Johnnie Walker Green Label Testbericht

Das Radio duddelt und nach langer Zeit spielt es das wunderschön einschmiegsame und rundum gelungene Werbelied für einen schottischen Whisky , denn jeder wohl auch deshalb kennt. Es handelt sich um Marius Müller Westernhagens Song „Johnnie Walker“ von 1978 und verleitet einem unwillkürlich zum Träumen.

Kennen gelernt hatte ich Ihm dereinst beim Begehen des berühmten Whiskytrail mit Freunden in Schottland und wie sagt schon Errol Flynn:
'I like my whisky old and my women young.'
'Ich mag meinen Whisky alt und meine Frauen jung.'

Nun aber geht es zu den Verkosten eines weiteren Vertreters aus dem Hause Johnnie Walker, den ich anläßlich meines Geburtstages geschenkt bekommen habe, dem "Johnnie WalkerGreen Label".

Allgemeines
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Im Jahre 1820 eröffnete John Walker zusammen mit seiner Mutter einen Gemischtwarenhandel in Kilmarnock, einem kleinen Ort im Westen Schottlands und begann seinen unglaublichen Siegeszug mit dem Mischen von Whisky, denn heute ist der Johnnie Walker der meistgetrunkene Whisky der Welt. 1857 stirbt John Walker und sein Sohn Alexander übernimmt die Geschäfte und die Aufgabe des Whisky-Blendens.

1867 wird Old Highland Whisky als Markenname eingetragen. Im Jahr 1889 übernehmen seine Söhne George Paterson Walker und Alexander Walker II. gemeinsam die Geschäftsleitung. Während sich George hauptsächlich um Marketing und Vertrieb kümmert, übernimmt Alexander vornehmlich die Arbeit des Blendens. Um die Marketingstrategien zu verbessern, werden 1909 die Marken Red Label und Black Label eingeführt. Während dieser Zeit erwirbt das Unternehmen mehr und mehr schottische Destillerien, wie z.B. auch die Cardhu Distillery in der Speyside Area, nahe Knockando bei Dufftown. Diese wurde dann bekannt durch eben diesem Pächter, der letztendlich den dort gebrannten Whisky seinem Namen gab – Johnnie Walker. Im Jahre 1893 verkaufte eine gewisse Elizabeth Cumming Cardhu an John Walker & Sons, in deren Besitz die Destillerie bis 1992 blieb, seitdem gehört die Lizenz der UGMD und johnnie Walker gehört seit 2002 dem Großkonzern von Diageo, der 1997 aus der Fusion von Guiness und Grand Metropolitan entstand (http://de.wikipedia.org/wiki/Diageo) und zum weltgrößten Spirituosenanbieter aufgestiegen ist (http://www.diageo.com ).

Bereits seit 1867 befindet sich auf der Flasche der Striding Man. Schon damals war man sich darüber klar, dass eine einheitliche Flaschenform mit einem Logo der beste Grundgedanke für ein Markenzeichen ist, das z.B. noch vor Coca Cola eingetragen wurde. Alexander Walker, der Sohn des Firmengründers, führte 1860 die typische viereckige Flasche mit einem Etikett im Winkel von genau 24 Grad ein. In einer Welt, in der hauptsächlich runde Flaschen verwendet wurden, wurde dies schnell zum am besten wiedererkennbaren Whisky: ein charakteristisches Konzept für einen charakteristischen Whisky.

Als Wasser nimmt man noch immer Mannoch Spring oder Lyne Burn. Cardhu stammt aus dem gällischen und bedeutet so viel wie schwarzer Berg und dort kann man dann nicht nur die auch hier bekannten Red oder Black Label probieren, sondern auch den Green, Blue, Gold oder den unserer Meinung besten aber auch teuersten, den 60 jährigen honorigen.

Herstellung
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Neben der Bekehrung der Heiden widmeten sich die Mönche des frühen Mittelalters auch der hohen Kunst des Destillierens. Der so gewonnenen wasserklaren Flüssigkeit werden mystische und magische Eigenschaften zugesprochen.
Daher wird sie aqua vitae oder uisce beatha - hieraus leitet sich später das Wort Whisky ab - genannt, oder bekannter als das Wasser des Lebens. Eine verbreitete Ansicht noch im heutigen Schottland.

Das Haus verfügt bekanntermaßen über eine Jahrzehnteweit zurückliegende Erfahrung beim Blenden. Beim Whiskey ist ein Blend eine Mischung aus verschiedenen Whiskeys. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von Verschnitt. blended Whiskey hat eine bis ins Jahr 1853 zurückgehende Tradition.
Die Schotten sagen: "Mögen die Iren ihn erfunden haben, wir haben ihn trinkbar gemacht." Wie dem auch sei - erstmals urkundlich erwähnt wurde das Getränk in Schottland. 1494 wurde in den "Exchequer Rolls" erwähnt, dass Bruder John Cor acht Maß Gerstenmalz bekam um Whisky herzustellen.
Zunächst sollte man wissen, dass Wasser und Getreidemalz neben Hefe die beiden wesentlichen Zutaten für Whisky sind. Doch auch hier gibt es Unterschiede: In schottischem Single malt findet zum Beispiel ausschließlich Gerstenmalz Verwendung.
Beim blended scotch Whisky liegt ein Gemisch von Grain und Malt Whisky vor. Dabei wird der sogenannte Grain Whisky aus einem beliebigen Getreide, heutzutage meist Weizen, in einer sogenannten Kolonnendestille in einem kontinuierlichen Destillationsprozess hergestellt. Er stellt nach 4 Jahren dann jedoch auch eher einen Kornschnaps als einen echten Whisky dar.

Der hocharomatische Malt Whisky dagegen wird aufwendig aus Gerstenmalz, d.h. gekeimter und dann - teilweise über Torffeuern - getrockneter Gerste, in zwei bis drei separaten Brennvorgängen in den Brennblasen der Destillen gebrannt.
Blended Scotch Whisky enthält zwischen 5% (bei billigen Kaufhausmarken) und bis zu 30% der verschiedensten Malt Whiskies (bei sogenannten DeLuxe oder Premium Blends).

Blended Whiskies sind meistens relativ preisgünstig, und stellen mengenmäßig über 95% aller verkauften Scotch Whiskies (fast 1 Mrd. Flaschen) dar. Das Haus Johnnie Walker verfügt bekanntermaßen über eine Jahrzehnteweit zurückliegende Erfahrung beim Blenden.

Bei wikipedia http://de.wikipedia.org/wiki/Johnnie_Walker kann man erfahren, das der ursprünglich 1996 als Pure Malt eingeführte Whisky 2004 in Green Label geändert wurde.
Der pure oder blended malt enthält Talisker, Linkwood, Cragganmore und Caol Ila. Wahrscheinlich auch Cardhu und Royal Lochnagar. Mindestens 15 Jahre lagerten die Whiskys, die für den Blend dieses Whiskys verwendet wurden. Es ist der einzige Johnnie Walker, der gänzlich ohne Grain Whisky komponiert wurde. Er führt die Tradition des „Vatting“ fort, bei dem lediglich Malt Whiskys verwendet werden. Vatted heißt, das es sich um eine Mischung von Malt Whisky verschiedener Brennereien handeln muß., dh. Blumenreich gesprochen das beim „15 jährigen Highland Vatted Whisky“, eine Vermählung verschiedener Malt Whiskys stattgefunden hat und das sie sich gegenseitig optimal im Geschmack ergänzen. Deswegen bekam er von der britischen Queen Elizabeth II. das begehrte „Royal Warrant“ verliehen und führt nun auf dem Etikett den Zusatz „By Appointment of Her Majesty the Queen“. Als somit wahrer schottischer Repräsentant des feinen Geschmacks trägt JOHNNIE WALKER® GREEN LABEL™ das königliche Wappen stolz auf seinem Etikett.

Geschmack
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Nun aber zur Verkostung des Johnnie Walker Green Label, bei dem es sich um einen Scotch whisky handelt. So darf sich per Definition (laut Gesetzgeber) jeder Whisky nennen, der mindestens 3 Jahre in Schottland in einem Fass gereift ist (Grundprodukt Gerste).

Der Green Label basiert auf aus 15 ausgesuchten Single Malt Whiskies zusammen, jeder von ihnen mindestens 15 Jahre gelagert und gereift. Laut der meiner Meinung nach sehr gelungenen und informativen Homepage von Johnnie Walker handelt es sich dabei um die "Schlüsselkomponenten":
TALISKER gibt einen kräftigen und tiefgehenden Charakter, CAOL ILA vermittelt das Geheimnisvolle und die Intensität, und im Kern sorgen CRAGGANMORE für den süßlichen Malzgeschmack und LINKWOOD für den letzten Hauch von Finesse.
Die detaillierte Zusammensatzung kennt aber wohl nur der Brennmeister der Brennerei alleine.

Schon die Flasche aus der sattgrünen Verpackung zu holen macht Spaß, da dann der Blick auf einen kräftigen Goldton mit leichtem Bernsteinschimmer Inhalt umso erfrischender und viel versprechender wirkt.

Zunächst erst einmal einen 0.2 cl Probierschluck in ein passenden Whiskyglas geben. Ich für mein Teil hab da passable Tumbler zur Auswahl. Das Glas dann etwas gegen das Licht halten Meiner Meinung kommt der Green Label in der Bernsteinfarbfarbe klar und optisch gut an. Allerdings weiß ich nicht wieviel dabei dem zugegebenen Farbstoff zuzuschreiben ist.

Nun wird das Glas langsam im Kreis geschwenkt damit die Aromastoffe gelöst und die Schwebestoffe gleichmäßig verteilt werden. Ich halte meine Nase prüfend über den ins Glas gefülltem Probeschluck und bin beeindruckt. Die avisierte Aromen nach Heidekraut, Honig, gebackener Apfel. Spuren von Bananen habe ich kaum vernommen, eher schon eine fruchtig malzige Note nach Butterscotch und sogar einem Hauch von Lakritz. Nach einer Weile vertieft sich übrigens das kräftige und ganz leicht torfige Aroma.

Beim vorsichtigen aufnehmen des 1. Schluckes bemerke ich eine süße Würzigkeit von Vanille mit einer nussigen Note. Alles wirkt Sehr ausgewogen, man glaubt sogar einige Noten vom Sherryfass zu spüren. Der 1. Schluck macht Appettit auf mehr.

Im Abgang ein typischer guter Whisky von Johnnie Walker, würzig mit Noten von Kakao und zuletzt noch ein wenig süß, frisch, flüchtig und rein. Vor allem bleibt er lange und befriedigend in Erinnerung.

Ich hoffe Ihr habt etwas Appetit das Probieren eines Whisky bekommen. Ich empfinde ihm als dunkel, rauchig, und genau das Richtige für alle, die das ganz Besondere zu schätzen wissen.

Sonstiges
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Interessantes zum Haus, Herstellung und drumherum kann man auch auf der Homepage von Johnnie Walker nachlesen, http://www.johnniewalker.de

Johnnie Walker Green Label 15 years old, 43 %, 0,7 Liter, Originalabfüllung
mit Farbstoff, kühl gefiltert. Bei einem Preis von um die 30 Euro verwundert es nicht, das er in den wenigsten Gaststätten kredenzt wird.

Übrigens Master Blender JIM BEVERIDGE sagt auch: „JOHNNIE WALKER GREEN LABEL ist wie eine Reise durch die Natur Schottlands: von den schottischen Inseln über die Highlands hin zur Speyside. Man schmeckt die raue See, die schottischen Wälder im Tau, die urige Landschaft der Highlands und die Kraft und Frische der Flüsse. Dieser Whisky ist wie ein Konzert, bei dem die Single Malts wie Instrumente zusammen aufspielen und mit ihren Solos nacheinander Akzente setzen.“
So erhielt JOHNNIE WALKER® GREEN LABEL™ in 2004 die renommiertesten Auszeichnungen, so „Double Gold“ als höchste Auszeichnung der „San Francisco World Spirits Competition“, Gold bei der Londoner „International Wine & Spirits Competition“ und ebenfalls Gold bei der „Monde Selection“ (http://whiskymania.de/Indoor/Probieren/Vorstellung_abfuellungen/bmdm_0607.ASP ).

Zu guter Letzt noch ein schottischer Trinkspruch:
'Auf die Gesundheit, den Kuss einer Frau und einen Whisky, klar wie Bernstein, ist er nicht so süß wie der Kuss einer Frau. Aber verdammt! Ein Anblick von mehr Herzlichkeit.'

Fazit
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Der Johnnie Walker Green ist vorzüglich für das pure genießen und Ich hoffe Ihr habt etwas Appetit auf einen guten Whisky bekommen. In diesem Sinne wohl bekomm's oder wie der Schotte sagt – Slainte!