Manfrotto MA 410 Getriebeneiger Testbericht
Erfahrungsbericht von tbiegel
Ohne Kopf geht nichts
Pro:
Stabilität
Kontra:
nur die eingeschränkte Neigung nach oben
Empfehlung:
Ja
Die Ausstattung
Der Neiger ist mit einer stabilen Schnellwechselplatte ausgestattet, so daß man die Kamera schnell und sicher aufsetzen und wieder abnehmen kann. Für alle drei Ebenen gibt es eine Skala mit einer Gradeinteilung, die horizontale Ausrichtung wird mit einer Dosenlibelle erleichtert.
Der Schwenk in drei Ebenen funktioniert mit satt drehbaren Gewinden, wenn ein größerer Schwenk gemacht werden soll, wird dies durch die Möglichkeit einer lösbaren Schnellverstellung erleichtert.
Der Neiger wiegt 1,22 kg und besteht aus Aluminium. Er ist ca. 13 cm hoch. Die Kamera sollte nicht mehr als 5kg wiegen.
Die Schnellwechselplatte
Sie ist sehr stabil gefertigt, allerdings empfinde ich sie als etwas zu groß. Das Ansetzen der Kamera geht sehr schnell, zusätzliche Wechselplatten können problemlos für weitere Kameras oder Stativschellen preiswert (ca. 11 Euro) gekauft werden.
Die Wechselplatte ist mit 3/8- und 1/4-Zoll-Schrauben ausgestattet, so daß alle Kameragehäuse problemlos angeschraubt werden können. Um die nicht verwendete Schraube nicht zu verlieren, befindet sich noch ein zusätzliches Gewinde in der Platte, um die Schraube dort aufzubewahren. Leider ist mir dies nicht gelungen. Drehe ich die Schraube von einer Seite ’rein, stört sie noch am Kameragehäuse, anders herum läßt sich die Festplatte nicht mehr ansetzen. Handwerklich unbegabt, habe ich wahrscheinlich den Trick 17 nicht erkannt…
Ein Pfeilsymbol gibt die Richtung des Objektivs an, um die Platte richtig herum anzuschrauben.
Die Installation
Der Kopf ist unten mit einem 3/8-Zoll-Gewinde versehen, er wird einfach auf das Stativ aufgeschraubt. Bei einigen Stativen können von unten aus der Stativplatte noch weitere kleine Schrauben gegengedreht werden, so daß der Kopf dann wirklich unverrückbar aufsitzt. Wer mehrere Stativköpfe für verschiedene Einsatzzwecke sein Eigen nennt, hat dann aber etwas mehr Arbeit bei der Vorbereitung seiner Fotosession, wenn der Kopf gewechselt werden muß.
Praxis
Es macht Spaß, mit dem Kopf zu arbeiten. Die Kamera ist unglaublich fest verankert, das Wechseln bzw. An- und Abnehmen der Kamera geht schnell. Die Kamera läßt sich dank der guten Griffe satt und vor allem präzise verstellen. Horizontal kann man die Kamera komplett 360° verschwenken, was den Vorteil hat, daß man beim Aufbau des Stativs sich keine Gedanken um die Ausrichtung machen muß.
Nach oben kann man die Kamera um max. 30° schwenken, nach unten sind volle 90° möglich, also senkrecht nach unten. Ich persönlich hätte mir den umgekehrten Weg gewünscht, allerdings habe ich trotz guter Recherche keinen Stativkopf gefunden, der (nahezu) Aufnahmen im 90°-Winkel nach oben zuläßt (die dadurch entstehenden Probleme beim Blick durch den Sucher ließe sich mit einem Winkelsucher umgehen). Für dieses Problem gibt es aber einen Trick: Man muß die Kameraplatte anders herum ansetzen (also horizontal um 180° drehen). Damit läßt sich der Neiger zwar etwas schwerer bedienen, weil die Griffe nun „hinten“ liegen, aber notfalls ist das praktikabel.
Wenn der Bodengrund uneben ist oder man durch Stufen o. ä. behindert ist, kann man naturgemäß nicht ohne weiteres die Stativplatte horizontal exakt ausrichten. Dank des Neigers gelingt dies problemlos, die eingebaute Dosenlibelle erlaubt es, die Kamera waagerecht exakt zu positionieren, Schieflagen auszugleichen.
Hochformataufnahmen sind insofern etwas problematisch, als es hierfür keine separate Wasserwaage gibt, was die exakte Ausrichtung erschwert. Die Skala ist zwar recht genau, aber eben nicht exakt genug, zumal Stative meist benutzt werden bei schlechten Lichtverhältnissen, so daß auch der weiße Skalenaufdruck auf schwarzem Grund nicht unbedingt leicht zu lesen ist. Eine andere Alternative wäre ein Mechanismus, der die Platte exakt bei 90° einrasten ließe. Aber auch für diese Problematik gilt bereits gesagtes: Leider fand ich trotz guter Recherche keinen Stativkopf (mit Getriebetechnik !), der mit zwei Wasserwaagen ausgestattet ist (zumindest keinen noch bezahlbaren).
Wenn man die Kamera erst einmal grob ausrichten möchte, also die Kamera über einen größeren Verstellweg hinweg schnell verschwenken möchte, genügt es, einen Ring hinter den Griffen vorzuziehen und zu halten, um dann mit der anderen Hand die Kamera zu verschwenken. Einhändig kann man die Kamera nicht schnell verschwenken.
Ist die Kamera positioniert und ausgerichtet, braucht man die gefundene Position nicht noch zusätzlich mit Feststellschrauben zu fixieren. Da es sich um einen Getriebeneiger handelt, wird die Kamera ausgerichtet, dann ist sie unverrückbar fest auf den Kopf fixiert.
Die Griffe sind nicht zu groß und ausladend, so daß der Transport auch in Stativtaschen kein großes Problem sein dürfte.
Fazit
Ein toller Neiger, der auch ein paar Nachteile hat: für Aufnahmen im Hochformat vermisse ich eine Wasserwaage oder einen exakten Mechanismus, der die Kamera exakt um 90° schwenkt. Preiswert ist solch ein Neiger auch nicht gerade, ungefähr 180 Euro kostet der Neiger. Ab und zu ist er auch für 150 Euro zu haben (bei Promarkt online). Insgesamt vergebe ich vier Sterne.
© Thomas Biegel für Ciao.com am 29. Dezember 2006
66 Bewertungen, 8 Kommentare
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28.04.2012, 17:43 Uhr von Matze081
Bewertung: sehr hilfreichSchöne Grüße aus Greifswald ;)
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17.04.2012, 22:32 Uhr von Abuu90
Bewertung: sehr hilfreichLiebe grüße aus dem saarland
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21.03.2012, 00:25 Uhr von anonym
Bewertung: sehr hilfreichLieber Gruß*********
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19.03.2012, 13:04 Uhr von morla
Bewertung: sehr hilfreichwünsche dir einen guten wochenstart lg. petra
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19.03.2012, 11:55 Uhr von titus01
Bewertung: besonders wertvollbw und Lg....titus01
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19.03.2012, 08:23 Uhr von [email protected]
Bewertung: besonders wertvollLiebe Grüße v. Simone, schaust Du bitte auch mal wieder bei mir vorbei
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18.03.2012, 22:21 Uhr von katjafranke
Bewertung: sehr hilfreichLiebe Grüße sendet dir KATJA
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18.03.2012, 22:21 Uhr von Lale
Bewertung: sehr hilfreichAllerbesten Gruß *~*
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