Douz Testbericht

Im letzten Urlaub ergab sich endlich mal die Gelegenheit , mit dem Auto in die Sahara zu fahren. Früher noch ein risikovolles Abenteuer , kann sich inzwischen auch jeder Tourist, der nicht ortskundig ist alleine auf den Weg machen.
Die Strassen sind gut beschildert und asphaltiert.
Ist man mit eigenem Auto unterwegs oder Mietwagen, sollten immer Reisepass oder Ausweis dabei sein, da es öfter zu Polizeikontrollen kommt

Douz liegt im Südwesten von Tunesien, 30 km von Kebili entfernt. Guter Ausgangspunkt für die Tour ist Gabes oder Touzeur
Ein eher kleines Dorf, dessen Anwohner teilweise sesshaft gewordene Nomaden sind und eine angenehme Ruhe ausstrahlen.

In Tunesien hat sich Douz auch einen Namen für die guten, süssen Datteln ( Deglet Nour) gemacht, die von der Qualität kaum zu übertreffen sind.
Die Datteln sollte man am besten unverpackt kaufen. Ein Kilo bekommt man schon ab 2 Dinar ( ca 1,30 Euro)

Ansonsten gibt es in Douz eher weniger Einkaufsmöglichkeiten. Bis auf ein paar Souvenirläden gibt es nur die Dinge, die ein Bewohner von Douz im täglichen Leben so braucht.

Bekannt geworden ist Douz durch das berühmte Saharafestival, welches jährlich im Dezember oder Ende November stattfindet. Hier treffen sich die Nomaden aus allen Teilen Nordafrikas um ihre Pferde und Kamele bzw Dromedare zur Schau zu stellen und sich bei Scheinkämpfen und Rennen zu messen. Auch Hochzeitszeremonien und Tänze in aufwendig gearbeiteten Trachten werden aufgeführt und ermöglichen einen Einblick in die arabischen Traditionen.
Etwas unpassend sind die vielen Reisebusse drumherum, die aber beim Anblick der vielen bunten Trachten schnell vergessen werden.

Douz wird das Tor zur Sahara genannt und wenn man das Dorf verlässt kann man dieses Tor fühlen.
Von Douz nimmt man die Richtung zum Saharamuseum, auf einer kleinen Strasse von Palmenoasen umsäumt, die zu einem Picknick im Schatten unter der Palme einladen, fährt man ca 2 km und schon kann man die unendliche Weite der Sahara sehen. Die Strasse teilt sich dort in 2 Abzweigungen. Die eine führt zum Karawanenparkplatz, die andere ermöglicht auf gekennzeichneten Wegen mit dem Auto oder zu Fuss die Wüste zu erkunden.
Ohne professionelle Führung sollte man jedoch nicht weit von den gekennzeichneten Wegen abweichen.


Auf dem "Karawanenparkplatz warten unendliche Dromedare ( Kamele gibt es kaum in Tunesien )darauf, Touristen durch die Wüste zu tragen. Diese Touren dauern ca 1-2 stunden und kosten zwischen 10 und 20 Dinar. Beliebtetes Ziel ist die Grand Dune, die man aber auch mit dem Jeep erreichen kann ( ca 35-45Dinar) . Um das Bild der Karawane perfekt aussehen zu lassen, können sich die Touristen tunesische Kleidung ( einen Kaftan und Turban)überziehen, was sehr zu empfehlen ist. Der Turban schützt vor der heissen Sonne und der Kaftan vor Sand.

Doch auch direkt am Beginn der Wüste kann jeder die Sahara fühlen. Klettert man auf eine der vielen hohen Sanddünen, wird man mit einem atemberaubenden Ausblick belohnt.
Am schönsten ist es von dort einen Sonnenuntergang zu beobachten. Etwas entspannenderes gibt es kaum.

In weiter Entfernung sieht man Karawanen ( jedoch meistens organisierte für Touristen ) und vereinzelt einige kleine Sträucher, ansonsten nur Sand.
Die Dünen haben durch die Verwehungen wunderschöne Formen und der Sand eine hellgelbe Farbe.
Froh war ich, dass ich weder Skorpione noch Schlangen gesehen habe!!

Die beste Zeit für eine Tour nach Douz ist im Frühjahr oder Herbst. Im Sommer erreichen die Temperaturen oft 50°, wogegen es im April bei ca 25° sind.

Übernachtung und Essen:

Hotel Mouradi Douz 4*
Hotel Mehari Douz 3*
beide in der Touristikzone gelegen


Alleine wegen der schönen Landschaften auf dem Weg nach Douz kann ich jedem nur empfehlen, ohne Reisebus nach Douz zu fahren. Es gibt so viele schöne Orte, wo man einfach anhalten muss, was im Reisebus nicht möglich ist.
Für die Wüstentour kann man sich dann entweder für das Dromedar oder den Jeep entscheiden.
Aber ich denke auch eine organisierte Fahrt in die Sahara wird ein unvergessliches Erlebnis.