Insel Mainau Testbericht

Hallo liebe Leser,

unsere Familie ist sehr reiselustig und versucht jedes Jahr gemeinsam Urlaub zu machen. Einmal im Jahr, neben unserem großen Haupturlaub, fahren wir auch gemeinsam mit meiner 78jährigen Mutti weg. Auf Grund ihres fortgeschrittenen Alters fahren wir immer nur für ein paar Tage mit ihr weg, denn es ist sonst zu anstrengend für sie. So waren wir auch im letzten Jahr mit ihr am Bodensee. Bei diesem Urlaub machten wir auch einen Tagesausflug zur

"Insel Mainau".

Davon möchte ich euch heute berichten.
Die Insel Mainau ist eine der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten am Bodensee. Die Insel ist ca. 45 ha groß und liegt im nordwestlichen Teil des Bodensees, dem so genannten Überlinger See.

Nun werde ich hier erst einmal auf die Geschichte der Insel Mainau eingehen.
Die ersten historisch belegten Besucher waren die Römer, die die Insel als Militärstützpunkt nutzten. Es folgte die Inbesitznahme als Rittersitz.

Anschließend ging die Insel für nahezu 500 Jahre in die Hand des Deutschen Ritterordens über. Während dieser Herrschaft entstanden auch die barocken Gebäude auf der Insel. Die Kirche wurde 1739 eingeweiht, und im selben Jahr begann der siebenjährige Schlossbau.
Nachdem 1827 der Fürst Esterhazy-Galantha die Insel gekauft hatte wechselten die Besitzer in rascher Folge, bis 1853 unter dem Großherzig Friedrich I von Baden der Grundstein für die Parkanlage gelegt wurde, wie wir sie heute noch in den Grundzügen bei einem Besuch der Insel bewundern können.

Als der 1909 geborene Prinz Lennart die Insel 1932 von seinem Vater erhielt, war sie in einem katastrophalen Zustand. Mit dem Wissen, dass er die Insel eines Tages übernehmen sollte, absolvierte Prinz Lennart ein land- und forstwirtschaftliches Studium.
Die Verwandlung des Dschungels in einen Park beanspruchte etwa 50 Jahre. Nachdem sich Prinz Lennart von seiner schwedischen Frau, die er 1932 geheiratet hatte, nach 40 Jahren Ehe trennte, verlor er seine Titel und somit das Recht auf die schwedische Thronfolge.

1972 heiratete Graf Bernadotte seine weitaus jüngere Frau Sonja, mit der er 5 Kinder hat (sie starb plötzlich am 21. Oktober 2008). Er ist erneut mit einem gräflichen Titel geadelt. Sein Engagement an der Insel blieb ungebrochen.
Mehr und mehr übertrug er die Aufgaben seiner Frau, welche 1982 als Nachfolgerin ihres Mannes zur Präsidentin der "Deutschen Gartenbau-Gesellschaft 1822 e.V." gewählt wurde.

Die bereits bestehenden Anlagen wurden gepflegt und erweitert, um Mainau als Blumeninsel einer großen Öffentlichkeit zugänglich zu machen und mit den Eintrittspreisen die Vielzahl an Gärtnern und Landschaftspflegern bezahlen zu können, die Mainau alljährlich zu einem gepflegten Schmuckstück machen.
Seit 1974 ist die Insel Mainau im Besitz der gemeinnützigen Lennart-Bernadotte-Stiftung.

Die Faszination, die von der Insel ausgeht ist so groß, dass jährlich zwei Millionen Menschen die berühmte Blumeninsel besuchen.
Die gesamte Insel ist als ganzjährig blühende Anlage gestaltet und bietet einen außergewöhnlichen Baumbestand. Oft wird die Insel von den Besuchern auch als Blumeninsel bezeichnet und ist daher ein beliebtes Ausflugsziel. Eine überwältigende Pracht an Farben, Formen und Gerüchen bietet die Blumeninsel Mainau.

Unser Rundgang:

Die Insel Mainau ist mit einer Brücke mit dem Festland verbunden. Die Anreise kann also zu Fuß, mit dem Fahrrad oder Bus erfolgen. Wir waren ja mit dem Auto unterwegs, parkten dieses auf einem dortigen Parkplatz. Mit dem Busshuttle-Service konnte man auf die Insel fahren, was man aber nicht unbedingt machen muss, denn man kann auch zu Fuß den hundert Meter langen Weg zum Eingang der Insel zurücklegen.

Im Reiseführer, den wir uns an der Kasse kauften, las ich, dass die Insel Mainau vom Frühjahr bis zum Herbst ein prachtvolles Bild eines wechselnden Blütenmeers bietet. Je nach Jahreszeit dominiert eine andere Blume. Im Frühjahr kann man weite Tupenfelder bewundert, im Sommer blühen hunderte Sorten verschiedener Rosen und im Herbst bildet die Dahlienblüte den Abschluss. Im Winter finden dann viele Veranstaltungen wie Lesungen, Konzerte und vor allem Ausstellungen statt. Aber auch im Winter kann man das Palmenhaus und das Schmetterlingshaus besichtigen.
Was uns als Erstes sofort begeisterte, waren die unzähligen weiten Flächen mit den in allen Farben leuchtenden Blüten der Tulpen, Narzissen, Hyazinthen usw. Entlang der Wege waren die Blumen wunderschön gepflanzt. Von ihnen ging ein betörender Duft aus, der uns begleitete. Riesige Blumenwiesen mit roten, gelben und orangenen Tulpen erstreckten sich soweit das Auge reicht.

Hier befindet sich auch eine im italienischen Stil gehaltene Wasserkaskade, deren streng abgezirkelte Treppenstufen mit blühenden Pflanzen aufgelockert werden. Sie ergießt sich von den Terrassen des Hangs. Gelesen habe ich, dass es im Herbst immer einen Höhepunkt gibt. Auf der Insel Mainau werden dann über 20.000 Dahlien in 220 Sorten zum Blühen gebracht. Irre was?
Was konnten wir hier alles sehen. Hier wird der Bodensee samt Inseln auf einer großen Fläche mit Blumen nachgebildet, die wie eine Landkarte ausschaut. Die indische Blumen-Wasser-Treppe ist das Motiv schlechthin - für alle Besucher eine absolute Augenweide.

Das Schloss, ein architektonischer Mittelpunkt, ist Wohnort der gräflichen Familie Bernadotte. Es befindet sich im Osten auf einer Anhöhe und ist in U-Form um einen Hof angelegt. Im Erdgeschoss im Wappensaal finden manchmal Ausstellungen für die Öffentlichkeit statt. Der in Weiß und Gold gehaltene ehemalige Audienzsaal im Obergeschoss wird nur für Konzerte geöffnet. Ansonsten ist das Schloss mit seinen 68 Räumen dem Publikum nicht zugänglich, da dort immer noch der Graf mit seiner Familie lebt.
Hinter dem Barockschloss befindet sich die beeindruckende Schlosskirche, dir wir besichtigt haben. Sie wurde 1740 vom Deutschordensbaumeister Johann Kaspar Bagnato erbaut. Sie setzt den klaren weiß-braunen Stil des Schlosses fort. Im Inneren erwartet den Besucher dann eine üppige barocke Ausstattung in herrlichen Pastelltönen. Die Plastiken stammen von dem berühmten Rokkoko-Stukkateur Joseph Anton Feuchtmayer.

Geht man weiter auf seinem Rundgang befindet sich hinter der Schlosskirche der Rosengarten. Dieser ist sehr gepflegt und die 600 verschiedenen Rosen sind ein Traum von Duft und Blüte zugleich. Ich habe so viele verschiedene Sorten von Rosen noch nicht gesehen. Wahnsinn und die Düfte erst!
Es gibt auch einen exotischen Garten. In diesem kann man Zitronenbäume bestaunen.Darin befinden sich auch 2 Käfige mit exotischen Vögeln. Geht man in dem exotischen Garten weiter, kommt man ins Schlosskaffee. Ein schön eingerichtetes kleines gemütliches Kaffee.

Überall stehen Bänke, um sich auszuruhen. Das freute besonders meine Mutti, so konnte sie sich zwischendurch auch öfters mal auf dem Rundgang ausruhen.
Angekommen am Palmenhaus, immerhin fast 1300 qm groß, waren wir hin und weg. Hier können die wertvollen Palmen, Zitrusbäume und andere mediterrane Pflanzen überwintern, und hier wachsen auch die vielen verschiedenen Orchideenarten. Einfach genial, das müsst ihr euch auf meinen Fotos ansehen. Wir sahen riesige Mammut-Bäume, die schon einige Jahrhunderte auf dem Buckel haben.

Als wir das Schmetterlingshaus betraten befanden wir uns in einer tropischer Landschaft von exotischen Tagfaltern. Hier ist aber Vorsicht für Asthmatiker angebracht! Über 1000 exotische Schmetterlinge fliegen hier frei herum. Es herrscht hier ein tropisches Klima von 28-29ºC bei rund 90 % Luftfeuchtigkeit. Man kommt sich vor wie in einem Dschungel mit dichter Bepflanzung, Wasserfällen und einem Bach. In den Schauvitrinen sieht man, wie aus den Puppen prachtvolle Schmetterlinge entstehen. Wir sahen hier jede Menge Schmetterlingspuppen hängen und konnteb diese bewundern und ansehen. Das Schmetterlingshaus besitzt ein 1000 m² großes Glasdach. Verlässt man das Schmetterlingshaus wieder, muss man aufpassen, dass man sich wieder etwas überzieht, denn sonst erkältet man sich sehr schnell.
Man kommt aus dem Staunen überhaupt nicht heraus, betritt man das Orchideenhaus. Welch eine Pracht gibt es hier, welch eine Farbenpracht!

Neben der Rosenanlage, kommt man auch vorbei an dem Kräutergarten. Ein weiterer Höhepunkt! Hier kann man sowohl Heilpflanzen, als auch die verschiedensten Küchenkräuter bewundern. Man findet nicht nur Kapuzinerkresse, Kamille, Zitronenmelisse, Basilikum, Petersilie und Schnittlauch, sondern auch weniger bekannte Kräuter. Kinder können sich, während die Eltern diesen Bereich erkunden, auf dem Spielplatz austoben.
Nicht nur älteren Menschen sind begeistert von dieser Insel, auch die kleinen Kinder haben Ihren Spaß hier, denn es wurde auch an sie gedacht. Neben den Tieren, die sie streicheln und anfassen können, gibt es auch Spielplätze für sie. In dem Zwergendorf hat jedes Kind seinen Spaß. Hier gibt es verschiedene Spielbereiche wie höhlenartige Hütten, Holzeisenbahn und Wasserspielzonen. Im Kinderland findet man eine Garteneisenbahn, Blumentiere, Bauernhof, Streichelzoo und eine Ponyreitbahn. Im Streichelzoo kann man dann auch Futter für die Ziegen an Automaten bekommen.

Überall liefen uns Pfaue über den Weg. Davon sind natürlich von allem die Kinder sehr begeistert.

Eintrittspreise & Öffnungszeiten:

Erwachsene: 14,90 €
Schüler (ab 13 Jahren) und Studenten: 8,00 €
Reisegruppen (ab 10 Personen) pro Person: 12,50 €
Familien-Tagesticket (Kinder bis einschl. 15 Jahre): 30,00
Behinderte zahlen den regulären Tarif. Mit "B" im Ausweise ist eine Begleitperson: GRATIS
Kinder (bis einschl. 12 Jahre): GRATIS
Jahreskarte Erwachsene 32,- €,Jahreskarte Senioren 32,- € (ab 65 Jahre oder mit Rentnerausweis),
Familien-Jahreskarte 62,- € .
Die Jahreskarten sind ab Kauf ein Jahr gültig und nicht übertragbar.
Erhältlich an allen Kassen auf der Insel.
Von Ende März bis Ende Oktober ist die Insel von 07.00 - 20.00 Uhr geöffnet. Die übrige Zeit des Jahres nur von 08.00 - 18.00 Uhr:

Anschrift:

78465 Insel Mainau
Telefon +49 (0) 75 31 -303-0
Telefax +49 (0) 75 31 -303-248
E-Mail: [email protected]
www.mainau.de

Fazit:

Leider schafften wir es bei diesem Besuch nicht, jede Attraktion zu bestaunen. Aus diesem Grund haben wir beschlossen, in diesem Jahr im April die Insel Mainau noch einmal zu besuchen. Auch wenn ein Ausflug auf die Insel Mainau nicht besonders billig ist, lohnt sich der Ausflug dorthin zu fast jeder Zeit. Man sollte schon mindestens einen ganzen Tag für die Insel einplanen. Und selbst dann schafft man nicht alles in Ruhe anzusehen und diese wirklich schöne Anlage genießen zu können.

Die Insel verfügt über eine Schiffsanlegestelle, so dass ihr auch per Schiff die Insel erreichen könnt
Es gibt jede Menge Gaststätten und Souveniershops in dem Park. Hunde sind grundsätzlich erlaubt, müssen aber an der Leine geführt werden.

Die Toiletten-Standorte findet man auf den großen Wegweisertafeln, behindertengerechte WC sind gesondert gekennzeichnet. In allen WC-Anlagen ist auch ein Baby-Wickeltisch vorhanden.
In den Souvenirshops und Gaststätten werden alle gängigen Kreditkarten akzeptiert. Auf keinen Fall sollte man beim Besuch der Insel auf den "Führer Insel Mainau" verzichten. Überall auf der Insel verteilt, findet man eine ganze Reihe von Restaurants und Imbissständen, die aber alle nicht besonders billig sind.

Ich hoffe, dass ich den Eindruck, den ich von dieser herrlichen Anlage gewonnen habe, euch vermitteln konnte.
Also, ein Besuch lohnt sich. Wer die Insel noch nicht gesehen hat, hat etwas versäumt.

Ich vergebe der Insel Mainau 5 Sterne und empfehle sie liebend gerne weiter.

Ich bedanke mich für das Interesse und die Lesungen!