Mario Party (N64 Spiel) Testbericht

Mario-party-n64-spiel
ab 35,61
Auf yopi.de gelistet seit 09/2003
5 Sterne
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Summe aller Bewertungen
  • Grafik:  gut
  • Sound:  sehr gut
  • Bedienung:  sehr einfach
  • Wird langweilig:  nie
  • Suchtfaktor:  sehr hoch

Erfahrungsbericht von Yasmeen

Gesellschafts-Partyspiel am Fernseher

4
  • Grafik:  gut
  • Sound:  gut
  • Bedienung:  einfach
  • Wird langweilig:  nach wenigen Monaten
  • Suchtfaktor:  hoch
  • Altersbeschränkung:  ab 6 Jahren
  • Schwierigkeitsgrad:  Fortgeschrittene

Pro:

Herausragender Mehrspielerspass, zeitlos gutes Spielprinzip, hohe Langzeitmotivation, bunte Grafik, gelungene Soundeffekte, schöne Spielatmosphäre

Kontra:

Im Einzelspielermodus ist die Luft ziemlich schnell raus, dort nur verschwindend geringe Langzeitmotivation, mittlerweile leicht angestaubte Präsentation, Mario-Hasser suchen schnell das Weite

Empfehlung:

Ja

Wie schon öfters erwähnt gehören die Funspiele zu meinem Lieblingsgenre, was Videospiele angeht, dabei haben es mir ganz besonders die Mehrspielergames angetan, in denen ich also mit bis zu drei weiteren menschlichen Mitspielern um die Wette rasen oder sonst wie mich gegenseitig bekämpfen kann. Da wir zu Hause schon kurz nach dem Erscheinen in Europa eine Nintendo64-Konsole hatten, war es daher eigentlich ganz klar, dass wir uns ziemlich schnell „Mario Party“ zulegten, ein Videospiel, welches mittlerweile tatsächlich Kultstatus hat. Mittlerweile sind schon fünf Versionen erschienen, Teil 1 bis 3 für das Nintendo 64 und Teil 4 und 5 für den Nintendo Gamecube. Erstaunlich ist dabei, dass gerade Teil 2 und 3 heute noch richtig teuer sind, zumeist sogar teurer als die wesentlich jüngeren Versionen für den Gamecube. Dies liegt wohl daran, dass die Grafik sich nicht so wahnsinnig unterscheidet beziehungsweise die höhere Qualität beim Gamecube bei den Mario-Party-Spielen nicht so wahnsinnig entscheidend ist. Ich werde Euch aber nun vom allerersten Teil erzählen, der dann zum Glück auch am Billigsten ist, schätzungsweise 15 bis maximal 20€ müsst Ihr heutzutage dafür noch ausgeben. Dies ist zwar auch nicht wahnsinnig billig, bedenkt man, dass dieses Spiel mittlerweile auch schon sechs Jahre alt ist, doch das Geld ist dieser Partyspaß allemal wert. Um Euch endgültig davon überzeugen zu können, gehe ich nun mehr ins Detail und bin sogar der Meinung, dass dieses Spiel auch etwas für Videospielmuffel sein könnte, denn im Grunde handelt es sich hier bei „Mario Party“ um ein Gesellschaftsspiel und zwar um eine Art Brettspiel, nur eben auf dem Fernsehbildschirm.

Im Mittelpunkt stehen bekannte Heldenfiguren aus dem Nintendo-Reich, wenig überraschend haben wir es daher mit Mario, Luigi, Prinzessin Peach, Pilzkopf Toad, dem berühmten Affen Donkey Kong, dem niedlichen Yoshi und dem bösen Wario zu tun, Koopa Troopa ist lediglich als eine Art Schiedsrichter tätig, er hat eine neutrale Position und ist nicht als Charakter anwählbar, Gleiches gilt für Toad. Somit bleiben Euch eine Gruppe von sechs Figuren übrig, aus der Ihr Euch Euren Charakter aussucht, mit dem Ihr dieses Abenteuer bestreiten wollt. Wie außerdem zu erwarten war, handelt es sich bei Mario Party um ein Spiel, bei dem zunächst die niedliche Aufmachung eindeutig im Vordergrund steht, demzufolge sieht alles sehr bunt aus und die Animationen der einzelnen Charaktere sind mehr als nur einmal für einen Lacher gut. Doch keineswegs ist dieses Spiel nur etwas für die jüngsten Videospieler, egal ob 6 oder 96 Jahre alt, eine ganz spezielle Zielgruppe gibt es hier in meinen Augen ausnahmsweise nicht. Zur Auswahl stehen dabei sowohl Einzelspieler- als auch Mehrspielermodus, wobei ich mich im Wesentlichen auf den Multiplayerteil konzentrieren werde. Denn dieser steht hier eindeutig im Vordergrund und außerdem unterscheidet sich der Solospielermodus ansonsten nicht im Geringsten von der anderen Spielvariante, Ihr müsst Euch dann eben nur mit drei Computerspielern auseinandersetzen. Nachdem Ihr jedenfalls Eure Spielfigur(en), das Spielfeld, den Schwierigkeitsgrad und die Anzahl der Spielrunden ausgewählt habt, kann es dann losgehen. Erwähnen möchte ich dabei, dass Ihr bei einer Rundenanzahl von 60 davon ausgehen könnt, mindestens 3 ½ Stunden beschäftigt zu sein, das ist sicherlich nicht gerade wenig.

Die Geschichte ist zwar nicht so wahnsinnig wichtig, aber ganz kurz beschreiben möchte ich sie dennoch. Es herrscht Streit unter den obengenannten Charakteren, denn jeder der Hauptfiguren ist der Meinung, dass er bzw. sie der größte Held sei, es entbrennt eine heftige Diskussion, welche allerdings zu keinem Ergebnis führt. Somit ist klar, dass ein Wettkampf darüber entscheiden soll, wer denn nun der absolute Superstar im Nintendo-Reich sein soll. Sechs verschiedene Spielbretter stehen Euch zur Auswahl, Ihr beginnt in der Regel aber erst einmal mit dem einfachsten Level. Die einzelnen Welten sind dabei sehr unterschiedlich und verlangen oft eine andere Strategie bzw. stellen Euch vor verschiedenartige Probleme, auf die ich jetzt aber aus Platzgründen nicht mehr näher eingehen möchte. Jedenfalls tummelt Ihr Euch im Dschungel Donkey Kongs, auf dem Geburtstagskuchen der Prinzessin, auf Yoshis Insel, Warios Schlachtfeld, Luigis Maschinenraum und Marios Regenbogenburg umher und müsst Euch unter anderem mit aggressiven Steinblöcken, fleischfressenden Pflanzen, Wassermonstern und wild umherfliegenden Kanonenkugeln auseinandersetzen. Für Abwechslung ist auf jeden Fall gesorgt, doch das liegt in erster Linie an noch ganz anderen Dingen.

Die Charaktere sind ausgewählt, das Spielbrett ebenso wie auch die Startreihenfolge? Okay, dann kann es ja losgehen. Wie in einem Brettspiel so üblich, würfeln die vier Mitspieler der Reihe nach, nachdem jeder einmal dran war, ist eine Runde beendet und es erfolgt (spätestens dann) eines von insgesamt 50 verschiedenen und wirklich richtig interessanten Minispielen, in welchem entweder jeder gegen jeden, drei gegen einen oder zwei gegen zwei Mitspieler im Kampf gegeneinander antreten. Von großer Bedeutung sind dabei das Einsammeln der Goldstücke und ganz besonders das Erwerben der Sterne. Auf dem Spielbrett existieren die unterschiedlichsten Ereignisfelder, die Euch oft vor knifflige Aufgaben stellen und sowohl positive wie auch negative Auswirkungen haben können. Auch der Oberbösewicht Bowser ist mit von der Partie, kommt Ihr auf eine spezielles Bowserfeld wird es zumeist sehr ungemütlich. Die Minispiele zu beschrieben würde den Rahmen dieses Berichts sprengen, Ihr fischt beispielsweise unter einem Zeitlimit nach verborgenen Schatzkisten rennt oder hüpft um die Wette, betreibt in einer Art Memory ein Gedächtnistraining oder versucht auf einer Insel Kanonenkugeln auszuweichen, um dann als letzte überlebende Figur den Extrabonus ergattern zu können. Auch Basketball, Bowling, Schlittenfahrten, Tauziehen, Lianenschwingen, Wildwasserfahrten und noch vieles mehr kommen nicht zu kurz, hier ist Action eindeutig Trumpf. Ganz klar ist, dass Galgenhumor und Schadenfreude dicht beieinander liegen, was nicht nur in den Minispielen, sondern auch durch weitere spezielle Felder noch verstärkt wird. So könnt Ihr beispielsweise anderen Mitspielern Goldmünzen klauen und für 50 Münzen sogar einen Stern eines Anderen erwerben, Ihr zahlt dem Geist dafür diese Summe, damit er derart tätig wird und dem vorher von Euch angewählten Opfer die Münzen bzw. den Stern klaut. Während Ihr Euch dann grinsend zurücklehnt, schreit dies für den anderen Mitspieler natürlich nach Rache und so kommt es oft unter mehreren menschlichen Mitspielern sowohl zu Bündnissen, vorübergehenden Friedenspakten und dem erneuten Ausgraben des Kriegsbeils. Verstärkt wird dieses ganze „Auf und Ab“ dann noch durch eine Slotmaschine, denn dieser einarmige Bandit kann dafür sorgen, dass Münzen und Sterne sogar getauscht werden und dann die gesamte Arbeit des einen vom anderen kurz vor Schluss geerntet wird.

Ein weiteres wichtiges Element sind die Extragegenstände, welche Ihr in den entsprechenden Läden auf dem Spielbrett erwerben könnt, vorausgesetzt Ihr verfügt über die entsprechende Anzahl an Münzen. Ist das Spiel beendet, kommt eine Schlussbewertung, in welcher noch einmal insgesamt drei Extrasterne vergeben werden. Derjenige, der in den Minispielen am Erfolgreichsten war, während des Spiels zu irgendeinem Zeitpunkt den Höchststand an Goldmünzen hatte und wer am Häufigsten auf die Fragezeichenfelder gekommen ist (woraufhin dann immer je nach Spielbrett etwas Spezielles passierte bzw. ausgelöst wurde). Erst dann wisst Ihr endgültig, wer die Plätze 1 bis 4 belegt, wobei zunächst einmal die Anzahl der Sterne wichtig ist und dann bei Gleichheit in einer feineren Wertung sozusagen der Goldmünzenvorrat am Schluss des Spiels entscheidend ist. Das Ganze hört sich möglicherweise etwas kompliziert an, ist es aber überhaupt nicht, dies werdet Ihr alles spätestens nach dem zweiten Durchspielen komplett durchschaut haben, da bin ich mir sicher. Sowieso werdet Ihr zu Beginn des Spiels (und auf Wunsch auch später noch) ausführlich in sämtliche Funktionen und Optionen eingewiesen, dieses Partyspiel ist somit bewusst sehr einsteigerfreundlich gestaltet worden. Überhaut bin ich der Ansicht, dass Ihr wahrscheinlich die Höhe des Spielspasses nur erahnen könnt, wer dieses Spiel aber einmal gespielt hat, der wird sicher schnell in den Bann gezogen werden und es gleich noch einmal probieren wollen, meiner Einschätzung nach dürfte es zumindest 4/5 aller Personen so ergehen.

Die Grafik ist, wie eingangs schon erwähnt, sehr bunt ausgefallen, aber dies ist ja gerade bei Mariospielen so gang und gäbe. Geschmack hin oder her, dieses sehr farbenfrohe Design passt einfach haargenau zu dieser Art von Videospiel. Sowohl im Spiel als auch beim Anzeigen der Zwischenstände und im Optionsbereich leuchten Euch ohne Ausnahme satte Farben entgegen. Die Figuren auf dem Spielbrett seht Ihr von schräg oben, kommt es zu einem Vorfall wird sehr gekonnt in eine 3D-Perspektive umgeblendet, bei den Minispielen variiert die Ansicht je nach Art der zu bewältigenden Aufgabe. Jedenfalls ist die Kameraführung bzw. die Perspektive extrem gut gelungen, zu keinem Zeitpunkt verliert Ihr die Übersicht und auch die Steuerung Eurer Figuren ist nahezu perfekt, hier wurde von den Entwicklern hervorragende Arbeit abgeliefert. Der Soundtrack bzw. ganz speziell die Soundeffekte sind im Vergleich zur Grafik sogar noch einen Tick besser, denn sämtliche Hintergrundmelodien, egal ob fröhlich, dramatisch oder düster, passen immer hervorragend zur jeweiligen Spielsituation und ganz besonders die Soundeffekte haben sich hier bei Mario Party ein Sonderlob verdient. Denn allein die Ausrufe der Schadenfreude oder der Enttäuschung der Hauptdarsteller während eines Minispiels oder nach einem sonstigen Vorfall sind fast schon einen Oskar wert, mir hat es da besonders der gemeine Wario angetan.

Mario Party ist im Einzelspielermodus ganz in Ordnung, im Mehrspielerteil aber einfach überragend gut, insofern muss eine deutliche Unterscheidung gemacht werden. Grafik, Hintergrundmelodien und Soundeffekte sind gut bis sehr gut, die Kameraführung sehr gelungen, der Schwierigkeitsgrad variabel, so dass für jeden (egal ob Anfänger oder Profi) etwas dabei ist. Da der Preis zumindest dieses ersten Teils inzwischen im Vergleich zu den Nachfolgern angenehm niedrig ist, lohnt sich auch für „nur“ Gelegenheitskonsolenspieler(innen) ein Kauf dieses Spiels, ja möglicherweise lohnt sich allein wegen der drei Mario-Party-Teile (eventuell noch in Verbindung mit Mario 64, Mario Golf und Mario Tennis) die Anaschaffung der mittlerweile doch preiswerten Nintendo64-Konsole. Das hauptsächlich Interessante ist für mich hierbei, dass dieses Videospiel auch etwas für Videospielmuffel sein könnte, denn es handelt sich hier eben um ein hervorragend umgesetztes Gesellschaftsspiel in Form eines Brettspiels, so dass einem herausragenden Mehrspielerspaß zu viert gleichzeitig vor einem großen Fernseher eigentlich kaum etwas im Wege stehen dürfte. Das Spielprinzip ist zeitlos gut, da ist es in diesem Fall nicht von Bedeutung, dass dieses Funspiel mittlerweile schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat, zumal dieses Videogame auch aus der heutigen Sicht sich in spieltechnischer Hinsicht nicht zu verstecken braucht. Partyspaß pur mit einer enormen Langzeitmotivation für vergleichsweise wenig Geld, das ist Mario Party für das Nintendo 64, wer von Euch dieses Videospiel noch nicht richtig kennt, hat in meinen Augen definitiv etwas verpasst.

35 Bewertungen, 1 Kommentar

  • redwomen

    21.02.2005, 23:21 Uhr von redwomen
    Bewertung: sehr hilfreich

    das Spiele sogar ich sehr gerne. LG maria