Richter Alexander Hold Testbericht

Ich gebe es zu: Wenn ich Zeit habe, dann sehe ich mir die Gerichtsshow „Alexander Hold“ an.
Zum ersten Mal sah ich die Sendung bei einem Besuch bei meinen Eltern, die sich täglich für diese Gerichtsshows begeistern. Nicht für Alexander Hold, sondern auch für Barbara Salesch und wenn was interessantes kommt für die Jugendrichterin Ruth Herz.
Wenn ich berufstätig bin, dann komme ich nicht dazu, doch momentan habe ich Urlaub und wenn ich nichts besseres vorhabe, dann sehe ich mir Alexander Hold sehr gerne an.
Die Sendung läuft Montag bis Freitag von 16.00 – 17.00 Uhr auf Sat1.

Zur Sendung und seinen Darstellern:
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Wie bei jeder Gerichtsshow sind die Richter, die Staatsanwälte und die Rechtsanwälte echt. Die Angeklagten und die Zeugen werden sehr gut durch Schauspieler dargestellt und die Fälle beruhen auf wahren Begebenheiten. Es gab sie also wirklich.
Meistens handelt es sich um Vergewaltigung, versuchten Totschlag, Erpressung, Kindesentführungen und ähnliches. Es werden also Fälle verhandelt, die oft mit Gewalt und viel Brutalität ausgeführt werden. Die Angeklagten kommen aus den unterschiedlichsten Gesellschaftsschichten, vom Penner über Zuhälter, Polizisten, Lehrern zum Großunternehmer.
In einem Fall z.B. war ein Stadtstreicher angeklagt, der angeblich eine junge Frau in einem Park versucht hat zu vergewaltigen. Als der Angeklagte in den Saal hereingeführt wurde, sagte ich gleich zu meinem Sohn, dass der unschuldig sei, denn der hat andere Probleme und Abend sind die meist so betrunken, dass die an Sex nicht mehr groß denken.
Das sollte sich im Verlauf der Sendung als richtig herausstellen, denn die Geschädigte gab an, den Täter nicht gesehen zu haben, aber er benutze ein ekelhaftes Parfum, dass ihr nicht mehr aus der Nase geht. Rechtsanwalt Lenzen hackte sich an dieser Aussage fest. Es waren noch zwei Zeugen geladen: Eine Passantin, die der Geschädigten half, hielt einen Jogger auf und bat ihn mit dem Handy Hilfe zu rufen. Der zögerte lange und als auch dieser vernommen wurde, bat Lenzen die Geschädigte an ihm zu schnuppern. Sie begann zu schreien und konnte anhand des Duftes den Täter überführen. Stadtstreicher riechen echt nicht nach Parfum. Das Schlusswort des Stadtstreichers entlockte allerdings allen ein Grinsen, denn der Verängstigte gab an, er habe nur eine Flasche Wein geklaut und dafür kann man ihn doch nicht so hart bestrafen! Er wusste wohl gar nicht so recht, was eigentlich los war.

Hauptakteur dieser Sendung ist Alexander Hold.
Er wurde am 11.März 1962 in München geboren.
Dort begann er 1983 ein Studium der Rechtswissenschaften und nebenbei noch Politikwissenschaft und Philosophie. Das Studium beendete er 1988 und arbeitete dann von 1989 – 1992 als Rechtsreferendar am OLG in München und übte noch eine Tätigkeit in einer Anwaltskanzlei aus.
1992 – 1997 arbeitete er als Staatsanwalt bei der Staatsanwaltschaft Kempten v.a. Schwerpunktmäßig war sein Zuständigkeitsbereich dort: Menschenhandel, Betäubungsmittel, Prostitution, Glücksspiel und Kfz- Verschiebung.
1997 – 2001 waren seine erfolgreichsten beruflichen Jahre:
Richter am Landgericht Kempten.
Zivilrichter in Füssen.
Richter am Amtsgericht Kempten.
Strafrichter, Jugendrichter und Ermittlungsrichter in Sonthofen.
Ermittlungs – und Haftrichter in Kempten und war noch nebenbei tätig als Rechtsdozent bei beruflichen Fortbildungsinstituten bei der Justiz.
Seit 12. November 2001 fällt er nun als Richter im Fernsehen seine Urteile.

Als Staatsanwälte fungieren:
Sewarion Kirkidatse, der in Planegg geboren wurde und Gregorianer ist, deshalb dieser für uns außergewöhnliche Name.
Er teilt sich das Amt mit
Stephan Lucas, Claudia Ellen Behr und Christina Dissmann.

Natürlich braucht jede Gerichtsshow auch Rechtsanwälte:
Mein Favourit ist Ingo Lenßen. Nicht wegen seinem niedlichen, gezwirbelten Seehundbärtchen, sondern weil er den Staatsanwälten die Stirn bietet und sich stark für seine Mandanten einsetzt, egal ob Penner oder Unternehmer.
Auch Ricarda Lang sehe ich gerne, die immer mit verschränkten Armen ihr Schlusswort, energisch vorträgt. Kleine Reiberein mit dem Staatsanwalt stehen bei ihr an der Tagesordnung.
Weniger auffallend finde ich Frau Barbara von Petersdorff und Herbert Posner.

Gerichtsdiener ist Frank Seelhoff, der schon zwischendurch mal einschreiten muss.
Gerichtsschreiberin ist Petra Walz, die man leider nicht allzu häufig im Bild hat.


Warum gerade Alexander Hold?
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Tja, das ist eine Frage, die ich mir häufig stelle und finde immer wieder die gleichen Antworten.
Es sind nicht die härteren Fälle, im Gegensatz zu Barbara Salesch, die dort zur Verhandlung kommen. Ich glaube es liegt an der Ausstrahlung und daran, wie Hold mit seinen Angeklagten und Zeugen umgeht.
Meiner Meinung nach geht er mehr auf die Menschen ein und kann sich immer sehr gut ein Bild über Täter, Opfer und Zeugen machen.
Als ich ihn zum ersten Mal sah, dachte ich er sei ein Weichei, denn er passte überhaupt nicht in meine Vorstellung eines Richters. Er kam mir zu „sanft“ vor.
Meine Meinung musste ich inzwischen korrigieren, denn mein Eindruck hat sich erheblich geändert.
Er beruflich sehr große Erfahrung und sein kompetentes Wissen kommt auch in der Show zum Vorschein. Er weißt die Menschen die vor ihm sitzen gekonnt, bestimmend, ruhig und sachlich in ihre Schranken, falls sie es nötig haben.
Wenn er ein Urteil verkündet, dann begründet er dies sehr ausführlich und was mir dann immer besonders gefällt: Er hängt meistens noch einen kleinen Kallauer dazu.
So sagte er neulich zu einem Religionslehrer, der es mit einer Schülerin und gleichzeitig mit ihrer Mutter ein Verhältnis hatte, die verheiratet war und ihr Mann ihnen auf die Schliche kam:
Er habe wohl das Gebot überlesen: „Du sollst nicht begehren deines nächsten Weib!“
Solche Aussprüche könnte ich mehrere zitieren, doch das würde den Rahmen sprengen.

Ich persönlich finde Barbara Salesch oder Ruth Herz ja nicht schlecht, doch Alexander Hold ist interessanter anzusehen. Nicht zuletzt weil er jedes Mal einen Spruch für den Angeklagten oder einen Zeugen auf den Lippen hat.
Ich hätte niemals gedacht, dass mich eine Gerichtssendung interessiert, zumal ich das immer für sehr gestellt hielt. Natürlich ist es das auch, doch die Schauspieler lassen es wirklich naturgetreu wirken. Solche Sendungen mag man eben, oder man mag sie nicht, doch mehr dieser Shows sollte es nicht mehr geben.

Ach ja: Für eingefleischte Fans hab ich noch einen Tipp:
Auf der Seite www.richter-alexander-hold-fanpage.de kann man sich viele Infos über die Sendung und ihre Darsteller holen. Außerdem kann man sich für ein Carsting bewerben oder sich als Zuschauer anmelden.
Die Seite informiert über Fantreffen, bietet einen Chat und ein Forum.
Für hartgesottene Fans ein muss.

*Eure Hanni64*