Calvin Klein Herren-Pantset Testbericht

„Iss watt mit de’ Omma?“,
war ein häufig benutzter Standardsatz, wenn wir in Jugendmaienblütenzeit bei den Mädels schwarze Dessous erspähten.

Nun wird durch Wiederholung eine Sache nicht besser und richtiger schon mal gar nicht.
Dennoch lässt sich ‚Ihro Unerbittlichkeit’, die oberste Gralshüterin der reinen Berichterstattung, immer wieder dazu hinreißen, mir ans Herz zu legen, ich möge doch nur über Dinge berichten, die auch mir gehören und mich nicht so oft wiederholen.
Bei Berichten über gleichartige Produkte lässt es sich leider nicht vermeiden, dass die Argumente ähnlich sind – ob jetzt pro oder contra – sei noch mal dahingestellt.
Aber manchmal bleiben Wiederholungen eben nicht aus.

Ich gelobe Besserung und versuche mich nun an einem Artikel, über den noch nie berichtet worden ist und den ich darüber hinaus auch mein eigen nenne.
Woher ich das weiß??
a. weil dies der erste Bericht in dieser Kategorie ist und
b. weil ich gerade eine anhab’.
Obwohl:
Auch hier könnte eine Diskussion angezettelt werden, wem eine Sache gehört: Demjenigen, der sie gekauft hat oder dem, der sie benutzt.

Wer unter den männlichen Leserlingen schon mal in einer ‚Herren-Boutique’ war, und dort nach Unterhosen verlangt hat mit dem Satz:
„Schiesser Feinripp, Größe 5, weiß, Eingriff links!“
und auch das Zauberwort ‚bitte’ nicht vergessen hat und dann die angewiderte Miene des Ladenschwengels betrachten muss, der mit dem, in einem höchst nasalen Ton antwortet:
„Wir führen nur ‚underwear’!“,
der verzichtet sehr schnell auf die eigenständige Beschaffung solcher Beinkleider.

Also hat das mir ehelich anvertraute Weib den Einkauf solcher Dinge übernommen.
Letztens habe ich davon gelesen, dass es diese Bekleidung in analog zu ‚push-up-Bh’s’ jetzt auch in einer ‚Push-up-Form’ für Männer geben soll.
Dies jedoch ist ein ganz ‚normales’ Produkt der Firma Calvin Klein und hat die Bezeichnung:

Calvin Klein Herren-Pantset in Mesh-Qualität schwarz und grau.

Wobei ich für die Übersetzung des Wortes ‚mesh’ mindestens zwei Bedeutungen gefunden habe, die auf Wäsche, insbesondere Herrenunterwäsche, zutreffen könnten:
· als Substantiv: Masche, Netz, Schlinge oder Raute
· als Verb (to mesh): eingreifen, einrücken, ineinander greifen oder ineinander vermaschen
und damit sind wir wieder beim Schiesser-Modell mit Eingriff.

Die Beschreibung des Produktes ist kurz und knapp gehalten:
2-tlg. Herren-Pantset.
Elastischer Gummizugbund.
Sehr elastisch.
Mit Eingriff.
Bequeme Passform.
Leichte, fein strukturierte Mesh-Qualität.
Aus Reiner Baumwolle.

Alle diese Eigenschaften möchte ich bestätigen und dieses Beinkleid weiterempfehlen; mit einer Ausnahme:
Der Eingriff ist rechts, was bei mir häufig zu seltsamen Verrenkungen führt, denn ich bin Linkshänder.
Unterstützt mit der wutentbrannt herausgepressten Aufforderung:
„Komm raus, du Feigling!! Brauchst nur zu pinkeln!!“


Auf dem Bündchen ist in neckischer Schrift das Logo des Herstellers eingewebt.
Dieser Umstand mag das Weib veranlasst haben, solche Wäsche zu kaufen, gab es doch in meiner Heimatstadt einmal die Angabe einer Mutter zum Namen des Vaters ihres Kindes mit:
Reiner Mako.
Das habe in seiner Unterhose gestanden, also nicht nur das.
Ein reines Ablenkungsmanöver des fürsorglich vorausschauenden Weibs!!

Über den Preis kann ich Euch leider keine Angaben machen.
Sie weigert sich, mir Auskunft zu geben.
Im Netz habe ich schon Angebote ab 1 Euro gesehen.

Nun assoziieren Menschen bestimmte Farben mit bestimmten seelischen und körperlichen Zuständen.
Wer darüber mehr wissen möchte:
http://de.wikipedia.org/wiki/Farbtheorie

Nur so viel:
Blau und rosa sind Babies vorhalten,
lila ist der letzte Versuch,
letztens machte jemand einen Unterschied zwischen ‚pink’ und ‚rosa’
rot soll für Leidenschaft stehen,
weiß für die Unschuld.
Es ließen sich noch viele Beispiele finden.
Diese Höschen – in einer Silbe sprechen, bitte - sind in grau und schwarz, wobei das ‚grau’ wunderbar mit meinen - doch inzwischen friedhofsblonden - Haaren korrespondiert und das ‚schwarz’ – um den Kreis zum ersten Satz zu schließen – für besonders traurige Fälle steht.

Jedenfalls trage ich sie mit besonderem Stolz, weil das Weib sich nicht zu einer ‚push-up-Form hinreißen ließ und meint, auch die Größe X würde ich noch ganz gut ausfüllen.
Die Betonung bei dieser Aussage lag ganz eindeutig auf ‚noch’.

topfmops, der auch auf anderen Plattformen und in etlichen Tageszeitungen zu Gange ist, bedankt sich fürs Lesen und Bewerten und freut sich auf viele lesenswerte Kommentare.