Südafrika Testbericht

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Erfahrungsbericht von Wunderblume

Immer einen Ausflug wert! Wo sieht man schon so kleine Elefanten?

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Im Zuge meines Aufenthalts in Südafrika besichtigte ich natürlich auch den Tafelberg, das Wahrzeichen Kapstadt. Schon beim Anflug auf Kapstadt war er mir aufgefallen, da er die Stadt überragt und er zudem in der Sonne rot glänzte.

Es führen insgesamt etwa 300 Routen auf den Tafelberg, von anstrengenden Wandertouren bis richtigen Bergsteigerwegen ist alles dabei. Wir wählten die Seilbahn, die Table Mountain Rotair. Diese besteht schon seit 1924, wurde aber von Grund auf renoviert und 1997 wiedereröffnet. Seit dem fahren dort super moderne Schweizer Gondeln, die während der ganzen Fahrt rotieren, sodass man mal in alle Richtungen blicken und den Ausblick genießen kann. Die Fahrt beginnt bei der Talstation auf etwa 500m Höhe, dauert 2 bis 3 Minuten und kostet (hoch und runter) 40 Rand, also etwa 4Euro. Oben auf 1086m Höhe angekommen, kommt man zuerst natürlich an einem Restaurant und Souvenirshop vorbei. Doch schon wenige Schritte weiter sieht man, warum der Tafelberg zum Cape Peninsula National Park gehört. Kapstadt ist somit die einzige Großstadt, die direkt neben einem Nationalpark liegt.
Oben fällt einem sofort auf, dass es sich um ein Plateau handelt. Auf Fotos kann man natürlich auch sehen, dass es ein Plateau ist, aber erst dort oben sieht man, wie flach er wirklich ist. Die Spitze des Berges ist nicht leicht zu finden, da sie nur 1,5m höher als der Rest des Plateaus ist. Dort oben begegnen einem die Rock Dassies, auf Deutsch Klippschliefer genannt. Von Touristen auch gerne als Murmeltier oder Siebenschläfer bezeichnet. Diese entfernten Verwandten der Elefanten sind so groß wie Schoßhunde, haben scharfe Zähne und sollten nicht gefüttert werden. Als ich dort war, lagen die Tiere nur verschlafen in der Sonne und haben sich von allen Touristen fotografieren lassen.

Nun aber zum eigentlichen Sinn des Ausflugs, der Aussicht. Dadurch, dass der Tafelberg direkt bei Kapstadt liegt, hat man natürlich einen sehr schönen Blick über die Stadt. Man sieht den Hafen, die gesamte Innenstadt, die umliegenden Viertel und Slums und bei sehr schönen Wetter auch noch die nächsten Ortschaften. Am Hafen kann man sogar noch erkennen, wo die Wasserlinie verlief, bevor der Hafen ausgebaut wurde, nämlich halbkreisförmig in der Nähe der Konzerthalle (deren Dach blendet so in der Sonne).
Links sieht man natürlich noch Robben Island, die berühmte Gefängnisinsel, auf der Nelson Mandela 27 Jahre seines Lebens verbrachte. Weiter rechts sieht man eine Bergkette namens 12 Apostel, benannt nach den 12 Aposteln aus der Bibel. Wenn man von der Stelle, von der aus man die Stadt sehen kann, weiter nach links geht, fällt einem sofort ein merkwürdig geformter Berg auf, der ziemlich dünn und steil in die Höhe ragt. Er wird Lions Head genannt, da er an einen Löwenkopf erinnert. Wenn man genauer hinsieht, erkennt man auch den Körper eines liegendes Löwens. Wenn man sehr viel Glück hat und wirklich freie Sicht ist, kann man sogar das Kap der Guten Hoffnung erahnen. Auch wenn viele Touristen sich filmen und behaupten, dass hier der Atlantische und der Indische Ozean zusammenfließen, findet dieser Vorgang dennoch am Kap Agulhas einige Kilometer weiter östlich statt. Dann hat man noch eine gute Aussicht über das Inviertel Camps Bay direkt an der Küste. Man kann sehr schön sehen, dass das Wasser an der Küste viel flacher ist, da er eine viel hellere Farbe zu haben scheint.

Man sollte unbedingt bei schönem Wetter auf den Tafelberg fahren, da man sonst von der schönen Aussicht nichts hat. An vielen Tagen im Jahr liegt eine dichte Wolkendecke über dem Berg, das sog. Table Cloth (Tischtuch). Eine Legende besagt, dass einst ein ehemaliger Seeräuber immer vor seiner Frau auf den Berg floh und dort rauchte. Eines Tages traf er dort den Teufel, der mit ihm um seine Seele spielen wollte. Ein zweiter kam hinzu und die drei spielten Karten. Dabei rauchten sie und weil sie nun zu dritt waren und ständig rauchen, konnte der Rauch nicht mehr vollständig abziehen und blieb am Berg hängen. Der Seeräuber gewann vom Teufel einen Sack Gold und kehrte zu seiner Frau zurück.

Meiner Meinung nach lohnt sich dieser Ausflug auf jeden Fall. Sehr zu meinem Erstaunen mussten wir auch an einem sonnigen Samstag im Oktober nicht an der Gondel warten und der Preis von 4Euro ist ja nun wirklich nicht hoch. Man genießt eine traumhafte Aussicht auf Kapstadt, dass von oben eigentlich gar nicht wie eine Großstadt aussieht.

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