Fantastic Four (DVD) Testbericht

ab 1,45
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Erfahrungsbericht von Realjackass

Fantastic Four = Fantastic Film?

Pro:

Typisches Popcornkino ohne Tiefgang

Kontra:

Typisches Popcornkino ohne Tiefgang

Empfehlung:

Ja

Comicverfilmungen gibt es mittlerweile wie Sand am Meer. Wir hatten schon Spiderman, Batman, Hulk, X-Men, Daredevil, Punisher, Elektra und sicherlich noch ein paar mehr, die ich aber an dieser Stelle vergessen habe. Was man sich da ernsthaft fragen muss, ist ob, oder wie lange es noch Sinn macht, einen Comic nach dem anderen zu verfilmen. Denn seien wir mal ehrlich, die meisten dieser \"Sommer Blockbuster\" sind nicht mehr als immer der selbe Inhalt, mit winzigen Unterschieden. Genau so ist das auch mit dem neuesten Streich aus dem Hause Marvel, den \"Fantastischen Vier\" oder eben \"Fantastic Four\". Auch wenn ich mir voll und ganz darüber im Klaren war, dass dieser Film nie und nimmer ein zweiter \"Batman Begins\" werden würde, so habe ich wenigstens auf sinnfreies Popcornkino nach einem stressigen Tag gehofft. Ob ich wenigstens das noch bekommen habe, oder ob der Film nicht einmal dazu taugt, erfahrt ihr jetzt.




Story
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Dr. Reed Richards träumt schon lange davon, eine Reise ins All zu Unternehmen, um so seinen Forschungen nachgehen zu können. Um sich diesen Traum verwirklichen zu können, sucht er mitsamt dem Piloten und Bodyguard Ben Grimm seinen ehemaligen Freund Victor von Doom, mittlerweile Multimillionär, auf und bittet ihn um Finanzierung des Projekts. Doom stimmt zu, allerdings nur unter der Bedingung, 75% des Ertrags der Reise zu bekommen. Da es Richards onehin nicht ums Geld geht, ist dieser einverstanden. Was ihn allerdings weniger erfreut, ist dass seine ehemalige Freundin Sue Storm mittlerweile mit Doom zusammen ist und deshalb mit auf die Expidition geht. Zu dieser mittlerweile vierköpfigen Gruppe gesellt sich schließlich und letztendlich noch Sue´s Bruder Johnny, ein Weiberheld und Extremsportler.

Ehe man sich versieht ist man schon im Weltall, alles scheint gut zu gehen. Als Ben gerade außerhalb des Raumschiffs etwas kontrolliert, geschieht etwas schreckliches: Eine Art Sturm zieht auf, der Ben voll erfasst und auch die anderen Crew-Mitglieder nicht verschont. Man schafft es allerdings gerade noch so, das Schiff wieder heil auf die Erde zu bringen, gestorben ist glücklicherweise niemand.

Dass alle überlebt haben, bedeutet noch lange nicht, dass alles im Lot ist, denn irgendwie scheint sich die DNA der vier Freunde durch die Bestrahlung grundlegend verändert zu haben: Reed Richards kann seinen gesamten Körper scheinbar unendlich lang strecken, so als wäre er aus Gummi. Sue kann sich unsichtbar machen und Kraftfelder erzeugen, ihr Bruder Johnny hingegen kann fliegen und seinen kompletten Körper mirnichts, dirnichts in Brand setzen. Dabei erreicht er sogar die Temperatur einer Supernova. Am wortwörtlich schlimmsten allerdings hat es Ben erwischt; die Strahlung hat ihn zwar extrem stark gemacht; dafür wurde er aber auch ziemlich entstellt, sein Äußeres, wie auch seine Organe scheinen komplett gepanzert zu sein.

Natürlich werden nach einiger Zeit die Medien auf die \"Fantastic Four\" aufmerksam und wollen das ganze natürlich an die große Glocke hängen. Richards, oder auch Mr. Fantastic, allerdings will so schnell wie möglich wieder dafür sorgen, dass alles wieder normal wird; vor allem seinem besten Freund Ben zuliebe.

Das ganze wird von Victor von Doom neidisch verfolgt, bis er plötzlich selbst Veränderungen feststellt: Sein Körper scheint sich langsam aber sicher in Metall zu verwandeln, außerdem kann er Energie manipulieren. Durch diese Neue Macht möchte Dr. Doom an die Weltherrschaft gelangen... Ich brauche sicherlich nicht zu erwähnen, welche 4 netten Damen und Herren da ihre Einwände haben, oder?




Schauspieler
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Hier werde ich kurz und aussagekräftig auf die wichtigsten Charaktere, wie auch auf deren Schauspieler eingehen, ohne dabei die dazugehörigen Daten außer Acht zu lassen, die man auf der offiziellen Homepage des Films finden kann.

MR. FANTASTIC
alias Reed Richards

Größe: 1,85 m
Gewicht: 82 kg
Augen: Braun
Haare: Braun
Beruf: Wissenschaftler

Mr. Fantastic hat sich seinen Namen redlich verdient, so kann er seinen Körper und sämtliche Gliedmaßen um das x-fache dehnen und strecken. Doch nicht nur das, er verfügt außerdem über eine bemerkenswerte Intelligenz, weswegen er auch der Anführer der Fantastic Four ist. Ganz nebenbei ist sich Reed nicht ganz sicher, ob er Sue immer noch liebt, da die aber in der Zwischenzeit mit Victor zusammen ist, schätzt er seine Chancen für nicht gerade gut ein.

Was mich an dieser Rolle mehr oder weniger gestört hat, war der Schauspieler der sie verkörpert. Ioan Gruffudd ist sowas von austauschbar und langweilig, dass es schon fast wehtut. Außerdem kommt er mit seinem leicht jugendlich wirkenden Aussehen wie alles andere, nur nicht wie ein geeigneter Anführer rüber. Schade.


INVISIBLE GIRL
alias Susan Storm (Richards)

Größe: 1,67 m
Gewicht: 54 kg
Augen: Blau
Haare: Blond
Beruf: Genforscherin

Invisible Girl kann sich, wie es der Name schon sagt, auf belieben unsichtbar machen, was aber nicht immer wie gewünscht klappt. Das dass zu einigen lustigen Verwicklungen führt, dürfte klar sein. Hinzu kommen noch die Kraftfelder, die Sue Storm erzeugen und so als Schutzschilde einsetzen kann. Was Susan zusätzlich belastet ist die Sache mit Reed, mit dem sie eigentlich schon abgeschlossen hat, doch als er plötzlich wieder in ihr Leben tritt, ist sie natürlich ziemlich verwirrt.

Nun, wie ich finde hat Jessica Alba ihre Sache recht gut gemacht. Es dürfte klar sein, dass sie garnicht die Chance hat, ihr schauspielerisches Talent richtig zu zeigen, doch das was man sieht, ist ausreichend für einen Film wie Fantastic Four. Ganz nebenbei sollte man vielleicht noch Alba´s makelloses Äußeres erwähnen.


MENSCHLICHE FACKEL
alias Jonathan Storm

Größe: 1,77 m
Gewicht: 77 kg
Augen: Blau
Haare: Blond
Beruf: Pilot, Extremsportler

Die Menschliche Fackel, oder auch Human Thorch, ist meiner Meinung nach die interessanteste Figur im Film. Er kann seinen kompletten Körper entzünden, ohne eine einzige Verbrennung davonzutragen. Dies geschieht innerhalb weniger Sekunden. Außerdem kann er Feuerbälle werfen und sogar fliegen.

Chris Evans passt sehr gut in diese Rolle. Ihm wird einiges an Coolness abverlangt, was für den jungen Mann aber kein Problem darstellt. Sicher, tausende andere wären auch in der Lage gewesen, diesen Charakter zu spielen, aber das macht nichts, es erwartet hier schließlich niemand einen Außnahmeschauspieler.


DAS DING
alias Ben Grimm

Größe: 1,82 m
Gewicht: 227 kg
Augen: Blau
Haare: Keine
Beruf: Co-Pilot, Footballspieler

Das Ding trägt seinen Namen zurecht, auf den ersten Blick ist er tatsächlich schwer zu identifizieren. Doch auch wenn das bärenstarke \"Monster\" rau und brutal wirkt, so trägt er sein Herz doch an der richtigen Stelle.

Michael Chiklis hat, was Mimik angeht, recht wenig zu tun, da er hauptsächlich im Kostüm des Ding´s steckt. Wenn dies aber gerade mal nicht der Fall ist, macht er seine Sache trotzdem ziemlich passabel, es gäbe auf jeden Fall schlechtere Alternativen für diese Rolle.


DR. DOOM
alias Victor von Doom

Größe: 1,87 m
Gewicht: 102 kg
Augen: Braun
Haare: Braun
Beruf: Monarch

Schließlich und letztendlich kommen wir noch zu dem Schurken, den es in jeder Comicverfilmung geben muss. Hier ist es Dr. Doom, der schon als normaler Mensch arrogant und unausstehlich war, doch nachdem er in den Sturm geraten ist, vermischen sich diese Attribute noch mit Hass, Wut und Aggression, eine gefährliche Mischung also. Dr. Doom´s Körper scheint sich langsam zu metallisieren, außerdem kann er Strom beeinflussen und kontrollieren, was ihn zu einem gefährlichen Widersacher macht.

Julian McMahon, den meisten sicherlich aus \"Nip/Tuck\" bekannt, passt ziemlich gut in die Rolle, alleine schon wegen seinem Aussehen. Er beherrscht es außerdem, Wahnsinn als etwas gefährliches zu zeigen, Respekt. Peinlich wird es erst ab dem Zeitpunkt, ab dem wir Dr. Doom mit Maske sehen, aber das ist glücklicherweise nur das letzte Viertel des Films.




Daten zum Film
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Originaltitel: Fantastic Four
Alternativtitel: -
Land: USA, Deutschland (2005)
Regie: Tim Story
Länge: ca. 108 Min.
Freigabe: 12
Indiziert: Nein
@ Realjackass




Kritik
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\"Kennt man einen, kennt man alle\". Wäre man extrem oberflächlich, könnte man alle Comicverfilmungen der letzten Jahre mit einem einzigen Spruch in denselben Topf stecken, aber das wäre, wie ich finde, etwas unfair. Ja, Streifen wie \"Daredevil\" oder \"Elektra\" verdienen keine Existenzberechtigung, \"Spider Man 1 & 2\" war irgendwie zwei Mal der gleiche Film und doch: Unterhalten tuen sie, auch wenn man sich manchmal fragen muss, von was man sich da denn unterhalten lässt. Aber hören wir nun auf, Comicverfilmungen als ganzes zu kritisieren, sondern kommen direkt und ohne Umschweife zu \"Fantastic Four\":

Was man dem Film zugute halten muss, aber gleichzeitig auch negativ anstreichen muss, ist der Anfang und die Einführung der Charaktere. Alles geschieht sehr schnell, man hat kaum Zeit, sich mit den Charakteren anzufreunden und plötzlich ist man dann schon im All. Es wird also keine Zeit verloren, um dem Zuschauer das zu präsentieren, was er sehen will: Action. Aber die Art und Weise wie das vonstatten geht, hat mir dann doch nicht so recht zugesagt. Jedes wichtige oder auch unwichtige Detail wird im Schnelldurchlauf runtergenudelt, bis es dann ans Eingemachte geht, die vier entdecken ihre Fähigkeiten. Während es für Reed, Sue und Johnny das normalste der Welt zu sein scheint, plötzlich Superkräfte zu haben(ok, sie staunen schon, aber mehr eben nicht), macht der Regisseur eine richtige Show daraus, dem Zuschauer \"Das Ding\" zu präsentieren. Das ganze dann noch hübsch mit Andeutungen und allem drum und dran versehen, blöd eben nur, dass man diese Figur bereits auf dem Kinoplakat zur Genüge betrachten konnte.

Wo wir schon beim Ding sind, kommen wir auch gleich zu den Special Effects, von denen man natürlich nur das beste erwartet. Doch dann gleich die Spaßbremse: Schon allein Das Ding sieht etwas komisch aus. Man hat zum Glück den Fehler vermieden, ihn komplett am PC zu erschaffen, aber das Make Up wirkt doch arg unrealistisch, manchmal hat man richtig Angst, da würde gleich was wegrutschen. Im Großen und ganzen aber noch recht passabel gemacht. Ähnliches lässt sich auch von der Menschlichen Fakel sagen, zwar sehen die Effekte bei dieser mehr als erhaben aus, dafür kommen sie aber viel zu kurz.

Apropos zu kurz kommen, das tut bei \"Fantastic Four\" auch das wichtigste, die Action. Irgendwie. Ok, es ist schön und nett mit anzusehen, wie die Fantastic Four ihre neu gewonnen Kräfte testen und nebenbei gleich ein paar Menschen retten, aber richtig aus dem Sessel haut einen sowas natürlich nicht. Was dabei aber defintiv zu kurz kommt, ist der Kampf gegen Dr. Doom, der mit einer bescheuerten Maske und einer übergroßen Super-Soaker den lächerlichsten Bösewicht seit langem abgibt. Richtig gekämpft wird dann auch nicht, ok, Doom bekommt ein, zwei Autos an seinen Blechkopf geworfen, aber viel mehr nicht.. Schade.

Was gibt es sonst noch zu sagen? Natürlich, die Lovestory, die auf Teufel komm raus immer dabei sein muss, ist absolut fehl am Platz und mehr als nervend. Hinzu kommt noch ein fast unerträglicher Soundtrack, der auch noch den letzten positiven Aspekt des Films unter einer dicken Prise aufgesetzter Softrock und Hip Hop Musik begräbt. Ok, so schlimm ist es dann doch nicht, aber dazu mehr im:




Fazit
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Naja, so schlecht dass man sich \"Fantastic Four\" nicht ansehen könnte, ist der Film nicht, keine Frage. Einen Gehirntumor wird wohl auch niemand nach Konsum dieses Streifens davontragen, im Vergleich zu anderen Comicverfilmungen wie \"Daredevil\" oder \"Elektra\" (Hach, ich liebe diese Negativbeispiele).
Aber mal im Ernst: Einige Aspekte des Films, wie die Menschliche Fakel und wie diese immer Das Ding zur Weißglut treibt machen sehr viel Spaß, anderes nervt einfach nur. Als Beispiel nenne ich da mal die Musik, die viel zu kurz kommende Action und die aufgesetzte Lovestory. Wer Popcornkino absolut ohne Tiefgang sucht, wird hier bestens bedient.

Mfg
Realjackass

20 Bewertungen, 1 Kommentar

  • anonym

    01.08.2005, 02:27 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    Den hab ich nicht gesehen, aber sah acuh nicht so interessant aus in der Vorschau :-)