P.S. Ich liebe Dich (Taschenbuch) / Cecelia Ahern Testbericht

Es gibt Bücher, die auf den Bestsellerlisten oben sind, die man aber trotzdem nicht lesen mag ... Manchmal einfach aus „Trotz“, manchmal, weil man sich ein Vorurteil bildet. Für mich gehörte „P.S. Ich liebe Dich“ dazu. Auf mich machte schon der Titel den Eindruck eines typischen Frauenromans. Schmalzig und wahrscheinlich auch langweilig. Dann erwähnte vor ein paar Wochen eine Kollegin das Buch. Gut, eine KollegIN, also auch eine Frau. Doch was sie so erzählte, klang nach einer etwas anderen Geschichte, die vielleicht ein wenig in Richtung von Mark Levys „Solange du da bist“ geht. Ob das tatsächlich so ist oder ob es sich doch „nur“ um einen üblichen Frauenroman handelt, dazu nun Stück für Stück mehr.


INHALTSVERZEICHNIS:
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1. Die Autorin: Cecilia Ahern
2. Ort und Zeit der Handlung
3. Die (Haupt-)Figuren
***a) Holly
***b) Sharon
***c) Jack
***d) Richard
***e) Daniel
***f) Der „Rest der Familie“
4. Die Handlung
5. Themen
***a) Abschied – der Tod eines geliebten Menschen
***b) Liebe
***c) Freundschaft
***d) Geschwister
6. Vergleich mit „Solange du da bist“
7. Zielgruppe
8. Angaben zum Buch
9. Pro & Contra
10. Fazit


1. DIE AUTORIN: CECILIA AHERN
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Cecilia Ahern ist eine unbekannte Autorin …. Stimmt irgendwie. Stimmt auch nicht. Cecilia Ahern ist eine bekannte Schriftstellerin! Auch hier gilt: Das trifft zu ... und auch wieder nicht. Denn die relativ junge Autorin (Jahrgang 1981) feierte mit „P.S. Ich liebe dich“ ihr überaus erfolgreiches Debüt und schaffte es weltweit auf die Bestsellerlisten. Auch mit ihrem zweiten Roman, Für immer vielleicht“, hatte sie Erfolg, erhielt unter anderem den internationalen Buchpreis „Corine“.
Bekannt war der Name Ahern auch schon vor Cecilias Erstlingsroman. Ihr Vater ist der irische Politiker Bertie Ahern, der 1997 zum Ministerpräsidenten wurde.


2. ORT UND ZEIT DER HANDLUNG
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Der Roman wurde 2004 erstmals veröffentlicht, die Handlung spielt auch in der Gegenwart. Und da Autorin Cecilia Ahern aus Irland stammt, ist der Schauplatz der Geschichte dann auch ihre Heimatstadt, die irische Hauptstadt Dublin.


3. DIE (HAUPT-)FIGUREN
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***a) Holly Kennedy
Sie ist die Frau, die ganz im Zentrum der Geschichte steht. Holly ist zunächst noch 29, wird dann im Laufe der Erzählung 30 Jahre alt. Und zunächst begegnet man dieser Figur in einer überaus tragischen Situation. Denn Holly trauert um ihren Mann Gerry. Beide waren gemeinsam auf der Schule, haben sich dort kennen und lieben gelernt. Für Holly ist nun die Trauer übermächtig, so jung ihren Mann verloren zu haben. Sein Tod hat sie auch insgesamt aus der Bahn geworfen: Sie hat ihren Job aufgegeben, um in seinen letzten Monaten für ihn da zu sein. Und nach seinem Tod kann sie nicht mehr essen, schläft kaum, kann ihre Gedanken nicht ordnen, weint ständig.
Eigentlich ist das schon ein großer Teil dessen, was man zunächst unter dem Punkt Handlung verbuchen könnte. Es beschriebt aber zugleich diese Figur. Sie wirkt für eine so junge Witwe „normal“, denn wahrscheinlich würden die meisten von uns relativ ähnlich um den Mann (bzw. die Frau) an unserer Seite trauern.
Doch mit der Zeit lernt man Holly auch anders kennen, erfährt, dass sie gerne getanzt hat, dass sie gut zuhören kann, dass sie sehr engagiert sich auch um eine Aufgabe oder um ihre Mitmenschen kümmert.
Aus meiner Sicht hat Cecilia Ahern eine recht runde Hauptfigur geschaffen, eine, die zwar durch Gerrys Tod aus der Bahn geworfen ist, die aber auch lernt, ihr Leben neu in ihre Hände zu nehmen und dabei weder zu schwach noch zu stark ist.

***b) Sharon
Hollys beste Freundin kennt – wie ihr Mann John – Holly und Gerry ebenfalls schon aus Schulzeiten. Sie ist die Art von bester Freundin, die immer da ist, die Trost zu geben versucht (auch wenn das direkt nach Gerrys Tod unmöglich scheint), die zuhört, die versucht, Holly auf andere Gedanken zu bringen.

***c) Jack
Insgesamt hat Holly vier Geschwister, Jack stand ihr aber immer am nächsten, da beide nur zwei Jahre auseinander sind. Jack ist die Art von Mann, die man gerne zum Bruder, zum guten Freund, zum Lehrer hat. Als Dozent ist er bei seinen Schülern äußerst beliebt, er begeistert aber auch seine Freunde mit Witz.

***d) Richard
Na, da hat die Ahern aber reichlich gute Charaktere „erdichtet“, könnte man bisher meinen. Richard schlägt da „aus der Art“. Er ist der älteste Bruder von Holly und Jack Kennedy. Und genau wie auf seine Geschwister wirkt er auch auf mich zunächst spießig, langweilig, unsympathisch, eine echte Spaßbremse. Doch mit der Zeit – und das kann man Cecilia Ahern auch anrechnen – lernt man ihn von anderen Seiten kennen. So kann einerseits Richards Rolle als ältester der Kennedy-Geschwister dazu geführt haben, dass er frühzeitig versucht hat, für sich allein verantwortlich zu sein. Außerdem ist da seine humorfreie und noch viel spießigere Frau Meredith, die ihn ziemlich unter der Fuchtel hat. Erst nachdem sich beide trennen, taut Richard auf, genießt es mehr, auch mit seinen Geschwistern zusammen zu sein und zeigt, dass auch er Spaß verstehen kann.

***e) Daniel
Wenn man es mit einer klassischen Liebesgeschichte zu tun hätte, müsste er Hollys neuer Mann werden. Daniel ist dunkelhaarig, muskulös, recht gut aussehend. Ihm gehört ein Club. Und er erweist sich schnell als guter Zuhörer für Holly, als starke Schulter zum Anlehnen.

***f) Der „Rest der Familie
Ich habe es ja bereits angedeutet: Holly hat vier Geschwister. Neben den Brüder Richard und Jack ist da noch Declan, der Jüngste, ein Filmstudent, der eine Dokumentation über Holly und ihre Freundinnen dreht. Und da ist Ciara, die abgedrehte jüngere Schwester der Hauptfigur, die mit pinkfarbenen Haaren und Liebeskummer aus Australien.
Und da sind die Eltern, Elizabeth und Frank. Schon dadurch, dass sie beim Vornamen genannt haben, wirken sie lockerer als vielleicht manche Mutter- und Vaterfiguren in manch anderen Geshcichten. Dann wieder ist Elizabeth die Frau, die für ihre Kinder da ist, die ihnen zuhört, ihnen hilft.


4. DIE HANDLUNG
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Holly hat ihren geliebten Mann Gerry verloren (er hatte einen Hirntumor) und ist so niedergeschlagen, wie man nur sein kann. Immer wieder denkt sie an die Zeit mit ihm zurück, an die schönen Momente, aber auch an die kleinen Streitigkeiten, z.B., wenn es darum ging, wer das Licht im Schlafzimmer ausschaltet ... meistens zog sie dabei den Kürzeren, musste über den kalten Boden noch einmal zum Lichtschalter, um ihn auszuknipsen. Gerade dieses Moment, dass Ahern und mit ihr Holly die Vergangenheit nicht nur glorifizieren, macht die Erzählung realistisch.
Holly mag mit niemandem reden, nicht mit ihren Freundinnen (neben Sharon ist da noch Denise, die ständig ihre Männer wechselt), nicht mit Eltern und Brüdern. Erst als sie hört, dass bei den Elizabeth und Frank ein Brief von Gerry für sie liegt, horcht sie auf. Vielleicht ist die Liste, von der er immer gewitzelt hatte. Immer wieder hatte Gerry seine Frau aufgezogen, er würde – falls er mal vor ihr sterben würde, ihr eine Liste hinterlassen, damit sie ihr Leben auf die Reihe kriegt und an all die kleinen Kleinigkeiten denkt. Die Hoffnung, noch einmal seine Schrift zu lesen, liebe Worte von ihm zu finden, gibt ihr die Kraft, endlich wieder die Wohnung zu verlassen. Tatsächlich gibt es eine Art „Liste“ von Gerry, es sind zehn kleine Umschläge. Sie darf jeden Monat einen öffnen. Und tatsächlich findet sie gute Ratschläge vor, so den Anschub, sich neue Kleidung zu kaufen (ist auch dringend nötig, da sie vor lauter Trauer nicht gegessen hat und abgemagert ist) und zum Friseur zu gehen. Jeder Schrieb von Gerry endet mit den Worten, die auch Titel des Romans sind: „P.S. Ich liebe dich.“
Auch in den Monaten drauf bekommt Holly von ihrem verstorbenen Mann immer neue Impulse. So schickt er sie zum Karaoke-Singen in den Club von Daniel. Sie hat völlige Panik, da sie nicht singen kann, und ihr der Auftritt schon im voraus völlig peinlich ist. Doch sie überwindet sich. Ihr Gesang ist zwar schief, aber irgendwie ist sie dennoch stolz auf sich. Auf diese Weise hat sie den nötigen Ansporn bekommen, wieder unter Leute zu gehen und auch Dinge zu wagen, die ihr nicht liegen.
Und der Abend hat noch ein gutes: Hollys Freundin Denise lernt den DJ- und Radiomoderator Tom kennen ... Wieder nur ein Mann für einen Monat? Oder ist er endlich die große Liebe für sie?
Holly kommt mehrfach ins Gespräch mit Daniel, fühlt sich von ihm verstanden, getröstet.
Dennoch fällt sie immer wieder in ein Loch, aus dem auch ihre Freundin Sharon sie heraus zu holen versucht. Auch sie und ihr Mann John trauern um Gerry, John und er waren seit dem Kindergarten befreundet, auch für ihn ist der Tod von Gerry ein schwerer Verlust.
An Hollys Geburtstag werden sie und die Freundinnen von Hollys Bruder Declan mit der Kamera begleitet. Die Frauen fallen fast aus allen Wolken, als sie erfahren, dass Declan aus seinem Drehmaterial dieses Abends eine schließlich sogar preisgekrönte Dokumentation gemacht hat „Girls in the City“. Und der Streifen wird auch ein Fernseherfolg mit hohen Einschaltquoten ...
Jeden Monat fiebert Holly dem nächsten Umschlag entgegen, der nächsten Botschaft. Gerry hat für sie, für Sharon und Denise einen Urlaub gebucht, er gibt ihr den „Tritt“ den sie braucht und das Selbstbewusstsein, um endlich einen Job zu suchen, der ihr Spaß macht. An ihren früheren Arbeitsstellen hatte sie immer nie gehangen und war deshalb nie lange auf einem Posten geblieben. Jetzt überlegt sie, wo ihre Talente liegen, hat schon bald die ersten Bewerbungen fertig. Und direkt beim ersten Versuch klappt es: Sie wird Anzeigenbeauftragte für eine Zeitschrift.
Als das Jahr zu Ende geht, merkt Holly: Es fällt ihr zwar immer noch schwer, ohne Gerry zu leben: Doch er ist in ihrem Herzen, dadurch weiter bei ihr. Und er hat es gewollt, dass sie trotzdem weiter lebt, dass sie mit ihren Freundinnen feiert, einen Job findet und sich irgendwann neu verliebt.


5. DIE THEMEN
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***a) Abschied – Der Tod eines geliebten Menschen
Fast jedem wird schon allein bei der Vorstellung mulmig, einen geliebten Menschen zu verlieren. Es ist schon sehr schwer, wenn die eigenen Großeltern oder Eltern irgendwann sterben – selbst wenn sie mehr als 80 Jahre alt geworden sind und damit ein langes Leben hinter sich haben.
Noch schlimmer ist es aber wohl, wenn man den Mann,den (oder die Frau, die) man liebt oder die eigenen Kinder verliert. Holly ist in genau der Situation, 29 Jahre jung, seit mehr als zehn Jahren war sie mit ihrer großen Liebe, ihrem Seelenverwandten zusammen, nun hat sie ihn verloren.
Ich finde es sehr erstaunlich, wie gut Cecilia Ahern die Gradwanderung schafft, einerseits sehr nahe die Gefühle und die Trauer von Holly zeigt, andererseits aber nicht in das zu Seichte abrutscht.
Die Idee, dass Gerry mit Briefen seiner Frau den Weg zurück ins Leben weißt, ist einerseits anrührend. Andererseits frage ich mich, ob ich es an der Stelle von Holly ertragen könnte, jeden Monat ein Schrieben von meinem verstorbenen Mann zu haben, die Mischung aus Trauer und Dankbarkeit zu empfinden, dass er sich so viel Mühe gegeben hat ... denn er hat all diese Dinge organisiert, als er schon todkrank war.

***b) Liebe
Die Liebe zwischen Holly und Gerry war sehr, sehr groß, sie spricht davon, sie und er seien Seelenverwandte gewesen ... eine Nähe also, die es selbst bei vielen anderen Liebes- und Ehepaaren nicht gibt, und die für sie den Abschied von ihm doppelt schwer macht. Gleichzeitig ist auch ihre Liebe natürlich nicht perfekt gewesen, es gab Streitigkeiten, Momente, in denen sie sich früher über ihn geärgert hat.
Ahern zeigt die Liebe aber noch in anderen Schattierungen, so wenn man auf Hollys Bruder Richard blickt. Auch er glaubte zumindest, seine Frau Meredith zu lieben. Doch nach der Trennung, die auch ihn irgendwo schmerzt, wirkt er zugleich erleichtert und befreit. Die vergangene Liebe, an der der Club-Besitzer Daniel hängt, war eine, in der Streit (für Daniel) die Würze des Alltags war. Oder da ist die Liebe zwischen Denise und Tom, sie die früher nie lange bei einem Freund geblieben ist, jetzt aber anscheinend auch ihre Liebe gefunden hat.
Die Liebe der anderen, das heißt für Holly auch immer zu sehen, was sie verloren hat. So gut sie auch mit Sharon (die ein Kind erwartet) und Denise (die ihre Hochzeit mit Tom plant) befreundet ist und so sehr sich Holly über das Glück der Freundinnen freut, so sehr schmerzt es sie auch.

***c) Freundschaft
Gerade der Tod von Gerry lässt Holly erkennen, wer ihre wahren Freundinnen sind: Viele, die früher im Umfeld des Paares mitgefeiert haben, melden sich jetzt nicht mehr – weil sie nicht wissen, wie sie damit umgehen sollen, will es ihnen mit unter auch einfach zu lästig ist.
Sharon und auch Denise dagegen sind richtige Freundinnen, holen Holly aus ihrem Jammertal, hören ihr zu, sorgen aber auch dafür, dass sie wieder lebt und feiert.

***d) Geschwister
Geschwister sind die Menschen, die dich dein Leben lang begleiten ... Diese Worte hört man so oder ähnlich immer wieder. In einigen Fällen kann man froh sein, wenn man einen Bruder oder eine Schwester hat, mit denen man Erinnerungen teilt und auch später noch durch dick und dünn gehen kann, die genau wissen, wie man als Kind war, welche Stärken und Schwächen man hat.
Andererseits ist die heutige Zeit immer mehr die Zeit auch von Wahlverwandtschaften, von guten Freunden wie hier Sharon und Denise.
Hollys Geschwister sind unterschiedlicher wie es kaum geht: Der spießige, langweilige Richard, für den man erst im Laufe der Geschichte und mit seinem leichten Wandel etwas mehr Sympathie empfindet. Jack, den jeder gerne als Bruder hätte, weil er für seine Geschwister da ist, weil er Humor hat, weil er ein lockerer Typ ist. Ciara, die sich verrückt benimmt, wenn sie ständig neue Herausforderungen sucht, sie aber als Schwester trotzdem patent zu sein scheint ... und Declan, der zwar der kleine Bruder ist, aber als Musiker und Filmer trotzdem irgendwie ein „cooler“ ...
Ahern zeigt hier die normale Nähe, aber auch die in anderen Fällen normale Distanz, die man zu seinen Geschwistern haben kann. Auch das finde ich realistisch und damit ein Pluspunkt dieser Erzählung.


6. VERGLEICH MIT „SOLANGE DU DA BIST“
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Mark Levy hat „Solange du da bist“ geschrieben, die Geschichte einer Frau, die im Koma liegt, deren Geist aber in ihrer Wohnung ihren Nachmieter kennen ... und schließlich lieben lernt. Was in einem Satz ziemlich obskur klingt, ist doch eine sehr einfühlsame Liebesgeschichte, die vielen Frauen und auch einigen Männern sehr gut gefällt.
Jetzt, da ich diesen Absatz schreibe, frage ich mich, ob es Ähnlichkeiten gibt zu „P.S. Ich liebe dich“? Doch, es gibt sie, finde ich zumindest. In beiden Fällen sind die männlichen Figuren (hier der verstorbene Gerry) sehr feinfühlig, sind bemüht, die Frauen, die sie lieben, zurück ins Leben zu bringen. Allerdings ist die Geistergeschichte von Levy doch etwas „realitätsferner“, P.S. dagegen wirklichkeitsnäher.


7. LESERSCHAFT
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Ich wollte das Ende des Buches abwarten, um für mich zu entscheiden, ob „P.S. Ich liebe Dich“ eine „typische Frauengeschichte“ ist oder ein Buch, das auch Männern gefallen könnte (auch wenn ich paar Männer kenne, die es durchaus gerne gelesen haben - auch hier wieder eine kleine Parallele zu „Solange du da bist“).
Jetzt, rückblickend, würde ich sagen: An sich werden sicher vor allem Frauen P.S. gerne lesen ... da sie sich besser in die Hauptfigur Holly hinein versetzen können. Das Ende ist aber kein kitschiges Sahnehäubchen ... insofern werden mit ziemlicher Sicherheit auch Männer, die gefühlvolle Geschichten mögen, diese sehr gerne lesen.


8. ANGABEN ZUM BUCH
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Eigentlich wollte ich mir die gebundene Ausgabe zulegen, hatte für diese auch ganz bewusst bei ebay gesteigert. Doch das Buch, was bei mir ankam, war dann doch nur ein Taschenbuch ... Ein Versehen, wie mir die Verkäuferin beteuerte, sie überwies mir dann auch einen Betrag zurück – denn andernfalls hätte ich für das zwar ungelesene aber doch etwas müffelnde Taschenbuch bei ihr mehr bezahlt als im Laden.
Cecilia Ahern – P.S. Ich liebe Dich
Fischer Taschenbuch Verlag, 7. Ausgabe Januar 2006, ISBN-13: 978-3-596-16133-1, 8,95 €
Originalausgabe P.S. I love you, erschienen 2004, HarperCollins London
Eigentlich hatte ich den Fischer Verlag immer für einen mit Qualität gehalten. Allerdings muss ich bei dieser Ausgabe doch Kritik äußern: Das (blau gehaltene) Cover ist sehr dünn und damit knickanfällig. Der Druck im Inneren ist ungleichmäßig, auch das dürfte bei einem Markenhersteller meiner Ansicht nach nicht sein.


9. PRO & CONTRA
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PRO
- Figuren haben positive und negative Seiten – sind dadurch realistisch
- Ahern schafft die Gradwanderung, Trauer zu beschreiben, ohne zu rührselig zu werden
- das Buch lässt sich gut weg lesen
CONTRA
- die Ausgabe: zu dünnes Cover, ungleichmäßiger Druck


10. FAZIT
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Auch ich würde dieses Buch jederzeit weiter empfehlen. Zum einen überzeugt es mich, wenn mich eine Geschichte packt und ich sie einfach nicht weg legen kann. In diesem Fall war es auch die Neugier, ob Ahern ein schnulziges Ende oder ein realistisches wählt ... in diesem Fall fällt es realistisch aus, sie gibt zwar eine Tendenz vor, aber alles weitere bleibt der Phantasie überlassen. Mehr wird hier nicht verraten. ;-)
Noch einmal kann und muss ich es loben, wie gut es der relativ jungen Autorin gelungen ist, die Gradwanderung zu schaffen, Trauer ohne Tränendrüsendrückerei zu beschreiben. Man kann mitfühlen, wie es Holly ergeht, kann nachvollziehen, dass der Tod von Gerry sie aus der Spur bringt.
Sehr gut ist auch: Die Figuren sind weder starke Helden noch insgesamt blöd und langweilig. So scheint Hollys Bruder Richard zwar anfangs ein ziemlicher Idiot, wirkt aber im Laufe der Zeit dann doch menschlicher und sympathischer.
Ein Abschied von einem geliebten Menschen ist (fast) unvorstellbar schwer. Auch Ahern, und mit ihr Gerry zeigt, wie man trotzdem weiter leben kann. Von mir gibt es für P.S. fünf Sterne!