Tipps & Tricks zu Absinth Testbericht

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Erfahrungsbericht von Raileigh

Soviel Droge wie jede Spirituose

Pro:

Ein Spaßgetränk für Erwachsene

Kontra:

Macht nicht kreativ sondern blöd. Aber was anderes sollte man Alkohol auch nicht erwarten.

Empfehlung:

Ja

Jahrelang war er in Mode, der Absinth. Aber das ist lange her.

Getrunken wurde er sehr gern von der Pariser Kunstszene am Ende des 19. Jahrhunderts.
VanGogh, Toulouse-Lautrec, Oscar Wilde und Picasso waren ihm verfallen. Während der Zeit des Absinth-Konsums, hatte Picasso seine Blaue Phase. Wen wunderts?

Absinth ist eine Spirituose, die zu allererst aus der Wermutpflanze (Artemisia absinthium) hergestellt wird. Wermut wurde bereits in der Antike als Heilkraut angesehen. Nicht von ungefähr, verkaufen einige pfiffige Händler das Getränk mit dem Prädikat \"heilend\". Sicher ist dies eine Frage der Dosis.
Außer der Wermutpflanze müssen auch noch Sternanis, Fenchel und andere Kräuter bei der Herstellung herhalten. Noch mehr Kräuter - noch mehr gesund. \"Woll\'n wa noch ein Kräuterlikör trinken\" fragt meine Schwiegermutter. \"Is doch gesund, sind doch Kräuter drin!\"

Manche Länder werfen auch Pfefferminze mit hinein. Die Tschechen tun das. Vielleicht hilft es gegen Husten.

Als im 18. Jahrhundert die Reblaus fast die gesamte französische Weinproduktion lahmlegte, war der Absinth ein beliebter Ersatz.
Anfang des 20. Jahrhunters kam das Verbot des Absinth.
Es gab einige wichtige Gründe dafür. Meist wurde minderwertiger Alkohol bei der Herstellung verwendet, was zur sogenannten Absinthblindheit führte. Das dem Wermutkraut innewohnende Neurotoxin Thujon kann Rauschzustände auslösen. Bei heute hergestellten Absinth werden höchstens 10mg davon erlaubt. Im 19. Jahrhundert gehörte die fünffache Menge durchaus in eine inspirierende Flasche.

Louis Pernod stellte das Getränk als erster industriell her. Nach dem Verbot änderte Pernod die Zusammensetzung des Absinth, lies den Wermut weg und verstärkte den Anisgeschmack. Der nach ihm benannte Pastis ist ein wohltuender Apperif, der Absinth war da schon weniger gefällig. Auch andere Getränke habe sich aus dem Absinth entwickelt: Anisette, Herbe de Sante, Sambuca.

Der Schweizer Jean Lanfray erschoss nach einigen Flaschen Absinth seine Familie. Dieser erschütternde \"Absinthmord\" war der Auslöser für das Verbot.

Pur schmeckt er nicht. Ölig, klebrig ist er dann und wirklich nur so bitter wie Medizin.
Doch lassen sich ein paar schöne Variationen zurecht mischen und dann wird er zu einem gemütliche Drink.
Der Experimentierfreude seien da keine Grenzen gesetzt.

So kann man einen ganz kleinen Löffel oder eine Gabel mit Zucker in Absinth tränken (wirklich nur eine Gabel voll, ihr wisst selbst, wie wenig dadrauf liegen bleibt) und dann den getränkten Zucker anzünden. Sobald der Zucker Blasen wirft, löscht man ihn im Absinthglas. Sofort wird das Glas mit Wasser aufgefüllt, so das es halb voll Absinth und halbvoll Wasser ist. Das ist wichtig, sonst passiert es vielleicht, das der Absinth abbrennt.

Eine andere Möglichkeit ist, den Absinth wie Pastis zu trinken. Etwas Absinth auf Eis gießen und mit Wasser auffüllen.

Wenn früher jemand den Absinthgenuss übertrieb, so bekam er ein Prädikat: \"Wermutbruder!\"
Wie bei allen Spirituosen macht es auch hier die Menge, die aus einem netten kleinen Getränk eine Droge macht. Das allein der Besitz von Absinth gegen das Drogengesetz verstößt, ist indes nicht zu befürchten. Seit dem Jahr 2000 ist Absinth in einigen Ländern wieder erlaubt. In abgeschwächter Form.

Und nur in ausgesuchten Spirituosengeschäften ist er zu erstehen.
In der Berliner Weinmeisterstrasse existiert das Absinth-Depot, geöffnet von 19 - 24 Uhr. Dort gibt es verschiedene Sorten und es ist auch möglich ihn an Ort und stelle zu verkosten.

Na denn! Prost!

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