilze, Kapern, Gemüsestückchen mit ins Racletteschälchen tun und mitbraten, oder man kippt den fertig geschmolzenen Käse über Brot oder Kartoffeln. Weitere Variationen sind natürlich auch problemlos möglich!


Im Fall des "Emmi Candle Light Raclette" wird, wie der Name schon sagt, kein Strom zum Anheizen des Racletteschälchens benutzt, sondern Teelichter. Im Internet habe ich gelesen, dass es angeblich mit zwei Teelichtern funktioniert, aber meine Mutter hat vier benutzt und mir auch vier mitgegeben, und da die vier Teelichter gerade in den Untersetzer passen und vier Lichter natürlich schneller und gleichmäßiger als zwei den Käse schmelzen, bin ich bei dieser Version geblieben.
Beim Ausprobieren des Raclettes war ich natürlich extrem gespannt, ob das mit den Teelichtern überhaupt klappt und wie lange es wohl dauert, bis der Käse schmilzt. Die erste Scheibe dauerte tatsächlich ziemlich lange. Es stellte sich aber raus, dass das wohl einerseits daran lag, dass das Schälchen noch kalt war und andererseits auch der Käse direkt aus dem Kühlschrank kam. Bei den weiteren Käsescheiben fing der Käse dann sehr schnell an zu brutzeln.

Beim Essen bei meinen Eltern, hatte meine Mutter speziellen Raclettekäse von Aldi besorgt, der den großen Vorteil hatte, dass eine Doppelscheibe davon exakt das Idealformat für das Racletteschälchen hatte. Doppelscheibe bedeutet dann allerdings nicht, dass man hinterher auch noch zwei separate Scheiben hätte, da sie natürlich ineinander verlaufen.
Bei mir zu Hause habe ich jetzt mehrfach Leerdammer Caractère fürs Raclette benutzt, was wirklich extrem lecker ist. Allerdings muss man die Scheiben aufs richtige Format fürs Schälchen zurechtstutzen.


"Dinner for one":
Für eine Person ist das kleine Raclette perfekt geeignet. Ich habe festgestellt, dass immer gerade dann eine neue Käsescheibe fertig ist, wenn ich eine samt Beilagen aufgespeist habe. Das funktioniert absolut perfekt!

"Dinner for two":
Bei zwei Personen ist das Candle Light Raclette zwar sehr romantisch, vor allem, wenn man alles andere Licht ausschaltet, allerdings sollte der Hunger nicht allzu groß sein. Für ein romantisches Essen, bei dem das Gespräch im Vordergrund steht, ist es aber durchaus noch zu empfehlen.
Ansonsten möchte ich als Beilage Pellkartoffeln empfehlen - da ist derjenige, der gerade keinen Käse hat, wenigstens noch mit Kartoffelschälen beschäftigt ;-)

"Dinner for more than two":
Für mehr als zwei Personen halte ich das Raclette nicht mehr wirklich für geeignet. Da wartet immer jemand hungrig auf seinen Käse, während noch der des Vordermanns brutzelt.
Darüber hinaus halte ich das Gerät zwar für ein ruhiges Essen für geeignet, für Familien mit Kindern finde ich es aber - auch abgesehen vom Kapazitätsproblem - auch deshalb für ungeeignet, weil die Konstruktion nicht ganz fest ist. Ich denke, ein aktives, vielleicht auch ungeduldiges Kind könnte den Rahmen durchaus zum Kippen bringen, und das könnte dann mit den Kerzen schon gefährlich werden.


Abwasch:
Bei allen Gerichten mit geschmolzenem Käse sollte man sich natürlich auch Gedanken über den Abwasch machen, denn angebrannter oder angeklebter und eingetrockneter Käse gehört ja nicht unbedingt zu den ganz leicht wieder entfernbaren Resten.
Beim Candle Light Raclette war ich aber positiv überrascht. Erst einmal bleibt überhaupt kaum mal was im Schälchen kleben - wenn man lange genug abwartet (nämlich bis der Käse auf kompletter Fläche Blasen schlägt), dann löst sich die ganze Scheibe absolut problemlos vom Schälchen, sobald man es schräg hält und den Käse auf den Teller gleiten lässt. Da ist nicht einmal der Holzspatel nötig. So brennt natürlich auch gar nicht erst was an.
Das einzige, was übrig bleibt, ist ein wenig Fett im Schälchen. Und das ließ sich selbst, als ich einmal nicht sofort abgewaschen habe, ganz leicht mit einem Schwamm und etwas Spülmittel abwischen. Hinterher abtrocknen, und das Raclette ist wieder einsatzbereit!

Fazit:

Das Emmi Candle Light Raclette ist eine gute Alternative für Racletteessen mit ein bis maximal zwei Personen. Durch das Kerzenlicht wird's gemütlich, und die Geschwindigkeit ist für ein bis zwei Personen ebenfalls ausreichend.
Achtung: Nicht ganz kindersicher!