Buchsbaum Testbericht

Buchsbaum
ab 35,78
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Erfahrungsbericht von WeserhexesDarling

Wenn wir alt sind, sind sie endlich groß!

Pro:

läßt sich gut pflegen, später läßt er sich gut beschneiden, sieht hübsch aus, eine immergrüne Pflanze

Kontra:

hochgiftig, wächst sehr, sehr langsam

Empfehlung:

Ja

Liebe Leserschaft!


Da wir die Feste des Kirchenjahres mit unseren Kindern immer feiern, und auch entsprechend dazu die Bräuche versuchen einzuhalten, ergab sich vor einigen Jahren ein Problem für uns zum Palmsonntag. Denn am Palmsonntag kommt man normalerweise mit Palmzweigen in den Gottesdienst. Da wir hierzulande nun mal keine Palmen als natürliche Pflanzen haben, hat es sich hier eingebürgert, dass man anstelle von Palmzweigen verschiedene andere Zweige verwendet. Damals kam das erste Mal das Wort Buchsbaum auf uns zu. Buchsbaum? Was ist das? Fragten wir uns. Eine liebe Mutter aus der Spielgruppe, in welcher meine Frau damals war, erklärte uns dann ein wenig umständlich, das es sich beim Buchsbaum um eine immergrüne Pflanze handelt, die meistens als Heckenpflanze oder als Zierbaum in botanischen Gärten zu finden ist. Sie erklärte sich auch bereit, uns für den Palmsonntag dann ein paar Buchsbaumzweige mitzubringen.

Aber da wir nicht jedes Jahr darauf angewiesen sein wollten, andere darum zu bitten, uns Buchsbaumzweige mitzubringen, kauften wir uns kurzerhand selber zwei Buchsbaumpflanzen. Bezahlt haben wir damals für diese kleinen Pflanzen, die gerade mal 10 cm hoch waren etwa 5 DM je Pflanze. Ob das nun teuer war, oder nicht, vermag ich nicht zu sagen.

Wir erkundigten uns beim Kauf der Pflanzen auch über ihre Pflege und darüber möchte ich hier nun ein paar Worte verlieren.

Der pflanzenkundliche Name des Buchsbaumes ist Buxus sempervirens arborescens.

Hierzulande wird die Pflanze allerdings nur gemeinhin Buchsbaum oder auch einfach nur Buchs genannt. Unsere Buchsbäumchen sind in einem großen Blumenbottich und heißen gelinde gesagt einfach nur Buchsi *lol*. Wenn es also darum geht, die Blumen zu gießen, fragt meine Hexe oft .“Hast du die Buchsi’s auch gegossen?“ , denn meistens vergesse ich die, weil die mehr sonnig stehen, als unsere anderen Pflanzkübel, denn Buchsbaumpflanzen lieben sonnige Standorte. Wenn es längere Zeit warm draußen ist, gießen wir unsere Buchsbaumpflanzen 1x täglich, oder zumindest alle zwei Tage. Doch wenn es lange Zeit geregnet hat, dann reicht es oft, je nach Regenperiode 1 mal pro Woche mit dem gießen, denn die Wurzeln brauchen eh eine Menge Platz, so dass man Buchsbäume auch in großen Pflanzkübeln setzen sollte, und da speichert sich ja automatisch Wasser in der Erde.

Buchsbäume haben recht kleine dunkelgrüne Blätter, welche ein wenig glänzen, so als wenn man sie poliert hätte. Buchsbäume wachsen in die Höhe und in die Breite, und man sollte gerade größere Buchssträucher doch seitlich etwas stutzen, wenn man nicht möchte, dass sie unförmig auseinandergefächert wachsen. Buchspflanzen eignen sich hervorragend für Zierschnitte. Ob man einen großen Buchsbusch nun rund schneidet, das er aussieht wie eine Kugel, oder Kegelförmig ist total egal, nur sollte man den einmal angepassten Schnitt immer pflegen und nachschneiden. Die Blätter sind lederartig, und werden so ca. 2 cm lang. Sie wellen sich am Rand immer ein wenig zusammen. Die Blätter sind in Fächerform aneinandergereiht, und die Zweige sind recht dicht besiedelt mit Blättern. An der Blattoberfläche sehen die Blätter dunkelgrün und wie poliert aus, die Blattunterseite ist von etwas hellerem Grün.

Buchsbaumpflanzen sind zur Flächenbegrünung sehr gut geeignet. Man findet sie sehr häufig in botanischen Gärten oder in Kurparkanlagen. Dort sind sie meist schön in Form geschnitten und erfreuen mit ihren immergrünen Blättern das Auge. Auch in Schlossgärten sind diese Buchsbäume sehr häufig zu finden, denn auch früher hat man schon gewusst, was für hübschen Formen daraus schneiden kann, und so zieren diese Buchsbaumsträucher etliche Schloss- und Villengärten.

Auch auf Friedhöfen findet man Buchsbäume, denn sie eignen sich hervorragend zur Bepflanzung von Gräbern (habe ich mir sagen lassen). Doch das verstehe ich nicht so, denn Buchsbäume lieben eigentlich eher sonnige Standorte, und diese sind auf Friedhöfen eher seltener.

Buchsbäume kann man über viele Jahre hinweg in großen Pflanzkübeln halten, doch man kann sie auch im Garten einpflanzen. Unsere beiden Buchsis sind in Pflanzkübeln.

Buchsbäume vertragen Kälte nicht sehr gut, und sind sehr empfindlich. Aus diesem Grunde sollte man die Wurzeln der Buchsbäume zum Winter hin mit Stroh oder anderen Winterschutzmaterialien vor Kälte schützen, denn frieren die Wurzeln ein, ist der Buchsbaum oft nicht mehr zu retten, und verkümmert. Die Pflanze selber kann aber ohne weiteres sogar klirrenden Frost vertragen und ist eigentlich recht anspruchslos.

Buchsbäume wachsen sehr, ja wirklich sehr langsam. Wir haben unsere Buchsbaumpflanzen nun schon ganze 7,5 Jahre, und die ehemals 10 cm großen Pflanzen sind jetzt erst gerade mal ca. knapp 40 cm groß. Das ist nicht gerade viel, und wir haben festgestellt, das die Buchsis ca. 4 cm pro Jahr bei uns wachsen.

Als wir die Buchspflanzen damals kauften, erhofften wir uns eigentlich, dass sie schnell wachsen, und uns im Laufe der Jahre immer zum Palmsonntag ein paar Zweige abgeben, doch Pustekuchen, da haben wir nicht mit dem langsamen Pflanzenwuchs gerechnet, und darauf hatte uns die Verkäuferin damals auch nicht hingewiesen. *grummel*

Aber wir hegen und pflegen unsere Buchsis trotzdem, und vielleicht können ja mal unsere Enkelkinder davon ihre Palmzweige beziehen ;o).

Unsere Buchsis hatten noch nie Schädlinge, und waren sonst auch bisher immer ohne Krankheiten, also strotzen vor Gesundheit ;o).

Aber so schön, wie Buchsbäumchen auch sind, so gefährlich sind sie auch, denn sie sind hochgiftig. Alle Buchsbaumteile sind giftig, was heißt, Blätter, Stiel und auch Rinde, einfach alles. Wenn man einen Buchsbaum beschneidet, sollte man es entweder mit Handschuhen tun, oder aber sich danach sehr gründlich die Hände waschen. Bei uns ist aber noch nie ein Vergiftungsfall aufgetreten, doch dazu muss ich auch sagen, die Kinder dürfen auch nicht an den Buchsis rumrupfen, da wird die Oberhexe nämlich verdammt sauer.

Vergiftungsmerkmale durch den Buchsbaum können folgende sein: Man kämpft mit Übelkeit, Fieber, Durchfall und muss sich erbrechen. Oftmals bekommt man noch Zittern am ganzen Körper, und manchmal führt es sogar zum Kreislaufkollaps. Sogar Fälle von allergischen Hautreaktionen soll es schon gegeben haben. Doch wir reagieren nicht allergisch auf unsere Buchsis. Die stehen das ganze Jahr über draußen vor der Tür, und werden zweimal im Jahr (im späten Frühjahr und im Herbst) von meiner Frau fein säuberlich gestutzt, damit sie nicht zu unwüchsig werden :-). Zwar sind wir beide nicht in der Lage, eine Kugelform zurecht zu schneiden, doch unsere Buchsis müsse ja auch nicht wie grüne Murmeln aussehen. Die Hauptsache ist, sie wachsen nicht zu sehr an den Seiten auseinander, denn das sieht unschön aus.

So ich hoffe, ich konnte euch nun mit meinem lange zusammengekramten Wissen über diese Pflanzen gut langweilen ;o). Habe extra noch mal den Pflegezettel, den meine Oberhexe aufbewahrt hat rausgesucht, um auch ja nichts falsches hier zu schreiben.

Einen netten Dienstagabend wünscht euch allen der

Darling

Porta Westfalica, den 26.08.03

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