VW Passat Testbericht

Wie einige von euch wissen, werde ich in den nächsten Stunden meinen sehnsüchtigst erwarteten und selbstverständlich wohlverdienten Urlaub antreten. Etliche Kilometer werden dabei mit dem Auto zurückgelegt werden. Zunächst ist unsere Kegeltour angesagt, die vom Rheinland ins Herzen Bayern führt, oder genauer gesagt in die Münchener Biergärten. Und nach meiner Rückkehr (nach leider nur 3 Tagen) geht mit der Familie an die ostfriesische Nordseeküste. Jawohl ihr Lästerer, zum Ausnüchtern.

Die Strecken werden mit einem unserer Firmenfahrzeuge zurückgelegt. Zu diesem Zweck tauschte ich schon vor 14 Tagen meinen Audi A3 gegen den Passat Variant (Linie Comfortline) eines Kollegen. Da ich nunmehr etwa 2.500 km mit dem Wagen bereits zurückgelegt habe, glaube ich ein erstes Fazit ziehen zu können.

Design:

Der Klassiker unter den Kombis (bei VW Variant genannt) ist alles andere als ein auffälliges Fahrzeug. Es besticht viel eher durch runde Formen, die sehr gefällig wirken. Man kann diesem Auto das Attribut – ästhetisch – unumwunden zusprechen. Schnörkellosigkeit vom Ur-Passat bis zum heutigen Modell zeichnen dieses Fahrzeug aus, dass sicher das meistverkaufte seiner Klasse ist.

Ausstattung:

Eine über 40-jährige Erfahrung im Bereich der Kombi-PKW´s hinterlassen Spuren. So erkennt man besonders beim Passat Variant, die Durchdachtheit des Herstellers. Sei es die Ablagebox in der Mittellehne, oder die höheneinstellbaren Vordersitze mit integrierten Lendenwirbelstützen, VW weiß seiner Hauptklientel, den Vielfahrern, mit solchen Details genüge zu tun. Der Firmenwagen ist mit einer Kombination aus Radio und Navigationssystem ausgestattet. Auf dem 6,5 Zoll Display lassen sich Karten und Routen hervorragend ablesen. Der im Ablageteil untergebrachte 10fach CD-Wechsler komplettiert dieses Ausstattungsdetail. Eine Abdeckung des Gepäckbereiches in Lederversion ist zwar in meinen Augen ein unnötiger Luxus, lässt sich aber recht schön ansehen. Die Sitzbezüge sind in beigen Leder gehalten und wirken gut verarbeitet und edel.

Innenraum:

Hier liegen die besonderen Vorzüge des Passats im Allgemeinen. Auch die Passagiere im Fond werden über Platz nie zu klagen haben. Meine Freunde aus dem Kegelklub (wir fahren mit insgesamt 3 PKW´s nach München) werden, bezüglich der Großzügigkeit des Raumangebotes, ihre Freude haben. Auch eine mehr als ausreichende Kopffreiheit ist hinten, wie vorne garantiert. Die Gepäckaufbewahrung im Heck des Fahrzeugs wird durch den ebenen Boden begünstigt und ich schätze das eine Waggonladung Bierkästen (oder habt ihr an anderes Gepäck gedacht?) bequem Platz findet.

Antrieb:

Das Prunkstück von VW ist zweifelsfrei der 1,9 l TDI Dieselmotor mit seinen 96 kw (130 PS). Ein Motor der in fast allen Fahrzeugen und Karossen des Hauses VW, Audi und Seat seinen Einsatz findet. Hier beim Passat ist er schon fast ein wenig zu klein und ich wünschte mir in manchen Momenten die 2,5 Liter TDI Version. Nichts desto trotz erreiche ich mit der kleineren Motorisierung spielend die 200 km/h Marke und freue mich über einen Durchschnittsverbrauch (natürlich bei normaler Fahrweise) von deutlich unter 7 Litern. Die 6-Gang Schaltung ist in der neuen Baureihe eine interessante Variante, leicht gewöhnungsbedürftig und gerät bei mir oft in Vergessenheit.

Fahrverhalten:

Als gutmütig kann man den VW Passat ganz sicher bezeichnen. Bin ich durch die sportlichen Ambitionen des Audi A 3 doch schon ein wenig verwöhnt, so fühle ich mich im Passat, trotz meiner manchmal etwas Schumacher-liken Fahrweise sicher, wie in Abrahams Schoß. In langen Kurven merke ich kein Ausbrechen aus der Spur, auch wenn ich das Tempo noch leicht erhöhe. Eine solche Autobahnkurve von mehr als 180 Grad mit einem Radius von gut einem Kilometer hab ich auf der heimischen A 59, zwischen Leverkusen und Düsseldorf, und ist der Lieblingsabschnitt meiner täglichen Autobahnfahrt zur- und von der Arbeit. Hier zeigt sich deutlich die Gutmütigkeit und Sicherheit des Fahrzeuges.

Weitere Details:

4 Leichtmetallräder der Dimension 7 J x 16 und 205er Bereifung sind wohl kaum einer gesonderten Beschreibung wert. Auch nicht die schwarze Dachreling, die wohl keinem Kombi erspart bleibt. Aber als angenehm, wenn auch nicht für die anderen Fahrzeughalter, finde ich die Xenon-Scheinwerfer. Die Lichtausbeute ist wahrlich viel besser als bei meinen herkömmlichen Scheinwerfern. Desweiteren können die Außenspiegel elektrisch eingeklappt werden, was sich beim Parken an Fahrradwegen sicher irgendwann einemal auszahlt.

Fazit:

Ein Fahrzeug mit viel Licht und eigentlich keinem Schatten, wenn man vom Image des Passats absieht. Eine grundsolide Verarbeitung darf bei einem Kaufpreis von knapp 30.000 Euro mit all den Ausstattungsdetails auch erwartet werden. Für den Privatmann gibt es sicher Alternativen zum VW, aber als Dienstfahrzeug oder Geschäftswagen wird er auch in Zukunft wohl unschlagbar bleiben.

Einem schönen Urlaub entgegensehend (hierin ist auch der Familienurlaub eingeschlossen) wünscht euch bis September alles Gute

Eure
Katze (nebst der ungepiercten .... , ach ihr wisst schon)

Nachtrag: Wie nicht anderst zu erwarten, hat uns der Passat in den vergangenen 3 Wochen in keinster Weise im Stich gelassen. Im Gegenteil, mit jedem Autobahnkilometer machte die Fahrt mehr Spaß.