Skigebiet Feldberg (Schwarzwald) Testbericht

No-product-image
ab 20,30
Auf yopi.de gelistet seit 09/2003

5 Sterne
(0)
4 Sterne
(0)
3 Sterne
(1)
2 Sterne
(1)
1 Stern
(1)
0 Sterne
(1)

Erfahrungsbericht von aragorn2000

Am Wochenende ist die Hölle los

Pro:

teilweise recht gute Abfahrten

Kontra:

viele Schlepplifte, nur wenig Sessellifte, langes Anstehen

Empfehlung:

Nein

Der mit etwas über 1.400 Meter hohe Feldberg stellt mit Sicherheit das größte Skigebiet im Schwarzwald dar. Da er für mich vor zwei Jahren nur 200km von meinem Heimatort entfernt war schien er mir eine ideale Gelegenheit für einen Kurztrip übers Wochenende, da ich keinen Urlaub bekam und so nur für einen Tag Ski fahren wollte. Der Weg nach Österreich war mir zu weit und so begab ich mich an einem Sonntag zum Feldberg.

Anreise

Die Fahrt zum Feldberg hin gestaltet sich bis zur Autobahnausfahrt ?Freiburg? über die A81 oder die A61 recht gut. Dann wurde es aber zumindest bei mir etwas unangenehm, denn ich war nicht der Einzige, mit der Idee, auf den Feldberg zu wollen. Die letzten 30km müssen über Landstraßen zurück gelegt werden und wurden durch das hohe Verkehrsaufkommen zum Geduldspiel. Ich benötigte fast eine ganze Stunde von der Autobahnausfahrt bis zum Parkplatz.

Parkplätze

Sind zwar auf dem Feldberg recht zahlreich vorhanden, aber gerade an Wochenenden ist deren Kapazität doch sehr schnell erschöpft. Ich hatte diesbezüglich Glück, aber viele Andere mussten entlang der Zufahrtstraße parken und dann einen längeren Fußmarsch auf sich nehmen. Es empfiehlt sich also vor allem für Tagesausflüge sehr frühzeitig aufzubrechen, da viele Parkplätze auch von Dauerparkern belagert werden.

Skigebiete

Insgesamt gibt es in dem Bereich am Feldberg vier Gebiete, welche jedoch nicht alle über Pisten oder Lifte miteinander verbunden sind. Es ist aber möglich, eine Verbundkarte zu erwerben und dann jeden Tag ein anderes Gebiet abzufahren, allerdings fällt dann eventuell erneut die Parkplatzsuche an, oder man benutzt den Skibus. Die Gebiete sind alle in etwa gleich groß und unterscheiden sich lediglich etwas über den Schwierigkeitsgrad. Wobei man sich nicht von den vielen ?roten Pisten? täuschen lassen sollte, denn die sind durchaus auch für etwas geübte Anfänger geeignet. Bevor ich das jetzt lang erkläre, die Übersichtskarte gibt es auch im Internet unter http://www.sbo.de/feldberg/liftver/liftverb.htm und sagt meiner Meinung nach mehr als tausend Worte.

Für mich am interessantesten ist das ?Fahler Loch?, für welches ich mich damals auch entschied. Denn es mit Sicherheit das Abwechslungsreichste. Wobei man das jetzt nicht überbewerten sollte, denn die Skigebiete am Feldberg sind insgesamt doch recht klein.

Lifte

Hier sind wir nun beim größten Problem des Feldberges angelangt, denn die Liftanlagen sind vollkommen überfordert. Von einem sechser Sessel am ?Seebruck? mal abgesehen sind fast nur Schlepplifte vorhanden. Am ?Fahler Loch? selbst gibt es nur einen Doppelsessel und drei weitere Schlepper, die aber allesamt überfordert sind. Vor allem am Wochenende ist keiner der Lifte dem enormen Ansturm gewachsen und Wartezeiten von bis zu fünfzehn Minuten sind keine Seltenheit. So war es dann auch bei mir, ich habe mehr Zeit vor den Liften verbracht, als auf den Pisten.

Pisten

Als ich dort war lag ausreichend Schnee. Ein oder zwei Tage zuvor hatte es etwa dreißig Zentimeter Neuschnee gegeben und dementsprechend hervorragend waren auch die Pisten präpariert. An keiner Stelle sah man auch nur annähern den Untergrund oder irgendwelche Eisplatten. Lediglich die Weltcup-Piste hatte einen etwas härteren Untergrund, was aber auch durch die künstliche Beschneiung einige Tage zuvor hervorgerufen wurde. Dadurch das diese Abfahrt etwas steiler ist als die Anderen wird der Schnee hier schneller abgetragen.
Die Länge der Pisten hält sich natürlich in Grenzen, was aber nicht unbedingt ein Nachteil sein muss, denn so bleiben einem immer genügend Verschnaufpausen.

Am Anspruchvollsten ist auf jeden Fall die Weltcup-Strecke, doch um dort hinzugelangen ist ein Schlepplift notwendig, an dem schon einige verunglückt sind. Daher sollten weniger Geübte dort besser nicht liften. An dem Lift sind aber nochmals entsprechende Warnhinweise angebracht. Die Strecke selbst ist aber dafür eine Genuss, sie ist auch mit 1,3km die längste Abfahrt.

Im Gegensatz zu den Liften waren wenigstens die Pisten nicht überfüllt, was ja auch kein Wunder ist, wenn alle am Lift anstehen. Die Pisten sind auf jeden Fall breit genug, dass sich die geringe Menge, welche dann oben ankommt gut vertreilt. Für einen Tag finde ich die Pisten auch gerade noch in Ordnung, aber spätestens am zweiten Tag wäre mir dann doch etwas langweilig geworden.

Preise

Bei den Liftkarten hat man eine sehr große Auswahl, was ich ganz gut finde, weil es auch möglich ist, eine Karte nur für einen halben Tag oder zwei Stunden zu kaufen. Günstig ist es allerdings nicht, für die Tageskarte im Verbund fallen 21? an. Aber gerade bei kürzeren Aufenthalten kann man etwas sparen, wenn man sich auf eines der Skigebiete begrenzt. Dann werden noch 18? fällig. Für einen Vormittag sind es dann noch 12? oder für den Nachmittag 14?. Kinder zahlen immer so etwa die Hälfte.

In Anbetracht der Tatsache, dass man seine Zeit gerade am Wochenende hauptsächlich an den Liften verbringt finde ich die Preise etwas überzogen, wodurch der Feldberg im Preis-Leistungsverhältnis eher schlecht abschneidet.

Unterkunft

Diese sind zwar im Skigebiet selbst vorhanden, aber sehr begrenzt. Daher empfiehlt sich auf jeden Fall eine frühzeitige Reservierung. Sonst bleibt einem keine Wahl, als eine Unterkunft in den umliegenden Ortschaften zu suchen, aber dann hat man wieder die Fahrerei.

Empfehlenswert sind auch die am Feldberg direkt an den Pisten liegenden Hütten. Diese sind aber größtenteils in Privatbesitz und meistens nur über Beziehungen zu bekommen. Bedenken sollte man dabei allerdings, dass oft kein Stromanschluss vorhanden ist. Ich hatte damals das Glück, ein paar Bekannte zu treffen und konnte mich so zwischenzeitlich in einer der Hütten aufhalten. Nur die Abfahrt im Dunkeln bereitete mir dann doch etwas Schwierigkeiten, aber wenn sich die Augen daran gewöhnt haben geht das auch. An Idylle und Romantik ist so ein Hüttenabend jedenfalls nicht zu übertreffen.

Fazit

An Wochenenden kann ich nur jedem vom Feldberg abraten, es sei denn man steht gerne an. Unter der Woche bietet der Feldberg eine ideale Gelegenheit für einen Kurztrip. Für mehrere Tage sollte man lieber gleich in die Alpen fahren, denn wer ein größeres Skigebiet gewohnt ist dem wird hier schnell langweilig. Vom Schwierigkeitsgrad her wird wenigstens jeder fündig. Sehr empfehlenswert ist der Feldberg für Gruppen, falls es einem gelingt eine der Hütten zu bekommen.

9 Bewertungen