Pentax Z-20 Testbericht

Pentax-z-20
ab 121,40
Auf yopi.de gelistet seit 09/2003

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Erfahrungsbericht von Jarco

DIE Kamera für den Einstieg

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Als vor ca. 9 Jahren für mich die Entscheidung anstand einen vernünftigen Fotoapparat anzuschaffen, fiel meine Wahl nach langem suchen auf die Pentax Z-20. In den letzten 10 Jahren hat sie mir sehr gute, treue Dienste geleistet. Da sich andere hier schon über die technischen Details ausgelassen haben, möchte ich mal etwas mehr auf die Bedienung usw. eingehen.

Vorab kann ich schon sagen, daß ich diese Kamera jedem Neueinsteiger empfehlen kann. Gebraucht ist sie äußerst günstig zu bekommen (so dass der Einstieg nicht zu teuer wird) und sie bietet mehr Möglichkeiten als manche aktuelle (Einsteiger-)Kamera. Wer sich ernsthaft dafür interessiert, dem sei www.alleauktionen.de empfohlen.

Bedienung
Das Bedienkonzept der Z-20 logisch und leicht verständlich. Einziger Nachteil ist das kleine Rädchen für den Programmshift. Es ist leider nur eine Wippe. Aber das trübt das Fotovergnügen nur unwesentlich.
Die Motivprogramme sind schnell anzuwählen / umzuschalten so dass man schnell reagieren kann. Im Gegensatz zu allen Canon-Kameras kann der in den Motivprogrammen von der Kamera vorgeschlagene Zeit-/Blendenwert abgeändert werden. Auf diese Art hat man die Möglichkeit noch ein klein wenig in die Automatismen einzugreifen.
Als besonders nett empfand ich die Angewohnheit der Z-20 sich zu merken in welchem Programm ich die Zeit-/Blende wie verschoben habe und mir beim nächsten Mal gleich nen Vorschlag zu machen der meinen Vorstellungen eher entsprach. Diese Lern-Automatik läßt sich aber auch abschalten.
Als sehr nützlich fand ich die Reset-Taste, die es an allen Stellen ermöglicht die vorgenommenen Änderungen auf den Standardwert zurückzusetzen.
Die Spotmessung ist nur im manuellen Modus möglich. Aber wer dieses Feature nutzen möchte wird die Motivprogramme ohnehin nicht mehr brauchen. Anfangs habe ich die Spotmessung fast nie genutzt. In den letzten zwei Jahren nutzte ich sie jedoch immer häufiger. Um so verwunderter war ich, als ich feststellte, daß die Canon EOS 30 keine Spotmessung bietet.
Belichtungskorrekturwerte lassen sich jederzeit vorgeben und werden auch im Sucher angezeigt.

besondere Features
Ich hatte ja schon erwähnt, daß die Kamera in den Motivprogrammen sich den Gewohnheiten des Fotografen anpassen kann (wenn man will). Ich habe dieses Feature sehr geschätzt und weis, daß ich es bei meiner nächsten Kamera vermissen werde.
Darüber hinaus bietet diese Pentax in Zusammenarbeit mit FA-Objektiven von Pentax die Möglichkeit den Motorzoom dieser FA-Objektive kreativ einzusetzen:

feste Brennweite
Es läßt sich eine Brennweite festlegen, auf die das Zoom auf Knopfdruck gefahren wird. Ein Feature, das recht nett ist. Ich hab’s hin und wieder verwendet.

fester Abbildungsmaßstab
Wird ein fester Abbildungsmaßstab definiert, so stellt die Kamera abhängig von der gemessenen Entfernung zum Objekt eine Brennweite ein mit der das Objekt immer gleich groß auf dem späteren Foto erscheint. Diese Funktion habe ich eher selten genutzt, da sie für meine Anwendungsfälle eher zu langsam war.

Zoomeffekt
Für den Einsatz dieses Features ist ein Stativ empfehlenswert (jedoch nicht zwingend nötig). Während der Belichtung behält die Kamera die Brennweite einen Moment lang bei und fängt dann an in das Bild hinein zu zoomen. Die damit erzielbaren Effekte sind optisch sehr schön. Allerdings ist auch eine Belichtungszeit von mindestens einer Sekunde dafür Voraussetzung. Für Experimente habe ich diese Funktion hin und wieder genutzt.

Sucher
Womit wir bei einer kleinen Problemstelle angelangt sind. Der Sucher ist für mich (Brillenträger) nicht so gut zu übersehen. Entweder ich kann einen Blick auf die Anzeigen werfen oder ich sehe das Bild komplett. Beides geht leider nicht. Meistens entscheide ich mich für die Sucheranzeigen, so dass die beiden linken Ecken des Bildes nicht komplett sichtbar sind. In diesem Punkt sind aktuellere Apparate auf jeden Fall besser.
Ansonsten werden im Sucher die gewählte Zeit, Blende, Belichtungskorrektur, Blitzbereitschaft (auch in Verbindung mit Metz-Blitzen), Blitzempfehlung und Lichtwaage (bei Spotmessung) angezeigt. Außerdem ist noch bei den Motivprogrammen sichtbar wie stark der Vorschlagswert abgeändert wurde. Das hört sich recht viel an, ist aber trotzdem sehr übersichtlich und verständlich gehalten.

Betriebsgeräusch
Die Pentax ist recht leise, was das fotografieren auf Partys o.ä. erleichtert. So merkt nicht jeder daß er abgelichtet wurde und es entstehen stimmungsvollere Fotos. Lediglich das Geräusch beim Filmrückspulen ist etwas zu laut. Die maximale Bildfrequenz liegt bei fast 2 Bildern pro Sekunde. Für meine Begriffe etwas zu langsam.

Autofocus
Obwohl der Autofocus schnell und sicher arbeitet, war er für mich doch immer wieder ein Hauptkritikpunkt. Hauptsächlich, weil der einzige AF-Sensor lediglich als Liniensensor ausgelegt ist. Damit können manche Strukturen schlecht erfasst werden. Jedoch arbeitet er auch bei schlechtem Licht noch zuverlässig. Sollte auch das Restlicht nicht mehr reichen, hilft die AF-Hilfsleuchte vom Blitz (Metz 40 MZ-3) zuverlässig weiter.
Wer Vögel im Flug oder Motorsport fotografieren will ist bei der Z-20 jedoch falsch. Dafür ist der AF zu langsam (der vieler anderer aktueller Einsteigerkameras aber wohl auch).

Interessant ist jedoch die Möglichkeit mit Schärfefalle zu arbeiten. Die Kamera wird auf einen bestimmten Bereich scharf gestellt und geht dann in Bereitschaft. Gelangt jetzt ein Objekt (oder Tier) in den Bereich der eingestellten Schärfe, so löst die Kamera automatisch aus. Für diese Funktion ist der Kabelauslöser notwendig.

Gehäuse
Die Kamera liegt gut in der Hand und ist verhältnismäßig leicht. Das Gehäuse ist (wie in dieser Preisklasse üblich) aus Plastik, während das Bajonett und der Spiegelkasten aus Metall einen etwas robusteren Eindruck machen. Einige Stürze und Stöße hat die Kamera bisher klaglos verkraftet. Also sollte das Plastik kein echtes Problem darstellen. Direkt nach dem Kauf machte ich mir ein klein wenig Sorgen über den Batteriefachdeckel. Er ist einfach an das Plastik angepresst. Meine Befürchtungen, daß er nach einiger Zeit abbricht bestätigten sich jedoch nicht. Er hält heute noch wie damals...
Der mitgelieferte Tragegurt ist nicht so toll. Hat man schwerere Objektive dran, kann er schon mal recht doll einschneiden. Doch den Gurt auszuwechseln ist wohl das geringste Problem.

Batterielebensdauer
Ich hab zwar nie die Filme gezählt die ich mit einer Batterie aufnehmen konnte, doch es sind mehr als genug (60 - 70). Sicherheitshalber hab ich aber immer eine Batterie in Reserve gehabt - man weis ja nie...
Die Batterie wird logischerweise schneller leer, wenn viele Blitzaufnahmen nötig sind oder die PowerZoom-Funktion der FA-Objektive intensiv genutzt wird.

Fazit
Eine sehr empfehlenswerte Kamera die nicht nur Einsteigern das fotografieren erleichtert, sondern auch demjenigen der sich später vielleicht ernsthafter damit beschäftigen will viele kreative Möglichkeiten bietet.

18 Bewertungen, 1 Kommentar

  • Rena50

    03.05.2002, 02:05 Uhr von Rena50
    Bewertung: sehr hilfreich

    Schöner informativer Bericht! Wenn du willst, kannst du ja auch einmal bei mir reinschauen. Gruß Rena