Windhoek Testbericht

Früh morgens gegen fünf .es war noch dunkel - landete unser Air Namibia-Flug in Windhoek. Wir waren früh in unserem Hotel, hatten nach kurzer Wartezeit unsere Zimmer bezogen und - da die Rundreise erst am kommenden Morgen startete - den ganzen Tag zur freien Verfügung. Natürlich wollten wir uns die Stadt ansehen und gegen halb zehn fuhren wir mit dem hoteleigenen Shuttlebus ins Zentrum Windhoeks.



EINIGE WENIGE FAKTEN

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Von Deutschland aus erreicht man Windhoek am einfachsten mit Air Namibia. Der Flughafen der Stadt befindet sich in ca. 45 km Entfernung. Um die - so unser Reiseleiter - 300.000,-- Einwohner hat die auf ca. 1650 m Höhe liegende, größte Stadt des Landes Namibia, die südlich von den Auasbergen und nördlich vom Erosgebirge gesäumt wird. Die 1840 erstmals urkundlich erwähnte Landeshauptstadt ist auch das politische und wirtschaftliche Zentrum des Landes. Der Name Windhoek heißt ins deutsche übersetzt soviel wie „windige Ecke“.

Es gibt viel Interessantes und Wissenswertes über die Stadt zu erzählen, aber ich möchte mich auf diese Fakten beschränken. Wer mehr über die Stadt erfahren möchte, klickt doch einfach zu http://de.wikipedia.org/wiki/Windhoek.




DER ERSTE EINDRUCK

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Gemütlich, eher kleinstädtisch und ein wenig verschlafen wirkte das morgendliche Windhoek auf uns - so ganz anders, als wir uns eine afrikanische Hauptstadt vorgestellt hatten. Und auch wenn wir wussten, dass hier noch viele deutsche Einflüsse zu finden sind, so hatten wir es uns nicht so deutsch vorgestellt. Hier gibt es sogar einen deutschen Karnevalsverein, eine deutschsprachige Zeitung, man bekommt Eisbein und Haven mit Sauerkraut und da Bier ist - wie im ganzen Land - nach dem deutschen Reinheitsgebot gebraut.

Neben den modernen Gebäuden wie sie in fast jeder Stadt zu finden sind, gibt es hier viele Bauwerke aus der deutschen Kolonialzeit. Und auch die Speisekarten in den Restaurants und viele Geschäfte lassen diesen deutschen Ursprung bemerken. Für eine afrikanische Stadt wirkte Windhoek sehr sauber und ordentlich auf uns.



UNSER STADTBUMMEL

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Direkt bei der Independence Avenue - die früher übrigens Kaiserstraße hieß - befindet sich das Zentrum der Stadt. Und direkt an der Independence Avenue hatte uns auch unser Shuttlebus abgesetzt. Es war noch recht ruhig, die meisten Geschäfte hatten gerade erst geöffnet, doch im Laufe des Tages wurde es etwas geschäftiger - doch wir hatten weiterhin das Gefühl uns eher in einer Kleinstadt, als in einer Landeshauptstadt zu befinden.

Wir stöberten in einigen Geschäften, bummelten, schauten uns um und kamen schließlich zum Namibia Craft Centre, von wo aus wir später unseren Weg Richtung Christuskirche und Reiterdenkmal fortsetzten, bevor wir eine Mittagspause machten und uns anschließend weiter in WIndhoek umsahen.



NAMIBIA CRAFT CENTRE

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Es ist ein wahres Einkaufsparadies inmitten der Stadt. Hier gibt es einfach alles, was das Touristenherz begehrt - von Lederarbeiten und Stoffen über Holzfiguren, Keramik, Schnitzereien - eine riesige Auswahl und alles an einem Platz. Vielen den Künstlern kann man bei ihrer arbeit sogar zusehen. Die Preise befinden sich auf landesüblichem Niveau. Da wir jedoch erst am Anfang unserer Rundreise standen, wollten wir noch nicht allzu viel einkaufen, was ich später fast bedauerte, denn diese Auswahl fanden wir nirgends wieder. Das Namibia Craft Centre ist ein unbedingtes Muss für jeden WIndhoek-Besucher.



DIE CHRISTUSKIRCHE

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Nicht weit entfernt vom Zentrum und in nur wenigen Gehminuten erreichbar befindet sich die auf einem Hügel thronende Christuskirche der lutherischen Gemeinde und natürlich führte uns unser Weg auch dorthin. Erbaut wurde die neo-romanische Kirche, die auch gotische Architektur und Jugendstilelemente zeigt im Jahr 1896. Leider wussten wir bei unsrem Besuch nicht, dass man den Schlüssel für eine Besichtigung im Gemeindebüro erhalten kann - denn zu gerne hätte ich diese Kirche von innen gesehen.



DER TINTENPALAST

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Direkt hinter der Christuskirche befindet sich das Parlament Namibias - der sogenannte Tintenpalast.
„Das in Windhoek-Central, oberhalb der Robert Mugabe Avenue stehende Gebäude wurde von dem Architekten Gottlieb Redecker entworfen und 1912-1913 von der Firma Sander & Kock als Verwaltungsgebäude der Deutschen Regierung aus lokalen Materialien erbaut. Der Bau wurde am 1. November 1913 eingeweiht. Der Tintenpalast gilt als typisches Beispiel eigenständiger deutscher Kolonialarchitektur. In Anspielung auf "die zahlreichen Schreiberlinge und ihren hohen Tintenverbrauch" nannte die deutsche Bevölkerung das Gebäude spöttisch „Tintenpalast“. Der Palast ist von einem großen Park - den sogenannten Parlamentsgärten - umgeben, der sich bei der Stadtbevölkerung großer Beliebtheit erfreut.“ Heißt es bei Wikipedia.



DAS REITERDENKMAL

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Bekannt ist das Bild des Reiterdenkmals mit der Christuskirche im Hintergrund. Allerdings ist es nicht mehr aktuell, denn das Reiterdenkmal - auch der Südwestreiter genannt - wurde im August des vergangenen Jahres versetzt. Ein neues Museum wird gebaut und da Denkmal war im Weg. Nun befindet es sich direkt vor der alten Feste. Bei unserer Stadtrundfahrt am Ende unserer Rundreise meinte unser Reiseleiter trocken „Ich weiß nicht wieso sich alle so aufregen - jetzt hat der Kerl doch nach hundert Jahren wenigstens mal eine neue Aussicht.“ Ganze 773000 N$ hat der Umzug des Reiters die Stadt gekostet und es gab jede Menge Diskussionen darum. Dieses Denkmal ist zwar ein Denkmal wie jedes andere auch aber für mich gehört es einfach zu Windhoek und ich würde es daher auch als sehenswert bewerten.

„Das Reiterdenkmal“ so Wikipedia „nach dem Entwurf des Berliner Bildhauers Adolf Kürle zeigt einen überlebensgroßen Schutztruppenreiter in Uniform. In seiner linken Hand hält er die Zügel seines ruhig dastehenden Pferdes, mit der Rechten umgreift er ein Gewehr, welches er auf seinem Oberschenkel abstützt. Der bronzene Reiter steht auf einem Sockel aus unbehauenen Granitblöcken. Die Gesamthöhe beträgt 9,50 m. In der Vorderseite des Sockels ist eine Widmungstafel eingelassen, die die Opfer der Kolonialkriege auf deutscher Seite aufzählt.“



DIE ALTE FESTE

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Alle wichtigen Sehenswürdigkeiten - Tintenpalast, Reiterdenkmal, Christuskirche und die alte Feste - befinden sich in unmittelbarer Nähe. Die alte Feste, in der ein Museum untergebracht ist, besichtigten wir bei unserem Windhoekbummel ebenfalls.
Errichtet wurde sie von der deutschen Schutztuppe um den Frieden zwischen den sich bekämpfenden Hereros und Namas zu sichern. Ihr Baubeginn wird auch als Grundsteinlegung Windhoeks angesehen.

Heute ist das Nationalmusuem Namibias (der Eintritt ist kostenlos) hier untergebracht. Wir waren die einzigen Besucher des Museums mit seiner recht interessanten geschichtlichen und nationalkundlichen Ausstellung.



SICHERHEIT

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Wir fühlten uns während unseres Tages in Windhoek immer sehr sicher. Natürlich passiert auch hier einmal etwas, so lasen wir am letzten Tag unseres Aufenthaltes in der Zeitung, dass in Windhoek eine aus vier Personen bestehende Touristengruppe überfallen wurde. Aber so etwa skann ebenso gut in Deutschland passieren. Insgesamt ist Namibia wohl das sicherste Reiseland auf dem afrikanischen Kontinent.



DEUTSCH

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Auch wenn Englisch die Landessprache ist kommt man in Namibia - und in Windhoek ganz besonders - auch ohne englische Sprachkenntnisse gut durch. Auf deutsch verständigen kann man sich wirklich fast überall. Anfangs war es für uns schon ein wenig gewöhnungsbedürftig sich im Südwesten Afrikas auf deutsch angesprochen zu werden.



HOTELS

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Eine ausreichende Anzahl von Hotels in verschiedenen Preisklassen gibt es in Windhoek. Wer Wert auf sehr viel Luxus legt, sollte noch ein wenig warten - denn gerade wird in Windhoek ein 5-Sterne-Hotel mitten im Zentrum der Stadt gebaut.



RESTAURANTS

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Verhungern muss hier wirklich niemand. Es gibt verschiedene Restaurants. Wir entschieden uns aufgrund der interessanten Speisekarte für ein eher deutsch wirkendes Restaurant direkt an der Indepedence Avenue. Im Barbereich, der an den Wänden mit Fahnen, Flaggen und Wimpeln aller möglichen überwiegend deutschen Fußballmannschaften ausgestattet war, saß eine männliche, deutschsprachige Runde, die fröhlich deutsche Trinklieder sang, Karten spielte, diskutierte und schon recht feuchtfröhlich wirkte. Man hätte wirklich glauben können man sei in einer deutschen Kneipe.

„Zebrageschnetzeltes a la Stroganoff mit Zwiebeln, Champignongs und Gurkerl“ standen neben „Flambierten Orysteaks mit zerstossenem Pfeffe, Pommes Frites und Gemüse“ und der „Wildplatte St. Hubertus (Gemsbocksteak, Kudusteak und Oryxfilet) mit Rotkohl, Kartoffelbällchen und verschiedenen Saucen“ auf der Karte. Wir hatten ein leckeres und irgendwie sehr interessantes, und ungewohntes Mittagessen. Wer essen möchte wie zu Hause, der kann ruhig nach Namibia fahren!



SHANTY TOWN

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Natürlich gibt es - wie in wohl jeder anderen afrikanischen Stadt auch - die Townships. Man sollte sich vielleicht als deutscher Tourist nicht alleine dorthin begeben. Bei unserer Stadtrundfahrt am Ende der Rundreise machten wir aber auch eine Fahrt durch die Shanty Town genannten Townships.
Was mir hier auffiel war, dass alles sauber, gepflegter und ordentlich wirkte. Es war so ganz anders als in den Townships, die wir in Südafrika zu sehen bekommen hatten. Und man bekommt hier alles, was man zum Leben benötigt - angefangen von Lebensmitteln über T-Shirts, Sonnebrillen, Holz und Fliesen, man findet Sportplätze, Kneipen und Bars, Schulen, Bushaltestellen und Ärzte. Katatura nennt sich das Gebiet, das wir durchfahren. Und der Name des in den 50er Jahren erbauten Gebietes bedeutet soviel wie „wir wollen nicht hier leben“. Gepflegt und so sauber wirkt hier alles - und mir fallen die vielen, oft nicht gerade billig wirkenden Autos auf, die hier vor den einzelnen Häusern und Hütten zu finden sind. Und auch die Bewohner des Viertels wirken auf mich nicht wirklich arm oder unglücklich.



ZUSAMMENFASSEND

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WIndhoek ist eine interessante Stadt und die bisher europäischste afrikanische Stadt, die ich kennengelernt habe. Ein oder zwei Tage sollte man auf seiner Reise für Windhoek einplanen. Es gibt zwar nicht allzu viele Sehenswürdigkeiten im eher kleinstädtisch anmutenden WIndhoek und wenn ich es mir recht überlege, dann kann ich unserem Reiseleiter Recht geben, der Sagte „Ich weiß gar nicht was alle mit Windhoek wollen - es ist eine Stadt wie jede andere auch!“. Trotzdem möchte ich dieser Stadt, in der wir uns sehr wohl und sicher fühlten vier und fünf Sternchen und Euch eine Empfehlung geben.