Renault Megane Testbericht

Renault-megane-2012
Quackys-kombiQuackys-kombiQuackys-kombi
Abbildung beispielhaft
ab 69,10
Auf yopi.de gelistet seit 05/2006
Summe aller Bewertungen
  • Fahreigenschaften:  sehr gut
  • Fahrkomfort:  sehr gut
  • Platzangebot:  sehr großzügig
  • Zuverlässigkeit:  gut

Erfahrungsbericht von little_maryann

Ich kann jetzt blind fahren

Pro:

sehr geräumig, sparsam, sehr übersichtlich

Kontra:

anschnallen auf den Vordersitzen etwas fummelig, kein roter Bereich auf dem Drehzahlmesser

Empfehlung:

Ja

Obwohl, so wie der Typ in der Werbung habe ich das noch nicht probiert. Falls Ihr nicht wisst, welchen Fernsehspot ich meine, eine kurze Zusammenfassung.
Zwei Männer mit Sonnenbrillen sitzen in einem Auto und brettern wie wild über eine Teststrecke. Der eine erteilt Kommandos: nach rechts, scharf links und Stopp….
Die beiden steigen aus und der Fahrer klappt einen Blindenstock aus. Er tastet sich am Auto entlang bis zum Heck und fragt ganz ungläubig…Ein Kombi????

Mein R 19 musste zum TÜV und wie das schon mal so geht mit 11 Jahre alten Autos, bevor die Plakette erteilt werden sollte, standen umfangreiche teure Reparaturen an. Wir standen also vor der Entscheidung mindestens 1000 Euro in mein altes Auto zu stecken, oder uns nach einem Neuen umzusehen.
Mein Menne und ich begeben uns also auf die Suche nach einem neuen Auto, insbesondere auf die Suche nach einem neuen Megane, jedoch war das einzige Ko. Kriterium das wir einen Diesel wollten. Wir besorgten uns bei unserem ortsansässigen Renaulthändler einen Packen Prospekte und kämpften uns dadurch.

Langer Rede, kurzer Sinn…nach etlichen Händlerbesuchen und einigen Probefahrten nennen wir nun einen Vorführwagen der Marke Renault Megane 2 Grandtour 1,5 dCi Erstzulassung 09. 2003 unser Eigen.
Es musste nicht unbedingt ein Kombi sein, aber mittlerweile finde ich es schön, dass es einer ist. Er hat eine Außenlänge von 4,5 Metern, 5 Türen und ein normales Kofferraumvolumen von 520 Litern.
Das reicht um unseren gesamten Wocheneinkauf für drei Erwachsene ganz bequem zu verstauen. Der Kofferraum wird durch eine Stoffjalousie vor neugierigen Blicken geschützt. Da mein großer Sohn zur Freundin zieht, konnten wir auch schon die komplette Fläche der Zuladung ausprobieren. Die geteilte Rückbank lässt sich mit wenigen Handgriffen umklappen und dann beträgt die Zuladung stolze 1600 Liter. Dabei sollte man jedoch die Fondkopfstützen abnehmen, denn sonst gibt es Druckstellen in den Stützenpolstern.

Der Fahrersitz lässt sich durch drei Verstellmöglichkeiten ( vor-zurück, Lehne und Höhe) in eine angenehme Sitzposition bringen. Außerdem lässt sich die Stabilität des Lendenwirbelbereichs beim Fahrersitz verstellen. Das Lenkrad ist sehr einfach höhen- und tiefen verstellbar um so eine optimale Fahrposition zu erlangen. Die Übersicht in diesem Wagen ist enorm, da man durch die abfallende Motorhaube sehr gut erkennt wo der Wagen anfängt und durch das Heckfenster ebenso gut erkennt, wo er endet. Einparken ist dank der Servolenkung auch nicht schwierig.
Der Beifahrer hat zwar nicht diese umfangreichen Auswahlmöglichkeiten bei der Sitzverstellung, jedoch gibt es auch hier einen bequemen Sitz und ausreichend Beinfreiheit auch für eine längere Fahrt. Die Kopffreiheit ist auch für größere Leute gegeben, denn ein Freund mit einer Körperlänge von über 1,90 m hat Probe gesessen und war angenehm angetan.
Auch die Fondpassagiere haben noch genügend Beinfreiheit und wenn nur zwei Personen hinten mitfahren, eine breite Mittelarmlehne. In dieser Lehne lassen sich in vorgefertigten Schienen Stifte (für malende Kids) und Getränke abstellen.
Auch im Fond gibt es an allen drei Sitzen Kopfstützen, die durch Knopfdrücken an der Halterung entriegelt und abgenommen werden können. Das sollte man vor dem Umklappen der Rückbank auf jeden Fall tun, denn wir haben sie beim Ersten Mal drangelassen und hatten dann prompt Druckstellen im Polster, die allerdings wieder weggingen.

Ablagemöglichkeiten sind in diesem Auto wirklich reichlich vorhanden. So ist zwischen den Vordersitzen eine breite Armlehne, die aufgeklappt ein großes Ablagefach enthält. Einziger Minuspunkt, den ich bisher für mich entdeckt habe, ist das man ziemlich fummeln muss um sich anzuschnallen, weil die Mittelkonsole wesentlich höher ist, als die Einrasteinheit des Gurtes.
In den vorderen Türen sind in beiden ergonomisch geformten Armlehnen zusätzliche verschlossene Fächer. Außerdem gibt es in beiden Front- und Hecktüren noch reichlich offene Ablagen. Unter den Fußmatten von Fahrer und Beifahrer sind nochmals Ablagefächer für Dinge, die man nicht offen im Auto liegen lassen will. Für eine Brieftasche oder eine kleine Handtasche reichen die alle Male. Leselampen vorn und hinten und Fußraumbeleuchtung sind Standart. Man muß bei den Fächern unter den Fußmatten jedoch sehr genau drauf achten, das sie dicht geschlossen sind, sonst geht wie bei uns am zweiten Tag, die Fußraumbeleuchtung nicht mehr aus. Nach einer kurzen Nachfrage bei Renault war
das erledigt.


Die Instrumente sind übersichtlich vor dem Lenkrad angeordnet und durch eine weit reichende Abdeckung auch gegen Blenden durch Sonne geschützt. Auffällig ist, das der Tempoanzeiger die gängigen Geschwindigkeitsbegrenzungen in großen Zahlen anzeigt. So ist die 30, die 50, die 70 die 90 und 110 km/h groß angezeigt. Der Tacho geht auch beim Diesel bis 250 km/h.
Die zweite große Anzeige ist der Drehzahlmesser mit einer Anzeige bis 7000 Umdrehungen. Wobei meinem Menne sofort auffiel, das es beim Drehzahlmesser keinen roten Bereich gibt. Renault sagt dazu auf Nachfrage, dass man die Motoren nicht mehr überdrehen kann, und das der Wagen bei 4000 Umdrehungen seine maximale Leistung erreicht.
Die Instrumente sind schön groß und die Beleuchtung dahinter ist stufenlos dimmbar. Zwischen diesen beiden großen Anzeigen ist die digitale Anzeige des Bordcomputers. Abrufbar über einen Tippschalter am äußeren Ende des Scheibenwischerhebels zeigt er unter anderem den Kilometerstand, den Spritverbrauch, den Durchschnittsverbrauch, die Durchschnittsgeschwindigkeit, die noch mögliche Reichweite und den Abstand zum nächsten Wartungsintervall.
Ein kleines abgebildetes digitales Auto zeigt außerdem auch an, ob alle Türen geschlossen sind.
Unsere Ausstattungsversion beinhaltet ein angenehm kleines Lederlenkrad, das sehr griffig ist und gut in der Hand liegt. Der Scheibenwischerhebel ist mehrfach unterteilt, da man über Drehregler an diesem Hebel, die Wischintervalle beschleunigen kann, den Heckscheibenwischer aktiviert und durch Druck auf das Hebelende den Bordcomputer abruft.

Schon bei der ersten Probefahrt fiel uns auf, wie leise dieser Diesel doch ist. Als wir uns beim Fahren ablösten und auf einem Parkplatz um das Auto liefen, fiel mir erst vor der Motorhaube stehend auf, dass der Motor noch lief. Ich war doch sehr erstaunt, denn einen Diesel hatte ich mir doch erheblich lauter vorgestellt. Mittlerweile haben wir mehr als 2000 Kilometer auf dem Tacho und durften auch schon mal eine etwas höhere Geschwindigkeit fahren. Aber selbst bei 180 km/h konnte man sich ganz entspannt unterhalten.
Unser Wagen hat einen sogenannten Common Rail Diesel. „ Das Prinzip der Common Rail Direkteinspritzung ist ein wichtiger technologischer Fortschritt für Dieselmotoren. Es verbessert die Laufruhe und senkt den Verbrauch sowie die Geräuschentwicklung des Motors Beim Dieselmotor entflammt sich der Kraftstoff beim Kontakt mit der durch die sehr hohe Verdichtung erhitzten Luft. Beim Common-Rail-System lässt sich die Verdichtung gegenüber der bisherigen Motorengeneration verdoppeln (bis auf 1350 bar).
Unter hohem Druck wird der Kraftstoff in eine Leitung (=Rail) gepumpt (ein Rohr mit einem unter ständigem Druck stehenden Kraftstoffvorrat), die direkt die Einspritzdüsen versorgt.
Wegen des höheren Drucks wird der Kraftstoff feiner im Brennraum zerstäubt. Er vermischt sich gleichmäßiger mit der Luft. Dadurch verbessert sich die Leistungsausbeute des Motors.“(Zitat Homepage Renault)

Das merkt man sehr gut, denn trotzdem der Wagen „nur“ 82 PS hat, ist er sehr durchzugsstark und beschleunigt auch aus unteren Drehzahlbereichen problemlos. Er nimmt auch schaltfaules Fahren nicht übel.
Die Höchstgeschwindigkeit ist von Renault mit 168 km/h angegeben, wir sind jedoch schon 180 km/h laut Tacho mit dem Megane gefahren, wobei wir noch vorsichtig mit ihm umgehen, da es sich ja um einen Neuwagen handelt und man die ersten 1500 Kilometer den Motor nicht über 2500 Umdrehungen fahren sollte.

ABS, ESP in Verbindung mit einer Antischlupfregelung sind im Megane serienmäßig. Das kam uns in den letzten Tage bei stellenweiser Fahrbahnglätte schon zugute, denn wenn ansonsten beim Anfahren die Räder auf reifüberzogener Fahrbahn durchdrehten, griff hier sofort die Technik ein und der Wagen fuhr völlig grade an.

Bis zum ABS mussten wir Gott sei Dank noch nicht bremsen, aber was uns beiden sofort auffiel, war das die Bremsen gewöhnungsbedürftig sind. Bei meinem R19 musste ich wirklich drauf treten und auch bei Marios BMW kann man ruhig mal fester auf die Bremse treten. Macht man so was bei unserem Neuen, geht man fast durch die Scheibe, so direkt reagieren die Bremsen. Da muss man sich wirklich dran gewöhnen, beim normalen Abbremsen nicht zu heftig drauf zu treten, sonst nicken immer alle im Auto.

Auffällig war auch die sehr direkte Lenkung, der Wagen reagiert auf die kleinste Lenkbewegung , die Servolenkung passt sich der Geschwindigkeit an.
Die Federung ist straff abgestimmt und nimmt Schlaglöcher, Fahrbahnunebenheiten oder Bahnübergänge problemlos und man merkt im Auto kaum etwas davon.
Punkto Sicherheit hat dieses Auto auch einiges zu bieten, zwei Frontairbags, die sich der Wucht des Aufpralls entsprechend entfalten, der für den Beifahrer abschaltbar, die Sicherheitsgurte haben doppelte Gurtstraffer und die Karosseriestruktur hat vorprogrammierte Verformungszonen.

Der Durchschnittsverbrauch liegt bei etwa 5,5 Litern Diesel, wobei wir momentan viel Stadtverkehr mit dem Wagen fahren und der Verbrauch da bei etwa 6,2 Litern liegt. Der Tankverschluss besteht aus einer Klappe, die durch den Tankrüssel beiseite geschoben wird. Es gibt also keine Dieselfinger mehr, zumindest nicht durch den Tankverschluss. Die äußere Tankabdeckung schließt mit der Zentralverriegelung. Da der Wagen Euro 3 Norm hat, liegen die Steuern bei etwa 230 Euro. Versicherungstechnisch wird der Wagen in die Typenklasse 12(laut Angebot des Versicherers) eingestuft, was sehr günstig ist.

Unser Auto ist schon eines derer, die nicht mehr mit Schlüssel gefahren werden. Zum Öffnen und Fahren benutzt man eine Chipkarte. Man steckt die Karte in ein Fach am Armaturenbrett, tritt Kupplung oder Bremse und drückt den Startknopf und der Wagen startet. Das geschieht rüttelfrei und auch das bei alten Dieseln so bekannte Nageln beim Kaltstart gibt es nicht.
Die Motorhaube läßt sich durch einen kleinen Hebel links unterhalb des Lenkrades öffnen, und auch das Entriegeln der Haube selbst, geht sehr einfach. Man sieht jedoch relativ wenig Motor,allerdings kann man alles was zum Nachfüllen nötig ist, wie Öleinfüllstutzen oder Scheibenwaschanlage schnell erreichen.

Die Ausstattung unseres Autos nennt sich Confort Dynamique und das beinhaltet auch eine Klimaanlage, elektrische Fensterheber vorn und hinten, verstellbare, beheizbare Außenspiegel in Wagenfarbe, Sonnenblenden in den Hecktüren, Licht-an-Automatik schon bei Dämmerung, 205er Bereifung auf Leichtmetallfelgen, Radio mit RDS und CD und Bedienelement fürs Radio am Lenkrad, Metalliclackierung, Nebelscheinwerfer und Dachreling.

Ganz besonders angenehm ist das Bedienteil für das Radio oder den CD Player, das direkt an der Lenksäule, in Griffweite der rechten Hand angebracht ist. Hiermit kann man unter anderem die Lautstärke verändern, den Sender verstellen oder in der Titelfolge der CD weiterspringen. Man erreicht das Bedienteil bequem, ohne die Hand vom Lenkrad nehmen zu müssen. Die RDS Anzeige ist in einer kleinen Erhebung direkt vor der Windschutzscheibe. Hierin wird auch die Aussentemperatur angezeigt.

Die Sitze sind mit schwarzem Stoff bezogen,und haben ein Wabenmuster. Sie sind angenehm im Stoff und auch bei den Frosttemperaturen so, das ich die Sitzheizng, wie in Marios BMW nicht vermisse. Armaturenbrett und Teile der Türverkleidung sind aus dunklem Kunststoff, die Armlehne und obere Hälfte der Tür ist ebenfalls mit schwarzem Stoff bezogen. Alles fühlt sich glatt und geschmeidig an und ist sehr ordentlich verarbeitet. Interessant ist auch der Griff der Handbremse, der aussieht wie aus einem Flugzeug entnommen.

Fazit für uns bisher

Wir sind heilfroh, dass wir uns für diesen Wagen entschieden haben. Er ist sparsam, zeigt ein prima Fahrverhalten, ist geräumig und hat trotzdem schon einigen Komfort. Neu kostet unser Wagen in der beschriebenen Ausstattung 21500.- Euro, jedoch haben wir ihn als Vorführwagen gekauft und dafür 16800.- Euro bezahlt.
Da in der detaillierten Bewertung nach dem Service gefragt wird, kann ich derzeit nur den Service beim Kauf beurteilen, und der war gut und beim Modelljahr ist die 2003 noch nicht aufgeführt, jedoch ist unser Auto von 2003.

In einem Meganeforum habe ich nachgelesen, das häufig auftretende Probleme bei diesem Auto nicht richtig anzeigende Tankuhren sind. Dieses Problem ist bei uns nicht aufgetreten. Der Tank hat ein angegebenes Volumen von 60 Litern und das entspricht etwa dessen, was wir bisher getankt haben. Wir fahren den Wagen zwar nie ganz leer, aber haben bisher bei grade aufleuchtender Reserveanzeige etwa um die 50 Liter zugetankt und mit einer Tankfüllung bisher immer um die 900 Kilometer gefahren.

Wer den Wagen mal ansehen will, unter www.renault.de kann man den neuen Megane Kombi begutachten. Ach ja, und zwei Jahre Garantie sind natürlich völlig klar. Die Wartungsintervalle sind recht groß, da die erste Inspektion erst nach 30 000 KM bzw. zwei Jahren fällig ist.

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