Forrester - Gefunden! (DVD) Testbericht

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ab 8,37
Auf yopi.de gelistet seit 10/2004

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Erfahrungsbericht von kleenerknuffi

Talent ist nicht von der Herkunft abhängig

Pro:

Story, Schauspieler

Kontra:

Bonusmaterial nichts Besonderes

Empfehlung:

Ja

Oft sind es die Menschen denen wir im Leben begegnen, die unsere scheinbar selbst gefällten Entscheidungen mit beeinflussen.
Und manchmal sind sie es, die uns den entscheidenden Anstoß geben um zu handeln wie wir es sollten, und wir es uns nur nie selbst zugetraut hätten.
Und genau diesen Stoß geben sich der Schriftsteller William Forrester und sein Schützling Jamal Wallace um ihren jeweiligen Weg zu gehen und die richtigen Entscheidungen in ihrem Leben zu treffen.



>>Inhalt<<


Der 16 jährige Jamal Wallace (Rob Brown) ist ein Literaturtalent und schreibt in jeder freien Minute in seine Notizbücher.
Doch dieses Talent verschweigt er der Außenwelt, da in seiner Schule und bei seinen Freunden in der Bronx nur ein gutes Basketballspiel und Mut zählen.

Eines Tages soll er als Mutprobe in die Wohnung eines Eigenbrötlers (Sean Connery) einbrechen. Diesen nennen Jamals Freunde nur „Das Fenster“, es ranken sich geheimnisvolle Gerüchte um ihn und sie haben Angst vor ihm.
Bei seinem Einbruch wird er allerdings von diesem überrascht und kann nur ganz kapp entkommen, wobei er allerdings seine Schultasche mit den Notizbüchern in der Wohnung zurück lässt.
Am nächsten Tag wirft der Einzelgänger Jamals Tasche aus dem Fenster und dieser muss feststellen, dass seine Geschichten gelesen, korrigiert und kommentiert wurden.

Zwischenzeitlich erhält Jamal wegen seiner guten Testergebnisse in der Schule ein Stipendium an der privaten Eliteschule Mailor- Callow. Dort hat es der junge Afroamerikaner wegen seiner Hautfarbe und Herkunft nicht einfach.
Vor allem Professor Robert Crawford (F. Murray Abraham) ist Jamal mit seinem Wissensdurst und seiner eigenen Meinung ein Dorn im Auge. Und so sucht dieser beharrlich nach einer Möglichkeit Jamal in seine Schranken zu verweisen.
Allein sein Mitschüler John Coleridge (Michael Pitt) und die Direktorentochter Claire Spence (Anna Paquin) [zwischen der und Jamal sich, ganz zum Leidwesen von Claires Vater, Gefühle entwickeln]freunden sich mit ihm an.

Indessen findet Jamal heraus wer „Das Fenster“ wirklich ist und der alte Mann erkennt Jamals Talent und beginnt ihn zu fördern. Der Junge meldet sich sogar zum Schreibwettbewerb seiner Schule an.
Doch dann ziehen dunkel Wolken auf, die Jamals Zukunft zu zerstören drohen.


Können Jamals und Claires Gefühle dem Druck von außen standhalten?
Was ist es was Professor Crawford gefunden hat um Jamal aus der Schule zu entfernen?
Wird der alte Mann für Jamal der Vater, den dieser niemals hatte?
Und wie wird sich das Verhältnis zwischen Jamal und seinen alten Freunden aus dem Ghetto entwickeln?



>>Schauspieler<<


Sean Connery spielt den Schriftsteller und Einzelgänger William Forrester. Dieser hilft dem talentierten Jungschreiber Jamal Wallace beim Lernen des richtigen Schreibens. Nach einiger Zeit findet Jamal heraus, dass Forrester ein Geheimnis hat.
Sean Connery (1987 Oscar als Bester Nebendarsteller in „Die Unbestechlichen“, Der 1. Ritter, Der Name der Rose, der erste Darsteller des britischen Geheimagenten 007-James Bond) spielt die Rolle des brummigen und menschenscheuen Eigenbrötlers völlig überzeugend. Er zeigt hier eine sehr starke Leinwandpräsenz. Dabei wirkt er sehr nachdenklich und intelligent, dabei allerdings teilweise wegen seines großen Talents auch überheblich

Rob Brown spielt das Schreibtalent Jamal Wallace. Der Ghettojunge darf wegen seiner Begabung kostenlos eine Eliteschule besuchen. Doch dort wird er, bis auf zwei Ausnahmen, von seinen Mitschülern wegen seiner Herkunft und Hautfarbe nicht akzeptiert. Sein Professor spricht ihm aus diesem Grund sogar sein großes Talent ab.
Rob Brown (Coach Carter) zeigt hier in seiner ersten Filmrolle eine sehr gute Leistung. Er kann als begabter Jungschriftsteller überzeugen. Dabei gelingt es ihm die Entwicklung seines Charakters vom heimlichen Schreiber zum ehrgeizigen Schriftsteller glaubhaft darzustellen.



>>Meine Meinung und Fazit zum Film<<


„Forrester- Gefunden!“ ist ein gutes Drama, das den Zuschauer über zwei Stunden gut unterhalten kann ohne dabei größere Längen aufzuweisen.
Der Film verfügt über eine tiefsinnigere Story und lässt den Zuschauer an den Gefühlen der Figuren teilhaben und mitfühlen.
Reales Vorbild für die Figur des William Forrester ist der US Schriftsteller Jerome D. Salinger (Der Fänger im Roggen, Franny und Zooey) der es mit seinem Erstlingswerk zu Weltruhm brachte.

Bei „Forrester.- Gefunden!“ handelt es sich zuerst einmal um die Geschichte über die Entstehung einer Freundschaft zwischen zwei Menschen, die sehr unterschiedlich sind.
Da haben wir zuerst einmal den Ausnahmeschriftsteller William Forrester. Dieser hat direkt mit seinem ersten Roman einen Bestseller geschrieben und den Pulitzer Preis gewonnen. Doch der Rummel um seine Person wurde ihm schnell zuviel, der finanziell gut gestellte Schotte hörte auf zu schreiben und zog anonym in die New Yorker Bronx. Dabei sieht man hier einen sehr vereinsamten Menschen, der nur noch zum Lieferanten seiner Tantiemenschecks und der lebensnotwendigen Dinge Kontakt hat. Seine einzigen Lebensaufgaben sind Bücher zu sammeln und Vögel zu beobachten.

Doch in diese selbst gewählte Einsamkeit dringt der Ghettojunge Jamal Wallace. Dieser ist eigentlich ein typischer Teenager. Er hängt mit seinen Freunden ab und spielt Basketball.
Doch gleichzeitig sieht der Zuschauer einen äußerst talentierten Schriftsteller am Anfang seiner Karriere. Dabei verheimlicht er seinen Freunden das schreiben um nicht als Weichling da zu stehen.
Anfangs reagiert er auf Forresters Kritik an seinem Schreiben aufmüpfig. Doch schnell erkennt er welche Fortschritte er mit diesem als sein Mentor macht.

Und so profitieren beide von dieser wachsenden Freundschaft. Durch Forresters Forderung an Jamals Intelligenz wird dieser immer selbstbewusster und sein Schreiben immer besser. Gleichzeitig lebt der alte Mann durch die Gesellschaft seines jungen Schützlings wieder auf und er hat eine Aufgabe die er erfüllen will.
Letztlich werden beide sogar mehr als Freunde.
Forrester wird für Jamal zum Vater den dieser niemals hatte. Dafür wird er für den Einzelgänger zur Familie, die dieser nicht mehr hat.


Ein weiterer Punkt des Films sind der immer noch teilweise herrschende Rassismus und die Vorurteile über Jamals Herkunft.
So wird er von der Eliteschule mehr wegen seines Basketballtalents als seines sehr guten Abschneidens bei den Schultests aufgenommen.
Denn keiner der Lehrer traut dem afroamerikanischen Straßenjungen besonders große Intelligenz und eine literarische Begabung zu. Denn dass sei bei einem Basketballspieler mit staatlicher Schulbildung aus ärmlichen Verhältnissen wohl kaum möglich.
Dabei vergessen sie ganz, dass Intelligenz und auch Talent weniger mit der Herkunft und Hautfarbe denn mit Möglichkeiten und Förderungen zu tun hat. Ein Problem dass sich in den letzten Jahren auch immer mehr in Deutschland abzeichnet.
Und so wird der Zuschauer ein wenig dazu aufgefordert auch einmal selbst über seine Vorurteile nachzudenken und was davon wirklich begründet ist.


Und dann gibt es da auch die vor Neid zerfressenen Menschen wie hier Professor Robert Crawford.
Der ehrgeizige und von sich selbst überzeugte Mann hatte als Schriftsteller selbst nie Erfolg. Und so kann er es nicht ertragen, wenn jemand mehr Talent hat als er. Und bei Jamal ist dies für ihn besonders schwer, da er davon überzeugt ist [was man ihm im Film sehr deutlich anmerkt} das dieser gesellschaftlich weit unter ihm steht.
Deshalb versucht er auch Jamal immer wieder Steine in den Weg zu legen und ihm seine Chancen zu verbauen. Seine Wut auf den jungen Mann wird zusätzlich auch noch dadurch genährt, da dieser sich erlaubt sich verbal gegen ihn zu wehen und ihn öffentlich vor der Klasse mit seinem Wissen bloß zu stellen.


Und trotz oder wohl besser gerade wegen all dieser Schwierigkeiten und der Hilfe von Forrester wird aus Jamal im Laufe des Films ein selbstbewusster junger Mann, der wohl seinen Weg im Leben gehen wird.


Mit Sean Connery und Rob Brown wurden zwei Schauspieler für den Film ausgewählt, die ihre jeweilige Rolle sehr gut spielen und dabei auch ausgezeichnet miteinander harmonisieren. Und so lebt der Film auch hauptsächlich von Spiel der beiden Hauptdarsteller.
Aber auch F. Murray Abraham (1984 Oscar als bester Hauptdarsteller in „Amadeus“, Mimic, 13 Geister) als neid zerfressener Professor Crawford, Anna Paquin (X Men 1+2, Amistad, Das Piano) als Direktorentochter Claire und Michael Pitt (Mord nach Plan, Das Dorf) als Jamals Freund und Mitschüler John Coleridge können in ihren jeweiligen Rollen überzeugen.
Als kleinen Cameo Auftritt ist gegen Ende des Film noch Matt Damon als William Forresters Anwalt zu sehen. Dies soll wohl eine Anspielung auf die Zusammenarbeit von Matt Damon und Regisseur Gus Van Sant in „Good Will Hunting“ sein, der ja eine ähnliche Geschichte wie „Forrester- Gefunden!“ erzählt.


Die musikalische Untermalung des Films passt immer zur jeweiligen Szene und trägt damit zur Atmosphäre des Films bei.
Vor allem die Songs „Over the rainbow“ und „Wonderful World“ am Ende des Films klingen zwar ein wenig traurig, wecken aber auch die Hoffnung, dass Jamal seinen Weg gehen wird.

Bei den Drehorten sieht der Zuschauer den Unterschied zwischen der Welt in der Jamal normalerweise lebt [die ärmlichen Bronx] und dem Reichtum seiner Mitschüler auf der Eliteschule. Auch dies trägt zur Stimmung des Films bei.


„Forrester- Gefunden!“ ist jedem zu empfehlen der tiefsinnigere Dramen mag.



>>Infos zur DVD<<


Originaltitel: Finding Forrester
USA: 2000
FSK: 12
Spieldauer: 131 Minuten
Studio: Columbia Tristar
Preis: ca. 9,99 – 14,99 Euro
Kapitel: 28



Darsteller:

William Forrester (Sean Connery)
Jamal Wallace (Rob Brown)
Robert Crawford (F. Murray Abraham)
Claire Spence (Anna Paquin)
Terall Wallace (Busta Rhymes)
Ms. Joyce (April Grace)
John Coleridge (Michael Pitt)
Dr. Spence (Michael Nouri)


Regie: Gus Van Sant (Oscar Nom. für „Good Will Hunting“, Psycho [1998] )
Drehbuch: Mike Rich (Sie nannten ihn Radio, The Rookie)
Produzenten: Laurence Mark (I, Robot; Glitter)
Sean Connery (Verlockende Falle)
Rhonda Tollerfson (Verlockende Falle)
Musik: Bill Frisel (American Hollow)
Schnitt: Valdis Oskarsdottir
Kamera: Harris Savides (The Game, Birth)



Bildformat: 16:9 Widescreen
2.35:1 anamorph


Tonformat: Dolby Digital 5.1


Sprache: Deutsch, Englisch


Untertitel: Deutsch, Englisch, Türkisch



Extras:


+ Making Of (ca. 15 Minuten)

Hierbei handelt es sich um Ausschnitte aus dem Film und Interviews mit Cast & Crew. Doch leider enthält das Making Of nur wenige Informationen und wirkt viel eher wie ein Werbefilm.
Zu dem Making Of in Englisch ist ein deutscher Untertitel zuschaltbar.
Nicht sonderlich interessant.


+ Gefunden Rob Brown (ca. 12 Minuten)

Dieser Punkt beinhaltet Interviews mit Cast & Crew.
Der Zuschauer erfährt wie Jungschauspieler Rob Brown entdeckt wurde. Ansonsten ist es eine einzige Lobhymne auf ihn.
Die Interviews sind in Englisch mit zuschaltbarem deutschem Untertitel.
Interessanter.


+ Entfallene Chorszenen (ca. 7 Minuten)

1) Lacrymosa (ca. 3:00 Minuten)
2) Lean on me (ca. 4:20 Minuten)
Die Lieder werden vom Chor der Witt Clinton Highschool gesungen und sind unnötig für den Verlauf des Films.
Auf dieses Extra kann man verzichten.


+ Filmografien

Hier sind Bilder und Texttafeln mit den Filmen von: Gus van Sant, Sean Connery, Anna Paquin und F. Murray Abraham.
Durchschnitt.


+ US- Kino Trailer

1) Forrester- Gefunden! (Deutsch)
2) All die schönen Pferde (Englisch mit deutschem Untertitel)
3) Der 1. Ritter (Englisch mit deutschem Untertitel)
Durchschnitt.



>>Bild- und Tonqualität<<


Die Bildqualität der DVD ist gut und scharf. Bildfehler sind keine zu sehen. Der Kontrast [auch bei dunkleren Szenen] und die Farbintensität sind gut gelungen.

Die Tonqualität der DVD ist gut und klar. Die Dialoge und die Musik sind ungefähr gleichlaut, so dass ein ständiges Regulieren der Lautstärke nicht erforderlich ist. Die vorderen und hinteren Boxen sind gut aufeinander abgestimmt. Die Surround Anlage wird bei diesem Film nicht sonderlich gefordert, da es sich hier um ein Drama handelt.



>>Meinen Meinung und Fazit zur DVD<<


Die DVD verfügt über eine gute Bild- und Tonqualität und ist für teilweise unter 10 Euro zu erwerben. Allerdings ist das Bonusmaterial nicht sonderlich gut gelungen und ist größtenteils nicht gerade besonders interessant.



>>Gesamtbewertung<<


Der Film selbst erhält von mir wegen der tiefsinnigeren Story und den sehr guten Schauspielern 5 von 5 Punkten.

Die DVD selbst erhält von mir wegen der guten Bild- und Tonqualität, dem teilweise günstigen Preis, dem aber mauen Bonusmaterial 3 von 5 Punkten.


Dies ergibt in der Gesamtwertung 4 von 5 Sternen.


Den Kauf der DVD kann ich für unter 10 Euro empfehlen.


Vielen Dank fürs Lesen, Bewerten und Kommentieren.
Euch allen noch einen schönen Tag.

46 Bewertungen, 8 Kommentare

  • anonym

    29.03.2007, 19:32 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    Liebe Grüße Edith und Claus

  • panico

    27.03.2007, 13:04 Uhr von panico
    Bewertung: sehr hilfreich

    * *~~ * * SH * * ~~ * * lg panico:-)

  • Sorsha

    25.03.2007, 23:23 Uhr von Sorsha
    Bewertung: sehr hilfreich

    Muss ich mir mal wieder angucken.

  • anonym

    18.03.2007, 15:23 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    LG Damaris :-)

  • Cicila

    22.02.2006, 23:28 Uhr von Cicila
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ui - toller Bericht. <br/>LG Cicila

  • marina71

    27.11.2005, 13:15 Uhr von marina71
    Bewertung: sehr hilfreich

    gelungener Bericht. lg

  • Baby1

    23.10.2005, 03:33 Uhr von Baby1
    Bewertung: sehr hilfreich

    Super bericht, also alle Achtung, LG Anita

  • morla

    27.09.2005, 01:09 Uhr von morla
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr hilfreich