Schmidt Spiele Spielesammlung mit 50 Spielen Testbericht

Jeder, der schon ein paar Jährchen auf dem Buckel hat, kann sich vielleicht noch dran erinnern, wenn man als Kind mit den Eltern oder mit ein paar Freunden die allseits bekannten Gesellschaftsspielchen wie Mühle, Dame, Halma, Fang den Hut, Monopoly und nicht zu vergessen Mensch ärgere dich nicht gemacht hat, wie man sich ärgerte, wenn man verlor oder sich freute, wenn man der große Sieger war.

Auf alle Fälle machten diese Spielchen riesigen Spaß und machen es auch heute noch, weil es für einige altersmäßig eigentlich gar keine Grenze gibt.
Ich selbst spiel diese Spiele zwar heute nur noch selten, aber wenn es sich irgendwie ergibt, dass man zu zweit oder mit mehreren an einem Tisch zusammensitzt und die Stimmung danach ist, dann bringt so ein Spiel schon die entsprechende Gaudi.

Da man durch die Jahre hinweg irgendwann einmal das eine oder andere Spiel jedoch nicht mehr hat, weil es verloren oder kaputt gegangen ist, hab ich mir, sicherlich auch aus Sentimentalität, vor längerem durch einen Gutschein, der mir mit einer Bestellung bei MyToys ins Haus flatterte, die Spiele Sammlung von Schmidt Spiele gekauft, auf die ich beim Stöbern auf der MyToys Seite gestoßen war. Man bekommt sie dort für 7,99 Euro.


- Verpackung -:

Die Spiele mit 50 Varianten an der Zahl, befinden sich in einer bedruckten quadratischen Kartonage, die in einer Folie verschweißt ist. Der Deckel hat einen bläulichen Hintergrund, auf welchem neben der mittig erkennbaren roten und orangefarbenen Produktbezeichnung und dem Zusatz –mit 50 Spielemöglichkeiten- oben und unten jeweils die Spielpläne abgebildet sind, die sich darin befinden.


- Inhalt -:

Hat man den Deckel abgenommen dann bekommt man die mit einem Gummi zusammengehaltenen Spielepläne zu Gesicht. Ingesamt sind dies drei quadratische Kartonagen, die vorder und rückseitig bedruckt sind und damit sechs Spielpläne ergeben: Das Gänse- und Pferde-Wettrenn-Spiel, das Lustige Leiterspiel und Mensch ärgere Dich nicht sowie Dame und Mühle.
Neben einer darunterliegenden 12seitigen Spieleanleitung, befinden sich seitlich noch die notwendigen Materialien bzw. Utensilien wie drei rote Würfel, jeweils in einer Plastikhülle verpackt 4 x 4 Figuren in schwarz, rot, gelb und grün, sowie zwölf weiße und zwölf schwarze Steine.


- Die Spiele und ihre Variationsmöglichkeiten -:

Mensch ärgere Dich nicht:

Ein Spiel, an dem maximal vier Personen mitmachen können, wobei jeder Spieler jeweils vier Figuren in einer Farbe hat, die er vom Startpunkt A zum Ziel bringen muss, indem er würfelt und entsprechend der Augenzahl seine Figuren weiterbewegt. Währenddessen hat jeder auf seinem Weg die Möglichkeit die Figuren der anderen Mitspieler herauszukicken, wobei der jeweilige dann wieder von vorne beginnen muss. Gewonnen hat derjenige, der zuerst im Ziel ist.
Da dieses Spiel eh schon jeder kennt, geh ich da jetzt auch nicht mehr auf weitere Details ein. Interessant ist allerdings die Variante, die man damit spielen kann und die sich –Einigkeit macht stark- heißt:
Dran teilnehmen müssen vier Spieler, wobei zwei davon sich gegenübersitzen müssen und ein Team bilden, das nun versucht, gegen die anderen beiden zu gewinnen. Wichtig ist dabei, dass nach Würfeln einer sechs nicht am Start A, sondern beliebig angefangen werden kann. Außerdem können die Partner eine Mauer bilden, die man nicht überspringen und mit der man so die Gegenspieler blockieren kann.


Dame:

Auch dieses Spiel dürfte den meisten bekannt sein:
Man muss mit seinen Steinen versuchen, die des Gegenspielers zu schlagen, wobei hinter einem Stein sich immer ein leeres Feld befinden muss, damit man diesen überspringen kann. Dieses Überspringen muss immer vorwärts stattfinden, kann allerdings auch zickzack erfolgen. Gewonnen hat derjenige der zuerst in der obersten Reihe des Gegenspielers gelandet ist und damit eine Dame hat mit der sich in alle Richtungen bewegen kann.

Auch hier gibt es interessante Varianten wie die Polnische bzw. Französische Dame(Schlagzwang nach allen Richtungen), Schlagdame (Versuch so viel wie mögliche Steine zu verlieren) und Eckdame (Steine werden in den Ecken in drei Reihen aufgestellt), sowie Wolf und Schafe (Vier weiße Steine (Schafe) müssen auf den schwarzen Feldern, einen schwarzen Stein (Wolf) so einkreisen, dass dieser nicht entweichen kann).


Mühle:

Hier müssen die beiden Spieler ihre Steine so setzen, dass sie in einer waagerechten oder senkrechten Linie drei ihrer Steine sitzen haben, die dann eine Mühle ergeben. Derjenige, der zuerst eine Mühle hat, kann dem Gegner ein Stein wegnehmen. Während des Setzens versucht jeder den anderen an der Bildung einer Mühle zu hindern, indem an der entsprechende Stelle sein Stein gesetzt wird. Sind alle Steine gesetzt, wird verschoben. Gewonnen hat derjenige mit den meisten Steinen des Gegners.


Pferde-Wettrenn-Spiel:

Ein Spiel für maximal vier Personen, bei dem jeder Spieler vor dem Beginn einen Einsatz macht. Danach nimmt sich jeder eine Figur, stellt diese an den Start und derjenige der am höchsten würfelt beginnt. Je nachdem wie viel man gewürfelt hat, bewegt man die Figur weiter. Interessant wird es, wenn man auf die Felder 10, 20, 30, 40 oder 50 trifft. Ist man als Spieler auf 10 darf darf dieser erst bei einer Sechs weiter. Bei 20 muss man eine Runde aussetzen. Bei 30 scheidet man aus. Bei 40 muss man von vorne beginnen. Bei 50 muss man warten bis alle anderen diese Nummer überrundet haben.
Der Gewinner erhält die Hälfte seines Einsatzes, der Zweite ein Drittel, der Dritte den Rest.


Lustiges Leiterspiel:

Auch an diesem Erntespiel können bis zu vier Mitspieler teilnehmen. Den Beginn macht wieder derjenige, der am höchsten würfelt. Je nachdem wie viele Augen man gewürfelt hat geht man mit seiner Figur voran. Trifft man auf einen roten Kreis und damit auf eine Leiter geht es entweder aufwärts und damit einen Riesensprung voran oder abwärts.
Gewinner ist derjenige, der bei Kreis 99 als erster angekommen ist.


Gänsespiel:

Ein weiteres Spiel für maximal vier Spieler, an welchem bereits die ganz kleinen ab 4 Jahren mitmachen können. Der mit der höchst gewürfelten Zahl beginnt im Uhrzeigersinn z.B. bei Feld 1 und muss 62 Felder durchlaufen bis er am Ziel angekommen ist. Einige Felder sind mit entsprechenden Ereignissen verknüpft, die man bei Erreichen beachten muss und die zur Folge haben, dass man entweder besipielsweise einige Felder vorrücken darf, aussetzen muss oder zurückgeworfen wird.


Spiele mit Würfeln:

Eine breite Palette an Würfelspielen wird in der Spieleanleitung aufgeführt so für einen Würfel wie Jule (Würfeln und anschließendes Streichen von 1 bis 6), Hin und Her (1 bis 6 aufschreiben und nach Würfeln durchstreichen; ist breits eine Zahl durchstrichen, muss diese erneut aufgeschrieben werden) Läuse würfeln und die böse Eins (Jeder würfelt fünfmal und addiert; bei Würfeln der eins, ist man ausgeschieden).

Für zwei Würfeln sind es der Einfache Pasch (Rundum Würfeln in festgelegter Rundenzahl; Gewinner der mit den meisten Paschwürfen), Händchen (Rundum Würfeln in festgelegter Rundenzahl, wobei nur die Fünf als Händchen zählt), Elf hoch (3 Chips als Einsatz und Gewinn, wenn als erster 11 Augen geworfen wurden), Wieviel Augen?, die Spinne, Teilen, Schluck Hansel, Glückspeter, Dufte Hundert und Teure Sieben.

Die meisten Spielchen lassen sich jedoch mit drei Würfeln durchführen wie Blaue Augen (Rundum Würfeln, wobei nur die geraden Zahlen zählen und addiert werden), Sterne würfeln ( Nur die 1 zählt), Um den Stern (Nur die 3 und 5 zählt, da sie von Augen umgeben sind), Fensterwürfeln, Chicago ( Drei Mal würfeln, wobei die höchste Zahl stehen bleibt – 1 gilt als 100, 6 als 60 usw.) Chicago hoch-tief (Erster Spieler bestimmt die höchste und tiefste Punktzahl), Pasch (Drei Würfe, wobei nur die Pasche zählen – drei gleiche Pasch werden vierfach gezählt), Gleichpasch, Einmal Eins, Rentmeister, Streichhölzer auswürfeln, Der Turm, Kleeblatt, Tausend, Doppeltes Lottchen, Siamesische Zwillinge, Faule Sechs (Reihum Würfeln bis 88; Abzug jeweils bei Sechser-Würfen), Turmbläser, Zentavesta (Ein Wurf, wobei unter zehn – zehn hinzugezählt werden, über zehn werden hingegen zehn abgezogen), Zehnerspiel, Familie Meier, Gerade und aufwärts, Gerade und abwärts, Fünf-Finger-Spiel, Hoher Türke, Niedriger Türke, Einer gleich zwei, Eins bis sechzehn und Wieviel Augen.


- Erfahrung -:

Was mir an dieser Spielesammlung wirklich gut gefallen hat, ist, dass für die paar Mark bzw. Euro wirklich für jede Altersklasse was dabei ist bzw. verschiedene Alterklassen bei den meisten Spielen gleichzeitig teilnehmen können.

So ist diese Spielesammlung sicherlich eine schöne Bereicherung für Familien mit zwei Kindern, aber auch für alle anderen durchaus gedacht, wenn man mal die Lust auf ein klassisches Spielchen wie Mensch ärgere Dich nicht, Dame, Mühle oder ein Würfelspielchen hat. Toll von meiner Sicht aus fand ich die zahlreichen Varianten, auf die ich da getroffen bin und die ich selbst bis dato teilweise gar nicht kannte.

Für kleinere Kinder sind so Spielchen wie das Gänse- oder Leiterspiel durchaus empfehlenswert, um mit Gleichaltrigen, den Eltern, den Onkeln oder Tanten so die ersten Erfahrungen mit Brettspielen zu bekommen und dabei auch eine morz Gaudi haben können.


- Fazit -:

Angesichts des Preises, der ja wirklich nicht allzu hoch ist, macht man bei der Anschaffung dieser Spielesammlung garantiert keine Fehlinvestition – im Gegenteil. Man bekommt in schöner kompakter Form eine Menge Ideen geliefert, was man alles zusammen spielen kann, ohne dabei tief in die Tasche gegriffen zu haben. Und wem die klassischen Spielchen von anno dazumal gefallen haben, liegt bei der Spielesammlung nicht verkehrt. Ich kann sie auf alle Fälle empfehlen.