Merlin Dampfreiniger Testbericht

Merlin-dampfreiniger
ab 42,01
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Summe aller Bewertungen
  • Handhabung & Komfort:  sehr gut
  • Reinigungswirkung:  sehr gut

Erfahrungsbericht von greta_36

Sauberkeit bis in den letzten Winkel – schnell und ohne Chemie!

5
  • Handhabung & Komfort:  sehr gut
  • Reinigungswirkung:  sehr gut

Pro:

Eine Super-Haushaltshilfe für Wohnung, Garten und Auto

Kontra:

Alles Gute hat seinen Preis......

Empfehlung:

Ja

Nachdem ich nicht mehr länger ansehen wollte, wie sich immer mehr Schmutz an den unmöglichsten Stellen meiner Wohnung ansammelte, habe ich mir zum Test den Merlin Dampfreiniger Premium kommen lassen. Freunde hatten schon gute Erfahrungen damit gemacht und ich dachte, man kann es ja mal ausprobieren.
Mehrere Gründe sprachen dafür:

- Ich bin Hausstaub-Allergiker und leider auch sehr empfindlich bei vielen chemischen Reinigungsmitteln. Durch Dampf können Milben abgetötet werden und man braucht – fast – keine Reinigungsmittel mehr.
- Ich bügele nicht gern und habe durch meinen Job und zwei kleine Kinder sehr wenig Zeit. Jede Erleichterung in dieser Richtung war mir willkommen.
- Ich denke schon, dass wir insgesamt zu viele Putzmittel verbrauchen. Alternativen finde ich daher sehr gut.

Das Gerät hat mich bis auf ein paar Kleinigkeiten voll überzeugt und ich möchte gern meine Erfahrungen und ein paar Tipps weitergeben.

Ich hatte mir – wenn schon, denn schon – den Merlin Premium bestellt, der auch einen kleinen Staubsauger (Staubfix) und ein Bügelset beinhaltet. Dieses Gerät kostet zurzeit € 799,95. Ein stolzer Preis, der meiner Meinung nach aber gerechtfertigt ist, denn man spart erheblich Putzmittel und vor allem Arbeitszeit!

Als der Merlin dann kam, war es fast ein bisschen wie Weihnachten: Viele Pakete mit Aufsätzen, Bürsten, Teleskoparmen, eine CD, ein schicker Schnell-Staubsauger, Schalen, Lappen und mehr. Ich wusste erst gar nicht, wie ich anfangen sollte, bin dann aber genau nach der Anleitung gegangen und kam ziemlich schnell damit zurecht. Ich bin nämlich eher ein Technikmuffel, aber die Anleitungen waren präzise, mit vielen Tipps und sehr gut bebildert.

An Teilen habe ich Folgendes vorgefunden:

- Den Merlin selbst, in viel schickerem Design als das Vorgängermodell. Er hat jetzt sogenannten Ergo-Teleskopschienen mit einem Tragegriff. So kann man ihn ziemlich einfach rollen und durch die Wohnung bewegen. Dazu gehören jetzt Multifunktionsschalter, die u. a. eine weitere Steckdose beherbergen. Das ist schon praktisch.
- Der ‚Staubfix’, ein Mini-Staubsauger, der total praktisch am Gerät selbst mit angeschlossen und befestigt werden kann. So muss man für den Staub in Ecken und Winkeln (den er super wegbläst) nicht auch noch den großen Staubsauger mitnehmen, sondern hat alles an einem Gerät
- Zwei Schalen für Zubehör, die wie der Staubfix an den Teleskopschienen eingerastet werden können. Darin kann man viele Zubehörteile super lagern und hat vor allem auch bei der Aufbewahrung nicht das Problem, dauernd etwas zu verlegen.
- Merlin-Fenster-Reinigungsaufsatz (sehr praktisch, vom Design her wie ein Auto-Fensterreiniger mit abnehmbaren Tüchern)
- Eine Multibürste, dreieckig und eine Aktiv-Rundbürste
- Verschiedene Bürsten in unterschiedlichen Größen für die verschiedenen Anwendungen. Hier fand ich praktisch, dass die Minibürsten, die man für die Ecken und Winkel braucht, in drei Farben geliefert werden, so dass man ganz hygienisch weiß, welche man für’s Bad, die Küche und andere Zwecke nehmen kann.
- Mehrere Baumwoll-Tücher für verschiedene Anwendungen, darunter für den Boden, die Multibürste und die Fenster (waschbar bis zu 90 Grad, besser ohne Weichspüler – mein Tipp: sowieso lieber Essig-Essenz mit ein paar Tropfen Duftöl nehmen; das fixiert die Farben und ist umwelt- und hautfreundlicher)
- Mikrofaser-Tücher für verschiedene Anwendungen (Spitzen-Kombination! Vor allem für Glas und Armaturen)
- Ein Dampf-Bügelset mit Abstellmatte und Teflonsohle (da war ich SEHR neugierig drauf)
- Die sehr gute Betriebsanleitung (einfach Schritt für Schritt nachmachen)
- Eine CD mit Beispielen

Für Technik-Freaks noch ein paar Details:

- 4 BAR Dampfdruck, 150° C Kesseltemperatur
- 1,6 Liter Füllmenge
- 1.400 Watt, 230 V/50Hz
- Spritzwasserschutz
- Optisches Nachfüll-Signal

Nachdem ich mir genügend Zeit genommen hatte (ca. 2 bis 3 Stunden für die erste Anwendung sollte man schon einkalkulieren), ging’s dann los.

Mein Tipp für die Anwendungen:
Das Gerät muss ca. 15 Minuten vorheizen, die Zeit einkalkulieren und Vorarbeiten machen (oder gemütlich eine Tasse Kaffee trinken). Dann kann’s losgehen.
Ich rate dazu, ein bisschen Respekt für das Gerät mitzubringen. Bei zu unvorsichtiger Anwendung kann man sich schon ein bisschen wehtun. Wenn ich den Raum verlasse und die Kinder sind im Haus, ziehe ich sicherheitshalber auch den Stecker raus. Das Gerät heizt sich danach sehr schnell wieder auf. Am besten ist es dann, wenn man in Ruhe und ohne Kleinkinder putzen kann, denn das Gerät basiert immerhin auf heißem Dampf.
Ist der Kessel leer, muss der Restdampf abgelassen werden und das Gerät kühlt aus. Nach ca. fünf Minuten kann man dann ziemlich einfach den Verschluss aufdrehen und mit Hilfe einer praktischen Einfüllflasche Wasser und Entkalker nachfüllen. Der Entkalker ist wichtig, damit der Kessel nicht ansetzt. Das Aufheizen dauert dann noch einmal ca. 5 Minuten, geht also ziemlich schnell. Bisher habe ich bei meinen ‚Putzorgien’ nicht mehr als einmal Wasser nachfüllen müssen, so dass der Zeitverlust überschaubar ist. Und eine kleine Pause zwischendurch kann auch nicht schaden.

Mein erstes Ziel war das Badezimmer. Ich finde Fenster- und Glasputzen unglaublich mühsam, da ich Putzstreifen nicht leiden kann, und darum habe ich damit angefangen. Das funktionierte erstaunlich gut! Mit der rechten Hand habe ich den Fenster-Fix bedient. Bei größeren Flächen ist es am besten, erst senkrechte Bahnen zu ziehen und dann noch einmal horizontal nachzuwischen.
Die Ecken habe ich dann wie beschrieben angedampft und mit dem Mikrofasertuch abgewischt. Das war eine Sache von einer Minute und das Glas war tipptopp! Das Gleiche habe ich mit dem Fenster gemacht und war erstaunt, wie einfach Fensterputzen plötzlich sein kann.
Danach ging’s an die Ritzen und Winkel, die man sonst kaum sauber kriegt. Auch hier war meine Erfahrung ausgesprochen positiv. Ich habe mehrere Zubehörbürsten getestet und habe die Fugen toll gereinigt, die Kacheln zum Glänzen gekriegt und die Armaturen gesäubert. Bei denen habe ich noch einmal mit dem Mikrofasertuch nachgewischt, dann waren sie wie neu! Dann habe ich mich mit der Turbodüse an die alten Kalkreste gemacht. Dazu habe ich einfach nur den Dampf konzentriert aufgesprüht. Vorher habe ich immer versucht, mit einer alten Zahnbürste das Zeug abzuschrubben und hab’s nie richtig wegbekommen. Beim ersten Mal habe ich das alte Zeug auch nicht ganz auflösen können, aber es sah schon besser aus. Inzwischen habe ich das mehrfach gemacht und die Flecken tatsächlich wegbekommen!
Ganz toll und praktisch war die Turbodüse für’s Klo. Wie beschrieben, habe ich einfach den Deckel aufgemacht, Dampf reingelassen und den Deckel wieder zugemacht. Wie von Zauberhand waren alle Flecken weg, als ich nach einigen Minuten nachgesehen habe. Echt klasse, ganz ohne WC-Reiniger.

Was mir danach richtig Spaß gemacht hat, war das Reinigen der Heizkörper, auch etwas, was ich gern nur für den Frühjahrsputz reserviert habe. Was da runtergekommen ist, war mir echt peinlich..... Und das fast ohne Arbeit. Einfach die Turbodüse in die Zwischenräume halten, wo die anderen Bürsten nicht rankamen, und weg war der Staub der letzten Monate.

Was ich für große Flächen dann nicht ganz so praktisch fand, war die Bodenreinigung, weil man dafür viele Tücher braucht. Für hartnäckige Flecken ist es aber schon gut, weil man nicht mehr schrubben muss. Die Teppichreinigung war dagegen super, denn auch Flecken, mit denen ich mich schon abgefunden hatte, gingen gut raus. Ich hatte insgesamt den Eindruck, der Teppich wird Monate jünger.

Bewährt hat sich der Merlin mittlerweile auch in vielen anderen Bereichen, da ich ihn inzwischen für fast alles einfach ausprobiere. Mein Backofen war ganz schön angebrannt, da mehrfach beim Kochen und Grillen Saft rausgelaufen ist. Wir haben dann ordentlich mit Dampf gereinigt und eine der Bürsten genutzt und haben die eingebrannten Flecken tatsächlich ohne Zusätze wegbekommen.
Da es langsam Frühling wird, habe ich mich auch mal an die Fliesen auf der Terrasse gemacht, die ganz schlierig waren. Nun können die Kiddies wieder raus ganz ohne Rutschgefahr.

Ich nehme den Merlin auch für Gelegenheiten, wo ich sonst mühsam mit einer kleinen Leiter hätte hochsteigen müssen. Da ich nicht schwindelfrei bin und mich schon nach zwei Stufen unsicher fühle, habe ich gern die Teleskopverlängerungen genutzt, um z. B. Ecken an der Decke abzudampfen. An den PC-Bildschirm habe ich mich auch schon mehrfach getraut. Das macht man mit andampfen und Mikrofastertuch oder -schwamm. Spart auch das Reinigungszeug, das sonst empfohlen wird.
Mit als erstes habe ich natürlich auch die Betten behandelt und den Milben den Kampf angesagt.
Dadurch, dass ich auch die Zimmerpflanzen andampfe, habe ich wirklich den Eindruck, dass sich das Raumklima verbessert hat. Wir haben deutlich weniger Staub in der Bude und genügend Feuchtigkeit, trotz Heizungsluft. Und ich putze irgendwie viel lieber, weil ich mich weniger bücken und körperlich anstrengen muss.
Mein Mann ist total begeistert von den Möglichkeiten der Auto-Reinigung und auch ich habe das schon – vorsichtig – mit den Kindern gemacht. Die habe ich mit dem Staubfix ihre eigenen Sitze mal absaugen lassen, damit sie sehen, was sie so für einen Schweinkram hinterlassen bei diversen Keksorgien. Danach habe ich die Polster mit Dampf und Multibürste gereinigt und Schokolade, angeklebten Lolly (igitt!) und eingesessene Kekskrümel weggekriegt.

Nun noch meine Erfahrungen bei Stoffen, der Kleiderpflege und beim Bügeln:
Ledersachen kann man mit einem angedampften Mikrofasertuch schön sauber kriegen. Das mache ich, wenn ich eh dabei bin, so nebenbei mit.
Bei Polstermöbeln und auch bei Teppichen habe ich erst mal vorab hinten bzw. an einer unsichtbaren Ecke getestet. War mir lieber. Bei mir war nichts und ich konnte reinigen, aber meine Freundin hatte ein Billigsofa, bei dem tatsächlich etwas Farbe mit rausging.
Das Bügeln ist eine neue Erfahrung und wenn man sich mal umgewöhnt hat, möchte man das Dampfteil nicht mehr missen. Es geht deutlich schneller und der Griff aus Naturkork liegt sehr angenehm in der Hand.
Besonders gut und vor allem auf Dauer ganz schön Geld sparend ist das sogenannte Aufdampfen. Man lässt z. B. ein verknittertes Sakko einfach auf dem Hänger und dampft es von allen Seiten an. Das schadet dem Stoff überhaupt nicht und ist so, als wenn man das Teil über eine heiße Badewanne hängt (was ich vorher oft gemacht habe). Es schont Wasser und Aufwand und spart so manche Reinigung. Mein erster Test war gleich ein Härtetest – eine meiner Anzughosen, die ich schon für die Reinigung in eine Tüte gepackt hatte und die völlig verknittert war. Ich konnte sie tatsächlich glatt wieder in den Schrank hängen. Ist auch klasse nach einem Kneipenabend, wenn der Zigarettendunst ganz penetrant ist.


Mein Tipp für den Transport:
Mit allem bestückt, einschließlich Staubfix, ist das Gerät schon nicht leicht. Auf einer Ebene ist das kein Problem, denn man kann es sehr gut schieben. Bei Treppen empfehle ich, den Staubfix und die Schalen abzumachen und in einem zweiten Gang zu holen bzw. nur das mitzunehmen, was man unbedingt braucht. Dann finde ich das Gerät dann sehr handlich und mit 6,8 kg deutlich leichter als meinen Staubsauger.

An Folgekosten hatte ich bisher nur den Entkalker, der beim Tien-Versand bestellt wird. Geht inzwischen auch locker über Internet.
Dort habe ich übrigens bisher nur positive Erfahrungen gemacht. Das Gerät war schnell da, alle Fragen wurden sehr freundlich und kompetent beantwortet. Da können sich viele andere angeblich serviceorientierte Unternehmen schon ein paar Scheiben abschneiden!

Also insgesamt ein Fünf-Sterne-Teil, das die Hausarbeit schon sehr erleichtert hat. Gerade, wenn man wenig Zeit hat und Beruf und Familie unter einen Hut bekommen muss, ist das echt Gold wert.

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