Kreuzfahrtschiff Aida blu Testbericht

Hallo,
ich bewerte heute das Clubschiff "Aida Blu".
Vorweg möchte ich klar stellen, das ich hier nicht den Urlaub sondern das Schiff und die Organisation bewerte.
Zudem stelle ich auch hier mit klar, das ich NICHT das Schiff bewerte, welches vorher bereits unter dem Namen "Arosa Blu" fuhr, sondern das neu gebaute Schiff, das im Frühjahr getauft wurde.

Unsere Reise war übrigens eine Kanarenroute: Teneriffa, Madeira, La Palma, Gran Canaria und Lanzarote und zurück nach Teneriffa.

***Schiffsdaten***

Name : Aida blu
Reederei : Aida Cruises
gebaut im Auftrag der Reederei in Papenburg
Taufe: Im Frühjahr 2010 durch die Designerin Jette Joop

Länge: 252 meter Breite: 32,2 meter Tiefgang : 7,2 meter

Das Schiff verfügt über 14 Decks. Davon sind die ersten beiden unteren Decks der Besatzung vorbehalten und das 14. dem Kapitän. Alle anderen 11 Decks stehen den Passagieren zur Verfügung.

Es gibt 1096 Kabinen ( Innenkabinen, Aussenkabinen, Aussenkabinen mit eingeschränkter Sicht, Balknonkabinen und Suiten)
Es gibt 7 Restaurants und 13 Bars ( das wäre mir nie aufgefallen)
607 Besatzungsmitglieder kümmern sich um das Wohl von etwa 2500 Pasagiere ( wenn das Schiff ausgebucht ist)

***Buchung***

Die Reise fand vom 25. 12.2010 bis 01.01.2011 statt. Wir haben die Reise in einem Reisebüro recht kurzfristig gebucht. Wir haben uns für eine Vario-Kabine entschieden. Wir wussten also, das es eine Balkonkabine ist, wir wussten nur nicht, welche Kabine es sein wird.
Wir haben die Reise in einem Gesammtpaket gebucht, so lag die An-und Abreise auch in der Verantwortung der Aida-Line.
Bei der Buchung im Reisebüro erhielten wir Zugangsdaten für das Internet. Hier konnten stets unseren Buchungstatus überprüfen und vorweg Landgänge buchen usw. Als wir das Schiffmanifest bekamen erhielten wir auch unsere Kabinennummer und wussten, das wir in der 6. Etage im vorderen Bereich des Schiffes ( über dem Auge , unter der Brücke) einziehen.

***Anreise***

Wegen der Wetterkapriolen fuhren wir einen Tag früher zum Flughafen nach Hannover und haben uns dort spontan im "Holiday Inn" eingemietet. Unser Auto parkten wir kostenpflichtig in einem Parkhaus am Flughafen. Der Check in des "Air-Berlin" Fluges lief reibungslos ab.
Unter den Besatzungsmitgliedern herrschte "Reizklima". Die Stewadessen" schienen gereizt und genervt.
Das Essen an Bord schmeckte wirklich scheußlich.
Nach fast 5 Stunden stetzten wir planmäßig zur Landung an. Der Druckausgleich in der Kabine war schlecht, so das es meiner Tochter und mir auch Stunden nach der Landung noch immer schlecht ging.
Am Flughafen standen bereits Busse für uns bereit die uns zum Hafen bringen sollten.
Nach kurzer Fahrt blieb der Bus stehen und war offenbar kaputt. Alle Gäste mussten aussteigen und ihr Gepäck ausladen. Diesel lief auf die Straße....ABER zu unserem Erstaunen war SOFORT ein Ersatzbus da ! Woher dieser so schnell kam, weiß ich nicht. Er war da und die Fahrt konnte weiter gehen.
Nach einer Stunde sind wir dann im Hafen angekommen, wo das Schiff lag. Der Ceck in lief zügig und ohne Probleme ab. Wir bekamen die Bordkarten und noch einige allgemeine Hinweise und sollten nun der blauen Linie folgen, die zum Schiff führt. ´Wir konnten SOFORT auf unsere Kabine, die wir allerdings selbst suchen mussten.

***Sicherheit***

Die Aida-Line erfüllt den höchsten Sicherheitstandart der Welt. Überall Security. Aussenstehende kommen in gar keinen Fall in Schiffsnähe. Vor dem Bording immer Hände desinfizieren und immer durch die Taschenkontrolle.

***Kabine***

Wir fanden unsere Kabine, die in freundlichen Farben hergerichtet war. Klein aber fein und behaglich. Der Kleiderschrank hätte etwas größer sein können, man weiß nicht so recht wohin mit den Koffern. Das Bad war eine kleine Zelle. Aber immer sauber . Über den Betten schwebte ein Baldachin in warmen Farbtönen. Im TV lief regelmäßig das Bordprogramm. Auch der Balkon war groß genug mit zwei Stühlen und einer Hängematte.
Der Kabinenservice war immer freundlich. Die Kabinen wurden jeden Tag hergerichtet. Abends bekammen wir immer Schiffspost die auf den nächsten Tag einstimmt. Oft erwartete uns eine kleine Aida-Überraschung . So sind wir immer gerne in unsere Kabine zurückgekehrt.

Die Restaurants:

Wir haben nur die Buffetrestaurants probiert. Das Marktrestaurant hat uns am besten gefallen. Das Buffet ist reichhaltig. Es steht immer Wein auf den Tischen. Die Mitarbeiter sind flink und fleißig wie die Ameisen.

Was ich hier nicht so gut fand:
Das Restaurant ist so groß, das man sich verläuft. Man rennt ständig im Kreis umher, bis man endlich seinen Tisch gefunden hat, war das Essen oft kalt.
In der Küche und anderswo arbeiten überwiegend Thailände rund Philipinos. Leider essen diese kein Fleisch und könne dies deswegen auch nicht zubereiten. Fleisch war immer zäh und trocken.
Ansonsten habe ich 2 Kilo zugenommen und mein Mann 4 Kilo, das sagt schon alles.

Das Pooldeck fand ich für 20500 Passagiere zu klein. Mit 500 Kindern an Bord, kann man sich vorstellen da kleinen Pools in der Hand der Kinder war und besser Planschbecken darstellten als Swimmingpools.
Wegen des ständigen Animationsprogrammes ist es hier oft laut.
Kein Erholungswert !

Das Theater: Wir haben uns zwei Vorstellungen angesehen. Ob es gefällt oder nicht, ist Geschmacksache. Hier werden sich die Meinungen teilen. "Mamamia" war mehr laut als schön.´" Variete´Variete" hat mir gefallen.

Das 4D-Kino hat mir gefallen. Die Filme sind allerdings mit jeweils 15 Minuten deutlich zu kurz.

Die Organisation der Ausflüge verlief immer reibungslos. Allerdings laufen nicht alle Ausflüge so ab, wie in den Prospekten beschrieben.
In Gran Canaria entpuppte sich die vorgegebene "Exclusive Jacht-Aphrodite" zu einem vernachlässigten Holzboot.
Und die stille , romantische Badebucht zu einem Industriegebiet.
Bei Rekamationsversuchen kam man uns nicht entegene "Wir nehmen das zur Kenntniss"
Es gab auch Ausflüge die weit mehr wert sich, als sie kosten. Ich empfehle des Ausflug "Cesar Monrique komplett" auf der Insel Lanzarote.

Die Geschäfte auf der Aida waren mir zu teuer und zu wenig vielfältig. Designerkleidung, Schmuck und Kosmetik. Ich habe Dinge des täglichen Bedarfs vermisst.


*** was mir gut gefallen hat****

Das Schiff ist gut durchorganisiert und durchdacht.
Die Besatzung ist immer fröhlich, besonders die ausländischen Mitarbeiter sind fleißig wie die Ameisen.
Die Durchsagen des Kapitäns vor dem Auslaufen.

***Was mir nicht gefallen hat***

Die Sylvestershow war langweilig. Sekt war extrem teuer ! Das Feuerwerk war aber sehr gut.
Da das Schiff sehr groß ist, verläuft man sich schnell, das geht an die Nerven. Ausgehängte Deckpläne sind nur farbig unterlegt, keine schriftlichen Infos.
Die Fahrstühle waren immer überfüllt !
Da es sich um ein Clubschiff handelt, finden Partys am Pooldeck oft in Ballermannmanier statt. Hier sollte man versuchen ein gewisses Nivaeu zu halten.

***Die Abreise***
war auch gut organisiert. Pünktlich wurden wir zum Flughafen gefahren, wo wir wieder mit einer Air-Berlin Maschine und dieses mal guten Essen und freundlichen Personal Richtung Heimat flogen.

Tipps für andere Reisende:

Nichts vergessen , was zum täglichen Bedarf gehört ! Ihr könnte es auf dem Schiff nicht mal eben schnell nachkaufen. Auch in den angelaufenen Häfen gibt es außer Andenken und Luxusartikel keinen Ersatz zu kaufen !
Eine Flasche Schaumfestiger war mir ausgegangen und ich haben keine Möglichkeit gehabt so etwas zu kaufen.

Nicht mit kleinen Kindern anreisen. Ihr müsst die Kinderwagen mit in die ohnehin kleine Kabine nehmen !
Zudem habe ich oft gestreßte Eltern beobachtet !
Der Kidsclub nimmt nur Kinder, wenn sie trocken sind !