The Royal Tenenbaums (DVD) Testbericht

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ab 6,63
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Summe aller Bewertungen
  • Action:  durchschnittlich
  • Anspruch:  durchschnittlich
  • Romantik:  durchschnittlich
  • Humor:  durchschnittlich
  • Spannung:  durchschnittlich

Erfahrungsbericht von MatthiasHuehr

The Royal Langweilers

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Nein

Was habe ich mir bloß dabei gedacht, als ich mir die Kinokarte für diesen Film gekauft habe? Die Story hörte sich schon etwa merkwürdig an, da aber die bisher veröffentlichten Meinungen äußerst positiv waren, wagte ich den Versuch und was ich durchleiden mußte, das hatte nicht viel mit dem zu tun, was ich vorher darüber gelesen hatte. Seit langen habe ich mir nicht mehr gewünscht, daß der Film endlich sein Ende findet, meine Wünsche wurden aber nicht erhört und es passierte trotz unzähliger Filmminuten nichts, was mich auch nur im geringsten begeistern hätte können. Der einzige Trost für mich, daß ich zufälligerweise am Kinotag da war und deshalb die Karten bedeutend billiger waren und daß ich mal wieder einen Grund für einen Verriß gefunden habe.

Wer den Film „Die fabelhafte Welt der Amelie“ gesehen hat, dem wird der verwendete Stil bekannt vorkommen. Die Art und Weise, wie dieser Film aufgebaut worden ist, ist fast mit ihm identisch, jeden falls sollte es wohl so werden, was aber nicht gelungen ist. Am Anfang werden die Charaktere mit ihren kleinen Eigenheiten in einer witzigen Art (bei diesem Film kann, sorry muß man das witzig streichen) vorgestellt und danach findet die eigentliche Handlung statt. Von einer Handlung kann man aber auch nicht sprechen, da es nur ein unstrukturiertes Durcheinander ist. Aber damit meine Meinung nicht ein solches Durcheinander darstellt, fange ich von ganz vorne an.

Die Familienchronik wird aufgeschlagen und der Film fängt mit einer Vorstellung der Familienmitglieder an. Und da haben wir den ersten Schwachpunkt. Statt realistische Menschen zu erfinden, die vielleicht nur einen kleinen Spleen haben, weshalb sie dadurch für den Zuschauer sympathisch werden, verwendete man eine völlig übertriebene Überzeichnung der Charaktere, welche dadurch äußerst unglaubwürdig wirken. Um es harmlos auszudrücken, könnte man auch sagen, daß jedes Kind seine eigene Klapsmühle bräuchte. Weniger ist mehr, und so sorgte diese Übertreibung für einen grenzenlosen Verlust an möglicher Komik, die die Charaktere hätten verbreiten können. Und so wurde aus dem Versuch, die Personen mit ein paar witzigen Eigenschaften zu versehen, eine Peinlichkeit, die nichts mehr von Komik hat, sondern dermaßen lächerlich ausgefallen ist, daß einem die Tränen aus den Augen kommen, welche garantiert keine Freudentränen sind. Und jetzt wird gelästert, da ich endlich zu diesen mißratenen Gestalten komme.


Royal Tenenbaum alias Gene Hackman

Für mich ist Royal die sympathischste Person des gesamten Filmes. Er ist ein Schlawiner, der von seiner Frau getrennt in einem Luxushotel lebt. Erst durch seinen Bruch mit der Familie bekamen seine „genialen“ Kinder ihre Macken. Gene Hackman füllt diese Rolle in gewohnter Qualität völlig überzeugend aus, aufgrund der übrigen Charaktere und der nicht wirklich vorhandenen Story, sind seine Anstrengungen aber völlig umsonst, da er in dem Mischmasch aus skurrilen Personen und merkwürdigen Begebenheiten untergeht.


Etheline Tenenbaum alias Anjelica Huston

Der Charakter von Etheline ist recht normal, weshalb sie zwar nicht negativ auffällt, dafür aber auch nicht gerade im Vordergrund steht. Anjelica Huston spielt diese Rolle zwar gut, aber sie ist für mich nur nebensächlich. Meiner Meinung nach hätte sie in einem richtigen Film mitspielen sollen, der mehr Anspruch hat, denn der Auftritt in einem solch miesen Streifen ist nicht unbedingt erwähnenswert.


Chas Tenenbaum alias Ben Stiller

Chas handelt seit Kindestagen mit Aktien und Immobilien und züchtete Dalmatiner-Mäuse, die öfters mal durch Bild laufen. Sollte das etwa ein Running Gag sein? Er verlor seine Frau bei einem Unfall und ist seit dem Tag recht paranoid geworden. Er läuft den ganzen Tag mit einem roten Trainingsanzug herum, so wie seine Kinder, die er durch seine Handlungen beschützen will. So einen schlechten Auftritt von Ben Stiller habe ich bisher noch nicht erlebt. Er hat zwar schon in miesen Streifen mitgespielt, aber derartig langweilig und unkomisch war noch keine seiner Rolle.


Margot Tenenbaum alias Gwyneth Paltrow

Margot ist eine Autorin und gewann mit zwölf Jahren den Pulitzerpreis für eines ihrer Theaterstücke. Sie ist mit einem um viele Jahre älteren Psychologen verheiratet. Sie ist recht depressiv, rennt ständig mit einem Pelzmantel herum und raucht heimlich. Im übrigen ist sie nur adoptiert, wie ihr Royal immer betont. Was für eine blöde Rolle Gwyneth abbekommen hat, ich sage dazu einfach nur armselig mies. Man hätte sie einfach in eine Ecke stellen können, da hätte sie genauso gewirkt. Die Rolle ist soetwas von anspruchslos, so daß ihr Talent überhaupt nicht zum Tragen kommen kann. Einfach nur eine miese Fresse ziehen und rauchen kann jeder Idiot.


Richie Tenenbaum alias Luke Wilson

Richie gewann mit schon 17 alle wichtigen Tennisturniere, bis er einmal versagte. Seitdem fährt er mit einem Schiff über die Weltmeere und ist heimlich in seine Schwester Margot, die wie wir jetzt wissen nur adoptiert ist, verliebt. Mit langen Haaren, Vollbart und Stirnband läuft er durch die Gegend und wirkt einfach nur lächerlich. Um diese Rolle zu füllen benötigt man nicht allzuviel Talent. Daß Luke Wilson über dieses verfügt, steht nicht in Frage. In Frage steht nur, ob er mehr kann.


Raleigh St.Clair alias Bill Murray

Daß Bill Murray ein Komiker ist, ist leider nicht zu bemerken. Die Rolle des Mackendocktors, der seinen Lieblingspatienten ständig um sich hat und mit Margot Tenenbaum verheiratet ist, ist einfach nur zum Einschlafen. Mehr will ich über diesen Charakter nicht verlieren.


Eli Cash alias Owen Wilson

Wenn ich lauter solche Nachbarn hätte wie ihn , dann würde ich umziehen. Eine große Klappe, Cowboyhut und ein Drogenproblem machen nicht gerade einen angenehmen Zeitgenossen aus. Er ist zwar kein Genie, aber seine mittelmäßigen Bücher verkaufen sich wenigstens. Er wäre am liebsten auch ein Tenenbaum geworden und hängt dort ziemlich viel herum, da er seit der Zeit im Sandkasten eine Schwäche für Margot hat, mit der er auch eine außereheliche Affäre hatte. Wieder eine Rolle, die einfach nur übertriebene Charakterzüge hat und dadurch nur lächerlich wirkt. Kann er oder will er nur solche miesen Rollen abbekommen?


Henry Sherman alias Danny Glover

Er ist der Steuerberater von Etheline und will sie heiraten. Man muß nicht viel über die Rolle sagen, nur soviel, daß jeder drittklassige Schauspieler sie genauso gut hätte ausfüllen können. Henry Sherman ist wirklich der blasseste Charakter des Filmes. Danny Glovers Talent konnte deshalb bei einem solchen Engagement überhaupt nicht zu Tage treten.


Was ich in ein paar Minuten geschafft habe zu beschreiben, dafür brauchte der Film eine Ewigkeit und bei mir zum ersten Mal den Wunsch nach dem befreienden Ende des Filmes. Leider fängt nach der Vorstellung die sogenannte Handlung an. Handlung ist zuviel des Lobes, das was zu sehen war, war eine äußerst unmotivierte Anreihung von Ereignissen, deren Zufälligkeit äußerst unglaubwürdig war. Die Kinder kommen zufälligerweise fast zum selben Zeitpunkt im Haus von Etheline an. Royal wird aus seinem Hotelzimmer geschmissen und erfährt, daß er Krebs hat. Er beschließt daher, daß er die Fehler wieder gutmachen will, die seinen Kindern geschadet haben. Er kommt nach Hause und wird nicht gerade freundlich aufgenommen. Außerdem hat er in dem Steuerberater Henry einen Widersacher, der seine Versöhnung mit Etheline verhindern will. Wie der Film weitergeht, sage ich nicht, da ich der Meinung bin, daß der, der den Schluß wissen will, ruhig auch so wie ich leiden sollte.

Selten habe ich einen derartig schlechten Film gesehen. Er hat nichts, was eine gute Komödie ausmacht. Der Humor, der im Film vorkommt, wird durch die lächerlichen Übertreibungen völlig abgetötet. Die Charaktere sind unglaubwürdig und nur Royal kann gewisse Sympathien beim Publikum erwecken. Die nicht wirklich vorhandene Story wollte man mit einem großen Staraufgebot aufwerten, was aber völlig mißlungen ist. Wenn man Wasser in eine Champagnerflasche füllt, dann bleibt es trotzdem Wasser. Und ein mieser Film wird nicht brillant, nur weil ein paar bekannte Schauspieler mitspielen. Wer Familienfilme sehen möchte, der sollte sich das Homevideo von Tante Erna ansehen, daß sie bei dem achtzigsten Geburtstag von der Oma mütterlicherseits gefilmt hat. Dieses amateurhafte Machwerk wird garantiert mehr Anspruch besitzen, als dieses was auch immer das war. Eine Empfehlung für „The Royal Tenenbaums“ würde ich nicht einmal für Leute aussprechen, die ich nicht leiden kann.

25 Bewertungen, 4 Kommentare

  • Baby1

    24.12.2006, 14:33 Uhr von Baby1
    Bewertung: sehr hilfreich

    * ~~ * Lieben Gruss Anita * ~~ *

  • anonym

    25.08.2006, 10:54 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh :o)

  • anonym

    13.08.2006, 17:50 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    Lieben Gruß :-)) Marianne

  • TRFDLB

    29.04.2002, 12:15 Uhr von TRFDLB
    Bewertung: sehr hilfreich

    Guter Bericht ! KAnnst ja mal bei mir vorbeischauen !