Schneewittchen und die 7 Zwerge Testbericht

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Summe aller Bewertungen
  • Action:  durchschnittlich
  • Anspruch:  durchschnittlich
  • Romantik:  hoch
  • Humor:  humorvoll
  • Spannung:  spannend

Erfahrungsbericht von Haramis

"Spieglein, Spieglein an der Wand..."

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Mein neuester Bericht soll über einen Film gehen, der für mich immer etwas ganz Besonderes war: "Schneewittchen und die sieben Zwerge". Dieser Disney-Film war mein erster Kinofilm. Mein Onkel lud mich zu meinem 6. Geburtstag ein und nun - fast 20 Jahre später - habe ich den Film endlich auf Video.

Zur Story: Muß ich die hier wirklich noch erzählen? Ok, ganz kurz:

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Schneewittchen war eine junge Prinzessin, die im Siebengebirge von ihrer bösen Stiefmutter umgebracht wurde. Weil sie so schön war, wurde sie in einem gläsernen Sarg bestattet.
Hoppla, das war nicht ganz der Disney-Film. Dafür aber die wahre Grundlage, auf der die Gebrüder Grimm ihr Märchen aufgebaut haben. Dieses Märchen war der Grundstein des Disney-Imperiums, der Anfang einer ganz besonderen Art von Film...

Schneewittchen ist also eine wunderschöne Prinzessin, die von einem Prinz auf einem weißen Roß angebetet wird. Doch ihre böse Stiefmutter ist eifersüchtig auf die Schönheit von Schneewittchen. Man denke nur an die Szene mit dem Spiegel: "Spieglein, Spieglein an der Wand..."

Um die Konkurrentin loszuwerden, schickt die Königin einen Jäger los, der Schneewittchen töten soll. Doch der Jäger ist ein guter Mensch und bringt es nicht über's Herz, das Mädchen zu töten. Er rät ihr, zu fliehen.

Schneewittchen läuft in den Wald und kommt bald zu einer kleinen Hütte. Dort wohnen bekanntlicherweise die sieben Zwerge, die ihr helfen, sich vor der Königin zu verstecken. Doch die böse Stiefmutter findet Schneewittchen und stellt extra für sie einen giftigen Apfel her...

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Humor
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Im Gegensatz zu "Bambi" ist "Schneewittchen" ein Film, bei dem man oftmals herzlich lachen kann. Ein paar "Schniefszenen" sind zwar auch enthalten (wenn Schneewittchen vergiftet wird beispielsweise), aber die sind schnell vorbei. Man merkt, daß der Film hauptsächlich dafür gemacht wurde, die Leute zum Lachen zu bringen und auch im Erwachsenen wieder das Kind wachzurütteln.

Von den Figuren gefällt mir am besten der kleine Seppl, der ziemlich tollpatschig ist und gerne über seine viel zu langen Klamotten stolpert.
Die Tiere, die Schneewittchen bei jeder Gelegenheit unterstützen, sind nicht nur total niedlich, sondern auch ziemlich ulkig. Die Szene, in der sie gemeinsam das Haus putzen, ist wirklich herrlich und man sollte hier ganz genau hinschauen, damit einem auch wirklich nichts entgeht - das kleine Hörnchen mit der Spinnwebe, das Reh, das die Teller ableckt, der Hirsch, der zum Kleiderständer umgewandelt wird usw.


Aufmachung
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Die Macher haben sich hier alle Mühe gegeben. Man merkt, daß alles von Hand gezeichnet wurde und die Zeichner immer ein wenig von sich selbst mit einfließen ließen. Die Szenen wurden mit einer Liebe und Hingabe gezeichnet, wie man sie heute nicht mehr findet. Gerade das macht aus dem Film etwas ganz Besonderes.

Woran man sich vielleicht gewöhnen muß ist, daß dauernd gesungen wird. Für die alten Disney-Filme war das typisch. Bei den neueren hat man sich etwas zurückgehalten, aber gerade bei "Schneewittchen" gab man sich mit der musikalischen Gestaltung mindestens genauso viel Mühe wie mit der zeichnerischen. Es fehlt nicht mehr viel und man kann den Film als Musical bezeichnen.

"Schneewittchen" dauert ca. 80 Minuten und ist ohne Altersbeschränkung freigegeben. Ich weiß noch, daß es für mich damals ein kleiner Schock war, als die Hexe am Schluß vom Berg stürzte und ein großer Felsen sie zerquetschte. Man konnte es zwar nicht sehen sondern nur hören, aber eine Gänsehaut kriegt man trotzdem. Wieder ein Hinweis darauf, daß "Schneewittchen" kein Kinderfilm im eigentlichen Sinne ist.


Making of
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Am Ende des Videos wird noch ein kleiner Film gezeigt, in dem sehr anschaulich erklärt wird, wie "Schneewittchen" überhaupt entstanden ist.

Ein paar interessante Fakten:

Walt Disney riskierte das gesamte Familienvermögen für einen Film, von dem er nicht wußte, wie das Publikum darauf reagieren würde. Für seine Risikobereitschaft erntete er 8 Oscars: 1 großen Ehren-Oscar und 7 kleine :-) - überreicht von Shirley Temple.

Für die Figuren nahm man verkleidete Menschen, die die Bewegungen vormachten. Naturgetreu wurden sie nachgezeichnet.

Für den Film wurden 25 Lieder komponiert, von denen jedoch nur 8 in die Endfassung übernommen wurden. Leider oder zum Glück??? *g*

Eine Szene, die nicht übernommen wurde, wird hier (mit schwarz-weiß Zeichnungen) gezeigt. Und hier erfährt man auch, was aus der Seife geworden ist, die Seppl während des Waschens verschluckt hat... :-)

Während der Herstellung, die zwei Jahre dauerte, benötigten über 750 Zeichner mehr als 500 Meilen Papier für mehr als 2 Mio. Zeichnungen und Sketche.

Premiere war am 21. Dezember 1937 in Hollywood.

Zitat: "Disney's größte Torheit wurde sein größter Triumph. Er erhob den Trickfilm zu einer Kunstform und veränderte das Antlitz des Kinofilms für immer."


Fazit
*****

Der Film ist wirklich ein Kunstwerk und ich bin der Meinung, daß in jeder einmal gesehen haben sollte. Wer wissen will, wie die Trickfilm-Industrie einmal begonnen hat, der sollte sich an "Schneewittchen" halten. Hier kann man gut erkennen, daß die Zeichentrickfilme sich in den letzten Jahrzehnten eher zurück entwickelt haben, trotz (oder vielleicht gerade weil) seit einigen Jahren zunehmend Computer zur Herstellung eingesetzt werden.

Für Kinder ist es ein ergreifendes und lustiges Märchen. Für Erwachsene ein ergreifendes und lustiges Märchen, hinter dem eine Menge Arbeit steckt. Wenn auf der Hülle angegeben ist, daß der Film keine Alterbeschränkung hat, dann denke ich dabei nicht nur an eine Beschränkung nach unten, sondern auch nach oben. Ich kann euch garantieren, daß meine Oma heute genauso von dem Film begeistert ist, wie ich es damals mit meinen 6 Jahren war...



... and they lived happily ever after.



Eure Haramis.

16 Bewertungen, 2 Kommentare

  • elektronaut

    13.03.2002, 19:42 Uhr von elektronaut
    Bewertung: sehr hilfreich

    Wirklich ein guter Film, leider etwas zu naiv, aber damals war es halt anspruchsvoll

  • Ricke

    13.03.2002, 19:24 Uhr von Ricke
    Bewertung: sehr hilfreich

    oh wie süß