Bellarom Bremer Kaffee Testbericht

Eigentlich wollte ich über etwas ganz anderes heute schreiben. Aber nachdem ich eine fürchterliche Laune habe (mag mich mal wieder selbst nicht mehr), den Frust auch beim Spielen nicht losgebracht habe, da malträtiere ich halt mal wieder erst meine Tastatur.

Mein Hauptwohnsitz ist - wie mein Name ja schon sagt - mein Hexenhaus. Nachdem dort die Heizung versagt hat, entschloß ich mich ganz spontan, meinen Zweitwohnsitz in München aufzusuchen. Doch was mußte ich da feststellen??? Bei diesen herrlichen warmen Temperaturen (Brrrrrrrrrrrrrrrr - hier ist es ja genauso kalt!!!) haben die von den Stadtwerken die Fernwärme abgestellt (so wie letztes Jahr auch zur "warmen Zeit Ende Oktober", so daß wir jetzt wieder einige Tage kein warmes Wasser haben (da kann ich dann wieder Kleidung in S anstatt XXL tragen, weil es alles zusammenzieht vor lauter Kälte - grins) und auch tagsüber keine Heizung. Nachts wird dann so ein komisches Heizmobil angeschmissen, das einen vor lauter Lärm nicht schlafen läßt und bei der Heizleistung, die es hervorbringt auch gleich ausgeschaltet bleiben könnte. Ihr seht - ich habe eine wundervolle Laune und kann vor lauter Schlottern und Zittern sogar noch schreiben..

Diese miese Laune werde ich jetzt etwas heben, indem ich einen Bericht über meinen aktuellen Kaffee schreibe. Aufgrund höherer Ausgaben in der letzten Zeit ist momentan bei mir die große Sparwelle ausgebrochen. Normalerweise bin ich bei Kaffee schon ein bißchen anspruchsvoll, da ich mit einigen Billigmarken schon böse Reinfälle erlebt habe. Nur wegen eines Pakets Kaffee hatte ich auch keine Lust bis zum real zu fahren, der regelmäßig jede Woche eine andere Marke (Dallmayr, Jacobs, Melitta und Onko) abwechseln im Angebot hat. Und da am letzten Montag bei mir fast gegenüber der Lidl neu aufgemacht hat, bin ich vorhin da schnell rübergegangen und habe mir Nachschub für das Wochenende geholt.

Ob der Bericht gut ausfällt??? Da müßt Ihr schon weiterlesen ...


Verpackung:

Als ich letzten Montag so vor dem Kaffeeregal stand, beschloß ich, es mit dem billigsten (und von der Geschmacksrichtung her auch stärksten) zu versuchen. Es handelt sich dabei um den Bremer Kaffee. Er ist in zwei verschiedenen Verpackungen erhältlich (Preis ist der gleiche - man hat bei der einen Verpackung (die ich heute genommen habe) nur mehr Abfall). Mal sehen, nachher werde ich versuchen Fotos zu machen. Sollte ich es schaffen, dann seht Ihr genau den Unterschied der Verpackung. Ansonsten demnächst, wenn ich bei meinem "persönlichen Produktfotografen" war.

Der Kaffee ist in beiden Fällen in der vielseits bekannten Folienverpackung enthalten (so wie auch der Kaffee z.B. der Marke Melitta), wo das Kaffeepulver in der farbigen Folie eingeschweißt und vakuum verpackt ist. Vakuum verpackt ist es bei dem zweiten Paket auch, jedoch in der silberfarbigen Folie, die noch von einem mit den Produktdaten bedruckten Papiermantel umgeben ist (so wie z.B. bei Dallmayr Kaffee). Die Schriftarten und Abbildungen unterscheiden sich auch etwas. Ich gehe auch nur relativ kurz auf die abgedruckten Informationen ein, da der Paketinhalt ja entscheidend ist für den Bericht.

Die Grundfarbe beider Pakete ist dunkelbraun. Bei der Nur-Folienverpackung ist auf der Rückseite nur ein Barcode drauf und eine Zeichnung, wie die Packung zu öffnen ist. Auf der Papierhülle bei der anderen Packung ist auch ein "Dreieckssymbol" mit der Zahl 90 enthalten sowie ein "Entsorgungssymbol". Ansonsten sind auf jedem Paket folgende Informationen enthalten:

Logo Bremer Kaffee
Abbildung bzw. Zeichnung einer Kaffeetasse
aromatisch vakuumverpackt
Qualitätshinweise in vielen verschiedenen europäischen Sprachen
Gewichtsangabe (500 g)
Symbol der "Grüne Punkt"
Mindesthaltbarkeitsdatum (siehe Aufdruck)
verschiedene Barcodes
Bezugsadresse

Verwundert hat mich das Haltbarkeitsdatum, das unterschiedlich war. Wobei der Kaffee, der in der Silberfolie ein 6 Monate längeres Datum hatte bis 02/2006 als der Kaffee in der Einzelhülle bis 10/2005.


So, nun will ich aber endlich zu den Punkten kommen, die direkt das Produkt betreffen:


Zubereitung:

Bei dem Bremer Kaffee handelt es sich um Brühkaffee, das bedeutet, daß der Kaffee aufgebrüht wird und das Pulver dann über den Müll entsorgt wird. (Im Gegensatz zum Brühkaffee kennt man auch noch den löslichen Kaffee, wo man nur Wasser aufgießt und das Kaffeepulver aufgelöst wird ohne Rückstände.) Je nach Lust und Laune bereite ich meinen Brühkaffee auf verschiedene Arten zu. Ich habe eine normale elektrische Kaffeemaschine, wo man das bereits gemahlene Kaffeepulver in die Filtertüte gibt, die Maschine einschaltet und das Wasser läuft durch und macht aus Pulver und Wasser den Kaffee. Das verbrauchte Kaffeepulver wird zusammen mit dem Papierfilter in den Abfalleimer entsorgt.

Die zweite Art der Zubereitung habe ich zum ersten Mal bei einer jugoslawischen Arbeitskollegin gesehen. Da mir das Ergebnis sehr zusagte, habe ich mir diese eine "andere Kaffeemaschine" auch zugelegt. Das ist eine Glaskanne (bekannteste Marke dieser Art "Kaffeemaschinen" ist bodum - ich habe jedoch ein Billigprodukt, das genauso gut ist), in die man die entsprechende Menge Kaffeepulver direkt hineingibt und dann das kochende sprudelnde Wasser (per Wasserkocher erhitzt) daraufschüttet. Dann läßt man das Kaffeepulver aufweichen (man bezeichnet das auch als den Kaffee durchziehen lassen"). Anschließend setzt man oben den Stab mit dem tellerartigen Sieb oben ein auf und drückt ihnvorsichtig hinunter. Die Kaffeeflüssigkeit wird nun durch das Sieb hindurchgepreßt und kann nach diesem Filtervorgang in die Tasse eingegossen werden. Man benötigt keinen separaten Filter und kann dann das verbrauchte Kaffeepulver direkt in den Abfall entsorgen. Ein kleiner Nachteil hierbei ist, daß sich Kaffeepulver mit "durchschmuggelt" und unten in der Tasse ist (oder ich stelle mich zu doof an).

Und dann gibt es noch die dritte Art der Kaffeezubereitung, auf die ich dann zurückgreife, wenn ich in aller Ruhe Kaffee trinken will. Das ist die Brühvariante, so wie ich sie als Kind von meiner Mutter gelernt habe zu Zeiten, als es noch keine Kaffeemaschinen gab (in unserer Familie jedenfalls noch nicht). Da habe ich dann meine Isolierkanne, setze meinen Melitta-Kaffeefilter (ist aus Plastik) in den ich eine Filtertüte der entsprechenden Größe eingelegt habe, drauf, gebe die entsprechende Menge Kaffeepulver hinein und brühe meinen Kaffee per Hand.


Geruch:

Aus alten Bürozeiten (lang, lang ist's her) habe ich mir mal eine leere Blechdose (Fassungsvermögen 1000 g) von Kaffee HAG mit nach Hause genommen, in den ich nun immer meinen Kaffee einfülle, da er in dem geöffneten Paket sonst ausrauchen und somit an Geschmack verlieren würde. Da ich heute das zweite Paket gekauft hatte, fülle ich dieses nach dem Geruchstest auch in diese Dose nach, um feststellen zu können ob sich durch die verschiedenartige Verpackung beim Geruch ein Unterschied bemerkbar macht. Das ist aber nicht der Fall. Der Kaffee in beiden Paketen weist nach dem Öffnen einen sehr aromatischen und würzigen Kaffeegeruch auf, der mir schon mal sehr zusagt. Er ist nicht so bitter wie zum Teil bei anderen Kaffeesorten der Billigmarken, was aufzeigt, daß die Bohnen ganz normal und nicht zu stark geröstet wurden.

Ich liebe es, wenn sich in der Wohnung der Kaffeeduft verbreitet. Die Stärke des Duftes variiert je nach Zubereitungsart. Am intensivsten ist sie bei Zubereitungsart zwei, da sich das Kaffeepulver immer noch unter dem gebrühten Kaffee befindet. Am besten riecht natürlich heißer Kaffee, jedoch auch wenn er so nach und nach abgekühlt ist, bleibt noch guter Kaffeegeruch wahrnehmbar.


Geschmack:

So nun komme ich zu dem Punkt, der jeden Leser am meisten interessieren wird: der Geschmack. Bei der Zubereitung mit der elektrischen Kaffeemaschine ist der Geschmack weich, mild und würzig. Echte Kaffeetrinker genießen ihren Kaffee pur, also ohne Milch und Zucker. Habe ich aus Testzwecken auch bei einer Tasse gemacht. Sonst immer verwöhnt durch Markenkaffee (wo ich persönlich Jacobs Krönung bevorzuge), kann ich jedoch sagen, daß der Bremer Kaffee auch einen sehr guten Geschmack hat.

Ihr werdet Euch nun fragen, warum so umständlich. Das hat seinen guten Grund. Auch wenn die Werbung für die elektrischen Kaffeemaschinen immer verspricht, daß der Kaffee mit der Maschine genau wie der handgebrühte Kaffee schmeckt, muß ich sagen, daß das nicht stimmt. Mir persönlich schmeckt der handgebrühte Kaffee immer noch am besten. Wenn es schnell gehen muß, greife ich auf Variante zwei zurück. Da ist der Kaffeegeschmack am intensivsten bei Verwendung der gleichen Menge Kaffeepulver je Zubereitungsvariante. Er ist sehr würzig und sehr lecker. Bei Zubereitungsart drei ist er auch würzig und lecker, allerdings etwas weicher.

Auf jeden Fall bin ich mit dem Geschmacksergebnis bei allen drei Zubereitungsvarianten sehr zufrieden, was sich auch dann am Schluß beim Fazit bei der Vergabe der Sterne zeigen wird.


Bezugsadresse:

Lidl Stiftung & Co.KG.
D-74167 Neckarsulm


Preis:

Bezahlt habe ich bei Lidl für das Paket mit 500 g 2,05 Euro. Das halte ich für einen sehr guten Preis bei diesem qualitätiv sehr gutem Produkt. Während der Preis für die Markenkaffees um einige Euro höher ist, ist dieser Bremer Kaffee eine sehr gute Alternative zu den üblichen Markenkaffees. Bekomme ich die Markenkaffees im Angebot für 2,19 Euro nehme ich bestimmt auch da wieder mal mit, aber sonst werde ich persönlich zu diesem Billigkaffee greifen, der mir besser zusagt, als die anderen Billigmarken, die ich auch schon ausprobiert habe.


Verträglichkeit:

Viele Menschen müssen aufgrund ihres empfindlichen Magens zu besonderen Sorten greifen. Inwieweit das hier auch der Fall ist, kann ich nicht beurteilen, da mein Magen jede Sorte Kaffee verträgt. Da es viele Leute gibt, die nur aufgrund der enthaltenen Bitterstoffen Probleme mit der Verträglichkeit haben, würde ich vorschlagen, daß es jeder für sich ausprobieren sollte. Jedenfalls kann ich dazu sagen, daß, wenn man eine normale Menge Kaffeepulver verwendet, der überwiegende Teil der Kaffeetrinker diesen Kaffee auch vertragen dürfte.



Fazit:

Da ich nun schon die ganze Woche diesen Kaffee ausreichend getestet habe, kann ich diesen Kaffee guten Gewissens weiterempfehlen. Der Geruch ist sehr aromatisch und der Geschmack sehr würzig, jedoch auch mild. Der Kaffee hat auch (wenn man eine normale Menge Kaffeepulver verwendet) keinen bitteren Nachgeschmack, so wie es oft bei den Markenkaffees auftritt. Das Kaffeepulver nimmt das heiße bzw. kochende Wasser sehr gut auf und das Ergebnis ist bei jeder Zubereitungsart ein sehr aromatischer, würziger und leckerer Kaffee.

Der Preis für diesen Kaffee ist auch sehr gut und es muß nicht immer das teuerste Produkt sein, nur weil uns die Werbung irgendwas vorlabert. Bei den meisten Marken schlägt sich der hohe Preis auf das Produkt nieder, weil man den Markennamen damit bezahlen muß.

Ich vergebe deshalb guten Gewissens alle 5 Sterne für dieses Produkt.

Die versprochenen Fotos werden nachgeliefert, sobald ich die Kamera bedienen kann bzw. mein Produktfotograf die entsprechenden Fotos angefertigt hat.